Das Rätsel vom Schwarzwald - Corinna Weber - E-Book

Das Rätsel vom Schwarzwald E-Book

Corinna Weber

0,0

Beschreibung

Knut Hansen ist entsetzt! Seine Freundin Anita hat eine fünftägige Reise in den Schwarzwald gewonnen und er muss mit. Zu dem anfänglich sehr großen Leidwesen von Anita kommt er auf die glorreiche Idee, seinen Kollegen und Freund Kilian Brandner und dessen Freundin Ulrike mitzuschleppen. Was sich allerdings im Nachhinein als ziemlich großer Vorteil herausstellt. Denn wer rechnet schon damit, dass ausgerechnet am sonst so idyllischen Titisee ein Mord geschieht, in den die beiden Hauptkommissare auch noch prompt verwickelt werden? Aber mit Hilfe von Knuts und Kilians kriminalistischem Spürsinn können sie gemeinsam einen Mordfall lösen, dessen Motiv sie am Ende selbst überrascht. In Knut Hansens neuestem Fall nimmt die Odenwälder Autorin dieses Mal ihre Leser mit in ein exklusives Hotel direkt am schönen Titisee und lässt sie eintauchen in eine Welt voller offener Fragen, gegenseitigen Verdächtigungen und falschen Fährten. Überraschend, spannend, wie gewohnt humorvoll und mörderisch gut!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 245

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über die Autorin:

Corinna Weber wurde 1976 in Darmstadt geboren. Sie lebt mit ihrer Familie in dem beschaulichen Örtchen Wald-Michelbach im Odenwald.

Mit einer 24jährigen und einer 12jährigen Tochter an der Hand, ihrer kleinen Krawalli fest im Herzen und seit 27 Jahren einem Mann an ihrer Seite, der fest zu ihr steht, hat sie bis jetzt alle Stürme des Lebens (fast) erfolgreich gemeistert.

Sämtliche Personen der Geschichte, sowie Handlungen oder Ähnlichkeiten, sind frei erfunden und daher rein zufällig.

Die Orte und Locations entsprechen der Realität

Neben der neu entstandenen Krimi-Reihe „Das Rätsel“ mit dem ersten Band „Das Rätsel von Föhr“ mit Kommissar Knut Hansen entstammen der Roman „Auf Umwegen zur Hölle - Trottel mit Flügeln sucht neuen Job“, die biografischen „MUDDI Zusammen schaffen wir alles“- Bücher sowie die Taschenbuch-Reihe „Ronjas Welt“ aus der Feder der Odenwälder Autorin.

Inhaltsverzeichnis:

Kapitel 1: Knut und Anita

Kapitel 2: Knut auf Reisen

Kapitel 3: alte Freunde

Kapitel 4: ein Toter, viele Fragen

Kapitel 5: Häberle und Kollegen

Kapitel 6: Knut, Kilian und die Schwaben

Kapitel 7: die Frage aller Fragen

Kapitel 8: Knut, Kilian und Kommissar Zufall

Kapitel 9: Knut, Kilian und die Wahrheit

Kapitel 10: Ein Friese kehrt zurück

Kapitel 1 - Knut und Anita

Knut war in Anitas Ohrensessel eingenickt, sein Kinn war auf seine Brust gesackt und er gab leise schnarchende Töne von sich. Alles in allem ein Bild völligen Friedens und absoluter Ruhe. Bis zu dem Moment, in dem Anita im Flur ohrenbetäubend aufschrie und es ziemlich laut polterte. Knut schreckte hoch, riss die Augen auf und griff sich an die rechte Seite, um seine Waffe zu ziehen. Dem Lärm nach, den er eben im Zustand seiner Schlafdämmerung gehört hatte, wurde Anita gerade von einem potentiellen Mörder bedroht und kämpfte um ihr Leben.

Als er jedoch bemerkte, dass er anstatt seiner „Arbeitskleidung“ nur eine Jogginghose trug, in deren sich in der rechten Hosentasche lediglich ein völlig zerfleddertes Taschentuch befand, überlegte er kurz fieberhaft, wie und vor allem mit was er seiner Lebensgefährtin hilfreich zur Seite eilen könnte.

Aber noch ehe er den Gedanken zu Ende denken konnte kam Anita ins Wohnzimmer gerannt. Ihre Augen glänzten fast schon fieberhaft und ihr Atem flatterte. Knut sprang auf und machte sich bereit, dem Tod ins Auge zu blicken und dem (hoffentlich nicht allzu großem) Einbrecher ein paar auf die Glocke zu hauen.

Er zischte ihr zu: „Hierher und hinter mich! Schnell!!"

Anita sah ihn völlig entgeistert an. Sie trat einen Schritt auf ihn zu und legte ihm die Hand auf seine Wange.

