Die 4 Elemente für eine starke Persönlichkeit - Von Selbstzweifel zu enormem Selbstbewusstsein: Selbstliebe | Positives Denken | Depressionen überwinden | Angststörungen und Panikattacken loswerden - Annika Ebenstein - E-Book + Hörbuch

Die 4 Elemente für eine starke Persönlichkeit - Von Selbstzweifel zu enormem Selbstbewusstsein: Selbstliebe | Positives Denken | Depressionen überwinden | Angststörungen und Panikattacken loswerden E-Book und Hörbuch

Annika Ebenstein

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Beschreibung

Positives Denken lernen, Selbstliebe entwickeln, Angststörungen und Panikattacken loswerden und Depressionen besiegen – Das ultimative 4-in-1 Komplettpaket, um all Ihre Unsicherheiten und Sorgen zu eliminieren und ein unbeschwertes Leben voller Glück, Zufriedenheit und Gelassenheit zu führen Möchten Sie Ihren negativen Gedankenspiralen entkommen und endlich sorgenfrei und voller Optimismus durchs Leben gehen? Vergleichen Sie sich häufig mit anderen und fühlen sich oft minderwertig und nicht liebenswert? Rauben Ihnen bedrückende emotionale Tiefphasen Ihre Lebensqualität? Dann wird dieser 4-in-1-Ratgeber Ihr Leben verändern! Denn in diesem Buch entdecken Sie die simpelsten, aber effektivsten Erfolgsstrategien aus der positiven Psychologie, mit denen Sie ein optimistisches Mindset entwickeln, negative Gedanken und Ängste erfolgreich aus Ihrem Kopf eliminieren und eine uneingeschränkte Selbstliebe aufbauen! - Verstehen und lösen Sie innere Blockaden und Traumata aus Ihrer Kindheit und lassen Sie die Vergangenheit endlich los. - Ersetzen Sie negative Glaubenssätze durch positive Denkmuster und lassen Sie sich nicht mehr von der Meinung anderer über Sie beeinflussen! - Fördern Sie durch positive Affirmationen Ihre psychische und körperliche Gesundheit enorm und bauen Sie ein unerschütterliches Selbstbewusstsein auf. - Strahlen Sie pure Gelassenheit aus – durch Meditationen, Atemübungen und Achtsamkeit mühelos Stress bewältigen. - Werden Sie Tag für Tag zuversichtlicher, mutiger und unbeschwerter und lassen Sie Ihre Depressionen und Panikattacken der Vergangenheit angehören Programmieren Sie Ihr Unterbewusstsein auf Optimismus und verzaubern Sie Ihr Umfeld mit Ihrer neuen positiven Ausstrahlung! Mit den smarten Techniken aus diesem Buch werden Sie nicht länger Ihren negativen Emotionen ausgeliefert sein müssen! Überwinden Sie selbst schwierige Phasen in Ihrem Leben voller Selbstbewusstsein und Resilienz und blicken Sie immer maximal motiviert und voller Lebensfreude in die Zukunft! Warten Sie nicht länger und sichern Sie sich noch heute das umfassende all-in-one Komplettpaket, mit dem Sie Ihren Unsicherheiten und Ängsten endlich den Kampf ansagen und sich Ihr Leben zurückerobern!

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Zeit:11 Std. 54 min

Sprecher:Elena Halangk
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Originale Zweitauflage 2021

Copyright © by Annika Ebenstein & Empire of Books

Independently published | ISBN: 9798721288074

Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck, auch auszugsweise verboten.

Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors in irgendeiner Form reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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„Wir freuen uns auf Ihren Besuch“

Über die Autorin Annika Ebenstein

Annika Ebenstein, Jahrgang 1983, hatte schon als Kind ein hervorragendes Verständnis für Emotionen und den Gefühlszustand ihrer Gegenüber. Sie wusste genau wie man jede Person aufmuntern und Strahlen lassen kann. Ihr Talent vertiefte sie als Jugendliche und Erwachsene im Selbststudium weiter und befasste sich breitflächig mit Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung.

Ihr Hobby machte sie 2010 zum Beruf und arbeitet als selbstständige Trainerin und Coach mit Schwerpunkt in Mindset und Lebensfreude. Ihr umfangreiches praxisbezogenes Wissen bietet Annika jetzt in ihren Bestseller Ratgebern einem europaweiten Publikum an.

Ihr Ziel ist es, möglichst vielen Menschen zu helfen ihren emotionalen Zustand maximal zu verbessern und ihre Persönlichkeit zu entschlüsseln. Annika Ebenstein ist die richtige Ansprechpartnerin, um auch Ihr Lebensgefühl in neue Sphären zu befördern und nimmt Sie in ihren Ratgebern mit auf die faszinierende Reise in Ihr Unterbewusstsein.

Annika Ebenstein

Weitere Informationen und Bücher von Bestseller-Autorin Annika Ebenstein erhalten Sie auf Amazon.

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Inhalt

Einleitung

Selbstliebe – alle wollen sie, aber trauen tut sich keiner

Authentizität vs. Konformität

Gedanken und Gefühle – was sie wirklich sind und wie man mit ihnen umgehen sollte

Das anstrengende Leben des „Gutmenschen“

Die Grenzen der Selbstliebe

Ihr Weg in die Authentizität.

Schritt eins: Übernehmen Sie die Verantwortung für sich selbst

Schritt Zwei: Lernen Sie, auf Ihre Bedürfnisse zu achten

Schritt Drei: Umarmen Sie ihren Schatten

Schritt Fünf: Legen Sie ihre Verletzlichkeit offen

Schritt Sechs: Authentizität leben lernen

Test – Wie sehr liebe ich mich selbst

Positive und negative Gedanken

Glaubenssätze

6 Praxisübungen

Problemfall – Perfektionismus

Führen Sie ein „Gut-Buch“

Trinken Sie täglich ein Glas Liebe

Wasser programmieren

Befreien Sie sich selbst durch Vergebung

Ho'oponopono als Weg zur Vergebung

Integrieren Sie abgespaltene Persönlichkeitsanteile

Das ursächliche Ereignis aufspüren

Der Integrationsprozess

Traumata heilen mit EMDR

Als letztes in diesem Buch möchte ich Ihnen 30 Zutaten für Ihr schöneres Selbst mitgeben!

Was Sie in diesem Buch erwartet

Worum es beim positiven Denken geht

Das Gesetz der Anziehung und die selbsterfüllende Prophezeiung

Das Gesetz der Anziehung

Die Kritik an dieser Theorie

Die selbsterfüllende Prophezeiung

Der Pygmalion-Effekt

Die Unfallgefahr bei Senioren

Die Finanzkrise

Die Angst vor dem Versagen

Der Placebo- und der Nocebo-Effekt

Wie sich negative Glaubenssätze auswirken

Wie Sie das Phänomen der selbsterfüllenden Prophezeiung für sich nutzen können

Erfolge können durch Wunschdenken blockiert werden

Dem Teufelskreis des Gedankenkarussells entkommen

Wie sich das Gedankenkarussell in Gang setzt

Was Sie tun können, um die negative Gedankenspirale zu stoppen

Den Fokus auf die Außenwelt legen

Den Fokus auf das Wesentliche legen

In der Gegenwart leben und mit der Vergangenheit abschließen

Sortierte Liste persönlicher »Energie-Räuber«

Loslassen

Schreib-Rituale

Was tun, wenn die Gegenwart unerträglich ist

Was andere über Sie denken und Selbstakzeptanz

Vermeiden Sie Krampfhaftigkeit

Positives Denken im Bereich der Wissenschaft, der physischen und psychische Gesundheit

Das menschliche Gehirn und positives Denken

Wie die physische Gesundheit durch die eigene Geisteshaltung beeinflusst wird

Psychosomatische Erkrankungen

Burnout

Tipps und Tricks: Eine positive Geisteshaltung dauerhaft etablieren

Negativen Gedanken keine Aufmerksamkeit schenken

Eliminieren Sie schlechte Angewohnheiten

Referenzerlebnisse negativer Natur aus der Vergangenheit

Herausfinden, was genau Sie belastet

Den Fokus lenken lernen und immer das Gute in Situationen suchen

Den Tag mit positiven Gedanken beginnen

Was Sie aus Ihrem Leben verbannen sollten

Ein negatives oder pessimistisches Umfeld

Nachrichten und soziale Medien für mehr Erfolg und persönliches Glück dosieren

Sich die eigenen Erfolge vor Augen halten und negative Prognosen widerlegen

Zügig einschlafen, trotz vieler Gedanken

Methoden und Techniken für mehr Positivität in Ihrem Leben

Auf die eigenen Bedürfnisse und Grenzen achten

Dankbarkeit üben

Dankbarkeitstagebuch

Lächeln

Affirmationen

Gedankenschubladen

Etwas Neues lernen

Menschen stets mit Respekt und Freundlichkeit gegenübertreten

Die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen wissen

Effektive Selbstmotivation erlernen

Bewegung

Meditation, Atmung, Achtsamkeit und Yoga

Platz schaffen und aufräumen

Work-Life-Balance

Das Gespräch suchen

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Könnte positives Denken auch schaden?

Das erwartet Sie in diesem Buch

Begriffsklärung – Schlecht gelaunt oder depressiv erkrankt?

Diagnosestellung – Die Überwindung lohnt sich

Depressionen behandeln – Kein persönliches Versagen, sondern eine Krankheit

Entstehung – Warum kommt es zu Depressionen?

