In der Liebe gefangen - Michael Baltus - E-Book

In der Liebe gefangen E-Book

Michael Baltus

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Beschreibung

In der Liebe gefangen, handelt über Mike und Angelina. Beide suchten sich zwar nicht, fanden aber zueinander. Sie liebten sich vom Herzen her und wählten den Weg der Ehe. Alles schien für beide nach ihren Wünschen perfekt zu laufen, bis sich irgendwann die erste dunkle Wolke vor die Sonne der Liebe setzte. Doch die Sonne verjagte die störende Wolke schnell und die Liebe setzte ihren Weg fort. Im Laufe der Jahre gab es dann immer wieder Höhen und Tiefen in dieser Liebesbeziehung und die Sonne wurde immer öfter von dunklen Wolken verdeckt. Ihre wärmenden Strahlen erreichten nur noch selten die Herzen der beiden Liebenden und sehr oft zogen heftige Gewitter auf. Doch die Gewitter reinigten auch die Luft und wenn die Sonne ihre Strahlen wieder zu dem Pärchen schickte, blühte die Liebe wieder auf. Es kam aber der Moment in dem Leben des Paares, als die Gewitterwolken sich nicht mehr verzogen und es nur noch Blitz und Donner gab.

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Der Inhalt dieses Romans ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit der Realität oder der Wirklichkeit sind von zufälliger Natur und nicht wissentlich beabsichtigt. Meine in dieser Geschichte geschriebenen Sätze beziehen sich nur auf meine Fantasie und wurden im echten Leben nicht erlebt.

In der Liebe gefangen, handelt über Mike und Angelina. Beide suchten sich zwar nicht, fanden aber zueinander. Sie liebten sich vom Herzen her und wählten den Weg der Ehe. Alles schien für beide nach ihren Wünschen perfekt zu laufen, bis sich irgendwann die erste dunkle Wolke vor die Sonne der Liebe setzte. Doch die Sonne verjagte die störende Wolke schnell und die Liebe setzte ihren Weg fort. Im Laufe der Jahre gab es dann immer wieder Höhen und Tiefen in dieser Liebesbeziehung und die Sonne wurde immer öfter von dunklen Wolken verdeckt. Ihre wärmenden Strahlen erreichten nur noch selten die Herzen der beiden Liebenden und sehr oft zogen heftige Gewitter auf. Doch die Gewitter reinigten auch die Luft und wenn die Sonne ihre Strahlen wieder zu dem Pärchen schickte, blühte die Liebe wieder auf. Es kam aber der Moment in dem Leben des Paares, als die Gewitterwolken sich nicht mehr verzogen und es nur noch Blitz und Donner gab.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Niemand weiß, wie die Liebe kommt. Auch warum die Liebe sich plötzlich ins Herz schleicht, ist nicht zu erklären. Warum lieben wir jemanden und wollen bis ans Ende unserer Tage mit der liebenden Person zusammen bleiben? Die Liebe kann die schönste Sache, aber auch die größte Tragödie der Welt sein. Was passiert mit uns, wenn wir lieben? Dieses Schönste aller Gefühle ist einfach unbeschreiblich. Die Endorphine werden vom Gehirn freigelassen und drohen uns vor Glück zu ertränken. Die Liebe verdrängt alle Unannehmlichkeiten und lässt die liebende Person nur noch aus der rosaroten Sonnenbrille das eigene Umfeld wahrnehmen. Die Liebe tut einfach gut. Sie verzeiht und bereinigt die Seele. Der Mensch benötigt die Liebe, wie die Luft zum atmen oder das Wasser, um den Durst zu stillen. Schon im Kindesalter erlebt der Mensch die Liebe. Zuerst zu den Eltern, später zu den Mitschülern oder Freunden. Die Liebe begleitet den Menschen von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Sie kommt und geht in einem Menschenleben öfter. Jeder Liebende erhofft sich jedoch, dass seine Liebe ewig bleibt. Unvorstellbar scheint es für ein liebendes Pärchen, dass ihre Liebe nicht auf ewig angelegt ist und die Liebe verloren gehen kann. Wenn sich das Liebespaar verliebt in die Augen schaut, sich berührt und sich dabei die Härchen auf der Haut aufstellen, dass angenehme Kribbeln im ganzen Körper zu spüren ist, wähnt man sich am Ziel aller Träume. Was macht die Liebe mit einem? Die Liebe verwandelt den Menschen zum Positiven. Es gibt den Spruch, wer Liebe sät, wird Liebe ernten. Wie viel Wahrheit und Weisheit doch dieser kleine Satz beherbergt. Die Liebe seines Lebens zu finden, damit werben heutzutage eine Menge an Internetportalen. Doch das Internet ist für die Liebe tödlich, aber dazu später mehr.

Wie überall im Leben gibt es auch bei der Liebe einen Gegenpart. Wenn die Sonne scheint, wirft sie auch Schatten und dieser Schatten füllt unser Herz nicht mehr mit wohlbefindlicher Wärme. Durch Enttäuschungen kann die Liebe umschlagen und entwickelt sich zu reinem Hass. Nicht umsonst gibt es in unserer Zeit genügend Scheidungsanwälte, die sich an den gescheiterten Ehen die Taschen mit Geld vollstopfen. Ein bekannter Scheidungsanwalt sagte mal zu mir, dass er vor dem Rathaus jeden Tag Visitenkarten nach den Trauungen verteilen könnte, denn die Hälfte der frisch vermählten Paare würde über kurz oder lang bei ihm oder einem Kollegen anklopfen. Ist das der Fall, wird das Auflösen der Ehe nicht nur finanziell teuer. Meistens wird das gemeinsame Porzellan bis auf das letzte Teil zerschlagen und die vorher verliebten Augen verwandeln sich zu hassende Blicke.

Wie konnte so etwas passieren? Das fragen sich sicher mehr als die unzählig gescheiterten Ehepartner nach dem Zerfall ihrer Liebe.

Kapitel 1

Die Frühlingssonne stand hoch im Zenit des klaren hellblauen Himmels. Der Winter war lang und sehr kalt.

Die Sonne schmolz die letzten Schneereste von den Feldern und die ersten Vögel balzten lautstark, um sich zu paaren. Mensch und Tier sehnten den Wechsel der Jahreszeit herbei. Die ersten Knospen der Blumen kämpften sich durch die Erde und würden in ein paar Tagen die Natur bunt verfärben. In einem hellen Grün zeigen sich die vielen Bäume und Sträucher unter der hoch oben stehenden Sonne. Ihre Kraft würde nun von Tag zu Tag ansteigen und die Natur wieder zum Leben erwecken.

Durch das offene Fenster wurde Mike von dem Zwitschern der Vögel geweckt. Der Blick auf die Uhr verriet ihm, dass die Nacht herum war und er noch übermüdet aufstehen musste. Er war spät vom Dienst als Forensiker aus einem nächtlichen Einsatz nach Hause gekommen und inzwischen war es schon Mittag. Er hatte den ganzen Vormittag geschlafen. Nachdem er die Schule mit mittlerer Reife nach zehn Jahren beendet hatte, begann Mike die Ausbildung als Krankenpfleger. Doch schon damals erkannte er, dass dies nicht der Beruf war, der ihn sein Leben versüßen sollte. Er holte in der Abendschule das Abitur nach und studierte Medizin. Im Praktikumsjahr in einer großen Klinik in Recklinghausen faszinierte ihn der Job im Krankenhaus, den die wenigsten Mediziner anstreben. In den Kellerräumen des Hauses war die Forensik beheimatet und dort heuerte er als Assistenzarzt an. Jetzt, mit 29 Jahren war Mike auf dem persönlichen Höhepunkt seines Lebens. Der leidenschaftliche Single war mit seinem bisherigen Leben zufrieden, aber irgendwie nicht richtig glücklich. Die Sehnsucht endlich die Liebe seines Lebens über den Weg zu laufen, fand immer öfter den Pfad zu seinen Gedanken.

