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Nach der ersten Auflage von Bloody Souls habe ich beschlossen, dieses Buch neu aufzulegen und eine zweite Version mit ein paar neuen Texten zu kreieren. Der alte Inhalt aus der ersten Auflage bleibt dabei unverändert. Leider ist die erste Auflage nicht mehr lieferbar. Dieses Buch beschäftigt sich neben den Kurzgeschichten aus den Bereichen Liebe, Lust und Schmerz auch mit Kurzprosa, Essays und Drabbles. Dabei habe ich stets versucht, Themen wie Nahtod, Suizid und Missbrauch zu verarbeiten, aber auch aktuelle Themen, wie AIDS, Hochwasser und Fukushima. Der Anreiz dazu kam stets von Bookrix, V.E.G. und anderen Autoren.
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Andre Le Bierre
Bloody Souls
Extended Edition
Kurzgeschichten
Deutsche Ausgabe
Bundesrepublik Deutschland
ISBN-13: 978-1494495213
ISBN-10: 149449521X
Titelfoto by Josef T. Rezaie
Quelle: http://www.piqs.de
“Some rights reserved”
2. Ausgabe Dezember 2013
All copyrights by Andre Le Bierre
Nach der ersten Auflage von Bloody Souls habe ich beschlossen, dieses Buch neu aufzulegen und eine zweite Version mit ein paar neuen Texten zu kreieren. Der alte Inhalt aus der ersten Auflage bleibt dabei unverändert. Leider ist die erste Auflage nicht mehr lieferbar.
Dieses Buch beschäftigt sich neben den Kurzgeschichten aus den Bereichen Liebe, Lust und Schmerz auch mit Kurzprosa, Essays und Drabbles.
Dabei habe ich stets versucht, Themen wie Nahtod, Suizid und Missbrauch zu verarbeiten, aber auch aktuelle Themen, wie AIDS, Hochwasser und Fukushima. Der Anreiz dazu kam stets von Bookrix, V.E.G. und anderen Autoren.
Schmerzen der Seele kommen meist schleichend, richten aber oft sehr viel Schaden an. In Bloody Souls habe ich ein paar tiefgründige Gedichte und Geschichten gesammelt. Unter anderem geht es um Missbrauch, SVV, Liebeskummer und anderen Themen des Leidens.
Fünf Jahre nachdem ich Bloody Souls unter dem Pseudonym Facil Noire veröffentlicht habe, möchte ich euch dieses Werk nicht vorenthalten. Das ursprüngliche Werk ist nicht mehr lieferbar und so habe ich mich entschlossen, eine 2. Auflage zu erstellen.
Der Autor
Ich hatte gerade mein Auto gestartet, um nach Hause zu fahren. Ich kam von der Nachtschicht hinter der Grenze unseres Hotdog-Liebenden Nachbarstaates. Um noch zur Tankstelle zu fahren, machte ich einen fünfminütigen Umweg über einen kleinen Grenzort und steuerte, nach dem Besuch des Geldautomaten, eine Tankstelle an, die schon vor sechs Uhr aufhatte. Ganz in Gedanken stopfte ich den Zapfhahn in den Tankstutzen meines alten Autos und tankte. Auf dem Weg zur Kasse überlegte ich noch, was ich brauchte und bestellte vier Schachteln Zigaretten und zwei Dosen Redbull.
"Das macht 220 Kronen!" Zwei leuchtend blaue Augen schauten mich liebevoll an. Erst stockte mein Atem, und als ich wieder Luft bekam, gab sie mir das Wechselgeld uns sagte: "Danke, einen schönen Tag noch!" Sie sprach in ihrer Muttersprache Dänisch, die ich vor Kurzem erlernte, um beruflich weiterzukommen. Ich konnte mich nur langsam von ihr weg bewegen und war immer noch getroffen von diesem Blick. Ich drehte mich an der Tür noch mal um und sah sie lächelnd an. Ihr Blick hing an mir und ich spürte ihn immer noch an mir rauf und runter blicken, als ich schon am Auto war. Das hatte gefunkt, dachte ich und von meiner Müdigkeit war nichts mehr zu spüren. Im Auto blickte ich selbst an mir herunter und fragte mich, ob ich vielleicht irgendetwas Verkehrtes anhatte? Ich trug eine schwarze Freizeithose und ein schwarzes T-Shirt, allerdings mit der Aufschrift des kleinen Cafés, wo ich nebenbei seit Kurzem jobbte.
