Muddi Bildband zu Teil 1-3 - Corinna Weber - E-Book

Muddi Bildband zu Teil 1-3 E-Book

Corinna Weber

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Beschreibung

Kennt Ihr das? Ihr lest ein Buch und versucht Euch dann vorzustellen, was die Autorin/ der Autor da so beschreibt? Wie sehen die Personen und detailverliebt beschriebenen Orte aus, oder die Kleidung, die in manchen Kapiteln eine wichtige Rolle spielt? Mit diesem Bildband seid Ihr quasi hautnah mit dabei. Hier lasse ich Euch an meinen schönsten und traurigsten Erinnerungen bildlich teilhaben. Hier findet Ihr viele Momente, bei denen Ihr vielleicht beim Lesen der Muddi-Bücher oft gedacht habt: Das hätte ich gerne gesehen! Schonungslos, ehrlich, voller Humor und Liebe...mit diesem Buch seid Ihr uns auf unserer 23 jährigen Reise durch unser Leben so nah wie noch nie!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 110

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Über die Autorin:

Corinna Weber wurde 1976 in Darmstadt geboren. Sie lebt mit ihrer Familie in dem beschaulichen Örtchen Wald-Michelbach im Odenwald. Mit einer 20jährigen und einer 8jährigen Tochter an der Hand, ihrer kleinen Krawalli fest im Herzen und seit 23 Jahren einem Mann an ihrer Seite, der fest zu ihr steht, hat sie bis jetzt alle Stürme des Lebens (fast) erfolgreich gemeistert. Ihr Bücher erzählen von diesen Stürmen, den leichten Winden, aber auch der strahlenden Sonne. Von fünf Menschen, die das Leben und das Schicksal fest miteinander „verankert“. Und es gibt immer wieder genügend Stoff für Fortsetzungen…..

FÜR UNSERE KRAWALLI

INHALTSVERZEICHNIS

Teil 1

Der Anfang ist gemacht

Claudia

Neubeginn

Eine Hochzeit und ein Baby

Unsere Stammhalterin möchte raus…oder doch nicht?

Mach’s gut Papa

Schon wieder Affolterbach

Alles anders als geplant

Ein Löwenbaby macht sich auf den Weg

Hört das denn nie auf??

Öfter mal was Neues

Zwei Kinder, zwei Krankenhäuser, null Nerven

Aschenputtel und ihre verflixten Schuhe

Endlich richtig Urlaub

Ein Jahr voller Glück beginnt

Der letzte Urlaub zu viert, eigentlich zu fünft, oder eigentlich zu sechst

Gut geplant ist halb geschnitten

Willkommen kleine Räubertochter

Teil 2

Ich sollte es einfach abhaken

Svenja und der neue Hüftschwung

Hip Hip Hurra

Grau, grau, grau sind alle unsere Wände

Ein Löwenbaby wird zum Löwenschulkind

Viva Las Vegas

Ein Sturz mit Folgen

Wald-Michelbachs kleinster Weihnachtsmarkt oder auch Der Engel vom Hohenstein fliegt

So viel Glück und so viel Leid

ein Löwenbaby auf YouTube

Muddi wird zur Trägerin des Familienankers

Die Fischerin vom Bodensee…ist mittlerweile wohl in Rente

Kamera läuft…die Muddi wird zum Filmstar

Die Reifeprüfung

Fünf Webers auf großer Fahrt

…Krawalli

Nana

Das ist UNSER Schatzkistenplatz

Eine fast sinnlose Flucht

Eine Entscheidung fürs Leben, genau genommen leider nicht

Twinkle, twinkle little Star

Teil 3

Viele Gedanken, Herzmenschen und ein kleines bisschen Wunderlampe

„Deja vu“, ein unfassbarer Hohlkopf und „besser nicht einatmen“

Sieh`s positiv, mein Leben mit der Hibbelgruppe und die Muddi geht an den Start

ein seltsamer Geburtstag, ich kann Heidelberg nicht sehen und „Zwerg Nase“

Küchenexperimente, nachhaltige Begegnungen und ein Stück furchtbare Endgültigkeit