Nach einem kleinen Frühstück schnürte er seine Laufschuhe und joggte wie so oft in der Woche in der Haard. Die Haard ist das größte zusammenhängende Waldgebiet im Vestischen und wird von vielen sporttreibenden Menschen besucht. 12 Kilometer lang war die übliche Runde, die beim Start vor ihm lag.

Verträumt und in seinen Gedanken vertieft joggte er schon eine gute halbe Stunde, als ihm plötzlich in einiger Entfernung ein Pärchen entgegenkam. Da er und das Pärchen sich entgegenliefen, waren sie schnell auf gleicher Höhe und Mike erkannte seinen Bekannten Thomas. Thomas war ein Mitspieler aus früheren Zeiten in dem beheimateten Recklinghäuser Fußballverein.

Mike und Thomas schüttelten sich, während sie im Stand weiterliefen, die Hände und hielten einen kleinen Plausch. Dabei fiel Mikes Blick immer wieder auf die attraktive Begleitung seines Gegenübers. Mike hätte es seinem Bekannten gar nicht zugetraut solch eine tolle Frau erobern zu können. Nach einer Minute, die sich wie eine Stunde für Mike anfühlte, stellte Thomas seine Partnerin bei Mike vor. Mit leicht zittriger Hand nannte Mike seinen Namen und lächelte ihr unsicher zu. Die Frau gegenüber pustete sich eine dicke Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte zurück. Bisher sagte sie keinen Ton, trotzdem sah Mike ihre schönen weißen Zähne, die sie ihm durch ihr Lächeln zeigte. Ihre braunen Augen sahen ihn mitten ins Gesicht und machten ihn noch unsicherer. Warum nur machten ihn attraktive Frauen immer so nervös, fragte er sich selbst, als Thomas und seine Partnerin sich auch schon wieder verabschiedeten.

Mike bewegte sich nun auch fort und der Abstand zu den beiden wurde schnell größer. Mike konnte es aber nicht über sich bringen und schaute noch einmal zurück und genau in diesem Moment sah er, dass auch Thomas Partnerin sich noch einmal zu ihm umblickte. Drei Schritte weiter bog er in einen anderen Weg ab und die beiden waren für ihn nicht mehr zu sehen. Das Einzige, außer die Erinnerung an diesem kurzen zufälligen Treffen war ihr Vorname, den er bei der gegenseitigen Vorstellung erfuhr und nun mit sich nahm. Angelina! Was für ein schöner und so seltener Name. Mit dem Bild dieser Frau im Kopf lief Mike weiter durch den Baumbestand und merkte gar nicht, wie schnell er wieder vor der eigenen Haustür stand. Noch unter der Dusche dachte er an Angelina. Ihre dunklen Haare und ihr Lächeln gingen ihm nicht aus dem Kopf und er beschloss Thomas in der nächsten Zeit zu kontaktieren.

Am nächsten Tag saß Mike in seinem schwarzen BMW und war auf der Strecke zwischen Marl und Recklinghausen. Es war früh, so kurz vor halb sechs, als im Autoradio Billy Idol mit seinem Song Rebel Yell Mike in guter Laune brachte. Er drehte die Lautstärke um das doppelte lauter und versuchte den Song so weit es seine Englischkenntnisse erlaubten mitzusingen. Plötzlich mitten im Lied unterbrach der lokale Radiosender Mikes Gesang und meldete einen Geisterfahrer auf der A43 zwischen Bochum und Recklinghausen in Höhe der Abfahrt Herne. Kopfschüttelnd und verständnislos über so wenig Hirn des Falschfahrers bog Mike in die Ausfahrt Recklinghausen und parkte drei Minuten später auf dem Ärzteparkplatz seines Arbeitgebers.

Billy Idols Song lag noch in seinen Ohren und leise summte er ihn beim Betreten seines Büros vor sich hin.

In der letzten Nacht kamen keine zu untersuchenden Leichen dazu und er konnte es an diesem Morgen langsam angehen lassen. Er nahm sich vor Thomas Telefonnummer herauszubekommen und recherchierte durch seine Telefonkontakte. Irgendwer von seinen früheren Mitspielern musste doch noch die Nummer von Thomas haben.

Er rief drei Kollegen aus der Fußballmannschaft an, redete kurz mit ihnen, aber die Nummer hatte leider niemand von denen. Das Internet musste her. Mitten in seinen Nachforschungen wurde er dann in den Leichenschauraum gerufen. Es war der Geisterfahrer, der dort tot vor ihm lag. Mit einem 40-Tonner frontal zusammen geknallt, überlebte nur der Brummifahrer schwerverletzt.

Mike war danach den ganzen Tag beschäftigt und fand keinen Gedanken mehr Thomas zu kontaktieren.

Erschöpft nach einem langen Kliniktag, saß er zuhause alleine auf seiner Couch und schaute sich bei einem Glas Dornenfelder die Nachrichten an, als ihm seine Internetrecherche einfiel. Eine Minute später lockte er sich in seinem Notebook ein und fand in den Sozialmedien Thomas Account. Er überlegte kurz, wie er Thomas anschreiben sollte. Es stellte sich ja auch die Frage, in welcher Beziehung steht Thomas zu Angelina?

Mike ging davon aus, dass die beiden ein Paar waren und das Abwerben einer Frau wäre für den Forensiker nicht gentlemanlike. Die Breitling an seinem Handgelenk zeigte 21 Uhr an, noch nicht zu spät, um Thomas anzuschreiben. Mike tippte auf die Tastatur seines Laptops und schickte das Geschriebene auf die Reise zu Thomas.

Im Fernsehen lief ein langweiliger Film und während er auf eine Antwort von Thomas auf seinen Text wartete, fielen ihm die Augen zu. Mitten in der Nacht wurde er wach, schaltete den Fernseher aus und schaute in seinem Postkasteneingang nach einer Antwort von Thomas. Zu seinem Leid fand er nur Spams und nervige Werbemails, aber nicht die erhoffte schnelle Antwort. Ein wenig enttäuscht zog er sich aus, besuchte das Bad und lag einige Minuten später in seinem Bett und träumte von seiner Traumfrau.

Thomas meldete sich die nächsten Tage auch nicht und Mike ging die ganze Woche seiner Arbeit und seinem Sport nach. Es war Freitag und das Wochenende stand an.

Mike wusste noch nicht wie er das Wochenende verbringen wollte und überlegte an seinem Schreibtisch sitzend, als es an der Tür klopfte und die kleine blonde Klinikjuristin durch die Tür eintrat. Mike sah sie an und erkannte nicht einen Fehler in ihrem perfekten Aussehen.

Das Gesicht dezent geschminkt. Leicht rote Lippen dank eines kussfestem Lippenstifts. Die blauen Augen mit Kajal nachgezogen und die Haare hochgesteckt. Dadurch lagen ihre Ohren frei und machten den Blick zu ihren Ohrringen frei. An ihren Füßen trug sie farblich passend zu ihrem Kostüm Pumps mit einem Absatz, der gerade noch in dieser Höhe zu vertreten war, um einigermaßen vernünftig gehen zu können. Mike wusste, dass Nina, so hieß sie, ihn sehr interessant fand. Sie setzte sich ihm am Schreibtisch gegenüber und lächelte ihn keck an. Nina war sehr selbstbewusst und redete gar nicht groß herum.

Sie fragte Mike, wie er denkt sein Wochenende zu verbringen. Holte danach einmal Luft und als das Opfer ihrer Begierde nicht sofort antwortete, sondern auf den einladenden Ausschnitt ihres Kostüms starrte, beugte sie sich noch etwas weiter zu ihm vor, sah ihm in die Augen und sagte Mike einfach nur, dass er doch heute gegen 20 Uhr zu ihr zum Abendessen kommen sollte. Nina wartete gar nicht auf die Antwort des Mannes ihr gegenüber. Sie stand auf, richtete das Kostüm, indem sie extra mit ihrem Hinterteil etwas mehr als nötig wackelte und verließ das Büro ohne sich noch einmal umzudrehen. Mike wusste nicht, was gerade geschehen war, doch wie er die nächsten beiden Tage verbringen würde ahnte er.