Therapiemöglichkeiten – Jeder sollte sich helfen lassen

Medikamentöse Behandlung

Psychotherapeutische Behandlung

Alternative antidepressive Behandlungsmöglichkeiten

Rezidivprophylaxe – Stabilität und Lebensfreude im Alltag zurückgewinnen

Richtig ruhen, um erholt zu wachen – Eine gesunde Schlafhygiene und Entspannungsrituale

Progressive Muskelentspannung

Autogenes Training

Hypnose

Bäder

Selbstbestimmung und Struktur im Alltag – Sich nicht mehr von der Depression kontrollieren lassen

Ins kalte Wasser springen

Berufsleben

Haustiere

Ausgleich schaffen

Soziales Netzwerk stärken – Angehörige einbeziehen und neue Kontakte knüpfen

Angehörige als Ressource

Das Sozialleben ausweiten

Sport ist alles andere als Mord – Stress abbauen und Ausgeglichenheit finden dank Bewegung

Man ist, was man isst – Wie eine ausgewogene Ernährung mit Depressionen zusammenhängt

Botenstoff-freundlich essen

Die richtigen Fette

Fast-Food vermeiden

Immunsystem stärken

Darmflora

Regelmäßigkeit

Umdenken

Den Fokus richten mit Achtsamkeit und Meditation -– Das Gedankenkarussell stoppen

Stimmungstagebücher führen – Einen Überblick behalten und Warnsignale rechtzeitig erkennen

Resilienz aufbauen – Depressionen sind Teil Ihrer Reise, aber nicht das Ziel

Das erwartet Sie in diesem Buch

Was ist Angst?

Angstsymptome

Angststörungen

Phobien

Soziale Phobie

Agoraphobie

Generalisierte Angststörung

Panikstörung

Hypochondrie

Entstehung der Angst

Biologisch

Kognitiv

Mein Leben mit der Angst

Erfahrungen anderer Ängstlicher

Die Angst bewältigen

Entspannungstechniken

Traumreisen

Die Ballonfahrt

Raus aus der Angst mit der Ruhepyramide

Achtsamer im Alltag

Das Sorgenkarussell beenden

Klassische Therapieansätze

Kognitive Verhaltenstherapie

Tiefenpsychologische Methoden und Psychoanalyse

Medikamente zur Behandlung von Angststörungen

Fakten und Statistiken

Angst, ein seltenes Phänomen?

Jetzt liegt es an Ihnen

Kurz und knapp: raus aus der Angst

Machen Sie jetzt den Selbsttest – Angstfragebogen

Fragebogen Angststörung Teil 1: Fragen Panikstörung

Fragebogen Angststörung Teil 2: Fragen generalisierte Angststörung

Fragebogen Angststörung Teil 3: Fragen Agoraphobie

Angstfragebogen Teil 4: Fragen soziale Phobie

Angstfragebogen Teil 5: Fragen soziale Phobie

Was tun mit dem Ergebnis?

Quellen

Selbstliebe

Sofort mehr Selbstbewusstsein & Selbstvertrauen gewinnen

Wie Sie Ihre negativen Gedanken und Selbstzweifel ganz einfach los-werden und zu einer enorm starken Persönlichkeit werden

Einleitung

S

ie lieben sich entweder vollständig oder gar nicht. Denn solange Sie auch nur einen winzigen Teil von sich selbst ablehnen, können Sie nicht mehr von Liebe sprechen. Liebe ist die Grundlage der Schöpfung, alles ist aus ihr entstanden und alles strebt wieder zu ihr hin. Sie ist unser Weg zur Heilung, zur Ganzheit. Wenn wir es zulassen, kann sie all die sich widersprechenden Anteile in uns vereinen, lassen wir dies aber nicht zu, indem wir Teile von uns negieren, sie nicht annehmen können oder wollen, sperren wir auch die Liebe aus. Wenn aber die Liebe die Grundlage der Schöpfung ist, wie ist es dann überhaupt möglich, dass es gegensätzliche Kräfte gibt? Wie ist es dann möglich, etwas anderes zu fühlen als Liebe, egal ob in Bezug auf sich selbst oder auf andere?

Um dies zu erklären, müssen wir uns zunächst einmal mit grundlegenden, spirituellen Fragen befassen. Dazu muss ich im Vorfeld sagen, dass der künftig von mir verwendete Gott-Begriff nicht an eine bestimmte Religion gebunden ist, sondern das allumfassende, göttliche Prinzip bezeichnet, den Ursprung der Schöpfung, der zugleich in jedem einzelnen Teilchen derselben wiederzufinden ist. Dieses göttliche Prinzip – der Ursprung von allem, was ist – besteht aus zwei scheinbar gegensätzlichen Kräften: männlicher und weiblicher Energie, Emotion und Ratio oder auch Yin und Yang.

Deshalb unterliegt die gesamte Schöpfung dem Prinzip der Dualität, alles hat zwei Seiten, doch sind diese Seiten nicht gegensätzlich, sondern lediglich gegensätzliche Ausprägungen derselben Energie. Sie sind so etwas wie die zwei Seiten derselben Medaille und gehören somit untrennbar zueinander.

Beim Blick auf Yin und Yang wird dies sehr deutlich: Die schwarze Hälfte, die in ihrem Auge ein wenig von der weißen Hälfte in sich trägt und die weiße Hälfte, die einen Teil der schwarzen in ihrem Auge in sich trägt, dennoch ergeben beide Hälften nur zusammen ein Ganzes. Dieses Symbol kommt einer Beschreibung des göttlichen Prinzips so nahe wie nur möglich und gleichzeitig ist es auch ein wichtiger Schlüssel auf dem Weg zur Selbstliebe. Licht kann nicht ohne Dunkelheit existieren und umgekehrt, beide bedingen einander.

Licht wirft Schatten und gleichzeitig ist es nur in der Dunkelheit überhaupt erkennbar. Da beides ein Teil von Gott ist – der gleichzeitig die reinste und wahrhaftigste Form der Liebe ist –, kann man so wunderschön erkennen, dass Liebe sowohl Licht als auch Dunkelheit in sich trägt. Die vermeintlichen Gegensätze sind Teil eines Ganzen, es kommt einzig auf die Balance der beiden Kräfte an. Deshalb ist die Angewohnheit des Menschen, Dinge zu bewerten – sie also im Grunde der Dunkelheit oder dem Licht zuzuordnen –, die wahre Ursache allen Übels. Dies bezieht sich auf alles, was existiert, und damit auch auf Ihre Gefühle.

In Wahrheit gibt es nur zwei Gefühle: Liebe und Angst. Diese beiden bilden die Grundlage für sämtliche anderen Gefühle, die auf der breiten Palette der Emotionen auftreten. So sind Leid, Wut, Aggression, Neid, Missgunst und Hass nur ein Ausdruck der Angst, so wie Zärtlichkeit, Freundlichkeit, Freude und Glück nur ein Ausdruck der Liebe sind. Beides existiert in jedem Menschen und mehr noch: in jedem lebenden Wesen innerhalb dieser Existenz. Der Weg zur wahren Liebe bedeutet nun aber nicht, den Weg aus der Angst zu finden, also alles in sich auszulöschen, was nicht Ausdruck der Liebe ist. Es geht vielmehr darum, zu erkennen, dass die Angst nur eine Illusion ist, dass es nichts zu fürchten gibt. Sämtliche negativen Gefühle, die wiederum all das vermeintlich Böse, Schlechte und Missratene in unsere Welt bringen, sind nur eine Verzerrung unverstandener Aspekte unseres Seins.

Allein die Fähigkeit nichts mehr zu bewerten, sondern stattdessen alles was ist als Teil der Schöpfung und des göttlichen Plans anzuerkennen, kann uns aus den Gefühlen der Angst befreien und uns in die wahre Selbstliebe führen, innerhalb derer wir uns tatsächlich vollständig so annehmen, wie wir sind: nicht nur mit unseren vermeintlich guten Aspekten, sondern auch mit unseren Schatten.

Dunkelheit in sich zu haben ist uns von Gott gegeben, die Entscheidung was wir damit anstellen, liegt jedoch bei uns. Weigern wir uns aus Angst, diese Dunkelheit anzusehen, wird sie wachsen und uns verschlingen. Wenn wir sie jedoch nicht nur ansehen, sondern als Teil von uns akzeptieren, können wir unseren Schatten integrieren und ihn dadurch kontrollierbar machen. Das ist wahre Liebe und wie Sie nun sehen, beginnt Sie bei Ihnen selbst.

Selbstliebe ist der erste Schritt auf dem Weg zur allumfassenden, wahrhaftigen Liebe. Indem Sie lernen, sich selbst zu hundert Prozent anzunehmen, können Sie nicht nur lernen, nicht mehr zu bewerten, sondern auch bedingungslos zu lieben. Erst dann können Sie diese Form der Liebe auch wirklich anderen zuteilwerden lassen, weil Sie dann endlich frei genug sind, die anderen auch nicht mehr zu bewerten. Solange Sie sich selbst bewerten, werden Sie sich darüber hinaus niemals wert fühlen, von anderen geliebt zu werden, das bedeutet, Sie können auch keine Liebe annehmen. Alles was Sie an sich selbst als falsch bewerten, wird Sie, sobald Sie es in einem anderen erkennen, triggern und negative Gefühle gegen Sie selbst auslösen. Diese Gefühle werden Sie jedoch auf Ihr Gegenüber projizieren und denken, der andere sei falsch – so werden Sie niemals in der Lage sein, dem wahren Problem auf die Spur zu kommen. Die Liebe in Ihrem Leben und in der gesamten Schöpfung beginnt somit immer bei Ihnen selbst!

Selbstliebe – alle wollen sie, aber trauen tut sich keiner

U

m kaum ein Thema schleicht der Mensch so sehr, wie die Katze um den sprichwörtlich heißen Brei herum, wie um die Selbstliebe. In der spirituellen Szene wird sie als das A und O angepriesen, als die Grundlage jeglichen Glücks und auch jeglicher Gesundheit – zurecht. Doch kaum einer findet den Weg in diese Form der Liebe oder kann ihn anderen gut vermitteln. Warum ist es so schwierig, sich selbst zu lieben? Im Grunde eine berechtigte Frage, denn es ist ziemlich paradox: Selbstliebe ist nämlich die Grundlage des Überlebens, sie ist jedem lebenden Wesen von Geburt an gegeben – auch Ihnen!

