Der Fall Katharina Ledermacher: Ein Berlin-Krimi - Bernd Teuber - E-Book

Der Fall Katharina Ledermacher: Ein Berlin-Krimi E-Book

Bernd Teuber

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Beschreibung

Vieles spricht dafür, dass Katharina Ledermacher den Millionär Horst Jescow ermordet und anschließend in den Kofferraum ihres Wagens gelegt hat, doch die Privatdetektivin beteuert ihre Unschuld. Rechtsanwalt Dr. Wöllenstein glaubt ihr und forscht nach. Auch Katharinas Lebensgefährte Robert Tillmann mischt sich in die Ermittlungen ein und versucht alles, um die Wahrheit herauszufinden. Warum musste Horst Jescow sterben? Wer profitiert von seinem Tod? Oder lieg das Motiv für die Tat in der Vergangenheit?

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Ähnliche


 

 

 

 

Bernd Teuber

 

 

Der Fall

Katharina Ledermacher

 

Kriminalroman

nach Motiven von Richard Hey

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Author/Edition Bärenklau 

Cover: © Layout by Steve Mayer mit Bärenklau Exklusiv, 2022

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau.

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Der Fall Katharina Ledermacher 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

Epilog 

Folgende Katharina Ledermacher-Krimis sind bereits erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung 

 

Das Buch

 

 

Vieles spricht dafür, dass Katharina Ledermacher den Millionär Horst Jescow ermordet und anschließend in den Kofferraum ihres Wagens gelegt hat, doch die Privatdetektivin beteuert ihre Unschuld. Rechtsanwalt Dr. Wöllenstein glaubt ihr und forscht nach. Auch Katharinas Lebensgefährte Robert Tillmann mischt sich in die Ermittlungen ein und versucht alles, um die Wahrheit herauszufinden. Warum musste Horst Jescow sterben? Wer profitiert von seinem Tod? Oder lieg das Motiv für die Tat in der Vergangenheit?

 

 

***

Der Fall Katharina Ledermacher

 

 

1. Kapitel

 

Es begann zu regnen, als Katharina Ledermacher von der dicht befahrenen Schnellstraße in den Feldweg einbog, der zum Landhaus der Jescows führte. Sie hatte Horst seit mehr als acht Jahren nicht mehr gesehen, deshalb war sie umso erstaunter, als er vor einigen Tagen bei ihr anrief, um sie und ihren Lebensgefährten Robert Tillmann zu sich einzuladen.

Er hätte sie gerne begleitet, doch im Augenblick nahm ihn seine Arbeit viel zu sehr in Anspruch. Prüfungsarbeiten mussten korrigiert und Vorbereitungen für das neue Semester getroffen werden.

Katharina schaltete die Scheinwerfer und Scheibenwischer ein, während sie langsam den regennassen Feldweg entlangfuhr. Nach etwa achthundert Metern erreichte sie schließlich ihr Ziel.

Das zweistöckige Gebäude, mehr ein Schloss als ein Landhaus, stand nahe am Ufer des Müggelsees inmitten riesiger Ulmen mit überhängenden Ästen. Während sie sich dem Haus näherte, bemerkte sie, dass die Zimmer nicht erleuchtet waren. Aber das musste nichts bedeuten. Jescow hatte ihr erzählt, dass seine Frau Victoria erst später nach Hause kommen würde.

Katharina stoppte den Wagen, stellte die Scheibenwischer ab und betrachtete das unbeleuchtete Gebäude. Es gab viele Stellen, wo Jescow sein konnte. Er war ein Mann mit großen Neigungen und hatte die unterschiedlichsten Interessen. Er konnte draußen am See sein oder im Bootshaus. Er konnte in der Dunkelheit sitzen oder betrunken in einem der Zimmer liegen. Katharina lächelte gezwungen. Genau das war der Grund, weshalb man ihm damals nahegelegt hatte, sich aus dem Polizeidienst zurückzuziehen.