Nach der Dusche zu Hause, einen Tropfen Gaultier auf die Haut, das kurzgeschnittene Haar gegelt. Eine graue Jeans und ein passendes graues T-Shirt lagen vorbereitet auf seinem Bett. Dazu seine besten Schuhe eines italienischen Schuhherstellers und er konnte sich sehen lassen.

30 Minuten später stand er mit einer Flasche Don Perigon vor Ninas Haustür in Haltern am See. Ein erneuter Blick auf die Armbanduhr sagte ihm, dass es exakt 20 Uhr war und sein Finger drückte auf den Knopf der Klingel.

Ein paar Atemzüge weiter, hörte er den Türöffner summen und drückte die Tür auf. Nina besaß eine kleine Eigentumswohnung in dem obersten Stockwerk. Mike nahm zwei Stufen auf einmal und war schnell in der 2.

Etage angekommen. Nina stand in der Tür und lächelte ihrem Date zu. Mike sah sie vor sich stehen. Die auf der Arbeit immer hochgesteckten Haare trug sie nun offen.

Mit einem weißen Sommerkleid und gleichfarbige Pumps ließ sie ihn an sich vorbei eintreten. Mike sah ihre rot lackierten Zehnnägel beim Durchschreiten der Tür und reichte ihr die Champagnerflasche während sie ihm zur Begrüßung die Wange für einen Kuss hinhielt.

Der kleine Esstisch im Wohnzimmer war liebevoll mit Kerzenlicht gedeckt. Aus der Küche kam ein leckerer appetitanregender Duft und fand den Weg zu Mikes Nase. Nina schien zu wissen, wie sie ihn einfangen konnte. Liebe geht durch den Magen, besagt ein Sprichwort und so tischte sie ihm an diesem Abend ein leckeres Mahl auf.

Während des Essens redeten die beiden viel über die Klinik und ließen sich unendlich Zeit bis zu dem Dessert.

Nina servierte zum Abschluss noch eine große Portion Vanilleeis auf und beide waren danach wohl gesättigt.

Während Nina den Tisch abräumte, machte es sich Mike auf dem Sofa bequem. Er öffnete eine Flasche Rotwein, wartete aber mit dem Eingießen damit der Wein noch kurz atmen konnte. Nina setzte sich dann zu ihm auf die Couch. Hielt Mike das leere Weinglas hin und wartete, dass er ihr das Glas füllte. Dabei musste er ihr zum ersten Mal mit dem Gesicht sehr nahe kommen und schaute in ganz kurzen Abstand in Ninas Augen. Sie prosteten sich, nachdem Mike auch sein Glas gefüllt hatte, zu und ließen sich den Wein schmecken. Nina hatte ihr zweites Glas genossen, als sie eine neue Flasche aus der Küche auf den Tisch stellte. Mike wusste zu diesem Zeitpunkt längst, dass er sich nicht mehr ins eigene Auto setzen würde. Ein Taxi müsste gerufen werden. Nina goss ihm schneller als er gucken konnte aus der zweiten Flasche nach und machte es sich nun etwas gemütlicher auf der gemeinsamen Sitzfläche. Ihre Beine lagen plötzlich auf den Oberschenkeln Mikes und machten ihn nervös. Nina spielte nun mit ihm und er wusste es.

Viel zu oft bewegte sie in Mikes Schoß ihre Füße und berührten mehr als ihm lieb war, sein bestes Stück. Seine Hose begann zu eng zu werden und Nina spürte dies. Mit ihren blauen Augen schaute sie ihm provozierend an und spielte weiter mit ihren Füßen zwischen seinen Beinen.

Sie bemerkte seine Erektion und stellte das Weinglas auf dem Tisch ab. Jetzt war der Moment gekommen, als sie sich auf seinem Schoß setzte und ihm ihre Zunge in den Mund steckte. Ihr erster Kuss war leidenschaftlich und lang. Nach einem kurzen Luft holen folgte der Zweite.

Beim dritten Kuss zog sie ihm sein T-Shirt über dem Kopf und überzog seinen Oberkörper mit kleinen Küssen. Auch sie merkte nun ihre beginnende Erregung und das Feuchte zwischen ihren Oberschenkeln. Sie stand auf und ließ das Kleid auf den Boden gleiten. Nina war nackt unter ihrer Bekleidung gewesen und Mike konnte nun ihren wunderschönen Körper bewundern. Sie hatte stramme Brüste mit großen, jetzt harten Nippeln. Ihre Scham war nicht blank rasiert und Mike saß nervös vor ihr. Nina beugte sich kniend vor und befreite ihrem Gegenüber von seiner Jeans. Sein bester Freund richtete sich auf und schaute zur Decke. Sie küsste Mike nun wieder und ihre rechte Hand fand den Weg zu seiner Erektion. Sie massierte ihn und spürte wie er es genoss. Als sie das Pochen seines Glieds in ihrer Hand bemerkte, unterbrach sie ihre Bewegungen und löste ihre Hand von seinem Zauberstab. Nina stand auf, nahm Mikes Hand und führte ihn ins benachbarte Schlafzimmer. Sie legte sich vor ihm ins Bett und spreizte die Beine einladend auseinander. Mike kniete sich vor dem Bettende, zog sie ein wenig an sich heran und liebkoste mit seiner Zunge ihre feuchte Muschi. Nina sprang sofort auf seine Zungenbewegungen an und stöhne auf. Ihre Hüfte tanzte den gleichen Tanz, wie Mikes Zunge und sie spürte den Orgasmus aufkommen. Ihre Finger krallten sich in das Oberbett, ihr Becken hob sich immer weiter und ihr Gestöhne wurde immer lauter. Mike machte einfach weiter und genoss die aufkommende Lust mit ihr. Als sie kam, schrie sie so laut, dass alle Bewohner dieses Hauses nun wieder wach geworden sein müssen. Sie gönnte sich und auch ihm keine Pause. Nina zog Mike nun zu sich, öffnete die Beine und ließ ihn in sich eindringen. Sie wollte keine schnelle Nummer und kontrollierte unter ihm liegend das Sexspiel mit ihren Bewegungen. Seine Hände und sein Mund fanden abwechselnd ihre Brüste und verwöhnten diese mit der Lust der Leidenschaft. Mit über seinem Po überkreuzten Beinen gab sie den Rhythmus an und als sein Tanz schneller wurde, ließ sie sich auch gehen. Eine Minute später spürte sie seinen Liebessaft in sich einlaufen und hatte mit ihm ihren zweiten Orgasmus an diesem Abend.

In seinem Arm liegend schliefen beide später ein und der Anruf zu einem Taxiunternehmen hatte sich erledigt.

Kapitel 2

Am nächsten Montag saß Mike in seinem Büro und tippte Berichte in seinem Computer, als sein privates Handy summte. Gedankenverloren schaute er auf das Display und war mit einmal hellwach. Das Smartphone zeigte eine Nachricht von Thomas an. Mit zittrigen Fingern öffnete Mike das Menü und las, was sein ehemaliger Mitspieler sendete.

Thomas Joggingbegleitung war nicht seine Liebschaft, sondern nur eine sehr gute Freundin, war das Ergebnis dieser Mail. Mike war erleichtert und schrieb ihm zurück.

Er bestellte schöne Grüße und fragte bei Thomas wegen der Handynummer Angelinas an. Eine Minute später kam die Antwort Thomas zurück. Er wollte seine Grüße weiterreichen und Angelina die Erlaubnis abnehmen, ihm ihre Nummer weitergeben zu dürfen.

In der Klinikkantine winkte ihm Nina bei seinem Eintritt dezent zu und er setzte sich mit seinem Tablett zu ihr an den Tisch. Er verbrachte das letzte Wochenende komplett mit Nina und schloss seine eigene Haustür erst am Sonntagabend wieder auf. Nina und er genossen das Wochenende nackt in ihrer Wohnung. Sie badeten zusammen, sie bereiteten das Essen in der Küche gemeinsam zu und sie liebten sich über die ganze Zeit.