Wenn man es ganz genau nimmt, bilden sämtliche Bedürfnisse, die der Mensch haben kann – zum Beispiel der Überlebensinstinkt, der Sexualtrieb, Hunger, Durst und psychologische Bedürfnisse wie die Sehnsucht nach Nähe und Liebe – die Grundlage der Selbstliebe. Wenn Sie sich jetzt fragen, was niedere Bedürfnisse wie der Sexualtrieb mit Liebe zu tun haben, nun sie sorgen dafür, dass Sie sich als Mensch wohlfühlen, gedeihen und ein gutes Leben führen können. Die Fähigkeit diese Bedürfnisse zu erfüllen, steht und fällt wiederum mit Ihrer Fähigkeit zur Selbstliebe.

Im Tierreich funktioniert das sehr gut, denn Tiere haben weder Normen, denen sie entsprechen müssen, noch hinterfragen sie die Richtigkeit ihrer Bedürfnisse, sie sorgen einfach für sich selbst, so wie die Natur es vorgesehen hat. Problematisch mit der Selbstliebe wurde es für den Menschen erst mit zunehmender Bildung gesellschaftlicher Strukturen und Normen. Der Mensch ist hin- und hergerissen zwischen der Erfüllung seines Bedürfnisses Teil einer Gemeinschaft zu sein und dem Bedürfnis, sich selbst in all seinen individuellen Facetten zu erfahren und auszuleben. Je komplizierter die Gesellschaft wurde, desto schwieriger wurde es auch für das Individuum, in ihr erfolgreich zu leben – dies war nur noch durch zunehmende Anpassung möglich und genau diese Anpassung ist es, welche uns Menschen die Selbstliebe nach und nach regelrecht abtrainiert hat. Die Gemeinschaft kommt vor dem Individuum – das macht in vielerlei Hinsicht Sinn, jedoch haben wir dabei vergessen, dass die Gemeinschaft aus Individuen besteht.

Wenn es um Selbstliebe geht, bekommen viele Menschen ein ungutes Gefühl im Bauch: Ist es wirklich richtig, sich selbst zu lieben, wird man dadurch nicht zum Egoisten oder schlimmer noch, zum Narzissten? Lehren uns die vielen Religionen nicht, wir sollten uns für andere aufopfern und uns selbst hintenansetzen? Nur der altruistische Mensch ist ein wahrhaft guter Mensch, diese besonders vom Christentum, aber auch von anderen Religionen, geprägte Sicht auf die Menschlichkeit steckt seit unzähligen Generationen in uns und wirkt sich auf unser Leben aus – und den wenigsten Menschen ist dies bewusst. Sie versuchen Selbstliebe zu praktizieren, fürchten dabei aber, jederzeit die Grenze zum „Zuviel“ zu überschreiten und kommen ihr somit niemals näher. Seien wir doch einmal ehrlich: Bei aller Beliebtheit, der sich das Thema Selbstliebe erfreut, ist sie uns mindestens genauso unheimlich und erscheint uns in unserem tiefsten Innern sogar irgendwie falsch.

Doch ohne Selbstliebe geht es einfach nicht, wer sich selbst nicht lieben kann, kann auch andere nicht lieben und kann vor allem die Liebe anderer nicht annehmen. So wurde das menschliche Leben mehr und mehr geprägt von Einsamkeit und sozialer Isolation – der Wunsch nicht allein zu sein, lässt uns einsam in der Masse leben. Das Leben ist zur Gratwanderung geworden und keiner weiß so recht, wie er sein darf und welche Teile seines Selbst er lieben darf. Überhaupt, muss man hier wirklich vom Lieben sprechen? Genügt es nicht, vom Annehmen oder Akzeptieren zu reden? Liebe ist doch eine Sache, der wir alle nicht so recht trauen, meist tut sie weh und wenn es um uns selbst dabei geht, erscheint es irgendwie besonders verquer, regelrecht verrückt, diesen Ausdruck in den Mund zu nehmen.

Besonders schwierig wird es, wenn Sie sich innerhalb spiritueller Kreise bewegen – dort wird die Selbstliebe als selbstverständlich vorausgesetzt, auch wenn kaum einer sie wirklich lebt. Jeder behauptet voll in der Selbstliebe zu sein, die meisten tun dies jedoch aus Angst, von den anderen nicht anerkannt zu werden. Wer hier keine Selbstliebe lebt oder leben kann, bekommt automatisch das Gefühl vermittelt, falsch zu sein und wird somit noch viel mehr davon abgeschnitten – scheinbar gibt es nicht wirklich einen Ausweg aus diesem Dilemma. Doch stelle ich jetzt einmal ganz gezielt in Frage, ob es ein Richtig oder ein Falsch überhaupt geben kann.

Wer sollte denn das Recht haben, dies zu definieren? Wer hat das Recht, darüber zu urteilen? Ihr Leben lang ließen Sie zu, dass andere über Sie urteilen und beugten sich den Urteilen dieser Menschen. Sie selbst haben ihnen das Recht gegeben dies zu tun, einfach indem Sie ihre Bewertung angenommen haben. Es ist nun an der Zeit, dass Sie Ihr bisheriges Leben und Ihre Sicht auf die Welt – also Ihre eigenen Urteile und Bewertungen – einmal in Frage stellen und damit auch die Frage angehen, wer SIE beurteilen darf. Ich lade Sie herzlich ein, sich mit mir auf den Weg zu machen, Ihre tief verschüttete Selbstliebe wiederzufinden und auszugraben. Sie werden tief in sich hineinblicken müssen, Ihre bisherigen Werte hinterfragen und vor allem eines: Sie werden lernen zu vergeben, sich selbst und damit auch den anderen. Denn Vergebung ist der Schlüssel zur Selbstliebe.

Authentizität vs. Konformität

I

n sozialen Situationen ist der Mensch bis zu einem Maße verunsichert, dass er sich selbst, sein Weltbild und seine eigenen Werte vollkommen denen der Gruppe unterordnet. Während meiner therapeutischen Ausbildung wurde mir diese Tatsache deutlich vor Augen geführt, als gleich am ersten Tag unser Ausbilder der versammelten Gruppe eine Frage stellte: „Wonach streben ausnahmslos alle Menschen, was ist es, auf das niemand verzichten kann?“

Wir alle kannten die Antwort, ich konnte es in den Augen der anderen sehen und dort wurde auch das gleiche Dilemma widergespiegelt, das ich in mir selbst fand – die Angst davor es auszusprechen, sich dadurch lächerlich zu machen. Als fünf Minuten lang niemand antwortete, sprach unser Ausbilder es für uns aus, allerdings nicht ohne seinen Blick mit einem wissenden Lächeln über die Gruppe schweifen zu lassen: „Die Liebe“. Sofort entspannten sich alle und gaben laut zu verstehen, dass sie das doch gewusst hätten. Auf die nächste Frage, weshalb keiner etwas gesagt hatte, trat zunächst betretenes Schweigen ein, dann folgten die unterschiedlichsten Erklärungsversuche.

Dieses Beispiel soll Ihnen aufzeigen, wo die Grundschwierigkeit bei der Selbstliebe liegt. Wir alle wissen doch ganz genau, was wir brauchen, was für uns richtig und falsch ist. Aber gerade, wenn es um die Liebe geht, wagt kaum einer, für sich und seine Ansichten einzustehen, aus Angst dann die Zuneigung – oder Liebe – der anderen zu verlieren. Das Paradox daran ist allerdings, dass Sie in einem solchen Moment, in dem Sie nicht für sich einstehen, sich selbst die Liebe verweigern, wodurch Sie automatisch auch die der anderen nicht bekommen können, denn Liebe ist keine Einbahnstraße. Indem Sie auf Ihre Angst hören, erreichen Sie genau das, was Sie eigentlich nicht wollten, das, wovor Sie ursprünglich Angst hatten.

Situationen wie die obige gibt es zahlreich in unser aller Leben, dabei muss es nicht immer um Fragen der Liebe gehen. Genau genommen fängt es schon bei den kleinsten Details an, nämlich wie Sie sich selbst definieren und erlauben oder eben nicht erlauben zu sein. Ein gewisses Maß an Anpassung scheint für das Leben in einer Gemeinschaft zwingend erforderlich zu sein, unsere Gesellschaft verlangt jedoch viel mehr als nur eine grundsätzliche Anpassung. Wo soll oder kann man da die Grenze ziehen, vor allem ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen? Scheinbar ist der Weg zur Selbstliebe eine einzige Gratwan–derung und wer nicht als Eremit enden will, endet dann eben auch nicht in der Selbstliebe. Doch so muss es nicht sein. Zwar ist die Selbstliebe für sich kompromisslos, wie ich bereits eingangs geschrieben habe, doch kann der Weg dahin durchaus ein Mittelweg sein. Dieser Mittelweg wird Ihr Leben jedoch grundlegend verändern, Sie werden dabei einiges verlieren, doch umso mehr gewinnen.

Beginnen wir mit Ihnen selbst und damit, wie Sie als Mensch sind, mit all Ihren Facetten, auch den vermeintlich negativen. Wie viele Aspekte Ihrer selbst verstecken oder unterdrücken Sie täglich, weil Sie glauben, sonst nicht liebenswert zu sein? Dadurch entsteht schon Ihr Grundproblem: Wenn Sie selbst sich nicht für liebenswert halten – so wie Sie unzensiert sind – wie sollen dann andere Sie lieben können? Sie verstecken und zensieren sich täglich, das hat Auswirkungen! Zunächst einmal sollten Sie sich klarmachen, dass keiner der Menschen, von denen Sie geliebt, gemocht oder akzeptiert werden, dies wirklich tun kann, solange er Ihr wahres Selbst gar nicht kennt. Diese Menschen glauben Sie zu lieben, allerdings lieben sie lediglich ein verzerrtes Abbild Ihres wahren Ichs. Wenn Sie dann einmal zeigen, wie Sie wirklich sind, kann es sehr schnell passieren, dass diese Personen enttäuscht reagieren und Sie plötzlich ablehnen.

