Das Sein bestimmt das Bewußtsein - Roman Caspar - E-Book

Das Sein bestimmt das Bewußtsein E-Book

Roman Caspar

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Beschreibung

Die Intention dieser Texte ist, nach dem Zerfall der Sowjetunion den Gedanken des Sozialismus dennoch aufrecht zu erhalten. Das, was jenseits des Eisernen Vorhangs, aber auch in China und auf Kuba existierte, war kein Sozialismus und ist auch heute in China keiner. Der Autor bezieht sich in seinen Texten auf Karl Marx, aber vor allen Dingen auch auf Hegel und insbesondere auf die Dialektik als leitende Erkenntnismethode. Dialektik existiert aber auch im Bereich der Natur. Deshalb zielen die Texte philosophisch auf eine innere Struktur von Denken und Sein, von Natur und Mensch. Die Kategorien am Ende des Buches verweisen eindeutig dabei in die Richtung von Freiheit. Die Dimension des Individuums rückt dem Autor dabei ganz wesentlich in den Fokus wie vor allem aber auch die Kategorie Universalismus.

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Die Intention dieser Texte ist, nach dem Zerfall der Sowjetunion den Gedanken des Sozialismus dennoch aufrecht zu erhalten. Das, was jenseits des Eisernen Vorhangs, aber auch in China und auf Kuba existierten, war kein Sozialismus, und ist auch heute in China keiner. Der Autor bezieht sich in seinen Texten auf Karl Marx, aber vor allen Dingen auch auf Hegel und insbesondere auf die Dialektik als leitende Erkenntnismethode. Dialektik existiert aber auch im Bereich der Natur. Deshalb zielen die Texte philosophisch auf eine innere Struktur von Denken und Sein, von Natur und Mensch.

Die Kategorien am Ende des Buches verweisen eindeutig dabei in die Richtung von Freiheit. Die Dimension des Individuums rückt dem Autor dabei ganz wesentlich in den Fokus, wie vor allem aber auch die Kategorie „Universalismus.“

Inhaltsverzeichnis

Dialektik der Natur – Dialektik des Geistes

Zu Schillers Briefen über die Ästhetische Erziehung des Menschen.

Geschichtsphilosophische Thesen

Was ist Philosophie?

Religion

Die Philosophie und die Demokratie Dialektik - Demokratie und die Mehrheit

Das Prinzip der Solidarität

Die Einhundert Geständnisse eines Deutschen Autors

Die ersten und die letzten Dinge

Die Revolution

Revolution und Geschichte

Die russische Revolution

Das Geheimnis der Russischen Revolution ist die Deutsche Revolution. Ist die europäische Revolution, ist die Welt-Revolution

Das Jahr 1924 ist ein Schaltjahr

Zum Standpunkt des Proletariats

Kritik der „Alten Linken“

Gattungsbewußtsein

Gott und Natur

Hölderlin und der Staat

Ich und Du

Natur-Umwelt

Sklaverei

Teleologie

Ursprung ist Eisprung

Volksgemeinschaft

Volksparteien

Religion und Ökologie

Die Verschmutzung der Weltmeere

Das Ende des Kapitalismus

Welt-Sozialismus

68 und/oder 1989. Das Ende der bipolaren Welt

Die Nazis

Zur Israel-Frage

Nation und Nationen - Flagge zeigen

Reichtum

Solidarnosc: Weltweit

Kategorien nach dem Totalitarismus des 20ten Jahrhunderts: Kleine Kategorien-Lehre

Dialektik der Natur – Dialektik des Geistes:

„Meine dialektische Methode ist der Grundlage nach von der Hegelschen nicht nur verschieden, sondern ihr direktes Gegentheil. Für Hegel ist der Denkproceß, den er sogar unter dem Namen Idee in ein selbständiges Subjekt verwandelt, derDemiurgdes wirklichen, das nur seine äußere Erscheinung bildet. Bei mir ist umgekehrt das Ideelle nichts andres als das im Menschenkopf umgesetzte und übersetzte Materielle.“[Marx, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie].

I. Einfache Welt:

Der Weltgeist als das Primäre des Seins. Die Materie entstammt letztendlich aus der Idee. nicht die Idee aus der Materie. Der Weltgeist entfaltet sich im Verlaufe der Zeit, in der Geschichte. Er prägt das Leben des Menschen.

Marx nennt diesen Weltgeist den Demiurg des Seins.

