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Die Würde eines Volkes besteht in seiner Fähigkeit die Würde des Einzelnen zu fördern und dafür Angebote zu ermöglichen, mit denen die Befreiung des Menschen, innerhalb des gesellschaftlichen Ganzen, von den körperlichen, geistigen, psychischen und seelischen Leiden, erfolgen kann. Der Körper-Geist jedes Wesens sucht nach Befriedigung seiner Bedürfnisse, der Heilung seiner Leiden. Dass dies als Befreiung verstanden werden kann wird deutlich in den jahrhundertealten politischen Bewegungen, die alle psychologisch einem Leiden zu entrinnen suchen und in den Veränderungen und Verbesserungen der gesellschaftlichen Gegenwart und Zukunft Chancen sehen dies zu erreichen. Der Gedichtband "Demos und Liberator" widmet sich den Fragen und Perspektiven der Freiheit und seiner Bedingungen und zeigt auf lyrische Weise, wie dies gelingen kann und welche Hindernisse im Wege stehen, die umgangen werden können oder angenommen sein müssen. Eine letzte Demut bleibt jedem gegeben und unvermeidlich, denn der Kósmos scheint nach oben und vorne offen zu sein, weshalb eine allerletzte Perspektive des Gelungenseins, des Erfolges, des Glücks und der Freiheit nicht denkbar ist. Dieser Gedichtband vermittelt die Demut, die wir alle bedürfen.
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Seitenzahl: 167
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Demos und Liberator
Bücher von Thomas Klinger
Im Mensaion Verlag:
Menschentiefen.Gedichte
Demos und CustosGedichte. Über Demokratie und ihre Verletzlichkeit
Die Schwäne der stillen Gewalt.Über die Psychologie der Mobber
Die vielen Gesichter der Religion. Eine sinnvolle Differenzierung
Über die Tragödien.Und die Notwendigkeit eines friedvollen Lächelns
Von den Dingen und dem Sinn.Kommentare zu Leben, Mensch, Natur und Klima
Von jenem Sinn in den Undingen.Kommentare zu mir, dir, uns und dem ganzen Kósmos
170 Aspekte.Über die Moderne und ihre heilige Kuh
Im Werner Kristkeitz Verlag:
Zazen • Gedichte
Thomas KlingerDemos und Liberator— Über Demokratie und ihre Potenzialität —Gedichte
Mensaion Verlag
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragungdurch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form(durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren)ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziertoder unter Verwendung elektronischer Systemeverarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Originalausgabe – im Mensaion Verlag© 2024 by Thomas KlingerISBN-978-3-68918-008-9 (Hardcover)ISBN-978-3-68918-009-6 (Softcover)ISBN-978-3-68918-010-2 (E-Book)Satz: LATE X and TE X4ebook, ebgaramondHerstellung: treditionUmschlaggestaltung: © by Mensaion Verlaghttps://www.mensaion.de/Besuchen Sie uns im Internet
Wenn die Nacht erscheint und du wirst helle bleiben,dann gehe jenen Weg, der uns der beste ist.
Der dunkle Charakter hört noch nicht zu,
wenn sinnig die Welten Fragen sich stellen,
um endlich zu finden die Stille und Ruh,
den Drang der bewegenden Wahrheiten Wellen,
wo Friede ist jetzt und in jedem Nu
gemeinsam zu schauen und aufzuhellen,
was meint den Sinn dieses Daseins – und du
entfalten dich wirst aus den kósmischen Quellen.
Dieser Gedichtband widmet sich dem Thema „Volk und Befreier“. In einer Demokratie hat das Volk die Macht und die Herrschaft, es wird durch Wahlen entscheiden, wem für die großen politischen Entscheidungen das Vertrauen gegeben werden soll. Und damit hat das Volk auch die Verantwortung in der Gesellschaft zu befreien, was befreit werden will und muss. Und zwar aus einer menschlichen Perspektive heraus verstanden und agierend.