Nun denken Sie sicher, dass dies genau der Grund ist, aus dem Sie sich nicht so zeigen, wie Sie wirklich sind, um Ablehnung zu vermeiden, doch ist dies leider das Schlimmste, was Sie sich selbst antun können. Um einem vermeintlichen Schmerz nicht begegnen zu müssen – und das, ohne zu wissen, ob er wirklich eintreten wird – tun Sie sich selbst weh, einfach indem Sie sich von der Liebe komplett abschneiden, denn echte Liebe oder Zuneigung können Sie so nicht bekommen. Wenn Sie sich selbst nicht preisgeben in zwischenmenschlichen Beziehungen, dann sind Sie auch kein wirklicher Teil dieser Beziehungen.

Wenn man diese Strategie einmal wirklich durchdenkt und es auf die Spitze treiben möchte, könnte man genauso gut sagen: „Ich will nicht sterben, ich will nicht, dass mich irgendetwas töten kann, also töte ich mich selbst, dann kann das auch nicht passieren“. Sicher, dieser Gedanke ist aberwitzig, die Strategie sich selbst zu verstecken, um nicht abgelehnt zu werden, ist es allerdings in gleichem Maße, das muss man sich eingestehen, wenn man es mit der Selbstliebe wirklich ernst meint.

Der erste Schritt, den Sie auf Ihrem Weg also machen müssen, besteht in einem grundlegenden und allumfassenden Friedensvertrag mit sich selbst. Leichter gesagt als getan? Damit haben Sie sicherlich Recht, denn es handelt sich um einen Prozess und je nachdem, was für ein Mensch Sie sind und mit wie vielen Ihrer Anteile Sie ein Problem haben, kann hier durchaus eine Menge Arbeit vor Ihnen liegen. Doch ganz grundlegend müssen Sie sich an dieser Stelle eines klarmachen:

Sie sind, genauso wie Sie sind, vollkommen richtig!

Wenn Sie jetzt an all Ihre vermeintlichen Fehler denken, an Ihre Schwächen, vielleicht sogar an Dinge, die Sie sich selbst nicht vergeben können und sich deshalb fragen, wie das richtig sein soll, bedenken Sie bitte eines: Nobody is perfect! Eine so simple Tatsache, die Sie anderen Menschen gegenüber, die Sie lieben, sicher schon oft bedacht haben. Warum tun Sie dies nicht einmal für sich selbst, üben Nachsicht mit sich selbst? Gibt es auch nur einen einzigen, logischen Grund, die Richtlinien für sich selbst höher anzulegen als für andere? Wer bestimmt darüber hinaus, was richtig und was falsch oder gar „normal“ ist? Sie selbst sind die einzige Person, die all diese Werte und Normen für Ihr Leben festlegen kann, hören Sie auf, die Verantwortung für Ihr Leben an andere Menschen abzugeben, indem Sie über sich urteilen lassen, holen Sie sich Ihre Macht zurück!

Der erste wichtige Schritt in die Selbstliebe ist also das Erlangen und Leben von Authentizität und das ist meist gar nicht so einfach. Klären wir deshalb zunächst einmal, was Authentizität wirklich bedeutet. Ein authentischer Mensch macht keinen Hehl aus seinen wahren Gefühlen oder seiner Meinung, er kann nein sagen und tut es auch, er schwimmt auch mal gegen den Strom, wenn es seinen Neigungen oder Interessen eher entgegenkommt. Ein solcher Mensch ordnet sein eigenes Wohl nicht dem anderer unter, denn er hat erkannt, dass er nur dann wertvoll für andere sein kann, wenn es ihm selbst gut geht.

Die wohl größte Gefahr für Ihre Authentizität sind bestimmte Angewohnheiten, die besonders in spirituellen Kreisen gepflegt werden, wie zum Beispiel negative Gefühle zu unterdrücken und keinesfalls zu zeigen. Entstanden ist dies aus dem Glauben heraus, dass ein Mensch, gemäß dem Gesetz der Resonanz, das anzieht was in ihm ist. Wer also positive Gedanken und Gefühle hat, zieht auch nur Positives in sein Leben, als Folge werden sämtliche negativen Gedanken und Gefühle unterdrückt und nicht nur vor der Welt, sondern vor allem vor sich selbst verborgen.

Dadurch entstehen jedoch gleich mehrere Probleme, denn erstens verschwinden diese Gedanken und Gefühle nicht, nur weil sie unterdrückt werden – im Gegenteil, dadurch gewinnen sie sogar noch an Stärke – und zweitens wird dem Menschen so ein sehr ungesundes Bild vermittelt, dass es falsch ist, negative Gedanken und Gefühle zu haben. Es macht also keinerlei Sinn, etwas das Sie fühlen oder denken zu negieren, unterdrücken oder wegzuschieben, im Grunde könnten Sie sich selbst kaum schlechter behandeln. Um dies zu verdeutlichen, möchte ich kurz ganz grundsätzlich auf das Thema Gefühle und Gedanken eingehen.

Gedanken und Gefühle – was sie wirklich sind und wie man mit ihnen umgehen sollte

Alles beginnt mit Ihren Gedanken, doch gehören diese wirklich Ihnen? Es gibt gute Gründe dies in Frage zu stellen, denn die meisten Gedanken, die tagtäglich durch Ihren Kopf kreisen, haben ihren Ursprung ganz woanders. Da sind zunächst einmal die Gedanken, die Sie irgendwann in Ihrem Leben von anderen übernommen haben, das betrifft besonders all das, was Sie über sich selbst denken, aber auch allgemeine Einstellungen zu Themen wie Politik, Religion und Ihre ganz persönliche Weltanschauung. All diese Meinungen, Einstellungen und Glaubenssätze entstehen nämlich bereits in jungen Jahren und werden maßgeblich von den Menschen geprägt, die uns damals erzogen und umgeben haben. Vieles davon wird ungefragt vom Kind übernommen und nur selten irgendwann hinterfragt oder verändert, besonders wenn es um die Sicht auf sich selbst geht.

Es gibt aber noch eine andere Art von Gedanken, die nicht zu Ihnen gehört, und zwar telepathisch aufgenommene Gedanken. Telepathie ist allgegenwärtig und jeder Mensch verfügt über diese Fähigkeit, jedoch sind nur die allerwenigsten dazu in der Lage, sie auch bewusst zu nutzen. Um Ihnen dies zu verdeutlichen, möchte ich Sie zunächst an ein allgemein bekanntes Phänomen erinnern: Sie denken an eine bestimmte Person und kurze Zeit später meldet sich diese bei Ihnen. Es gibt aber auch ein kleines Experiment, zu dem ich Sie anregen möchte, um Sie von der Existenz der Telepathie zu überzeugen. Dafür benötigen Sie nur einen Menschen, der Sie nicht mag. Wenn Sie dieser Person das nächste Mal begegnen, achten Sie zunächst einmal auf das, was Sie in diesem Augenblick über die Person denken. Welcher Art sind die negativen Gedanken, kritisieren Sie bestimmte Eigenschaften oder sind sie eher geprägt von Wut wegen etwas, dass diese Person Ihnen angetan hat?

Nun verändern Sie diese Gedanken zum Positiven – tun Sie dies unbedingt in Anwesenheit der Person, damit Sie die Auswirkungen auch wirklich „live und in Farbe“ mitbekommen. Versuchen sie aber nicht, gedanklich „Befehle“ auszusprechen, wie zum Beispiel: „Du magst mich“, das wird nämlich nicht funktionieren. Sie müssen immer von sich selbst ausgehen, also lediglich Ihre eigenen Gedanken über die Person positiv verändern. Auch hier erkläre ich kurz anhand eines persönlichen Beispiels das richtige Vorgehen: Als ich eines Tages in eine neue Gruppe kam, bemerkte ich, dass eine der Anwesenden mich offensichtlich auf den ersten Blick nicht leiden konnte. Ich dachte die ganze Zeit Dinge wie: „Die ist so arrogant!“, „Die hält sich wohl für was Besonderes!“ und „Warum hat die sich so aufgebrezelt?“. Schnell wurde mir klar, dass es sich nicht um meine Gedanken über die besagte Person handelte, sondern um ihre Gedanken über mich, was in diesem Fall leicht war, denn sie hatte sich weder „aufgebrezelt“, noch wirkte sie besonders selbstbewusst.

Also griff ich in diese Gedanken ein und konzentrierte mich für fünf Minuten darauf, Folgendes zu denken, während ich sie unauffällig beobachtete: „Sie sieht doch eigentlich ganz nett aus, sie ist bestimmt nur schüchtern“, „Ich finde sie wirklich sympathisch und ich mag ihre natürliche Art“, etc. Es dauerte nicht mehr als drei Minuten bis ich merkte, wie diese Person sich zunehmend entspannte, nach fünf Minuten lächelte sie mich plötzlich an und eine Stunde später kam sie auf mich zu und begann eine Unterhaltung. Von da an vertrugen wir uns immer gut.

Dieses Beispiel sollte deutlich zeigen, wie wir Gedanken von anderen Menschen in unserem Kopf hören und als unsere eigenen wahrnehmen. Was auch immer Sie also denken – und besonders wenn es negative Gedanken sind – machen Sie sich bewusst, dass es sich erstens nicht zwangsläufig um Ihre eigenen Gedanken handeln muss und dass zweitens auch nicht jeder Gedanke automatisch wahr ist. Lernen Sie, Ihre Gedanken zu hinterfragen, überprüfen Sie sie auf ihren Wahrheitsgehalt soweit es möglich ist und entscheiden Sie bewusst, ob diese Gedanken für Sie hilfreich sind oder nicht und ob Sie sie glauben möchten oder nicht. Jeder Gedanke gehört Ihnen erst dann, wenn Sie ihm zum einen glauben und ihn zum anderen als Ihren eigenen annehmen und ich kann nicht oft genug betonen, dass beides Ihre Entscheidung ist! Sie sind Ihren Gedanken nur dann ausgeliefert, wenn Sie glauben, dass diese Macht über Sie haben, in Wahrheit jedoch sind Sie der Meister Ihrer Gedanken, nicht umgekehrt.