Ein weiterer Grund war, dass er seine Finger nicht von hübschen Frauen lassen konnte. Dabei spielte es keine Rolle, ob sie verheiratet waren oder nicht. Es gab wahrscheinlich in ganz Deutschland keinen Mann, der von mehr schockierten Ehemännern Prügel bezogen hatte als Horst Jescow. Wenn es sich um weibliche Wesen handelte, war er der Meinung, dass alle ihm gehörten.

Katharina verfolgte ihre Gedanken weiter. Annäherungsversuche bei Frauen zu machen, gehörte zu Horst Jescows Gewohnheiten. Auch bei ihr hatte er sein Glück versucht – jedoch ohne Erfolg.

Katharina war damals schon glücklich mit Robert zusammen. Außerdem hatte sie kein Interesse an einer Beziehung mit einem Arbeitskollegen. So etwas brachte nur Probleme mit sich. Da der Regen offenbar nicht nachlassen wollte, beschloss sie auszusteigen.

Aber als sie merkte, dass das Tor der großen Garage offen stand, fuhr sie direkt hinein. Natürlich, Victoria war noch in der Stadt. Deshalb gab es neben dem roten Jaguar einen freien Platz. Andererseits bedeutete es auch, dass Horst Jescow sich irgendwo in der Gegend aufhalten musste.

Katharina stieg aus, ging zu der Tür, die von der Garage ins Haus führte, und betätigte die Klinke.

Sie war abgeschlossen.

Aber Katharina glaubte, im nahegelegenen Bootshaus Licht zu sehen. Sie nahm ihren Regenmantel aus dem Auto, zog die Kapuze über dem Kopf und ging den Pfad hinunter, der zum See führte. Die mit Regentropfen gesprenkelte Wasseroberfläche wirkte Ehrfurcht einflößend. Katharina hatte richtig gesehen, als sie ein Licht zu erblicken glaubte.

Die Tür des Bootshauses stand offen. Eine glänzende, fünfzehn Meter lange Motorjacht lag auf der Helling. Die Haube über dem einen Motor war entfernt worden. Auf der Laufplanke stand eine teilweise geleerte Flasche mit Scotch neben einer Arbeitslampe.

Eine Handvoll öliges Werkzeug und noch öligere Lappen waren rund um das Cockpit verstreut. Aber von Horst war weit und breit nichts zu sehen. Katharina ging wieder zum Haus zurück. Die Tür war verschlossen, und niemand öffnete auf ihr Läuten. Katharina wollte gerade zu ihrem Wagen zurückkehren, als ihr Blick auf die kleine Beule unter der Fußmatte fiel.

Sie hob sie hoch. Gleichzeitig rutschte die ausgetretene Zigarettenkippe, die darauf lag, herunter. Katharina entdeckte einen Schlüssel. Sekundenlang überlegte sie, ob sie sich Zutritt verschaffen sollte.

Die ganze Sache kam ihr mittlerweile ziemlich eigenartig vor. Andererseits bestand aber auch die Möglichkeit, dass Horst etwas zugestoßen war. Vielleicht ein Treppensturz oder etwas in der Art. Sie schob den Schlüssel ins Schloss, sperrte auf und tastete nach dem Lichtschalter. Unter der Decke leuchtete eine ovale Lampe auf. Katharina betrat die Diele.

»Horst!«

Niemand antwortete. Katharina ging einige Schritte und wandte sich dem ersten Raum auf der rechten Seite zu. Die Tür stand offen. Das Zimmer war mit Raritäten gefüllt, mit modernen und alten Waffen, mit Holzmasken und anderen Gegenständen von Eingeborenen. Neben dem Raum befand sich ein kleines Schlafzimmer.

Ohne zu zögern, schaltete Katharina das Licht an. Auch in diesem Raum befand sich niemand. Anschließend betrat sie das Badezimmer und schaltete dort die Lampe über dem Waschbecken ein.