Zu befreien sind die Lasten der Ungerechtigkeiten, der Ungleichheiten und der sozialen Verwerfungen. Zu befreien sind die Unfreiheiten der geistigen Fehlorientierung, wenn Menschlichkeit geübt und verstanden werden will. Zu befreien sind die zahlreichen medizinischen und psychologischen Krankheiten und Leiden. Doch dies ist alles nicht zu befreien, indem von den Gewählten nur erwartet würde, dass sie es schon richten werden und die Pflicht des Volkes damit getan sein würde. Nein.
Zu befreien sind Leiden und Ungerechtigkeiten, Verwerfungen und Verirrungen, durch jeden einzelnen, durch ein Engagement jeden Bürgers und damit durch ein gemeinsames Engagement der Bevölkerung. So gut es eben geht. So wahrhaftig, wie möglich. So friedlich, wie geboten. Mit kluger Entschiedenheit, mit leidenschaftlichem Mitdenken und gewiss auch – immer wieder – mit mutigem und besonnenem Handeln.
Dieses Buch ist Fortsetzung und Ergänzung des Vorgängerbandes Demos und Custos, der im Januar 2024 fertiggestellt wurde, als die millionenfachen Kundgebungen für Demokratie und Menschlichkeit in Deutschland stattfanden und es so schien, dass mit den Enthüllungen des Recherchekollektivs Correctiv nun eine Grenze überschritten wurde. Eine breite Bevölkerung war alarmiert und mobilisierte sich entschieden nichts Geringeres als nicht nur die Güte, sondern die Existenz der Demokratie in Deutschland und der Welt zu schützen, zu verteidigen und zu erhalten. Der Hass und die Bedrohungen, die den Journalistenverbänden und auch Correctiv entgegen schlugen, waren ein weiteres, bedrohliches Zeichen, das ein weiterhin entschiedenes Engagement für Demokratie und Menschlichkeit anriet. Der Ton wurde rauer.
Zur Zeit der Entstehung dieses Gedichtbandes Demos und Liberator, fand auch in den sozialen Medien eine verbale Auseinandersetzung mit diesen ungeistigen Bewegungen statt, die nichts weniger Wichtiges darstellten, als ein Ringen um Wahrheit und Lüge, um Freiheit und Unfreiheit, um Aufrichtigkeit und Selbsttäuschung und um Frieden und die Frage, wann Gewalt beginnt. Denn die Erfahrung zeigte, wer die Lügen hofiert und nicht erkennt, wird eher den Täuschungen der Aggressionen und Hetze erliegen, als ein Mensch, der sich der Ergründung der Wahrheit, Freiheit und Aufrichtigkeit widmet und bereit ist anzuerkennen und zu ergründen, was Wahrheit und Lüge meinen und inwiefern.
Die Bescheidenheit im kognitiven und menschlichen Fragen, ist eine Ergänzung für die damit zum Ausdruck kommenden Güte. Wem Bescheidenheit mangelt, wird wohl respektlos agieren, gleichgültig und uninteressiert, nicht offen sein für den anderen Menschen, nicht zuhören wollen, nicht annehmen, was der andere zu sagen hat und daher auch nicht ergründen wollen, was wirklich gesagt wurde, fern dessen, was gesagt wurde und nah an seiner oder ihrer psychologischen Wirklichkeit, die manchen Menschen zuweilen eher etwas fern zu sein scheint. Was ein tiefes Thema der Aufklärung der Moderne ist und ein persönliches Anliegen der Philosophen und Dichter des Humanismus durch die zeitlosen Zeiten der letzten zweieinhalb Jahrtausende hindurch.