Nachdem wir uns nun mit Gedanken befasst haben, ist es an der Zeit, das Thema Gefühle einmal näher zu beleuchten. Gefühle sind im Grunde so etwas wie die Zwillinge Ihrer Gedanken, sie sind die hormonelle Antwort Ihres Körpers auf das, was Sie denken. Dadurch haben Gefühle den Charakter eines Navigationssystems, denn die Qualität Ihrer Gefühle sagt somit auch alles aus über die Qualität Ihrer Gedanken. Wenn Sie stark unter negativen Gefühlen leiden, dazu aber keine negativen Gedanken feststellen können, ist dies ein guter Hinweis auf unbewusste, negative Glaubenssätze, also Gedanken, die Sie vor langer Zeit übernommen haben und die Sie deshalb bewusst gar nicht mehr wahrnehmen. Gleichzeitig sagen Ihnen Ihre Gefühle jederzeit, ob Sie auf Ihrem Lebensweg in eine Richtung unterwegs sind, in die Sie wirklich wollen oder ob eher das Gegenteil der Fall ist. Gefühle sind somit wichtige Botschafter und sie zu unterdrücken ist immer kontraproduktiv, denn sie werden erst dann verschwinden, wenn ihre Botschaft auch gehört und angenommen wurde.

Machen Sie sich also bewusst, dass es keinen Grund gibt, sich für Ihre Gefühle oder Gedanken zu schämen, sie abzulehnen oder sich gar dafür schuldig zu fühlen, denn sie haben alle ihre Existenzberechtigung. Das Gleiche gilt für Ihre Wünsche und Bedürfnisse, unabhängig davon wie gesellschaftskonform diese auch sein mögen, Sie wollen nun einmal was Sie wollen, es ist unmöglich etwas zu „entwünschen“ und gerade Bedürfnisse lassen sich nicht wirklich in die Kategorien gut oder schlecht einteilen. Wie Ihre Gefühle sind sie nicht mehr als Wegweiser, die Ihnen helfen sollen, Ihren eigenen Weg zu finden.

Das anstrengende Leben des „Gutmenschen“

Haben Sie den Anspruch an sich selbst, ein guter Mensch zu sein? Sollte Ihre Antwort „Ja“ lauten, könnte es nun ein wenig ernüchternd für Sie werden. Sicher ist es grundsätzlich gut, diesen Anspruch an sich zu haben, jedoch darf man es gerade mit dem „gut sein wollen“ nicht übertreiben. Fragen sie sich deshalb einmal: Wie gut wollen Sie sein? Wollen Sie immer die richtige Meinung vertreten, immer ein Vorbild sein, sich immer politisch korrekt verhalten, immer zuerst an andere denken, niemals anecken oder unangenehm auffallen, immer rücksichtsvoll sein? Diese Liste könnte ich noch über viele Seiten fortsetzen, doch ich denke es sollte inzwischen klar sein, worauf ich hinauswill. Zunächst einmal, was ist denn die richtige Meinung, was ist politisch korrekt? Fragen Sie zehn Menschen und Sie bekommen mindestens acht verschiedene Antworten.

Selbst wenn Sie sich hier nach der Masse richten, wird es immer Menschen geben, welche die Dinge ganz anders sehen – für diese Menschen sind Sie dann immer noch „falsch“. Auch wenn es um Ihr Verhalten geht, können Sie es niemals allen recht machen und wenn Sie unbewusst den Anspruch an sich haben, dieses unrealistische Ziel zu erreichen – von allen geliebt und anerkannt zu werden – machen Sie sich nicht nur selbst das Leben zur Hölle, Sie machen es sich auch unmöglich, sich selbst zu lieben, denn Sie setzen ja voraus, dass Sie als Mensch „nicht richtig“ sind. Es ist unglaublich anstrengend, mit dem Anspruch zu leben, immer ein guter Mensch zu sein und genau genommen unmöglich, weshalb es extrem wichtig für Sie ist, sich diese Tatsache bewusst zu machen. Darüber hinaus sollten wir auch einmal näher beleuchten, was wirklich hinter solch hohen Ansprüchen an sich selbst steckt.

Definieren Sie deshalb bitte einmal genau, was hinter Ihrem Wunsch steckt, als guter Mensch anerkannt zu werden, was Ihre wahren Motive sind. Damit kommen wir nämlich genau zum Punkt: Ein „guter Mensch“, wie es zum Beispiel das Christentum definieren würde, liebt seinen Nächsten – und zwar jeden, auch den nervigen Kollegen, den Vorgesetzten und Nachbarn – handelt stets altruistisch, hat keine Vorurteile und vieles mehr. Das ist nicht nur ganz schön schwierig und anstrengend, es ist auch Heuchelei, denn wer unbedingt ein guter Mensch sein will, hat dafür eigennützige Gründe, wodurch die Sache mit dem Altruismus schon mal wegfällt. Ich möchte Sie hier nicht verurteilen, sondern vielmehr von einem selbst auferlegten Druck befreien. Wahrer Altruismus existiert nämlich einfach nicht! Wer ein guter Mensch sein will, will dies entweder, weil er glaubt, dass er sich selbst dann besser lieben und annehmen kann; weil er Schuld mit sich herumträgt, die er sich nicht vergeben kann und für die er glaubt, büßen zu müssen oder weil er von anderen geliebt werden will.

Unabhängig davon, dass diese Gründe vollkommen legitim sind, sind sie dennoch egoistischer Natur und so verhält es sich mit allem, was wir tun oder nicht tun. Kein Mensch auf der Welt handelt altruistisch und sich selbst das auch mal einzugestehen und anzuerkennen, dass das vollkommen in Ordnung ist, kann einen großen Druck von Ihnen nehmen. Es spricht nichts dagegen, wenn Sie als Mensch hohe Ansprüche an sich haben und ein Leben führen wollen, bei dem Sie sich selbst auch in die Augen sehen können – im Gegenteil, dies ist die gesündeste Einstellung, die Sie haben können, um der Selbstliebe näher zu kommen.

Der einzige Unterschied zum sogenannten „Gutmenschen“ ist, dass Sie sich über Ihre wahren Motive bewusst und gleichzeitig über deren Legitimität im Klaren sind. Nur dann werden Sie sich selbst nämlich nicht bei jeder Gelegenheit aufopfern, Ihre eigenen Bedürfnisse hintanstellen und sich dabei unterschwellig immer noch als „nicht gut genug“ empfinden, während Sie sich im Stillen auch noch schuldig fühlen wegen Ihrer wahren Motive…

Die Grenzen der Selbstliebe

Selbst wenn Sie bisher nicht bewusst darüber nachgedacht haben, schwebt die Frage nach den Grenzen der Selbstliebe doch in den allermeisten Köpfen herum und ganz unberechtigt ist das auch nicht. Denn missverstandene Selbstliebe kann schnell zum Narzissmus oder Egoismus werden, doch wie erkennt man den Unterschied? Wie können Sie für sich selbst bestimmen, was in Sachen Selbstliebe richtig und gesund ist und wo Sie die Grenze überschreiten? Die Antwort ist einfacher als Sie denken: Selbstliebe ist – genauso wie die Liebe – grenzenlos! Beim Narzissmus handelt es sich nämlich nicht um übertriebene Selbstliebe, sondern vielmehr um einen Kompensationsmechanismus.

Narzissten sind in ihrem Selbstbild zutiefst verunsichert, sie halten wenig bis gar nichts von sich selbst, denken schlecht über sich und lehnen sich grundsätzlich ab. Da sie mit all diesen negativen Gefühlen und Gedanken bezüglich sich selbst aber nicht umgehen können, gestehen sie sich auch nicht ein, wie es wirklich in ihnen aussieht. Sie spielen also nicht nur der Welt, sondern vor allem sich selbst etwas vor, sie kehren ihr übertrieben negatives Selbstbild einfach ins Gegenteil um und lassen keine andere Sichtweise zu.

Deshalb kann man sagen, dass Narzissmus nicht übertriebene Selbstliebe, sondern das genaue Gegenteil davon ist. Wenn Sie nun Angst haben, in Ihrem Bemühen um mehr Selbstliebe zu weit zu gehen, müssen Sie sich nur Ihrer wahren Motivation stellen. Sie müssen den Mut haben, ungefiltert in den Spiegel zu blicken. Halten Sie sich selbst wirklich für wert geliebt zu werden beziehungsweise sich selbst zu lieben oder laufen Sie nur vor Ihrem negativen Selbstbild davon?

Sollten Sie dabei feststellen, dass Ihr Selbstbild tatsächlich stark negativ geprägt ist, ist dies kein Grund zu erschrecken oder sich schlecht zu fühlen. An dieser Stelle tappt man leicht in eine selbstgemachte Falle: Man verurteilt sich selbst dafür, dass man so viel Negativität in sich hat und fühlt sich damit gleich noch weniger liebenswert. Dieser Prüfung Ihres inneren Zustands müssen Sie sich jedoch stellen, bevor Sie überhaupt damit beginnen können, Selbstliebe in Ihr Leben zu integrieren und auch auf Ihrem weiteren Weg kann diese Prüfung immer mal wieder sinnvoll sein. Solange Sie nicht wissen, wo Sie überhaupt stehen, wird es schwierig, irgendwo anzusetzen und wenn Sie sich selbst etwas vormachen, wird Ihnen keine Technik der Welt helfen, sich selbst zu lieben.

