So nah und so fremd - Engelbert Manfred Müller - E-Book

So nah und so fremd E-Book

Engelbert Manfred Müller

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Beschreibung

Der Indio, der einem gescheiterten amerikanischen Pensionär zeigt, wo es lang gehen sollte, das deutsche Paar, das beim mexikanischen Totenfest das tragische Scheitern seiner Ehe erlebt, die furchtbaren Spätfolgen der Pinochet-Diktatur, die ein ehemaliger politischer Aktivist im heutigen Chile erleiden muss, und viele andere Schicksale erzählen von Begegnungen von Personen aus der ersten Welt mit der farbigen und dramatischen Wirklichkeit Lateinamerikas.

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zum Text:

Der Indio, der einem gescheiterten amerikanischen Pensionär zeigt, wo es lang gehen sollte, das deutsche Paar, das beim mexikanischen Totenfest das tragische Scheitern seiner Ehe erlebt, die furchtbaren Spätfolgen der Pinochet-Diktatur, die ein ehemaliger politischer Aktivist im heutigen Chile erleiden muss, und viele andere Schicksale erzählen von Begegnungen von Personen aus der ersten Welt mit der farbigen und dramatischen Wirklichkeit Lateinamerikas.

zum Autor:

Engelbert Manfred Müller, 1940 geboren, in Köln und Leverkusen aufgewachsen, war 40 Jahre als Lehrer an Volksschulen, Hauptschulen und Gesamtschulen tätig. Davon verbrachte er 9 Jahre an Schulen in Chile und Mexiko. Nach seiner Pensionierung 2003 tauschte er sein jahrelanges Mal-Hobby gegen das Schreiben ein. In der Zeit von 2004 bis 2010 entstanden drei Gedichtbände, ein Band mit Erzählungen aus Lateinamerika, ein Band mit Erzählungen aus Südeuropa, ein Band mit Erzählungen aus Deutschland, ein Kurzroman und zahlreiche Kurzgedichte zu Bildern unter dem Titel „Wörter fürs Auge“.

2015 erschien ein Band mit Erzählungen unter dem Titel „Das Auge der Stadt“ im Buchhandel und 2016 der Lissabon-Roman „Nur ein Schlüsselanhänger“.

Der Autor lebt seit 1982 in Bergisch Gladbach.

Inhalt

Tzintzuntzan (Mexiko)

Am Rande des Sumpfs (Chile)

Globalisierung oder Tod oder was? (Mexiko)

Bekenntnisse eines Trinkers (Peru)

Alles inklusive (Dominikanische Republik)

Wer hat ihn umgebracht? (Mexiko)

Tequila (Mexiko)

Tupungatito (Chile)

Ein unvergesslicher Strand –Playa inolvidable (Mexiko)

Für Sigrid

Tzintzuntzan

S ie hatte ihn gleich unwiderstehlich angezogen, mit ihrer seidenweichen Haut und ihrer exotischen Erscheinung. Barg sie nicht irgendwo tiefe Geheimnisse, die es zu ergründen galt?

Als er Gerlinde seine Fasziniertheit mitteilte, suchte sie ihn gleich wieder auf den Boden der Tatsachen, in die Realität oder -wie sie es oft ausdrückte - auf den Teppich zurückzuführen. "Ich finde sie auch schön. Aber deshalb brauchst du doch nicht gleich einen Orgasmus zu kriegen."

Er hatte die merkwürdige Pflanze im Innenhof des kleinen Hotels gesehen, vor dem sie angehalten hatten, um sich dort für zwei Nächte einzuquartieren. Gerlinde hatte das Hotel vor der Reise in einem Reiseführer ausgesucht, weil es als preiswert und sauber geschildert wurde. Johannes war sofort davon angetan, als er es erblickte, weil es malerische ochsenblutfarbene Wände mit schmiedeeisernen Gittern vor den Fenstern hatte. Und nun diese schönen Innenhöfe. Am ersten lag die Rezeption und in der Mitte das Beet mit dieser Pflanze, die ihm zuvor noch nie begegnet war, und die ihn begeisterte. "Schau mal, diese Blüten, die wie aus Porzellan sind, und die Blätter scharf wie ein Stilett. Und die Äste wie derbes männliches Glied." "Jetzt spinnst du wieder. Lass uns mal lieber zur Rezeption gehen. Vielleicht ist ja gar nichts frei."