hoher Besuch, das „Fische-Desaster“ und Zweifel an der Menschheit

ein unbekannter neuer Weg, viele kleine Wege und ein „Engelgeburtstag“

der Herbst und seine Folgen, ein dritter Geburtstag und eine wichtige Erkenntnis

Vorwort

Ihr könnt Euch vielleicht daran erinnern, dass ich in einem der „Muddi“-Bücher meine liebe zum Fotografieren erwähnt habe. Nach dem dritten Teil war klar: Ich hätte vieles nicht mehr so im Detail genau beschreiben können, wenn ich nicht die dazugehörigen Bilder gehabt hätte. Und jetzt bin ich sogar mehr als glücklich darüber, dass ich diese vielen kleinen und großen Momente, die uns und unsere Geschichte ausmachen, „bildlich“ mit Euch teilen kann. DAS wird nun eine ganz andere Art der Reise auf die ich Euch mitnehmen darf. Nun könnt Ihr uns hautnah durch die letzten 23 Jahre begleiten und lernt somit viele meiner Wegbegleiter, Stationen, Situationen und Erinnerungen auf eine ganz andere Art und Weise kennen wie ihr sie Euch vielleicht vorgestellt habt.

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß dabei und ihr wisst ja...

Taschentücher bereit halten ;-)

- die Einverständniserklärungen der im Bildband gezeigten Personen liegen uns selbstverständlich vor.

(„Muddi“ 2020)

Das Jahr 1998 „der Anfang ist gemacht“

„Wir setzten eine Annonce auf, die genau an dem Tag in der Zeitung stehen sollte, an dem wir uns vorgenommen hatten, uns die Ringe anzustecken. Wir fuhren an unserem geplanten Verlobungstag mit Thorstens Eltern in Urlaub, die Zeitung mit der Anzeige hatten wir morgens noch geholt.“

„Mit Ungeduld haben wir dem Moment entgegengefiebert in dem sie die Seite aufschlugen auf der, inmitten anderer Anzeigen, ziemlich deutlich und fett stand:“

„wir verloben uns am 04.07.1998 in Fichtelberg Corinna & Thorsten“

Das Jahr 1998 „Claudia“

( original Geburtsurkunde )

„Und siehe da, die Dame konnte so einiges aus ihren Unterlagen hervorkramen. Da gab es eine Geburtsurkunde von mir, auf der standen der Name meiner leiblichen Mutter und ihr damaliger Wohnort. Damit taten sich, was die Suche betraf, völlig neue Möglichkeiten auf.“

Anfang 1999 „Neubeginn“

(Das Originalkleid von 1999)

„Ich hatte, extra für diesen Abend, ein langes, rotes, weich fallendes Kleid mitgenommen. Ich zog es an, zusammen mit einem kurzen weißen Bolero.

Als ich aus dem Bad kam bemerkte ich, dass Thorsten mich verliebt ansah. Ich genoss seine Blicke und fragte mich gleichzeitig, wo das wohl noch hinführen würde.

Wir hatten einen wunderschönen Abend. Erst waren wir im hoteleigenen Restaurant und haben dort fantastisch gegessen. Dann sind wir Arm in Arm an den See gelaufen und haben das Feuerwerk genossen. Überall auf dem See schwammen Lichter, die Stimmung um uns herum war romantisch und emotionsgeladen, und übertrug sich ziemlich schnell auf uns. Wir genossen die Nähe des anderen und ich spürte, dass es wahrscheinlich nie wieder einen Mann geben wird, der so sehr um mich kämpfen würde wie Thorsten.

Wir sahen uns lange in die Augen und irgendwann bedurfte es keiner Worte mehr……..“

Das Jahr 2000 „Eine Hochzeit und ein Baby“

„Eine Woche vor der kirchlichen Hochzeit hatte ich einen „Probefriseur Termin“ (während ich auf dem Frisierstuhl saß rannte mir draußen ein älterer Herr den Außenspiegel von meinem Auto ab), wir gingen unsere ausgesuchten Eheringe abholen, ich musste mir überlegen was ich aufs Standesamt anziehe, das Brautkleid abholen, die Anzeige für die Zeitung aufsetzen, hatte noch einen Kontrolltermin bei meinem Frauenarzt und dann konnten wir uns so langsam auf unsere Hochzeit konzentrieren.“

(Beim Ringe abholen im Juweliergeschäft)

