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"Der Karren" ist ein Sammelsurium unterschiedlicher Sprichwörter für alle Lebenslagen. In loser Reihenfolge werden dem geneigten Leser Sinnsprüche und Aussprüche von mehr oder weniger Prominenten und Weisheiten der Gedankenwelt präsentiert. Geeignet zum Nach- und vielleicht auch zum Weiterdenken.
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Seitenzahl: 81
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Der Karren
Zeit festhalten Gedanken am Mittag
Sprichwörter aus aller Welt zum Handeln
Erläuterungen:
Der Karren ist ein einfaches Gefährt. Er ist zum Transport geschaffen. Er soll Materie transportieren, er soll Ortsveränderung herbeiführen, Bewegung ermöglichen. Die Materie sind einfache Dinge wie Steine oder Geröll, aber auch wertvolle Güter wie Edelsteine. Die Trennung von unbehauenen und vollkommenen Steinen nimmt jeder anders vor. Je nach eigenem Zweck werden Assoziationen erzielt. Schöne Steine dienen offensichtlich der Zierde. Unansehnliche Mauersteine bilden die Grundpfeiler von schönen Häusern. Es genügt ein Schuttberg, der verfestigt wird und darauf entstehen Häuser, die ein ganzes Leben halten. Manchmal buddeln wir Steine wieder aus, um ein neues Fundament für ein neues Haus zu schaffen. Ein Werkzeug für diese Arbeit ist der Karren.
Eine Frage treibt jedes Lebewesen irgendwann um. Wie werde ich sichtbar? ok- mit der Geburt. Wie bleibe ich sichtbar im Weltgedächtnis haften? Eine Mücke stürzte sich vor Jahrmillionen ins Harz und blieb so im Bernstein erhalten. Heute lassen sich Menschen plastinieren. Das bewahrt einzelne Körperteile, selten das Gesicht, schon gar nicht den Geist. Menschen wie Alexander von Mazedonien oder Napoleon handelten energisch und erkämpften sich so einen Platz im Weltgedächtnis. Andere wie Herostratos oder die Bombengürtelträger heute versuchen es extrem, davon ist abzuraten. Wer sieht mich?
Wo ist der persönliche Fingerabdruck, der ästhetische, der moralische, der künstlerische, der humoristische, der intellektuelle Fingerabdruck? Es gibt viele Möglichkeiten der Darstellung einer Person, den bürokratischen Fingerabdruck mit Länge x Breite x Höhe, dem Gewicht, der Biometrie von Finger und Auge, den Genotypus und Phänotypus. Es gibt die Personalakte, die ärztliche Krankenakte, die Stasiakte, das tracking profile im Internet. Wo bin ich?
Wer bin ich? Die Frage ist schwer zu beantworten und treibt viele ruhelos um. Der Zen-Mönch versinkt in Meditation und führt seinen Geist ins Nichts. Er will mit der Weltseele verschmelzen, das Ich auslöschen und dem irdischen Jammertal entfliehen. Ein anderer reist permanent um die Welt, um sich selbst zu finden. Jesus zog 40 Tage in die Wüste. Ein weiterer tabuisiert die Frage. Vor der Frage kann man nicht fliehen. Wer bin ich?
Werde ich richtig verstanden? Das führt zu Gedichten, Romanen, Essays, Briefen usw. Seinen geistigen Fingerabdruck möchte jeder hinterlassen. Das Tagebuch beinhaltet Gedankensplitter und Sprüche. Sie erzeugen Fragezeichenmomente und Aha-Erlebnisse, ein Schmunzeln oder Grübeln, ein Kopfschütteln oder Nicken. Es ist wie vieles in der Welt - nicht alles ist erklärbar.