„Hast du schlecht geträumt, Puschi? Oder bist du jetzt völlig durchgedreht??"

Knut schielte argwöhnisch zur Tür und lauschte, dann wandte er sich wieder Anita zu.

„Ich habe dich schreien gehört und dachte, du wirst gerade eiskalt gemeuchelt. Warum in aller drei Teufels Namen veranstaltest du denn hier so ein Affentheater? Ich hätte einen Herzinfarkt kriegen können, weißt du das??"

Schweratmend ließ er sich zurück in den Sessel fallen und rieb sich über sein schweißnasses Gesicht. Anita störte sich keinesfalls an den stark gebeutelten Nerven von Knut, sondern wedelte nun aufgeregt mit einem Brief vor seinem Gesicht herum.

„Da, guck doch mal. Ich kann`s noch gar nicht wirklich glauben. Ich habe gewonnen! Ich könnte gerade völlig ausflippen, echt jetzt. Stell dir das mal vor. Du und ich, fünf Tage am Titisee!!"

Sie tänzelte durchs Wohnzimmer und jubelte. Knut richtete sich im Sessel auf, zog die Augenbrauen nach oben und kratzte sich hinter dem rechten Ohr.

"Würdest du das bitte nochmal wiederholen? Offenbar lässt mich mein Gehör auf den Schreck hin gerade völlig im Stich. Ich habe nur irgendwas mit „Titten" verstanden."

Anita zog eine kleine Schnute und rollte dann mit den Augen.

„Nicht Titten du Dösbaddel, sondern Titisee. Ich habe vor einiger Zeit bei einem Preisausschreiben mitgemacht, eigentlich nur wegen dem Kaffeevollautomaten, den es als zweiten Preis zu gewinnen gab. Aber jetzt habe ich den ersten Preis gewonnen. Und könnte gerade auf der Stelle durchdrehen vor Freude. Ist das nicht phantastisch? Fünf Tage nur du und ich? Ach so, was den Lärm betrifft, den du gehört haben willst… ich habe vor lauter Aufregung aus Versehen den Schirmständer umgerannt, also kein Einbrecher oder Mörder weit und breit."

Sie strahlte über alle verfügbaren Backen, flitzte zu Knut und drückte ihm einen dicken Schmatzer mitten auf den Mund. Der verstand weiterhin nur Bahnhof und ihm schwirrte ein wenig der Kopf, weil Anita immer noch durch das Wohnzimmer hüpfte wie ein kleiner, dicker Flummi.

„Könntest du dich jetzt bitte mal beruhigen und mir diesen Wisch zeigen?"

Er griff in die kleine Brusttasche seines Polohemdes, förderte eine schmale Lesebrille zutage und setzte sich aufrecht in den Sessel. Murmelnd begann er, sich den Brief durchzulesen und war zunächst vollkommen sprachlos. Tatsächlich hatte Anita wohl dieses Mal einen richtig großen Fang gemacht.

Sie nahm sehr oft an Gewinnspielen jeglicher Art teil, es war sozusagen, neben Kochen und Tratschen, eines ihrer Hobbys. Bisher hatte sie allerdings noch nie wirklich etwas gewonnen. Wenn man von den zahlreichen Kugelschreibern, den Tassen und dem zehnteiligen Käsemesser-Set einmal absah. Das hier war allerdings offensichtlich eine richtig große Nummer. Vier Übernachtungen in einem Vier-Sterne Hotel im Schwarzwald, direkt am Titisee, An-und Abreise sowie das Frühstück waren inbegriffen. Ebenso eine Wellnessbehandlung im hoteleigenen Spa-Bereich.

Das Anita deswegen nun vollkommen ausflippte konnte Knut insgeheim wirklich gut verstehen. Der einzige Wermutstropfen für ihn an der ganzen Sache war, dass sie mit IHM dahin wollte. Und während Anita immer noch jubelnd in Richtung ihres Handys enteilte, um ihre beste Freundin Hedwig anzurufen lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Er und Anita kannten sich nun schon über ein Jahr. Er bezeichnete sie gerne als seine „Lebensabschnittsgefährtin", weil er sich immer noch nicht sicher war, ob er bis zu seinem Lebensende mit ihr zusammenbleiben wollte. Sie war eigentlich im Großen und Ganzen ein netter und liebevoller Mensch und rein optisch auch ziemlich genau sein Typ.

