Der erste Freund - Andre Le Bierre - E-Book

Der erste Freund E-Book

Andre Le Bierre

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Leben wir in einer Generation, die tolerant genug ist, Homosexualität an den eigenen Kindern zuzulassen? Und wie passiert das mit der ersten schwulen Liebe?

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Andre Le Bierre

Der erste Freund

Schwule Erotikgeschichte

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Vorwort

Der erste Freund vereint den gleichgeschlechtlichen Sex mit schwuler Liebe und der Tatsache, dass es Erotikgeschichten gibt. Aber auch existieren viele homoerotische Geschichten.

 

Der Sex im gleichgeschlechtlichen Bereich ist und bleibt spannend. Diese Geschichte habe ich aus meinem Buch „Harte Tatsachen 2“ ausgekoppelt. Die Geschichte selbst erzählt von einer schwulen Liebe ...

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen …

 

Der Autor

Kapitel 1

  Es war an einem heißen Sommertag im August. Mittwochnachmittag, kurz nach dem Mittagessen … Ich machte mich gerade fertig für eine kurze Fahrt in das 30 Kilometer entfernte Flensburg. Ich musste ein paar Papiere bei der Krankenkasse einreichen und wollte das schöne Wetter nutzen, um wenigstens mal herauszukommen. Seit einem Arbeitsunfall vor einigen Monaten hatte ich schwer mit Frakturen an beiden Beinen zu kämpfen. Neben der Mehretagenfraktur am linken Schienbein war mein rechtes Sprunggelenk etwas defekt. Aber ich hatte dort keine Schmerzen mehr. Lediglich das linke Bein zwang mich noch zu einem etwas humpelnden Gangbild.

 

Vor dem Spiegel im Bad meiner 1,5-Zimmerwohnung gelte ich mir meine braunen kurzen Haare und setzte meinen Ohrring, eine kleine Metallkreole in das linke Ohr. Dann Schoss ich noch schnell eine halbe Dose Axe Musk unter mein violettes Muskelshirt und zog mein hell-kariertes Hemd drüber, wobei ich gleich die Ärmel hoch krempelte. Mit langen Ärmeln ging ich eigentlich nie aus dem Haus. An den Füßen trug ich schwarze Sneakers. Die Socken hatte ich weggelassen. Es war einfach zu heiß dafür. An den Beinen trug ich eine 3/4-Freizeithose in Weiß. Ein paar Wochen früher hätte ich meine mäßig behaarten Beine nicht offen gezeigt. Sie waren von Narben gezeichnet und die Behaarung musste erst nachwachsen.

 

Man hatte mir die Haare für mehrere Operationen dort entfernt. Doch nun waren die Narben nur noch leicht sichtbar und auch die Behaarung war wieder gleichmäßig. Ein letzter Griff in mein Regal und das Lederband mit einem melierten Glaskreuz in Schwarz-braun und eine braune Glasperlenkette hingen um meinen Hals. Ich cremte mir die Hände mit einer duftenden Repairhandcreme ein. Ich hasste raue Hände, gerade an mir selbst. Die Ketten hatte ich im Rahmen der Rehamaßnahme vor Wochen selbst gefertigt und trug diese stets. Nur noch meine sechs Metallringe an den Fingern, und ich war abmarschbereit. Das waren Dinge, die ich vorher nie tat. Ich lebte über zwanzig Jahre heterosexuell und hatte mein eigentliches Ich hinter der Fassade eines braven Familienvaters versteckt.

 

Meine Ehe ging ein Jahr zuvor kaputt. Seitdem lebte ich allein und konzentrierte mich auf Freunde und natürlich den Job als Postkurier. Das Subunternehmen, für das ich arbeitete, wartete sehnsüchtig auf meine Rückkehr. Aber ich war noch krankgeschrieben und würde innerhalb der nächsten vier Wochen mit dem Hamburger Eingliederungsmodell meine Arbeit wieder aufnehmen. Ich hatte also noch Zeit.Den Rest meiner Freizeit verbrachte ich mit Chatten, Videofilmen, Musik und Onlinespielen. Meine MP3-Sammlung platzte derzeit schon aus allen Nähten und auch die neusten Filme kannte ich schon. In letzter Zeit sammelte ich homosexuelle Streifen und auch Hardcoremovies aus der Sparte.

