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Von dem Moment an, als der ehemalige SAS-Offizier Vicar Hunt den früheren Delta Force-Offizier Lucian Frost trifft, können sie die sofortige Anziehungskraft zwischen ihnen nicht leugnen. Nun, Lucian will sie nicht leugnen – Vicar hingegen will so weit wie möglich in die entgegengesetzte Richtung rennen. Nach dem, was er erlebt hat, jemals zu denken, dass er sich in die Gesellschaft anderer einfügen könnte, erscheint ihm töricht. Es ist ein Fehler, den er nie wieder begehen wird, wenn er nur in die Sicherheit seines Zuhauses gelangen kann. Lucian starrt dem hübschen Kerl hinterher, der aus seinem Laden Stiefelgastisch rennt, als wären ihm die Höllenhunde auf den Fersen. Bis zu diesem Moment war ihm nicht klar, dass er einen Mann in seinem Leben haben möchte. Seit er mit achtzehn zum Militär ging, war er vollkommen zufrieden mit One-Night-Stands und hatte keine Zeit für etwas Dauerhafteres. Doch nachdem er Vicar kennengelernt hat, ist Lucian mehr als bereit, sich niederzulassen. Schade, dass Vicar nicht genauso empfindet. Doch andererseits mochte Lucian Herausforderungen schon immer. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 44.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Epilog
ÜBER SHEA BALIK
LESEPROBE:
Bootilicious: Stiefelgastisch
Von dem Moment an, als der ehemalige SAS-Offizier Vicar Hunt den früheren Delta Force-Offizier Lucian Frost trifft, können sie die sofortige Anziehungskraft zwischen ihnen nicht leugnen. Nun, Lucian will sie nicht leugnen – Vicar hingegen will so weit wie möglich in die entgegengesetzte Richtung rennen. Nach dem, was er erlebt hat, jemals zu denken, dass er sich in die Gesellschaft anderer einfügen könnte, erscheint ihm töricht. Es ist ein Fehler, den er nie wieder begehen wird, wenn er nur in die Sicherheit seines Zuhauses gelangen kann.
Lucian starrt dem hübschen Kerl hinterher, der aus seinem Laden Stiefelgastisch rennt, als wären ihm die Höllenhunde auf den Fersen. Bis zu diesem Moment war ihm nicht klar, dass er einen Mann in seinem Leben haben möchte. Seit er mit achtzehn zum Militär ging, war er vollkommen zufrieden mit One-Night-Stands und hatte keine Zeit für etwas Dauerhafteres. Doch nachdem er Vicar kennengelernt hat, ist Lucian mehr als bereit, sich niederzulassen.
Schade, dass Vicar nicht genauso empfindet. Doch andererseits mochte Lucian Herausforderungen schon immer.
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.
Länge: rund 44.000 Wörter
SHEA BALIK
Bootilicious: Stiefelgastisch
Cedar Falls 17
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Bootilicious“:
Shea Balik
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Widmung
Für die Männer und Frauen, die ihrem Land dienen, indem sie sich selbst in Gefahr bringen – ihr seid die Helden, auf die wir alle blicken.
Die Helden, die wir für die Opfer ehren, die ihr bringt – nicht wegen des Ruhms, sondern weil ihr das Richtige tun wollt.
Danke.
„Gold ist gut an seinem Platz, lebendige, mutige, patriotische Männer sind besser als Gold.“
~ Abraham Lincoln
Die Brise auf seiner Haut war Balsam für seine angeschlagene Seele. Heruntergefallene Blätter raschelten, als kleine Tiere hin und her huschten, während die Vögel über ihnen fröhlich zwitscherten. Vicar Hunt atmete tief durch und betrachtete den Wald, während er darum kämpfte, seine angespannten Nerven zu beruhigen.
Sein Herzschlag verlangsamte sich und seine Atmung wurde gleichmäßiger, während sich die Ruhe des Waldes in seinen Knochen festsetzte und die Albträume vertrieb, die ihn jede Nacht plagten. Wem wollte er etwas vormachen? Sie kamen nicht nur in der Nacht. Allzu oft fand Vicar sich in einem Flashback gefangen, der ihn bis ins Mark erschütterte.