Auch wenn sie hier von der Insel Föhr stammte, wäre sie auch locker als Spanierin durchgegangen. Ihre Haare waren schwarzgelockt, ihre Augen feurig und ihre Figur eher füllig. Vor allem ihr runder Hintern hatte es ihm ziemlich angetan. Ausserdem konnte sie kochen wie keine Zweite. Einzig ihr ständig offener Mund, die etwas quietschige und immer leicht nörgelige Stimme, sowie ihre Angewohnheit, ihn „Puschi" zu rufen störten ihn hin und wieder gewaltig. Um sich nicht ständig in den Haaren zu liegen (was sie über kurz oder lang bestimmt täten) hatte jeder von ihnen seine eigene Wohnung behalten. Sie sahen sich meistens nur über die Wochenenden, oder wenn Knut mal ausser der Reihe einen Tag frei hatte. Es war zwar nicht so, dass ihn sein Beruf als Hauptkommissar hier in Wyk sonderlich stresste, aber er liebte es, abends in seine ruhige und gemütliche Wohnung zurückzukehren, ohne dass er dort noch zu irgendwelchen erzwungenen Gesprächen oder anderen seltsamen Aktionen genötigt wurde. Seine Exfrau Karin nannte ihn deswegen auch gerne einen „leicht seltsamen Eigenbrötler".

Nach dem Mord an dem jungen Mann am Strand vor einem dreiviertel Jahr war es wieder ruhiger geworden in und um sein geliebtes Inselstädtchen. Für einen kurzen Moment erschien die junge, zerbrechliche Frau vor seinen Augen, die in dem Mordfall eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hatte. Seine Augen öffneten sich und sein Blick wurde ein wenig schwermütig. Hin und wieder, für einen kurzen Augenblick gestattete er sich, an sie zu denken. Mit einem kurzen Ruck durch seinen Körper holte er sich zurück in die Gegenwart. Anita wollte also mit ihm an den Titisee. Er seufzte. Vier Nächte, dass hieß fünf Tage am Stück mit der Frau, die er sonst im Normalfall gerade einmal zwei Tage ertrug.

Und ausserdem war er durch und durch ein Gewohnheitstier. Und als solches war er auch bisher selten von seiner Insel wegzubekommen. Er war zwar früher hin und wieder mit seiner Exfrau in Urlaub gewesen, einmal waren sie sogar nach Griechenland geflogen. Er musste zwar zugeben, dass ihm die Umgebung und auch das Mittelmeer ganz gut gefallen hatten, aber die Hitze und das Essen bekamen ihm nicht. Nach drei Tagen vermisste er den meist kräftigen Wind der Nordsee, die salzige Luft und ein richtig frisches und leckeres Krabbenbrötchen. Nach vier Tagen war seine Lust auf Föhrer Tee und Friesentorte von seinem Lieblingscafe „die Insel“ in Wyk so groß, dass er den Urlaub am liebsten abgebrochen hätte und auf der Stelle heimgeflogen wäre. Karin war dementsprechend leicht angesäuert und hatte ihm geschworen, nie wieder mit ihm irgendwo hinzufahren. Wenn man es sich genau überlegte, waren sie dann auch tatsächlich in den nächsten drei Jahren, nämlich so lange wie ihre Ehe danach noch andauerte, nicht mehr weg gewesen. Knut war das egal, er brauchte nichts anderes als seine Insel, mit allem, was sie für ihn ausmachte. Seine Reiseunlust, die fehlende Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen und sein eigenbrötlerisches Wesen führten schlussendlich dann auch zur Scheidung.

Er blieb die ersten Jahre danach zunächst lieber alleine, genoss es, niemandem Rechenschaft ablegen zu müssen und seinen Feierabend in Ruhe genießen zu können. Natürlich gab es hin und wieder die ein oder andere Frau. Aber im Endeffekt blieb keine länger als vier oder fünf Wochen. Sie waren kurze Episoden in seinem Leben, die er meist schnell wieder vergessen hatte. Anita war bisher die rühmliche Ausnahme. Sie hatte es bis jetzt am längsten mit seinen Macken und Launen ausgehalten. Und er mit ihr. Auch wenn sie mitunter, wie er ihr auch gerne öfter an den Kopf warf, unglaublich anstrengend und störrisch sein konnte. Aber sie war eine fantastische Köchin, hatte Sinn für Humor (den sie bei Knut auch brauchte), nahm sich selbst nicht ganz so ernst, war loyal, ein ziemliches Temperamentsbündel und ein wahres Feuerwerk im Bett. Alles in allem war Knut also ganz zufrieden. Einzig die Tatsache, dass sie jetzt vorhatte, ihn fünf Tage lang quasi ans Ende der Welt zu schleppen bereitete ihm gerade ein wenig Unbehagen. Für Knut war der Schwarzwald ungefähr so weit weg wie China, immerhin mussten sie dafür einmal fast durchs ganze Land. Vom tiefsten Norden bis runter in den badischen Süden. Und er war sich jetzt schon ziemlich sicher, dass er dort wahrscheinlich weder Krabbenbrötchen noch Salzwiesenlamm, geschweige denn Friesentorte bekommen würde.