Der stämmige Mann aus der Rezeption ging vor ihnen her, als sie den zweiten Innenhof betraten, wo ihr Zimmer hinter der Galerie auf der ersten Etage lag. An seinem Gürtel hing ein Lederbehälter. Für ein Messer, eine Pistole oder lediglich ein Handy? Gerlinde betrachtete sein ebenmäßiges Gesicht mit Wohlwollen. Ein schöner Mann. Nur seine dunklen unergründlichen Augen. Obwohl - waren nicht ihre eigenen Augen ähnlich? Nur irgendwie stumpfer, oder härter. Gleich links hinter dem Durchgang stand ein schwarzer Sarg, aus dem zwei Beine mit Turnschuhen herausschauten. In der gegenüberliegenden Ecke hing ein rosa gekleideter Engel an der Wand. Johannes schaute Gerlinde unsicher grinsend an. Sie wussten von der ironisch witzigen Behandlung des Todes in Mexiko und welche Blüten diese an diesem Tag trieb, dem Totentag. Und besonders hier im Staate Michoacán. Deshalb hatten sie entschieden, die dritte Woche ihres Urlaubs nicht mehr am Strand, sondern auf einer Reise durch die kolonialen Städte des Landes zu verbringen, mit ihren Kunstschätzen und ihren Sitten und Gebräuchen. Gerlinde hätte die Zeit am liebsten weiter am Strand verbracht, mit Schwimmen und Tennisspielen. Doch war sie ja auch an Kunst und Kultur interessiert, nur nicht mit diesem leidenschaftlichen Fanatismus wie Johannes, wie sie meinte. Und warum sollte man nicht auch die abergläubische Seite dieses Landes etwas näher kennenlernen, in dem sie seit zwei Jahren wohnten? Beide arbeiteten in einer deutschen Firma, die chemische Produkte herstellte, sie als Chemikerin, er als Kaufmann.

"Das ist nun doch ein bisschen dick aufgetragen. Schau dir das mal an," rief Gerlinde und zeigte auf die Zimmernummer 13 über der Tür, die der Mexikaner mit seiner dichten schwarzen Mähne jetzt aufschloss. Er grinste, als er ihre Blicke bemerkte. "Passt doch zum heutigen Tag, oder?" meinte er gelassen. "Aber passen Sie auf beim Eintreten! Der Kopf!"

Doch es war schon zu spät. Gerlinde stieß sich unsanft den Kopf an dem wirklich sehr niedrigen Türsturz. Als sie die Hand auf die entstehende Beule hielt, hatte sie Blut am Finger. "Entschuldigen Sie, Señora. Soll ich ein Pflaster holen?"

Das war ihm jetzt richtig peinlich. Johannes reichte seiner Frau sein Taschentuch.

"Nein, lassen Sie mal, das geht schon," meinte Gerlinde zu dem Mexikaner. Es hatte sich ihr aber eine gewisse Verstimmtheit bemächtigt.

"Die Betten sind ja auch nicht viel größer als ein Sarg," bemerkte Johannes in dem Zimmer skeptisch.

"Du wolltest doch unbedingt in dieses Hotel." Ihre Stimme klang jetzt etwas spitz.

"Ja, ist ja schon gut. Aber ausgesucht hattest du es."

"Naja. Für den Preis kann man wohl auch nicht mehr verlangen."

"Was ist das übrigens für ein Bäumchen hier? Ich habe es noch nie gesehen," wollte Johannes von dem Dunkelhaarigen wissen, als sie auf dem Weg zur Registrierung in der Rezeption wieder den ersten Innenhof durchschritten.

"Cacalosuchil," war seine knappe Antwort.

"Ein indianischer Name offensichtlich."

"Ja, sie hat aber noch viele andere Namen. Frangipani. Und Tempel- oder Pagodenstrauch. Sie ist übrigens giftig. Vor allem der milchige weiße Saft, der heraustritt, wenn man etwas abbricht."

"Siehst du. Lass also deine Finger davon! Ich habe dir ja schon oft gesagt, dass es gefährlich ist, wenn man seine Nase zu tief in die Dinge reinsteckt."

"Ist ja schon gut. Aber faszinierend sieht sie schon aus."

"Nimm die Dinge doch einmal einfach so, wie sie sind, ohne immer noch was dazu zu spinnen!"

Er antwortete jetzt nichts mehr. Es hatte ja sowieso keinen Zweck. Das hatte er schon so oft erfahren.

***

Mal war es ein rhythmisches Stampfen mit den knotigen Stöcken oder ein gleichmäßiges Aufstoßen der Füße in den bäuerlichen Sandalen, einem Stepptanz nicht unähnlich, dann ein synchrones Zappeln, wie von Marionetten, die über geheime unsichtbare Fäden gesteuert schienen. Die Gesichter von allen immer in der gleichen Richtung, ob sie nun mit den Stöcken wie zittrige Greise wackelten oder dann plötzlich mit ungeahnter, fast erschreckender Energie hochsprangen und durch Kraft und behende Jugendlichkeit überraschten. Fast wie auferstandene Leichen. Auch die Masken auf den Gesichtern der Tänzer zeigten diese doppelte Funktion: zerfurchte alte Gesichter, aber ewig lächelnd und die Wangen von rosigem Rot. Vier Tänzer bewegten sich so auf der hölzernen Bühne, in die traditionellen weißen Hosen und weißen Hemden der Bauern in Michoacán gekleidet, die Öffnungen der Kleidungsstücke mit bunten Stickereien verziert. Darüber der prachtvoll gewebte rote Poncho.