Sie hatte Horst Jescow offensichtlich nur um ein paar Augenblicke verfehlt. Das elektrische Heizgerät an der Wand war eingeschaltet. Jemand hatte erst vor Kurzem geduscht. Der Spiegel des Hängeschranks war beschlagen. Katharina ließ Wasser ins Waschbecken laufen, spülte sich das Gesicht und trocknete es ab. Katharina prüfte den Pagenschnitt ihrer dunklen Haare und fand ihn noch in Ordnung.

Anschließend verließ sie das Haus, schloss ab, legte den Schlüssel wieder unter die Matte und kehrte zu ihrem Wagen zurück. Katharina fuhr rückwärts aus der Garage und dann auf die Schnellstraße. Etwa einen Kilometer weiter befand sich eine Tankstelle. Sie stoppte neben den Zapfsäulen. Sofort kam ein Mann in einem ölverschmierten Overall aus dem Gebäude auf sie zu.

»Soll ich vollmachen?«, fragte er höflich.

»Ja, bitte«, antwortete Katharina. Normalerweise herrschte an den Tankstellen Selbstbedienung, aber hier bemühte man sich offensichtlich noch um seine Kunden.

Es war nicht viel los. Ein Biker kam gerade vom Bezahlen zurück, setzte sich im Gehen den Helm auf, bestieg sein Fahrzeug und brauste davon. Ein Streifenwagen mit zwei Beamten bog gerade auf das Gelände der Tankstelle ab und stellte sich an eine Zapfsäule zwei Reihen weiter. Ein weiteres Fahrzeug stand an der Säule zum Prüfen des Luftdrucks der Räder. Dort war jedoch niemand zu sehen.

Eigentlich wollte sie hinter dem Steuer sitzen bleiben, aber in diesem Moment machte sich ihre Blase bemerkbar. Sie stieg aus und ging zur Toilette. Als sie wieder herauskam und dem Tankwart das Geld gab, zitterte er dermaßen, dass er den Schein fallen ließ.

Sie wollte ihn gerade fragen, ob er krank wäre, aber ehe sie dazu kam, schob ein Polizist seinen stämmigen Körper zwischen sie.

»Ist das Ihr Wagen?«, fragte er.

»Ja«, antwortete Katharina verwirrt. »Warum?«

Er fasste sie am Ellbogen und führte sie hinter den Wagen. »Dann erklären Sie mir mal, wie der da reinkommt?«

»Wer ist wohin gekommen?«

Der Beamte zeigte auf den offenstehenden Kofferraum des Wagens. »Der da.«

Katharina sah in die Richtung, in die der Mann zeigte. Es gab keinen Irrtum. Der tote Mann, der nackt auf dem Rücken lag und in die stürmische Nacht starrte, war Horst Jescow.

»Ich …«, begann sie und verstummte.

 

 

2. Kapitel

 

Die Lasagne in dem kleinen italienischen Restaurant war nicht besser und nicht schlechter als gewöhnlich. Studienrat Robert Tillmann spülte so viel davon, wie er konnte, mit dem Rotwein hinunter und verlangte die Rechnung.

Er hatte einen Stoß Prüfungsarbeiten bei sich, die er zu Hause korrigieren wollte, und stieg daher kurz darauf die nassen Stufen des Kellerrestaurants zu dem vom Regen schlüpfrigen Bürgersteig hinauf.

La Tavernetta war sein Lieblingslokal. Er konnte die Abende schon gar nicht mehr zählen, die Katharina und er hier verbracht hatten. Er hätte sie gerne begleitet, aber die Prüfungsarbeiten mussten noch diese Woche korrigiert werden.

In der Ferne ragte der kugelige Fernsehturm empor. Aufgrund des Regens war er nur als diffuser Schatten zu erkennen. Rechter Hand standen zwei oder drei undeutlich miteinander ringende männliche Figuren aus einem durchbrochenen Metall mitten im Wasser. Sie symbolisierten die neue Zeit, die Robert nicht so recht passte.

