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Dieses Buch handelt von der Möglichkeit einer Utopie heute. Denn nach dem Zerfall der Sowjetunion und nach dem Ende der bipolaren Welt hat sich sowohl die Politik als auch die Philosophie von der Utopie verabschiedet. Heute gibt es nur noch die eindimensionale Welt des Westens, die indes alles andere als eindimensional ist. Zu gewaltig sind die Krisen und Potentiale an Hass und Gewalt. Anliegen dieses Buches ist es aber auch, einige Strukturelemente herauszuarbeiten, die das totalitäre Denken des 20ten Jahrhunderts kennzeichneten. Eine Utopie heute muss wissen, was an Menschenopfern und an Verbrechen im 20ten Jahrhundert angerichtet worden sind. Eine Utopie muss aber auch andere Dimensionen herausarbeiten, die es ermöglichen, einen Weg in eine andere Zukunft zu weisen.
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Seitenzahl: 255
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Vorwort.
Die Doppelte Revolution. Die Angst vor der Revolution.: Oder die Haltbarkeit der Zeit.
Die Doppelte Revolution besteht aus zwei Elementen
Die Doppelte Revolution – versus Reformen.
Kategorien nach dem Totalitarismus des 20ten Jahrhunderts: Kleine Kategorien-Lehre.
Was ist Literatur?
Literatur kommt von Denken.
Über das Pathos der Wahrheit.
Brecht: war ein Schreiber, der ohne die Nazis gar nicht denkbar ist. Ist aber Brecht ohne die Nazis überhaupt ein „Schreiber“?
Kapitel
Lob der Partei
Brecht war solch ein Vergeher an der Menschheit.
Brecht war ein Großer Verächter des Menschen!
Idealismus
Schlimmer geht es nicht.
Über das Verhältnis Partei und Volk – Arbeiter.
Nation.
Pragmatismus.
Der Begriff „Totalität“ und „Partikularität.“
Germanentum-Judentum:
Recht und Gerechtigkeit.
Dialektik und Revolution. Die Revolution als historische Gestalt.
Die Bürgerliche Revolution.
Französischen Revolution als „Droits de l ´Homme“
Die Russische Oktober-Revolution.
Das Privateigentum an Produktionsmitteln.
Das Private und das Eigene.
Lenin: wie ist Lenins „Der Sozialismus besteht aus der Elektrifizierung Rußlands und aus den Sowjets (aus der Sowjetmacht)“ zu verstehen?
Welt-Revolution versus „Sozialismus in einem Land.“
Die Kategorie „Widerspruch“ - die Angst und Ideologie.
Die Philosophie und die Demokratie
Dialektik - Demokratie und die Mehrheit.
Das WIR.
Revolution und Recht. Geschichte und Recht.
Einwände gegen Hegel.
Schellings Rekurs auf Natur und Schöpfung.
Prometheus. Frei nach Aischylos
Die Zeit.
Kapitel
Horizontale und vertikale Dimension der Evolution.
Evolution und Revolution gehören zusammen.
Formen und Wesen
Einheit von Ethik und Ästhetik.
Das Christentum: oder: das Christentum und der Sozialismus
Christlich-Jüdisch: versus griechische Aufklärung und Philosophie.
Gesetze des Seins: Kategorie Notwendigkeit
Notwendigkeit
Philosophie
Die Kategorie „Identität“.
Totalitarismus im 20ten Jahrhundert: Stalinismus
Sozialismus
Kleine Parenthese: Deutsch-Deutsch-sein.
Nationalismus heute in Europa
Die Deutsche Frage.
Einheit Deutschlands.
Mein Deutschland.
Was ist Wurzel-Faschismus? Was ist „Gegenrevolution“?
Phänomenologie
Günter Grass und ich
Heimat
Seit dem Untergang der Sowjetunion und seit dem Ende der bipolaren Welt ist auf der ganzen Welt ein politisches wie ein kulturelles Lag entstanden. Die Philosophie als auch die Politik haben sich von der Utopie verabschiedet und sich darauf geeinigt, dem Dasein zu dienen. Damit, mit diesem „Dasein“ ist aber letztendlich nur die totale Welt des Kapitals gemeint. In der neoliberalen Phase seit 1989 obsiegt die Ökonomie total über die Politik. Jeder Gedanke an eine andere Geschichte, an eine andere Gesellschaft wird ad absurdum geführt. Besonders im Lichte der vergangenen „sozialistischen Experimente“ im Osten wird dieses Sich-Einrichten im totalen Kapitalismus zum obersten Kult in der gesamten westlichen Welt. Trotz enormer Krisen und ökonomischer Katastrophen weigert sich der Westen aber, über sich hinaus zu denken und verkündet allenthalben, er sei die „beste aller Welten.“ Eine Utopie sei nicht notwendig. Und die Utopie, die im Osten als „Sozialismus“ zelebriert ward, beweise, daß alle Utopien so enden wie der ehemalige Osten.