Im Badezimmer Ninas stand jetzt eine zweite Zahnbürste im Zahnputzglas. Nina war eine hübsche, attraktive und beruflich erfolgreiche Frau. Mike fand sie auch begehrenswert und erotisch. Doch irgendwie sprang der Funke zu ihm nicht so herüber wie er sollte. Nina dagegen schmiss ihm bei jeder Gelegenheit verliebte Blicke zu und teilte ihm so ihre Gedanken mit.

Am frühen Abend trafen sich Nina und Mike in der Haard beim Laufen. Nina begann gerade ihre Runde, während Mike schon den größten Teil hinter sich hatte und sich auf dem Rückweg befand. Als die beiden sich trennten, hatte Mike ein schlechtes Gewissen. Nina fragte ihn, nach dem Joggen kurz bei ihm vorbeikommen zu dürfen und er sagte dem zu. Obwohl er wusste, dass die Treffen mit ihr für ihn nicht das bedeuten, was sie sich vielleicht erhofft. Da Nina aber eine für ihn nette Frau war, müsste er ihr bei ihrem Besuch reinen Wein einschenken.

Als die Klingel etwa eine Stunde später ihren Ton abgab, öffnete Mike die Tür und ließ Nina hinein. Er bot ihr etwas zu trinken an und Nina wählte einen Aperol Spritz.

Ihr weiblicher Instinkt meldete sich sofort und sie fragte Mike, was los wäre. Mike machte reinen Tisch und sah während seiner Schilderung in die enttäuschten Augen seiner Geliebten. Ihre blauen Augen füllten sich mit Tränen und Mike spürte selbst den Schmerz in seinem Herzen. Als er mit seiner Erklärung fertig war, sah sie ihn an und sprach mit leiser gekränkter Stimme zu ihm, dass sie ihn trotzdem will, auch wenn er sie nicht so liebte, wie sie ihn. Sie stand auf, machte einen Schritt auf ihm zu und drückte sich hilfesuchend an seinen Körper. Mike umarmte sie und streichelte ihren Rücken. Sie verweilten eine ganze Zeit in dieser Stellung, bis Nina sich auf die Couch fallen ließ und Mike mit sich herunterzog. Er fing sich noch gerade so ab und landete sanft auf die nun unter ihm liegende Frau. Ihre Zunge fand sofort seinen Mund und bohrte sich den Eingang frei. Mike erwiderte den Kuss und streichelte ihren Busen. Er spürte ihre Brustwarzen durch den BH und ihre Bluse hart werden.

Es dauerte auch nicht lange und Nina stöhnte ihm ins Ohr, dass sie ihn jetzt in sich spüren will. Um sich zu entkleiden, musste Mike sich von Nina lösen und sich erheben. So geschah es dann auch. Nina rückte zur Seite und legte ihren Rock und ihre Bluse ab. Sie war nur noch in einem weißen, mit Spitzen besetzten BH, Strapshalter und weißen Strümpfen bekleidet. Einen Slip trug sie nicht und Mike starrte auf ihr behaartes Dreieck. Sein Glied richtete sich auf und Nina fand daran gefallen. Zumindest hatte sie noch immer die Macht, sein bestes Stück steif zu bekommen. Auch wenn er ihre Liebe nicht aus vollem Herzen erwidert. Mit dem Mund saugte sie sich an ihm fest und Mike fühlte die Liebkosungen ihrer Zunge an seiner Eichel. Dieses Mal war er es, der aus dem Stöhnen nicht mehr herauskam. Kurz bevor er die Augen zu verdrehen begann, stoppte Nina ihr Zungenspiel und drehte sich so vor ihm, dass er sie von hinten nehmen musste. Ihre Vagina öffnete sich, als er mit seinem Liebesstab dort anklopfte. Durch die Feuchtigkeit, die aus ihr lief, glitt sein Penis ohne Probleme in sie ein. Sie rief einen Laut der Freude heraus und stöhnte bei jedem seiner Stöße laut in den Raum hinein. Ihren Hintern bewegte sie im gleichen Takt wie seine Bewegungen und zusammen wurden sie immer schneller. Nina kam als erste und schrie ihren Orgasmus in sein rechtes Ohr hinein. Einige Stöße weiter entledigte sich Mike seines Samens und fiel erschöpft auf den Rücken seiner Gefährtin. Nach ungefähr fünf Minuten in starrer Haltung, befreite Nina sich von dem auf ihr liegenden schweren Körper, zog sich unter seinen Blicken an und verließ weinend Mikes Wohnung. Als er alleine gelassen auf der Couch lag und das Türschloss einrasten hörte, hatte Mike schwere Gewissensbisse. Nina war eine so tolle Frau und hatte bestimmt nicht einen Mann wie ihn verdient. Sie hätte jemanden verdient gehabt, der ihre Liebe erwidert oder noch höher wertschätzt.

Am nächsten Tag war Nina in der Kantine nicht zu sehen gewesen. Auch am übernächsten und den darauf folgenden Tag ging sie ihm in der Klinik aus dem Weg.

Mikes Gewissensbisse klopften schwer lastend bei ihm an. Wie konnte er nur solch eine Frau wie Nina nicht die Aufmerksamkeit geben, die ihr gerecht würde? Er konnte sich selbst diese Frage nicht beantworten und kämpfte mit dem Dämon in ihm, der für sein Schlamassel verantwortlich war. Heute war der letzte Arbeitstag der Woche und Mike setzte sich an diesem Freitagabend in sein Auto und fuhr die A43 von Recklinghausen kommend in Richtung Norden. Zehn Minuten später nahm der die Abfahrt Haltern am See und nach weiteren zehn Minuten stand er vor Ninas Haustür. Sie schien überrascht, als er plötzlich unangemeldet bei ihr auftauchte. Drückte trotzdem den Türöffner und ließ ihn zu sich hinein. Nina lag unter einer Decke auf der Couch und schaute einen Film im Fernsehen. Dieses Mal war sie nicht perfekt gestylt, trotzdem sah sie auch so unheimlich attraktiv und sexy aus. Nina bot Mike keinen Drink an und deutete auf den Platz des ihr gegenüberstehenden Sessels an. Es herrschte langes Schweigen zwischen ihnen bis Mike die Stille unterbrach. Ninas Blick war traurig und sie hörte Mike, ohne ihn zu unterbrechen zu. Er verlor den Faden und stotterte nur noch belanglose Worte heraus. Nina tat ihm leid. Er mochte sie, aber es reichte ihm nicht für eine feste Beziehung. Trotzdem wurde sein Herz schwer und er konnte es nicht über sich bringen sie einfach hier mit ihrem Fernsehprogramm liegenzulassen. Er stand auf und setzte sich ans Fußende zu ihr auf die Couch. Ihre Beine lagen auf seinen und seine Hände streichelten schweigend ihre Füße. Nach einigen stillen Minuten schloss Nina ihre Augen und genoss die Streicheleinheiten Mikes. Seine Hände massierten nun ihre Waden und wanderten zu ihren Oberschenkeln. Erst jetzt bemerkte Mike, dass Nina unter ihre Decke nackt war. Seine Hände wollten sich den Weg noch höher suchen, doch Nina hielt seine Hände auf dem Weg zu ihrer Scham auf. Mike blieb nichts anderes übrig, als mit den Füßen, die vor ihm lagen zu spielen. Mit den Fingern massierte er ihre Fußsohlen und ihre Zehen.

