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Diese Sammlung von zeitlosen und zeitgenössischen Gedichten sind ganz im Stil der Menschengedichte des Dichters Eugen Roth verfasst. Dabei wird die gesellschaftliche Spiegelung in den Dienst einer liberal reflektierten Aufklärung gelegt. Humorvoll zuweilen und ernst, philosophisch und situativ, trägt dieser Gedichtband die Fackel der Menschlichkeit und Sympathie für den Homo sapiens und sein Streben weiter.
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Seitenzahl: 266
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Menschentiefen
Bücher von Thomas Klinger
Im Mensaion Verlag:
Die Schwäne der stillen Gewalt.Über die Psychologie der Mobber
Die vielen Gesichter der Religion. Eine sinnvolle Differenzierung
Über die Tragödien.Und die Notwendigkeit eines friedvollen Lächelns
Von den Dingen und dem Sinn.Kommentare zu Leben, Mensch, Natur und Klima
170 Aspekte.Über die Moderne und ihre heilige Kuh
Im Werner Kristkeitz Verlag:
Zazen • Gedichte
Thomas KlingerMenschentiefenGedichte
Mensaion Verlag
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragungdurch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form(durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren)ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziertoder unter Verwendung elektronischer Systemeverarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Originalausgabe – im Mensaion Verlag© 2023 by Thomas KlingerISBN-978-3-757540-58-6 (print)ISBN-978-3-757541-46-0 (eBook)Satz: LATE X and TE X4ebook, ebgaramondHerstellung: epubli, ein Service der neopubli GmbH, BerlinUmschlaggestaltung: © by Mensaion Verlaghttps://www.mensaion.de/Umschlagbild: © by Symmetric World Art®https://symmetric-world-art.de/Besuchen Sie uns im Internet
Im Gedenken anEugen Roth
Ein Mensch, der von den Menschen schrieb,als Mensch auch bei den Menschen blieb,damit nicht einsam die noch würden,doch mehr zur Würde hin noch führten,was jenes Schreiben inspirierteund diese Verse inszenierte,um jedem Mensch den Mensch zu zeigenund wissend ihm sich zuzuneigen.
Diese Gedichte entstanden in den Jahren 2021 und 2022, als nach der Lektüre von Eugen Roths Gedichten „Sämtliche Menschen“1 (aus den erstveröffentlichten Jahren 1935, 1948 und 1964) recht schnell klar wurde, hier eine zeitgemäße Anknüpfung herstellen zu wollen. Die Faszination des menschlichen Themas übte schon lange eine eigene Kraft auf mich aus, sodass die Gelegenheit gekommen schien, hierzu, im Stile dieser Menschengedichte von Eugen Roth, passende Gedichte zu verfassen und zu versuchen den menschlichen Perspektiven einer humanistischen Gesinnung zu entsprechen. Da dieses Thema in der Zeit nahezu unerschöpflich scheint und die Form des Stiles eingängig, steht auch hier einer Fortführung in die Zukunft hinein eigentlich nichts im Wege. Jede Zeit und Epoche wird für sich interessant genug erscheinen dem Menschen darin ein Denkmal zu setzen und die Vielfältigkeit der beobachteten Charaktere und Situationen dichterisch zum Ausdruck zu bringen. Möge der Leser den Menschen besser verstehen lernen und dessen Eigenheiten besser erkennen und annehmen können. In diesem Sinne sind die Menschengedichte auch Inspiration zur besseren Orientierung in einer zunächst unordentlichen Welt, die nach Ordnung ruft und strebt. Gerade wer nicht nur Lyrik schätzt, wird darin Anregung finden. Wir Menschen können uns nicht von Ordnung im Außen und Innen frei machen, denn unser Wohlbefinden (und damit auch unser seelischer Frieden) ist damit verknüpft. So sollen wir also zu einem ordentlichen Frieden finden, den wir suchen und nach dem wir uns sehnen. Immer wieder.
Die Menschengedichte in diesem Band sind in mehrere Unterkapitel verteilt: Über die Liebe, Suchen, Gegenwart, Persönlichkeiten, Dunkle Charaktere, Leben und Welt, Biographisches. Sie erschienen mir naheliegend und angemessen, eine erste Orientierung ist dem Leser damit angeboten. Ohne eine solche Unterteilung wäre eine chronologische Ordnung entlang der Entstehung der Gedichte übrig geblieben, die aber die besagte Orientierung für den Leser offen ließ und obendrein weniger aussagekräftig erschien. Die allermeisten Gedichte wurden bereits geschrieben bevor die Unterthemen gefunden wurden; diese ergaben sich also aus der Sichtung der chronologischen Reihenfolge der schon nahezu vollständig erfolgten Niederschrift sämtlicher Gedichte und wurden dann (nahezu chronologisch) in die passenden Unterthemen verteilt. In zweifacher Weise also wird hier Orientierung geboten. Möge der Leser seine eigene finden und sie durch diese ergänzen.