Dieser selbstgerechten Logik widersetzt sich dieses Buch. Gleichwohl aber stehen alle Texte des Autors gleicherweise für eine strukturelle Kritik am ehemaligen Osten, aber eben auch am Westen. Das Buch widersetzt sich der einfachen Logik, daß mit dem Zerfall der Sowjetunion alles Denken von Gerechtigkeit, von Freiheit und Glück ebenfalls zerfallen ist, aber auch der Logik, daß der Westen nachgerade Freiheit und Gerechtigkeit verwirklicht habe oder verwirklichen könnte. Die Kritik dieses Buches zielt also in beide Richtungen und will so einer stupiden Aufrechnungs-Mentalität entgehen.
Ganz besonderes Augenmerk wird auf die politische Entwicklung seit dem Fall der Mauer gelegt, und noch einmal ganz besonders seit dem Regierungsantritt von Rot-Grün im Jahre 1998. Seitdem nämlich wird massiv eine Politik von/nach rechts gemacht. Die Forderungen des Neoliberalismus nach totaler Entfesselung werden bedient. Das Programm der Sozis, das im Grunde niemals vorlag, hat mit einer beispiellosen Härte eine Politik gegen das Volk und gegen die Arbeiter vom Zaune gebrochen, wie das vorher Jahrzehnte niemals in Deutschland existierte. Daß die Sozis darin sich einer geist- und kulturzerstörenden Subkultur, der Grünen sich bedienten, ist kaum jemand aufgefallen. Deutschland schuftet in sich hinein und läßt sich diesen Ballast gefallen. Das Schlagen gegen das Volk, gegen Arbeit und gegen Arbeiter begann in Deutschland, und setzt sich heute fort in ganz Europa. Für die Grünen ist die „Bewahrung der Schöpfung“ wichtiger als das Herstellen von Brot. Jede Form von Naturveränderung wird theologisch als ein Verbrechen gekennzeichnet. Der konservative Wandel, wie ihn dann die Große Koalition vollzog, mit Merkel und Schäuble, spricht Bände. Diesen „Konservativen Wandel“ haben die Grünen auch mit zu verantworten und mit in die Wege geleitet. Aber im Grunde ist dieses „Konservative“ der Ur-Grund des deutschen Denkens: Brav sein, Arbeiten um der Arbeit willen, Dienen, Durchhalten, Sich-Schlagen lassen und mehr wird umgebogen als Tugend. „Wir“ schaffen das“, heißt das bei uns.
In ganz Europa ist indes dieser „Konservative Geist“ eingezogen, wenn dies überhaupt als Geist bezeichnet werden darf. All das, was wir heute – und morgen erleben – wurde mit dem Rot-Grünen Regierungsantritt begonnen und in die Wege geleitet. Lehman Brothers als gigantische Welt-Finanz-Krise, die Euro-Krise und die weltweite Flüchtlingswelle sind bei uns nur Motiv zu allerbilligstem Populismus, zu allerbilligsten Parolen und Schlachtrufen, daß doch alles nur einfach gut ist. Diese Propaganda hat schon lange alle politische Kultur abgeschafft. In der Philosophie indes ist dies nicht anders. Nach wie vor wird die Negative Dialektik von der Kanzel gepredigt, nach der jede Produktion von Trinkwasser als „instrumentelles Denken“, also als ein Verbrechen an der Natur bezeichnet wird. Habermas, ein Sozialdemokrat, der aber noch weniger zur Philosophie gehört, weiß zur sozialen Frage rein gar nichts zu sagen.
In Europa und weltweit entstehen Terror-Organisationen wie der IS, und es gelingt nicht, dem politisch zu unterlaufen. Darin auch steckt wieder die Soziale Frage, denn das Rekrutieren von Haß und Gewalt basiert auf ihr, und das Ausbleiben jeder wirklichen politischen wie ökonomischen Alternative schürt die Konflikte. Frankreich dürfte darin das Paradigma sein, zumal dort die Arbeitslosen heute stark nach rechts driften und bei Hollande keinen Halt mehr finden. Die Sozialdemokraten in ganz Europa befinden sich auf einen absteigenden Ast, was sehr gefährlich ist. Das weitere Aufkommen rechtspopulistischer Truppen, die sich fälschlicherweise „Parteien“ nennen, kann in einer sehr kurzen Zeit zu einer enormen Bandbreite roher Gewalt führen. Der Übergang von der Politik zur rohen Gewalt in den dreißiger Jahren spricht Bände.