II. Komplexe Welt:

3. Dialektik:

Die Natur, die Materie sind das Primäre des Seins. Aber diese „Substanzen“ sind keine festen, keine fertigen Wesenheiten. Sondern sie sind in sich selbst sich entwickelnde, sich dynamisch entäußernde Elemente. Aus dieser „Dialektik der Natur“ entwickelt auch der Geist sich. Geist ist ein Ferment der Materie. Geist ist im Dialektischen Materialismus keine weltabgewandte, keine metaphysische Dimension, die rein in sich und rein aus sich heraus agierte. Geist ist ein Moment der Materie schon. Geistiges ist ein Moment der Materie schon. Struktur und Form sind ein Moment der Materie schon. Gesetz ist ein Moment der Materie schon. Eine reine Transzendenz gibt es nicht. Alles ist je. Alles ist seit je. Nichts kommt von außen. Aus Nichts kommt nichts. Aber es gibt das Moment der Differenz des Geistigen zum Materiellen. Materielles im strengen Sinne gibt es gar nicht, so, wie es Materie im strengen Sinne gar nicht gibt. Alle Materie ist eine Verkörperung substantieller Elemente und „Wesenheiten.“ Ein Entweder-Oder gibt es nicht. Geist und Materie sind eines Wesens. Theorie und Praxis sind eines Wesens. Idee und Sein sind eines Wesens. Dennoch aber gibt es die spezifische Differenz des Geistigen. Das ist das Moment des Abstrakten, des Abstrahierten. Gesetze kann man aus dem Sein abstrahieren. Siehe Naturgesetze. Siehe Mathematik. Aber diese Abstraktionen sind fundiert im Sein, in der Materie. Sie sind dort niedergeschlagen. Sie sind dort lokalisiert und sie sind dort mächtig in Wirkung. Auch Raum und Zeit sind Grundelemente des Seins, sind Grundelemente der Materie. Wo Sein ist, ist auch Raum und ist auch Zeit. Ein Jenseits dieser Elemente ist nicht.

Der mechanische Materialismus korrespondiert eigentlich dem ebenso mechanischen Idealismus. Der mechanische Materialismus will und kann die Materie nicht erklären, will und kann aber auch den Geist nicht erklären. Der mechanische Materialismus kann auch die Gesetze der Natur (Naturgesetze) nicht erklären. Er denkt einfach im Modell des Billardspiels. Attraktion und Repulsion sind ihm einfache, mechanische Bewegungen des Seins und im Sein. Mehr aber kann der mechanische Materialismus nicht erklären. Er kann keine Qualitäten des Seins erklären. Wärme und Kälte, Geschwindigkeit und Bewegung, Veränderung in Raum und in Zeit, Übergang von Quantität in Qualität (Erhöhung der Temperatur: Beschleunigung oder auch Bildung von Gas beim Wasser…). Vor allem kann der mechanische Materialismus keinen Geist erklären. Geist ist dem mechanischen Materialismus eine Art Maschine. Purer Reflex aufs Sein und im Sein. Die Autonomie des Geistes, Ideen, Antizipation, Abstraktion (Zahlen…) gibt es im mechanischen Materialismus nicht. In der einfachen, in der mechanischen Mimesis wird ausgesagt, daß das Sein das Bewußtsein bestimmt, und zwar durchaus im Sinne der Determination. Alles Bewußtsein ist nichts weiter als ein Reflex des Seins im Denken. So, als gäbe es zwei Welten: eine materiale und eine ideale. Aber beide Welten sind dann ein und dasselbe. Wünsche, Hoffnung, Idealität, Begriffe und Begriffsbildung gibt es im mechanischen Materialismus keine. Esse est Percipi, nannte das einer seiner Hauptvertreter: der Bischof Berkeley.

Der dialektische Materialismus ist demgegenüber etwas völlig anderes. Im mechanischen Materialismus ist das Sein selber starr, so, wie das Bewußtsein starr ist. Das Sein selber gebiert keine Qualitäten, keine Potenzen, keine Widersprüche, die als Potenzen sich dartun. Dieses mechanische Sein spiegelt sich im Bewußtsein mechanisch wieder. Das nenne ich die mechanische Mimesis.

Diese mechanische Mimesis ist streng von Platons Theorie der Mimesis zu unterscheiden. Bei Platon meint Mimesis „Nachahmung der Ideen.“ Das ist etwas ganz anderes! Mimesis bei Platon ist mindestens genauso komplex und kompliziert wie im dialektischen Materialismus. Auch bei Platon sind die Ideen im Kosmos des Seins, und keine metaphysischen Wesenheiten. Sie besitzen zwar ideelle Autonomie, und als solche können sie „nachgeahmt“ werden. Der Terminus „Methexis“, Teilhabe verweist aber auf einen offenen Prozeß dieser idealistischen Mimesis. Letztendlich ist die Mimesis Platons durchaus vereinbar mit der dialektischen Mimesis im Dialektischen Materialismus. Denn auch der Dialektische Materialismus muß Ideen kennen. Diese sind eben die Abstraktionen, die aus dem Sein gewonnen werden. Als solche werden diese durchaus auch „nachgeahmt“, sie unterliegen als solche durchaus einem freien und einem offenen Erkenntnisprozeß. Auch Methexis kann es in diesem Erkenntnis-Kosmos und Erkenntnis-Prozeß geben. Sobald die Idee einmal formuliert ist, ist sie eine Idee. Freiheit ist immer nur eine Idee, und niemals eine reale Wirklichkeit. Und als Idee kann sie selbstverständlich „nachgeahmt“ werden. Aber diese „Nachahmung“ ist selbstverständlich kein mechanischer Prozeß einer mechanischen Widerspiegelung, sondern ein hochkomplexer Prozeß unsres Geistes.