Sie hatten sich durch die lange Gasse mit endlosen Reihen von Buden gezwängt, an stinkenden Autos vorbei, die mitten in dem Chaos von langsam sich vorwärts schiebenden Menschen hupend und doch kaum beachtet weiterfuhren. An einer Bude mit einer überquellenden Fülle von aufeinandergestapelten Totenköpfen aus Zucker in verschiedenen Farben waren sie stehengeblieben, wo Johannes fragte, ob die auch gegessen würden, während Gerlinde kopfschüttelnd einen Schritt zurück stehenblieb.

"Natürlich werden die gegessen. Wollen Sie einen kaufen?" "Nein, danke. Ist mir wahrscheinlich zu süß," antwortete Johannes lächelnd.

"Ja, die sind wirklich sehr süß. Aber wir Mexikaner lieben das," meinte ein schwarzlockiger Mann, der neben ihm stand. Er trug einen schweren schwarzen Schnurrbart, der seinen Kopf nach unten zu ziehen schien, und eine Brille mit dicken Gläsern. Neben ihm stand eine zierliche kleine Frau mit einem aparten Mayagesicht und zwei hübschen kleinen Mädchen mit ebensolchen Gesichtern.

"Geben Sie mir zwei Totenköpfe, die mit dem grünen und roten Zuckerguss!"

Johannes überreichte sie den Mädchen, die vor Freude strahlten und sich gleich ans Verspeisen machten.

"Das war doch nicht nötig," meinte ihr Vater lächelnd. "Ihre Mutter will sowieso nicht, dass sie so viel Süßes essen. Sie ist nämlich Ärztin. Nun, wie gefällt es Ihnen hier?"

"Ich finde es wunderbar und hochinteressant," begeisterte sich Johannes.

"Haben Sie denn schon den Tanz der alten Männer gesehen?" "Nein, was ist das?"

"Nun, gehen Sie mit uns! Das müssen Sie unbedingt sehen."

Unterwegs hatten sie sich über ihre Familien unterhalten, über die Kinder von Gerlinde und Johannes, die jetzt in Deutschland studierten, über den Beruf von Ricardo und Ximena, wie sie sich vorgestellt hatten. Er arbeitete als Geologe und sie als Chirurgin in der Hauptstadt von Michoacán. Sie bewunderten die guten Spanischkenntnisse der beiden Deutschen, vor allem die von Gerlinde, die die Sprache noch besser beherrschte als Johannes. Und Johannes gefiel der nette Umgang, den beide mit ihren Kindern pflegten, welche durch Aufgeschlossenheit und Intelligenz bestachen.

"Eine Darstellung des menschlichen Lebens mit Alt und Jung?" wollte Johannes wissen, als der Tanz zu Ende war.

"Könnte man sagen," erwiderte Ricardo. "Aber noch etwas mehr. Die Masken der Alten sind aus einer Paste gefertigt, die aus Maisstroh hergestellt wird. Mais aber ist Symbol für das Leben, das immer wieder neu entsteht. So könnte man sagen, dass der Tanz auch Ewigkeit und Wiederauferstehung bedeutet."

"Das hört sich ja sehr christlich an," warf Johannes ein.

"Die Tänze sind älter. Sie stammen aus indianischer Zeit, vor der Eroberung durch die Spanier. Und sie haben etwas zu tun mit dem Gott Xipe Totec, dem Gott, der sich die frische Haut eines Geopferten überzog. So schaute das Alte durch das gestorbene Neue hindurch, das Lebendige durch das Tote."

"Ist das nicht etwas weit hergeholt?" fragte Gerlinde, etwas unangenehm berührt.

Ricardo schaute sie mit großen Augen an. "So sind wir Mexikaner eben," meinte er dann achselzuckend.

Bevor sie sich trennten, empfahl er den Deutschen noch einen Besuch auf dem Friedhof und legte ihnen nahe, unbedingt in der Nacht das Theaterstück auf dem Gelände des Franziskanerklosters anzuschauen. Nach dem Austausch ihrer Adressen verabschiedeten sie sich, da die Mexikaner noch die Großeltern in Patzcuaro besuchen wollten.

"Die waren ja ganz nett. Aber dieser unausstehliche Quatsch über die Bedeutung des Tanzes. Und du stehst wieder mit glänzenden Äuglein davor."

"Hat dir der Tanz denn nicht gefallen?"