Ich freute mich insgeheim schon auf meinen Nebenjob am Abend. Als ich zu Hause angekommen war, begrüßte ich meine Familie und ging ins Bett, wie jeden Morgen nach der Nachtschicht. Ich schlief erst später ein, weil mich immer noch die Augen verfolgten. Ich wollte sie kennenlernen. Mittags fuhr ich noch einmal los, um zu tanken, aber sie war nicht mehr da. Ich hatte Pech gehabt. Am Abend musste ich los zu meinem Nebenjob und machte mich auf. Meine Kollegin hatte mich eingewiesen in die Kaffeemaschine und weitere Dinge, wie Kasse und Lager. Ich machte meine Sache gut und lernte im Laufe der Tage die anderen Mitarbeiter kennen. Es waren fast alles Teilzeitkräfte und 400€-Jobber, so wie ich. Die meisten waren unheimlich freundlich und es machte richtig Spaß, mit denen zu arbeiten. Wir waren wegen der Grenznähe eine zweisprachige Lokalität. Mandy, meine "Vorturnerin", gab mir nach ein paar Tagen die Schichten, die ich zusammen mit den anderen machen sollte und sagte: "Ach Mary-Lynn. Nein, die kennst du noch nicht. Aber das ist eine ganz Süße. Du machst Sonntag mit ihr zusammen Dienst."
Ich war gespannt, was mich erwartete. Mandy und ich waren mit über 30 schon fast die Ältesten dort. Die anderen Kollegen waren alle jünger. Am Sonntag stand ich frisch für die Arbeit fertig im Café und sollte auf meine Kollegin treffen. Als ich die Tür öffnete, stand ich wie angewurzelt da und brachte keinen Ton mehr heraus. Mich sahen dieselben Augen an, die mir vor ungefähr einer Woche, etwas sagen wollten, was ich nicht verstand. "Hi!", sagte sie mit einem Blick, der mir durch Mark und Bein ging.
In diesem Augenblick war ich eigentlich froh, dass sie nur gebrochen deutsch konnte und wir uns in ihrer Muttersprache unterhielten. In meiner Muttersprache hätte ich wahrscheinlich noch mehr gestottert. Um mich nicht komplett zu verlieben, war ich heilfroh, dass unser Dienst nur vier Stunden ging. Am nächsten Tag kam ich kurz auf einem Kaffee im Café vorbei. Schön, wenn man solche Dinge gratis bekommt. Aber als ich wieder die Tür öffnete, sah sie mich wieder mit dem süßen Blick an und fragte mich, ob ich irgendwas haben möchte. "Ja, dich!", dachte ich, bestellte aber doch ein kleines Stück Kuchen und nahm mir einen Kaffee. Ich sah sie die ganze Zeit an und beobachtete, wie sie die Ware mit einem Lächeln an die Kunden abgab. Dabei fiel ihr Blick immer wieder in meine Richtung. Sie stand hinter der Kuchentheke und ich konnte sie von hinten aus beobachten.
Sie war Anfang zwanzig und sah aus wie ein Engel. Blaue wunderschöne Augen, blonde mittellange Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ein niedliches Gesicht und wunderschöne erdbeerrote Lippen. Sie war so schön, natürlich und ungeschminkt. Ihre Hüftjeans lag auf ihren Sneakers und oben herum trug sie das gleiche Shirt, was ich auch anhatte.
Mit einem Stück Kuchen stand sie nah vor mir und sagte: "Bitte" Nein auch das noch, sie sagte es auf Deutsch. Ich war endgültig getroffen und mein Herz pochte wie verrückt. Ich versuchte das Stück schnellstens aufzuessen und verabschiedete mich von ihr. Dann hing Ihr Blick an meinem fest. Ich hätte sie gerne geküsst, aber ich traute mich nicht.
Seit diesem Tag wusste ich, dass auch ich nicht ganz uninteressant für sie war. Von meiner Kollegin Mandy wusste ich, dass sie allerdings einen Freund hatte, ebenfalls einen Kollegen aus dem Café. Ich ließ mir nichts anmerken und hörte Mandy nebenbei sagen: "Ach ja, Mary-Lynn fragte schon, wann ihr mal wieder zusammenarbeiten wollt." Ich war baff, aber genau das wollte ich auch. Mandy grinste und wartete auf eine Antwort. "Ach meine Traumfrau? Hmmm ja, wann passt es denn?", fragte ich. So ein Mist, jetzt hatte ich mich versprochen und sie wusste sofort Bescheid. "Die gefällt dir oder? Aber Du bist verheiratet und sie hat einen festen Freund. Dennoch würdet ihr ein süßes Paar abgeben", sagte Mandy grinsend. Das freute mich zu hören, aber ich wollte nicht weiter drüber nachdenken. Mandy plante die Schicht ein und sagte: "In zwei Tagen, und dann grüße die Kleine von mir und gib ihr einen Kuss!"