Ninas Atem ging nun gleichmäßiger und Mike fühlte wie sehr sie den Augenblick genoss. Als der Film im Fernsehen unbeachtet von den beiden zu Ende ging, schickte Nina Mike wieder nach Hause. Auf dem Rückweg nach Recklinghausen dachte Mike im Auto sitzend über die ganze Situation nach und war trotz allem nicht schlauer als vor der Hinfahrt nach Haltern am See. Beim Joggen am nächsten Morgen traf Mike seinen Kumpel Max. Die beiden kannten sich von der Schulbank, die sie zehn Jahre miteinander besuchten. Während sie die Laufstrecke zusammen beackerten, tauschten sie Neuigkeiten untereinander aus. Mike hatte Max schon eine Weile nicht mehr gesehen und die beiden verabredete sich für den Abend. In Essen gab es einen zurzeit sehr angesagten privaten Club und den wollten sie gemeinsam besuchen. Max hatte eine Clubmitgliedschaft und konnte so ein Nichtmitglied mitbringen. Die Besitzer dieses Clubs legten beim Einlass große Aufmerksamkeit auf die richtige Garderobe und während die beiden in der Menge anstanden, beobachtete Mike wie viele Leute am Eingang abgewiesen werden. Gerüchte über den Club gab es einige und dass die Betreiber das Rotlichtviertel in Essen und Bochum unter sich aufgeteilt haben, ist eines davon. Als Mike und Max am Eingang um Einlass baten, Max die Clubmitgliedschaft vorzeigte, musste Mike den Blick der Türdame über sich ergehen lassen. Mit einem leichten Nicken gab sie dem Bodybuilder neben ihr zu verstehen, dass die beiden Männer an ihm vorbei ins Innere durften. Der Club war gegen ein Uhr in der Nacht brechend voll und Mike kämpfte sich durch die Menge zur Theke, um sich und Max den zweiten Wodka Lemon zu bestellen.

Das Gedränge war groß und ohne es zu merken, fand sich Mike ein wenig abseits des eigentlichen Zieles. Er stand nun am Ende der Theke und wurde von den beiden Bardamen nicht beachtet. Dadurch hatte er die Zeit sich dort ein wenig umzusehen. Er schaute sich die Menschen in seiner Nähe um ihn herum an, als sein Blick in der Mitte der Theke stechen blieb. Sein Herz setzte zwei Schläge aus, nur um danach schneller als vorher zu schlagen. Dort saß sie. Nur fünf Meter von ihm entfernt. Zu seinem Pech amüsierte Angelina sich gerade in einer vertieften Unterhaltung mit einem gutaussehenden Kerl. Mike wurde nervös, denn er wusste nicht, wie er sich nun verhalten sollte. Einfach Hallo sagen und Angelina in ihrer Unterhaltung unterbrechen, um dann einen bösen Blick oder noch schlimmer, eine Abfuhr zu bekommen. Das konnte er nicht wagen. Also kämpfte Mike sich wieder durch die Menge und ließ sich dieses Mal nicht von der Zielvorgabe, das Thekenmittelstück zu erreichen abdrängen. Geschickt stellte er sich mit dem Rücken zu seiner Traumfrau und bestellte seine beiden Longdrinks. Als er die Bestellung aufgab, drehte sich Angelina um und begrüßte Mike mit einem lächelnden Hallo. Mike tat cool und überrascht. Er lächelte zurück und gab Angelina zur Begrüßung einen leichten Kuss auf die Wange. Der Kerl neben ihr war nicht amüsiert über die Unterbrechung und zog das Gespräch wieder auf sich.

Mike verabschiedete sich von Angelina, gab ihr aber noch den Hinweis, wo er mit Max in dem übervollen Laden zu finden sei.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und Max Beschwerde, warum das Holen der Getränke so lange gedauert hat, klärte Mike seinen Freund über Angelina auf. Max nahm den letzten Schluck aus seinem Glas und machte sich nun selbst auf den Weg, neue Getränke zu besorgen. Zwei Songs weiter stand er mit zwei neuen Wodka Lemons neben Mike und hatte Angelina und eine Freundin im Schlepptau. Max kannte die Freundin Angelinas und traf die beiden an der Theke. Schnell wurde er durch seine Art den Kerl an Angelinas Seite los und machte so seinen Kumpel Mike glücklich. Die Vier feierten die Nacht im Club gemeinsam und verabschiedeten sich gegen fünf Uhr morgens, um getrennt nach Hause zu fahren. Mike musste erst einmal die ganzen Informationen, die er von Angelina bekommen hatte, verarbeiten und ärgerte sich noch auf der Rückfahrt, sie nicht nach ihrer Telefonnummer gefragt zu haben. Ein einfaches, wir sehen uns beim Abschied und weg waren die beiden Frauen. Zumindest war für Mike der Abend ein voller Erfolg, denn er hatte seine Traumfrau ein wenig besser kennengelernt und dazu noch die ganze Nacht mit ihr feiern dürfen.

Das Wochenende ging, wie immer viel zu schnell vorüber und ehe Mike sich versah, saß er wieder in seinem Büro und bereitete Berichte vor. Heute musste er noch einen Vortrag vor einigen Medizinstudenten in den Räumen der Forensik zum Thema Blinddarm halten und bereitet sich darauf vor. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab und er dachte an Angelina. Der Tag wurde lang und länger und wollte nicht enden. Als auch der letzte Student vor dem in der Leistengegend aufgeschnittenen Leichnam keine Fragen mehr stellte, konnte Mike den Arbeitstag beenden.

Eigentlich zu erschöpft, um noch Laufen zu gehen, überwand er den inneren Schweinehund und machte sich doch noch auf die Laufstrecke durch die Haard. Auf dem längsten geraden Teilstück, kurz nachdem er um die Kurve gekommen war, sah er aus weiter Entfernung, wie Angelina am Ende der Geraden rechts in den Weg abbog.

Ohne zu überlegen, erhöhte Mike seine Laufgeschwindigkeit in der Hoffnung, seine Traumfrau noch zu erreichen. Angelina hatte einige Hundert Meter Vorsprung und war eine gute Läuferin. Er brauchte gute zehn Minuten bis er zu ihr aufschloss. Dieses Mal war sie erstaunt und zusammen liefen sie den Rest der Strecke ab. Als sie das Ende der Laufstrecke erreichten, gab Mike ihr seine Visitenkarte und schrieb auf der Rückseite seine private Handynummer auf.

Kapitel 3

In der Klinik stand Mikes Beförderung zum Stationsarzt an. Der erste Schritt wäre somit getan. Privat wartete er seit mehr als zwei Wochen auf den Anruf Angelinas.

Doch die Leitung zu ihr war stumm und verwaist. Diese Frau ging ihm einfach nicht aus dem Kopf und er träumte sogar von ihr. In seinen Träumen sind die beiden jedes Mal ein Paar und er spürte ihre Liebe zu ihm. Er verfluchte dann immer den nächsten Morgen, wenn er aus dem Schlaf in die Realität geweckt wurde.

So auch an diesem Morgen. Schlecht gelaunt sah er in den Badezimmerspiegel und bedauerte sich in die für ihn unerreichbare Frau verguckt zu haben. Vielleicht sollte er sich Angelina aus dem Kopf schlagen und sich lieber auf eine Frau konzentrieren, die seine Liebe erwidert, dachte Mike beim Waschen und das Bild Ninas war vor seinen Augen. Er musste aber ehrlich zu sich selbst sein, denn auch er war für Nina unerreichbar und sie hatte ihm sein Herz geschenkt. Vielleicht war das die Strafe, die er über sich ergehen lassen musste. Sein Verhalten Nina gegenüber war nicht korrekt und nun hatte er keine Taube auf dem Dach und der Spatz in der Hand ist davongeflogen. Mike stürzte sich in seine Arbeit und brachte so seine Tage herum.

Der Frühling verabschiedete sich regnerisch und der Sommer begann ebenso. Keine Sicht auf besseres Wetter und in der Haard lief Mike meist alleine im dicken Regen. Von Angelina fehlte jede Spur.

Es war dann der erste Freitag im Juli. Endlich schien die Sonne und brachte den Menschen im Ruhrgebiet mit ihren Sonnenstrahlen gute Laune. Die Frauen kleideten sich luftiger mit ihren Sommerkleidern und waren schön anzusehen. An diesem Freitagabend besuchte Mike mit seinem Kumpel Max die Großdiscothek in Bochum. Wie so oft, wenn er hier war, traf er eine Menge an Bekannten. So auch dieses Mal. Hände wurden reichlich geschüttelt und es wurde genauso viel getrunken. Mike war gerade in einem interessanten Gespräch vertieft, als ein Hallo sein linkes Ohr erreichte. Er erkannte die Stimme sofort und sah beim Umdrehen in Angelinas Gesicht. Sie lächelte mal wieder und Mike vergaß die Welt um ihn herum. Auf die Frage, was sie trinken wollte, kam dann aber die ernüchternde Antwort, dass ihr Bekannter auf sie wartete und Mikes Herz setzte ein weiteres Mal aus, als sie ihn verließ.