"Natürlich hat er mir gefallen. Auch die Musiker mit ihren Violinen und Gitarren und dem Bass. Und die Tänzer haben eine akrobatische Leistung vollbracht. Und die Kostüme und die Trachten waren auch sehr geschmackvoll. Aber ihr mit euren hintergründigen Überlegungen. Das müsste erst mal einer nachweisen, was da alles behauptet wird. Ich halte das alles für sentimentales Gequatsche."

***

Von der riesigen Tempelplattform hatten sie einen weiten Blick über den rundum von Bergen umstandenen See, mit seinen Indianerdörfern mit braunen Lehmziegelhäusern, aus denen hohe Türme der Kirchen der Franziskanermission herausragten. An manchen Uferstellen leuchteten weiße Felder von blühenden margeritenartigen Sträuchern, die fast Baumhöhe erreichten, daneben Opuntienkakteen mit ihren gelblichen Früchten oder die bizarren Formen von baumhohen Yuccas.

"Stell dir diese mächtige Tempelanlage vor, von einem Volk, dessen Herkunft ungeklärt ist, den Tarasken, deren Sprache heute noch hier von vielen Indios gesprochen wird."

"Ja, und das Verschwinden, beziehungsweise ihre Dezimierung im 16. Jahrhundert ist auch rätselhaft," sann Johannes weiter. "Ich habe vor kurzem in einem Artikel gelesen, dass sie wohl durch Seuchen getötet wurden, die die Spanier eingeschleppt hatten, und gegen die sie keine Abwehrstoffe besaßen. Das Verrückte ist aber, dass diese Seuchen schon ausbrachen, kurz bevor die Spanier in diese Gegend gelangten. Neuere Untersuchungen von Historikern und Medizinern nehmen nun an, dass die Seuchen zwar von den Spaniern auf die Azteken im Zentrum von Mexiko übertragen wurden, aber nicht direkt auf die Tarasken hier, sondern von den Azteken auf die Tarasken. Die Azteken hatten nämlich Botschafter zu den Tarasken geschickt, um sie als Verbündete im Aufstand gegen die Spanier zu gewinnen. Verrückt, nicht?"

Gerlinde war zufrieden, dass die Rede nicht schon wieder auf Religion kam. Religion war für sie ja fast so etwas wie eine ansteckende Krankheit, gegen die sie allerdings immun zu sein schien. Sie war in einem atheistischen Elternhaus aufgewachsen und stand allem Reliösen fremd gegenüber. Sie hatte auch Schwierigkeiten mit Johannes' religiöser Vergangenheit, die sich allerdings - stark unter ihrem Einfluss - sehr verflüchtigt hatte. Mittlerweile war er aus der katholischen Kirche ausgetreten, vor allem allerdings aus ethischen Gründen, wie er zu sagen pflegte, weil sie den Menschen Schuldkomplexe einpflanze und weil sie politisch zu selten auf der Seite der Armen und Unterdrückten stehe.

Sie war mit ihren Gedanken noch weiter bei dem Thema Ansteckung und Immunität. Vor zwei Tagen hatten sie das Schmetterlingsheiligtum besucht, wo sich Millionen und Abermillionen von Monarch- Schmetterlingen nach einem 4000 km langen Flug zur Vermehrung niederließen. Dort flogen sie in duftigen Wolken umher oder saßen in dichten Trauben auf Sträuchern und Bäumen, so dass manche Bäume von Weitem wie in Blüte erschienen. Sie hatte gelesen, dass die Doppelflügler mit ihrer kräftigen braunen Zeichnung auf orange Grund und den weißen Lichtpunkten sich dort von giftigen Pflanzen ernährten, die ihnen aber nicht schadeten, hingegen ihren tierischen Feinden wohl, so dass sie sich dort in einem stark geschützten Raum befanden.

***

Die scharfe Taraskensuppe und beim Hauptgang die Maistortillas schmeckten Gerlinde ausgesprochen gut und ihre Laune besserte sich zusehends, vor allem als ihr der Gitarrespieler in dem geschmackvoll eingerichteten Restaurant, in dem sich allerdings fast ausschließlich Touristen befanden, mit gebleckten Zähnen und schlitzartig verengten Augen verliebt in die Augen oder in den Ausschnitt mit ihrem festen runden Busen schaute. Johannes sah den Gitarrespieler natürlich auch, musste aber fasziniert immer sein Gesicht vergleichen mit der Figur, die sich hinter diesem an der Wand befand: ein Gestell mit einem langen weißen Kleid und einer roten Borte um den Ausschnitt, darüber einer schwarzen Totenkopfmaske mit einem schief aufgesetzten Strohhut, der Mund offen mit gebleckten weißen Zähnen. Der Gitarrespieler mit seinem weißen Hemd mit offenem Kragen und die Figur, wie Bruder und Schwester. Er sagte aber nichts zu Gerlinde. Er wies sie nur auf das Ölgemälde an der Wand hin, auf dem in verblüffend realistischer Weise das Äußere des Restaurants, in dem sie saßen, dargestellt war. Er verkniff es sich aber, über Innen und Außen zu reden, obwohl er wieder fasziniert davon war, dass hier im Inneren des Restaurants das Äußere dargestellt war, so gut, wie man es von außen gar nicht sehen konnte, wie er feststellte, als sie nach dem Essen auf die Straße traten, wo es jetzt allerdings auch anfing zu dunkeln. Sie machten sich auf zum Besuch des Friedhofs, zu dem ihnen Ricardo ja ebenfalls dringend geraten hatte.