Ein solcher Vorfall hatte sich gerade ereignet und hinterließ einen Schmerz in seiner Brust wegen all den Leben, die er nicht hatte retten können. Blut, so dick, dass Vicar hätte schwören können, seinen kupferfarbenen Geruch wahrzunehmen, war in seinem Kopf aufgetaucht, während er seine Runden als Ranger im Cherokee Forest etwas außerhalb von Cedar Falls, North Carolina, machte.
Innerhalb von Sekunden befand er sich mitten in einem Flashback, der so real war, dass Vicar immer noch die blinden Augen derer sehen konnte, die um ihn herum gefallen waren. Er schüttelte den Kopf und vertrieb entschlossen die Bilder, die ihn weiterhin an den Tag zurückzerren wollten, an dem sich alles verändert hatte.
Die Stimme seines Chefs, Fenton Peaks, drang aus Vicars Walkie-Talkie, dem zuverlässigsten Kommunikationsgerät in einem bergigen Wald. „Vicar, hörst du mich?“
Erleichtert über die Unterbrechung drückte Vicar den Knopf am Walkie-Talkie. „Ich höre, Fenton. Ende.“
„Wir haben einen Bericht über eine vermisste Gruppe, die zuletzt im Wald gemeldet wurde. Ende.“
Es kam häufiger vor, als den meisten Leuten bewusst war. Warum jemand ohne Karte und klaren Plan in einen Wald von der Größe des Cherokee Forest gehen sollte, verstand Vicar nicht. „Weißt du, wo ich anfangen soll zu suchen? Ende.“
Vicar nahm seine Karte heraus und hörte zu, wie Fenton das Gebiet beschrieb, das Vicar durchsuchen sollte, und ihm den schnellsten Weg dorthin nannte. Vicar steckte seine Karte weg, machte sich auf den Weg und fragte seinen Chef: „Weißt du, wie viele Personen es sind und hast du ihre Namen? Ende.“
Das Zögern auf Fentons Seite hätte alles Mögliche bedeuten können. Soweit Vicar wusste, ließ er sich die Namen von demjenigen geben, der die Gruppe als vermisst gemeldet hatte. Andererseits würde das nicht erklären, warum die Haare auf Vicars Armen zu Berge standen.
Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass ihm das, was Fenton ihm offenbar nur ungern sagen wollte, nicht gefallen würde. Und wenn es etwas gab, dem Vicar vertraute, dann war es sein Bauchgefühl. Es hatte ihn während seiner Zeit als Mitglied der englischen Elite-SAS öfter gerettet, als er zählen konnte.
„Es sind zehn Personen. Ende“, antwortete Fenton.
Es war kein gutes Zeichen, dass Fenton keine Namen nannte. Was auch immer der Grund für die Zurückhaltung seines Chefs war, Vicar wusste, dass Fenton irgendwann die Namen nennen würde. Anstatt sich also darüber Gedanken zu machen, setzte Vicar seinen Weg in die von Fenton erwähnte Gegend fort.
Dass die Gruppe so groß war, würde Vicars Arbeit viel einfacher machen. Nach Vicars Erfahrung würden zehn Leute so viel Lärm machen, dass er nur in ihrer Nähe sein müsste, um sie zu hören.
„Anscheinend sind sie da draußen auf der Jagd nach Bigfoot.“
„Echt jetzt“, stöhnte Vicar, als er Fentons Erklärung hörte.
Bigfoot.
Das passte ja.
Vicar, der aus England kam, war überrascht, wie viele verdammte Amerikaner fälschlicherweise glaubten, ein großes, haariges, menschenähnliches Biest würde durch den Wald streifen. Was er noch lächerlicher fand, war, dass sie alle glaubten, diese Kreatur würde in nahezu jedem Wald in Amerika existieren, selbst ganz oben in Alaska.
Aber was die Amerikaner für Vicar noch dämlicher machte, war, dass sie bei der Jagd auf das haarige Wesen tatsächlich alle Vernunft und Selbsterhaltung aufgaben. Das bedeutete, dass diese Gruppe buchstäblich überall sein konnte. Auf ihrer Suche nach Bigfoot würden sie sich nicht einmal mit Karten herumschlagen, besonders wenn sie das Gefühl hätten, ihn gefunden zu haben … Oder sie … äh, es?
