Magalises Reise nach Dänemark - Kiki Tinkelsbergen - E-Book

Magalises Reise nach Dänemark E-Book

Kiki Tinkelsbergen

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Beschreibung

Magalise fühlt sich ausgebrannt und hat nicht mehr so recht Freude an ihrem Leben in Deutschland. Eines Tages findet sie eine Stellenanzeige für Dänemark und beschließt, dort einmal zur Probe zu arbeiten. Sie ahnt nicht, auf welches Abenteuer sie sich einläßt...

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Dieses Buch beruht auf einer erfundenen Geschichte. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

Magalise war heute schon früh nach Hause gegangen. Sie fühlte sich nicht gut. Sie war müde und erschöpft. Die Arbeit fiel ihr schwerer, jetzt wo sie sich den 60 näherte.

Sie kam in ihre kleine Wohnung und war abgespannt. Die Augen brannten ihr von der anstrengenden Bildschirmarbeit. Seufzend setzte sie sich an Ihren PC und wollte etwas im Internet surfen. Sie war schon längere Zeit in mehreren Facebookgruppen, immer zum Thema Dänemark. Dänemark, ihre heimliche Liebe. Schon lange war sie nicht mehr da. Sie schloss die Augen und hörte Möwen schreien, hörte die Brandung, fühlte den kühlen Wind in Ihrem Gesicht. Sie öffnete wieder die Augen und scrollte sich durch die Beiträge. Urlaubfotos von Strand und Dünen, fröhliche Posts.

Sie wäre auch so gerne jetzt da, dachte sie wehmütig und scrollte weiter. Plötzlich fiel ihr Blick auf einen Post: Wir sind eine dänische Familie und haben einen kleinen Hof mit Tieren und einem Café. Wir brauchen dringend eine Hilfe und Unterstützung. Kost und Logis frei, gute Entlohnung und Nordseeluft kostenlos.

Magalise sah einen wunderschönen alten dänischen Gutshof mit Pferden und Kleintieren, Hühner, Enten. Auch Fotos vom Café waren zu sehen: Hübsche Tische aus verwaschenem Holz mit kleinen Vasen, in den Dünengras steckte.

Wie schön, dachte sie. Da müsste man arbeiten, das müsste einfach toll sein. Im Lieblingsland auf so einem schönen Gut und den ganzen Tag Nordseeluft. Das Gut lag am Ringköbingfjord. Sie schaute auf der Karte nach, sie kannte die Gegend ein bisschen. Sie war zwar dünn besiedelt, aber Hvide Sande und Söndervig waren in der Nähe. Plötzlich dachte Magalise: Was hält mich eigentlich hier? Mein Job, der mir immer schwerer fällt? Die paar Freunde, die ich noch habe? Wäre das vielleicht noch einmal eine Chance? Nochmal neu anfangen und einen Traum leben?

Plötzlich kam Energie in sie. Sie antwortete einfach auf den Post mit einer persönlichen Nachricht. Sie schrieb, ohne nachzudenken, stellte sich kurz vor und bat um Antwort. Sie schickte die Nachricht ab und dachte dann aber: Ich bin doch verrückt! Ich bin bald 60 Jahre alt, das ist doch bestimmt auch anstrengend dort zu arbeiten. Sie versuchte noch, die Nachricht zurückzuholen, aber das ging nicht mehr. Kurze Zeit später kam eine Antwort: Hallo Magalise, danke für Deine Nachricht. Wir haben uns sehr gefreut. Wir brauchen schon alsbald eine Unterstützung, denn das Café ist sehr gut besucht und die Tiere müssen versorgt werden. Wie schnell kannst Du hier sein?

Magalises Herz klopfte bis zum Hals. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ihre Gedanken rasten, doch sie war auch besonnen und überlegte dann. Sie hatte noch 3 Wochen Urlaub, den könnte sie nehmen, um alles in Ruhe auszuprobieren. Wenn es ihr nicht gefiel, könnte sie immer noch wieder zurückkommen. So antwortete sie, dass sie mit Ihrer Firma sprechen müsste und sich schnellstmöglich melden würde.

Sie konnte abends gar nicht einschlafen. Plötzlich fühlte sie sich wieder lebendig und jung. Das waren ja ganz neue Aussichten. Spät schlief sie ein und träumte von einem Gut an der Nordsee in Dänemark.

Ihr Chef gab ihr sofort die drei Wochen Urlaub. Er hatte gemerkt, dass Magalise in letzter Zeit oft müde und abwesend war. Er dachte, so eine gute Erholung würde ihr sicher guttun.

Er hatte ja keine Ahnung, was Magalise in ihrem Urlaub plante.

Nach Feierabend wirbelte Magalise zu ihrem Rechner und beantwortete die PN sofort. Ich kann nächste Woche Montag anfangen, schrieb sie und dachte im selben Augenblick: Was mache ich eigentlich hier? Es ist, als würde jemand meine Hand führen.

Prompt kam die Antwort: Das ist wundervoll! Hier kommt unsere Adresse. Und es kam eine Adresse die Magalise zwar nicht kannte, aber sie hatte keine Bedenken, es nicht zu finden. Man verabredete eine Zeit gegen Mittag, wo man mit Magalises Eintreffen rechnen würde.

Magalise packte noch am selben Abend und startet am nächsten Morgen Richtung Ringköbingfjord.

Sie kam schnell voran und passierte gegen Vormittag die Grenze. Sie fuhr, als würde sie von einem unsichtbaren Band gezogen, immer Richtung Norden. Als Magalise mit ihrem Auto die berühmte Kurve nach Nymindegab entlangfuhr, bekam sie so ein unglaublich erhabenes und freies Gefühl, es war, als würden all die Blockaden, der ganze Kummer, die Erschöpfung von ihr abfallen, mit jedem Meter fühlte sie sich leichter und beschwingter. Als das Gut auf der rechten Seite zu sehen war, verlangsamte Magalise die Fahrt und rollte vorsichtig auf den Hof. Vor dem Haus saß eine graue Katze in der Sonne und blinzelte sie an, um die Ecke kam ein schwarzer Labrador angelaufen und begrüßte sie freundlich. Magalise schaute sich um. Auf einer Koppel standen drei Pferde, neben dem Haus liefen ein paar Gänse herum, die leise schnatterten. Es war so ungeheuer friedlich und die Sonne schaute durch die Wolken. Zögernd setzte Magalise sich in Bewegung Richtung der Haustür. „Laras Café“ stand an der Tür.

Magalise drückte den Türdrücker, doch die Tür war verschlossen. Was mach ich jetzt dachte sie, ich dachte, ich werde erwartet. Langsam ging sie um das Haus herum. Hier standen viele Tische und Stühle auf einem gepflasterten Hof, umgeben von Stockrosen und Heckenrosen. Dahinter erstreckte sich ein weites Feld, in der Ferne konnte man den Fjord sehen. Magalise setzte sich auf einen der Stühle. Es war tatsächlich keiner da. Sie atmete tief durch, das fing ja gut an. Da sah sie in der Ferne ein Pferd mit einem Reiter, es rannte im Galopp auf das Haus zu.

Magalise konnte einen Mann erkennen, der sich schnell näherte. Als der Reiter ankam, sprang er schwungvoll von seinem Pferd und ging direkt auf sie zu. „Sie müssen Magalise sein, nicht wahr?“ sagte er freundlich. Er hatte graues Haar und sehr lebendige Augen, die zu strahlen schienen. „Ja das bin ich“ sagte Magalise und stand auf. „Ich bin Jorge vom Nachbarhof, die Familie Moelle hat heute einen dringenden Termin“. Er schaute etwas traurig. „Die Tante ist verstorben.“

„Oh das tut mir leid“ sagte Magalise betroffen. „Ich kann Sie aber ins Haus bringen“ sagte Jorge. „Haben Sie Gepäck mit?“ Magalise stand auf und zeigte vors Haus, wo ihr Auto stand. „Ich hole es eben“.

Als Jorge sie ins Haus führte, schaute Magalise sich ungläubig um. Auf der geräumigen Tenne stand ein großer Tresen für Kuchen, dahinter waren Kaffee- und Teemaschinen. In den Regalen stapelte sich fröhliches, buntes Geschirr. Dahinter sah man in eine kleine Küche mit Holzmöbeln, die sehr gemütlich aussahen. Von der Tenne führte eine Tür in einen großen Raum mit Tischen und Stühlen, rechts davon führte ein imposante Treppe nach oben. Jorge ging voran die Treppe hoch. Magalise folgte ihm. Von dem großen Flur gingen viele Türen ab, alle aus hellem, altem Holz. Er ging direkt zur letzten Tür am Ende des Ganges und führte Magalise in ein schönes, helles Zimmer mit alten Dielen, einem modernen Bett, einer kleinen Sitzgruppe und einem modernen Badezimmer.