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Eine Dunkelheit umgibt ihn, und ich sollte mich so weit wie möglich von Luka Ivanov fernhalten.
Vor drei Jahren brachte ich nach einer betrunkenen Eskapade mit einem mysteriösen russischen Barkeeper, Luka, ein kleines Mädchen zur Welt.
Zumindest dachte ich, dass er der Barkeeper ist.
Als ich zurückkam, um ihm zu sagen, dass ich schwanger bin, wusste niemand, wer er war.
Ich habe weitergemacht... welche andere Wahl hatte ich denn?
Die Hochzeit rückt schnell näher und ich bin mit Mark verlobt, einem Mann, den ich nicht liebe. Versteht mich nicht falsch. Er ist süß und nett, aber ein wenig zu süßlich für meinen Geschmack. Ich mag meine Männer lieber dunkler, hinterhältiger und mit etwas Biss. Mark ist so einfach wie nur möglich.
Aber ich habe mich entschieden, weil es das Beste für meine Tochter Bay ist. Sie braucht Stabilität, und ich möchte ihr das beste Leben bieten.
Als meine Arbeitskollegin über ein Foto meines heißen Fehlers stolpert, gesteht Madisyn, dass sie den Russen kennt, der mich geschwängert hat. Ich bitte sie, uns einander vorzustellen, aber sie muss schwören, ihm mein Geheimnis nicht zu verraten, bevor ich das tue.
Böser Boss ist ein eigenständiger Liebesroman mit einem Happy End. Es ist das zweite Buch der Gebrüder Bratva Serie.
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Urheberrecht © 2022 von Willow Fox
Alle Rechte vorbehalten.
v3
Übersetzt von uragaan.
Lektorat durch danieltierbs
Böser Boss Von Willow Fox
Gebrüder Bratva Buch Zwei
Cover Design by MiblArt
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Über dieses Buch
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Epilog
Werbegeschenke, kostenlose Bücher und mehr Goodies
Über die Autorin
Auch von Willow Fox
Eine Dunkelheit umgibt ihn, und ich sollte mich so weit wie möglich von Luka Ivanov fernhalten.
Vor drei Jahren brachte ich nach einer betrunkenen Eskapade mit einem mysteriösen russischen Barkeeper, Luka, ein kleines Mädchen zur Welt.
Zumindest dachte ich, dass er der Barkeeper ist.
Als ich zurückkam, um ihm zu sagen, dass ich schwanger bin, wusste niemand, wer er war.
Ich habe weitergemacht... welche andere Wahl hatte ich denn?
Die Hochzeit rückt schnell näher und ich bin mit Mark verlobt, einem Mann, den ich nicht liebe. Versteht mich nicht falsch. Er ist süß und nett, aber ein wenig zu süßlich für meinen Geschmack. Ich mag meine Männer lieber dunkler, hinterhältiger und mit etwas Biss. Mark ist so einfach wie nur möglich.
Aber ich habe mich entschieden, weil es das Beste für meine Tochter Bay ist. Sie braucht Stabilität, und ich möchte ihr das beste Leben bieten.
Als meine Arbeitskollegin über ein Foto meines heißen Fehlers stolpert, gesteht Madisyn, dass sie den Russen kennt, der mich geschwängert hat. Ich bitte sie, uns einander vorzustellen, aber sie muss schwören, ihm mein Geheimnis nicht zu verraten, bevor ich das tue.
Böser Boss ist ein eigenständiger Liebesroman mit einem Happy End. Es ist das zweite Buch der Gebrüder Bratva Serie.
Luka
Die Brünette auf der anderen Seite der Bar starrt auf ihr Handy und scrollt durch den Newsfeed. Ihr Barhocker dreht sich, während sie sich Hin und Her bewegt, unfähig, stillzusitzen.
Das Mädchen leuchtet förmlich. Sie wirkt strahlend und sexy in ihrem trägerlosem, dunkelroten Kleid.
Ich möchte es ihr am liebsten vom Leib reißen.
Hat sie ein Date hier, oder trifft sie sich nur mit Freunden? Ein Mädchen wie sie taucht nicht allein auf. Nicht, wenn sie klug ist und auf Nummer sicher gehen will.
Ich bin nicht hier, um Frauen aufzureißen, obwohl die Brünette meinen Blick auf sich gezogen hat. Ich kann mich nicht von ihr abwenden.
Ich bin mit Mikhail hier, um zu trinken und zu entspannen, solange die Nacht noch jung ist. In der Bar wird es lauter, als sich der Raum füllt.