Aber die Politik will davon nichts wissen. Sie denkt nicht daran, die Wurzeln des Übels anzugehen und den globalisierten, den weltweiten Finanz-Kapitalismus zu attackieren. Auch in der Flüchtlingsfrage geht es nur um Integration, nicht um Ursachen-Fragen.
Eine Politische Philosophie gibt es dereinst nicht. Wer heute von Utopie redet, muß aufpassen. Wer heute textlich und sprachlich etwas weiter denkt, wer Zukunft und wer Gesellschaftskritik als Ganzes betreibt, muß noch mehr aufpassen. Im Westen, besonders in der Kleinen Bundesrepublik, die eine Liliputaner-Republik ist, wird ein beispielloser Rachefeldzug gegen den ehemaligen Osten geführt. Anstatt analytisch auf ihn zu reagieren, anstatt politisch auf ihn zu reagieren, schottet man sich ab und spielt den Guten Menschen von Sezuan.
Das, was die Sozis heute treiben, trieben sie schon immer. Die Sozis haben die Republik und die Demokratie schon immer nach rechts verraten. Die Sozis sperrten sich schon immer gegen eine System-Kritik. Das ist ihr an der Wiege gesungen. Wenn sie heute ganz vom Erdboden verschwinden, wird niemand ihr eine Träne nachweinen.
Die Frage ist nur, was dann kommt.
Von der Würde der Arbeit darf heute niemand mehr reden. Geschweige denn vom Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen. Das Menschen- und Zivilisationsbildende Moment von Arbeit und Sprache wird abermals in den Mythos hinab gedonnert. Auch dafür stehen die Grünen.
Ich möchte in diesem Buch einige kleine Skizzen aufzeigen, die an der Reihe wären, die es wert wären, bearbeitet, bedacht und weiter entwickelt zu werden.
Einer meiner Kern-Gedanken ist sicherlich der der Revolution. Damit sage ich aber nie etwas rein Destruktives aus. Sondern arbeite damit an einem historischen Forum von Möglichkeiten. Freiheit und Notwendigkeit sind bei mir ebensowenig starre Gegensätze wie Freiheit und Sozialismus. Die deutsche Geschichte hat sich schon immer darin gefallen, in solchen starren Gegensätzen zu denken, und sie meinte schon einige Male, daß solches Denken gut sei. Wer aber nur die Muskeln spielen läßt, soll sich am Ende nicht wundern, wenn Schlägereien und Schläger dabei heraus kommen. Dialektik ist auch noch so ein Wort, das ich mir nicht abgewöhnen kann und will. Und darum auch geht es in diesen kleinen Beiträgen hier.
Berlin 2016
Sie haben dem Kapital gegeben, was des Kapitals ist, und den Arbeitern das, was ihnen gehört. Nämlich kräftige Hiebe.
So nämlich ist der deutschische Link.
I.
Wer hat uns verraten: Sozialdemokraten!
II.
Wer hat uns geschlagen: Sozialdemokraten!
Die Zeit: ca.-Angaben:
2010
2210
2410
2610
2810
Deutsche Revolution:
0
200
400
600
800
Französische Revolution:
200
400
600
800
1000
Haltbarkeit der Doppelten Revolution:
200
400
800
1600
3200
400
800
1600
3200
6400
Die Französische Revolution ist bis heute in ihrem Geiste nie realisiert worden.
Dieses Piktogramm will besagen, daß es in der Geschichte Standards gibt, unhintergehbare Elemente. Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit wäre solch ein unhintergehbarer Standard. Dergleichen Standards gibt es noch mehr. Freiheit und Gerechtigkeit.
Was aber meint „Doppelte Revolution“?
Das ist bis heute in Deutschland noch nicht geschehen. Insofern lebt Deutschland bis heute im Mittelalter. Eine bürgerlich-demokratische Revolution beseitigt den Klerikalismus und den Absolutismus. Das ist bis heute in Deutschland noch nicht geschehen. Eine bürgerlich-demokratische Revolution hat, besonders in Deutschland, sehr viel zu tun. Eine bürgerlichdemokratische Revolution etabliert die Philosophie, aber anstelle der Theologie. Die Philosophie knüpft an die Klassische Philosophie Griechenlands an und setzt sich in Kants Diktum von Aufklärung fort. „Sich seines eigenen Verstandes zu bedienen ohne Anleitung eines anderen“ – nach diesem Motto verfährt die bürgerlich-demokratische Revolution. Auch das ist bis heute in Deutschland nie geschehen. Aber der mündige Bürger ist die Grundvoraussetzung für alles weitere, insbesondere für eine sozialproletarische Revolution. Der moderne Bürokratismus in Deutschland, besonders in Deutschland ist eminenter Ausdruck für das Ausgeblieben-sein einer bürgerlich-demokratischen Revolution, aber auch für das Ausgebliebensein einer sozial-proletarischen Revolution. Wer die Bürokratie aufheben will, muß eine bürgerlich-demokratische Revolution und muß eine sozialproletarische Revolution machen. Anders geht es nicht. Der totale Staat, der Ausdruck ist der Bürokratie, ist auch Ausdruck des Mittelalters, in dem Gott als transzendente Macht über den Menschen herrscht. Diese Herrschaft aber ist ein Trugschluß, und soll durch eine bürgerlich-demokratische Revolution, aber auch durch eine sozial-proletarische Revolution aufgehoben werden. Ohne diese Doppelheit der Revolution kommt man nicht aus dem Mittelalter heraus, kommt man nicht in die Neuzeit, nicht in die Jetzt-Zeit. Kommt man nicht in die Zukunft. Diese Doppelte Revolution kann heute auch schon als „Nachholende Revolution“ bezeichnet. Es wird heute historisch nachgeholt, was bislang historisch versäumt ward.