Eine einigermaßen gesunde Demokratie ist gewiss die Staatsform, die größtmögliche Freiheit seinen Bürgern gewährt, bei gleichzeitiger größter Wahrscheinlichkeit der Gefahr für sie selbst, wenn diese Freiheiten nicht erkannt, nicht geschätzt und nicht gewürdigt würden. Denn Freiheit muss ergründet werden, sie muss erfahren werden, sie ist nicht lediglich die Ansammlung von äußeren Möglichkeiten des Konsums und der Beschäftigung, der Wahl und des Diskurses. Sondern Freiheit ist ein inneres Geschehen, dass mit der schöpferischen Erkenntnis über dieses Dasein verwoben ist. Freiheit meint auch Befreiung und Wahrhaftigkeit.
Ein wahrhaftiger Mensch wird eher die Essenz der Freiheit erfahren und verstanden haben, mitsamt seinen offenen Fragen, als dagegen ein Mensch, der noch kaum wahrhaftig und eher in Ressentiment, Widersprüchen und Ungereimtheiten, in einen Mangel an persönlicher Transparenz gehüllt ist, die sich als individuelle Unaufrichtigkeit verspüren lässt. Doch dies ist zu befreien. Der Befreier dieser Unaufrichtigkeit ist der Mensch selbst, ist der Bürger jeden Volkes selbst. Und er wird auf diesem bewegenden Leben damit erfahren, was ihn hinderte und was andere hindert die Freiheit der Aufrichtigkeit zu erfahren und zu verwirklichen. Der Mensch wird erfahren können und erleiden, was es an Unaufrichtigkeit und mangelndem Eingeständnis gegenüber Wahrheit und Lüge, Freiheit und Unfreiheit, zu erkennen gibt. Wer die Unaufrichtigkeit erkennt, ist aufrichtig; wer die Unachtsamkeit erkennt, ist achtsam; wer die Unfreiheit erkennt, ist freier als ohne dieses Erkennen und Gewahren. Und dies nicht lediglich auf die Welt und die anderen bezogen – sondern vor allem auf sich selbst.
Unfreiheit ist der Mangel an Erkenntnis über die Hindernisse und Widerstände im geistig-seelischen Sinne der Tätigkeit im Leben und Alltag. Unfreiheit ist die unkritische Annahme von Meinung und Worten von anderen, sie ist ein Ausdruck der Täuschung über die Wahrheit und Lüge. Denn Unfreiheit wird in der Vereinnahmung und Einverleibung von Ideen, Glaube, Theorie und Meinung diese Wahrheit in Halbwahrheit und dann hin zur Lüge manövrieren. Denn der Unfreiheit fehlt oder mangelt die Geduld dem eigenen Denken und Fühlen eine Weite zu schenken, die es ihm erlaubte, mit dem tiefen Kósmos auf Einfall der Freiheit zu setzen und Vertrauen zu finden für das Verspüren und Erkennen des wahren Gehaltes eines Augenblicks, der sich nicht nur im Schweigen und in der Stille befindet.
Die Unfreiheit ist also im Wort verloren oder verwirrt von den Bedeutungen der Worte, klärt nicht die damit möglichen und aufkommenden Fragen und meint voreilig die Antwort und Wahrheit bereits zu kennen. Hier beginnt eine Irrationalität politisch zu werden. Denn Irrationalität ist ein Ausdruck der Ungeduld des Denkens, das glaubt der Wahrheit und richtigen Antwort schon bewusst zu sein, die aber an der Wirklichkeit vorbei denken wird. Ein Drehen im Kreise, ein Hängen in der Luft. Wie bei den Faschisten und Anti-Demokraten, bei den Populisten und Autokraten, so üblich. Sie sind unfreier als jene anderen, die der inneren Freiheit näher verbunden sind und denen diese Freiheit für andere und das Volk näher am Herzen liegt, als jenen.
