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Lizzie Borden took an axe... sangen die Kinder, und damit soll sie - oder doch ein Eindringling - Stiefmutter und Vater brutal erschlagen haben. Obwohl alle Indizien gegen sie sprachen, wurde Lizzie frei gesprochen...
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Seitenzahl: 25
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Christian Lunzer - Peter Hiess
Der Fall Lizzie Borden
Doppelmord in Fall River
© 2016 cc-live
Kreittmayrstr. 26, 80335 München
Cover: cc-live
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-95616-555-9
www.cc-live.net
Inhalt
Doppelmord in Fall River
Quellen
Lust auf mehr?
Mütter, Töchter, Ehefrauen
Gift & Galle
Auf Messers Schneide
Weibliche Tugenden
Mörderische Arbeitsmarktverwaltung
Mord am Arbeitsplatz
Arbeitsplatz und Ausbildung
Die Autoren
Der Verlag
Impressum
»Lizzie Borden took an axe,And gave her mother forty whacks.When she saw what she had done,She gave her father forty-one.« amerikanischer Kinderreim
Es war ein brütend heißer Augusttag in Fall River, Massachusetts. Bridget Sullivan, das irische Dienstmädchen der Familie Borden, ruhte sich gegen 11 Uhr in ihrer Dachbodenkammer von der vormittäglichen Arbeit aus, als sie plötzlich von unten die aufgeregte Stimme der 32-jährigen, noch bei ihren Eltern lebenden Tochter Lizzie hörte: »Komm schnell herunter! Vater ist tot. Irgendjemand muss ins Haus gekommen sein und ihn umgebracht haben!«
Bridget stürmte die Treppe hinunter und wurde an der Tür zum Wohnzimmer bereits von Lizzie erwartet. Als sie einen Blick in den Raum werfen wollte, wo sich ihr Arbeitgeber Adam Borden keine halbe Stunde zuvor zu einem Schläfchen hingelegt hatte, verweigerte ihr Lizzie den Zutritt und wies sie an, über die Straße zu laufen und Dr. Bowen, den Hausarzt der Familie, zu holen. Eine Minute später war das Dienstmädchen wieder da und meldete, dass der Arzt unterwegs sei, aber so schnell wie möglich kommen würde. Die nicht besonders schockiert wirkende Tochter des Verstorbenen beauftragte sie daraufhin, ihre alte Freundin Alice Russell zu holen, damit sie nicht ganz allein im Haus sein müsse.
»Miss Lizzie, wo waren Sie denn, als das passiert ist?«, stellte Bridget daraufhin die Frage, die im Lauf der kommenden Monate noch oft gestellt und höchst unterschiedlich beantwortet werden sollte. »Ich war im Hof und habe ein Stöhnen gehört«, erwiderte Lizzie. »Und als ich dann zum Haus zurückging, stand die Außentür weit offen.«
Mrs. Churchill, einer aufmerksamen Nachbarin, war auf Grund der hektischen Aktivität im Nebenhaus längst aufgefallen, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie fragte Lizzie über den Gartenzaun hinweg, was passiert sei. Erstaunlicherweise machte die junge Frau erst ein paar Bemerkungen über die Hitze, bis sie ganz ruhig sagte: »Kommen Sie doch rüber. Jemand hat Vater umgebracht.« Mrs. Churchill eilte auf das Nachbargrundstück und erfuhr dann, dass Mr. Borden tot auf dem Sofa im Wohnzimmer läge, dass Lizzie während der Tat in der Scheune gewesen sei und ein Stück Eisen gesucht habe und dass ihre Stiefmutter allem Anschein nach nicht zu Hause sei, weil sie am Vormittag eine Nachricht erhalten habe, dass sie jemandem einen Krankenbesuch abstatten solle.