Der Käfer - Thomas Hesse - E-Book

Der Käfer E-Book

Thomas Hesse

4,9

Beschreibung

Eine tote Jugendliche auf der einen Rheinseite, ein vorschnell zu den Akten gelegter Todesfall einer alten Dame auf der anderen und eine dunkle Geschichte, an der Jahrzehnte niemand rührte - was verbindet diese Fälle? Hauptkommissarin Karin Krafft greift zu ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden, Kollege Gero von Aha agiert undercover als "Rosenkavalier", und dann sind da noch die drei von der O.P.A.-Initiative, die zu Heldentaten neigen...

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Thomas Hesse, Jahrgang 1953, lebt in Wesel, ist gelernter Germanist und Kommunikationswissenschaftler und war lange Zeit in leitender Funktion bei der Rheinischen Post am Niederrhein tätig. Heute ist er freier Autor und Publizist.www.der-krimi-hesse.deFacebook: der-krimi-hesse.de

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.

© 2015 Emons Verlag GmbH Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: photocase.com/Farbspritzer Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch Lektorat: Hilla Czinczoll eBook-Erstellung: CPI books GmbH, LeckISBN 978-3-86358-804-5 Niederrhein Krimi Originalausgabe

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Schicksalsschläge lassen sich ertragen– sie kommen von außen, sind zufällig. Aber durch eigene Schuld leiden– das ist der Stachel des Lebens.

Oscar Wilde

EINS

Der alte VWBulli, dessen helles Türkis an heute längst renovierte Badezimmer aus den 1960ern erinnerte, leuchtete in der Mittagssonne. Gleichmäßig schnurrte der Motor, hinter der Frontscheibe saßen zwei ältere Männer in weißen T-Shirts und blauen Overalls. Der Grauhaarige hinter dem Steuer pfiff eine alte Schlagermelodie, die er am Morgen auf seinem Oldiesender gehört hatte. »Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt« aus dem Film »Die Drei von der Tankstelle«, einer seiner Lieblingsstreifen aus guter alter Zeit. Sein Beifahrer hielt eine Brötchentüte auf dem Schoß, zwischen ihnen auf der durchgehenden Sitzbank standen in einem ausrangierten Fahrradkorb drei Kaffeebecher »to go«, wie es heutzutage hieß, wenn man etwas mitnahm, statt es vor Ort zu verzehren.

Nach der morgendlichen Plackerei, dem Entsorgen einer Fuhre Sperrmüll, die sie in unterschiedliche Container verteilt hatten, lockte auf dem Rückweg vom Wertstoffhof der Stadt Wesel nun eine Frühstückspause an ihrem aktuellen Einsatzort. Alfons Mackedei lenkte den Transporter die Schermbecker Landstraße entlang in Richtung Op de Hei, dem geschichten- und skandalumwobenen Trabantenviertel der Stadt. Sein Beifahrer drehte sich um, wollte erkunden, was hinter seinem Rücken so scheppernde Geräusche von sich gab. Er entdeckte als Ursache leere Bananenkisten. Heinz-Hermann Trüttgen schüttelte den Kopf.

»Wir hätten die alten Kisten gleich dalassen sollen, stattdessen rumpeln die jetzt durch den Laderaum.«

»Lass nur, die werden wir in den nächsten Tagen gut gebrauchen können, denke an den ganzen Kleinkram aus der Küche, und der Wohnzimmerschrank ist auch noch nicht ausgeräumt.«

Der Kaffeeduft waberte gemeinsam mit dem würzigen Aroma der frisch belegten Brötchen unwiderstehlich durch das Innere des Fahrzeugs, während Trüttgen die Tüte fester umklammerte und versonnen aus dem Seitenfenster blickte. In einiger Entfernung kam die Silhouette der Bausünde aus den frühen Sechzigern in Sicht, drei sternförmig zueinander ausgerichtete, lang gezogene Hochhäuser. Die dem Ortsteil Obrighoven zugewandten Häuser waren acht bis zehn Stockwerke hoch, das Gebäude hinter den rechteckigen Kästen mit zwölf Etagen ein wahrer Koloss aus Beton und Fenstern.

»Hoffentlich hat unser Spargeltarzan angefangen, den Balkon zu räumen, sonst esse ich sein Brötchen diesmal höchstpersönlich vor seinen Augen auf. Der Kerl ist so faul geworden in letzter Zeit.«

Alfons Mackedei musste unweigerlich grinsen. »Arbeit, die mit körperlicher Anstrengung verbunden ist, hat Gesthuysen noch nie erfunden, das weißt du doch. Dafür pflegt er unsere Internetseite und druckt Flyer. Man muss die Menschen bei ihren Stärken abholen, statt ihre Schwächen zu monieren.«

Trüttgen verdrehte die Augen. »Jawohl, Herr Generaldirektor. Du hängst immer noch deiner Firma nach. Bist noch nicht im Ruhestand angekommen, richtig?«

»Würde ich sonst mit euch zusammen durch den Kreis tuckern, Wohnungen auflösen, Kleinreparaturen durchführen und seit Neuestem auch noch als Lese-Opa in einer Kindertagesstätte arbeiten? Für dich ist doch ebenfalls die Zeit noch nicht gekommen, um ruhig im Sessel zu sitzen und zu beobachten, wie das Wasser den Rhein runterfließt.«

Trüttgen stimmte mit leichtem Nicken zu, während die Ampel auf Grün sprang und sie sich als Linksabbieger dem Gebäudekomplex unaufhaltsam näherten. »Und trotzdem! Wenn Gesthuysen innerhalb der letzten Stunde nichts geschafft hat, kriegt er auch kein Brötchen.«

Vorbei an den Zufahrten zu den beiden Häusern, die zu einem Großteil aus Eigentumswohnungen bestanden, fuhr Mackedei zu dem umgrenzten Parkplatz vor dem höchsten der Blöcke und setzte den Wagen rückwärts in die Zufahrt zum Haus. Der Hausmeister hatte am Morgen die Poller vor dem Eingang entfernt, sodass sie das einzuladende Inventar nicht über den Vorplatz schleppen mussten.

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