Selbstreflexion sollte zu einer regelmäßigen Angewohnheit werden, denn nur wer imstande ist, sich selbst genau anzusehen, sein Inneres zu beleuchten, Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse und Motive zu hinterfragen, kann sicher sein, dass er keine Angst vor dem hat, was er dort finden könnte und kann sich somit auch nichts selbst vormachen. Auf diese Art laufen Sie auch keine Gefahr, falsch verstandene Selbstliebe zu betreiben und dabei zu einem wirklich unleidlichen Zeitgenossen zu werden.

Ihr Weg in die Authentizität.

N

achdem wir nun das Thema Authentizität ausführlich beleuchtet haben, sollte klar sein, dass Selbstliebe und Authentizität nicht ohneeinander auskommen. Man kann sich nicht selbst lieben, ohne authentisch zu sein und man kann nicht authentisch sein, wenn man sich selbst ablehnt. Deshalb ist der Weg in die Authentizität der sicherste Weg in die Selbstliebe und er hat einen großen Vorteil: Wenn Sie sich die Selbstliebe als Ziel setzen, stolpern Sie auf Ihrem Weg immer wieder über verschiedenste Ängste und sind von der Unsicherheit geplagt, ob Sie sich nicht vielleicht zu sehr lieben und in Richtung Egoist oder Narzisst abdriften; dieses Dilemma habe ich ja in den vorangegangenen Kapiteln bereits beleuchtet.

Der Begriff Selbstliebe ist einfach bei vielen Menschen mit negativen Glaubenssätzen behaftet, was es sehr schwierig macht, diese zu erreichen, besonders da diese Glaubenssätze meist unbewusst stark verankert sind. Anders ist es mit dem Begriff der Authentizität, der für die allermeisten Menschen eher neutral ist und positive Assoziationen weckt. Deshalb beginnen Sie Ihren Weg in die Selbstliebe mit dem Vorsatz, authentischer zu werden. Dafür gibt es verschiedene Hilfsmittel und Methoden, die ich im Folgenden erläutern möchte.

Schritt eins: Übernehmen Sie die Verantwortung für sich selbst

Um Sie in die Lage zu versetzen, wirklich effektiv an Ihrer Authentizität und damit Ihrer Selbstliebe zu arbeiten, ist es unumgänglich, die Verantwortung, die Sie für sich selbst und Ihr Wohlergehen haben, in vollem Umfang anzuerkennen und anzunehmen. Doch bevor ich Ihnen verrate, wie Sie das schaffen, möchte ich erst einmal näher auf diese Verantwortung eingehen.

Wie ich ja bereits erklärt habe, ist es für andere unmöglich, Sie wahrhaftig zu lieben oder anzuerkennen, solange Sie sich selbst oder Teile Ihres Selbst verstecken oder sogar ablehnen. Gleichzeitig liegt es in der Natur des Menschen, Liebe zu brauchen – ohne Liebe können wir uns nicht frei entfalten und so entwickeln, wie es eigentlich für uns vorgesehen ist – und diese nicht nur im Außen zu suchen, sondern auch zu glauben, man könne sie nur von dort bekommen. Genau an diesem Punkt setzt Ihre Verantwortung ein: Sie sind dafür verantwortlich, die Voraussetzung zu schaffen, dass andere Sie tatsächlich sehen und somit auch lieben können. Genauso sind Sie allein dafür verantwortlich, Ihre Bedürfnisse zu erfüllen und in allen Belangen des Lebens dafür zu sorgen, dass es Ihnen so gut wie möglich geht.

Damit will ich nicht sagen, dass Sie alles allein schaffen müssen und niemals Hilfe von anderen annehmen dürfen, darum geht es nicht. Es ist lediglich wichtig, dass Ihnen klar wird, dass niemand anders Ihre Bedürfnisse wirklich erfüllen kann und dass es auch nicht die Aufgabe anderer Menschen ist, dies zu tun. Solange wir heranwachsen ist dies natürlich der Job unserer Eltern, doch nur wenige Menschen übernehmen diese Aufgabe tatsächlich selbst, sobald Sie erwachsen geworden sind, sondern projizieren diese lediglich auf andere Menschen – vorzugsweise den Partner und gute Freunde. Diese nach außen getragene Bedürftigkeit ist jedoch Gift für jede Beziehung, denn jeder Mensch hat im Grunde schon genug damit zu tun, seine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Wenn man dann noch für das Glück und Wohlergehen anderer allein verantwortlich gemacht wird, entsteht schnell ein erdrückendes Gefühl.

Deshalb bedeutet wahres Erwachsenwerden, diese Eigenverantwortung anzuerkennen und sie konsequent anzunehmen. In den folgenden Schritten werden Sie dies automatisch tun, jedoch wird es Ihnen viel leichter fallen, wenn Sie sich zum einen vorher ernsthaft mit diesem Thema auseinandergesetzt haben und Sie anschließend einen „Trick“ anwenden, der es erheblich einfacher macht, die nachfolgenden Schritte angemessen auszuführen. Bei diesem Trick geht es gewissermaßen darum, sich selbst „aufzuspalten“. Jeder Mensch ist ohnehin ein Sammelsurium aus den verschiedensten Persönlichkeitsanteilen, die im Falle psychischer Gesundheit jedoch als ein harmonisches Ganzes auftreten. Dennoch können Sie sich genau diese Tatsache zu Nutze machen, indem Sie sich vorstellen, all diese verschiedenen Anteile in Ihnen wären Kinder, und zwar Ihre Kinder. Sie sind der Elternteil, der die Verantwortung für diese Kinder hat und wichtiger noch: Sie haben die Pflicht, diese zu lieben!

Wenn Sie sich selbst von außen betrachten oder auch einzelne Anteile Ihres Selbst, fällt es ungemein leichter mit Liebe, Nachsicht und Verständnis mit ihnen umzugehen, besonders wenn es sich um Anteile handelt, die Sie als negativ bewerten. Zu Beginn mag es Ihnen sicherlich abstrakt erscheinen, so mit sich selbst umzugehen und es erfordert ein wenig Übung und Phantasie.

Lassen Sie mich jedoch diese Vorgehensweise anhand eines Beispiels einmal verdeutlichen. Sagen wir, Sie hätten eine ganz bestimmte Eigenschaft: Sie reagieren in bestimmten Situationen sehr trotzig und es ist Ihnen dann unmöglich einzugestehen, dass Sie im Unrecht sind oder einen Fehler gemacht haben. Dieses Verhaltensmuster ist Ihnen bewusst, aber Sie mögen diesen Teil Ihres Selbst nicht besonders und versuchen ihn zu unterdrücken, schaffen es aber einfach nicht, die Kontrolle darüber zu erlangen. In diesem Fall können Sie relativ einfach aus diesem Anteil eine eigenständige Persönlichkeit erschaffen, immerhin ist er ja ohnehin nicht kontrollierbar, wodurch der Gedanke gar nicht so weit hergeholt scheint.

Überlegen Sie sich genau, wie diese Persönlichkeit aussieht, wie alt sie ist, ob sie männlich oder weiblich ist, geben Sie ihr einen Namen. Durch dieses Vorgehen haben Sie nun einen direkten Verhandlungspartner vor sich und da es sich ja um eine „andere Person“ handelt, ist es viel einfacher, nachsichtig und liebevoll mit ihr umzugehen und die Motivation aufzubringen, ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und nach bestem Gewissen zu erfüllen. Wenn Ihnen das zu weit geht, aus sich selbst einen ganzen „Kindergarten“ zu machen, können Sie diese Technik dennoch anwenden, nur etwas abgewandelt. Dafür müssen Sie sich ebenfalls von außen betrachten, sich aber nur in zwei Persönlichkeiten „aufspalten“. Werden Sie selbst zu Ihrem besten Freund, Partner, Elternteil – alles in einem. Betrachten Sie sich selbst wie einen anderen Menschen, den Sie über alles lieben und für den Sie die Verantwortung haben.

Natürlich müssen Sie sich diese Art des Umgangs mit sich selbst antrainieren und Sie müssen es wirklich wollen, denn ohne den nötigen Willen werden Sie nicht am Ball bleiben. Dies gilt jedoch in gleichem Maße für Ihren Willen, in die Selbstliebe zurückzufinden. Anfangs mag es Ihnen albern erscheinen, sich selbst so von außen zu betrachten oder gar neue Persönlichkeiten in sich zu erschaffen, je ernster Sie dies jedoch nehmen, umso fruchtbarer wird es sich für Sie auswirken. Ich arbeite bereits seit vielen Jahren mit dieser Technik und sie hat mir sehr geholfen, mit der Zeit ein immer liebevolleres und intensiveres Verhältnis zu mir selbst aufzubauen.

Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass ich es ohne diese grundsätzliche Vorgehensweise jemals geschafft hätte, aus den Fesseln des Selbsthasses und der Selbstvorwürfe auszubrechen, die sich im Laufe meines eigenen Lebens entwickelt und immer enger zugezogen hatten. Deshalb möchte ich Ihnen dieses Vorgehen wirklich ans Herz legen, weil ich der Überzeugung bin, dass es auch für Sie einen bedeutenden Unterschied machen kann. Es bildet die notwendige Grundlage für jede weitere Arbeit am Thema Selbstliebe und damit auch für die nachfolgenden Schritte.

Schritt Zwei: Lernen Sie, auf Ihre Bedürfnisse zu achten

Die konsequente Erfüllung Ihrer Bedürfnisse kann man als den Grundstein der Authentizität betrachten. Wenn Sie nicht authentisch sind, machen Sie hier bereits zu viele Kompromisse und da wir Menschen Gewohnheitstiere sind, führt dies irgendwann dazu, dass Sie Ihre Bedürfnisse immer weniger deutlich wahrnehmen, da Sie sich daran gewöhnen, diese zu verdrängen. Irgendwann wird das zum Automatismus und diesen müssen Sie zu Beginn erst einmal aushebeln. Dies kann Ihnen gelingen, indem Sie Ihre Aufmerksamkeit gezielt auf Ihre Bedürfnisse richten und das regelmäßig.