Es gibt einen Logos der Dinge, einen Logos des Seins. Aber dieser Logos ist nicht metaphysisch eine Welt hinter der Welt, sondern eine Welt der Welt. Dieser Logos ist das Sperma des Seins, ist das geistige Wesen des Seins, ist das brennende Fluidum des Seins, ist das Feuer des Seins. Logos und Materie sind nicht streng geschieden, aber der Logos ist die Differenz im Sein. Ist das andere Wesen des Seins. Materie können wir nur geistig fassen. Rein materiell kann der Mensch Materie nicht fassen. Alle Wahrnehmung, alles Perzipieren ist ein geistiger Akt. Unsere Sinne sind geistig. Unsere Sinne übertragen das Fluidum des Materiellen ins Geistige. Unser Auge macht aus dem materiellen Sein ein geistiges Sein. Dann sehen wir, dann erkennen wir, dann fühlen wir. Dann nehmen wir wahr. Alle Wahrnehmung ist ein Geistiges. Der Sensualismus hat als solcher überhaupt keinen Bestand. Wir können nur geistig über Materie reden, nur im Geiste über das Sein. Auch über die Billardkugeln. Alle Gesetze des Seins erkennen wir geistig. Auch dann, wenn diese Gesetze ihren materiellen Niederschlag haben. Aber wir abstrahieren diese Gesetze aus dem Sein heraus, wir extrapolieren diese heraus und machen sie zu einem eigenständigen, zu einem autonomen Wesen. Das schlägt dann sich in den Wissenschaften nieder. In der Mathematik und in der Physik, auch in der Biologie. Aber fundiert bleiben alle diese Gesetze in der Materie, im Sein, obgleich sie dort bereits ein zweigeteiltes Wesen haben. Alle Gesetze im Sein sind immer zweigeteilten Wesens: sie sind materiell und ideell in eins. Deshalb können wir sie ideell erfassen und zu ideellen Wesenheiten und Strukturen machen. Materielles und Geistiges sind nie streng geschieden.

Der mechanische Materialismus aber scheidet die Welten. Er konstruiert eine Welt des Seins, der Materie, und eine Welt des Geistigen, des Bewußtseins. Er kann aber beide Welten nicht miteinander verbinden oder in Beziehung setzen. Er behauptet bloß einen mechanischen Zusammenhang zwischen beiden. In Wahrheit läßt er das Quale des Seins verkümmern zu einem eindimensionalen Wesen. Auch das Bewußtsein wird ihm rein mechanisches eindimensionales Wesen.

Umgekehrt agiert der mechanische Idealismus. Der mechanische Idealismus behauptet, daß alles Sein nur aus dem Bewußtsein kommt. Eine Autonomie des Seins gibt es in dieser Lehre nicht. Die Natur und der Kosmos, die Dinge des Seins sind nur Spiegelbilder unseres subjektiven Idealismus. Dieser rein subjektive Idealismus projiziert alles Seins aus seinem Bewußtsein. Woher aber diese idealen Bilder seines eigenen Bewußtseins kommen, kann er nicht erklären, sondern er behauptet sie a priori. Das Sein, das er dann aus sich herausprojiziert ist das Spiegelbild dieser subjektiven Urbilder. Die Wirklichkeit wird zu einem Abbild des Bewußtseins, wiewohl im absoluten mechanischen Materialismus das Bewußtsein zu einem mechanischen Abbild/Spiegelbild des Seins wird. Wie und warum dieses Sein dann mit dem Bewußtsein zusammenhängt, oder, wie und warum dieses Bewußtsein dann mit dem Sein zusammenhängt, aus ihm sich ergibt kann weder der eine noch der andere erklären.

Der mechanische Materialismus kann das Bewußtsein nicht aus dem Sein erklären, der mechanische Idealismus, der rein subjektive Idealismus, der absolute Idealismus, der formale Idealismus kann das Sein nicht aus seinem Bewußtsein erklären. Im gerät der Mensch zu einer absoluten Sphäre, die alles Bewußtsein rein in sich produziert. Aber eine Korrespondenz mit der Wirklichkeit kann er nicht erklären. Beide Formen der absoluten Erkenntnis sind fensterlos. Der mechanische Materialismus kann aus der Materie nicht herausschauen, der mechanische Idealismus kann aus dem Subjekt Mensch nicht herausschauen.