Ich beobachte sie aus der Ferne. Ich kann meinen Blick nicht von ihr abwenden, aber sie hat nicht einmal aufgeschaut oder einen Blick in meine Richtung geworfen.
Sie ist auf ihr verdammtes Handy fixiert.
Was ist nur mit den Kindern los heutzutage? Okay, eigentlich ist sie kein Kind mehr. Sie hat beim Betreten des Lokals einen Ausweis erhalten und ist somit mindestens einundzwanzig Jahre, aber sie ist noch jung. Sie könnte vielleicht auch fünfundzwanzig sein, aber ich kann das Alter einfach nicht schätzen. Aber sie ist auf keinen Fall auch nur annähernd so alt wie ich, sie ist nicht einmal dreißig, und ich bin ein paar Jahre unter vierzig.
Wann bin ich so verdammt alt geworden?
Der Gedanke, sesshaft zu werden, ist für mich nicht existent. Ich bin nicht der Typ Mann, der eine Familie gründet. Das würde nur ihr Leben gefährden. Ich gehe keine romantischen Beziehungen ein.
Ich genieße meine Jugend, oder zumindest das, was von ihr übrig ist, und falle in die Betten fremder Frauen, um ihnen zu zeigen, wie es ist, geschändet zu werden.
„Drinks?“, fragt Mikhail.
„Geht klar“, sage ich. Ich weiß, was er mag, und gehe zur Bar. Es gibt kaum Platz zum Stehen, und der Barkeeper verschwindet hinten im Raum. Macht er eine Zigarettenpause?
Ich atme einen schweren Seufzer aus. Wenn das so weitergeht, werde ich den ganzen Abend darauf warten, einen Whiskey zu bestellen.
Ich warte nicht, und frage auch nicht um Erlaubnis. Ich trete hinter den Tresen, als würde mir der Laden gehören, und schnappe mir zwei Gläser und den besten Whiskey im obersten Regal.
„Ich hätte gerne einen Fuzzy Navel“, sagt die Brünette. Ihr Tonfall ist etwas schroff und sie blickt schließlich von ihrem Handy auf. Das Mädchen hat die blauesten Augen, die ich je gesehen habe.
Ich gieße Mikhail den Drink aus und schaue zu ihr hinüber. „Du hast den ganzen Abend telefoniert“, sage ich.
Sie presst ihre Lippen fest aufeinander. „Du hast mich beobachtet?“ Sie zuckt zusammen, als wenn sie sich unter meinem Blick unwohl fühlt, als würde ich sie verurteilen.
Ich schnappe mir ein leeres Glas und die Zutaten, um ihre Getränkewünsche zu erfüllen.
Es hat keinen Sinn, zu lügen. Ich muss zugegeben, dass ich bemerkt habe, dass sie sehr beschäftigt und allein ist. „Es ist schwierig, die schönste Frau in der Bar nicht zu bemerken“, sage ich und schiebe ihr den Drink über den Tisch. „Das geht auf mich“, sage ich.
Ich trage die Getränke, die ich Mikhail und mir eingeschenkt habe, zu unserem Tisch.
„Du hast lange genug gebraucht“, murmelt Mikhail.
„Tut mir leid, ich habe mich von der sexy Brünetten ablenken lassen, die allein trinkt.“
Mikhail versucht gar nicht erst, diskret zu sein, als er an mir vorbei zu dem Mädchen in dem scharlachroten Kleid blickt. „Sie ist ein guter Fang, jung. Aber du bist immer hinter Mädchen her, die halb so alt sind wie du.“
„Und du nicht?“
Mikhail ist kein Heiliger. „Wir reden nicht über mich“, sagt er und nimmt einen Schluck von seinem Whiskey. „Du willst mit ihr nach Hause gehen.“ Das ist keine Frage. Er kennt die Antwort bereits. Es geht aber nicht darum, was ich will. Ich bin hier, um auf ihn aufzupassen, damit er eine gute Zeit hat und sicher nach Hause kommt.
Ich mache mir keine Sorgen, dass er nüchtern nach Hause fährt. Er ist Bratva und der Pakhan, der Anführer. Mein Chef und Mentor. Worüber ich mir Sorgen mache, sind die italienische Mafia und das kolumbianische Kartell. Unsere beiden größten Feinde könnten uns jeden Moment auf den Fersen sein.
Ich muss wachsam sein und Mikhail beschützen. Ich bin sein Leibwächter, und wenn ich nicht bei ihm bin, behält Nikita ihn im Auge.