Thomas Klinger, im April 2023
Vertrauen, Mitgefühl, Kraft und Verstehen mit ihrem Fehl und Verstand
Ein Mensch einst keine Hoffnung hatte,
es nagte ihm sein Geist, als Ratte,
er suchte nicht mehr nach dem Glück
und wollte auch kein weiteres Stück.
Da kam ein anderer Mensch hinzu,
belebte seine innere Ruh’,
vertrieb den Trott der Tagesmühen,
ließ Buntes in dem Herzen blühen;
ein Lichtchen und ein Schimmer war
ihm plötzlich in der Seele da.
Es nährten nun die beiden dies,
Vertrauen, das ihr Herz bewies,
und nach und nach die Hoffnung kam,
der er sich wieder froh annahm.
Ein Mensch zuweilen offen schaut,
wie klarer er der Welt vertraut,
ohn’ Vorurteil und auch gerecht
authentisch bleibt und vielmals echt.
Er wird gefordert von den Ecken,
die innig in der Neigung stecken,
von Kanten eines garstigen Wortes
der Welt misstrauischerem Ortes.
So sieht er sich gedrängt zuweilen
und will sich nicht damit beeilen,
zu viel zu sagen und zu meinen,
denn das Vertrauen kann auch scheinen.
Nun, schließlich froh ist hier zu sagen,
was manche Klugen auch erfragen:
Vertrauen braucht die Offenheit,
die mehr ist als Betroffenheit.
Ein Mensch, befragt, erzählt von Liebe:
im Tode sie uns noch auch bliebe,
wenn einer opfert sich und Leben,
dass der Familie er will geben,
im Sinne, dass in seltener Weise,
der Feind erfordert diese Preise,
erpresst im Kriege diesen Mann,
dass die Familie leben kann.
Der Mensch meint viel zu wissen nun,
für Liebe müsste Mann dies tun,
beachtend nicht, dass jener Feind,
vielleicht dies nicht recht ehrlich meint
und dann, mit ihm, auch Frau und Kind
dem Tode weiht, wohl ganz bestimmt.
Genauer ist nun zu verstehen:
Die Liebe will gemeinsam gehen,
sie will nicht auf ein Opfer zielen,
gesund, gemeinsam, lebend spielen. –
Nun aber, doch, es sei gerufen:
Die Liebe gibt es auch in Stufen.
So zeigte dieser Mensch die seine,
sprach aus Moral den Wert alleine,
hielt für die höchste, diese Liebe
und suchte auch, dass sie ihm bliebe.
Ein Mensch geht heut’ Erfolgen nach,
sein Ehrgeiz liegt im Geist nicht brach,
er strebt, im Geiste, nach den Siegen,
die besser ihm erscheinen als Lieben.
So packt ihn auch die Gier zuweilen,
er will nicht an den Fragen feilen,
die eine Liebe uns zumuten
auf all den Wegen hin zum Guten.
Der Mensch gestaltet Leben leicht,
er meint, das viele Geld nur reicht
dem guten Leben froh, sublim,
im Wirken für ein gutes Team.
Die vielen Teams im Welttheater
auch wollen alle gelten aber.
Dem Mensch wird so der Kampf geboren,
das beste Handeln sich erkoren
und dann gemeint, die Liebe sei
im Boot des Lebens stets dabei.
Doch etwas noch sich hier anbietet,
was nirgends sich ganz einfach mietet:
Das Boot der Liebe sticht in See,
nimmt mit, zum Glück, den guten Klee,
der dann des Bootes Leck abdichtet,
damit Erfolg es nicht vernichtet.
Ein Mensch befolgt Gesetz und Regeln,
er will sich nicht gemein hier flegeln,
er träumt von Ordnung und dem Recht,
die Welt sei doch so furchtbar schlecht.
So hält er sich an all die Weisung
der Welt in der Gesetz-Vereisung,
bedenkt nicht, dass die Welten sind
auch immer nur der Zeiten Kind,
die schwerlich nur erwachsen würden,
da sie auch all der Weisheit stürben.
Die Weisheit aber zeugt Gesetze,
wobei der Mensch sie auch verletze,
solch Regeln aber sind die Schatten
der Gröbsten, die verzichtet hatten.
Es zeigt sich, dass für diesen Sinn,
das Folgende zeigt den Gewinn:
Wer schon befolgt der Weisheit Wert,
nach besserer Weisheit sich verzehrt.
Ein Mensch, von der Natur getrieben,
sucht sich im Leben tiefes Lieben,
das schon ihm nah, im Herz, dem Geist
dann auch den tiefen Sinn beweist.
Er geht so offen, mutig schon,
mit eines Meisters Lebenston,
schätzt auch Begegnung und die Menschen,
nicht wirklich will er dabei kämpfen,
verliebt sich hier und da im Leben
und sucht die Liebe auch zu geben.
