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Einmal Fanö - immer Fanö - so sehen es viele Fanöbesucher. Die meisten verlieben sich auf den ersten Blick in die Nordseeinsel im Nationalpark Vadehavet in Westdänemark und fahren oft lebenslang dorthin. Meist sogar über mehrere Generationen. Dies ist der dritte Band mit liebevollen und hurmovollen Fanö- und Dänemarkgeschichten, -krimis und Rezepten. In dieser Reihe sind bereits "Der Fanö-Virus", "Dr. med. Fanö" und "Einmal Fanö-Immer Fanö" entstanden.
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Seitenzahl: 53
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Dieses Buch ist für meinen lieben Sohn der - in alter Familientradition - schon seit er ein Baby war, in dieses wundervolle Land gereist ist und es bis heute genauso mag wie seine Eltern und Großeltern. Aus dem kleinen, zum Strand krabbelnden Baby ist heute ein wundervoller erwachsener Mensch geworden. Schön, dass es Dich gibt!
Anmerkung der Autorin: Dieses Buch ist zur Zeit des Lockdowns entstanden, daher sind einige Geschichten auf das damalige Einreiseverbot nach Dänemark zugeschnitten.
Liebeserklärung an ein Land
Corona - Harte Zeiten für Dänemarkinfizierte
Fanömorgen
Antrag auf Einreise nach Fanö
Pfingsten 2020
Sport
Flaute fur Fanöinfizierte
Ungewohnter Besuch auf der Insel
Versteigerung der Insel Fanö – Wie Fanö den Zuschlag bekam
Inselleben
Bernsteinfieber
Love is in the air
48 Stunden in Gefahr
Rezept für den Original dänischen Glühwein -- Glögg
Dänische Redewendungen
Drachenfest auf Fanö
Farah und die Fuglekoje
Bauernmädchen im Schleier
Strandspaziergang
Ausflug nach Esbjerg
Biksemad – das Essen der dänischen Seemänner
Der Fanö-Krimi - Mads fünfter Fall
Liebt ihr sie auch so?
Pölser aus dem Kofferraum
Der ultimative Jammertag
Neulich traf ich einen alten Bekannten wieder. Nach einer Weile der Unterhaltung fragte er mich, wohin ich denn in den Urlaub fahre. "Dänemark" sagte ich. "Was willst Du denn immer da?" fragte er mich. "Das ist doch langweilig. Schau mal hier: Hotel mit Animation, großer Pool beheizt, Frühstücksbuffet, Cocktails am Pool, Café mit 10 Sorten Kaffeespezialitäten. Und hier! Unsere Disco: Tanzen die ganze Nacht! Cool oder?" " Ich schaute ihn nur an und sagte gar nichts. "Was ist denn?" fragte er mich irritiert. Und ich dachte:
Soll ich Dir erzählen von weiten Landschaften mit sanften Hügeln, von Dünengras, welches sich im Wind wiegt, von weißem Sand und brandender See? Von gemütlichen Ferienhäusern mit hellen Fenstern, von Frühstück mit Birkes die man selbst mit dem Fahrrad geholt hat in der Morgensonne? Von einem Gläschen Lakritzlikör oder Sekt am Strand? Von einer Tasse Kaffee mit einem Stück Sneggle in einem bezaubernden kleinen Café, wo auf der Bank eine Katze neben Dir schläft? Vom Freudentanz ums Ferienhaus herum, wenn man endlich da ist?
"Na, da biste sprachlos, oder?" holte mich mein Bekannter aus meinem Traum. "Da kann Dein kleines Dänemark ja gar nicht mithalten!"
Ach - gerade sehe ich eine kleine Fähre anlegen und ich stehe an Bord und schaue aufs Wasser und blinzele in die Sonne. Ich sehe ein kleines Museum, vor dem ich sitze und ein Eis schlecke.
" Ich kann Dir die Adresse geben ... schau mal hier..."sagte er eifrig. "Kiki? Hörst Du mir überhaupt zu?"
Ich laufe barfuß durch den Sand, immer am Strand entlang und schaue mir Steine an, Möwen fliegen über mir...
"Sag mal, spinnst Du?" fragte er mich wütend
Nein denke ich - ich bin nur verliebt und das schon seit ich denken kann...In ein Land im Norden mit dem schönsten Licht, mit Ruhe und Freiheit und unendlicher Weite…
" Ich gehe jetzt!" sagte er barsch. "Meinen Geheimtip sage ich Dir nicht mehr, selber schuld!" und ging weg, ohne sich umzudrehen.
Ich Dir meinen auch nicht, dachte ich lachend und ging fröhlich nach Hause.
Die Medien berichten immer wieder, wen die Coronakrise und die damit verbundenen Einschränkungen zurzeit am härtesten trifft. Doch eine Bevölkerungsgruppe wurde bisher nicht erwähnt: Die Dänemarkinfizierten
Es gibt hier wirklich erschreckende Fälle, von denen wir hier nur ein Beispiel anführen möchten: Annelise W. aus Hamburg hat nette Nachbarn: Sie haben einen Kombi, an mit welchem sie jedes Jahr nach Dänemark fahren. Doch dieses Jahr, so war ihr aufgefallen, waren sie noch nicht weggefahren. Erschreckender ist aber noch, was sie gesehen hat: Gestern sah sie eine gebeugte Gestalt mit langen, zotteligen Haaren. Die Kleidung schien ungewaschen, der Gang schlurfend. Die Gestalt ging zum Mülleimer und warf unzählige Tuborg Bierflaschen, leere „Den Gamle Fabrik“ Marmeladengläser und etliche leere Matilde Dessertcremepackungen in den Mülleimer.
Gestern kam ein DHL-Wagen und der Fahrer schleppte mehrere Pakete von einem Dänemarkshop in den ersten Stock, wo die Familie wohnt. Sonst schien die Wohnung wie ausgestorben.
Heute Morgen traf sie dann wieder die Gestalt und sie kam aus der Wohnung, in welcher die Familie wohnt. Sie sah ein verweintes Gesicht, dunkle Schatten unter den Augen und tiefe Sorgenfalten in dem sonst immer fröhlichen und gesunden Gesicht. Sie googelte die Symptome im Internet und wurde auf die Facebookseiten von Dänemark weitergeleitet. Es brach ihr fast das Herz, welche Trauer und welcher Kummer ihr da entgegenschlug, ja sogar verzweifelt aggressive Tendenzen wurden bemerkt.
Prof. Nils Hoggaard von der Universität für Psychologie in Kopenhagen sagt dazu: "Der Dänemarkinfizierte leidet sehr unter der aktuellen Situation. Er kann nicht ins geliebte Land, nicht mal für ein paar Tage und er weiß zudem nicht, wann er wieder dorthin kann. Das bedeutet, er beschäftigt sich intensiv mit den Nachrichten, die Dänemark betreffen und versucht verzweifelt, das Dänemarkgefühl nach Haus zu bekommen. Hierzu gehört der Verzehr dänischer Lebensmittel, stundenlanges surfen im Internet und echte Trauerarbeit."
" Was raten Sie nun den Angehörigen und Nachbarn der Infizierten, Prof. Hoggaard?" "Auf keinen Fall die Beschwerden nicht ernst nehmen oder versuchen zu trösten, indem sie darauf hinweisen, dass zurzeit auch viele Menschen sterben! Nehmen sie den Dänemarkinfizierten ernst in seiner Trauer! Und versuchen sie nicht ihn mit Lappalien wie: "Das wird schon wieder" oder "Bald können Sie doch wieder nach Dänemark", zu trösten. Sondern leisten sie echte Hilfe." "Wie sieht diese Hilfe aus?"
" Bauen Sie einen dänischen Kiosk! Legen sie eine kleine Sandfläche im Vorgarten an! Lassen sie Meeresrauschen im Treppenhaus über Lautsprecher laufen. Wahlweise können Sie auch Dänisches Sprachgemurmel laufen lassen. Versuchen Sie den Dänemarkinfizierten ganz sanft aus seiner Trauer zu holen. Als sehr effektiv haben sich Fotos von Dänemark erwiesen, die seine Stimmung kurzfristig erhellt. Auch Bücher über Dänemark zu lesen, kann ihm helfen. Sie sollten davon ein paar im Treppenhaus hinlegen, wenn er seinen täglichen Gang zum Mülleimer macht." " Wird dieser Zustand noch lange andauern?"