„Geh und rede mit ihr. Ich komme schon klar. Der Ort ist überfüllt, aber friedlich.“
Er meint damit, dass heute Abend keiner unserer Feinde hier trinkt. Ich bin dankbar dafür. „Wenn du darauf bestehst“, sage ich und warte nicht darauf, dass Mikhail seine Meinung ändert. Ich werfe ihm die Schlüssel zu. Er wird sie benötigen, um heute Abend nach Hause zu kommen.
Ich kann ein Taxi oder eine Mitfahrgelegenheit anrufen, um zurück zum Gelände zu kommen. Ich habe mein Handy in der Tasche meines Anzugs und mein Portemonnaie in meiner Hose. Für die Bar bin ich zu gut angezogen , aber ich habe meine Anzugsjacke ausgezogen und sie mir über den Arm gehängt.
Ich bleibe nicht länger als ein paar Sekunden bei Mikhail am Tisch sitzen, trinke meinen Whiskey aus und gehe zurück zur Bar.
Der Barkeeper ist immer noch nicht in Sicht. Ist er abgehauen?
Zwei blaue Augen blicken von ihrem Telefon auf, als ich auf die Bar zusteuere. „Ich könnte noch einen von diesen hier gebrauchen“, sagt sie. Als ob ich mir merken könnte, was sie bestellt hat.
Wenn ich Barkeeper wäre, bin ich mir nicht sicher, ob ich mir die Getränke aller Kunden merken würde. Aber es war nur ein Extra, das ich mir merken musste. Und sie ist unvergesslich.
„Ein Fuzzy Navel“, sage ich und schlüpfe hinter den Tresen. Ich mixe ein zweites Glas und schiebe es ihr zu, bevor ich auf die andere Seite komme. „Wo ist dein Freund?“, frage ich.
Sie hebt das Glas an die Lippen und schaut zu mir rüber. „Du meinst meinen Freund, der mich versetzt hat?“ Sie deutet auf das Pärchen, das ein paar Meter weiter an der Wand rummacht.
„Die sollten sich ein Zimmer nehmen“, sage ich.
Sie kippt ihren Drink hinunter und steht dann auf. „Ich sollte Schluss machen für heute und einfach gehen.“
„Die Nacht ist noch jung. Es ist Freitag, und was hast du geplant, wenn du nach Hause kommst?“ Ich stelle mir vor, wie sie ins Bett klettert und allein einschläft.
„Ein heißes Schaumbad, wenn ich jetzt gehe“, sagt sie und schaut auf ihre Uhr. Sie weicht meinen heißen Blicken aus und ihre Wangen brennen, je länger ich Blickkontakt zu ihr habe.
Es ist schwierig, sich bei dem Lärm der Menschenmenge zu verständigen. Ich beuge mich vor und streife mit meinen Lippen ihr Ohr. „Und was würdest du heute Abend lieber tun?“, frage ich und stelle sicher, dass sie mich hören kann.
Ich schwöre, ich spüre, wie sie zittert.
Ihr Atem geht tiefer und ihre Augen verfinstern sich, als sie in meinen Blick starrt. „Nein“, sagt sie mit fester Stimme.
Sie schluckt und leckt sich über die trockenen Lippen. Ein leiser Lufthauch strömt aus. „Musst du nicht als Barkeeper arbeiten?“
Ich werfe einen Blick in Richtung Bar und schenke ihr ein preisgekröntes Grinsen. „Ich glaube, die haben das im Griff.“
Sie rutscht auf dem Hocker hin und her und ich schwöre, dass sie ihre Innenschenkel aneinander reibt, leicht wippt und genau an der richtigen Stelle Druck ausübt.
Ich verheddere meine Finger in ihrem Haar und streiche ihr die Locken in den Nacken. Meine Berührung ist sanft und beruhigend. „Du wärst jetzt also lieber in einem Schaumbad als hier, um die Musik und die Atmosphäre zu genießen?“, flüstere ich.
„Es ist gar nicht so schlecht“, gesteht sie.
Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. „Gut. Willst du Billard spielen? Ich kann es dir zeigen, wenn du noch nie gespielt hast.“
„Klar.“
„Ich bin Luka“, sage ich und stelle mich vor.
„Hannah.“
Ich nehme ihre Hand und führe sie vom Hocker. Es ist schon eine Weile her, dass ich gespielt habe, aber ich kann sie beeindrucken, selbst wenn sie eingerostet ist.
Ich greife nach der Triangel und bereite den Billard-Tisch vor. „Hast du schon mal gespielt?“, frage ich.
„Ein oder zweimal.“
Ich nehme die Bälle und lege sie in den Ständer, um das Spiel vorzubereiten. „Willst du den Anstoß machen?“, frage ich.