Er holte tief Luft, als er Anita laut in der Küche lachen hörte.

„Mach`s gut Hedwig, ich geh jetzt mal planen. Ausserdem muss ich mit Knut wohl noch mal shoppen gehen. Mit dem, was der „Klamotten" nennt, fahr ich nicht mit ihm in den Urlaub."

Sie drehte sich um, als sie Knut im Türrahmen gewahr wurde. Anita legte auf und sah ihn herausfordernd grinsend an. Der verzog ein wenig mürrisch die Mundwinkel.

„So so, die feine Dame schämt sich also für mich. Wäre es denn dann nicht erheblich einfacher, ich würde hierbleiben und du nimmst Hedwig mit?"

Insgeheim hoffte er, Anita würde seinem Vorschlag freudig zustimmen. Die aber schüttelte resolut den Kopf.

„Das könnte dir so passen, Hansen! Ne ne, du kommst schön mit. Wir beide werden uns fünf traumhaft schöne Tage im Schwarzwald machen. Mit allem Zipp und Zapp. Wellness, Erholung, lecker Essen, ein schönes Hotel… das wird fantastisch, glaub`s mir. Und jetzt zieh dir was Vernünftiges an, wir machen mal einen Abstecher in die Königstraße, vielleicht finden wir noch etwas Schickes für dich!"

Knut ergab sich seufzend seinem Schicksal, während in seinem Kopf ein ziemlich guter Plan heranreifte.

Kapitel 2 - Knut auf Reisen

„Bitte Kilian, du MUSST mitkommen! Lass mich nicht im Stich. Ich ertrage keine fünf Tage „Pärchen Zeit“. Ausserdem hätte deine Ulrike da doch bestimmt auch Spass dran.“

Kilian Brandner am anderen Ende der Leitung lachte laut auf. Zwischen den beiden Männern war eine enge Freundschaft entstanden, seit er und Knut Hansen gemeinsam auf Wyk ermittelt und einen Mord aufgeklärt hatten. Sie telefonierten seitdem regelmäßig und hatten sich sogar schon dreimal wieder getroffen. Der gebürtige Bayer Kilian fühlte sich mittlerweile in Flensburg fast schon heimisch. Was vor allem auch an seiner neuen Freundin Ulrike Theesen lag. Sie und Kilian hatten sich während einer Ermittlung zum ersten Mal getroffen. Kilian war als Hauptkommissar zu einem Fall in der Flensburger Drogenszene hinzugerufen worden und hatte Ulrike im Rahmen ihrer Tätigkeit als Kripobeamtin des Drogendezernats und Jugendkriminalität kennengelernt. Und war sofort Feuer und Flamme für die sympathische und sehr attraktive Frau.

Sie hatten sich danach immer mal wieder getroffen, waren Kaffee trinken, spazieren oder zusammen essen. Und ganz langsam entwickelten sich Gefühle, auf beiden Seiten. Kilian sträubte sich Anfangs sehr gegen das, was er fühlte, wenn er Ulrike sah. Immerhin war er verheiratet, seine Frau Ludwina lebte mit den erwachsenen Kindern und den Enkeln in Bayern. Aber nach einiger Zeit konnte er sich nicht mehr gegen all die Emotionen erwehren, und nach einem wunderbar entspannten Abendessen kam es dann zum ersten Kuss zwischen ihm und Ulrike. Sie war drei Jahre jünger als er, hatte dicke braune glatte Haare, die sie oft zu einem Zopf zusammengebunden hatte und eine schlanke Figur. Ulrike sprühte vor Lebenslust und Optimismus, ihr helles Lachen war ansteckend, sie war witzig und strahlte gleichzeitig eine unglaubliche Wärme aus. Ihr ganzes Wesen war hell und einnehmend.

Kilian war fasziniert von dieser Frau, und fühlte sich mit ihr an seiner Seite seltsam verjüngt und so lebendig, wie seit Jahren nicht mehr. Nach einigen Wochen, als er merkte, dass er mehr von Ulrike wollte als nur eine lockere Beziehung nahm er Urlaub und fuhr nach Bayern, um mit seiner Frau Ludwina zu reden. Die war sich insgeheim schon lange bewusst darüber, dass ihre Ehe eigentlich nur noch auf dem Papier bestand. Sie dachte während des Gespräches zwischen ihr und Kilian an die langen Jahre, in denen sie verheiratet gewesen waren. Es hatte schöne Zeiten gegeben, aber auch sehr schwierige. Und eigentlich war sie fast ein wenig erleichtert, dass das alles nun so ein relativ friedliches Ende fand. Sie würde Kilian die Trennung so einfach wie möglich machen und keinerlei Ansprüche erheben. Natürlich würde sie hier im Haus wohnen bleiben.