Sie war ihm ein Gräuel, genau wie das überdimensionierte Kanzleramt und all die anderen Glas- und Stahl-Polyeder aus Wirtschaft und Politik. Seit der Wiedervereinigung hatte sich wirklich viel verändert. Manches zum Guten, manches aber auch zum Schlechten.

Robert musste daran denken, wie er und Katharina den Mauerfall miterlebt hatten. Der 9. November 1989 war ein ganz normaler Arbeitstag. Der Wetterbericht hatte Regen bei milden Temperaturen um die zehn Grad angekündigt und der wolkenverhangene Himmel schien der Vorhersage recht zu geben.

Doch am Abend geschah etwas, das niemand für möglich gehalten hatte. Seit einiger Zeit wurden regelmäßig im DDR-Fernsehen Pressekonferenzen der neuen Staatsführung abgehalten.

Eigentlich interessierte es kaum jemanden, welche langweiligen Meldungen Günter Schabowski verlautbarte. Doch dann zog er einen Zettel aus seiner Jacketttasche und berichtete, dass nun die Ausreise von der DDR zur BRD uneingeschränkt möglich wäre. Katharina und Robert verfolgten gebannt die Nachrichten. Es wurde immer deutlicher: Die Mauer war gefallen!

Aufgrund dieser aktuellen Meldung aus dem Politbüro der SED zum neuen Reisegesetz wurde die Berliner Mauer praktisch überrannt. An den Grenzübergängen standen die Menschen Schlange. Sie eroberten die Mauer, tanzten gemeinsam, umarmten einander.

Bei vielen flossen Freudentränen. Nach achtundzwanzig Jahren war die geteilte Stadt wieder vereint. Katharina und Robert hatten sich an jenem Abend ebenfalls unter die Feiernden gemischt. Erst gegen Morgen waren sie wieder nach Hause zurückgekehrt.

Robert überquerte den Ernst-August-Platz und ging zu seiner Drei-Zimmer-Wohnung, die im vierten Stock eines Altbaus in der Charlottenburger Pestalozzistraße lag.

Er schloss die Tür auf und warf die Prüfungsarbeiten auf die Couch. Ohne seinen Mantel auszuziehen, ging er quer durch das Zimmer zur Bar und goss sich ein Glas voll Scotch, den er hinunterschüttete, um den Geschmack der Lasagne und des Rotweins loszuwerden. Der Scotch schmeckte so gut, dass er sein Glas noch einmal füllte.

Das Telefon im Flur klingelte, aber Robert hörte absichtlich nicht darauf. Es war ihm egal, wer anrief. Er konnte im Augenblick keine Störung gebrauchen. Doch das Telefon wollte nicht verstummen.

Vielleicht war es doch besser, sich zu melden. Er ging in den Flur und nahm den Hörer ab.

»Tillmann.«

»Hier ist Doktor Wöllenstein«, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung. »Ich weiß nicht, ob Ihnen der Name etwas sagt?«

»Sie sind Rechtsanwalt, nicht wahr?«

»Stimmt.«

»Katharina hat mir von Ihnen erzählt.«

»Sehr gut. Können Sie mir wohl einen großen Gefallen tun, Herr Tillmann?«

»Was für einen Gefallen?«

»Es handelt sich um Frau Ledermacher.«

»Was ist mit ihr?«

»Sie ist in Schwierigkeiten.«

»In welchen?«

»Ich weiß bis jetzt noch nichts Genaues, aber es scheint, dass die Polizei sie an einer Tankstelle mit der Leiche eines gewissen Horst Jescow im Kofferraum festgenommen hat.«

»Soll das ein schlechter Witz sein?«

»Nein.«

»Die Polizei hat Katharina mit einer Leiche im Auto festgenommen?

---ENDE DER LESEPROBE---