Freiheit ist eine innere Bewegung, die sich stetig zu befreien sucht, und sie ist nicht in der äußerlichen Freiheit der finanziellen Möglichkeiten überall hinreisen zu können, wo sich das Denken hin wünschen will, gegeben. Die innere Freiheit ist das Ergebnis einer inneren Anteilnahme an den Unfreiheiten der Welt, des Lebens und des Menschen. Sie ist eine stetige Rückkehr zur Freude und Gleichmut, eine stetig Wiederverwirklichung des Friedens. Sie arbeitet nicht an einem Kampf gegen das Leben oder den Menschen, nicht an einem Kampf gegen die Natur. Die innere Freiheit ist ein Ausdruck der lebendigen Rührung mit den Leiden des Daseins und besitzt die Kraft diese Leiden nicht nur anzunehmen und ihnen begegnen zu können, sondern auch stetig sie vermeidend, vermindernd, lindernd und heilend in den Blick der aktiven Beschäftigung und Anteilnahme nehmen zu können.
Wobei wir damit beim Thema der Religionen angekommen sind, wie sie uns seit den letzten zweieinhalb Tausend Jahren bekannt sind. Die innere Freiheit wird sich nicht verschließen vor der Vielfalt der religiösen Erscheinungsformen, sie wird die Vielfalt der Religionen nicht auf eine einzige herunterbrechen wollen und wird keine dieser vielfältigen Erscheinungen zu diskriminieren suchen. Die innere Freiheit wird die Schatten lichten, was etwas anderes ist, als sich von den Essenzen und den menschlichen Bewegungen des Suchens und Findens der Religionen zu trennen. Menschen auf dem zweitgenannten, trennenden Weg, werden Spaltungen einführen, sich mit Hetze vergehen und Feindbilder etablieren. Die erstgenannte Haltung des Menschen, wird auf der Suche sein und immer wieder etwas finden, dies beleuchten und mit anderen zu kommunizieren suchen.
In diesem Sinne ist schließlich dieser Gedichtband Demos und Liberator ein Ergebnis des Suchens und Findens des Autors, der Anteil nimmt, der seine Grenzen immer wieder zu erkennen bestrebt ist und sich dabei in Demut zu üben sucht. Bei aller vorhandenen Unvollkommenheit, kann dieser Gedichtband daher nicht vollkommen abgeschlossen sein, soll aber hiermit den interessierten Lesenden überreicht werden. Das Anliegen wäre erfüllt, wenn hier und da eine Essenz für Erhellung sorgen könnte und den Lesenden selbst ein Stück befreiter finden ließe. Es bleibt immer noch etwas zu sagen offen.
Thomas Klinger, Mai 2024
Es geht weiter, Demokraten,
lasst nicht locker mit dem Kuss
auf die Wange, wo wir klarten
mit dem Herz-Geist, der jetzt muss
fein, entschieden weiter wählen
und vom Menschlichen erzählen.
Steht und geht zusammen nun
hin das klare Licht zu tun.
Gib dem Menschen dein Vertrauen
und erfahre, was er meint,
ob Kontrolle er wird schauen
oder glaubt, es sei geleimt:
dass du forderst, er soll dienen
und du würdest hier nur mimen.
Ein Vertrauen wird erwarten,
dass du tust, was redlich ist
und nicht die Kontrolle starten,
weil du meinst, dass du es bist.
Wer vertraut, gewährt Respekt –,
der in seiner Freiheit steckt.
Wandelt wissend und auch weise bald
mit den warmen Händen, Leben tragend,
in die Tiefe und auch Höhe, wagend,
hin zur Augenhöhe jeder Zeit –
sucht nach Sinn im klaren Atem doch
und enthebt die ganze Welt stets noch
von dem Irrtum mit der kalten Hand.
Wie kann es gelingen die verschiedenen Stufen
des Menschseins, auf Erden, harmonisch zu einen?
Wird’s heut nur ein fragendes Rufen?
Und morgen ein tragisches Weinen?
Der Augenblick, frisch, zeugt des Ewigen Einen.
Und Götter der Welt sie uns schufen.