Seit Vicar vor drei Jahren Ranger geworden war, hatte er festgestellt, dass jegliches rationale Denken dahin war, wenn die Menschen fröhlich hinter dem mythischen Geschöpf herjagten. Wenn das bedeutete, in Wälder zu rennen, mit denen sie keine Erfahrung hatten, ohne auf Dinge wie die Himmelsrichtung oder Orientierungspunkte zu achten, dann taten sie es nicht nur. Sie schienen auch nicht zu glauben, dass es ein Problem geben würde.
Irgendwie hatten sie offenbar das Gefühl, sie würden sich auf wundersame Weise auf einem markierten Pfad wiederfinden, der sie direkt aus dem Wald herausführte. Dass der Cherokee Forest über 2.600 Quadratkilometer bewaldetes Bergland umfasste, ließ sie nicht zögern.
Wenn Vicar sie fand, würde er dieser Gruppe mit Sicherheit klar machen, wie verantwortungslos und unlogisch ihre Suche nach Bigfoot wirklich war. Dass die Kreatur gar nicht existierte, machte ihr Abenteuer nur noch lächerlicher. Er hoffte nur, dass sie zu einfältig waren, um die Gefahren zu verstehen, die ihnen durch solch ein leichtsinniges Verhalten drohen könnten.
„Die Namen sind Jesse Grant, Ethan …“
Vicar stöhnte. Es kam nicht oft vor, dass er seinen Job nicht machen wollte, aber dieses Mal musste er zugeben, dass er versucht war, sich umzudrehen und die Suche nach der vermissten Gruppe abzubrechen.
In den drei Jahren, die er schon in Cedar Falls lebte, war Vicar nicht oft in die Stadt gegangen, hatte aber trotzdem die Geschichten über die Heldentaten von Jesse und seinen Freunden zu hören bekommen. Jede Geschichte hatte Vicar nur in seiner Entschlossenheit bestärkt, sich so weit wie möglich von diesen Leuten fernzuhalten. Jetzt würde er gezwungen sein, den Mann zu treffen, nachdem er sich sehr bemüht hatte, dafür zu sorgen, dass es niemals passieren würde.
Wenn Vicar nur jemand wäre, der andere die Situation regeln lassen würde. Andere Ranger waren im Einsatz. Schade, dass sein Pflichtbewusstsein und die SAS-Ausbildung es ihm nicht erlaubten, den Auftrag abzugeben, egal wie sehr er es auch wollte.
Mit einem schweren Seufzer beschleunigte Vicar sein Tempo, als er sich dem Bereich näherte, in dem sich die Gruppe vermutlich aufhielt.
* * * *
„Aber wir hätten ihn fast erwischt“, jammerte Jesse. Nur weil sie sich ein wenig verlaufen hatten, wollten die anderen aufhören, Bigfoot zu jagen, und stattdessen versuchen, den Weg zurück zu finden. Das würde Jesse auf keinen Fall zulassen, wenn sie den haarigen Kerl doch beinahe erwischt hätten.
„Nein. Du hast recht“, sagte Vail, obwohl der Sarkasmus in seinen Worten ein deutliches Zeichen dafür war, dass er es nicht ernst meinte. „Lass uns das Dümmste überhaupt machen, nur um ein Selfie mit Bigfoot zu kriegen.“
Ja, Vail war definitiv nicht auf seiner Seite, was beschissen war. Vail war gut darin, Leute davon zu überzeugen, Jesses verrückten Ideen zuzustimmen, aber um das zu erreichen, musste Vail auf seiner Seite und nicht gegen ihn sein.
„Heute Morgen dachtest du, es wäre eine großartige Idee, Bigfoot zu suchen“, argumentierte Jesse.
Vail legte den Kopf zur Seite und ließ Jesse wissen, dass sein Freund dachte, er hätte eine Schraube locker. „Ja, aber das war, bevor wir uns in einem Wald verirrten, der ungefähr die Größe von Rhode Island hat.“
„Pfft“, sagte Jesse und winkte Vail zu. „Bitte. Rhode Island ist der kleinste Bundesstaat der USA.“
„Ich bin bei Jesse.“ Flynn trat einen Schritt näher an Jesse heran, um seine Unterstützung zu zeigen.
„Ich auch“, sagte Danton. „Wir haben uns bereits verlaufen. Was spielt es für eine Rolle, wohin wir jetzt noch laufen?“
Jesse wusste, dass er Danton mochte. Der Mann machte nicht nur eine phänomenale Mani- und Pediküre, was er sagte, ergab auch sehr viel Sinn.