Diese beiden Revolutionen aber hängen inwendig zusammen, denn nur aufgeklärte Bürger können auch eine sozial-proletarische Revolution machen. Alles andere mündet in eine typisch deutsche Diktatur, die auch einmal eine russische Diktatur sein kann. Diese Diktatur ist auch dann eine Diktatur, wenn sie „Diktatur des Proletariats“ genannt wird. Um aber jede Form von Diktatur aufzuheben, bedarf es der innigen Verschränkung dieser beiden Revolutionen.
Sozialismus und Freiheit dürfen keine Gegensätze sein, sondern innere Bezugspunkte, innere Beziehungen, die sich im Wesen und Kern ergänzen und die unzertrennlich zusammen gehören. Daß zusammen kommt, was zusammen gehört, dazu bedarf es dieser Doppelten Revolution.
Historisch gibt es heute in Europa keinen Absolutismus mehr. Wenngleich überall noch Spuren davon existieren. Der Kapitalismus heute ist ein vielleicht letzter Rest dieses Absolutismus. Der Kapitalismus ist in seinem Wesen aber mehrdeutig. Deshalb kann er auch transzendiert werden. Ein Leben jenseits des Kapitalismus ist denkbar und ist möglich. Das ist heute eine zentrale Utopie.
Reformen im Kapitalismus sind schon viele gemacht worden. Die Utopie aber will mehr.
Die „Doppelte Revolution“ hat in Deutschland und in Europa, man kann auch sagen weltweit heute genau zwei Aufgaben:
1. Sie beseitigt den Totalitarismus des Ostens. Den Stalinismus als System und als Ideologie.
1. Sie beseitigt aber auch den Sozialdemokratismus/Bürokratismus des Westens als System.
Aber die Revolution hat nicht nur in Deutschland diese Aufgaben, sondern weltweit.
Die Intention der Doppelten Revolution ist die Freiheit der Menschen, und zwar die universelle Freiheit aller Menschen auf diesem Erdenrund.
Die Revolution hat ihre erste Aufgabe bereits erfüllt, und zwar in der Auflösung des östlichen Stalinismus. Im Westen aber gibt es eine andere entscheidende Barriere: die Bürokratie der Sozialdemokratie. In dieser Bürokratie erstickt das Menschengeschlecht. Diese Bürokratie besagt aber in ihrem Wesen, daß die westlichen Sozialbürokratien die Revolution hemmen. Sie fesseln die Arbeiter und sie fesseln die Arbeit. Der letzte Akt der „Doppelten Revolution“ wird also im Westen stattfinden, und gegen die Sozialdemokratien des Westens.
Es kann eine massive Gegen-Revolution geben: von rechts. Die Zeichen stehen heute fast schon auf Sturm. Aber „Die Doppelte Revolution“ setzt sich eine andere Aufgabe und ein anderes Ziel, und andere Ziele.
Die Kategorie der Totalität.