Das Leben ist eines der eigenartigsten Dinge, mit denen man sich herumschlagen muss. Die Welt ist vielfältig und bunt. Das Materielle und der Konsum dominieren. Die Besinnung, die Frage nach dem Sinn kommt etwas später. Es gibt Oberflächlichkeit und einfache Bildung. Menschen sind hektisch, unausgeglichen, labil, fühlen sich überfordert. Die Frau eines befreundeten Ehepaares ist Ärztin. Sie praktiziert in einem Ärztehaus, in dem eine Praxis frei ist. „Wenn in diese Praxis ein Psychiater einzieht, hat der sofort die meisten Patienten von uns!“
Ein Geistlicher im Mittelalter beschäftigte sich mit den schlechten Stimmungen, die uns täglich bedrücken, den oftmals negativen, pessimistischen Gedanken und der Notwendigkeit, in einer Ruhephase davon loszukommen. Er brachte einen Vergleich zur Reinigung der Seele. Ein Pferd im Stall macht großen Mist. Kommt man in den Stall, so stinkt es von all dem Unflat, man macht Schuhe und Kleidung schmutzig. – Doch dasselbe Pferd zieht den Mist mit dem Karren auf das Feld. – Und mit dem Mist als Dünger gedeihen das Korn und der Wein und andere prächtige Dinge. So entstehen aus dem Mist (den negativen Gedanken) auf den Feldern (in Familie und Beruf) prächtige Dinge. Wir brauchen nur den Karren, um den Mist aus dem Stall auf die Felder zu bringen.
Der Karren kann vielfältig sein. Ein Gefährt, das mir gute Dienste leistete, ist dieses Tagebuch. Den überlieferten Sprüchen habe ich Erinnerungen und Gedankensplitter hinzugefügt, die für mich gute Stimmungen wieder hervorrufen. Die Gedankensplitter sind z.T. widersprüchlich oder falsch (der inerte Mensch). Sie provozieren. Beim Lesen erfolgt ein Stimmungsumschwung. Schnell ist man in einer anderen Welt. Der Zoomfaktor ändert sich. Es wird besser.
Es kann sich jeder seinen Karren bauen, auf dem er Balance hält und nach vorn schaut. - Der Mensch ist wie eine Glocke, der Spruch wie der Schwung, der den Klöppel auslenkt. Bei großer Auslenkung schallt die Glocke.
Ich wünsche jedem einen passenden Karren.
Gedanken fangen oder „wie tickt der Mensch eigentlich?“
Es ist beruhigend, den Sonnenuntergang zu sehen, gleichmäßig eine Landstraße entlang zu fahren, Sprüche zu lesen. Wenn man genug hat, macht man die Augen zu.
1. Ein Vergnügen ist keins, außer wenn es viel kostet. engl.
2. Nicht was schön ist, ist Mode, sondern was Mode ist, ist schön. dt.
3. Der Kluge verkauft seinen Essig teurer als der Narr seinen Honig. dt
4. Kauf was alt ist, und du musst von neuem kaufen. walisisch
5. Wenn du dich mit dem Brunnen streitest, wirst du am Ende verdursten. malaiisch
6. Es ist besser, mich zu belästigen, als mich zu vergessen. Nigeria
7. Wer in einem Jahr reich werden will, den hängen sie nach einem halben. spanisch
8. Draußen hat man hundert Augen, zu Hause kaum eins. dt.
9. Es kostet mehr, etwas schlecht als etwas gut zu machen. spanisch
10. Es gibt mehr törichte Käufer als Verkäufer. wallonisch
11. Wer die Kröte schlucken will, darf sie nicht lange angucken. dt.
12. Wenn du eine helfende Hand suchst, such sie zuerst am Ende deines rechten Armes.
Jefferson, US Präsident
13. Nichts aufschieben, denn das früher Getane bringt früher oder länger Zinsen. dt.
14. Am Ende soll man ein Ding loben. dt.
15. Gib nicht die Hauptstraße einer Abkürzung wegen auf. irisch
16. Wehe dem Wolf, hinter dem nicht die Hunde herbellen. serbisch
17. Wenn der Kessel überläuft, läuft er über seine eigenen Wände. hebräisch, dem Jähzornigen
18. Das Haus gehört nicht dem Menschen, der Mensch gehört dem Haus. dt. / das Land besitzt die Menschen, nicht die Menschen das Land. Simbabwe
19. Disziplin ist Macht... aus „Schindlers Liste“
20. Der Alte würfelt. N.B. - Der Alte würfelt nicht. A.E.*
21. mene menetekel uparsin. Buch Daniel*
22. Wer zu vorsichtig ist, wird immer vom Fall eines trockenen Blattes getötet. Nigeria
23. Besser abtragen als verrosten lassen. USA
24. use it or lose it. engl.
25. Vertraulichkeit ist wie das Meer, das den Fischer umbringt. Uganda*
26. divide et impera
27. pacta sunt servanda*
28. Manchmal wäre es besser, man säße auf seinem Maul statt auf seinem Hintern. Schweiz
29. Ein wohl genährter Ochse legt sich nicht in die Furche. rumänisch*
30. Wer spricht sät, wer zuhört erntet. armenisch
31. Ein guter Kunde wechselt drei Jahre nicht das Geschäft, ein gutes Geschäft drei Jahre nicht den Kunden. chinesisch
32. Man hängt den Hammelkopf aus und verkauft Hundefleisch. japanisch
33. alea iacta est, Tatsachen anerkennen
34. cui bono? Cicero, 50 v.Ch.*
35. Er hat den Rubicon überschritten. italienisch*
36. Das Leben ist besser als es ist. dt.*
37. Manchmal lebt man, manchmal wird man gelebt. dt.
38. Wer nicht lächeln kann, soll keinen Laden aufmachen. chinesisch
39. Wenn jeder Fehler angemerkt wird, hört jeder Umgang auf. indisch
40. mens sana in corpore sano*
41. Das Leben gebe mir die Kraft, Dinge zu verändern, die ich verändern kann. Es gebe mir die Geduld, Dinge zu ertragen, die ich nicht verändern kann. Und es gebe mir die Weisheit zu unterscheiden, welche Dinge ich verändern kann und welche ich nicht verändern kann. dt.
42. Ich brauche einen großen Abstand, um mich selbst zu sehen. dt.
43. Man soll nicht zu schnell reisen, damit die Seele Zeit hat nachzukommen. indianisch
44. Drei Arten von Menschen soll man nicht herausfordern: Beamte, Kunden und Witwen. USA
45. Sei vorsichtig, wenn du alles bekommst, was du willst. Schweine, die fett werden, werden nicht alt. USA
46. Tadle deinen Tag nicht, ehe er zu Ende geht. litauisch
47. in dubio pro reo
48. the sole purpose of our existence is joy. Dalai Lama
49. Sprich im Walde nicht von Bäumen. madagassisch, zu Allgemeinplätzen
50. Wenn dich ein Esel anschreit, schrei nicht zurück. Jamaika
51. Besser ein magerer Vergleich als ein fetter Prozess. italienisch
52. Nicht Steine sind es, die ein Haus bauen, es sind die Gäste. indisch
53. Die Menschen rechnen nicht, wenn die Blüten herauskommen. chinesisch
54. Die Kuh frisst, wenn sie geht, das Haus wenn es steht. indisch
55. Wenn einer zu gut ist, zerreißen ihn die Hunde. jiddisch
56. Was nicht nötig ist, ist selbst für ein As zu teuer. lateinisch*
57. „Macht nichts“ lässt das Schiff an der Küste stranden. kreolisch
58. Von denen, die wollen wird mehr erreicht als von denen, die können. mexikanisch
59. Wenn der Hahn sich aufplustert, ist er leicht zu rupfen. Burma
60. exitus acta probat*
61. rules to keep us strong. Tracy Chapman
62. Kampf mit einer dunklen Macht am Jabbock: ”Von nun an sollst du nicht mehr Jakob sondern Israel heißen!”- der Segen des Kampfes. 6.35_27-09-2004*
63. Besser einen einfachen Schritt als im Überfluss außer Tritt kommen. dt
64. Wunder entstehen im Vorwärtsgehen. 6.35_20-09-2004
65. Zwei Minuten anklopfen am Tag hilft schon etwas. 6.35_05-10-2004*
66. Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab. indianisch
67. erare humanum est*
68. quod licet jovi, non licet bovi*
69. Schließ deine Türe und laß deinen Nachbarn ehrlich bleiben. schottisch
70. Ein Fehler, der geleugnet wird, verdoppelt sich. französisch
71. Alle Dinge ärgern dich und die Katze bricht dir das Herz. schottisch
72. Das Leben ist die Fülle, nicht die Zeit. dt.
73. Sagen Sie nicht, dass Sie keine Zeit haben. Die Zeit ist unpersönlich, jeder hat sie. Die Zeit ist unbegrenzt, nur Lebensprozesse laufen in festliegenden und begrenzten Zeitabschnitten ab. Das gilt vor allem für Bewusstseinsprozesse. Yoga- Handbuch 1984*
74. vita brevis - ars longa*