„Dann fange ich an?“, fragt sie neugierig.
Ich habe das Gefühl, dass sie mit mir spielt. Ob ich eine Wette mit ihr abschließe, um vorzuschlagen mit ihr auszugehen wenn sie gewinnt, aber ich verabrede mich eigentlich nicht. So bin ich nun mal.
„Okay“, sagt Hannah.
Ich sammle die Queue-Stöcke ein und gebe ihr einen. Ich schnappe mir die Kreide und zeige ihr, wie man sie auf die Spitze des Queues aufträgt, bevor ich ihr die Kreide gebe.
„Der 8er Ball darf erst am Ende gespielt werden. Und du musst die Bälle ankündigen, in welches Loch du sie versenken willst.“
„Das sind eine Menge Regeln, die du dir merken musst.“ Sie stellt ihr leeres Glas auf einen anderen Tisch ab.
„Willst du noch etwas trinken?“, frage ich.
„Möchtest du mich aufmuntern, damit ich verliere?“
Ich kichere leise vor mich hin. „Ich habe nie gesagt, dass ich ein Gentleman bin.“
Sie beißt sich auf die Unterlippe, bereitet ihren Schlag vor und sieht mich über ihre Schulter an. „Wenn ich gewinne, zahlst du die nächste Runde Drinks.“
Mit dieser Wette kann ich leben. „Die Wette gilt.“
Das Mädchen ist knallhart und ein Pool-Hai. Ich bekomme nicht einen einzigen Stoß. Sie stößt eine Kugel nach der anderen ein, holt sich eine zweite, eine dritte und eine vierte Runde, bevor sie das Loch für die achte Kugel ruft.
Ich verliere nicht gerne, schon gar nicht gegen ein Mädchen. „Kaum zu glauben, dass du nur ein- oder zweimal gespielt hast.“
„Ein oder zweimal pro Woche“, sagt Hannah, nachdem sie diese wichtige Information vorhin ausgelassen hat.
„Was trinkst du?“, frage ich. Ich habe nicht vor, in der nächsten Runde nachsichtig mit ihr zu sein. Sie ist gut, aber ich verliere nicht.
„Dasselbe wie vorhin“, sagt sie.
Ich lasse sie nicht gerne allein, nicht einmal für eine Minute. Ein anderer Mann könnte hereinstürmen und ihre Aufmerksamkeit erregen. Ich beeile mich und eile zur Bar, um ihr noch einen Fuzzy Navel zu bestellen. Sie ist auf der anderen Seite des Raumes, und es ist schwierig, sie in der Menge zu sehen.
Ich bin so schnell wie möglich zurück, und schon versucht ein Trottel, um ihre Zuneigung zu buhlen. Keine Chance, Kumpel.
„Du bist heiß“, sagt der kleine, blonde Fremde und starrt Hannah an.
Mein Atem streichelt ihr Ohr, während ich mich zu ihr lehne, damit der Idiot, der um ihre Aufmerksamkeit buhlt, mich hören kann. „Hey, Baby. Hier ist dein Drink“, sage ich und reiche ihn ihr.
Ich lege meine Hand besitzergreifend auf ihren unteren Rücken. Sie gehört mir nicht, aber das will ich heute Abend ändern.
„Danke“, sagt sie erleichtert und nippt an ihrem Getränk.
Als der Typ, der nur einen Meter entfernt steht, den Wink nicht verstanden zu haben scheint, packt sie mich an der Krawatte und zieht meinen Kopf zu ihren Lippen hinunter.
Ihre Dreistigkeit überrascht mich, aber es ist erfrischend, auch wenn sie es nur tut, um den bedauernswerten Mann loszuwerden, der versucht, mit ihr zu flirten.
Sie ist das schärfste Mädchen im Raum. Ich kann froh sein, dass sie mir nicht gesagt hat, ich soll weggehen. Sie ist eine Nummer zu groß für mich.
Ihre Lippen bedecken meine, und ich ziehe sie fester und näher zu mir heran. Ich will sie verschlingen.
Mit meinen Händen ziehe ich sie immer fester an mich heran. Sie schmeckt nach Erdbeeren, und ich bin am Verhungern.
Die Musik dröhnt laut von oben, der Takt ist schnell und rasant und es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, während mein Herz pocht, weil ihr Mund sich an meinem festklammert. Ich will sie ficken, aber nicht hier. Sie ist zu gut für die Toilette oder ein kurzes Schäferstündchen in einer Gasse.
Das Mädchen trägt Raffinesse wie eine Krone, und sie ist Königin.