An diesen Abend war die gute Laune futsch und er trank ein wenig zu viel. Max hatte sich mit einer Frau auf der Tanzfläche fest getanzt und Mike blieb alleine an der Theke sitzen. Unaufgefordert stellte ihm die Thekenbedienung einen neuen Wodka Lemon auf den Platz und zeigte mit dem Finger auf eine nett aussehende Frau am anderen Ende der Bar. Sie prostete Mike zu und er machte es ihr nach. Eine Minute später stand er bei ihr und bedankte sich für den Longdrink. Sie war zwar nicht Angelina, aber auch sie hatte ein fabelhaftes Aussehen.

Die Dame stellte sich als Susan vor und Mike gab ihr seinen Namen. Geredet wurde eigentlich nur belangloses Zeug, nichts wirklich Wichtiges. Nach dem dritten gemeinsamen Drink stellte Susan dann die entscheidende Frage. Ob er verheiratet oder leiert sei. Als Mike verneinte, gab sie ihm ihre Handynummer und schaute ihm dabei tief in die Augen. Mike nahm den beschriebenen Bierdeckel an sich und bedankte sich mit einem Kuss auf ihre linke Wange. Susan nutze dies für sich aus und legte beide Arme um Mikes Hüften, zog ihn an sich und schob ihm ihre Zunge in den Mund. Susan küsste gut und Mike fand gefallen an ihr. Mit ihren schwarzen langen Haaren saß sie in einer schwarzen Lederjacke, schwarzer Jeans und schwarzen hohen Pumps bekleidet vor ihm. Es kam zu einem zweiten und dann zu einem dritten Kuss. Der vierte Zungenschmatzer fand dann bei ihr im Auto vor ihrer Haustür statt. Max musste an diesem Abend alleine ins Vest zurückkehren.

Susan fragte Mike noch, ob er wirklich den versprochenen Kaffee trinken wollte und lächelte ihn dabei schelmisch an. Er setzte sich auf ihre braune Ledercouch und machte es sich bequem. Susan zog ihre Lederjacke und ihre Jeans vor seinen hungrigen Blicken aus und schlüpfte im BH und String wieder in ihre Pumps. So stand sie nun vor dem verblüfften Mike. Ohne die Musik anzumachen, tanzte Susan nur durch den Wohnzimmertisch getrennt vor den Mann auf ihrem Sofa.

Sie bewegte ihre Hüften geschmeidig und streichelt dabei ihre eigenen Brüste. Ihr Blick war dabei starr auf Mikes Augen gerichtet. Mike saß schwer atmend da und sah ihrem Spiel erregt zu. Susan wusste, was sie wollte und spielte weiter sehr professionell mit ihrem Gegenüber.

Sie beugte sich über den Tisch und Mike starrte in ihren Ausschnitt. Mit einer Hand öffnete sie ihren BH und ließ diesen auf die Tischplatte fallen. Ihre Brüste hingen jetzt direkt vor Mikes Gesicht und Susan massierte sie selbst.

Mike sah ihre aufgerichteten Brustwarzen und spürte seine Hose enger werden. Susan tanzte weiter und Mikes Lüsternheit wuchs mit jeder Bewegung ihrerseits. Susan drehte sich nun vor ihm um, beugte sich vor und streckte ihm ihren Po entgegen. Der Tisch stand Mikes Händen im Weg und so konnte er ihre Pobacken nicht anfassen.

Langsam strich sie sich den String herunter und drehte sich kahl rasiert zu Mike um. Jetzt schob sie den Tisch so weit zur Seite, dass sie bequem zu ihm tanzen konnte, ohne von dem sperrigen Hindernis gestört zu werden.

Ihre Brüste wackelten im Rhythmus und Mike starrte auf ihre fast schwarzen Nippel, die nur Zentimeter vor seinem Gesicht hin und her schaukelten. Susan stand nun vor ihm und legte ihren rechten Fuß in den Schritt ihres Opfers. Mit dem Pump drückte sie durch seine Jeans auf sein erregtes Glied und brachte Mike fast zur Verzweiflung. Susan bestieg die Couch und ihre Vulva berührte Mikes Nase. Sie drückte seinen Kopf an sich und Mikes Zunge fand den Weg zu ihrer kleinen Knospe.

Er liebkoste diese und ihr Saft lief von seinem Kinn auf sein noch getragenes T-Shirt. Susan fand gefallen an seinen Zungenbewegungen und ließ ihn erst einmal gewähren. Stöhnend genoss sie den Augenblick und bemerkte den aufsteigenden Höhepunkt langsam auf sie zukommen. Ihre Finger griffen fester in seinem Haar, als sie ihren Orgasmus herausschrie. Schneller als Mike es überhaupt mitbekam, riss sie ihm die Kleider vom Leib und setzte sich auf seinen hoch aufgerichteten Penis.

Susans Unterleib nahm ihn ganz auf und bewegte sich hemmungslos auf und ab. Mike biss ihr dabei leicht in ihre Brustwarzen und massierte mit seinen Händen ihre Pobacken. Seinen Höhepunkt konnte er nicht lange zurückhalten und schnell zuckte sein Glied, bevor er sich in sie ergoss. Susan löste sich von ihm und setzte sich neben ihm auf die Couch. Sie gönnte sich die Zigarette danach und beide unterhielten sich wieder über unwichtige Dinge. Kurze Zeit später saß Mike auf dem Beifahrersitz ihres Autos und wurde von ihr vor seiner Haustür abgesetzt. Einen letzten Kuss und das Versprechen auf ein Wiedersehen wurden von den beiden zum Abschied ausgesprochen. Mike fiel mit dem Sonnenaufgang erschöpft in sein Bett und verschlief den Samstagvormittag.

Am späten Nachmittag, nachdem Mike seine Joggingstrecke müde hinter sich gebracht hatte, tippte er Susans Nummer ein. Sie nahm nicht ab Er legte sein Smartphone zur Seite und huschte unter der Dusche.

Deshalb bekam er ihren Rückruf nicht mit und verpasste so ein weiteres Treffen mit ihr. Als er eine halbe Stunde später Susan zurückrief und sie auch an ihrem Handy bekam, sagte sie ihm, dass sie nun einen Auftrag für den Abend angenommen hätte. Wer nimmt denn an einem sommerlichen Samstagabend Aufträge an, wunderte er sich noch, als sie ihm eröffnete, dass sie im Begleitservice beruflich tätig sei. Für Mike ein Schock und die Gewissheit auf kein weiteres Treffen mit der Frau der letzten Nacht. Er verabschiedete sich und rief Susan nie mehr an.

Der Sommer war da, heiß und sonnig. Mikes Sehnsucht in den Süden zu fliegen wuchs mit jedem Tag weiter an.

Da kam das Angebot des Betreuers seines ehemaligen Fußballteams gerade recht. Ein Mitspieler ist kurzfristig für die jährliche Ballermannfahrt auf Mallorca ausgefallen und Mike bekam die Anfrage für ihn einzuspringen. Ohne lang zu überlegen, sagte er zu. Zwei Wochen später schlug ihm die warme Luft beim Ausstieg aus dem Ferienflieger auf dem Flughafen Palma de Mallorca entgegen. Die Fahrt mit dem Taxi dauerte 15 Minuten und dann standen sie mit 12 Leuten vor dem Hotel an der Playa de Palma. Nach dem Einchecken schnell umgezogen und ab auf die Strandpromenade. Das Ziel der Balneario 6. Als die Truppe mit Mike dort ankam, war der Partyhöhepunkt dort erreicht und die Kicker gesellten sich sofort zu den anderen Feiernden.