„Du bist uns jederzeit ein gern gesehener Gast.“ Sie lächelte ihn liebevoll an. Dann schluckte sie.

„Und deine Ulrike natürlich auch.“

Kilian hatte ihr offen und ehrlich gestanden, dass es eine andere Frau in seinem Leben gab, und Ludwina hatte ihn seltsamerweise sogar verstanden. Ihr Leben hier in Bayern drehte sich überwiegend um die Kinder und die Enkel. Sie ging einigen ehrenamtlichen Tätigkeiten nach, war ein sehr engagiertes Mitglied im Gemeinderat und stets interessiert an allem, was am und im Dorf passierte. Kilian war das alles schon immer ein wenig zu spießig und kleinkariert gewesen. Und auch, wenn er damals mit der Versetzung von Bayern nach Schleswig-Holstein zunächst mehr als unzufrieden war, so hatte er sich dennoch überraschend schnell in Flensburg eingelebt und konnte sich mittlerweile kaum noch vorstellen, zurück in die bayrische Provinz zu kommen.

Im Norden konnte er durchatmen, dort erschien ihm alles offener und freier. Ihm gefielen der Wind, die Menschen und die Nähe zur Ostsee. Nachdenklich sah er sich in dem gemütlich eingerichteten Wohnzimmer um. Schwere, rustikale Möbel, niedrige Holzdecken und Echtholzparkett auf dem Boden. An den Fenstern karierte Vorhänge, an den Wänden Bilder von Jagdszenen und rechts über ihm hing ein großes Hirschgeweih von einem 14-Ender. Dieser Einrichtungsstil zog sich durchs ganze Haus und er hatte plötzlich das Gefühl, in der engen Miefigkeit zu ersticken. Er sprang von der Couch, als wäre er auf der Flucht vor sich selbst.

„Ich muss kurz an die Luft. Magst du mit rauskommen?“

Er sah Ludwina von der Seite an. Sie war so ganz anders als Ulrike. Sie lebte und liebte all das hier. Ihre Haare waren zu einer kleinen Krone auf dem Kopf zusammengeflochten und sie trug ein einfaches Alltagsdirndl. Irgendwann hatte Kilian sie genau deswegen einmal geliebt. Aber inzwischen wusste er, dass er schon viel früher hätte gehen sollen. Aber wie hatte sein Freund Knut so schön philosophiert?

„Die Hälfte unseres Lebens ist vorbei, warum die andere Hälfte nicht einfach mal glücklich werden?“

Und Kilian wusste genau in diesem Moment, dass er recht hatte. Nachdem er einen wirklich schönen Abend mit der ganzen Familie verbracht hatte, packte er am nächsten Tag noch all die Dinge zusammen, die er gerne mitnehmen wollte nach Flensburg. Eine Lampe, die noch seiner Mutter gehört hatte, Kleider, ein paar Bücher, Bilder und drei Fotoalben. Er umarmte Ludwina noch einmal liebevoll.

„Danke… für alles!“ Er wirkte dabei fast ein wenig hilflos und verlegen.

„Und grüß mir die Kinder.“ Er stieg ins Auto und sah in den Rückspiegel, während er vom Hof fuhr. Ludwina hatte die Hände über der Schürze gefaltet und die Augen geschlossen. Für den Bruchteil einer Sekunde wäre Kilian gerne noch einmal herumgedreht, dann aber holte er tief Luft und trat aufs Gas.

Dass er eigentlich in diesem Moment mit Knut telefonierte und dieser auf eine Antwort wartete, er aber gedanklich gerade völlig abgedriftet war bemerkte er erst, als Knut ihm fluchend ins Ohr schimpfte.

„Sach ma, hast du mir die letzten fünf Minuten überhaupt zugehört oder habe ich Selbstgespräche geführt?? Du kommst gefälligst mit, ich will da nicht ohne männliche Unterstützung hin.“

Kilian schmunzelte. Knut klang wirklich äußerst verzweifelt. Dann wurde er ernst.

„Knut, du weißt aber schon, was das für eine ewig lange Tour ist, oder? Einmal von ganz oben nach ganz unten, da sind wir ja fast einen ganzen Tag lang nur unterwegs.“

In Gedanken überlegte er aber schon, welche Route er am besten nehmen sollte und um wieviel Uhr er in Flensburg wegfahren müsste, um einigermaßen zeitgleich mit Knut am Titisee zu sein. Der verlegte sich am Telefon mittlerweile auf ein eher weinerliches Bitten.