***

Auf dem Weg dorthin kamen sie wieder an den zahlreichen Verkaufsständen mit Süßigkeiten, Keramik, strohgeflochtenem Schmuck, Weißfisch aus dem See und Kleidung vorbei. In den Seitenstraßen standen einstöckige Lehmziegelhäuser, die im unteren Teil ochsenblutfarben, im oberen weiß getüncht waren, die ziegelgedeckten Dächer über die wegen der Regenzeit hohen Bordsteine hinüberragend, von schlanken rotgestrichenen Holzsäulen getragen. Roh gepflasterte Straßen, von rötlichem Staub oder Lehm bedeckt. Grüne Türen aus Holz, die wenigen Fenster vergittert. In einer Straße qualmende Garküchen hintereinandergereiht, grobe Steine zu Kochstellen aufgeschichtet, darauf rußgeschwärzte Kessel und Töpfe. In den Kesseln rührten Taraskenfrauen mit straff nach hinten gekämmten Haaren und schwarzen Zöpfen, Kinder beheizten die primitiven Öfen mit Holz. Ab und an eine Taraskenfrau, noch in der typischen Tracht, blaues Kleid mit dem blau-weiß gestreiften Umhängetuch, das auch als Tragetuch für kleinere Kinder benutzt wurde. Hier und dort ein Mann in blütenweißem Hemd und steifem Texanerhut. Einer trug stolz ein riesiges Kofferradio in der Hand, so groß wie seine halbe Körperlänge. Dazwischen mexikanische Touristen in ganz normaler mitteleuropäischer Kleidung.

"Schau mal, das sind aber schöne Kleider. Ich glaube, davon kaufe ich mir eins." Gerlinde blieb vor einem Stand mit weißen langen Kleidern stehen, mit einem großen Ausschnitt, mit roter Borte.

"Für dich?" Der Gedanke, Gerlinde würde ein solches Kleid tragen, war ihm sofort unangenehm. Warum?

"Natürlich für mich. Meinst du, das steht mir nicht?"

"Doch," erwiderte er zögernd.

Warum war er nur dagegen? Sein Blick fiel jetzt auf die Auslagen des Nachbarstandes. Hier bot ein junges Taraskenpaar Keramik an, ananasartige Gebilde mit kostbarer dunkelgrüner Glasur und Geschirr im gleichen Grün, und bräunliche Keramik, weiß und blau verziert. Darunter Totengerippe in jeder Form, Männlein und Weiblein, stehend oder auf einer Toilettenschüssel hockend, mit Hut und ohne, schlanke Frauen in dekorativen Kleidern, mit Rüschen, Volants und Blümchen verziert, mit Riesenlöchern, durch die kokett der Beinknochen hindurchschien. Und jetzt wusste er auch, warum ihm das Kleid nicht behagen wollte, das Gerlinde ausgesucht hatte. Es war exakt das, was die Figur hinter dem Gitarrespieler in dem Restaurant getragen hatte. Er traute sich aber nicht, mit Gerlinde davon zu sprechen. Sie hätte ihn wieder für verrückt erklärt. Abergläubisch. Sie kaufte das Kleid.

"Müssen wir wirklich noch den Friedhof besuchen? Wir wollen doch noch um Mitternacht das Theaterstück anschauen."

"Aber der Friedhof ist doch die Hauptsache am Totentag."

"Ja, für die Einheimischen. Aber doch nicht für uns."

Gerlinde wollte lieber ins Hotel und das neue Kleid anprobieren. Sie fügte sich dann aber doch, als Johannes ihr das Landestypische und Außergewöhnliche dieser mexikanischen Bräuche vor Augen führte.

***

Dutzende von Kerzen und Friedhofslichtern beleuchteten in unregelmäßiger Anordnung die Szenerie unter Bäumen. Hier leuchtete pomphaft morbide ein Kreuz auf, über und über mit Cempasúchil- Blumen bedeckt, der landestypischen Variante der Tagetesblume, dort im Halbdunkel ein riesiges Herz, dort ein kompletter Altar, mit Deckchen, Früchten, einem Korb mit Lebensmitteln, Plastiktüten mit Maischips und einer großen Flasche Coca Cola. Jetzt sahen sie erst bei näherem Zusehen Gruppen von Menschen auf den Gräbern hocken, in leisem Gespräch miteinander, essend und trinkend, ganze Familien, manchmal ganze Sippen.