„Ja.“ Jesse warf einen Blick auf sein Handy. „Es ist erst eins. Suchen wir bis drei weiter, und wenn wir es dann nicht geschafft haben, ein Foto von Bigfoot zu machen, begeben wir uns auf den Rückweg.“
Nathan zuckte mit den Schultern. „Ich bin dabei.“
Eddie nickte. „Ihr wisst alle, dass ihr verrückt seid, oder? Bigfoot gibt es nicht, aber ich habe Spaß, also bin ich bereit, noch ein wenig hier draußen zu bleiben.“
Jesse biss sich auf die Zunge, als Eddie zugab, nicht an Bigfoot zu glauben. So sehr er es auch vorziehen würde, Eddie dazu zu bringen, es zurückzunehmen, der Mann war auf seiner Seite und Jesse wollte nichts tun, was ihn dazu bringen könnte, seine Meinung zu ändern.
„Ich bleibe“, sagte Kit.
„Ich bleibe auf jeden Fall“, sagte Will. „Wenn einige von uns etwas schneller wären, hätten wir den haarigen Kerl eingeholt.“
Vail seufzte. „Also gut. Es sieht so aus, als würde das ein verdammt beschissener Tag werden, also werden wir weiter nach Bigfoot suchen.“
Damit blieb Ethan übrig.
Jesse starrte einen seiner allerbesten Freunde an, um ihm wortlos zu sagen, dass er sich bloß nicht gegen die Gruppe stellen sollte. Nicht, dass Ethan das tun würde. Er war zu unterwürfig, um ihnen die Stirn zu bieten, die meiste Zeit jedenfalls. Sein Freund hatte Jesse schon ein paar Mal überrascht, aber er hoffte, dass dies nicht eine dieser Gelegenheiten war.
Ethan stimmte widerwillig zu. „Okay. Aber du musst Bram sagen, dass ich nach Hause wollte.“
Jesse lächelte. „Wenn wir mit diesem Foto nach Hause kommen, wird Bram nichts sagen können.“
Ethan verdrehte die Augen. „Offensichtlich kennst du Bram nicht. Ich weiß einfach, dass ich mich eine Woche lang nicht hinsetzen kann, bis er alle Gründe erklärt hat, warum das eine dumme Idee war.“
„Das ist wahrscheinlich der Grund, warum du überhaupt mit uns gekommen bist“, neckte Flynn. „Wir alle wissen, wie sehr du es liebst, wenn Bram dich übers Knie legt.“
Ethan errötete, aber er machte sich nicht die Mühe, es zu leugnen. Jesse konnte zugeben, dass ein bisschen Hinternversohlen Spaß machte, aber eine Woche lang nicht sitzen zu können? Das war einfach zu viel Schmerz für ihn. Zum Glück war Parker kein Dom, denn Jesse hatte keine unterwürfige Ader in seinem Körper.
„Ich sage dir, Bram wird nichts zu meckern haben“, beharrte Jesse, als er begann, den Weg zu gehen, den Bigfoot seiner Meinung nach genommen haben könnte. „Wir sind Bigfoot auf der Spur. Wir haben jede Menge Snacks und Wasser. Außerdem haben wir eine Karte und einen Kompass für den Rückweg in die Stadt dabei.“
Sicher, sie hatten sich ein wenig verlaufen, aber wenn sie sich die Mühe machen würden, die Karte aufzuschlagen und die Kompass-App auf ihren Handys zu nutzen, würden sie nicht lange brauchen, um herauszufinden, wie sie nach Hause gelangten.
„Schließlich sind wir nicht weit von Cedar Falls entfernt. Was könnte denn schon schiefgehen?“
„Vicar an Basis. Bitte melden. Ende.“
Vicar hatte fast eine Stunde gebraucht, um an den Ort zu gelangen, an dem die vermisste Gruppe ihre Fahrzeuge abgestellt hatte. Er hätte nichts an Training gebraucht, um ihre Spuren zu erkennen, die sie beim Trampeln durch den Wald hinterlassen hatten.
Bis jetzt.
Er war der Spur, die sie hinterlassen hatten, eine gute Stunde lang gefolgt, als es den Anschein hatte, dass sich die Gruppe getrennt hatte. Er hoffte wirklich, dass das nicht der Fall war, da es dadurch viel schwieriger werden würde, alle zu finden, aber die Spuren vor ihm teilten sich eindeutig in zwei Gruppen – eine führte nach Nordosten und die andere nach Nordwesten.