Im dialektischen Materialismus aber gibt es immer eine Verbindung zwischen Idee und Wirklichkeit, und zwar von Anbeginn. Von Anbeginn heißt, daß alle Strukturen und alle Potenzen von Anbeginn schon im Sein liegen. Heißt, daß der Mensch im Sein nichts erfindet! Alle Naturgesetze und auch alle Naturerscheinungen liegen von allem Anfang an bereits im Sein. Das nenne ich die Objektivität des Seins. Die Gravitation hat Newton nicht subjektiv aus seinem Hut gezaubert, sondern er hat sie entdeckt als ein Moment der Natur. Einstein und Huygens, die Quantenphysik haben das Licht, den Welle-und-Teilchen-Charakter des Lichts nicht subjektiv aus ihrem Hut gezaubert, sondern entdeckt, daß das Licht in seinem Charakter wesensmäßig so ist, wie sie es dann beschrieben haben. Galilei und Kepler haben die Rotation der Planeten und Sonnen nicht subjektiv in die Natur hineinprojiziert, sondern aus der Natur heraus extrapoliert. In der Natur selber, in der Materie selber waltet objektiv die Potenz der Rotation der Sonnen und Planten.

Und das ist bei allen anderen Erscheinungen der Natur genauso. Alles in der Natur besteht von Natur aus. Oder, es hat sich selber dort im Verlaufe der Zeit gebildet. Unsere Chromosomen und unsere genetischen Speicher sind ein langes Produkt einer langen Kette der Evolution, in der sich diese Speicher gebildet und auch erweitert, also verändert haben. Da, wo es Konstanten in der Materie gibt, etwa beim Licht und bei der Lichtgeschwindigkeit, handelt es sich um immanente Gesetze, die wesensmäßig, die a priori, die von Natur aus zur Natur gehören. Wo Raum und Zeit sind, ist auch Materie. Und wo Materie ist, ist auch Energie. Und wo Energie ist, ist auch Licht. Licht ist Energie, und Materie ist Energie. Das physikalische Licht ist in einer gewissen Weise das Licht unseres Geistes. Das physikalische Licht ist in einer gewissen Weise die Erleuchtung des Seins, die Erleuchtung der Materie. Darin wird das Energie-Quantum, das alle Materie ist, sichtbar, hell, energetisch. Alle Materie ist ein Monster aus Energie. Licht ist die sichtbare Form, die sichtbare Bewegungsform der Materie, der Energie. Aber in Wesen und Kern ist alle Materie Energie. Rein mechanisch ist keine Materie. Deshalb ist auch kein Bewußtsein rein mechanisch. Materie und Bewußtsein korrespondieren immer.

Im dialektischen Materialismus unterliegt sowohl die Materie als auch das Bewußtsein einem steten Wandel und einem steten Bildungs- und Entwicklungsprozeß. Es gibt einen steten Übergang von Aggregatszuständen in andere Aggregatszustände. Es gibt einen steten Übergang des Quantitativen ins Qualitative, des Materiellen ins Geistige. Ein rudimentäre Prius des Seins gibt es genausowenig wie es ein absolutes Prius des Bewußtseins im Menschen gibt, aus dem heraus dann alle Formen des Seins entstünden. Alles ist in stetem Wechseln und alles ist immer reziprok in sich und zu seinem anderen. Das Andere ist immer Moment des Eigenen. Das Materielle ist immer Moment, Teil des Ideellen, des Geistigen. Das Geistige ist immer Moment, Teil des Materiellen. Es existieren in allem immer nur bestimmte Qualitätszustände des Seins, aber kein absolutes Sein. Das Geistige ist ein Qualitätszustand des Seins. Aber ein spezifischer. Aber auch einer, der qua Sein, der ursprünglich bereits im Sein liegt und zum Sein gehört. Alles Sein ist bereits auch ein Geistiges. Im Menschen wird dieses bewußt. Das ist die Denkfigur von Mythos und Logos. Im Mythos liegt alles noch im Dunklen, im Unbewußten. Im Logos aber erhellt es sich. „Mehr Licht!“ Nicht eines der schlechtesten Ausrufe der Menschheit! Alles geht vom Mythos zum Logos. Aber der Logos ist bereits im Mythos, oder, im Mythos herrscht bereits Logos. Das Dunkle ist bereits ein Moment des Hellen, und das Helle ist bereits ein Moment des Dunklen. Gott und Satan sind keine zwei dualen Wesenheiten, sondern eines Wesens. Wir Philosophen sind keine Mystiker, die mit einem fiktiven Erzengel Michael das Gute vom Bösen trennen. Wir erkennen das Gute im Bösen, und das Böse im Guten. Aber zwei getrennte Welten gibt es bei uns nicht. In der Dialektik ist alles gemischt-verschieden. Aber nichts ist mechanisch getrennt. Bei uns ist die ganze Welt ein Strudel des Seins. Die ganze Welt ist Quelle und Qual. Die ganze Welt ist die Geburt ihrer selbst und ist die Geburt auch des Bewußtseins und des Geistes. Geist ist stete Geburt. Das ist eine der Hauptlehren der Philosophie. Die Phänomenologie des Geistes, das Hauptbuch Hegels nimmt diese Lehre an und nimmt sie sogar ernst und macht daraus ein ganzes universales Weltsystem. Bis dahin und da ist an Hegel, dem vermeintlichen Idealisten, immer alles wahr und richtig. Auch bei ihm ist aller Geist seine Geburt. Als Geist ist es zu fassen. Materie, Natur, Sein können wir nur geistig fassen. Also ist alles Denken im Grunde Philosophie.