Die Kategorie der Vermittlung
Die Kategorie der Kritik
Die Kategorie der Teleologie
Die Kategorie der Offenheit
Die Kategorie der Entfremdung
Die Kategorie des „Falschen Bewußtseins“
Die Kategorie des Selbstbewußtseins
Die Kategorie des Gattungsbewußtseins
Die Kategorie des Klassenbewußtseins
Die Kategorie des Widerspruchs
Die Kategorie der Novum
Die Kategorie der Utopie
Die Kategorie der Personalität
Die Kategorie der Individualität
Die Kategorie des Allgemeinen
Die Kategorie des Besonderen
Die Kategorie des Denkens des Denkens
Die Kategorie der Logik des Seins
Die Kategorie der Logik überhaupt
Die Kategorie des Wesens
Die Kategorie der Entwicklung
Die Kategorie des Raumes
Die Kategorie der Zeit
Die Kategorie der Erinnerung
Die Kategorie der Freiheit
Die Kategorie der Schönheit
Die Kategorie des Rechts
Die Kategorie der Würde
Die Kategorie der Mannigfaltigkeit
Die Kategorie des Werts
Die Kategorie des Seins
Die Kategorie des Werdens
Die Kategorie des Tuns
Die Kategorie der Praxis
Die Kategorie der Idee
Die Kategorie des Wahren
Die Kategorie des Gerechten
Die Kategorie des Volkes
Die Kategorie der Nation
Die Kategorie des Kontinents
Die Kategorie der Gattung
Die Kategorie des Überhaupt
Die Kategorie des Alles (Totums)
Die Kategorie der Geschichte
Die Kategorie der stufenförmigen Entwicklung
Die Kategorie des Geistes
Die Kategorie des universalen Logos
Die Kategorie des Möglichen
Die Kategorie des Wunsches
Die Kategorie des Sein-Sollenden
Die Kategorie des Sein-Könnenden
Die Kategorie der Notwendigkeit
Die Kategorie der Freiheit und der Dialektik von Freiheit und Notwendigkeit
Die Kategorie des Todes
Die Kategorie des Nichts
Die Kategorie des Lebens
Die Kategorie der Seele
Die Kategorie des Leibes
Die Kategorie der Schwere
Die Kategorie der Materie
Die Kategorie der Substanz
Die Kategorie des Wissens
Die Kategorie des Auges
Die Kategorie des Herzens
Die Kategorie des Sinns
Die Kategorie des Selbst
Die Kategorie der Identität
Die Kategorie der Negation
Die Kategorie des Position
Die Kategorie des Absoluten
Die Kategorie der Kausalität
Die Kategorie der Einmaligkeit
Die Kategorie der Vergeblichkeit
Die Kategorie des Scheiterns
Die Kategorie der Gefahr
Die Kategorie des Letztendlichen
Die Kategorie der Angst
Die Kategorie des Vermögens
Die Kategorie der Sorge
Die Kategorie der Manifestation
Die Kategorie der Zukunft
Die Kategorie des Menschen
Die Kategorie der Natur
Die Kategorie des Unbewußten
Die Kategorie des Bewußten
Die Kategorie des Zweifels
Die Kategorie des Erscheinens
Die Kategorie des Scheins
Die Kategorie des Kommenden
Die Kategorie Gottes
Die Kategorie des Sagens
Die Kategorie des Deutens
Die Kategorie der Veränderung
Die Kategorie des Wechsels
Die Kategorie des Zeigens
Die Kategorie des Weisens
Die Kategorie des Leitens
Die Kategorie des Zwecks
Die Kategorie des Mittels
Die Kategorie des Erschließens
Die Kategorie des Entscheidens
Die Kategorie des Meinens
Die Kategorie des Suchens
Die Kategorie des Findens
Die Kategorie des Brechens
Die Kategorie des Nichtens
Die Kategorie des Qualitativen
Die Kategorie des Quantitativen
Die Kategorie des Scheuens
Die Kategorie des Gedächtnisses
Die Kategorie des Bösen
Die Kategorie des Guten
Die Kategorie des Frechen
Die Kategorie der Universalität
Die Kategorie des Mahnens
Die Kategorie des Zauberns
Die Kategorie des Nicht
Die Kategorie des Noch-Nicht
Die Kategorie des Wann
Die Kategorie der Hoffnung
Die Kategorie des Fragens
Die Kategorie des Zauderns
Die Kategorie des Lernens
Die Kategorie des Bestimmens
Die Kategorie des Sollens
Die Kategorie des Begreifens
Die Kategorie des Erörterns
Die Kategorie des Beginnens
Die Kategorie des Innen
Die Kategorie des Außen
Die Kategorie des Als ob
Die Kategorie des Wenn-Dann
Die Kategorie der Relation
Die Kategorie der Insistenz
Die Kategorie der Konsistenz
Die Kategorie des Verschwindens
Die Kategorie des Behauptens
Die Kategorie des Vernichtens
Die Kategorie des Prüfens
Die Kategorie des Umschlags
Die Kategorie des Liebens
Die Kategorie des Hasses
Die Kategorie des Könnens
Die Kategorie der Potenz
Die Kategorie des Aktuellen
Die Kategorie des Potentiellen
Die Kategorie des Essentiellen
Die Kategorie des Substantiellen
Die Kategorie des Dialektischen.
Gewidmet: Immanuel Kant, Aristoteles, Ernst Bloch.