Doch bald erkennt gewisse Dinge
er bei der Liebe in dem Sinne:
Die Liebe ist nicht nur ein Trieb,
sie ist bald auch einmal ein Dieb,
und zeigt sich nicht nur durch Begegnung,
doch auch durch einer Seele Segnung.
Als Sinn für diese Liebe steht,
dass nur die Seele sie versteht,
mit dem Verstehen aus weiten Tiefen,
die uns schon immer hierher riefen,
mit der Erkenntnis guter Saiten,
die froh entwinden sich den Leiden.
Ein Mensch beginnt als Kind zu sprechen
und lernt auch mal was nachzuäffen,
das Leben wird den Geist entwickeln,
er wird sich in die Welt verwickeln.
Ein Mensch erst in der Jugend lernt
ein eigenes Denken, das entfernt
sich nähert selbstbewusstem Sinn
und sucht sich auch ein eigenes Kinn.
Ein Mensch, erwachsen, doch auch spricht
die tiefen Dinge an meist nicht,
er kann es nicht und braucht es nicht,
er vielem hier entzieht die Sicht.
Das Leben unseren Sprachen bietet,
was kein gesunder Geist verbietet:
das Wort zu lernen, gut und gründlich,
wohl schriftlich und gemeinsam mündlich.
Als Sinn der Sprache kann nun gelten:
ihr tiefer Sinn ist wohl noch selten,
doch können wir mit Sprache lernen
von Sinn und Wert uns nicht entfernen,
da durch die Sprache Seele zeigt,
wie sich der Mensch zur Liebe neigt,
doch auch: wie Geist erhaben spricht
und noch begreift die Liebe nicht.
Ein Mensch meint oftmals, dass er wüsste,
wie Wissen die Erkenntnis küsste,
wie Wahres in die Welt gelangt
und hat nur eigenem Sinn gedankt.
Er meint, dass er es schon verstünde
und daher auch ganz froh verkünde,
wie dies und jenes sei zu sehen,
doch fehlt ihm noch ein echt Verstehen.
Dem Mensch entgeht die Logik meist,
die Wissen in Struktur beweist,
weil die Natur Strukturen hat,
die Wissenschaft entdeckt als Tat.
Er kennt nicht alles tiefe Wissen,
sucht dieses nicht für sich beflissen,
er schaut nicht allen Sinn und Wert,
so ist bald auch sein Wort verkehrt.
Doch meinen tut er’s, dass er wüsste,
wie Wissen die Erkenntnis küsste.
Als Sinn sei hier fast klar geschrieben:
ein solcher Mensch kann heut’ kaum lieben,
denn er sich niemals recht bemüht
die Wahrheit seines Geists verfrüht
bald eingenommen meint ungut:
allein sein eigenes Wort es tut.
Bescheidenheit wär’ vielmehr sinnig
und gegenüber Wahrheit stimmig.
Ein Mensch behielt die Schlange wohl
im Auge seines Herzens voll
im Blick all seiner Achtsamkeit
und praktizierte Wachsamkeit.
Der Mensch, er wusste aus Erfahrung,
hier hilft nur offene Gewahrung
des Lebens dreist Gefährlichkeit,
mitnichten die Entbehrlichkeit.
Er war gespannt und wach dabei,
verspürte Achtung und Verzeih,
und unabweislich auch die Haltung
des Lebens wilder Weltentfaltung.
Geboren in ein Leben hin
im Kósmos der Gesetze Sinn,
besorgt um Wohl und Angenehm,
er machte es sich nicht bequem.
Der tiefe Sinn und Wahrheitswert,
der Achtung sich niemals verwehrt,
ist Liebe als solch tiefer Sinn,
der doch im Leben schreibt Gewinn.
Als Sinn der vielen Schlangenwelten,
soll frei hier und entschieden gelten:
Erschaut der Geist die Schlange klar,
bleibt gültig er im Sinne wahr,
wenn er sich nicht gefährlich reibt
und wahr auch bei der Liebe bleibt.
Ein Mensch bedachte sich die Frage,
zunächst war es auch eine Klage,
wie denn der Lebenskampf beginnt
und was er wohl dabei gewinnt.
Beginnt der Kampf nicht mit dem Leben?
Denn schaute er auch auf sein Streben,
fand immer nur er diese Ziele,
die zu erreichen auch mal viele
für ihn zu diesem Kampfe führen
und Welten mit dem Sinn verführen:
Die Ziele, die noch nicht erreicht,
hin durch Entwicklung auch nicht leicht;
die Zeit, die sich entwickeln will
hin durch des Wachsens sanften Drill;
die Welt, die in die Zeit gebunden,
hin durch die Leiden und die Wunden;
das Streben, das dies Lebendige ist,
hin durch den Geist den Wert bemisst –
Doch sah er auch den Kampf in Stufen,
von Krieg, zu Streit, zu Ordnung rufen,
bis hin zu eines Friedens Streben,
das endlich spürt, was meint zu leben.
