Der Ewige Webstuhl - Engelbert Manfred Müller - E-Book

Der Ewige Webstuhl E-Book

Engelbert Manfred Müller

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Beschreibung

Große Vielfalt lyrischer Texte Innovative Formen Gedichte von 2008 bis 2019 3. Band der Gedichte neu: Lyrik für den Bildschirm

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Seitenzahl: 42

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zum Text:

Während des Schreibens von kurzen und längeren Erzählungen geht das „Weben“ von Gedichten immer weiter.

Im ersten Abschnitt mit dem Titel „Das Schaufenster“ erscheint ein Querschnitt aus den verschiedenen Typen von Gedichten: neuere Texte mit Neubildungen von Wörtern in Form von zusammengesetzten Substantiven, Texte aus der Sammlung „Poesie für den Bildschirm“, die auf Videos entstanden, solche aus der noch nicht veröffentlichten Sammlung „Wörter fürs Auge“, in der Bild und Wort kombiniert werden, und auch ganz konventionelle Gedichtformen.

zum Autor:

Engelbert Manfred Müller, 1940 geboren, in Köln und Leverkusen aufgewachsen, war 40 Jahre als Lehrer an Volksschulen, Hauptschulen und Gesamtschulen tätig. Davon verbrachte er 9 Jahre an Schulen in Chile und Mexiko. Nach seiner Pensionierung 2003 tauschte er sein jahrelanges Malhobby gegen das Schreiben ein.

Engelbert Manfred Müller lebt in Bergisch Gladbach und ist Mitglied des dortigen Autorenvereins „Wort und Kunst“. Dieser Band ist sein 3. Gedichtband. Außerdem sind etliche Bände mit Erzählungen, ein Roman, ein Band mit Aphorismen und ein Band mit Reiseberichten von ihm erschienen.

Inhalt

Schaufenster

Nur du und ich

Um uns herum

Im Laufe des Jahres

An Kretas Küste

Um Leben und Tod

Wörter fürs Auge

Poesie für den Bildschirm

Verspätetes Vorwort

Schaufenster

Liebe ist ...

wie Akelei im Licht des Mondes

und neues Leben in der Wüste

wie das Verdoppeln eines Geistes

das Sanfte eines Botticelli-Auges

Blumensprießen im Asphalt

der Falterkuss der Kinderhaut

die Schau des anderen Planeten

die Explosion der Vielfalt

wie Schleier voll Geheimnis

und endlos neues Ufersuchen

und warme Mondesfrüchte

einsam frühes Lied der Amsel

und blaues Fest der Zweisamkeit

wo Erde sich und Himmel küssen

wo Berge sich in Blüten wandeln

und du im reichen Tang regierst

die Post vom Mondenfisch bekommst

und jede Linie deiner Hand von uns erzählt

dein Nabel Orientmärchen haucht

den Alltag Poesie bewohnt

und dunkle Nächte von Peru Geheimnis weben

Geschenk des Stillstands

Sommerabenddämmerung

Und meine Stirn

Der Mittelpunkt der Welt

Um den unendlich langsam

Sich die Scheibe dreht

Glühwürmchenband

Domestizierter Autoschlangen

Und in der fernen Ebene

Die Schüchternblinksignale

Unbekannter Lichter

Aus der Nähe weht ein leichter Wind

Ganz ungewohntes Nachbarlachen

Hoffnungsvoller Bildschirmtod

Ein Flugzeugbrummen netzt

Wie Tau bescheiden meine Haut

Am Kopf des Hügels senden Baum und Gräser

Nur geheim Wachstumsvermutung

Im Wald streift meine weißen Schnurrbartspitzen

Herbsüß der Duft von Geißblattblüten

Erwachen einer Jugendliebe

Von ganz weit und doch ganz nah

Grausam überlebe ich

Grausam überlebe ich

Die zweite Blüte der Magnolie

Grillduft aus des Nachbars Garten

Ohne Senfgasgiftgestank

Sonnenblitzen auf dem Taubenschwarm der Höhe

Keine Blitze von Raketen

Einschlagdonnern

Durch den trauten Duft von Blüten

Unsers alten Geißblatts

Sehe ich nur reinen Himmel

Urlaubsflieger

Friedlich ziehen

Kondensstreifen

Zierlich mir zur

Malerischen

Muße.