Auch eine materialistische Philosophie, oder, eine materialistische Dialektik kommt ohne den Geist nicht aus. Auch sie muß den Geist erklären und dartun. Aber das wird ihr nur im Geiste gelingen. Also sind auch alle materialistische Philosophie und alle materialistische Dialektik im Grunde ein Geistiges: also Philosophie.

Was zu beweisen war.

Quod erat demonstrantum.

Zu Schillers Briefen über die Ästhetische Erziehung des Menschen.

Natur und Vernunft sind keine Gegensätze. Denn bereits in aller Natur ist Vernunft. Nichts an der Natur ist vernunftlos, auch nichts un-vernünftig. Das sogenannte „Un-Vernünftige“ existiert gar nicht.

Auch in der Menschenvernunft ist das, was wir Vernunft nennen, Teil dessen, was un-vernünftig ist. Und es gibt zwischen beidem eine innere Beziehung. Die Vernunft stammt letztendlich aus der Unvernunft, oder, die Unvernunft ist auch in aller Vernunft enthalten.

Deshalb gibt es den Dualismus zwischen beidem nicht, sondern es gibt nur das wechselseitige Gebären, das wechselseitige Übergehen des einen ins andere.

So aber, wie beim Menschen die Vernunft erscheint, liegt sie aber bereits in aller sonstigen Natur lebendig vor. Alle Natur birgt immer beide Dimensionen, das Vernünftige wie das Unvernünftige. Die sogenannten Naturgesetze sind ein Moment der Vernunft in der Natur. Aber alle diese Naturgesetze bestehen gleichzeitig aus ihren Momenten der Unvernunft. Das eine geht ins andere über ist im anderen enthalten.

Der Mensch ist dasjenige Lebewesen, das Vernunft hat, das vernünftig denken kann, das Vernunft auch anwenden kann. Der Mensch ist dasjenige Lebewesen, das nach den Maßgaben der Vernunft denken und urteilen kann. Aber all das, was der Mensch als Vernunft bezeichnet, birgt in sich alle Momente der sogenannten Un-Vernunft. Der Mensch kann auch das Un-Vernünftige erkennen, aber dies ist ein Teil der Vernunft. Ein Schwarz-Weiß gibt es nicht.

Alles also, was der Mensch als Vernunft bezeichnet und was er mit seiner Vernunft erkennt, ist ein Teil der gesamten Natur. Weil auch der Mensch ein Teil ist der gesamten Natur.

Der Mensch ist aber das einzige Lebewesen, das Vernunft hat und das vernünftig denken kann. Die Logik des Aristoteles, die Logik Hegels, die logischen Gesetze des Heraklit, all dies kann nur der Mensch formulieren und realisieren.

Die Natur ist dunkel. Im Menschen aber schlägt die Natur ihre Augen auf. Im Menschen wird die Natur sich bewußt. Somit projiziert der Mensch auch nichts in die Natur hinein, sondern er kristallisiert alles nur aus der Natur heraus. Im Schoße der Natur liegt aber alles bereits, was der Mensch je dort erkennen kann. Auch ist alle Selbsterkenntnis des Menschen ein Akt der Naturerkenntnis des Menschen, denn beides geht immer ineinander über: jede Naturerkenntnis des Menschen ist gleichermaßen ein Akt der Selbsterkenntnis des Menschen.

Mit dem einen bildet und erweitert der Mensch sich im anderen.

Der Mensch als ein Teil der Natur ist auf diese genuine Selbsterkenntnis angewiesen, und er ist auf sie verwiesen, weil der Mensch die Fähigkeit zum Denken von Natur aus hat. Diese Fähigkeit zum Denken ist dem Menschen angeboren und liegt in seinem Genom enthalten. Diese Fähigkeit hat sich im Verlaufe der Zeit dort selbst gebildet und bildet sich immer weiter. Und der Mensch steht und fällt als Lebewesen mit dieser Fähigkeit zum Denken. Dieses Denken zeichnet den Menschen wesentlich aus und unterscheidet ihn von den Tieren, und von sonstigen Formationen der Natur.

