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Der arbeitslose Leonard Bloemers war arger Geldnot. Daher machte er eines Tages seinem Bruder und seiner Schwägerin den Vorschlag, den Oberstleutnant zu ermorden und sich in den Besitz seines Vermögens zu setzen…
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Seitenzahl: 29
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Christian Lunzer - Henner Kotte
Der Fall Eheleute Bloemers
Zersägung eines Oberstleutnant
© 2016 cc-live
Kreittmayrstr. 26, 80335 München
Cover: cc-live
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-95616-586-3
www.cc-live.net
Inhalt
Zersägung eines Oberstleutnant
Quellen
Literatur
Lust auf mehr?
Mütter, Töchter, Ehefrauen
Gift & Galle
Auf Messers Schneide
Weibliche Tugenden
Mörderische Arbeitsmarktverwaltung
Mord am Arbeitsplatz
Arbeitsplatz und Ausbildung
Die Autoren
Der Verlag
Impressum
– Lebte nun der Oberstleutnant Roos noch, als ihm der Kopf abgesägt wurde?
– Er hat noch geröchelt, als mein Bruder den Kopf hochhob, um die Säge anzusetzen.
„Der Ermordete, der im Rufe eines tüchtigen Offiziers stand und der vielfach über die Heeresverhältnisse des Auslandes geschrieben hat, war lange Zeit als Hauptmann und Major im Großen Generalstabe tätig, ein Nervenleiden zwang den im Alter von 46 Jahren stehenden Offizier nun seinen Abschied zu nehmen. Seine Ehefrau lebte schon seit Jahren getrennt von ihm in Paris, weshalb er Leute zu seiner Bedienung nötig hatte." Oberstleutnant Alexander Roos „besaß in dem stillen Städtchen M. -Gladbach eine idyllisch gelegene Villa in der Rheydterstraße 28, die er, von aller Welt zurückgezogen, allein bewohnte. Eine ältere Frau machte ihm die Aufwartung. Da diese aber häufig kränkelte und wohl auch zu schwach war, um das Haus, die Wirtschaft und den Garten in Ordnung zu halten, suchte sich die alte Frau eine leichtere Beschäftigung. Der Oberstleutnant beschloss nun, um nicht allein zu sein, den verheirateten Sohn der alten Frau, namens Adolf Bloemers, nebst dessen Gattin ins Haus zu nehmen. Er räumte den Eheleuten im Parterregeschoß eine sehr hübsche Wohnung ein. Bei den Eheleuten Bloemers wohnte auch der Bruder des Portiers, der unverheiratete Möbelpolierer Leonard Bloemers, ein arbeitsscheuer Mensch. Der Oberstleutnant hatte diesem Menschen mehrfach Arbeit verschafft. Als er aber hörte, dass Leonard Bloemers arbeitsscheu war, empfand er gegen den Mann ein gewisses Misstrauen; er verbot ihm daher das Haus. Leonard Bloemers verkehrte und wohnte aber trotzdem bei seinem Bruder.
Der arbeitslose Leonard Bloemers war vielfach in arger Geldverlegenheit. Er machte daher eines Tages seinem Bruder und seiner Schwägerin den Vorschlag, den Oberstleutnant zu ermorden und sich in den Besitz seines Vermögens zu setzen."
Frau Bloemers: „Ich räumte eines Tages die Wohnung des Oberstleutnants auf. Mein Mann und mein Schwager waren im Zimmer. Da sagte mein Mann: Wenn ich nur ein paar tausend Mark bekommen könnte, dann wäre mir geholfen. Da versetzte mein Schwager: ‚Wir müssen den Oberstleutnant totmachen, da haben wir sofort Geld."
„Der Bruder und die Schwägerin hatten zunächst Bedenken. Die beiden Brüder Bloemers durchsuchten in Abwesenheit des Oberstleutnants dessen Wohnung und fanden auch in einem Pult dreihundert Mark. Damit waren die Unholde aber nicht zufrieden. Es wurde ‚Kriegsrat’ gehalten."