Stadtrandjuni

Holunderblüten herbe Süße

Duftgedächtnissuppe Mix mit

Rolltreppenüberholspurschweiß

Anhangdrüse suggeriert ihm

Zeit ist Geld und Geld ist Glück

Marienkäferlarven

Blattlauskolonienfresser

Florfliegenmahl in Rosenblättern

Gibt es noch hier und da

Doch Glyphosatgedränge Nötigung

Durch Aktionäre Vorstandkorruption

Saatgutlobbyisten Wunderbare

Güllevermehrungspestizide

Räte Parlamente längst befallen

Wo stehe ich? Und kann ich anders?

Wenn Luther heute lebte,

würde er gegen Juden und Bauern wettern

oder gegen Islamisten und G20-Gegner?

Oder würde er erschrocken sein, wenn er hörte,

Und anprangern, dass 80% der Insekten

Verschwunden sind?

Würde er gegen Bayer und Monsanto predigen

Oder Frau Hendricks ermahnen,

nicht nur zu mahnen, sondern

als Regierungsmitglied endlich zu handeln?

Wäre er für eine Erhöhung der Rüstungsausgaben

Und würde die christliche Mutter wählen?

Würde er den Links-Rechts-Kleinkrieg führen

Und mit AfD-Schelte seine Zeit verplempern

Oder die wirklichen Weltprobleme anpacken:

Umwelt, Kriege, die wachsende Schere zwischen

Arm und Reich?

Würde er mit den Christen, Sozialisten und Freiheitlichen

Die Lobbyisten überall unterstützen?

Oder hätte er Kontakt zu Attac und Abgeordnetenwatch,

Mehr Demokratie und Campact per Internet?

Oder würde er die verschweigen,

wie die Maulkörbe in Deutschlandfunk, ARD und ZDF?

Oder wäre er für eine völlig neue Entwicklungs-,

Friedens- und Außenpolitik,

um einer Welt für Natur und Menschen noch

Chancen zu geben?

Wo würde er stehen? Und könnte er anders?

Lebenslauf

Als Gaukler wie ein Schmetterling

Balanceakt am Seil zum Du

Und zu der Tiefe deiner Augen

Hand in Hand beim Wandern durch die Welt

Ein goldener Mimosenduft

Und spitze weite Kältegipfel

Als Bergmann mit der Grubenlampe

In Schlucht und Klüften meines eignen Ichs

Verborgne Schätze und auch Schrecken

-Dann und wann zu zweit- entdecken

Die Reise nach Kythera

Manchmal müssen wir die Heimat

und das Fenster der Zufriedenheit verlassen

Ein schwereloser Traum

lässt oft dir Transparenz erscheinen

in ein Dasein von ganz andrer Art

Doch der See der Tiefe

kann auch trügerische Ungeheuer bergen

und das Zappeln nie gekannter Lebewesen

Es locken blaue Schätze goldnes Glitzern

aus dem Reich von Avalon

Ein Mund gefüllt mit Wörtern und ein lichtbegabter Pinsel

Strenge Technik und Papier der Bürokraten

stellen dir ein Bein

Doch wärmt die Sonne alter Männer

lässt die Sehnsucht dir erstarken

die Sehnsucht nach Kytheras

Blitzen der Unendlichkeit

dem Friedensschluss von Rechteck und Lebendigem

Ein Blick zurück auf Stunden heller Heiterkeit der

Kindheit

Dann letzte scharfe Missbrauchswarnung

vor der Landung in Kythera