Stückeschreiben ist demnach keine Literatur, weil Stückeschreiben jeder Idiot kann, der für oder der gegen etwas ist. Dann schreibt er Stücke entweder für oder gegen etwas. Brecht kann jederzeit auch Stücke für den Krieg schreiben, ohne je zu sagen, was im Grunde das Denken des Menschen sei.
Literatur aber kommt von Denken.
Die alte, die klassische Definition des Aristoteles scheint mir dem Wesen und dem Begriff der Literatur und auch der Philosophie am nächsten zu kommen: Das Denken sei das Denken des Denkens. (noesis noeseos).
"Νοεσισ νοεσεοσ"
Damit aber wird gesagt, daß das Denken des Menschen eine Autonomie sei, und es wird damit gesagt, daß das Denken durch nichts determiniert und durch nichts präformiert ist. Es wird gesagt, daß das Denken des Menschen keinen auswendigen Zwecken unterliegt und keinen auswendigen Zwecken und Zweckreihen unterworfen werden kann und darf. Es wird gesagt, daß das Denken des Menschen aus sich heraus entsteht und in sich selbst besteht. Es wird gesagt, daß das Denken des Menschen sich selber denkt, und keiner auswendigen Belehrung und keiner auswendigen Moral bedarf, um Denken zu sein. Es wird gesagt, daß das Denken des Menschen seine eigene Selbstbestimmung und seine eigene Wesensbestimmung ist. Es wird gesagt, daß das Denken des Menschen seine je eigenen Kategorien und Werte und Dimensionen rein je in sich und rein je aus sich selber offenbart und darstellt. Es wird gesagt, daß alle Logik eine In-Sich-Logik ist, es wird gesagt, daß alle Intention eine In-Sich-Intention ist, daß alle Motiv-Ketten des Denkens aus sich selber heraus entstehen und also alle Motive des Lebens. Es wird gesagt, daß der Mensch sich selber das nächste, das reichste, das fruchtbarste, das begehrlichste, das vertrauteste, das bekannteste, das suchenste Lebewesen ist. Denn der Mensch muß denken. Es wird gesagt, daß das Denken den Menschen wesentlich zum Menschen macht und daß das Denken wesentlich zum Menschen gehört. Es wird gesagt, daß der Mensch ohne dieses Denken gar kein Mensch wäre. Es wird gesagt, daß der Mensch sich selber und sein eigenes Wesen gar nicht kännte und gar nicht kennen könnte ohne das Denken. Es wird gesagt, daß der Mensch durch das Denken sich selbst und auch seine Freiheit im Sein wesensmäßig findet und darlegt. Es wird gesagt, daß der Mensch wesensmäßig sich selbst bestimmt und wesensmäßig sich selbst bestimmen muß. Es wird gesagt, daß der Mensch ein „Nichts“ wäre ohne dieses Denken. Es wird gesagt, daß im Raume der Natur der Mensch denkt, und daß im Raume der Natur der Mensch sich auszeichnet durch Denken. Es wird gesagt, daß der Mensch das denkende Lebewesen ist. Es wird gesagt, daß der Mensch das notwendigerweise denkende Lebewesen ist. Es wird gesagt, daß der Mensch denken muß, um Mensch zu sein. Es wird gesagt, daß der Mensch frei in sich und frei im Raume des Seins existiert und denkt. Es wird von keinem Auftrag des Denkens gesprochen, von keiner Moral. Es wird von einer genuinen Freiheit des Denkens gesprochen. Es wird davon gesprochen, daß alle Menschen denken. Es wird davon gesprochen, daß alle Menschen es wert sind zu denken. Es wird davon gesprochen, daß alle Menschen denken können. Es wird davon gesprochen, daß alle Menschen die Kraft und die Fähigkeit haben zum Denken. Es wird davon gesprochen, daß das Denken universal sei und davon, daß alle Menschen auf diesem Erdenrund denken. Es wird gesagt, daß das Denken das Denken selber sei. Es wird gesagt, daß das Denken nicht und niemandem vorgeschrieben werden muß. Es wird gesagt, daß das Denken niemandem verboten werden muß. Es wird gesagt, daß die Lüge keine Form des Denkens sei. Es wird gesagt, daß das Denken selber auf Wahrheit zielt. Es wird gesagt, daß das Denken selber Wahrheit intendiert. Es wird gesagt, daß es keine Oberlehrer und keine Unterlehrer zu geben braucht, um das Denken des