Unsere Küsse sind fieberhaft und voller Leidenschaft. Mit jedem Atemzug, der zwischen uns ausgetauscht wird, fühlt es sich in meinem Kopf an als würde ich hoch über den Wolken schweben. Es ist fast so, als wäre sie eine Droge und ich ein Süchtiger.
Hannah zieht sich schließlich zurück und fährt sich schwer atmend mit einer Hand durch ihr ungekämmtes Haar. „Danke.“
„Für den Drink oder dafür, dass ich dir geholfen habe, diesen Idioten loszuwerden?“
Ihre Wangen brennen, und sie lächelt schwach und blickt zu Boden. Ist ihr der Kuss peinlich? Welcher vernünftige, heißblütige Mann würde sie nicht küssen wollen?
„Gern geschehen“, sage ich und benötige keine weitere Erklärung. „Wie wäre es mit einer weiteren Runde Billard?“ frage ich.
„Lass mich raten, du willst zuerst spielen?“
„Das ist nur fair, weil ich nicht zum Zug gekommen bin.“
Sie führt das Glas an ihre Lippen und nimmt einen Schluck. „Klar, du kannst versuchen, mich zu schlagen.“
Herausforderung angenommen.
Hannah hebt ihr Handy hoch und entsperrt die Kamera-App. „Komm her“, sagt sie und nimmt einen weiteren Schluck ihres Getränks, bevor sie es auf den Rand des Billardtisches stellt.
Ich schüttle den Kopf und winke ihr mit dem Finger zu. „Keine Chance.“ Ich habe meine Gründe, warum ich es hasse, vor einer Kamera zu stehen, aber das muss sie ja nicht wissen.
„Was meinst du mit Nein? Seid ihr drei?“ Hannah lacht und packt mich am Arm. „Lächeln.“
Sie hebt das Telefon hoch und legt einen Arm um meine Schultern, um mich für ein Foto näher heranzuziehen.
Ich zwinge mich zu einem Lächeln. Es ist nicht so, dass ich die Zeit mit ihr nicht genieße, aber ich weiß nicht, wer das Foto sehen wird, und ich habe alles getan, um nicht aufzufallen.
Hannah wirft einen Blick auf das Bild, glaubt aber nicht, dass es schon langt. „Noch eins“, sagt sie und dieses Mal schenke ich ihr ein echtes Lächeln, um sie dazu zu bringen, mit den Fotos aufzuhören. Ich hätte nie gedacht, dass sie der Typ ist, der gerne jeden Moment seines Lebens fotografiert.
Sie knipst zwei Fotos, dann lege ich meine Lippen auf ihre, und sie knipst noch eins. Die Welt um uns herum verschwindet für einen Moment, als ich sie an mich ziehe. Ihr Körper ist warm und schmilzt in meiner Umarmung dahin.
„Willst du von hier verschwinden?“, frage ich, als ich den Kuss lange genug unterbreche, um zu sprechen.
Hannah nickt, ich nehme ihre Hand und führe sie zum Eingang hinaus. Als sie ihre Schlüssel heraus holt zittern ihre Hände. „Ich habe das noch nie gemacht.“
Mein Gesichtsausdruck muss meine Überraschung verraten. Ist sie eine Jungfrau?
„Ich meine, mit einem Fremden nach Hause zu gehen.“
Ich begleite sie nach draußen in die Kälte. Der Frühling steht kurz vor der Tür, aber es fühlt sich noch nicht warm an. „Wir sind nicht ganz fremd. Du kennst meinen Namen.“ Aber sie hat recht, wir wissen sonst nichts voneinander. Ich weiß, dass sie gut Billard spielt, und wenn wir jemals in einem Team spielen, möchte ich sie in meinem haben.
Hannah ist aufgeregt, und ich bin der Grund für ihre Nervosität.
„Wir müssen das nicht tun“, sage ich und lege meine Hände auf ihre. „Wir können einfach Feierabend machen. Genieße den Moment, den wir zusammen hatten.“
Sie wimmert leise vor sich hin. „Ich will das. Ich bin einfach nur dämlich nervös.“
„Dämlich nervös?“ frage ich und mein Grinsen wird noch breiter. „Das ist mir neu.“ Ich habe noch nie jemanden diesen Ausdruck benutzen hören. Andererseits würden die Mitglieder der Bratva nie zugeben, dass sie nervös sind, und sie sind so ziemlich die einzigen Leute, mit denen ich abhänge.
Hannah ist eine schöne Abwechslung, auch wenn es nur für eine Nacht ist.