Als Reflexion des Kampfes gilt,
das dabei hier entstandene Bild:
In Liebe endet aller Kampf,
das Ringen und der innere Krampf
den Geist nicht still befriedet halten,
der stetig sucht sich zu entfalten:
der auch zu seinem Blühen will
und mit den Früchten isst dann still.
Ein Mensch, ganz froh auch da zu sein,
in diesem Leben, nicht allein,
besann sich auf Vergangenheit,
in der ihm war so manches Leid.
Er dankte Leben, Menschen, Welt
und freute sich, da ihm gefällt,
wie dieses All erwächst ins Herz
und weit und tief all diesen Schmerz
bald wieder auch verzeiht der Seele,
die liebevoll dies All’ sich wähle.
Ein Mensch sich selber konnte leiden
während der dunklen, trüben Zeiten,
er litt dabei nicht allzu sehr,
an Leiden trug er nicht so schwer.
Doch konnte leiden er auch tief,
wenn ihn die Agonie hier rief,
dann nährte ihn auch eine Stille
aus seines Herzens Leidenswille.
So konnte er auch andere leiden
auch während seiner schweren Zeiten,
er spürte tief die Liebe schon
des Klanges, der ihm bliebe Lohn.
Er wusste über dieses Leiden,
dass Liebe es kann gütig leiden,
da darin auch das Auferwachte
in seinem Herzen mit hier dachte.
So war im Leid er aufgeweckt
und achtsam nicht davon verschreckt.
Ein Mensch verlor sein kleines Kind,
ein Mädchen, das sein Herz bestimmt,
und floh, in seinem tiefen Schmerz,
weg von auch seiner Liebe Herz.
Er zog sich rasch den Hass hinzu,
den Hass auf Gottes stille Ruh’,
auf dessen Allmacht und sein Walten
und konnte keine Hände falten.
Verzweifelt und zutiefst verirrt
sein Hass auf Gott ihn tief verwirrt,
so schritt er bald zu einer Tat
und holte sich nicht Gottes Rat.
Er unverzeihlich rächte Tod
des eigenen Kindes durch die Not,
indem er andere Leben nahm,
von Mädchen, jung, voll Unschuld, warm.
Die Mädchen waren Armisch-Kinder,
sie beteten für diesen Sünder,
er bat sie dies für ihn zu tun
und richtete dann selbst sein Tun. –
Der Hass ist nie ein guter Rat,
denn einzig ihm die Hölle naht.
Wer ihn dann hasst für dieses Grauen
kann das Verzeihen noch nicht schauen
und wird von seinem Hass verführt,
zu tief er die Verzweiflung spürt.
Verzeihen lässt die Liebe leuchten,
das Trockene im Schmerz befeuchten,
dem Hasse keinen Raum gewährend,
der Liebe Tiefe sich bewährend.
Ein Mensch, der gerne Witze machte,
auch gerne über andere lachte,
doch hörte er den Witz nicht gern,
der ihn nicht sah als großen Stern;
doch mehr als Witzbold, eitel, kalt,
dem niemals wird ein Witz zu alt;
der stetig lacht, auch schadenfroh,
wenn anderer Haus brennt lichterloh;
getragen mehr von dem Humor,
der weist ihn aus als trüben Tor;
den Witz, so mehr gehässig, flach,
erzählt noch müde und nicht wach;
gelacht so mit dem stillen Hass,
der stetig sucht das Loch im Fass
und dann es geistig so gedreht,
das mancher einen Witz versteht,
doch wer davon betroffen ist,
den Hohn und Spott hier nicht vergisst. –
Es kam die Zeit, gerecht und huldig,
die ihn ersah als doch hier schuldig,
denn sie erwies sich als entwickelnd
und nicht sich in den Hohn verwickelnd;
den Spaß mehr mit Niveau gehoben,
den Lebenswitz mit Herz verwoben
und nicht verteilt die bösen Stiche,
entstanden aus vergeistigter Schliche;
doch mehr umarmt des Menschen Irren,
das Leid und Ringen und Verwirren,
sodass, befreit von Hass und Groll,
die Witze war’n mit Liebe voll.
Ein Mensch, geführt mit harter Hand,
kaum Wärme in der Kindheit fand,
gelitten hatte in der Jugend
und wenig sah von guter Tugend,
besang, erwachsen, nicht den Klang,
all der Gewalt des groben Drang,
besann sich auf des Herz Vernunft,
entdeckend Schönheit und die Kunst
und Tiefe, die die Seele barg,
die näher ihm als Wüten lag
und er, geborgen, Gott vertraut,
belebt, ganz froh, den Sinn geschaut:
Dass ein Verzeihen, Liebe sei
viel besser als Gewaltgeschrei
und er mit Wohl und Güte ging,
getragen von sublimem Sinn,
Gewissen er Moral verlieh:
Er wusste es schon irgendwie.
So, irgendwie, ihm wohl gelang,
was all der Edle stets besang.