Damit Sie dieses Vorhaben auch wirklich konsequent in die Tat umsetzen und es im Alltagstrott nicht ganz so schnell verlorengeht, empfiehlt sich ein simpler Trick: Jedes Mal, wenn Sie sich nicht gut fühlen, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf sich selbst und suchen nach unerfüllten Bedürfnissen. So können zum Beispiel Kopfschmerzen auf Unterzuckerung hinweisen und damit auf nicht gestillten Hunger oder Sie entstehen aus Anspannung, was wiederum das Bedürfnis nach Entspannung zum Ausdruck bringt. Es ist nun Ihre Aufgabe herauszufinden, welche ungestillten Bedürfnisse – die sowohl körperlicher als auch geistiger oder emotionaler Natur sein können – sich hinter negativen Körpergefühlen oder Emotionen verbergen.

Sobald Sie ein Bedürfnis erkannt haben, müssen Sie es natürlich so schnell wie möglich erfüllen. Gleichzeitig müssen Sie sich dafür sensibilisieren, aufkommende Bedürfnisse, die sie spüren können, immer ernst zu nehmen und so schnell wie möglich zu stillen, das gilt besonders für Grundbedürfnisse wie Hunger, Durst und das Bedürfnis nach Schlaf, Ruhe oder Entspannung. Wenn Sie nämlich bereits Ihre grundlegenden Bedürfnisse nicht ernst genug nehmen, um sich darum zu kümmern, vermitteln Sie sich damit immer wieder selbst, dass Sie als Person nicht wichtig sind. Folglich werden Sie auf komplexere Bedürfnisse erst recht keine Rücksicht mehr nehmen. Fragen Sie sich einmal, wie oft am Tag Sie Ihre Bedürfnisse verleugnen oder hintanstellen? Die Möglichkeiten hierfür sind zahlreich:

Sie sitzen bei der Arbeit, haben Hunger, verdrängen das Gefühl aber und warten bis zur Pause, anstatt sich zumindest einen kleinen Snack zu gönnen. Freunde fragen Sie, ob Sie abends mit ihnen ausgehen möchten, Sie wollen eigentlich viel lieber gemütlich auf der Couch versacken, sagen aber zu, aus Angst diese Freunde vor den Kopf zu stoßen. Ihr Partner möchte Sex, Sie aber nicht, trotzdem geben Sie nach, aus Angst ihn sonst zu verlieren. Dies sind nur einige alltägliche Beispiele, die Ihnen helfen sollen, Ihren eigenen Baustellen auf die Schliche zu kommen. Nehmen Sie sich von jetzt an jeden Abend wenigstens eine halbe Stunde Zeit, um den vergangenen Tag zu reflektieren. Gehen Sie alle Situationen durch, in denen Sie ein Bedürfnis verspürt haben und bewerten Sie, wie gut Sie dieses erfüllt haben. Wenn dabei Situationen auftauchen, in denen Sie einen Konflikt verspürt haben zwischen der Erfüllung Ihres Bedürfnisses und den Wünschen anderer, überlegen Sie, wie Sie im Idealfall hätten handeln können, entwickeln Sie Verhaltensstrategien für zukünftige ähnliche Situationen. Gab es Kompromissmöglichkeiten? Wäre es wirklich so schlimm gewesen, nein zu sagen, was wären die realistischen Konsequenzen gewesen?

Auf diese Art trainieren Sie gleichzeitig Ihre Aufmerksamkeit darauf, Bedürfnisse immer früher und differenzierter wahrzunehmen. Es ist wichtig, dass Sie sich grundlegend mit Ihren Bedürfnissen befassen und ein möglichst positives Verhältnis ihnen gegenüber erlangen. Wenn es Bedürfnisse in Ihnen gibt, mit denen Sie im Unfrieden sind, ist dies nun Ihre erste und wichtigste Baustelle. Hier sind Sie gefordert, neue Perspektiven zu finden, aus denen Sie diese Bedürfnisse vielleicht besser verstehen können. Die eine Perspektive, aus der Sie aber immer auf diese Dinge schauen, sollte die Liebe sein! Selbstliebe ist wie Liebe bedingungslos, das bedeutet auch, Sie müssen sich bedingungslos annehmen – alles was Sie ausmacht.

Dafür müssen Sie all diese Anteile erst einmal kennen, um dann im nächsten Schritt zu lernen, sich von Ihren Urteilen zu lösen. Ein Gefühl oder Bedürfnis fühlt sich nämlich erst dann falsch an, wenn Sie es als Fehler bewerten. Sollte es Ihnen mal gar nicht gelingen, mit einem Ihrer Bedürfnisse Frieden zu schließen, kann es hilfreich sein, nach einer zumindest neutralen Perspektive zu suchen, aus der Sie das Ganze betrachten können. Einige unserer negativen Glaubenssätze sind so tief verankert, dass sie nur sehr schwer und nur über lange Zeit auflösbar sind. In solchen Fällen kann es helfen, nicht gleich „von null auf hundert“ beschleunigen zu wollen, sondern Geduld zu haben und einen Zwischenschritt in die Neutralität zu machen.

Schritt Drei: Umarmen Sie ihren Schatten

Nachdem Sie sich nun eine Weile mit Ihren Bedürfnissen auseinandergesetzt haben, sind Sie ihm sicher schon begegnet: ihrem Schatten oder Anteilen davon. Ich denke, dass es eine beinahe instinktive Reaktion ist, dem eigenen Schatten auszuweichen, sollte man einmal mit ihm in Berührung kommen, doch genau diese Reaktion müssen Sie sich jetzt abtrainieren. Es ist jetzt an der Zeit, dass Sie hinsehen und Licht ins Dunkel bringen, damit Sie herausfinden können, was Schatten wirklich ist: Ein Trugbild! Es handelt sich lediglich um eine „verzerrte Reflexion“ Ihres wahren Selbst. Es gibt keinen vernünftigen Grund, sich den vermeintlich negativen Aspekten Ihres Selbst nicht zu stellen, denn indem Sie das tun, erlangen Sie ein hohes Maß an Freiheit. Sie wissen dann ganz genau, wer Sie sind und laufen keine Gefahr mehr, dass diese negativen Aspekte sich durch unbewusstes Verhalten oder Handeln ausdrücken könnten. Aufgrund der Neigung des Menschen dem Schatten auszuweichen, ist es allerdings nicht immer einfach, hier wirklich in die Tiefe zu kommen, deshalb gibt es eine einfache Technik, mit der man sich der eigenen eher dunklen Seite nicht nur effektiv annähern, sondern auch gleich noch Frieden mit ihr schließen kann.

Hierfür benötigen Sie lediglich etwas zum Schreiben, ein wenig Zeit und die echte Bereitschaft hinzusehen. Schreiben Sie zu Beginn alle Eigenschaften, Vorlieben, Abneigungen und Einstellungen von Ihnen, die Sie persönlich als negativ oder falsch bewerten, in eine Stichwortliste und seien Sie dabei bitte gnadenlos ehrlich. Im nächsten Schritt nehmen Sie sich jeden Punkt einzeln vor und prüfen ihn unter dem Aspekt der folgenden Fragen:

Ist das wirklich eine negative Eigenschaft oder ist diese Wertung sehr subjektiv? Wie kommt es zu Ihrer persönlichen Wertung? Wie würden verschiedene andere Menschen diese Eigenschaft bewerten?

Hier geht es darum, die Eigenschaft oder Einstellung erst einmal grundsätzlich zu überprüfen. Oftmals bewerten wir Dinge an uns selbst als negativ, ohne wirklich Gründe dafür zu haben, die dies rechtfertigen. Meist handelt es sich in diesem Fall um Bewertungen, die wir von anderen übernommen haben, ohne sie selbst einer Bewertung zu unterziehen. Indem Sie dies jetzt nachholen, finden Sie heraus, wo negative Bewertungen zumindest nachvollziehbar sind und wo Sie sich bisher eher grundlos abgelehnt haben. Ein gutes Beispiel wäre hier ein Mensch mit einem chaotischen Charakter, dem es schwerfällt, Ordnung zu halten.

Ist dieser Mensch mit der ständigen Kritik seiner Eltern an dieser Eigenschaft aufgewachsen, hat er im Laufe der Zeit ein entsprechend negatives Selbstbild entwickelt. Hinterfragt man diese Eigenschaft aber einmal, findet man auch viele positive oder zumindest neutrale Bewertungsmöglichkeiten. Nicht jeder Mensch fühlt sich wohl in einer extrem ordentlichen Umgebung, somit haben wir hier ein Beispiel gefunden, in dem eine objektive Bewertung recht schwierig wird, da jeder eine individuelle Einstellung zu diesem Thema hat. Das macht umso mehr deutlich, dass es hier kein Richtig oder Falsch geben kann. Man kann lediglich versuchen, das Beste aus dieser Eigenschaft zu machen, zu akzeptieren, dass man ebenso ist oder sich gezielt trainieren, um diese Eigenschaft zu verändern. Am wichtigsten ist hierbei jedoch, die negative Bewertung aufzuheben und die Eigenschaft als das zu betrachten, was sie ist: Etwas Neutrales, ein Werkzeug, das man benutzen kann oder auch nicht. Fragen Sie deshalb so viele verschiedene Menschen wie möglich, wie sie diese Eigenschaft bewerten würden und orientieren Sie sich dabei natürlich besonders an den positiven Sichtweisen, die Sie möglicherweise erhalten.

Können Sie eine Perspektive finden, die Ihre persönliche Bewertung zum Positiven oder zumindest Neutralen hin verändert?