Menschen zu aktualisieren. Es wird gesagt, daß das Denken aus sich selber heraus denkt, und keiner auswendigen Obsession bedarf. Es wird gesagt, daß Individuen denken, und es wird gesagt, daß Staaten nicht denken. Es wird gesagt, daß Menschen denken, und keine Technokraten. Es wird gesagt, daß Militärapparate nicht denken, sondern nur die Logik des Menschen denkt. Es wird gesagt, daß das Denken die Vernichtung von Leben nicht denken kann. Es wird gesagt, daß das Denken immer nur das Leben denken kann. Es wird gesagt, daß das Denken des Denkens immer nur im Raume der Freiheit und des Rechts existieren kann. Es wird gesagt, daß das Denken des Denkens mehr ist als die sinnliche, als die empirische Anschauung eines Gegenstandes. Es wird mehr gesagt als bloße Wahrnehmung. Es wird gesagt, daß das Denken wirklich auch denken muß. Es wird nicht gesagt, daß das bloße Reden bereits Denken sei. Es wird gesagt, daß der Anspruch des Denkens ein Anspruch des Begriffes ist. Es wird gesagt, daß das Denken nicht von vorneherein weiß, was das Denken sei. Es wird gesagt, daß das Denken selber denken muß, um zu wissen. Es wird gesagt, daß das Wissen ohne das Denken ein Pseudo-Wissen ist. Es wird gesagt, daß das Denken ohne das Wissen ein Pseudo-Denken ist. Es wird gesagt, daß der Mensch imstande der Freiheit und imstande der Selbstbestimmung selber herausfinden muß, was er denkt und was Denken sei und was Freiheit sei und was Gerechtigkeit sei und was Würde sei und was Schönheit sei. Und es wird gesagt, daß alles Tun ohne das Denken gar nicht funktioniert. Es wird gesagt, daß alles Denken bereits ein Tun ist. Es wird gesagt, daß Theorie und Praxis keine zwei getrennten Welten sind. Es wird gesagt, daß das Denken der Theorie bereits das Denken der Praxis ist. Es wird gesagt, daß im Denken Theorie wie Praxis sich zeigen und offenbaren. Es wird gesagt, daß Praxis ohne Theorie, daß Praxis ohne Denken gar nicht existiert und eine Schein-Praxis ist. Es wird gesagt, daß das Denken ohne Praxis ebenfalls ein Schein-Denken ist. Es wird gesagt, daß das Denken des Denkens Theorie wie Praxis involviert. Es wird gesagt, daß das Denken aber aller Praxis vorauseilt. Es wird gesagt, daß die Idee vom Fliegen der Praxis vom Fliegen vorauseilt. Es wird aber auch gesagt, daß die Idee vom Fliegen der Praxis des Fliegens inhäriert. Es wird gesagt, daß der Mensch immer zuerst denkt, bevor er handelt. Es wird gesagt, daß der Mensch in allem Handeln aber auch denkt.
Es wird gesagt, daß der Mensch in allem Handeln eine Idee walten läßt. Es wird gesagt, daß die Idee der Gesundheit die praktischen Mittel der Medizin erfunden hat. Es wird gesagt, daß die praktische Erfahrung der Krankheit die Medizin erfunden hat. Es wird gesagt, daß die Idee der Gesundheit und die praktische Erfahrung der Krankheit zusammen gehören. Es gibt keine Krankheit ohne die Idee der Gesundheit und es gibt keine Idee der Gesundheit ohne die praktische Erfahrung der Krankheit. Aber es wird gesagt, daß der Mensch die Idee der Gesundheit denken muß, wenn er krank ist. Es wird gesagt, daß der Mensch die Idee der Gerechtigkeit denken muß, wenn er im Unrecht lebt. Es wird gesagt, daß der Mensch die Idee der Freiheit denken muß, wenn er in Unfreiheit lebt. Es wird damit gesagt, daß der Mensch immer auch beides denken und immer auch beides erfahren muß: der Mensch muß Freiheit und Unfreiheit denken und erfahren. Der Mensch muß Krankheit und Gesundheit denken und erfahren. Und nur im Lichte seiner jeweiligen Erfahrung kann er denken. Die Idee der Freiheit und die Idee der Gesundheit sind keine weltabgewandten Dimensionen, sondern weltimmanente Dimensionen. Aber Unfreiheit ist ohne die Idee der Freiheit gar nicht denkbar. So wie Unrecht ohne die Idee des Rechts gar nicht denkbar ist. So wie die Idee der Wahrheit ohne die Lüge nicht denkbar ist. Das alles wird gesagt im Denken sei das Denken des Denkens. Das Positive wie das Negative spielt in alles Denken herein. Das Denken des Denkens kennt immer beide Dimensionen. Das Denken des Denkens kennt immer Gut und Böse in sich. Das Denken des Denkens kann und muß immer beide Dimensionen auseinander dividieren. Ohne Analyse keine Synthesis, würde Kant sagen. Das Denken sei das Denken des Denkens ist deshalb eine große, eine oberste Definition des Aristoteles.