Er konnte sich nicht vorstellen, warum sie das getan hatten. Er warf einen Blick auf seine Uhr. Vier. Da nun die Sommerzeit vorbei war, würde es viel früher dunkel werden. Er hoffte sehr, dass er alle finden würde, bevor es dunkel wurde. Es war vielleicht erst Anfang November, aber in diesen Bergen konnte es nachts ziemlich kalt werden.
„Basis hier. Hast du sie gefunden? Ende.“
Fenton verschwendete keine Zeit, nicht, dass Vicar es ihm verübeln könnte. Wenn die Ehemänner der vermissten Wanderer alle in Fentons Büro waren, verloren sie höchstwahrscheinlich allmählich die Geduld. Da er sich größtenteils von der Stadt fernhielt, kannte er keinen der Männer wirklich, aber das Wenige, das er beobachtet hatte, reichte aus, um ihn wissen zu lassen, dass viele dieser Ehemänner nicht herumsitzen würden, während ihre Liebsten im Wald vermisst wurden.
Fentons Aufgabe bestand darin, sie ruhig zu halten und nicht nach ihren Ehemännern suchen zu lassen. Das Letzte, was Vicar brauchte, war, die vermisste Gruppe suchen zu müssen und diejenigen, die beschlossen hatten, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, indem sie sich selbst auf die Suche machten. Nichts war schlimmer als ein verzweifeltes Familienmitglied, das keine Ahnung vom Wald hatte und sich hinaus in die Wildnis begab.
„Negativ. Ich bin ihrer Spur gefolgt, aber sie haben sich getrennt. Vielleicht möchtest du darüber nachdenken, einen weiteren Ranger zu schicken.“
Vicar bat nicht leichtfertig um Hilfe. Er war ein ausgebildeter SAS-Offizier. Der Umgang mit schwierigen Situationen war seine Aufgabe. Aber wenn das Leben anderer Leute auf dem Spiel stand, hatte er das Gefühl, keine wirkliche Wahl zu haben.
Er gab seinem Chef die Koordinaten. „Ich nehme den Weg nach Nordwesten. Ich melde mich wieder, wenn ich etwas gefunden habe. Ende.“
Nachdem sein Chef bestätigt hatte, dass er einen weiteren Ranger schicken würde, machte sich Vicar auf den Weg. Mit etwas Glück würde er sie finden, bevor die Dunkelheit hereinbrach.
* * * *
„Ich sage euch, wir müssen diesen Weg gehen.“
Jesse stampfte mit seinem rosa Stiefel auf und zeigte nach links. Er hätte wissen müssen, dass er die anderen nicht mit auf seine Suche nach Bigfoot nehmen sollte.
„Nächstes Mal lasse ich euch alle zu Hause und ihr verpasst den Spaß.“
„Das sagst du so, als ob wir mitkommen wollten“, schimpfte Macon. „Ich habe darum gebeten, nicht mitkommen zu müssen.“
„Ja“, sagte Ethan mit vor der Brust verschränkten Armen und starrte Jesse böse an. „Du hast mich buchstäblich aus meiner Werkstatt gezerrt und in Vails SUV geschoben.“
Jesse verdrehte die Augen. „Oh bitte, ihr wisst doch genau, dass ihr mitkommen wolltet.“
Ethan schüttelte heftig den Kopf. „Das Festival ist am Samstag“, erklärte Ethan, als ob es sonst niemand wüsste.
„Jeden Monat gibt es ein Festival, Ethan. Du erzählst uns nichts, was wir nicht bereits wissen.“ Jesse mochte das zusätzliche Geld, das die Festivals seinem Blumenladen Hübsch rosig einbrachten. Hinzu kamen die Online-Bestellungen der Besucher, die seine Karten mitnahmen, was seinen Umsatz im vergangenen Jahr verdreifacht hatte. Aber das bedeutete nicht, dass sie kein Leben außerhalb der Festivals hatten, egal, was Ryder zu denken schien.
Macon warf seine Hände in die Luft.
„Sei nicht so dramatisch“, sagte Jesse. Er wollte nicht zulassen, dass irgendjemand diesen Tag ruinierte. Er hatte Bigfoot gesehen und verfolgt. Sie hätten ihn vielleicht auch erwischt, wenn die anderen schneller gelaufen wären.