Sie hat etwas Unschuldiges an sich. Eine süße Vollkommenheit, und wenn diese einmal zerstört ist, wird es nicht mehr so sein wie vorher.
Wenn wir fertig sind, wird sie nie wieder dieselbe sein.
Ich werde sie auf die bestmögliche Weise ruinieren.
Hannah
Drei Jahre später...
„Diese ganze Hochzeitsplanung ist lästig. Du kannst froh sein, dass du nicht verheiratet bist“, sage ich. Ich ziehe meinen Kittel aus. Es ist Freitag und eigentlich sollte ich mich freuen, dass das Wochenende da ist, aber ich muss morgen arbeiten.
Der Arbeitstag ist vorbei, aber ich bin nicht bereit, nach Hause zu gehen und Mark oder meinem Kleinkind Bay gegenüberzutreten.
Madisyn wirft mir einen Blick zu. „Deine Hochzeit zu planen, sollte doch Spaß machen.“
„Nun, das tut es nicht. Mark möchte sich nicht einmischen. Er überlässt alles mir, was gut ist, weil wir uns dann nicht streiten, aber ich finde es auch anstrengend. Manchmal wäre es schön, wenn jemand anderes als ich eine Meinung zu den Hochzeitsangelegenheiten hätte.“
„Nicht, dass ich jemals eine Hochzeit geplant hätte, aber ich bin sicher, dass ich deine Lieferanten für den großen Tag überprüfen kann“, sagt Madisyn.
Ich gluckse leise vor mich hin. „Was willst du tun, sie überprüfen? Das klingt ein wenig drastisch, Madisyn, selbst für dich.“
„Ich meinte damit, dass ich mir ihre früheren Kunden und Bewertungen ihrer Dienstleistungen ansehe. Oder ich komme einfach mit dir mit“, sagt Madisyn. „Ich verspreche dir, dass ich dir nur Ratschläge gebe, wenn du sie brauchst.“
„Bist du so verzweifelt, dass du von deinem Freund weg willst, mit dem du gerade zusammengezogen bist - wie heißt er noch mal?“, frage ich.
„Mikhail“, sagt sie und ihre Wangen werden rot. „Und nein, ich biete dir meine Hilfe an, weil ich wirklich für dich da sein möchte. Du bist eine gute Freundin für mich und ich möchte mich revanchieren.“
„Das ist süß. Aber wenn du für mich da sein willst, wie wäre es, wenn du mir sagst, wo du in den letzten zwei Monaten warst?“ Ich bin neugierig, warum sie aus heiterem Himmel von der Arbeit verschwunden ist. Sie war nicht krank, aber vielleicht hatte sie einen privaten Kunden, um den sie sich auf Ersuchen des Concierges kümmerte? Niemand auf der Arbeit wusste, wohin sie in den letzten Wochen verschwunden war.
Aber soweit ich weiß, hat sie ihren Job behalten und wurde nicht gemaßregelt. Ich kam nicht umhin, mich zu fragen, worauf sie sich da eingelassen hat.
„Du würdest mir nicht glauben, wenn ich es dir sage“, sagt Madisyn.
„Versuch es doch.“ Ich verschränke meine Arme vor der Brust. Wenn wir Freunde sind, verdiene ich dann nicht die Wahrheit?
„Ich habe früher für das FBI gearbeitet. Dieser Job war nur eine Tarnung.“
Das kann nicht ihr Ernst sein.
Madisyn grinst zwar nicht, aber das ist die dümmste Ausrede, die ich je gehört habe. Sie ergibt nicht einmal einen Sinn! „Gut, dann sagst du mir eben nicht die Wahrheit.“ Ich ziehe meine schwarzen Winterstiefel an und schnüre sie fest zu. Es hat keinen Sinn, länger als dreißig Sekunden wütend auf sie zu sein. Das geht nur sie etwas an. Wenn sie es mir nicht sagen will, sollte ich ihre Privatsphäre respektieren.
„Wir sollten nach der Arbeit etwas trinken gehen. Ich will unbedingt tanzen gehen und mir einen Abend freinehmen. Mark hat mir einen Mädelsabend erlaubt. Also musst du mitkommen“, sage ich.
Ich wollte schon immer mal einen Abend ausspannen und Madisyn ist die perfekte Person, um mit mir die Welt zu erobern. Außerdem ist Bay jede Nacht mit Albträumen aufgewacht und ich benötige ein paar Stunden Zeit für mich oder mindestens Zeit, um mit meiner neuen besten Freundin zu entspannen.
Schnell zieht sie ihren Kittel aus und stellt mir ein Dutzend Fragen, zum Beispiel, ob ich ihn auf meine Tochter Bay aufpassen lasse.
Natürlich, wer sollte sonst auf sie aufpassen? Er wird ihr Vater sein. Er ist zwar nicht begeistert vom Windeldienst, aber er ist ein verantwortungsvoller Mann.
Außerdem können wir Bay nicht in eine Bar oder einen Nachtclub mitnehmen.
Ich hole mein Handy aus meinem Spind. Ich kann nicht anders, als mit meiner kleinen Tochter zu prahlen, wie sehr sie gewachsen ist und wie bezaubernd sie ist. Das Kind ist die einzige Leistung, auf die ich wirklich stolz bin, weil ich sie allein großgezogen habe.
Madisyn zieht sich ihre Schuhe an, schnappt sich mein Handy und stöbert durch meine Fotos.
„Wehe, du hast da Nacktfotos drauf“, warnt sie.
Nacktfotos? Mark würde sich nicht einmal trauen, sein Hemd für ein Foto auszuziehen, geschweige denn nackt zu sein. Er hat zwar einen tollen Körper, aber er macht mehr Probleme als ein Zeitschriften Abo.
„Es ist nichts, was du nicht schon gesehen hast, und nein, Mark ist ein wenig prüde.“ Ich habe versucht, ihm vorzuschlagen, ein paar unanständige Fotos zu machen und ein paar Spielzeuge im Schlafzimmer auszuprobieren, er lehnt aber alles ab , was ich vorschlage. Er isst auch jedes Mal dasselbe Vanilleeis, wenn wir in der Eisdiele sind.
Ich versuche, nett zu sein. Das ist sozusagen die Untertreibung des Jahrhunderts.
„Das ist aber schade“, sagt Madisyn und keucht. Sie lässt mein Handy gegen die Bank fallen, und es schlägt mit einem dumpfen Schlag auf den Boden .
Ich habe das Handy erst vor einem Monat gekauft. Ich gebe ihr einen Klaps auf den Arm. Kann sie nicht vorsichtiger sein? „Madisyn! Wenn du mein Handy ruinierst , bezahlst du für ein Neues.“
Madisyn zieht eine Grimasse und bückt sich, um das Handy aufzuheben. Sie dreht es um und begutachtet es. „Wer ist dieser Typ?“
Mein Atem stockt , als sie mir das Selfie von meinem One-Night-Stand zeigt. Luka und ich haben ein gemeinsames Foto geschossen, bevor wir zu mir nach Hause gefahren sind.
Nervös atme ich aus und nehme das Telefon wieder an mich. „Bays Vater. Mein heißes One-Night-Stand. Ich wollte das Bild eigentlich löschen, aber ich dachte, Bay würde es vielleicht eines Tages sehen wollen.“
„Und er ist nicht in Bays Leben. Warum nicht?“ fragt Madisyn. Sie lässt nicht zu, dass ich diesen schwierigen Fragen ausweiche.
Ich fahre mir mit einer Hand durch meine Haare. In meinem Bauch tanzen viele Schmetterlinge, allein über ihn zu reden, macht mich schon nervös. Außerdem koche ich vor Wut, weil er mich belogen hat und ich darauf hereingefallen bin.
„Der Arsch hat mich angelogen und gesagt, dass er in der Bar arbeitet, in der wir uns begegneten. Ich weiß ja nicht einmal, ob Luka sein richtiger Name ist. Es ist besser so“, sage ich und will das Thema wieder loswerden. Ich werde in ein paar Monaten heiraten und Luka wird immer nur eine Erinnerung an die Vergangenheit sein.
Madisyn räuspert sich. „Ich kenne ihn, Hannah. Er arbeitet mit Mikhail zusammen. Sein Name ist Luka Ivanov.“
Mir bleibt der Atem weg und ich lasse mich auf die Bank fallen, um eine Minute auszuruhen. „Wie lange?“, krächze ich. Schweißperlen stehen auf meiner Stirn, ich lasse den Kopf nach vorn hängen und versuche, durch den Mund auszuatmen, während mein Magen knurrt.
Sie lässt sich neben mir nieder, eine Hand auf meinem Rücken. „Ein paar Monate. Ich hatte keine Ahnung. Was soll ich tun?“ fragt Madisyn.
„Mir wird schlecht.“ Der heutige Abend sollte lustig werden, ein Mädelsabend außerhalb des Hauses.
„Atme einfach tief ein“, sagt sie um mich zu beruhigen. „Konzentriere dich darauf, durch die Nase ein- und durch den Mund auszuatmen.