„Komm schon, gib deinem Herz einen Ruck. Wir hätten endlich mal wieder ein bisschen Zeit miteinander und vielleicht verstehen sich unsere Frauen ja dann auch ein bisschen besser. Das wird bestimmt richtig schön, wir vier so gemeinsam.“

Daran, dass die beiden Frauen sich verstehen würden, hatte er selbst allerdings leise Zweifel. Sie hatten sich während eines der Treffen der beiden Männer kennengelernt und waren einfach in ihrem ganzen Wesen viel zu unterschiedlich. Die stets fröhliche und quirlige Ulrike und die temperamentvolle und oft mürrische und eher bequeme Anita hatten einfach viel zu wenig gemeinsam. Aber sie konnten sich ja weitgehend aus dem Weg gehen. Knut war nur wichtig, dass sein Freund Kilian bei ihm war.

Und so flehte er nochmal: „Du sagst jetzt sofort ja, sonst sage ich Anita, dass DU daran schuld bist, dass ich nicht mitfahre. Und dann trifft ihr Zorn DICH, nicht mich.“

Knut hätte gerne selbst daran geglaubt, was er da gerade gesagt hatte, befürchtete aber, dass sein Plan in der Hinsicht nicht wirklich aufgehen würde. Kilian schnaufte laut in den Hörer.

„Meine Herren, jetzt lass mich doch wenigstens erstmal kurz darüber nachdenken. Wann wäre das denn und wie kommt ihr da eigentlich hin?“

Er hörte Knut mit Papier rascheln. „Also, Abfahrt ist in vier Wochen. Und da Anita auch die An- und Abreise gewonnen hat fahren wir mit dem Zug von Dagebüll bis nach diesem Titisee. Und ja, das gibt eine fürchterlich anstrengende Tortur. Wir fahren nachts gegen eins los, müssen in Hamburg und in Freiburg umsteigen und sind dann offenbar erst gegen zwölf Uhr mittags dort. Scheinbar hat keiner dieser Preisausschreiben-Fuzzis daran gedacht, dass jemand aus dem hohen Norden gewinnen könnte. Die müssen jetzt alleine schon für die Fahrkarten ganz schön blechen.“

Er schmiss sich fast weg vor lachen. Der Gedanken an die lange Zugfahrt zermürbte ihn allerdings jetzt schon. Kilian dachte nach. Stimmt, sie könnten ganz bequem mit dem Zug fahren. Ulrike und er hatten beide die BahnCard, das würde sich preislich bestimmt lohnen. Und sie waren in ihrer Freizeit sowieso weniger mit dem Auto als mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.

Nun gut, er würde mit Ulrike reden und dann schauen, dass sie beide Urlaub bekämen. Da sie beide in verschiedenen Abteilungen arbeiteten, dürfte das eigentlich auch kein Problem darstellen. Ausserdem wäre das der erste Urlaub, den sie zusammen verbringen würden. Beim genaueren darüber Nachdenken fand Kilian Knuts Idee immer besser und freute sich nun regelrecht darauf, Ulrike heute Abend davon zu berichten.

„Also schön, du Quälgeist. Wenn Ulrike heute Abend einverstanden ist, kommen wir mit. Dann schreibe ich dir später noch eine Nachricht. Grüß mir dein Frauchen und freu dich jetzt mal gefälligst mit ihr, du alter Miesepeter.“

Knut atmete am anderen Ende der Leitung hörbar auf.

„Oh Mann, du hast echt was gut bei mir. Jo, ich werde es ihr ausrichten. Danke du bayrisches Urviech, wir telefonieren die Tage nochmal.“

Mit diesen Worten legte er schnell auf. Zum einen, um Kilians Kontra zu dem Urviech zu entgehen, zum anderen, um Anita jetzt irgendwie beizubringen, dass sie diese fünf Tage nicht nur zu zweit verbringen würden. Und er wusste jetzt schon, dass sich ihre darüber Begeisterung schwer in Grenzen halten würde.