Selbst Erfolg in die Millionen
wird den Menschen nicht verschonen
vor der Sehnsucht nach Bestätigung,
jener Liebe und Entledigung
tiefen Drängens von dem Leid,
eingewoben in die Zeit.
Frieden noch sich zeigt recht selten
bei den spirituellen Helden,
doch als große Frage auch
in dem religiösen Brauch.
Frieden wird dem Mensch nicht münden,
wenn groß Leistung er wird finden.
Denn allein die große Leistung,
zeigt noch nicht die Menschlichkeit,
und allein viele Millionen
noch beweisen nicht Ikonen
voller Würde, trotz der Bürde
dieser Leben, die sich lohnen.
Trau dich den Ton jedes Wortes zu treffen mittig zum Klang,
mittig ins Herz jenes Friedens, der die Frage als Antwort erkennt.
Wer die Moderne nicht versteht,
hat nicht begriffen, wie es geht
und wird in prä-modernem Schmuh
mit Händen melken seine Kuh.
Und auch er wird den Pflug noch nehmen
und nicht den Fuhrpark sich genehmen,
da er die Zeit noch nicht begriffen
und auf den Fortschritt hat gepfiffen.
Wo besser wird uns die Moderne,
dort sind die Kleinen dann nicht gerne,
weil alle nicht zu Größe reifen
und Kleine dann den Großen weichen.
Es ist nicht Schuld die Politik,
es ist das technische Geschick,
das jene stellt vor eine Wahl,
die leider zeugt dem Landwirt Qual.
Nun kommt, ihr Guten, schaut die Zeit,
lasst ab von Hetze für ein Leid
und wandelt, wie ihr wandeln müsst
in die Moderne, die euch küsst.
Technik, geschaffen aus klügerem Denken,
zeugt Fakten, Funktionen und findig Figuren,
sie wird weiter grübeln, tüfteln, verschenken
auch gute Musik, dem Schönen die Spuren,
da intuitiv, auf Freiheit bezogen,
sie lindert das Leid, mit Ratio und Kuren.
Wer klüger will werden, muss klüger jäh denken,
die anderen werden recht trotzig nur murren.
Warum sind nicht nur Menschen froh,
dass sie erhalten, was gefällt
und meinten, dass doch irgendwo
schon die Veränderung bestellt?
Und dass sich ändert jede Zeit,
zeigt schon der Blick auf jede Uhr,
die aufgezogen und bereit
tickt uns der Harmonien Dur?
Es ändert mich der Augenblick,
wenn ich gewahre, was nun sei,
weil ich nicht suche nach dem Trick,
der meinte, ich sei noch nicht frei.
Es ändert sich das stete Blühen
hin zu der Frucht am Baum der Zeit,
wenn ich stets werde mich bemühen
zu lindern Trug und geistiges Leid.
Was solle sich daran noch wandeln,
was noch verändern, da ich doch
schon weiß, wie wissend, weise handeln
wie zu entheben mich dem Joch
all jener, die schon froh sind nicht
und sich nicht freuen an der Frucht,
da doch die Sonne, mit dem Licht,
ist jeder Zeit die große Wucht?
So komm und schau, die beste Zeit
ist der Moment der Freude doch,
wenn herrscht der Friede, Einigkeit
und nicht das Jammern aus dem Loch,
wo Trübheit, Wirrnis nicht verstehn,
worin der Augenblick gewahrt
sich als der Sinn, im jetzt Bestehn,
dass Leben frei von selbst sich klart!
*
Wer ändert nur Veränderung,
der ändert doch noch nichts.
Doch suche die Besänftigung
des geistigen Leid Gewichts,
wenn Herz sich sehnt und nicht kann ruhen.
O wandelt, Freund und Freundin, ihr
zum tiefen Sinn fast-ewiger Zeit,
getragen von dem guten Wir,
der Linderung fast-ewigem Leid
und sucht recht klarer euch zu werden,
damit wir all dem Irren sterben.