Vail lachte laut. „Esel“ – er zeigte auf Jesse – „Langohr“, sagte Vail und zeigte auf Macon.
Jesse streckte Vail die Zunge heraus und wechselte das Thema. „Wir müssen auf eine Anhöhe gelangen. Dann können wir sehen, in welche Richtung wir gehen müssen.“
Widerwillig stimmten die anderen zu. Es war an der Zeit, dass sie in Gang kamen. Die Sonne ging bald unter und es begann kälter zu werden. Hätte er gewusst, dass sie so lange wegbleiben würden, hätte er einen Mantel mitgebracht.
Was noch schlimmer war, sie hatten kein Foto von Bigfoot machen können. Jesse hatte flüchtige Blicke auf das haarige Wesen erhascht, obwohl die anderen schworen, dass er sich das nur einbildete, aber er wusste, was er gesehen hatte. Egal wie schnell sie rannten – was schneller gewesen wäre, wenn einige von ihnen mehr trainieren würden – sie konnten Bigfoot einfach nicht einholen. Einmal hatten sie sich sogar aufgeteilt, in der Hoffnung, den großen Kerl in die Falle zu locken. Aber wie bei allen anderen Ideen, die sie ausprobiert hatten, hatte es nicht funktioniert.
Jesse blickte sich nach dem nächsten Erhebung im Gelände um und sah ihn. Seine Augen weiteten sich und sein Herz schlug ihm fast bis zum Hals. Dort, nicht weiter als sieben Meter von der Baumgrenze entfernt, befand sich Bigfoot.
„Leute“, flüsterte er, um das Wesen nicht zu verscheuchen, „da ist er.“
Gerade als die anderen in die Richtung schauten, in die er zeigte, rannte Bigfoot los. Dieses Mal würde Jesse ihn auf jeden Fall erwischen. Wenn die anderen nicht mithalten konnten, schade.
* * * *
Es hatte einige Zeit gedauert, aber schließlich erreichte Vicar die Stelle, an der sich die beiden Gruppen offensichtlich wieder getroffen hatten. Erleichtert, als er wusste, dass sie alle wieder zusammen waren, ging er weiter. Die Spuren waren frischer, also wusste er, dass er nicht allzu weit hinter ihnen war.
Eine Viertelstunde später hörte er Stimmen. Vicar betete, dass sie es waren, und joggte leichtfüßig auf das Geräusch zu. Er informierte auch Fenton über seine Position. Je näher er den Stimmen kam, desto besser konnte er die gesprochenen Worte ausmachen.
„Verdammt, Ethan. Beweg deinen Arsch hier hoch und hilf mir runter“, kreischte eine Stimme.
„Ich hätte gedacht, dass du deine Lektion gelernt hättest, als du das letzte Mal auf einen Baum geklettert bist“, rief jemand. Es gab ein Grunzen und dann ein Ufff, gefolgt von einem Fluchen. „Wie zum Teufel bist du überhaupt da hochgekommen? Die nächste Stelle zum Festhalten muss zwei Meter über dem Boden liegen.“
„Komm einfach hier hoch“, schrie eine andere Person. „Ich kann nicht mehr lange durchhalten.“
Vicar befürchtete, dass jemand von einem Baum fallen würde, und rannte schneller. Er betete nur, dass derjenige, der oben auf einem Baum war, sich nicht das Genick brach, bevor er ihn erreichen konnte.
„Daran hättest du denken sollen, bevor du auf das verdammte Ding geklettert bist“, tadelte jemand. „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“
„Ich sage doch, Bigfoot kam hierher und sprang von hier aus in dieses Tal. Ich habe nur versucht, ihm zu folgen.“
Vicar erkannte die Stimme als die Person, von der er vermutete, dass sie sich auf einem Baum befand.
„Woher hätte ich wissen sollen, dass ich stecken bleiben würde?“
Vicar erreichte die Gruppe und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Die Person, die sich anhörte, als wäre sie auf einem Baum, saß in gefährlicher Position auf einem winzigen Felsvorsprung, der sich etwa fünfzehn Meter über dem Boden befand. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, verriet die Art und Weise, wie der Mann vor Erschöpfung zitterte, dass er nicht mehr lange durchhalten würde.
Als Vicar die Szene betrachtete, bemerkte er, dass der Mann acht Zentimeter hohe Absätze trug. Wer zum Teufel trug im Wald Absätze?