Alles aber in der Natur denkt.

Das Denken selbst ist der Natur wesentlich, so daß es keinen Dualismus gibt zwischen dem Denken der Natur und dem Denken des Menschen. Das Denken der Natur aber ist diffus, das Denken des Menschen aber ist dies auch. Nichts ist eindeutig, weder in der Natur noch im Geiste. Und nichts ist ein-eindeutig je. Der Begriff, der am Ende aller Vernunft steht, ist Ausdruck von Eindeutigkeit. Es gibt aber kaum Begriffe heute, die sich selbst je erreicht haben. Deshalb ist auch das gesamte Denken des Menschen ein Prozeß, und zwar ein offener Prozeß, wiewohl auch ein sehr widersprüchlicher Prozeß. Denn so, wie alles in der Natur ist, ist alles auch im Menschen.

Der Mensch ist immer nur die Form des Wissens, das Gefäß des Wissens. Die Natur ist der Inhalt, das Ungeformte. Die Naturgesetze sind Formen des Seins, sind Formen der Natur, aber erst im Menschen schlagen diese ihre Augen auf. Erst der Mensch erfindet Zahlen und Buchstaben, erfindet Schrift und Form, wohinein er diese un-formierten Inhalte der Natur gießt. Und auch, wenn es in der Natur formierte Inhalte gibt, wie bei den Naturgesetzen, so spricht die Natur selber aber diese Formen nicht aus. Der Mensch muß sich Instrumente entwickeln, mit denen er diese Formen ausdrückt: Sprache, Buchstaben, Laute, Zeichen, Bilder, Figuren, Symbole, Zahlen.

Die Zahl ist vielleicht das innigste Geheimnis aller Natur. Da haben die Pythagoreer Recht. Damit aber widerspreche ich keinem Materialismus, sondern im Gegenteil, ich begründe und ich erweitere ihn. Denn wenn ich sage, daß alles in der Natur liegt, die Form und das Nicht-Formierte, der Inhalt also, so sage ich damit gleichzeitig auch, daß die Natur alles in sich bereits birgt: das potentiell Geformte, das Substantielle, wie das aktuell Geformte, das Formierte. Alle Naturgesetze bestehen immer aus beidem: aus potentiell Geformtem, aus Potentiellem, wie aus aktuell Formiertem, also aus Formen. Und das eine geht immer ins andere über.

Materie selber ist eine formierte Form der Natur, der Substanz, oder der Substanzen der Natur. Im Grunde aber ist alle Materie Energie. Kraft und Energie sind die Elementarformen allen Seins. Zahlen sind Potenzen aber darin. Denn in aller Kraft und in aller Energie liegen bereits die Potenzen zur Form. Das hat als erster Aristoteles erkannt. Inhalt geht in Form über und Form bildet sich aus Inhalt.

Der Schoß aber in allem, von allem, ist die Mater, ist die Natur. Die Natur, sagt Aristoteles, ist der „Schoß der Formen.“ Er bezeichnet diese als Entelechien.

Wenn also alles bereits in der Natur enthalten ist, auch die Zahl, dann muß der Mensch in seiner Naturerkenntnis auch nichts in die Natur hinein-projizieren, sondern alles aus ihr heraus-exzerpieren. Und auch aus diesem Grunde ist alle Erkenntnis der Natur durch den Menschen gleichzeitig ein Stück weit Selbsterkenntnis des Menschen. Der Mikrokosmos des Menschen und der Makrokosmos der Natur hängen zusammen.

Der Mensch kann auch nichts anderes erkennen als das, was bereits in der Natur ist.

Die Natur aber ist kein festes Faktum. Die Natur ist ein Energetisches Bündel, das sich permanent ausgebiert, erneuert, vernichtet und widergebiert. Dies ist der ewige Kreislauf allen Seins.

Der Mensch aber, der mit Hilfe seiner Vernunft die Formen der Natur erkennt, auch die inneren Gesetze der Natur erkennt, erschafft sich in diesem Akt der Naturerkenntnis ein Stück weit selbst. Dieser primäre Akt der Naturerkenntnis des Menschen ist die Grundsäule aller menschlichen Zivilisation.

Die gesamte Genese des Menschen steht und fällt mit dieser Erkenntnis der Natur, die gleichzeitig eine Selbsterkenntnis des Menschen ist. Und der Mensch erkennt notwendig.

Notwendig heißt, daß dieses Erkennen des Menschen ihm nicht nur in die Wiege gelegt worden ist, sondern von Natur aus in ihm ist. Es wohnt in ihm. Es haust in ihm, kann man auch sagen, denn der Trieb zum Erkennen ist ein genuiner Trieb. Es ist der Wille in aller Natur, Form zu bilden und Form zu sagen: dies Sagen aber macht die Natur nur im Menschen.