Ein Mensch, der jung und mündig war,
sah manches in der Welt ganz klar,
so meinte er schon gut zu wissen
und war dabei auch recht beflissen,
dass diese Welt ein Ende nimmt,
wenn nicht sie bald den Sinn vernimmt,
was Frieden und was Liebe sei,
was Freiheit ist und was dabei
die Wahrheit in den Herzen ist,
er sah es oftmals noch vermisst.
So sprach er offen mit den Freunden,
und lernte auch, dass sie gern schäumten,
die Klage führten und Proteste,
zuweilen auch die geilen Feste,
im Geiste mit der Schuld parat,
die andren durch die Worte naht.
Der Mensch sah bald noch recht genauer,
die Freunde sind nicht wirklich schlauer,
da Widerspruch war ihnen eigen
und meinten starr, ihn nicht zu zeigen.
Da wurde es dem Menschen still,
weil seine Seele es so will:
er sah die Furcht der Welt vor Tod,
er sah den Kampf um Recht und Brot,
er sah und spürte sich darin
und suchte tiefer hier nach Sinn.
Inzwischen sind die Jahre schon
vergangen und gereicht als Lohn,
da er entwuchs dem Klage führen
und kam doch tiefer dem Verspüren
von Wahrem und von dem Gerechten,
von Klugem und von Ungerechtem,
Begründung gebend und auch fragend
den Sinn erringend, tiefer wagend.
Die Freunde, die er einst gekannt,
verschliefen der Entwicklung Land,
da sie geblieben, wie sie waren,
in all den Massen und den Scharen,
da sie noch stets die Schuld verteilten
und, alt geworden, klagend weilten,
sich von den Flammen zünden ließen,
weil Öle sie ins Feuer gießen,
gewonnen nicht der Ruhe Kraft,
getrunken nur des Giftes Saft.
Der Mensch war, alt, ein seltenes Wesen,
in Sorge um des Mensch Genesen,
da er die Kranken sah, im Streben
um Glück, vergeblich, zu beleben
und immer nur mit Kampf und Macht,
und nicht mit Sinn für Sinn erwacht;
das eigene Leben zu verbessern
und anderer Leben zu verwässern;
die kleinen Siege der Erziehung,
des Mangels Liebe, der Entziehung;
im Sport den Sieg schon anerzogen
und mitleidlos den Sinn belogen:
die Armen gerne arm gehalten,
die Dummen, die nur Hände falten,
die Klugen gerne ausgenutzt
und vor den Waffen nicht gestutzt.
Kurz:
Wer jung und mündig Leben liebt,
der alt und weise nichts vergibt,
da Schuld kann nur geläutert werden,
wenn Zeiten falschem Denken sterben
und eigenes Leid nicht Schuld verteilt,
doch Liebe in der Seele weilt.
Ein Mensch kam in ein andres Land
und Arbeit er als Doktor fand,
da angesehen und wohl geschätzt,
er Menschen heilte, wenn verletzt.
Doch kam er aus solcher Kultur,
die ehrte nicht die Ärzte nur,
ein andres Ding ließ ihn im Leben,
recht unabweislich anders streben:
Der Mensch vermeinte, in der Frau
ein Geist zu schau’n, der nicht so schlau,
doch mehr zu Diensten solle sein,
in der Kultur hier, ganz allein.
Nicht aber Gleichsein zählten ihm,
nicht jenes Lebens freies Team,
doch mehr das Herrschen und Befehlen,
wo sie sich ihre Freiheit stehlen.
Verankert so in der Kultur,
zuweilen nicht im Menschen nur,
doch inszeniert ins Über-Ich,
bereit zum Kampfe und zum Stich.
Mental geprägt durch die Kultur,
die kaum vertrug der Freiheit Spur,
kam es zum Kampf und zur Gewalt:
Der Arzt, verbildet, nicht so alt,
beging den Mord, schlicht geistig hassend,
von Zeit geprägt, der Liebe passend. –
Nur manchen ist, aus andren Ländern,
solch Sinn im Geiste nie zu ändern.
Nicht jeder Mensch hat Herz zuweilen,
wer sucht danach muss dort verweilen,
auch schon recht lange, immer wieder,
damit uns enden böse Lieder.
Der Mensch kam aus dem andren Land,
in dem sich etwas andres fand,
das er in dieses Land hin nahm,
wo es zu diesem Mord dann kam.
Der Mensch der Welt ist klar verschieden,
Kultur ihn prägt für andres Lieben.
Des Menschen Werden und auch Wesen,
fehlt manches Mal ein feines Lesen,
denn die Kultur schränkt auch zuweilen
dies ein und wird an Grobem feilen.
So ist ein Weg zum Frieden heute,
nur möglich in dem Land der Freude.
So ist ein Weg zur Liebe daher
all der Erkenntnis vielmehr wahrer.
Ein Mensch, der auch ein Vater war,
war seinem Kinde nicht sehr nah,
denn er ihm mehr das Fürchten lehrte
und ihm auch den Humor verwehrte,
sodass dem jungen Kinde blühte,
was es erwachsen sich bemühte:
die Liebe bei den Falschen suchen
und dann der Welt und Menschen fluchen.