„Dann kam der 25.02.2000, der Tag unserer standesamtlichen Trauung. Es nieselte vor sich hin, der blanke Horror für meine Frisur. Ich war zwar nicht extra beim Friseur gewesen (warum nicht, weiß ich heute auch nicht mehr), aber wenn ich nass werde sehe ich auf dem Kopf ziemlich schnell aus wie ein Schaf. Es kräuselt und lockt sich, und hat mit „Frisur“ im Allgemeinen NICHTS mehr zu tun. So ist das heute noch. Da stand ich also, angetan mit einer grauen Hose, einer glänzenden blauen Bluse, einem grauen Jackett, flache dunkelblaue Schuhe, einem kleinen Blumenstrauß in der Hand und einer völlig entgleisten Frisur. Heute würde ich SO nicht nochmal heiraten (auch nicht mit dem Brautkleid das ich damals anhatte), aber damals hat es meinen und Thorstens Ansprüchen völlig genügt. Manchmal sage ich im Spass zu ihm „lass uns nochmal heiraten, dieses Mal in schönen Klamotten“. Thorsten trug eine schwarze Hose, ein Hemd und seine Alltagsjacke.“

( nach dem Standesamt )

„Ich saß zweieinhalb Stunden beim Friseur und bekam kunstvoll die Haare hochgesteckt und den Schleier drapiert. Alles in allem sah ich danach auf dem Kopf aus wie Andie McDowell aus „vier Hochzeiten und ein Todesfall“. Aber ich wusste es damals nicht besser (meine Friseuse wohl auch nicht).

Thorsten zog sich derweil unten bei seinen Eltern um. Dann kam der Moment, auf den ja eigentlich jede Braut wartet: Ich schritt die Treppe runter, unten wartete Thorsten auf mich, mit meinem Brautstrauß in der Hand. Er sah fantastisch aus, der Anzug stand ihm hervorragend. Ich malte mir schon Wochen vorher aus, was er wohl sagen würde, wenn er mich zum ersten Mal in meinem Brautkleid sehen würde. Von „Tränen des Glücks in seinen Augen“, über „du siehst traumhaft schön aus“ bis „ich bin sehr glücklich, dass du meine Frau bist“ war da in meiner Phantasie alles dabei.

Und mein Mann, der große Romantiker und Herr schöner und geistreicher Worte sagte: „Schäi!“ (ich übersetze ins Hochdeutsche….. SCHÖN!).

Ok, immerhin. Mein Kleid war recht hübsch, oben schlicht, unten lang und weit, man sah den Babybauch von vorne überhaupt nicht, und von neben nur ein bisschen. Am Rundhalsausschnitt gab es ein paar Perlenstickereien, es hatte angedeutete Ärmel und (dank meiner Schwiegermutter) im weit ausgeschnittenen Rückenteil einen undurchsichtigen Tülleinsatz. Sie hatte nämlich Angst, ihr Sohn könnte das zu aufreizend finden, und bat die Schneiderin darum, mir da was einzunähen. Überm Gesäß hatte ich eine Riesenschleife und unterm Kleid einen ziemlich weiten Reifrock. Unter dem Reifrock, der Tradition folgend, ein weißblaues Strumpfband, an den Füßen schlichte weiße Schuhe. Der Schleier reichte bis runter zur Schleife und saß mitten auf meinem Kopf. Alles in allem würde ich SO im Leben nicht mehr vor den Altar treten, aber vor 19 Jahren war es eben genau richtig.“

„Nun hatte ich mit der Aktion den Rest der mehr oder weniger musikalischen Anwesenden auf den Plan gerufen, und ab da hatten wir, was die Musik betrifft, den Abend fest in der Hand.

Thorsten und ich, Sven, der schon immer mit uns Musik machte, Timur und Markus, wir standen vorne neben der Orgel, teilten uns zwei Mikros und schmetterten lauthals „eine neue Liebe ist wie ein neues Leben.“

Mai 2000 „unsere Stammhalterin möchte raus…… oder doch nicht?“

„Wir wurden zu dritt in einen Raum im Kreißsaal gebracht, und da haben wir uns dann auch zum ersten Mal Gedanken über den Namen gemacht. Und nach ein paar Minuten stand fest, unsere Erstgeborene soll „Manuela“ heißen (die nächsten Jahre wurde sie, für uns, aber dann nur zu „Ela“).

Nun war sie also da, 2420g schwer bzw. leicht und 48cm groß. Und fünf Wochen vor ihrem eigentlichen Geburtstermin. Aber gut, sie war gesund, mopsfidel und ziemlich laut.“

( Manuela „Ela“ Weber )

Das Jahr 2003 „mach’s gut Papa“

„Ich hatte am Abend zuvor, am 10. April, eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter von meinem Papa in der er zum Schluss sagte „Mach’s gut mein Mädchen“. Heute weiß, ich warum.