Nach einigen Sangrias, nicht aus einem Eimer, sondern aus mehreren Karaffen, fielen die Anfangshemmungen und es wurde gesungen und getanzt. Schnell war der Nachmittag zu Ende und die Party wurde in der Schinkenstraße weitergeführt. Es wurde weiter getrunken, gefeiert und geflirtet. Gegen ein Uhr nachts sah Mike das Innere der damals dort angesagtesten Disothek. Mit seinem Freund Willi aus dem Team steuerten die beiden die Tanzfläche an und nach einer Minute wurde dort bei stimmungsvollen Klängen geflirtet. Willi erkannte nach kurzer Zeit eine dunkelhäutige attraktive Frau, die beim Tanzen immer wieder ein Blick auf Mike riskierte. Er stieß seinen Freund an und nickte mit dem Kopf in Richtung der dunkelhäutigen Schönheit.

Keine zwei Minuten später tanzte Mike mit der Unbekannten und nach weiteren drei Liedern und vielem Lächeln saßen die beiden an der Theke und tranken Sangria. Willi verabschiedete sich und Mike war nun mit der Fremden alleine und ungestört.

Nach dem zweiten Glas des Früchtecocktails wollte die neue Urlaubsbekannte zu ihrem Hotel gebracht werden.

Sie stellte sich vorher mit dem Namen Francis vor. Die Nacht war fast dem Morgen gewichen, als Mike mit Francis vor ihrem Hoteleingang stand. Es folgte ein langer Kuss und danach ein noch Längerer. Francis war ziemlich klein, trotz ihrer hohen Absätze und sie musste sich immer wieder auf die Zehenspitzen stellen, damit sie Mike küssen konnte. Sie nahm dann seine Hand und führte ihn durch das Hotelfoyer in den Fahrstuhl und drücke den Knopf für die 4. Etage. Mit der Magnetkarte öffnete sie Zimmer 411 und zog Mike mit in den Raum herein. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zog sie ihm das Shirt über den Kopf, öffnete die Gürtelschnalle und ließ seine Hose herunterrutschen. Ihre Hand umfasste sein noch nicht steifes Glied und spielte daran herum.

Schnell wuchs der kleine Mann zu voller Größe und Francis liebkoste diesen mit ihrem Mund. Das alles passierte noch im Stehen. Kurz danach unterbrach sie ihre Mundarbeit, zog ihr Kleid aus und legte sich ins Bett. Mike lag eine Sekunde danach neben ihr und beide genossen den Augenblick des Liebesaktes.

Gegen sechs Uhr morgens verließ der Casanova ihr Zimmer und ging schnellen Schrittes zu seinem eigenen Hotel, um noch ein wenig Schlaf zu bekommen.

Die Uhr zeigte zehn Uhr an, als sich der ganze Tross zum Strand aufmachte. Schnell hatte sich herumgesprochen, dass Mike am ersten Abend eine Frau kennengelernt hatte und völlig übermüdet musste er deswegen die eine und andere neugierige Frage beantworten.

Am nächsten Abend sah Mike Francis erneut in der Diskothek. Schnell standen sie wieder zueinander und redeten miteinander. Francis entschuldigte sich für den hemmungslosen, sexuellen Überfall der letzten Nacht und legte Mike noch den Satz ins Ohr, dass sie so etwas normal nicht machen würde. Die beiden tanzten, tranken und amüsierten sich die Nacht. Es endete wie ihr gestriges Kennenlernen im Zimmer der Dunkelhäutigen.

Am darauffolgenden Tag flog Francis wieder nach Hause und lebte ihr Leben in Bielefeld, ohne jemals wieder Kontakt zu ihrem Urlaubsflirt gehabt zu haben.

Mike feierte die letzten Tage mit dem Team, ohne eine andere Frau kennengelernt zu haben.

Kapitel 4

Wieder in der Alltagsroutine schnitt Mike frische Leichen auf und untersuchte diese wegen der Todesursache. Die Mallorcafahrt begeisterte ihn noch immer und er erzählte Max von seinen Erlebnissen an der Playa de Palma. Max selbst sprang direkt darauf an und seine Ohren wurden immer größer. Nachdem Mike seine Erzählungen beendet hatte, verabredeten die beiden Freunde im nächsten Jahr gemeinsam die Tour auf die Baleareninsel zu unternehmen. Sie schauten sich in die Augen, gaben sich die Hand und drückten sich. So wurde der Pakt zwischen den Kumpels besiegelt. Zwei Männer, ein Versprechen.

Der Sommer wurde vom goldenen Herbst abgelöst. Angelinas Zeit in Mikes Kopf reduzierte sich immer weiter, bis er fast gar nicht mehr an sie dachte. Im Gegenteil. Eine andere Schönheit trat unerwartet in Mikes Leben. Jenny, braune, mittellange, meist hochgesteckte Haare, blaue Augen, strahlend weiße Zähne und eine top Figur stand auf einer Feier plötzlich lächelnd vor dem männlichen Single. Mike hatte schon zwei oder drei Bier heruntergeschluckt und war bester Laune, als Jenny im Gedränge vor ihm stehen blieb. Ihre Augen fingen ihn schnell ein und Mike reagiere sofort.

Diese hübsche Prinzessin durfte er jetzt nicht kommentarlos an sich vorbeilaufen lassen. Ein intelligenter Spruch und Jenny blieb neugierig stehen.

Mike bestellte ihr ein Radler und sich selbst ein Bier. Zu seiner Freude blieb sie die ganze Feier bei ihm und als sie sich trennten, hatte er ihre Handynummer. An diesem Abend schlief er mit Herzklopfen ein. Er träumte von Jenny und Angelina, war aus seinen Gedanken verdrängt.

Zwei Tage später, er schnürte gerade seine Laufschuhe zu, als sein Haustelefon klingelte. Mike überlegte kurz, den Hörer abzunehmen oder nicht. Er war ja praktisch schon so gut wie auf seiner Laufstrecke. Nach dem siebten oder achten Klingeln nahm er ab und zu seiner Überraschung meldete sich auf der anderen Seite der Leitung Jenny. Er selbst hatte noch nicht den Mut zusammengebracht, sich bei ihr zu melden. Das Telefongespräch wurde immer intensiver und länger.

Nach drei Stunden verabschiedeten sich die beiden und hatten eine Verabredung für den nächsten Freitag.

Die nächsten Tage zogen sich wie Kaugummi unter der Schuhsohle. Der Freitag schien sich immer weiter zu entfernen, als näherzukommen. Mikes Konzentration litt darunter. Er musste die ganze Zeit an sein Date denken und je näher der Freitag doch noch kam, desto nervöser wurde er.

Doch auch die so lang gewordene Warterei hatte dann ihr Ende. Mike bestellte zwei Mal Hähnchenbrust süßsauer mit Basmatireis beim Chinesen in der Nähe. Als der Lieferservice bei ihm schellte, hatte er die Küche schon vorbereitet. Seine Gewürze standen mit offen gedrehten Verschlüssen auf der Arbeitsplatte. Die Pfanne wurde erhitzt und die beiden Portionen des chinesischen Restaurants fanden den Weg in diese. Die leeren Verpackungen wurden in die Mülltonne vor dem Haus gebracht und so alle Beweise, die Mikes Kochkunst widersprechen könnten, beseitigt. Kurz danach, das Essen hielt sich in der Pfanne warm, schellte es an der Haustür. Mike öffnete und bekam den Mund nicht mehr zu. Vor ihm stand in einem kurzen Rock und High Heels Jenny. Ein Oberteil, das tief blicken ließ, machten aus seiner leichten Nervosität ein unkontrolliertes Gestotter. Jenny in perfekter Kriegsbemalung reichte ihm eine Flasche Roten und ging durch die Tür an den verdutzten Mike ins Haus. Erst jetzt konnte Mike wieder etwas kontrollierter reden und bot Jenny einen Platz am frisch gedeckten Tisch an. Durch ihr Telefongespräch wusste er, dass sie asiatische Speisen mochte. Er öffnete die mitgebrachte Flasche Wein und goss ihr und sich ein. Jenny hielt kurz die Nase in den Raum und fragte ihn nach dem Geruch der aus der Küche kam. Mike errötete etwas und hoffte nicht aufzufliegen. Er füllte beide Teller in der Küche und stellte diese dann im Wohnzimmer auf dem Esstisch.