Ich nickte und freute mich auf den gemeinsamen Dienst. Die Zeit bis dahin kam mir ewig vor. Ich war bereits total verknallt und konnte die Nächte nicht mehr schlafen. Ich stand nachts auf um eine zu rauchen, machte mir Kaffee am späten Abend. Sie war einfach der Traum meiner schlaflosen Nächte, ein in Fleisch und Blut gegossener Engel, der mir den Atem raubte. Mittlerweile war es so schlimm geworden, dass ich dachte, nur ein Kuss könnte mich erlösen. Ich wusste im tiefsten Inneren, dass ihre Küsse so süß schmeckten wie Honig, das alleine ihre Lippen zu berühren, etwas Heiliges war. Der Tag kam näher und ich wollte mir morgens zur Öffnung des Cafés meinen Schichtplan abholen. Sie stand vor verschlossenen Türen, weil der Schlüssel weg war. Allmählich trafen die anderen Kolleginnen ein und wir beide machten die Ware klar. Ich tat alles, um sie zu entlasten. Sie stand draußen vor der Tür, um ein paar Minuten zu rauchen. Ich wollte mir gerade eine Zigarette anzünden, als ihre zarte Hand mir ihre halb aufgerauchte Zigarette vor meine Nase hielt. Ich nahm sie an und rauchte sie auf. Mit einem unwiderstehlichen Blick, der mein Herz ins Schwanken brachte, huschte sie ganz nah an mir vorbei und verschwand im Café.
Später zeigte sie mir ein Foto von sich auf ihrem Handy, wo man sie für ein Theaterstück geschminkt hatte. Ich sagte ihr, dass ich es süß fand. Ich besorgte mir ihre Handynummer aus der Personalliste und durch einen Zufall kam ich an ihren Messi-Nick. Nun hatte ich sie mit Foto zu Hause auf dem PC. Hin und wieder chatteten wir ein paar kurze Zeilen. Neulich hatte ich ihr gesagt, dass ich vergessen hatte, ihr von Mandy einen Kuss zu geben. Langsam wurde sie unsicher und appellierte an unsere Vernunft. Sie hatte schließlich einen Freund und ich eine feste Partnerin. Allerdings fühlte ich, dass sie genauso fühlen musste und in den Nächten wusste ich, dass sie in Gedanken bei mir war. Schließlich war sie der Grund für meine schlaflosen Nächte.
Vor Kurzem hatte ich einen Anruf von ihr verpasst. Sie wollte mich fragen, ob ich ihren Dienst übernehmen könnte. Ich würde alles tun, was sie will. Ich wollte nur eines. Nur einen Kuss, der mich erlösen könnte und mir sagt: Du bist unglücklich verliebt!
Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist kompliziert. Um diese zu verstehen, muss man sich erst einmal mit Männern und Frauen auskennen. Frauen sind ja nicht so einfach. Bis 10 Jahre sind sie noch niedlich und spielen mit Puppen. Zwischen 10 und 16 schlägt gnadenlos die Pubertät zu und ärgert die armen Geschöpfe mit Blutungen und Pickeln. Frauen unter 20 sind eben noch verspielt und viel zu jung. Sie gehören noch für ein paar Jahre auf die Weide, damit sie sich entwickeln können.
Frauen zwischen 20 und 30 Jahren sind immer noch verspielt, spielen aber eher mit Dingen, von denen sie keine Ahnung haben, z. B. Penis, Vagina, Dildos oder ähnlichem Fetisch. Manchmal spielen sie auch mit Handys oder Seelen. Aber sie wissen noch nicht, was sie wollen. Mit 30 – 40 Jahren befindet sich die Frau in der Selbstfindungsphase. Leider ist sie dann schon meist verheiratet und hat mindestens ein Kind. Ab 40 werden Frauen eigentlich erst richtig interessant. Die Selbstfindungsphase ist abgeschlossen und die Frau weiß, was sie will. Das ist auch ganz gut so, denn wenn sie hart auf die 50 zusteuert, kann man mit ihr auch richtig etwas anfangen, sowohl sexuell als auch zwischenmenschlich. Das Ganze geht dann so bis 65. Da sollte aber auch wirklich Schluss mit sexueller Lust sein. Irgendwann reicht es doch schließlich auch. Ab 65 kann man Frauen auch noch richtig gern haben, als Omi oder Babysitter für andere Kinder. Sie strahlen solche Ruhe aus.