 

Zum abendlichen Onanieren waren diese gut genug. Natürlich hatte ich vor meiner Ehe auch schon homosexuelle Erfahrungen, aber durch meine Fassade ging ziemlich viel in mir kaputt. Nach der Trennung versuchte ich, mir das wieder zu holen, was verloren gegangen war: mich selbst!

Das gelang ganz gut, hieß aber auch, dass ich mehr Schuhe besaß als meine Exfrau und auch mehr Ringe trug. Einen Ohrring trug ich schon die ganzen Jahre. Okay, das Muskelshirt verdeckte ich natürlich mit dem Hemd, weil ich einen kleinen Bauchansatz hatte. Es war eigentlich nur die hochgradige Adipositas, mit der jede Frau jeden Tag zu kämpfen hatte. Mein Selbstbewusstsein war auf jeden Fall wieder hergestellt und ich fühlte mich so wohl, wie ich war, natürlich mit dem ganzen Schnickschnack am Körper. Noch schnell die Tür zu geschlossen und dann ins Auto geschwungen … Es konnte also losgehen. Von der nordfriesischen Provinz ging es quer durch das Dorf in Richtung B199. An der letzten Bushaltestelle vorm Ortsschild sah ich jemanden an der Bushaltestelle stehen, als ich mir gerade eine Zigarette anzünden wollte. Mein blauer Twingo glühte von innen, so hatte ich schon bei Abfahrt das Fenster der Fahrertür ganz offen stehen. Auf der Kreuzung drehte ich um und fuhr noch mal zur Bushaltestelle zurück. Wir hatten Ferien und der jungte Mann, der vergeblich auf den Bus wartete, hätte bis zum Herbst warten können. Es fuhr in der Zeit kein Bus.

 

Ich war gut gelaunt und das war wahrscheinlich auch der Grund, warum ich eine Schleife fuhr, um mit dem geöffneten Fenster bei dem Jungen anzuhalten. „Du?“, fragte ich freundlich. „Wir haben Ferien! Du wartest doch nicht auf den Bus, oder?“ Da klatschte sich der Junge mit der flachen Hand auf die Stirn und fluchte: „Scheiße! Ach man, wir haben ja Ferien!“ Ich sah ihn mitleidig an und sagte: „Eben! Wo wolltest du denn hin?“ Er überlegte kurz und sah mich an. Was für ein Traum von Typ, aber viel zu jung. Er war höchstens zwanzig Jahre alt … aber süß. Seine dunkelblonden Haare saßen in einer gekonnten Justin Biberfrisur und ich versuchte, seine Augenfarbe zu erkennen. Aber vergeblich, die Sonne blendete.

 

Sein Outfit war der Knaller schlechthin. Sein Oberkörper war von einem schwarzen ärmellosen Netzshirt bedeckt und weiter unten steckte der schlanke Body in einer knallengen Radlerhose, welche bis kurz über die Knie ging. Ohne Socken steckten seine schlanken Beine in weißen neuen Turnschuhen. „Ich wollte eigentlich nach Flensburg!“, sagte er und zog einen Schmollmund mit seinen vollen Lippen. Um das linke Handgelenk trug er zwei Freundschaftsbänder und einen Plastikring, wahrscheinlich von der letzten POE.„Dann steig ein!“, sagte ich, ohne weiter nachzudenken. „Ich fahre eh nach Flensburg!“ Überrascht sah mich der junge Mann an und grinste plötzlich. „Wirklich?“, fragte er, als würde er nicht glauben, dass ich ihm das anbot. Ich meine, wir lebten in einem Dorf.