Vier Wochen später, gegen halb zwei Uhr mittags stand eine äußerst schlecht gelaunte Anita und ein ziemlich erschöpfter Knut am Bahnsteig des Bahnhofes in dem kleinen Dorf Titisee und guckten ziemlich bedröppelt aus der Wäsche. Anita hatte offensichtlich eine Art Willkommens-Komitee erwartet, mit Sektempfang und Blaskapelle oder so ähnlich. Auf jeden Fall war sie sehr enttäuscht, dass das Hotel offenbar nicht mal einen Fahrer geschickt hatte, um sie als quasi „VIP“ abzuholen. Genau genommen stand hier weit und breit nicht einmal ein Taxi. Dabei hatten sie auch noch, Dank Anita, reichlich Gepäck dabei. Zwei große Koffer, ein Beauty Case und ein beachtlicher Korb türmte sich zwischen ihnen auf. Dass Anita diesen Korb mitschleppen musste war Knut ohnehin ein völliges Rätsel. Sie hatte darauf bestanden, ihnen für die lange Fahrt einen Fresskorb zurecht zu machen. Von belegten Stullen über geschnittene Äpfel, bis hin zu kleinen Frikadellen, selbst gemachtem Kartoffelsalat nach dem Rezept von Anitas Oma, einer Thermoskanne Tee und Schokolade von der „Confiserie Föhr“ war in dem Korb eigentlich alles, was dazu beitragen würde, sie auf der Fahrt nicht verhungern zu lassen. Allerdings war der Korb nun immer noch halbvoll und dementsprechend auch nicht wirklich viel leichter. Knut sah sich im Geiste heute Abend schon auf seinem Hotelbett sitzen und Kartoffelsalat mit einer Plastikgabel aus der Tupperschüssel futtern. Er drehte sich zu Anita um, die ihre Lippen zusammengekniffen und die Arme in die Hüfte gestemmt hatte. Sie stieß genervt Luft durch die Nase.

„Zeig mir mal deine Gewinn-Unterlagen, vielleicht steht da ja was drin, was uns weiterhilft.“

Sie kramte in ihrer überdimensionalen Handtasche und überreichte Knut wortlos das Schreiben, das sie als Gewinnerin auswies. Sie war immer noch überhaupt nicht damit einverstanden, die nächsten fünf Tage mit diesem Bayer aus Flensburg und seiner ach so bezaubernden Freundin verbringen zu müssen. Knut hatte sie vor die vollendeten Tatsachen gestellt und Anita hatte zähneknirschend und sehr widerwillig klein beigegeben. Dabei hatte sie sich doch so sehr auf einen romantischen Urlaub mit ihrem Knut gefreut.

Sie war nie verheiratet gewesen, hatte hin und wieder die ein oder andere Männerbekanntschaft, aber bisher war nie etwas Ernsteres dabei. Mit Knut war das anders. Sie wusste natürlich, dass sie anstrengend sein konnte. Und sie wusste auch, dass es weitaus Schlankere und vor allem Hübschere gab als sie. Und trotzdem schien Knut sie zu mögen. Sie verbrachten Zeit miteinander, führten hin und wieder sogar recht angenehme Gespräche, aßen gemeinsam und verstanden sich gut im Bett. Knut schien das zu genügen und Anita war froh, nicht alleine sein zu müssen. Frauen wie Ulrike aber waren Anita schon immer ein Dorn im Auge. Sie spiegelte all das wider, was sie selbst gerne gewesen wäre. Sie war erfolgreich in ihrem Beruf, jünger als sie, sah wirklich gut aus und konnte ihr Umfeld mit ihrem Lachen und ihrer Art völlig in ihren Bann ziehen. Sie wusste, dass Knut Ulrike sehr mochte und offenbar auch schätzte. Sie, er und Kilian konnten sich über ihre Erfahrungen und Erlebnisse in ihren Berufen austauschen und hatten sich offensichtlich immer irgendetwas Spannendes oder Witziges zu erzählen. Während Anita selbst meist nur mit dem neuesten Föhrer Klatsch aufwarten konnte. Dementsprechend war ihre Laune als sie erfuhr, dass dieser Kilian samt seiner Ulrike mit von der Partie sein würden.

Knut hatte inzwischen den Zettel zweimal komplett durchgelesen. Er hatte eine Beschreibung gefunden, wie man vom Bahnhof bis zum Hotel kam und daraus geschlussfolgert, dass sie problemlos hinlaufen konnten. Laut Plan war das Hotel fußläufig in ungefähr zehn Minuten zu erreichen. Anita sah ihn völlig entsetzt an.

„Ich schlapp doch jetzt nicht mit dem ganzen Gepäck bis nach Hinterposemuckel, Hergottnochmal. Ich bin müde, mein Rücken tut weh von der langen Sitzerei und Kopfweh hab ich auch.“

Wieder zog sie eine Schnute. Knut drückte ihr den Korb und ihr Beauty Case in die Hand und schnappte sich die beiden Koffer.