Viel besser ist das innere Wissen
aus Liebe, ohne ein Vermissen,
ein Weh nicht, das noch lange sucht
und auch das Echte nicht verflucht,
da nur, in der Erfahrung, innig,
die Liebe durch die Zeit bleibt stimmig.
Der Mensch, der so ein Vater war,
erfuhr sie selber nicht sehr nah,
sodass er selbst, in sich verfangen,
verspürte kaum des Seins Verlangen,
das sich in neu Geborenem zeigt
und sich zu Kindern liebend neigt,
Verlangen, das hier Schönes will,
die Freude und die Ehre still,
die Offenheit und auch die Würde,
genug der Welt ward ihre Bürde.
Ein andrer Mensch kam bald zu ihm
und sprach ein offenes Wort, sublim,
er wollte ihn nicht hart belehren
und nicht gar eitel ihn beschweren.
Es wog, vertraut, die weisen Worte,
in einer Hoffnung auf die Pforte,
den Einstieg in der Liebe Lehre,
die mit gesundem Herz verkehre.
Der Vater hörte zu, betreten,
und zuckte, hier und da, verlegen,
doch rührte ihn das Wort der Liebe,
das auch in seiner Suche bliebe
und ihn, geheim, noch weiter zog
zu einer Ehre, feinem Sog,
sodass er, nickend, doch am Ende
für sich auch selber suchte Wende.
So braucht es, manchmal, Zuversicht,
damit es doch noch werde Licht.
Ein Mensch, der gerne programmierte,
so manche Logik auch kapierte,
da er mit Wenns und Danns jonglierte
und nicht mit Denken fabulierte.
Er kannte Wissen und das Wie
und schrieb Programme, irgendwie.
Auch suchte er nach Fehlerquellen,
die mit der Logik zu erhellen,
ließ Schritt für Schritt den Code debuggen
und konnte so die Fehler knacken,
erwarb sich einen Ruf als Denker
und auch lancierte zu dem Lenker,
der, den Anwender auch im Blick,
ermöglichte den Sinn durch Klick. –
Doch in der Liebe und im Leben,
war’s mit der Logik so ein Streben,
dem konnte er nichts abgewinnen:
er konnte nicht zum Fehler dringen,
da Logik nicht Verzeihen versteht,
mit dem der Alltag besser geht.
So blieb er, nerdig, viel allein
und folgte seelisch einem Schein,
der ihn auch logisch mehr verwirrte,
da rasch er sich im Herz verirrte
und Logik nur ein Teil des Geistes,
denn da die Liebe stets beweist es:
Wer bald allein mit Logik lebt,
die zu Funktionen hin nur strebt,
der wird den Sinn der Liebe nicht
erkennen in den Herzen schlicht,
da, wer darinnen, wohl versteht,
wie man mit einem Fehl umgeht,
das jeder Mensch, gewiss ganz eigen,
wird bald in der Beziehung zeigen.
Ein Funktionieren durch den Klick,
vermeidet Liebe, trotz Geschick,
da er getäuscht ward vom komplexen
Bestreben von uns Mensch-Gewächsen.
Ein Mensch, ganz innig, insgeheim,
denkt an das Morgen, ganz allein,
er meint, dass er sein Ziel erreicht,
das ihn in seinem Herz beschleicht.
So strebt er froh im Augenblick
und übt sich, handelnd, mit Geschick,
um Ziel nach Ziel so zu erreichen
und nicht von diesem Weg zu weichen.
Doch irgendwann geht wohl ihm auf:
dass einsam ist sein Lebenslauf,
da in den Tiefen seiner Ziele,
der Ernst vertreibt die frohen Spiele.
Gemeinschaft, auf der Zielgeraden,
wird sich nur selbst einander schaden,
Gerangel und bedrängtes Kämpfen,
von Frieden dabei schwer zu dämpfen,
da diese Ziele sich nicht einen,
obwohl die Menschen dieses meinen.
Da sucht er sich als Ziel den Frieden
und obendrein auch noch das Lieben,
und findet, dass dies nicht ein Ziel
und auch der Zeit gar nicht ein Spiel,
doch mehr die Kraft im Augenblick,
mit Geist und auch mit Herzgeschick,
ein Ziel, das bald ist leicht verfehlt,
wenn Geist sich unklug Worte wählt,
ein Ziel, das aber tief bewegt,
wenn Seele mit dem Herzen strebt.
So hat er nun ein Ziel gefunden,
mit dem er sich hat tief verbunden,
ein Ziel, nach dem es ihn verzehrt
und das gewiss ihm lange währt.
Ein Mensch, der auch sein Ego zähmte,
wenn dieses sich im Rechte wähnte,
war innerlich dann angespannt
und hätte gern den Sinn verdammt.
Doch da der Mensch auch menschlich war
und daher auch der Seele nah,
Vernunft so nah und Toleranz,
der Duldung eines eitlen Tanz,
war bald der Mensch ein Zähmender,
kein Eitler und kein Lähmender.
Nicht strenge, doch auch nicht zu milde,
mehr mit Erklärungen im Bilde.
Und liebend, weil mit Leidenschaft
geschaut, was gutes Wissen schafft
und kaum geärgert und gescholten
und froh dem guten Freund vergolten.
Dem Ego so zwei Schritt voraus
zu einem gütigen, frohen Haus,
den Frieden wahrend, ob der Wallung
und nie ein Freund der Fäuste Ballung.
So war der Mensch ein Zähmender
und daher nicht Beschämender.
Ein Mensch, der manche Feinde hatte,
saß einst auf einer weichen Matte
und dachte so, bei sich, vertraut:
der Feind hat nicht den Sinn geschaut,
so dass den Tod der nicht verdient,
und besser ewiges Leben mimt,
damit sei er genug gestraft.
Der Mensch dies dachte unbedarft
und kam somit in einen Frieden,
der lange ihm ward froh geblieben.
Sein Feind, derweil, sich stetig mühte,
da er mit Hass und Hetze sprühte,
zum Zwecke des unwahren Sieges
des lebensfernen Narren, Diebes,
der glaubt: das Leben niemals ende,
zur Strafe viele Tode sende.
Doch echte Strafe ist das Irren,
lebendig noch am Tode schwirren,
wenn einer nicht begreift mit Sinn:
Hass bald ist nur des Mords Beginn.
Und wer sich in den Hass verstrickt
als Feind, so dann, bald ewig tickt.
Wer ewig sich am Feind abquält,
lebendig dieses Leben schält,
bis auf die Knochen, dürr und kalt
und ewig, wie der Kosmos, alt,
schon tot im ewigen Leben gar
und dauerhaft darin ein Narr.
So sah der Mensch dies wirklich klar
denn er war menschlich Liebe nah.
Ein Mensch erzog sein Kind im Stillen,
er sprach mit ihm und seinem Willen,
versuchte Freund und Mensch zu sein,
nicht Herrscher oder Sonnenschein.
Er setzte Grenzen, stellte Fragen,
erklärte Worte, die zu sagen,
er lachte auch und freute sich
und ließ das Kind so nicht im Stich.
Er sagte, was ihm nicht behagte,
begründete, was er auch wagte,
verzichtete auf letzte Worte
im auch vertrauten Sinn der Sorte,
Verstehen und Verständnis findend
und nicht sie mit Gewalt verbindend.
Es war nicht leicht dabei gewesen
dem Kinde stets den Sinn zu lesen;
das war auch nicht der Kerngedanke,
weil er dem Kind ihn auch verdankte.
Ein Mensch war alt und krank geworden,
nicht wirklich an sich selbst gestorben,
er hatte sich und seinem Leben
real stets guten Sinn gegeben
und so auch meistens klar und sicher
Humor und Ernst auch für Gekicher.
Die Krankheit war die schwere Last,
die noch in sein Gepäck gepasst,
das er, mit klugem Atem, trug
und stets noch weitere Fragen frug:
Wird meine Liebe lang noch reichen
und nicht dem Leid des Daseins weichen?
Wird meine Weisheit Freunden nützen
und deren Herz und Seele stützen?
Wird all mein Friede sein am Ende,
das ich nicht selber für mich sende?
Wird all mein Wohl der Lebenszeit
auch andren sinnig lindern Leid? –
Es war Gebet und Hoffnungsgröße,
die ihn ein wenig hier erlöste
von Weh und müdem Ende kommend
und nie mehr bald im Leben sonnend.
Er tat, was ihm das Leben riet,
ersann von Tag zu Tag ein Lied
und zeigte sich im Schicksal weise,
denn er auch lebte die Beweise.
Ein Mensch, der gern die Worte führte,
den Rededrang stets tief verspürte,
sodass es ihm, meist unabwendbar,
erschien, dass dieser kaum beendbar,
er daher, frei und froh, sich nahm
die Räume in Gesellschaft, warm
und dringlich er die Worte führte,
sodass er selber sich verspürte.
So ließ er sich durchs Wort verführen
und auch sich noch dabei selbst küren,
das war wohl mehr sein Zwangscharakter
und auch Bedrängen als Verzwackter,
denn logisch schien er schon zu reden,
doch war Erzählung nicht das Leben,
was selten andere interessierte,
doch er recht eifrig insistierte,
dass andere sich von ihm abwandten,
die nichts an seinem Wortrausch fanden.
Zum Glück, es war ihm nur die Phase
von ein paar Jahren der Emphase,
sodass er schließlich, selbst erkennend,
zurück sich nahm, das Wort bekennend,
dass Reden Silber, Schweigen Gold.
Doch wurd’ er Worten nicht abhold,
sodass er redend weiser schien,
sein Schweigen Reden wurd’ sublim!
Genug er hatte, all die Jahre,
geredet auf dem Weg zur Bahre,
sodass ihm Qualität hier wurde
und er auch seltener grimmig murrte.
Sein früheres Quasseln sich erschöpfte,
er später still aus Schweigen schöpfte.
Ein Mensch war sich des Geists bewusst
und hatte denkend große Lust
Vernunft und auch Verstand zu wählen
und wissend auf den Sinn zu zählen.
Dass wahr und falsch so manches sei,
weshalb er nahm auch diese zwei
und prüfte stets, wie etwas wäre
und suchte, dass er dies erkläre.
Doch hatte er noch nicht erkannt,
das Wahre braucht das falsche Land,
um wahr zu sein und zu erkennen,
das Falsche musste er so nennen
und auch den Rahmen dazu malen
indem sie gültig, diese Zahlen.
Erst später wurde deutlich ihm,
das Wahre ist auch sehr sublim,
geschichtet und als Ebenen laufend,
in Höhen und auch tief verlaufend,
mit Schatten und den Projektionen;
ein weites Feld, das sich sollt lohnen.
Ein Mensch gelangte zur Erkenntnis,
die anderen schien nur als Bekenntnis,
dass Wahrheit nicht von Worten zehrt,
das Gegenteil schien ihm verehrt.
Der Mensch erkannte an den Worten,
dass sie begehen bald das Morden,
dass sie auch täuschen, ob der Sicht,
zu wissen und erkennen, was Licht.
Der Mensch erkannte, dass sie bauten
Maschinen, das dem Mensch Vertrauten,
die Theorie der Mensch ersann,
weil der damit die Welt gewann.
Die Worte bauten all die Waffen,
sie strebten nach dem Geld, voll Raffen,
sie hetzten und sie tief verletzten,
besonders bald sie einfach schwätzten.
Doch sah der Mensch, die Worte deuten
auf Sinne, die auch klar bedeuten,
dass Hoffnung und auch Zuversicht
ist innig schon verwoben mit Licht.
So sah der Mensch in Licht nicht nur
Physik und Zahlen, Formeln stur,
doch auch der Schöpfung Seele gar,
das machte ihm das Wort doch wahr.
Ein Mensch, der gerne offen redet,
auch gerne all sein Unkraut jätet,
das er mit seinen Wurzeln zieht
und so nicht seiner Pflicht entflieht.
Sein Menschsein dies am Tag bedarf,
denn für den Frieden ist Bedarf,
womit er auch den Mumm anzeigt
und nicht sich der Gewalt zuneigt,
die bald in seinem Geiste wieder,
ihm singt, voll Trotz, die eitlen Lieder.
So wächst, ganz still, das Unkraut nach
und hält den Menschen dabei wach,
da seine Seele, tief und gütig,
entpuppt sich als ganz edelmütig
und er, getragen von der Liebe,
vermeidet Kampf und eitle Hiebe.
Der Mensch, der gerne offen redet,
sich daher nicht damit verspätet,
dem Ego-Geist sich zu entziehen
und all sein Unkraut rasch zu ziehen,
indem er klar und fein durchschaut,
wie Mensch sich hin zur Liebe traut,
die Kraft und Stärke und Verzeihen
bedarf durch einer Seele Weihen,
was, tief gegründet, all dem Wind
des Ego-Geists nichts abgewinnt
und daher auch den kleinen Pflänzchen
nicht zugesteht die eitlen Tänzchen.
Er daher eine Ruhe zeigt,
die auch der Wahrheit sich zuneigt
und er sich so getragen weiß,
denn er ist selber der Beweis.
Ein Mensch nicht mochte die Gedanken,
mit denen Menschen oftmals schwanken,
wenn angedacht und ausgedacht
der Mensch bald über andere lacht
und der bald meint, er dürfe dies,
weil all sein Witz es ihm bewies.
Der Mensch nicht mochte dies Gebaren,
denn er mehr lebte sich im Wahren
und Schönen, Guten, aufrichtig,
er fand manch’ Witze unrichtig.
So kam es, dass er nicht belehrte,
doch mehr im Worte sich bewährte
und durch sein Beispiel mutig ging,
auf dass er sich nicht selbst verfing
und mehr sich mühte treu zu sein
der Haltung einer Würde fein.
Nur dies war schwer in seinen Zeiten,
denn manche andren zeugten Leiden,
sie unterstellten, projizierten,
da sie sich selber nicht kapierten.
Der Mensch ging weiter, dennoch heiter,
ging seine Wege fröhlich weiter,
blieb ernstlich nicht auf seiner Strecke,
weil er sich selber nicht versteckte
und hat gelebt fast neunzig Jahre,
in denen mehr und mehr ihm klarte,
sodass er stetig, lächelnd, innen,
den Augenblick konnt’ froh gewinnen.
Ein Mensch, der gerne sich enttäuschte,
auch gerne dunklen Sinn verscheuchte,
da nicht das Dunkle er nur sah,