 

Warum sollte ich das nicht tun? Er freute sich und flitzte zur Beifahrerseite, machte die Tür auf und stieg ein. „Danke, das ist wirklich nett von dir!“, sagte er und schloss die Tür. „Marcel!“, stellte ich mich vor und gab ihm die Hand. „Ähm … ja! Ich heiße Bjarne!“, sagte er und griff meine hingehaltene Hand. Seine Finger waren ganz warm, aber überraschend weich. Es war schon ungewöhnlich, das so ein junger Typ ohne jeglichen Anhang allein in so einem Aufzug nach Flensburg fahren wollte. Man konnte wirklich alles an ihm sehen. Auch sein Glied zeichnete sich deutlich an der schwarzen Radlerhose ab. Eine ganz schöne Bestückung schien er zu haben. Auf jeden Fall war er nicht auf dem Weg zum Einkaufen oder zum Bewerbungsgespräch. Wir fuhren mittlerweile auf der B199 und näherten uns Handewitt. Bjarne hatte das rechte Fenster ebenfalls ganz geöffnet und hoffte zumindest so ein paar Luftzüge abzubekommen.

„Wo soll ich dich denn absetzen?“, fragte ich und zündete mir noch eine Zigarette an. „Danke, ich rauche nicht!“, lehnte er die von mir angebotene Zigarette ab und überlegte kurz. „Ja … ähm … Wassersleben?“, fragte er vorsichtig. „Kein Problem!“, erwiderte ich und fuhr fort. „Du willst zum Strand?“ Sein unsicheres „Na .. Jaa“ gab mir doch zu denken. „Und du kommst auch wieder zurück?“, fragte ich noch mal. Nickend blockte er meine Fragen ab und bemerkte ziemlich schnell: „Du stellst viele Fragen!“ Ich versuchte ja nur, das Eis zu brechen und die Fahrt etwas lockerer zu gestalten.

 

Eigentlich hätte es mir aber auch egal sein können, was er in Flensburg machte und wie er zurückkommen wollte. Ich war auf die B200 gefahren und fuhr die vorletzte Ausfahrt vor der dänischen Grenze raus. Kurz vor Danfoss ging es links ab nach Wassersleben, dem Kurort direkt an der Förde. Durch das alte Waldgebiet ging es den Berg runter zur Strandpromenade und zum Parkplatz. „Verabredung?“, fragte ich noch mal und scherzte dann: „Muss ein wirklich interessantes Mädel sein, wenn man sich so aufdonnert!“ Da verzog Bjarne das Gesicht und ich bog rechts auf den Parkplatz direkt am Strand. „Witzig!“, motzte er und stieg aus.

Beim Entfernen vom Auto redete er noch immer, sodass ich ihm hinterher ging und das Auto abschloss. „Ich habe kein Wort verstanden!“, rief ich ihm hinterher und plötzlich stoppte er. Humpelnd versuchte ich ihm hinterher zu gehen, war aber nicht besonders schnell. Er drehte sich um und sagte: „Dann musst du nicht so abfällige Bemerkungen machen … Ähm … Alles in Ordnung mit dir? Hast du dich vertreten?“ Ich stapfte mühsam durch den weichen Sand und hatte ihn erreicht. Er sah mir direkt in die Augen und ich fragte nach: „Was hattest du gesagt?“ Er lächelte und sagte: „Ist eine lange Geschichte! Was ist mit deinem Bein?“ Da musste ich grinsen. „Das ist auch eine lange Geschichte!“, sagte ich und stapfte langsam neben ihm her. „Na ja!“, fing er an auf mein Gespräch einzugehen. „Ich habe Zeit! Wir können ja ein paar Meter gehen, wenn du willst! Ich meine, wenn du kannst ...“

 

Ich nickte und schaffte es tatsächlich mit ihm den ganzen Strand entlang zu laufen. Seitlich an der Düne setzten wir uns in den Sand und zogen unsere Schuhe aus. Dann fing er an zu erzählen: