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Dies ist die Fortsetzung meiner Erlebnisse vor der PingPongParkinson-Weltmeisterschaft in Wels und nach der WM in Pula. Meine Gefühle, meine Gedanken und meine Erlebnisse möchte ich hier beschreiben. Mit einigen in der Praxis durchgeführten Dingen bei großen Turnieren, wie zum Beispiel den German Open oder der PPPWC spreche ich konstruktiv die Sachen an, die meiner und die Meinung vieler anderen Mitgliedern verbesserungswürdig sind und geändert werden sollten. Ich hoffe, dass es mir gelingen wird, den Lesern ein wenig von der Spannung, die ich erlebt habe, zu vermitteln. Der zweite Teil meiner Trilogie, beschreibt meine Hoffnung und meine Vorbereitung irgendwann einmal meinen Traum, den Gewinn einer Medaille bei den German Open oder einer Weltmeisterschaft zu erfüllen.
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Seitenzahl: 103
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Dies ist der 2. Teil meiner Erlebnisse vor der PingPongParkinson-Weltmeisterschaft in Wels und nach der WM in Pula.
Meine Gefühle, meine Gedanken und meine Erlebnisse möchte ich hier beschreiben.
Mit einigen in der Praxis durchgeführten Dingen bei großen Turnieren, wie zum Beispiel den German Open oder der PPPWC spreche ich konstruktiv die Sachen an, die meiner und die Meinung vieler anderen Mitgliedern verbesserungswürdig sind und geändert werden sollten.
Ich hoffe, dass es mir gelingen wird, den Lesern ein wenig von der Spannung, die ich erlebt habe, zu vermitteln. Der zweite Teil meiner Trilogie, beschreibt meine Hoffnung und meine Vorbereitung irgendwann einmal meinen Traum, den Gewinn einer Medaille bei den German Open oder einer Weltmeisterschaft zu erfüllen.
Überraschenderweise oder sollte ich von einer nicht erwartenden Sensation sprechen, wenn ich an meine erste Weltmeisterschaftsteilnahme von PingPongParkinson in Pula, Kroatien denke.
Im Doppel mit meinem Partner Jürgen verpassten wir ganz knapp den Titel des Weltmeisters. Mit einer Bronzemedaille beendeten wir aber das Turnier in Pula.
Jürgen durfte sich auch noch im Mixteam mit Margret Vizeweltmeister nennen. Zu dritt sind wir mit unserem Betreuer Marco und dessen Frau Sandra in das Abenteuer Istrien gegangen und fuhren mit 5 Medaillen nach Hause.
Erfolge machen geil und ich war geil auf noch mehr Erfolg bei PingPongParkinson. Ich nahm mir nach dem Turnier in Kroatien vor, irgendwann einmal die Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft zu erspielen.
Ich spiele seit einem guten Jahr Tischtennis. Begonnen habe ich mit dem Ping Pong als Therapiemaßnahme gegen meinen Morbus Tremor. Ich hätte vorher niemals gedacht, dass dieser Sport mich so an sich fesseln würde.
Die Monate nach der PingPongParkinson-Weltmeisterschaft wollte ich nutzen, um noch mehr und besser zu trainieren.
Damit ich mich an den Wettkampf gewöhne und meine überdurchschnittliche Nervosität in den Griff bekomme, meldete mich der TTV Hervest-Dorsten für den Meisterschaftsspielbetrieb an. Ich sollte also in der 8.
Mannschaft in der Hobbyliga meine erste Saison spielen. Auch half ich in der Kreisklasse in der 6. und 7.
Mannschaft aus und zahlte sehr viel Lehrgeld. 24 Spiele musste ich dem Gegner zum Sieg gratulieren. Eine echt frustrierende Phase, die ich durchlaufen musste. Das letzte Saisonspiel, das 25. war es dann, das mir den ersten Erfolg bescherte. Mir gelang mein erster schon nicht mehr geglaubte Sieg. Doch davor durchging ich das Tal der Tränen und Demotivation.
Ich nahm mir zwar nach Pula vor, durch mehr Training besser zu werden, doch der Fortschritt blieb aus und ich verzweifelte immer mehr. Auch gesundheitlich holte mich meine Krankheit brutaler ein. Meine Bandscheiben schmerzten unerträglich und es gab Tage, an denen ich nicht laufen konnte. Ich wusste einfach nicht weiter. Die Ärzte konnten mir auch nicht wirklich helfen und ich dachte daran, das Handtuch zu werfen.
Ich fiel in ein Loch und hatte Schwierigkeiten, dort wieder herauszukommen.
Drei Wochen noch und wir fahren zu der 4.
PingPongParkinson-Weltmeisterschaft nach Wels in Oberösterreich. Drei Wochen verbleiben mir noch, um das eigene Spiel im Training zu verbessern. Nach der Weltmeisterschaft 2022 in Kroatien soll das Turnier 2023 in Österreich meine zweite Weltmeisterschaft werden. Bei meinem Auftritt im letzten Jahr wusste ich vorher nicht, was mich erwartet. Es war mein erster Wettkampf unter dem Dach von PingPongParkinson und dann noch überraschend erfolgreich. Im Doppel durfte ich sogar kurz mit meinen Partner von einer Goldmedaille träumen, doch die Gegner im Halbfinale hatten etwas dagegen. Am Ende wurden uns jeweils die Bronzemedaillen umgehängt. Zu dritt traten wir vom TTV Hervest-Dorsten bei der Weltmeisterschaft in Pula an und konnten insgesamt fünf Medaillen mit nach Hause nehmen. Dieser Erfolg brachte uns den Sieg bei der Dorstener Wahl Sportler des Monats Oktober 2022 ein. Doch es wurde noch besser. Wir wurden später noch als Sportler des Jahres und zum Team des Jahres vom Dorstener Bürgermeister beim Sportlerball ausgezeichnet. Aber nicht nur das Edelmetall um unsere Hälse machten das Turnier zu einer unvergesslichen Geschichte. Mit unserem Betreuer und Förderer Marco und seiner Frau Sandra wuchs in dieser Woche etwas zusammen, dass man im Nachhinein als wirkliche Freundschaft beschreiben kann. Ich wusste damals schon, diese Teilnahme an der Weltmeisterschaft wird nie wieder mit nichts vergleichbar werden.
Jetzt drei Wochen vor meinem nächsten internationalen Turnier blicke ich auf das letzte Jahr zurück und dieses Mal weiß ich was mich erwartet. Obwohl ich mich sportlich verbessert habe, ist die Konkurrenz wesentlich größer und schwieriger zu spielen geworden. Gespürt habe ich dies schon im Mai in Düsseldorf bei den erstklassig ausgetragenen German Open. Trotz sehr guten Start mit drei Siegen musste ich im Einzel und im Doppel am zweiten Tag die Heimfahrt antreten. Auch in der heimischen Meisterschaft durfte ich bis zum letzten Spiel immer nur Lehrgeld bezahlen. Es war dann das letzte Saisonspiel, dass mir den ersten Sieg einbrachte.
Ich musste in unzähligen Trainingseinheiten viel Schweiß und Muskelkater hinnehmen und trotzdem blieb der Erfolg gegen meine Konkurrenten bei den vielen Turnieren des Stada Cups und im Training aus.
Ich musste mir eingestehen, egal wie viele Fortschritte ich gemacht habe, die Gegner, gegen die ich antreten musste, wurden auch immer besser.
Drei Wochen noch und so langsam erwachte die Nervosität. Es sind wirklich nur noch drei Wochen. Ich fühle mich eigentlich noch nicht bereit und vor allem nicht gut genug, eine ansprechende Weltmeisterschaft zu spielen.
Wenn ich in die letzten Monate zurückblicke, vor allem dabei an die German Open denke, kommt die Enttäuschung über meine Leistung immer wieder hoch.
Beim Training gelingen mir Schläge mit dem Tischtennisball, die ich im Spiel um Punkte einfach nicht hinbekomme. Vielleicht brauche ich wirklich einen Sportpsychologen, wie mein Betreuer Marco oft mit einem Lächeln sagt. So langsam glaube ich, er meint es ernst. Auch das ich bei den German Open im Doppel mit meinem Partner Jürgen plötzlich in Kategorie 2 statt wie in Pula in Kategorie 3 starten musste und wir beim Spiel um den Einzug ins Viertelfinale gegen starke Gegner knapp ausschieden, verfolgt mich noch heute. Das komische an meine Person als Teilnehmer der PingPongParkinson-Turniere ist, dass ich von den Verantwortlichen und anderen Spielern immer stärker eingeschätzt werde als ich tatsächlich bin. Dabei muss ich sogar gegen echt schwache Spieler schon alles geben, um die Spiele zu gewinnen. Steht dann der erste gleich starke Konkurrent mir gegenüber am Tischtennistisch, ist es dann meist mein Aus. Zu nervös und unkonzentriert wird mein Spiel. Dazu kommt, dass ich aus Angst einer Niederlage meine Trainingsleistung noch nie in einem Punktespiel aufrufen konnte. Jetzt ist noch etwas seltsam an mir beim Tischtennisspiel. Muss ich mich gegen einen wesentlich stärkeren Gegner wehren, zum Beispiel aus der Kategorie 1, verliere ich zwar manchmal auch haushoch, doch mein Spiel ist gegen diese Teilnehmer immer gut und nicht von der sonst üblichen Nervosität geprägt. Da bei diesen Gegnern für mich nichts zu holen ist, spiele ich einfach locker und befreit auf.
Das Turnier in Eystrup, die Eystruper Open sind dafür das beste Beispiel. Mein Freund Lars hat dort mit den ganzen Dorf ein Turnier der Superlativen aus dem Hut gezaubert. 72 Teilnehmer aus 7 verschiedenen Nationen stellten sich der Konkurrenz. Ihnen sollten alle Wünsche von den Lippen abgelesen werden. Egal ob der Fahrdienst uns chauffiert hat oder wir abends zusammen bei einem sehr schmackhaften Buffets gegessen und gefeiert haben, noch einmal meinen Dank an Eystrup.
Gespielt wurde dort natürlich auch. In mehreren Dreiergruppen war ich in meinem Team an 2 gesetzt und spielte dann auch gegen die Bekannten aus der Kategorie 2. Und wie gingen die Spiele aus? Ich verlor alle 5 Spiele. Vier davon denkbar knapp, aber verloren ist verloren. Es reicht einfach nicht. In der Trostrunde dagegen schaffte ich es dann mit meinem Team bis ins Halbfinale. Deshalb habe ich Bedenken, dass ich wieder stärker eingeschätzt werde als ich bin und nicht in Kategorie 3 bei der Weltmeisterschaft antreten darf.
Diese Befürchtung habe ich besonders für unser Doppel.
Na ja, bis jetzt ist die Sorge ein ungelegtes Ei.
Viele neue Bekannte durfte ich mittlerweile durch Ping PongParkinson kennenlernen. Mit einigen führe ich sogar freundschaftliche Beziehungen. Die meisten Leute vergessen, PingPongParkinson ist eine Selbsthilfegruppe, die über das Tischtennisspiel versucht, die durch Parkinson auftretenden Symptome zu lindern.
Wir spielen aber nicht nur Tischtennis.
Immer öfter werden Veranstaltungen und Online-Treffen organisiert und mit Gastvorträgen aus der Forschung und Medizin gekrönt.
Anfang des Jahres 2023 wurde ich vom Vorstand PPP überraschend gefragt, ob ich nicht die Landesleitung NRW übernehmen wollte. Ich überlegte nur kurz und sagte zu. Jetzt gehörte ich der großen PPP-Familie wirklich an. Durch den Posten des Landesleiters lernte ich noch mehr Mitglieder von PPP kennen und diese mich.
Wir luden in Dorsten andere PPP-Stützpunkte sonntags zu stützpunktübergreifenden Trainingseinheiten ein.
Sechsmal trafen wir uns dieses Jahr und das Angebot wurde von vielen Mitgliedern bei PPP angenommen.
Obwohl ich in Marl wohne, ist der TTV Hervest-Dorsten meine Tischtennis-Heimat. Das Thema Inklusion wurde beim TTV von Anfang an gefördert.
Schnell merkten die anderen Mitglieder dort, dass wir an Parkinson erkrankten Sportler kein bemitleidenswerter Haufen, denen man großzügigerweise ein oder zwei Tischtennistische zur Verfügung stellt, sondern ehrgeizige und vor allem auch erfolgreiche Sportler, die auch dem Verein gut tun sind.
So wuchsen wir in die Tischtennisgemeinschaft hinein und gehörten schnell dazu.