Ohne die Ideen Platons aber gäbe es keinen Aristoteles. Der scheinbare Empiriker Aristoteles war immer auch im Horizonte des Idealisten Platon. Denn ohne die Idee ist gar kein Denken. Ohne die Idee einer gerechten Welt, einer schönen Welt, einer freien Welt, einer guten Welt ist gar keine Welt. Jedenfalls nicht für uns. So ist der Idealismus immer ein praktischer Idealismus. Jeder Idealismus ist immer nur einer, wenn er ein Idealismus der Tat ist. Aus allen Ideen folgen Taten. Alle Ideen sind tatkräftigen Wesens. Alle Ideen sind Logoshafte Wesenheiten, die aber sich entfalten und sich theoretisch wie praktisch dartun. Menschen ohne Ideen sind quasi keine Menschen, sondern Maschinen. Der Mensch aber unterscheidet von der Maschine durch Denken sich. Der Mensch aber muß auch denken. Es ist ihm an der Wiege nicht gesungen worden, was er ist und was er tut und was er tun soll und was er sein soll. Die Antworten auf alle diese Fragen muß der Mensch sich selber erwerben, im Laufe seines Lebens, im Laufe seiner Geschichte, im Laufe seiner Zivilisation. Der Mensch ist das freie, aber auch das Lebewesen, das lernen muß, das sich selber bilden muß, das selber sich Kultur und Zivilisation sich aneignen muß. Der Mensch ist von Natur aus nicht determiniert. Der Mensch ist von Natur aus frei, aber auch in sein eigenes Wesen als eines offenen und als eines werdenden hineingestellt. Dieses Hineingestellt-Sein in Freiheit und in Offenheit macht das Wesen des Menschen aus. Das Denken des Denkens ist demnach die Grundaussage über den Menschen sui generis. Diese Grundaussage ist aber nicht die einzige Grundaussage des Menschen von sich und über sich. Aber diese Grundaussage ist eine wesentliche zumal. Das Denken sei das Denken des Denkens entbindet den Menschen von jeglicher auswendigen Pflicht, von jeglicher auswendigen Obsession. Freiheit liegt darin, aber zuhauf. Aber die Freiheit ist keine absolute Freiheit. Denn das Denken des Menschen ist auch sein Leben. Und in dieses Leben ist der Mensch eingespannt. Der Mensch lebt sein eigenes Leben und darin ist er nicht absolut frei. Der Mensch bindet sich, indem er lebt, und der Mensch befreit sich, indem er sich bindet. Der Mensch ist das doppeldeutige Lebewesen. Der Mensch ist in die Freiheit seiner Selbst hineingestellt sowie in die Konsequenz seines Lebens. Aber insgesamt darin ist der Mensch frei. Es zwingt ihn keine Göttermacht und kein Gott lenkt den Menschen. Die Gottlosigkeit des Menschen ist im Grunde seine Göttlichkeit.
Literatur ist, dem Menschen all das zu sagen. Literatur ist, das Wesen des Menschen in Würde und in Freiheit zu offenbaren und dem Menschen damit zu verhelfen, ein würdevolles, ein gutes Leben zu führen. Der Mensch ist frei in seiner Selbstbestimmung, und Literatur geht dahin, dieser freien Selbstbestimmung des Menschen Ausdruck und Sinn zu verleihen, aber auch Ziel und Kritik. Wenn nichts vorherbestimmt ist, wenn nichts determiniert ist, dann kommt es sehr darauf an, was getan wird, wie gelebt wird. Das ist der Raum des Menschen. Der Raum des Menschen ist, genau auf diese generelle Freiheit und Offenheit des Seins eine Antwort zu finden, einen Weg des Lebens. Aber im Denken des Denkens liegt eben mehr als bloße „Lebenshilfe.“
Der Mensch ist mehr, und er ist auch abgründiger. Der Mensch muß sich an obersten Werten orientieren, an obersten Begriffen und Dimensionen. Rein im Raume der Praxis geht das nicht. Praktisch kann alles sein, auch der Weltuntergang. Aber ein Leben in Würde und Freiheit, das muß gelebt werden, das muß errungen werden, das muß verwirklicht werden. Die Ideen sind Wegweiser der Menschheit. Seit Platon ist dies so. Und ohne Ideen ist kein Leben auf dieser Erde oder woanders. Der Mensch kann immer nur im Raume der Ideen leben. Er kann immer nur im Raume der Ideen seine Freiheit praktisch gestalten und dartun. Die Ideen sind die Leit-Motive der Menschheit. Die Ideen sind die Leit-Mächte der Menschheit. Und das ist gut so. In der ebenso einfachen wie ungeheuerlichen Definition des Aristoteles über das Wesen des Denkens steckt alles dies drin. Es kömmt nur darauf an, es richtig heraus zu lesen.