Nicht, dass es zu diesem Zeitpunkt eine Rolle gespielt hätte. Er hatte eine Aufgabe zu erledigen, unabhängig von den Umständen, die das Opfer durch Achtlosigkeit geschaffen hatte. Vicar verdrängte alle anderen Gedanken aus seinem Kopf, außer denen, die sich auf die Rettung des Trottels bezogen, der sich in die Klemme gebracht hatte.
Als er seine Umgebung betrachtete, begann sich in seinem Kopf bereits ein Plan zu bilden, wie er den Mann dort herunter bringen könnte. Aber zuerst musste er die Männer, die ihn begleiteten, dazu bringen, nicht in eine gefährliche Situation zu geraten, indem sie versuchten, zu ihrem Freund hinaufzuklettern.
„Entschuldigen Sie“, rief er. Jeder der Männer erstarrte, bevor er sich umdrehte, um in seine Richtung zu schauen. Als sie nichts über seine Anwesenheit sagten, erklärte Vicar: „Ich bin Ranger beim Cherokee Forest Service.“
Noch immer sprach niemand.
„Ich bin hier, um zu helfen“, sagte er schließlich.
Mehrere der Männer setzten sich schwerfällig auf ein paar umgestürzte Baumstämme. Ein paar von ihnen murmelten: „Gott sei Dank.“
„Endlich jemand, der weiß, was er tut“, sagte der Mann, der sich gerade noch am Felsvorsprung festhielt, laut. „Wenn ich auf meine Freunde warten müsste, würde ich vielleicht den Rest meines Lebens hier verbringen.“
Ein bisschen dramatisch, aber wenn man bedachte, wie müde der Kerl vom Festhalten sein musste, versuchte er wahrscheinlich nur, einen Weg zu finden, sich davon abzuhalten, loszulassen.
„Hey, wir sind nicht derjenige, der beschlossen hat, ein zweieinhalb Meter großes, haariges Monster durch den Wald und auf einen Haufen Felsen zu jagen, auf dem eine Ameise nur schwer auf den Beinen bleiben könnte“, sagte der Typ, der versucht hatte, hinter ihm herzuklettern.
„Ja“, sagte ein Mann, der anscheinend ein Tattoo um den Hals hatte. „Niemand hat dich gezwungen, Bigfoot nachzulaufen. Das warst du selbst, Jesse.“
„Wie ich immer wieder erklärt habe, habe ich versucht, ein Foto zu machen. Es ist nicht meine Schuld, dass Bigfoot nicht lange genug stillstand, als dass ich das tun könnte.“
Als Vicar den Mann auf dem Felsvorsprung musterte, konnte er erkennen, dass er Mühe hatte, still zu bleiben. So sehr er die anderen auch warnen wollte, dort zu bleiben, wo sie waren, Vicar glaubte nicht, dass er lange genug zu Wort kommen würde, um ihr unaufhörliches Gezanke zu beenden. In der Hoffnung, dass sie inzwischen zu abgelenkt waren, um irgendetwas zu unternehmen, machte sich Vicar auf den Weg zur Spitze der Felsformation, wo sich der Typ festhielt, von dem er annahm, dass er der berüchtigte Jesse war.
„Du hast Bigfoot auf keinen Fall gesehen“, beharrte ein anderer Mann. „Wir standen direkt neben dir und haben nichts gesehen.“
Zu Vicars völligem Entsetzen hob Jesse einen gestiefelten Fuß und rammte ihn auf den dünnen Vorsprung, auf dem er stand.
„Es war wohl Bigfoot, Macon Roxley. Du hättest ihn auch gesehen, wenn du schneller rennen könntest als meine tote Großmutter.“
Das war der Beweis, den Vicar brauchte. Jesse war durchgeknallt. Er musste es sein, um eine solche Nummer abzuziehen, wie Vicar gerade gesehen hatte. Es war absolut verrückt, auf einem Felsvorsprung zu stehen, der nicht breiter als sein Fußballen war, und darauf zu stampfen, als wäre nichts.
Ein anderer Kerl schnaubte. „Nun, ich habe mit dir Schritt gehalten, und ich habe kein haariges Biest gesehen, das zweieinhalb Meter groß war. Alles, was ich sah, war ein Eichhörnchen, das rannte, als würde es der Teufel selbst verfolgen.