"Hast du die Cempasúchil- Blumen gesehen? Ein Symbol für Wiederauferstehung und Ewigkeit."

Gerlinde beugte sich zu einem der Kränze hinunter und fuhr schnell wieder hoch: "Das sind doch ganz normale Tagetes, Studentenblumen, mit ihrem widerlichen Geruch!"

Dann zückte sie ihren Fotoapparat, um ein paar Aufnahmen zu machen. Johannes hielt ihren Arm fest und meinte aufgeregt: "Das kannst du nicht machen. Habe ich im Reiseführer gelesen. Die Einheimischen empfinden das als ein Eindringen in ihre Privatsphäre, als pietätlos."

"Jetzt übertreib mal nicht. Die lassen sich doch sonst so gerne fotografieren."

"Ja, aber das hier ist etwas anderes. Das hat was mit ihrer Existenz zu tun. Hier wird das Leben eingebettet in den großen Zusammenhang von Leben und Tod. Wie bei dem Tanz, den wir gesehen haben."

"Ich glaube nicht, dass das alles so tief gehen will. Plastiktüten und Cola! Das ist doch die reine Ironie. Diese Ironie hast du doch auch bei den Keramiken und immer wieder gesehen. Die machen sich doch selber über ihre Kulte lustig."

"Und deshalb sind sie auch lebendig, diese Kulte. Uns fehlt so etwas in unserer Kultur. Wir haben kein Verhältnis zum Tod." "Muss ich auch nicht haben. Vorbei ist vorbei. So ist das eben." "Ja, ich weiß, dass du das so von deinen Eltern gelernt hast. Du könntest dich aber schon mit diesen Dingen mal etwas auseinandersetzen."

"Damit ich so ein Spinner werde wie du. Mit deinen verdrängten religiösen Komplexen, die aus deiner katholischen Zeit stammen, und die du letztlich nicht bewältigt hast."

"Wenn ich auch heute nicht mehr religiös bin, glaube ich doch, dass in den Religionen tiefe Wahrheiten stecken, die man nicht einfach so wegschieben sollte."

"Tief! Tief! Immer ist bei dir alles tief. Das Tiefste, was der Mensch besitzt, ist seine Haut, hat Andre Gide gesagt. Leb doch endlich mal dein Leben! Statt immer blöde rumzugrübeln!" "Zu meinem Leben gehört auch der Tod, gehören meine Vorfahren und auch meine Zukunft, gehören auch unsere Kinder, die für dich manchmal auch kaum eine Rolle spielen." "Jetzt wirst du aber unverschämt. Und alles nur wegen diesem Kitsch und diesem Aberglauben, den wir hier erleben. Wie kann man Friedhof nur mit Essen in Verbindung bringen? Eigentlich regelrecht ekelhaft! Lass uns jetzt gehen!"

"Entschuldigung, könnten Sie mal ein Foto von uns machen?" Ein junger Mann trat auf sie zu und deutete auf seine Familie, die auf einem Grab nebenan lagerte. Gerlinde warf Johannes einen triumphierenden Blick zu, dirigierte die Familie mit ihren sechs bis acht Mitgliedern so, dass sie aufs Bild passten und ließ sich ihre Adresse geben, damit sie ihnen das Foto zuschicken könnte.

"Na, was ist jetzt mit deiner Pietät?"

Ihre Stimme klang ruppig und hart, als sie sich zum Gehen wandten.

Johannes fühlte sich tief verletzt. Diese Frau wollte ihn einfach nicht verstehen. Wenn diese Familie selber um ein Foto bat, war das doch ganz was anderes. Es bekäme in ihrer Wohnung sicher einen Ehrenplatz. Und Chips in Plastiktüten und Coca Cola wirkten doch nur auf sie ironisch. Für diese Leute gehörte das zu ihrem ganz normalen Leben. Und das wollten sie mit den Toten teilen. Aber sie will einfach mit aller Gewalt nur an der Oberfläche des Lebens leben, dachte er.