„Das funktioniert nicht.“ Ich zittere. Mein ganzer Körper ist mit Energie gefüllt, die ich nicht loslassen kann.
Adrenalin.
„Sieh mich an, Hannah.“ Ihre Stimme ist stark und fest, auch wenn meine Sicht schwankt, ist sie mein Fels.
Ich schaue zu ihr auf und mein Atem beruhigt sich ein wenig.
„Gut“, sagt sie. „Jetzt ausatmen.“
Ich stoße einen schweren Seufzer aus und streiche mir mit den Händen durch die Haare. Schon fühle ich mich weniger nervös und geerdet.
„Hast du oft Panikattacken?“, fragt Madisyn.
„Das war keine...“
Ihr missbilligender Blick zwingt mich, meinen Mund zu halten.
„Nein“, sage ich. Ich hätte es nicht als Panikattacke eingestuft, aber es war etwas, das ich nicht noch einmal erleben möchte. „Das tut mir leid.“
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen“, sagt Madisyn. Sie schnappt sich ihre Handtasche und ihr Handy. „Wie wäre es, wenn wir uns in zehn Minuten unten treffen? Ich will zu Hause anrufen und Mikhail Bescheid sagen, dass ich mich verspäten werde.“
„Okay. Kannst du ihm gegenüber nichts von Luka erwähnen?“
Ein breites Grinsen huscht über ihr Gesicht. „Damit wollte ich gerade anfangen. Meinst du, ich sollte es nicht tun?“
Meine Güte, ist die frech. Ich presse meine Lippen zusammen. „Ich weiß, dass du scherzt.“
„Entspann dich. Ich werde Mikhail nichts davon erzählen, dass Luka dein Baby-Vater ist.“
Ich ziehe eine Grimasse, als sie diesen Begriff benutzt. „Können wir das nicht lassen? Bitte!“ Ich stehe auf, greife nach meiner Handtasche und schiebe mein Handy hinein. „Aber eines Tages muss ich mit Luka reden. Aber lass ihn uns nicht meinen Baby-Vater nennen. Okay?“
„Willst du, dass ich ihn heute Abend einlade?“, fragt Madisyn.
„Zum Mädelsabend?“ Meine Stimme versagt. Das ist eine schlechte Idee. Ich bin nicht bereit, ihn nach drei Jahren wieder zu sehen. Ich habe keine anständigen Klamotten an und meine Haare und mein Make-up sind nicht in Ordnung. Nicht, dass das wichtig wäre. Ich bin zwar verlobt, aber ich möchte trotzdem vorzeigbar aussehen. Okay, nicht, dass ich Madisyn davon erzählen würde, aber ich will umwerfend aussehen, wenn ich mich mit Luka treffe.
Madisyn geht auf die Tür zu. „Wenn ich es mir recht überlege, wäre ich lieber eine Fliege an der Wand, als ein Zuschauer am Tisch. Das könnte brenzlig werden.“
Mir fällt die Kinnlade herunter und mir bleiben ihre Worte fast im Hals stecken. Madisyn wird auf keinen Fall dabei sein, wenn ich Luka die Nachricht überbringe, dass aus unserem kleinen Stelldichein neun Monate später ein acht Pfund schweres Mädchen geworden ist.
„Nein, du bist nicht eingeladen, wenn ich Luka sage, dass er Bays Vater ist.“
„Na gut“, sagt Madisyn und hält ihre Hände hoch, als ob sie sich ergeben würde. Sie klingt nicht im Geringsten beleidigt, ich möchte sie auch nicht beleidigen, aber das ist kein Gespräch, das man mit Freunden führt, wenn man sein One-Night-Stand mit so einer Botschaft überfällt.
„Zehn Minuten?“
„Ja“, sage ich und sie geht mit dem Telefon in der Hand hinaus. Ich nehme an, dass sie mit ihrem Freund sprechen wird.
Ich kämme meine Haare und trage ein wenig Lippenstift auf, bevor ich nach unten gehe. Madisyn müsste jetzt fertig sein. Ich werfe einen Blick auf mein Handy. Es gibt keine verpassten Anrufe und keine SMS von Mark. Er ist nicht die Art von Freund, die sich tagsüber meldet oder mir eine SMS schreibt. Ich denke, dass er weiß, dass ich beschäftigt bin und keine Zeit für ein Schwätzchen habe.
Ich wähle sein Handy an und es klingelt dreimal, bevor Mark den Anruf annimmt.
„Alles in Ordnung?“, fragt er.
„Ja, ich wollte nur mal Hallo sagen.“