Ich habe mir lange Zeit Vorwürfe gemacht, hätte ich doch da noch abends zurück gerufen, hätte ich ihm einfach ein bisschen besser zugehört, hätte ich mir doch ein bisschen mehr Zeit genommen, hätte hätte hätte……..Fakt ist und bleibt, dass mein Vater für sich entschieden hatte, zu gehen, und nichts und niemand hätte ihn mehr davon abhalten können. Hätte er es an diesem Tag nicht geschafft dann an irgendeinem anderen.“

„Wir fuhren die Sachen auf den Friedhof in Affolterbach, da wo er aufgebahrt und beigesetzt werden sollte. Ich übergab alles dem Bestatter, und er überreichte mir die Dinge, die er bei meinem Papa aus den Hosentaschen geholt hatte: den Geldbeutel und das Taschenmesser. Er sagte mir, er hätte im Geldbeutel nachgeschaut, es sei nichts drin gewesen außer ein Bild von mir. Und wie unfassbar ähnlich wir uns doch sehen würden. Ich lächelte. „

„Thorsten meinte, ob ich vielleicht nicht eine eigene kleine Anzeige für die Zeitung aufsetzten wolle, nur für mich. Ich fand die Idee großartig und rührend, so konnte ich noch einmal ein bisschen das zum Ausdruck bringen was ich fühlte und dachte.

Zwei Tage später stand in der Zeitung:

„Ein Leben lang werd ich dich lieben, bist du auch nicht bei mir geblieben.

So bleibt mir nur eines, ganz leis und still, dass ich dir für alles noch einmal danken will“.

Ich traf meine Mutter an dem Tag, an dem die Anzeige in der Zeitung stand, beim Einkaufen. Ich fragte sie „hast du die Anzeige gesehen? Hat sie dir gefallen“? Und sie „das hättest du ihm gescheiter mal früher gesagt, aber da war es dir ja scheißegal. Wegen dir und deinem Theater mit Ela und dem allem hat er sich ja dann auch schließlich umgebracht. Du bist dran schuld!“

Und ab diesem Tag, bis zum 15.07.2011, habe ich mein Elternhaus nicht mehr betreten.“

( mein Papa )

Das Jahr 2011 „schon wieder Affolterbach“

„In Affolterbach angekommen wurde mir bewusst, dass ich jetzt gleich wieder das Haus betreten werde, in dem ich die letzten sieben Jahre nicht mehr war.

Ich parkte vorm Haus, Herzklopfen bis zum Hals und schweißnasse Hände.

Meine Oma erwartete mich schon, vor der Haustür auf der Bank sitzend.

Sie schien gefasst, große Emotionen waren noch nie so ihr Ding. Ich sagte, sie solle einen Moment auf mich warten, holte tief Luft und ging die Treppe nach oben in den ersten Stock.“

„Ich stand nun also im Wohnzimmer der Wohnung meiner Eltern und getraute mich kaum, Luft zu holen. Alles war vollgestellt, überall lag Müll, der gesamte Boden war voller Hundeexkremente, es roch barbarisch. Vor dem Sessel gegenüber dem Fernseher lag ein Küchentuch. Als ich es anhob kam ein zerbrochenes Weinglas zum Vorschein, der Rotwein hatte sich über den Boden ergossen und hatte dort eine rote, getrocknete Pfütze hinterlassen.

In der Küche stand noch Wasser in der Spüle, dunkelbraun und übelriechend.

Überall standen leere Wein- und Schnapsflaschen, der Herd war als solcher kaum noch zu erkennen. Am Heizkörper klebte das Hundefutter, auch hier war der Boden so dermaßen verschmiert, dass man sich kaum getraute, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Alles, was überall so rumstand, war so sehr verdreckt, so dass ich es, wenn überhaupt, nur mit Handschuhen anfassen würde. Und überall Hundehaare, sie klebten sogar an den Fliesen und an den Wänden im Wohnzimmer. Ich ging weiter ins Bad. Rund um die Toilette war Kot verteilt, so wie die Badewanne und die Dusche aussahen, kannte ich das bisher nur aus dem Fernsehen. Mir wurde übel, hier drin konnte ich nicht länger bleiben. „