***

Eine schmale Mondsichel stand über der Offenen Kapelle, in der die Bühne aufgebaut war. Am Tag schon hatten sie die uralten knorrigen Olivenbäume auf dem Gelände des Franziskanerklosters gesehen. Jetzt hatten sie eine steinerne Pforte durchschritten, um vor der Bühne Platz zu nehmen, auf der sie das Don Juan- Stück anschauen würden, das traditionsgemäß an diesem Tag aufgeführt wurde. Als Johannes anfing, sich für die Architektur der Kapelle zu begeistern, hatte ihn Gerlinde wieder mit einer kalten Dusche begossen. Diese Kapelle habe doch nur dazu gedient, die Indianer mit Gewalt zu missionieren und damit auch ideologisch unter die spanische Knute zu zwingen. Ein Trick der Missionare, die Eingeborenen, die sich weigerten, eine Kirche zu betreten, unter offenem Himmel mit der christlichen Religion zu infiltrieren. Das Stück, das sie sehen würden, hätte sicher wieder einen ähnlichen Zweck. Und das in der heutigen Zeit. Er schwieg.

Zuerst sah es dann anders aus. Die turbulente Handlung stellte sich zunächst als eine Mantel- und Degenkomödie dar, und Gerlinde lachte an manchen Stellen. Als es weiterging, wurde es zunehmend kühler, bis sie ihre mitgebrachten Decken aus dem Hotel umlegen mussten, damit sie nicht froren. Der Mann in der Rezeption hatte ihnen dazu geraten. Nun wurde auch die Handlung immer ernster. Das Netz um Don Juan zog sich immer mehr zu, bis er sich vermessenerweise mit der Statue um Mitternacht in der Gruft zum Essen verabredete. Die Glocken der mächtigen Franziskanerkirche hinter ihnen schlugen jetzt wirklich zwölf, und der Geist trat auf.

"Da haben wir ja hübsch alle Klischees beieinander," gab Gerlinde leise von sich.

Als er zum Schluss in die Hölle geholt wurde, lachte sie so laut, dass die Nachbarn sich zu ihr umdrehten. Johannes erstarrte.

Nach dem Stück mokierte sie sich auf dem Nachhauseweg noch lange über den Unsinn, den abergläubischen Spuk und die moralische Unterdrückung, die so erzeugt würde.

Johannes antwortete ihr jetzt nicht mehr. Sie wollte nach seiner Meinung nicht verstehen, dass Don Juan mit seinen Liebschaften nur an der Oberfläche des Lebens gelebt hatte, andere damit getäuscht und enttäuscht hatte, und schließlich dafür bestraft werden musste. Das ganze Stück eine Warnung, so nicht zu leben.

***

Die Gassen waren jetzt nur spärlich beleuchtet. Nur einzelne Paare noch unterwegs, die auch das Stück auf dem Klostergelände gesehen hatten. Die Buden waren geschlossen oder ganz verschwunden. Eine hatte aber ihre Auslagen noch geöffnet, mit Ponche, dem heißen Gemisch aus Früchten und Wein, und Bergen von Süßigkeiten, darunter Schokoladensärge in Reih und Glied.

"Comprame, señor!" ertönte eine süße, fast kindliche Stimme, als Johannes und Gerlinde an dem Stand vorbeikamen. "Ponche caliente, dulces sabrosos." Heißer Punsch, köstliche Süßigkeiten. Verführerisch hielt sie einen der kleinen Särge in ihren kleinen schlanken Fingern hoch. Dabei schaute sie Johannes aus ihren schmachtenden schwarzen Augen fast demütig an. Er wusste, dass "Comprame, senor" sowohl "Kaufen Sie mir was ab!" als auch "Kaufen Sie mich, mein Herr!" bedeutete. Der Satz hatte ihn deshalb immer eigenartig berührt. Ihm schoss dabei durch den Sinn, wie die Indianerinnen zur Zeit der Eroberung sich wohl den Spaniern gegenüber verhalten haben mochten. Ihre volle Unterlippe unter der breiten Oberlippe lächelte zusammen mit den runden Wangen und der runden hohen Stirn ein ihm rätselhaftes liebes Lächeln. Es verwirrte ihn.

"Zwei von diesen Särgen, bitte!"

"Zu Ihren Diensten, mein Herr."

Dabei wieder ein lieblicher Augenaufschlag unter den schlanken gebogenen Raupen der Augenbrauen. Er griff zu seinem Portemonnaie, um ihr ein paar Münzen zu entnehmen, stellte aber fest, dass es nur noch große Scheine enthielt. "Hast du mal etwas Kleingeld?" wandte er sich an Gerlinde.

"Du willst doch wohl nicht diesen Quatsch kaufen," fuhr sie ihn barsch an.

"Jetzt stell dich nicht so an! Wenn du nicht willst, esse ich sie alleine."

"Nein, dafür gebe ich kein Geld aus."

Das klang endgültig.

"Dann tu es doch wenigstens der Frau zuliebe. Du kannst sie doch jetzt nicht so hängen lassen. Hast du denn gar kein Taktgefühl oder Mitleid?"

"Du weißt, was ich von Mitleid halte. Komm jetzt endlich!"

Mit bedauernder Gebärde wandte er sich an die hübsche Indiofrau: "Wir haben leider kein Kleingeld. Vielleicht morgen also. Tut mir leid."