Wohl gibt es bei Tieren und Pflanzen ähnliche Artikulationsformen wie die Sprache des Menschen: Aber beim Menschen ist diese Artikulationsmöglichkeit am weitesten ausgereift und ausgeformt. Nur der Mensch kann abstrahieren von Sein, von Natur, er kann antizipieren, er kann Urteile bilden, er kann Raum und Zeit erkennen und ergründen.

Der Mensch sucht sich nicht aus, ob er erkennen will, sondern das Erkennen zwingt sich ihm auf. Es gehört gewissermaßen nicht zur Freiheit des Menschen, zu entscheiden, ob er erkennen will oder nicht. Sondern der Mensch muß erkennen, weil ihm dieser Trieb zum Erkennen bereits an der Wiege gesungen ward.

Auch alle anderen Formen der Natur tragen diesen Trieb zum Erkennen in sich, aber nicht so ausgebildet wie beim Menschen. Der Mensch überragt in seinem Erkenntnisvermögen alle andere Natur und der Mensch überschreitet darin und damit alle andere Natur.

Der Mensch ist aber auch Freiheitswesen: es liegt eben darin Freiheit, daß der Mensch erkennt, daß er Formen, daß der Sprache bewußt herstellt, gebraucht, und daß er das Unbewußte der Natur in Formen des Bewußtseins übersetzt. Der Mensch ist darin wesentlich frei, weil er darin wesentlich mehr ist als bloße Natur, als die stummen Gesetze des Seins, des Universums. Nur im Menschen werden diese Gesetze bewußt und gesagt und erkannt. Darin liegt die oberste Freiheit des Menschen.

Dazu gehört auch all das, was der Mensch durch Technik bewußt gestaltet und umgestaltet. Denn dazu liegen in der Natur alle Potenzen je bereit. Der Mensch könnte mit der Technik gar nichts gestalten, wenn er die Substanzen der Natur dazu nicht hätte. Auch Natur-Veränderung, die durch Technik und durch Arbeit geschieht, basiert auf dem Fundus der Natur.

Alles an der sogenannten Zweiten Natur, an der Natura naturata ist eine Umwandlung, eine Verwandlung der Ersten Natur, der natura naturans.

Sprache, Technik, Arbeit sind Instrumente, die der Mensch im Verlaufe der Evolution sich erworben hat, mit denen er seinen gesamten Evolutionsprozeß, seinen gesamten Zivilisationsprozeß, seinen gesamten genealogischen Entwicklungsprozeß gestaltet und ins Werk setzt.

Somit steht auch an all diesen Stellen der Mensch nicht konträr zur Natur, sondern ist das genuine Natur-Subjekt als Geistwesen.

Der Mensch ist dasjenige Lebewesen, das sich aus der Fessel der Natur befreit zum Geiste hin. Der Geist ist im Grunde das Feuer des Seins, das Feuer der Natur innen. Im Menschen aber erhellt es sich zu Wort und Tat.

Geschichtsphilosophische Thesen

Alle Geschichte ist ein Augenaufschlagen der Natur.

Alle Geschichte ist eine dialektisch-dynamische Einheit von Geist und Materie.

Alle Geschichte formuliert sich in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Es gibt ein Telos der Geschichte.

Alle Lebewesen, (Formen, Arten des Lebens) sind prinzipiell einheitliche, organische Gestaltungen im Raume der Geschichte.

Der Mensch ist prinzipiell, d.i. potentiell die am weitestgehend entwickelbare Lebensform. Nur der Mensch hat wirkliche Geschichte, kraft seiner Sprache, kraft seiner Fähigkeit zu arbeiten, zu planen, zu variieren.

Die Sprache des Menschen ist ein historisch gewachsenes Phänomen. Der Grund aber, die Wiege der Sprache liegt in der Natur.

Die Arbeit des Menschen ist ein historisches Phänomen. In der Arbeit, durch die Arbeit befähigt sich der Mensch, die Natur nach seinen Zwecken zu gestalten. Herrschaft aber des Menschen über die Natur ist ein historisches, also ein relatives Phänomen.

Hier gilt das Prinzip der Veränderbarkeit dieses spezifischen Herrschaftsverhältnisses des Menschen über die Natur und über den Menschen.

Hier hat Karl Marx noch völlig recht.

Im menschlichen Bewußtsein verkörpern sich sowohl die Ideen des Menschen als auch ihre jeweilige Realität.

Denken und Sein gehören zusammen.

Ideen sind niemals bloße materialistische Gebilde, vielmehr sind und bleiben sie, was sie sind: Ideen, ideelle Vorstellungen des Menschen, wie zum Beispiel Raum und Zeit, Einheit, Vielheit, Schönheit, usf.