Das Ego ist Leid,
Narzissmus ist Schmerz,
hindurch jene Zeit,
wo sie auch im Scherz.
Das Ego ist kalt,
Narzissmus scheint warm,
sozial erscheint bald,
doch dies zeugt Alarm.
Das Ego ist hart,
Narzissmus verdrängt
die Wahrheiten smart,
die er auch erhängt.
Narziss ist kein Custos, er wacht nicht und schützt,
Narziss ist mehr lustlos, misstraut klugem Wort,
das er kaum begreift, da es ihm nicht nützt
und er daher kämpft mehr am irrigen Ort.
Wo Demos Narziss wird, zerrüttet die Welt,
da irrig Narziss glaubt, er sei groß schon Held.
Mein Freund, was ist die Wahrheit heutzutage?
Was sind die Fragen, die wir könnten stellen?
Was ist dein Leben, im Angesicht der Klage,
wo wir den Sinn noch suchen und in Wellen
uns noch nicht ganz verstehn am Sonnentage
und du und ich ihn könnten noch erhellen?
Lass uns die Fragen stellen, die uns verbinden
und lass uns von der groben Klage ab,
da wir das Beste für uns alle finden,
wenn wir ergründen, wie sich Sinn begab
und Freude, Freund und Freundin, allemal,
da all die Erde wurde uns zum Saal.
Lass ab uns sein von Schuld und jenem Jammern,
das uns zu Feinden beugt, ich bin dein Freund,
da mir im Herzen wohnt nicht jenes Klammern,
das nicht die Freiheit kennt und daher schäumt
vor Wut und Groll und Aggression der Nacht,
da doch uns alle sucht ein Sinn, der lacht.
Schütze die Welten vor Trug und Täuschung
mit ernstem Erblicken,
traue der Zeit nur mit Maß, Fragen als Antwort geschaut.
All jene, die meinen vom Land und den Leuten,
dass ihnen Kritik schon das Mündchen verbiete,
nicht sehen Kritik konstruktiv als die Freude
und dass die gemeinsam mit anderen bliebe,
wenn sie es nur könnten, auch andere zu achten
durch deren Kritik für die Wahrheit zu schmachten.
Fehlt aber der Sinn für die Suche nach ihr,
so bleibt jene Wahrheit nur eigenes Bier,
nur blind ausgesprochen, gefordert zum Schluck,
den Schierling gepresst, beschuldigt den Fuck.
Und hält jener Held die Kritik als zu feist,
sucht er nicht echt, was die Wahrheit beweist
wird sie so somit ächten, verachten und richten,
und schließlich den Menschen gezielt auch vernichten.
So achtet daher auf Gesinnung und Trotz,
denn diese sind oft für das Suchen ein Klotz,
für all jenes Suchen nach Wahrheit und Sinn
im Leben, in dem wir uns finden darin.
Wo uns die Stimme im Lande erscheint
für jene Menschlichkeit, Demokratie,
dort auch die gute Wahrheit uns meint,
da Zeit es ist zu sprechen nun hie
auf all den Straßen und Plätzen, vereint,
für unsere Freiheit des Wortes, wie nie.
Suche den Klang jener Worte des zeitlichen Grunds zu erfahren,
wo die Uhr ist das All auf gemessenem Weg unserer Endlichkeit.
Denkt ein Mensch schon rechtsextrem,
fühlt er dies als angenehm,
da ihm nicht ganz ungenehm,
dass er doch unangenehm,
denn er meint, zu Haus, bequem:
Meine Meinung ist doch schön!
Schließlich ist er ausersehen
all die Wahrheit zu verstehen.
Wer dies könne nicht so sehen,
sei in Wahrheit unbequem.
So wird er im Kreise gehen
ewig auf der Stelle stehen,
auf die Wahrheit so bestehen,
keine Fragen sich ansehen.