Jenny lobte ihn wegen des gut riechenden Duftes und noch mehr nach den ersten Bissen des Geschmacks wegen. Mike nahm das Lob gerne an, hatte aber wegen seines kleinen Schwindels ein schlechtes Gewissen.

Während und nach dem Essen unterhielten sich beide angeregt und lernten sich immer besser kennen. Schnell wurde es Mitternacht und Jenny verabschiedete sich von ihrem Gastgeber. Ohne einen Kuss schloss sie die Tür und Mike stand wie verloren da. Die erste Frage, die ihm durch den Kopf ging, war, was habe ich falsch gemacht?

In dieser Nacht fand er keinen richtigen Schlaf, er wollte, nein er musste Jenny wiedersehen. Früh am Morgen tippte er über einen Sozialmediadienst seinen lang überlegten Text ins Smartphone und schickte diesen zu seiner neuen Liebe. Ja, er musste sich, eingestehen sich in diese umwerfend hübsche Frau verliebt zu haben.

In den nächsten Wochen trafen die beiden sich häufig und es schien für alle Umstehenden, dass sie ein Paar waren.

Doch aus irgendeinen Grund kam es nicht dazu. Es war dann kurz vor Weihnachten, als Jenny sich nicht mehr meldete. Mikes Verzweiflung wuchs so weit an, dass sie den Gipfel des Mount Everest erreichte. Jenny brach ihm das verliebte Herz. Was ihm blieb, waren die gemeinsamen Erinnerungen und seine nächtlichen Träume.

Das neue Jahr hinter sich gelassen, buchten wie abgemacht und versprochen, Mike und Max ihren Mallorcatrip. Beide zählten ab jetzt die Monate und Wochen bis zum Reisebeginn herunter. In einem Gespräch mit Max erzählte Mike ihm von den Frauen erst einmal genesen zu sein und sich wieder auf sein Singledasein zu konzentrieren. Er hatte mit dem anderen Geschlecht einfach kein Glück. Seine bislang einzige achtjährige Beziehung war nun auch schon einige Jahre her und etwas Neues war nicht in Sicht. Mit seinen dreißig Jahren stand er jetzt an einer zukunftsbeeinflussenden Weiche seines Lebens und er musste sich für einen Weg entscheiden. Er entschied sich für das Singleleben und wollte diesen Weg fest entschlossen gehen.

Doch das Leben spielt sein eigenes Spiel und lässt sich nicht immer verplanen. So auch bei Mike.

Es war in der kalten Jahreszeit, kurz bevor der Frühling alles neu macht. Mike war zu einer Party eingeladen worden, an der auch Max teilnahm. Mikes Freund war einige Minuten vor ihm da und traf dort auf Angelina. Auch sie erkannte Max und fing ihn auf seinem Weg ab. Sie wollte von Max wissen, ob Mike heute Abend auch anwesend sein würde. Max antwortete wahrheitsgemäß, wunderte sich aber ein wenig über ihr Interesse an seinen Kumpel. Er kannte das Drama um sie und Mikes verlorenem Herz an Jenny. Max schaute Angelina von oben nach unten an und musste sich selbst eingestehen, dass sie umwerfend aussah. In ihrem braunen, figurbetonten Kleid und ihren braunen Pumps zog Angelina mit Sicherheit mehr Blicke auf sich, als Mike lieb sein wird. Max hatte sich gerade von Angelina getrennt, als ihm Mike auf dem Weg zur Theke ansprach. Überrascht von seinem Freund, ohne ihn bemerkt zu haben, angesprochen worden zu sein, schleppte Max Mike mit zur Bar, bestellte zwei Bier und klärte seinen Freund über das gerade passierte Geschehen auf. Mike konnte nicht glauben, was er von seinem Freund ins Ohr gelegt bekommen hat. Angelina meldete sich seit Monaten nicht mehr und nun fragte sie plötzlich Max nach ihm. Mike konnte sich keinen Reim darauf machen, war aber trotzdem von dem Gehörten angetan. Neben Max sitzend beobachtete er die Festlichkeit, doch der Raum war zu groß, um ihn aus seiner jetzigen Position ganz zu überblicken. Immer wieder erwischte er sich selbst, wie er nach Angelina suchte. Mittlerweile standen sie an einer anderen Stelle und unterhielten sich trinkend mit mehreren Bekannten, als Mikes Herz raste. Er erkannte nicht Angelina, dafür sah er in der Menge Jenny mit einem Mann reden und lachen. Es tat ihm weh, sie so gut gelaunt dort stehen zu sehen. Dazu sah sie noch verdammt gut aus. Er rang mit sich, sie begrüßen zu gehen. Sein Herz wollte sofort losrennen, doch sein Verstand sagte ihm etwas anderes und übernahm die Führung. Er blieb dort, wo er gerade stand. In Gedanken an Jenny vertieft folgte er den Gesprächen seines Umfelds nicht mehr und bekam so gar nicht richtig mit, wie er von der Seite angesprochen wurde. Erst als Max ihn den Ellenbogen leicht in die Seite stieß, wachte der liebestrunkene Gockel auf. Neben ihm stand Angelina mit ihrer blonden Freundin und schaute ihn abwartend an. Mike begrüßte sie beide, aber nicht mehr mit der Begeisterung, die er noch vor Wochen hervorgebracht hätte. Mit ein wenig Abstand und realitätsbewusst unterhielt er sich mit den beiden Frauen. Max gesellte sich schnell dazu und zog Angelinas Freundin auf die Tanzfläche. Jetzt stand Mike mit Angelina alleine in dem großen Raum mit mehreren Hundert feiernden Leuten und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Die Frage, warum sie sich nicht mehr gemeldet hatte, brannte ihm unter den Fingernägeln, doch er schluckte sie herunter und behielt sie für sich. Angelina erzählte dann von ganz alleine, was passiert war und warum sie sich nicht mehr gemeldet hatte. Sie hatte sich beruflich umorientiert und musste dazu einige Wochen in der Hauptzentrale ihres Arbeitgebers nach Berlin. Dort wurde sie auf eine neue Stelle in ihrem Unternehmen vorbereitet. Als neue Repräsentantin ihres Arbeitgebers war sie von nun an für die Begrüßung und Führung neuer und alter Kunden zuständig. Sie begleitete die Kunden durch ihr Unternehmen und führte sie zu den Verhandlungen mit den Managern. Sie besorgte die Hotelzimmer und die Flug oder Bahntickets. Ein Job der ihr sehr zu gefallen schien. Mit Begeisterung erzählte sie Mike davon und dabei berührte sie ihn immer wieder unabsichtlich an seinem Arm oder seine Hand. Irgendwann war das Thema über ihren neuen Job dann beendet und die Zwei fanden sich auch auf der Tanzfläche wieder. Jetzt wurden die Berührungen zwischen den beiden mehr und diese waren nicht mehr unabsichtlich. Nach dem Tanzen standen sie eng umarmt da und schauten sich bei ihrer Unterhaltung immer tiefer in den Augen. Mike nahm all seinen Mut zusammen, beugte sich vor und hauche ihr einen Kuss auf ihren Mund. Zu seiner Überraschung zog sie ihn enger an sich und erwiderte den Kuss. Aus den Küssen auf den Mund wurden Zungenküsse und die Zeit schien für die beiden stehen zu bleiben. Sie vergaßen einfach das Treiben um sie herum und wähnten sich auf einer einsamen Insel. Der Partyraum wurde leerer und dann zu Mikes Entsetzen war die Feier vorbei. Die letzten Gäste verließen das Auditorium und Mike blieb beim Abschied die Hoffnung, das Versprechen Angelinas sich bei ihm zu melden.

Den Rest der Nacht schlief er glücklich ein und träumte von einer gemeinsamen Zukunft mit Angelina.

Kapitel 5