Ideelle Vorstellungen sind auch Ängste und Bedürfnisse. Andererseits ist historische Realität niemals einfaches, faktisches Dasein: die dialektisch-dynamische Bewegung in allem Seienden ist das immanente Gesetz alles Geschichtlichen.

Das dynamoi on weht sozusagen als Geist in der Materie.

Poetisch ausgedrückt: die Blumen werden vom Lichte erzogen.

Hierin, zwischen dem dynamischen Erdinnern und, wenn man will, dem göttlichen Lebensfeuer symbolisiert sich die dialektische Einheit von Geist und Materie.

Gegeben im März 1994 zu Tübingen am Neckarturm. Daselbst nämlich wohnet die lebendige Sprache des Werdens.

Zu meinen Geschichts-Philosophischen Thesen:

Der Materialismus ist ein Kernbereich der Philosophie. Aber der Materialismus steht gemeinhin in einem Gegensatz zum Idealismus.

Unter Idealismus versteht man, daß Gott die Welt erschaffen hat, oder daß die Freiheit absolut regiert, oder daß der Mensch absolut frei ist, oder daß die Ideen absolut die Welt regieren, oder daß die Ideen absolut existieren, ohne Raum und Zeit, ohne Verbindung zum Menschen, oder ohne Verbindung zur Natur.

Unter Materialismus versteht man, daß die Materie, daß die Natur aus sich selbst heraus entstanden ist, da es keine Creatio Ex Nihilo gibt, und daß auch der Mensch als ein Teil dieser Natur/Materie aufzufassen ist. Aber wo ist dann die Freiheit?

Wenn die Natur als Notwendigkeit gefaßt wird, wo ist dann die Freiheit des Menschen?

Der Materialismus muß aber die Natur/Materie als Notwendigkeit fassen, er kann das Prinzip der Kontingenz nicht verabsolutieren in der Natur/Materie, obgleich er es auch nie absolut ausschließen, negieren kann. Zufall, Freiheit und Notwendigkeit gehören überall zusammen, und die gesamte Natur/Materie besteht immer aus beidem zugleich. Es gibt weder in der Natur/Materie noch beim Menschen einen Gegensatz zwischen Freiheit und Notwendigkeit, zwischen Zufall=Freiheit und Notwendigkeit, sondern dialektischdynamisch gehört das eine immer zum anderen.

Der Idealismus, oder der absolute Idealismus, namentlich der Schellings und Fichtes, setzt ein absolutes Prinzip an den Anfang, kann dann aber das Moment des Werdens, das Moment der Vermittlung, das Moment der Geschichte nicht mehr denken, oder zumindest nicht mehr artikulieren. In einer wahrhaft Dialektischen Philosophie aber gibt es kein absolut Erstes. Alle Prima Philosophia ist außerphilosophisch, weil Philosophie immer nur Begreifen sein kann und weil immer nur Gegensätze und Differenzen begriffen werden können.

An ein Absolutes aber müßte man glauben. Jedes Absolute entzieht sich dem Denken, der Sprache, ist unvermittelbar.

Der Streit, ja der scharfe, oft der blutige Streit in der Philosophie zwischen Idealismus und Materialismus hört auf und hört dann auf, wenn im Bereiche der Natur/Materie wie auch im Bereich des Geistes/des Denkens kein Absolutes gesetzt wird, weder materialistisch noch idealistisch. Die Sprache kann Denken immer nur mit Denken, Natur immer nur mit Natur, Natur immer nur mit Denken vermitteln. Sie kann aber weder das eine noch das andere absolut setzen und somit behaupten.

Absoluter Idealismus kann Absoluter Idealismus sein und Absoluter Materialismus.

Als Absoluter Materialismus setzt er die Natur absolut, fällt er also mit dem Absoluten Idealismus zusammen, ist er dogmatisch. Er setzt die Natur/Materie absolut.

Setzt er den Geist, Gott absolut, setzt er sich idealistisch in einen Kerker der Ausweglosigkeit, der Unerklärbarkeit von Mensch und Welt. An seinen Postulaten geht er schier zu Grunde. Er befördert den Glauben an diese, den Glauben an Gott etc, ohne je davon reden zu können, ohne je eine Sprache dafür zu finden.

Auch der Absolute Materialismus ist Absoluter Idealismus, weil er die Materie/Natur absolut setzt, und den Glauben daran erfordert. Beide Formen „Ontologischen Denkens“, oder „Ontologisierenden Denkens“ sind falsch, sind dogmatisch.

Im Dialektischen Denken gibt es keine Dogmen und keine festen Standpunkte, es gibt dort keine absoluten Wesenheiten, keine absoluten Wahrheiten, an die ein Glaube referieren muß, um Wahrheit und Gültigkeit zu erheischen. In Dialektischem Denken gibt es eine ständige Vermittlung von Sein/Natur/Wesen/Substanz/Unendlichem und Endlichem/Sprachlichem/Geistigem.