Wir saßen dann bei der PingPongParkinson-Weltmeisterschaft in Pula eines Abends zusammen und unser Betreuer, der gleichzeitig auch die Position des Geschäftsführers beim TTV in Dorsten ausübt, kam auf die Idee, selbst ein großes Turnier auszurichten. Aus der Idee wurde ein Plan, der schnell lebendige Formen annahm. Es sollte etwas Neues sein. Etwas, was es bei PingPongParkinson noch nicht gab. In Absprache mit den Verantwortlichen von PingPongParkinson werden wir parallel zur Bezirksmeisterschaft den sogenannten Deutschland-Cup, der eine deutsche PPP-Mannschaftsmeisterschaft sein soll, veranstalten. 16 Teams mit fast 80 Spielern werden nun Mitte Oktober in unserer Halle das beste Team Deutschlands ausspielen.
Wir hatten also viel zu tun und das Jahr ging schnell vorbei.
Gesundheitlich ging es mir seit Pula immer schlechter.
Nicht nur mein Mitbewohner Parkinson zeigte mir immer mehr, dass er mein Leben mitbestimmt, auch meine Knie und Bandscheiben klopften schmerzhaft bei mir an.
Das ich Bandscheibenvorfälle in den Lendenwirbel habe, wusste ich schon lange. Doch nun kam die Diagnose Arthrose in den Knien noch dazu. Von November bis in den Juni hinein wurde ich von meinem Orthopäden behandelt. Der wirkliche Erfolg blieb mir aber verwehrt. Die Schmerzen wurden unerträglich. An vernünftiges Training war nicht zu denken. Dann fuhr ich noch zweimal in den verdienten Urlaub und im Juli in die Komplextherapie. Eine gute Trainingsvorbereitung für eine Weltmeisterschaft sieht allerdings anders aus. Ich kam an einen Punkt, an dem ich mit meinem Spiel in ein Loch fiel und der körperliche Schmerz mich nicht mehr aufstehen ließ.
Ich war kurz davor, alles hinzuschmeißen und aufzuhören.
Ich konnte und wollte nicht mehr mit diesen Schmerzen spielen.
Jetzt kam die Komplextherapie dazwischen und die Ärzte dort stellten mich medikamentös neu ein. Es ging mir sofort besser. Ich habe zwar noch immer fürchterliche Schmerzen, doch ich fühlte mich besser.
Während der Komplextherapie ging ich dreimal bei unserem Partnerverein in Pansdorf trainieren. Dort nahmen sich die beiden Trainer Volker und Rainer für mich Zeit und brachten mir den Spaß am Tischtennis wieder zurück.
Als ich wieder die heimische Halle betrat, war ich 8 Wochen vor der Weltmeisterschaft wieder motiviert. Da der Schmerz im Rücken mich aber nicht nur beim Sport, sondern auch sonst in meinem Leben hinderte, einigermaßen glücklich zu sein, entschied ich mich in Absprache mit meinem Neurochirurgen für einen operativen Eingriff. Doch dieser muss bis nach der Weltmeisterschaft in Österreich warten.
Wir brauchten mehr konzentrierte Zeit für unser Training am Tischtennistisch. Wir wollten uns besser vorbereiten und die Verantwortlichen des TTV reagierten. Am frühen Mittwochabend gehörte plötzlich die Halle zum Trainieren uns alleine. Es wurde aber noch besser. Wir bekamen mit Michaela eine engagierte Trainerin an unserer Seite gestellt. Das Training mit ihr ist gut und macht uns allen riesigen Spaß.
Es ist der Sonntag genau 3 Wochen vor dem Start der PingPongParkinson Weltmeisterschaft. In meinem E-Mail-Eingang habe ich Post vom österreichischen Veranstalter. Die Spieler sind nach Punkten in ihren jeweiligen Kategorien eingeteilt worden. Da ich in allen drei Wettbewerben antreten möchte und auch gemeldet bin, durchstöbere ich zuerst die Herren-Einzel-Liste.
Meine 834 QTTR-Punkte sind zum Glück wenig genug, so das ich in der von mir gewünschten Kategorie 3 eingeteilt wurde. Obwohl ich dort auch keinen Blumentopf gewinnen werde, habe ich mit ein wenig Losglück vielleicht die Chance, die Vorrunde zu überstehen. In der Kategorie 2 würde ich untergehen.