Da Sie nun bereits viele unterschiedliche Sichtweisen auf die fragliche Eigenschaft eingeholt haben, haben Sie jetzt eine große Auswahl an Perspektiven, aus der Sie Ihre Eigenschaft zur Bewertung betrachten können. Wählen Sie hier gezielt eine aus, die sich für Sie so authentisch wie möglich anfühlt und entscheiden Sie sich einfach dafür, diese zukünftig zu übernehmen. Wichtig ist, betrügen Sie sich hier nicht selbst und wählen eine extrem positive Betrachtungsweise aus, die sich für Sie nicht stimmig oder gar wie Selbstbetrug anfühlt, denn das wird nicht funktionieren. Wenn Sie es schaffen, eine zumindest neutrale Perspektive zu finden, ist dies vollkommen ausreichend und bereits ein großer Gewinn!

Alles was Sie nun noch tun müssen ist, diese neue Einstellung zu Ihrer Eigenschaft auch zu übernehmen. Sie müssen also aufmerksam sein und in Situationen, in denen es für gewöhnlich Ihrerseits zu einer Bewertung dieser Eigenschaft kommt, Ihre Gedanken an die neue Bewertung anpassen. Irgendwann wird das zum Automatismus, an diesem Punkt haben Sie dann Frieden mit der Eigenschaft geschlossen und lehnen sich selbst nicht mehr dafür ab.

Was sind die Hintergründe dieser Eigenschaft, woher kommt sie?

Viele unserer vermeintlich negativen Einstellungen oder Eigenschaften entspringen aus negativen oder sogar traumatischen Erlebnissen in der Vergangenheit. Andere sind einfach nur Ausdruck unserer individuellen Persönlichkeitsstruktur und uns genauso mitgegeben wie die Farbe unserer Haare oder Augen. Indem Sie den Ursprüngen auf den Grund gehen und herausfinden, warum Sie diese Eigenschaft haben, ist es für Sie wesentlich einfacher, sich selbst dafür zu vergeben und im nächsten Schritt auch etwas daran zu verändern, falls das überhaupt notwendig sein sollte. Immerhin würden Sie sicher nie auf die Idee kommen, sich schuldig oder falsch zu fühlen, weil Ihre Augen blau sind. Um auf das Beispiel mit dem chaotischen Menschen zurückzukommen, dem es schwerfällt, Ordnung zu halten: Möglicherweise hat dieser Mensch nie gelernt, wie man aufräumt und Strukturen schafft oder er ist ein sehr kreativer Geist, der ein gewisses Chaos braucht, um seine Sinne zu stimulieren.

Hier eröffnen sich ganz neue Betrachtungsweisen dieser Eigenschaft, die dabei helfen können, etwas liebevoller darauf zu blicken und wenn Ihnen das erst einmal gelingt, sind Sie auch viel eher in der Position, eine Veränderung dieser Eigenschaft zu bewirken.

Solange Sie diese nämlich einfach nur als falsch oder schlecht bewerten und lediglich aus dieser Motivation heraus versuchen sich zu verändern, wird Ihr Unterbewusstsein darauf reagieren wie ein trotziges Kind auf die Erziehungsversuche seiner Eltern. Sie aktivieren damit lediglich Ihren inneren Saboteur und machen alles nur noch schlimmer. Je mehr Nachsicht Sie aber mit sich selbst haben und je besser Sie sich in der Tiefe verstehen, umso besser können Sie auch mit sich selbst verhandeln und arbeiten.

Wenn diese Eigenschaft tatsächlich negative Auswirkungen auf andere, Sie selbst oder die Umwelt haben sollte, wie könnten Sie diese verändern?

Entwickeln Sie Strategien, um in diesem Bereich eine persönliche Veränderung zu erzielen, wichtig dabei ist: Haben Sie Geduld mit sich selbst, seien Sie aber auch nicht nachlässig. Neue Verhaltens- oder Denkmuster lassen sich gezielt trainieren. Indem Sie sich angewöhnen, sich selbst ständig zu beobachten und zu reflektieren, werden Sie schnell aufmerksam, wenn sich ein altes Muster plötzlich zeigt und können so gleich zu Beginn gezielt eingreifen und sich zum Beispiel anders verhalten – so wie gewünscht – oder aber auch Ihre Gedanken wie gewünscht verändern, wenn es sich eher um eine Einstellung handelt.

Dafür müssen Sie natürlich erst einmal wissen, in welche Richtung die Veränderung gehen soll oder auf welche Weise Sie sich anders verhalten oder anders denken wollen. Durch die vorangegangenen Fragen haben Sie nun genügend Auswahlmöglichkeiten, legen Sie sich eine Strategie fest und halten sich konsequent daran. Tritt die Eigenschaft oder Einstellung in Erscheinung, korrigieren Sie zunächst Ihre Bewertung derselben, dann etablieren Sie die Veränderung. Der chaotische Typ aus unserem Beispiel könnte zum Beispiel folgendermaßen vorgehen: Er sitzt zu Hause, sieht sich um und stellt fest, dass schon wieder überall Dinge herumliegen. Sofort springt der alte Bewertungsmechanismus an und er beginnt, sich selbst Vorwürfe zu machen. Diese korrigiert er aber sofort mit Gedanken wie: „Ich bin so, weil ich viel visuelle Stimulation benötige, um meinen Geist wach zu halten.“

Um sich auf lange Sicht zu verändern, kann dieser Mensch nun gleichzeitig weitere Strategien anwenden: Jedes Mal, wenn er auf Chaos aufmerksam wird, räumt er fünf bis zehn Minuten auf. Mehr nicht, dadurch entsteht kein zu großer Druck, der sich wieder kontraproduktiv auswirken würde und hinterher entsteht sogar noch das positive Gefühl, etwas Richtiges getan zu haben. Außerdem trainiert er sich auf diese Art ein neues Verhaltensmuster an, nämlich regelmäßig ein bisschen aufzuräumen, wodurch es auch im Gesamten mit der Zeit immer ordentlicher wird. Eine andere oder weitere Möglichkeit, positiv mit dieser Eigenschaft umzugehen, die dieser Mensch nutzen könnte, wäre seine Umgebung visuell so anregend zu gestalten, dass die Unordnung immer weniger nötig wird, um seinen Geist zu stimulieren.

Wenn Sie auf diese Art mit all Ihren „negativen“ oder „falschen“ Eigenschaften und Einstellungen arbeiten, sind Sie natürlich eine ganze Weile damit beschäftigt. Doch Selbstliebe ist keine Eigenschaft, die man wie durch das Umlegen eines Schalters erreichen kann, man muss daran arbeiten und erlangt auf diese Weise nicht nur immer umfassendere Liebe, sondern auch ein zunehmendes Verständnis für sich selbst. Die Beziehung, die Sie mit sich selbst führen, kann und wird in ihrer Qualität im gleichen Tempo wachsen, wie es die Beziehung zu einem anderen Menschen tun würde – unter der Voraussetzung, dass Sie diese Beziehung entsprechend pflegen, denn von nichts kommt nichts! Schritt Vier: Kultivieren Sie Ihre Besonderheit

Dieser Schritt führt Sie in die wahrhaftige Authentizität und wird Ihnen erst dann möglich sein, wenn Sie weitestgehend Frieden mit sich selbst geschlossen haben. Sie haben sich inzwischen mit Ihren Bedürfnissen auseinandergesetzt und gelernt, diese als wichtig einzustufen, sie zu beachten und zu erfüllen. Des Weiteren haben Sie Frieden mit den bisher als negativ bewerteten Anteilen Ihrer Persönlichkeit geschlossen, was mit Sicherheit schon eine schwierige Arbeit war. Für den nächsten Schritt benötigen Sie jedoch Ihren ganzen Mut, denn nun müssen Sie den Willen entwickeln, Schmerz zu begegnen und ihn anzunehmen: Den Schmerz abgelehnt, nicht geliebt zu werden. Nur durch den Willen diesen Schmerz zu erleben, erlangen Sie die nötige Freiheit zu wahrer Authentizität und Selbstliebe.

Es mag paradox klingen, doch sich selbst zu lieben, sollte bedeuten, sich vor Schmerz um jeden Preis zu schützen, doch ich bin bereits kurz auf Selbstschutzstrategien dieser Art eingegangen und wohin sie führen. Fest steht: Sie funktionieren nicht! Deshalb sollten wir uns den Schmerz, der in uns durch die Ablehnung anderer verursacht wird, einmal genauer ansehen. Schmerz ist ein Gefühl, das wohl jeder Mensch – verständlicherweise – als negativ bewerten würde. Doch hier ist wieder die Bewertung das eigentliche Problem. Ich erwähnte ja bereits, dass Gefühle nichts als Botschafter sind und außerdem die hormonelle – oder körperliche – Reflexion unserer Gedanken. Deshalb müssen Sie sich eines jetzt deutlich vor Augen führen: Das Verhalten einer anderen Person kann Sie nicht direkt emotional verletzen, was Sie in Wahrheit verletzt, sind immer nur Ihre Gedanken über das, was geschehen ist oder, um es anders auszudrücken: Ihre Bewertung des Geschehenen. Hinter jedem Schmerz, den Sie fühlen, stecken immer nur Sie selbst!

Bitte verstehen Sie mich jetzt nicht falsch, mir ist deutlich bewusst, wie es sich anfühlt, wenn einem wehgetan wird oder wie es ist, wenn einen der Schmerz von innen heraus auffrisst. Sich dann anhören zu müssen, man hätte das alles selbst gemacht, ist mit Sicherheit das Letzte, was man dann noch braucht und hören will. Doch wenn Sie darüber nachdenken, ist es eigentlich eine Erkenntnis mit großem Befreiungspotential, denn es bedeutet auch, dass jeder Schmerz eine Gelegenheit ist, sich selbst erneut zu begegnen, sich besser kennen und verstehen zu lernen. Wenn jemand Sie selbst oder einen bestimmten Teil von Ihnen ablehnt, kann das nur dann wirklich wehtun, wenn Sie dieser Person insgeheim zustimmen. Hier haben Sie also die große Gelegenheit zur gnadenlosen Selbstreflexion, die Chance den Anteilen Ihres Selbst auf die Spur zu kommen, von denen Sie nur dachten, Sie hätten Frieden mit ihnen geschlossen.