Wo waltet Frieden in der Welt,
wenn jene Kämpfer Reden halten
und sie ersuchen in dem Zelt
des Lebens Frieden zu erhalten?
Und dann doch einen Krieg entfachen,
da sie die Furcht bedrängt ins Herz
und schlagen dieses lässt zum Halse,
wo sie verspürn den Lebensschmerz?
Ist Krieg geschuldet dem Prinzip
sich zu verteidigen? Dem Feind,
der sucht die falsche Macht geschickt,
weil er’s auf seine Weise meint?
Wie lange will er Bündnis suchen,
damit er für den Krieg sich stählt?
Da doch dies Bündnis wird verfluchen
auch jenen, der vom Kampf erzählt?
Wunderbar ist es zu schauen in diesem Lande,
Haltung eint uns in der guten Menschlichkeit,
zeigt dazu auf Ordnung, die der Kosmos zeugt,
jene Stufen unserer Gleich-Verschiedenheit.
Wenn die Menschen nun verließen noch den Neid
und die Eitelkeit der hohen Leistung Geld,
läge der Gerechtigkeit ein Nächstes so bereit:
Wertschätzung als Mensch, der schuldig nicht
ist für was er ist und wurde, weil er Wesen ist,
wie alles nur geborn für eine Endlichkeit.
Schau hin, wie sie bezweifeln Fakten wieder
und jene Basis unserer Wirklichkeit,
wie sie sich winden und bald täuschen bieder
an dem Gedanken, der sie nie befreit
zu sich und zu der Welt Geschehen,
da sie sich selbst noch nicht verstehen.
Sie haben Zweifel, das ist eines wohl,
doch sind getäuscht sie an dem eigenen Wort,
misstrauisch überspitzt die Logik, hohl,
und dann zur Lüge abgebogen und so fort
mit der Verkleidung dieses, jenen Fakt,
da doch der Kaiser trägt sie heute nackt.
Schwer ist die Wahrheit zu finden am Tag jener ewigen Stunden,
die fast-ewig doch nur auf die edle Geduld jeder Wahrheit deuten,
da die Wahrheit ist leicht, wenn der Frieden geduldig geschaut
und das Eifern um jenes gerechte Gelingen zeigt ein Vergeuden,
da der Krieg wird hofiert schon immer mit Lüge und Trug.
So krass ist dieser Welt Gefahr gewesen
schon immer, fern des guten, wahren Kuss,
seitdem im Kerzenfeuer wir auch lesen
und suchen Klarheit, weil’s der Geist uns muss.
Wir suchen und wir finden, zeitbedingt,
Gerechtigkeit und Wahrheit, wie wir meinen;
und glauben, damit es nun echt beginnt,
dass uns ein Licht fand, endlich, zu bescheinen.
Und dann der dunkle Kampf, der unser Licht
ausbläst, das wir schon lang so gerne haben,
und all der rote Saft und jener Tod,
der all dem Leben Wert bezeugt, so schön.
Kann Leben wertvoll sein? Für eine Frage?
Für eine Antwort eines weichen Kuss,
der sich entriet dem Wort des Grolls der Plage,
dass schuldig sei ein Mensch, der leben muss?
Wer meint hier Ja, hat keine Gründe, sondern Luft,
erhaben meint er, dass ein Recht gesprochen frei,
wenn er verurteilt Leben, Wahrheit, Freiheit, Duft
der Liebe eines Menschen, der er doch selber sei.
Geh heim, vertraut, und wähle dir dein Glied,
da wir schon wissen von der Lüge Grund,
die jedem Täuschenden, wie dir, noch blieb
und giftig kam, verworren, aus dem Mund.
Geh heim, recht still, und suche zu erkennen,
wie Leben täuscht dir vor, was du nicht bist,
da du im irrigen Muster plusternden Gebarens
den Drang des Lebens schmähst für Liebe.
Wer jenen Aggressor verteidigt,
ihm noch zur Seite springt,