Cajas Geheimnis - Kiki Tinkelsbergen - E-Book

Cajas Geheimnis E-Book

Kiki Tinkelsbergen

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Beschreibung

Jan lernt die Dänin Caja auf einer Feier kennen und führt eine glückliche Beziehung mit ihr. Doch eines Tages beginnt Caja, sich merkwürdig zu verhalten. Jan beginnt ihr nachzuspüren. Die Spur führt nach Kopenhagen in Cajas Heimat und Jan taucht in Cajas Geschichte ein...

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Seitenzahl: 41

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Für alle Menschen, die ihre Wurzeln suchen

Jan stand am Fenster und sah auf das fast spiegelglatte Meer hinaus. Die Sonne war gerade am Aufgehen und ein rotes Licht ergoss sich über die Wasseroberfläche. Er hielt einen Kaffeebecher in der Hand und seufzte, als er dieses Naturschauspiel in der Bucht an der Dänischen Ostsee betrachtete. Traurig dachte er, dass es so weit kommen musste, dass er hierhin allein flüchten musste. Hier an den Ort, wo seine Seele immer zu Ruhe kam.

Und er dachte an die vergangenen Tage.

Er hatte Caja vor zwei Jahren auf einer Feier kennengelernt und sie hatten sich sofort ineinander verliebt. Sie, die lebenslustige Dänin aus Kopenhagen und er, der oft schweigsame Deutsche Jan, der sofort von ihrer fröhlichen Art angezogen war.

Sie hatte so eine Leichtigkeit, die ihn immer wieder faszinierte. Er fragte sich, wie es zu dem Zwischenfall von gestern kommen konnte.

Traurig dachte er daran, wie sie ihn am gestrigen Morgen plötzlich fragte, ob er etwas gegen eine Trennung auf Zeit hätte. Sie wolle für gewisse eine Zeit zurück nach Kopenhagen und über vieles nachdenken. Jan war erschrocken und hatte plötzlich das Gefühl, er würde sie verlieren. Es war ihm gar nicht klar, weshalb er plötzlich so wütend wurde und sie am Arm packte und anschrie. Er hörte sie noch rufen „Du tust mir weh“- und da war es schon passiert. Sie weinte und hielt ihre Hand, deren Knöchel sofort anschwoll. Er hatte ihr schönes zartes Handgelenk verrenkt.

Jan schämte sich so. Noch nie hatte er einer Frau Schmerzen zugefügt und nun ausgerechnet Caja. Ihm kamen die Tränen. Gerade seine Traumfrau hatte er verletzt. Sie nahm sofort ihre Sachen und verschwand aus der Wohnung. Jan sah keine andere Möglichkeit für sich, als auch seine Sachen zu packen und hier zu seinem Rückzugsort, eine kleine Fischerkate an der Ostsee zu fahren. Nun stand er da und dachte, dass Caja ihm das wohl nie verzeihen würde.

Ein paar Seevögel flogen in den Morgen und drehten ein paar Runden. Jan beobachtete sie und dachte, wie frei sie doch sind, hier in diesem Paradies in Sjaellands Odde zu leben. Und er wusste nicht, wie er mit dieser Schuld umgehen sollte, seine große Liebe verletzt und vertrieben zu haben.

Er musste nachdenken, ob es vielleicht doch noch eine Chance gab, sie wieder zu gewinnen. Er nahm sein Angelzeug aus dem Schuppen und ging an seine Lieblingsstelle am Wasser, dort wo kleine Steine den Wasserrand säumten, wo hohes Schilf wuchs und wo sein altes Boot an einen kleinen Steg angepflockt lag. Er nahm einen Köder, warf die Angel aus und blinzelte in die Sonne, die nun schon aufgegangen war. Es war märchenhaft still, man hörte nur die kleinen Wellen der Ostsee an den Strand schwappen. Ein gleichmäßiges Geräusch, welches sehr beruhigend klang.

Fast war es als würde er meditieren, als er da so reglos saß. Kein Mensch war weit und breit zu sehen als er versuchte, sich in Caja hineinzudenken.

Sie waren doch so glücklich- warum wollte sie zurück nach Kopenhagen. Was wollte sie durchdenken? dachte er. Vielleicht war ihm jede Minute mit ihr so kostbar, dass er fürchtete, sie würde dieses Glück beenden. Vielleicht war er deshalb so grob geworden. Ja, er wollte sie festhalten, sie aufhalten. Als ihm dies klar wurde, atmet er auf. Und nach einer Weile beschloss er, sie anzurufen. Wenn sie ihm verzeihen wollte, dann würde sie es tun, davon war er überzeugt.

Er rollte seine Angel ein und machte sich zurück auf den Weg zur Fischerkate, wo sein Handy lag. Der Tag war vorangeschritten und das ziemliche helle klare Licht überstrahlte die kleine Bucht. Ziemlich aufgeregt wählte er ihre Telefonnummer.

Nach einiger Zeit wurde der Anruf angenommen. Zu Jans Überraschung erklang eine männliche Stimme.“Hej!“ „Hallo“, sagte Jan zögernd,“ kann ich Caja sprechen?“ Überraschend wurde aufgelegt. Das Telefon war stumm. Jan schaute überrascht auf das Display. Es war Cajas Nummer, die er gewählt hatte, aber wer war die männliche Stimme? Jan wählte noch einmal, doch diesmal ging niemand ans Telefon. Jan war verstört. Was hatte das zu bedeuten? War Caja vielleicht in Gefahr?

Jan überlegte. Er wusste nur von Caja, dass ihre Eltern in Kopenhagen wohnten. Aber würde ihr Vater so reagieren?

Von Sjaellands Odde bis Kopenhagen war es nicht so weit. Man konnte die Strecke gut in 1 1/2 Stunden schaffen. Er wusste nur, dass Cajas Eltern im Stadtteil Österbro wohnten. Er schaute auf die Uhr und ging zu seinem Auto. Er schloss seine Kate ab und startet sofort Richtung Kopenhagen. Die Landschaft von Sjaellands Odde faszinierte ihn immer wieder. Die sanften Hügel mit den kleinen Gehöften und das wunderbare klare, helle Licht stimmten ihn ruhig. Als er nach Kopenhagen einfuhr, überkam ihn eine Unruhe und ein ungutes Gefühl. Er fuhr direkt nach Österbro. Die hübschen Sträßchen mit den kleinen Bäumen gefielen ihm sehr gut. Aber es gab viele Straßen. Wo sollte er suchen? Es war eigentlich ziemlich unmöglich, Caja hier zu finden.