"Macht nichts , mein Herr, dann schenke ich sie Ihnen."

Wieder ein leichtes Lächeln mit Augenaufschlag. Sie hielt ihm die zwei Särge hin, in ein Stück Seidenpapier eingeschlagen. Beschämt nahm er sie in seine Hand.

"Danke. Vielen Dank, señora." Dann drehte er sich abrupt um, um sie nicht noch einmal anschauen zu müssen.

Gerlinde war den Weg schon ein Stück weitergegangen. Als er sie einholte, ihr in tadelndem Ton mitteilte, dass die junge Frau ihm jetzt die Süßigkeiten geschenkt hatte, und ihr einen Sarg rüberreichte, schlug sie ihn ihm mit brüsker Bewegung aus der Hand. Er fiel mit einem leisen Geräusch auf das Pflaster. Ihm schlug das Herz vor Empörung. Er steckte den anderen Sarg wortlos in den Mund. Er schmeckte sehr süß, mit einem leichten Zusatz von Zimt.

Er ging nun den ganzen Weg einen Schritt hinter ihr her. Heiß brandete Wut und Enttäuschung in seinem Kopf. Diese Sturheit, so unmenschlich. Aber war sie nicht immer so gewesen, oder immer wieder? Auch oft ohne Mitleid.

"Mitleid ist ein niederer Instinkt" hatte sie schon öfter gesagt. Das war auch die Meinung ihres Vaters gewesen. Und der hatte seine entsprechende Nazi- Vergangenheit gehabt. Und sie hatte ja auch manchmal so gehandelt. Wenn er noch an die Katze dachte, die sie einmal hatten, und an der die Kinder so gehangen hatten. Er selber ja auch. Die Kinder hatten zum dritten Mal vergessen, sie zu füttern. Dabei hatte sie ihnen immer eingeschärft, sie dürften nur eine Katze haben, wenn sie sich auch immer um sie kümmerten. Dann hieß es eines Tages: "Wir machen eine Spazierfahrt und nehmen die Katze mit." Gerlinde saß am Steuer. Ein Karton mit der Katze stand zu ihren Füßen. Die Katze blieb auch brav liegen. Plötzlich hielt Gerlinde mitten auf einer Landstraße an, öffnete die Tür, schob den Karton mit der Katze nach draußen und fuhr unter dem Geschrei und Geheule der Kinder weiter.

Und dann ihr Geiz. Nicht, wenn es um Sachen ging, die sie selber schätzte, Reisen, teure Kleider oder ihre teure Wohnungseinrichtung. Aber zum Beipiel Süßigkeiten. Fast nie gab es zu Hause Kuchen. Und die Kinder und ich mögen doch so gerne Kuchen. Wenn sie mal wieder zu Besuch bei ihren Eltern war, fühlten die Kinder und ich uns deshalb wie bei einem Fest. Weil die Kinder wussten, dass ich gleich zum Konditor fahren und Kuchen kaufen würde. Natürlich immer die Angst, dass die Mama früher nach Hause kommen könnte.

Ist sie nicht immer ein rücksichtsloser Tyrann gewesen? Wieso habe ich mir das all die Jahre bieten lassen? Sie müsste ihre Strafe dafür erhalten, wie Don Juan, auch wegen ihres frevelhaften weltlichen Verhaltens. Alles verneinen und ableugnen, was über die Oberfläche des Lebens hinausgeht.

Hat sie mich überhaupt geliebt? Ich glaube, sie hat in mir mehr Machotum vermutet. Sportlich und braungebrannt, wie ich damals war. Nun, sportlich bin ich ja immer noch. Aber nicht so ehrgeizig wie sie mit ihrem Tennis. Vielleicht hat sie aber von Anfang an gerochen, dass sie in mir jemanden hatte, den sie leicht beherrschen konnte. Ich mochte und mag noch immer ihre feste sportliche Figur, ihren dunklen Teint und ihre dunklen glatten Haare. Aber ihre Augen kann ich nicht mehr sehen. Sie sind so hart. Werden immer härter. Ob wir nicht Schluss machen sollten? Jetzt wo die Kinder aus dem Haus sind.

***

Der Innenhof des Hotels ist von einem leichten, aber betörenden Duft erfüllt. Das ist die Frangipanipflanze! Ich halte meine Nase über die bleichen weißen Blüten. Ich muss mein Schweigen brechen!

"Das musst du mal riechen. So etwas hast du noch nicht gerochen."

Sie hält ihren Kopf tatsächlich an die Pflanze, schreckt aber gleich zurück: "Mir zu süßlich und zu aufdringlich. Du weißt doch, dass ich in einer Vorlesung mal gehört und erlebt habe, dass Jasmin konzentriert wie Scheiße riecht."