„Na komm, bei deinen Wehwehchen wird dir die Bewegung bestimmt sogar guttun. Und zehn Minuten sind ja nun wirklich nicht die Welt. Ausserdem soll das Hotel ja wohl direkt am See liegen, vielleicht können wir ja beim Hinlaufen gleich einen Blick darauf erhaschen.“

Er versuchte, Anita durch seine Worte und Blicke aufzumuntern. Auch, wenn er sie gerade einmal mehr als ziemlich anstrengend und nervtötend empfand. Warum musste sie immer so dermaßen pessimistisch und schnell gereizt sein? Wieso konnte sie nicht einfach mal genießen, sich freuen und darauf einlassen, was um sie herum passierte? Ihm machten die paar Meter nichts aus, er lief gerne. Zuhause auf Föhr war er am allerliebsten zu Fuß unterwegs. Seine Exfrau Karin und er waren früher öfter zusammen Rad gefahren, sie hatten gemeinsam an den Wochenenden die ganze Insel umrundet, waren in Nieblum im „Kliff Café“ eingekehrt, hatten sich im „Snupkroom“ mit leckeren handgemachten Bonbons eingedeckt und im „Pitschis“ am Südstrand mit Freunden getroffen. All das, all die schönen Erlebnisse und Ausflüge waren mit der Scheidung vorbei. Und mit Anita waren solche Unternehmungen für ihn kaum vorstellbar.

Sie verbrachte ihre Tage und Abende lieber auf der Couch, im Liegestuhl, am Fernseher oder kaffeetrinkend bei ihrer Freundin Hedwig. Wenn sie lief, dann nur von der Couch in die Küche, oder ins Schlafzimmer. „Spazierengehen ist etwas für alte Leute“ sagte sie immer. Wenn Knut nicht gerade dienstlich mit seinem Assistent Claas Brockmeyer im Auto unterwegs war ging er lieber zu Fuß und ließ sich den frischen, oft kalten Nordseewind um die Nase wehen. Und der fehlte ihm hier gerade ein wenig.

Anita stapfte stoisch neben ihm her, während die Rollen der beiden Hartschalen-Koffer über das Kopfsteinpflaster ratterten. Sie liefen schweigend die Straße hinunter und bogen dann laut Plan nach rechts ab in die „Seestraße“.

Das Wetter war traumhaft schön, nicht zu warm, nicht zu kalt, die Sonne schien und der Himmel war blau, mit vereinzelt kleinen weißen Wölkchen. Knut atmete tief ein. Die Luft hier war ganz anders als daheim, irgendwie schwerer und auf eine seltsame Art und Weise würziger. Die Straße, die sie nun entlangliefen, war voll von Menschen jeglicher Couleur. Wo er hinsah kamen ihnen teils größeren Gruppen entgegen, dessen Sprache er nicht verstand. Die meisten wurden von einem Fahne- oder Regenschirmschwenkenden Landsmann angeführt, der lautstark über die landestypischen Gebräuche, Sitten und Souvenirs aufzuklären schien.

Fast jedes Haus schien ein Souvenir- oder Spezialitätengeschäft zu beherbergen. Die Touristen drängten sich durch die engen Gänge der Läden, um ein typisches Schwarzwälder Mitbringsel, wie etwa einen Bommelhut, Schwarzwälder Schinken, Käse oder eine Kuckucksuhr mit nach Hause zu nehmen. Sie kamen an einer Eisdiele vorbei und Knut leckte sich innerlich schon über die Lippen.

Er war ein echtes Schleckermäulchen und Süßem oder Eis nie abgeneigt. Leider wusste das Anita nur zu gut und verwöhnte ihn regelmäßig mit ihren himmlischen Backkünsten. Was zur Folge hatte, dass er für diesen Urlaub drei neue Hosen und vier neue Hemden gebraucht hatte, weil die Alten nur noch mit Mühe und Not zugingen. Und Anita sich geweigert hatte, ihn mitzunehmen, wenn er aussah wie eine Presswurst. Ein paar Schritte weiter kamen sie an einem Geschäft vorbei, bei dessen Namen Knut das Herz sperrangelweit aufging. Es hieß „Heimathafen“. Bei genauerem Hinsehen handelte es sich um eine Art Eventlocation, jedenfalls standen unten am Seeufer Liegestühle und Stehtische. Oben im dazugehörigen Geschäft konnte man sich, laut Aushängeschild, wunderschöne Holzdekorationen personalisieren lassen. Und gleich dahinter offenbarte sich Anita und Knut zum ersten Mal die Schönheit des nun vor ihnen liegenden Titisees.

Knut bremste die Koffer ab und blieb stehen. Er wischte sich mit seinem Taschentuch über die Stirn und ließ seinen Blick über das relativ ruhige Wasser schweifen. Auf dem Wasser dümpelten kleine Boote, die vor ihm am Ufer lagen. Tretboote, Elektroboote, Ruderboote, kleine Jachten, Rundfahrtschiffe und runde orangene Gummibötchen, die wie kleine Donuts aussahen und offenbar als eine Art Partyboot fungierten. Jedenfalls stand das so auf einem der Schilder, die Knut gerade erspähte. Vielleicht wäre so eine kleine Bootstour mit Anita ja mal eine schöne Idee. Anita stöhnte:

„Wie weit ist es denn noch? Mir ist zu warm, der Korb ist schwer und meine Füße brennen.“