Die Akte Poe #2 - Mystery Thriller - Hendrik M. Bekker - E-Book
SONDERANGEBOT

Die Akte Poe #2 - Mystery Thriller E-Book

Hendrik M. Bekker

0,0
1,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 1,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Der Umfang dieses Ebook entspricht 52 Taschenbuchseiten.

1911
Ein Privatdetektiv aus Chicago wird angeheuert, um den Jahrzehnte zurückliegenden Mord an einem mittelmäßig bekannten Schriftsteller namens Edgar Allen Poe zu untersuchen.
Leicht verdientes Geld, scheint Poe doch eines natürlichen Todes gestorben zu sein.
So ist der Privatdetektiv unterwegs zu einer mysteriösen Insel nahe der Arktis, um den Geheimnissen endgültig auf den Grund zu gehen...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Hendrik M. Bekker

Die Akte Poe #2 - Mystery Thriller

Cassiopeiapress Spannung

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Akte Poe – Zweiter Teil

von Hendrik M. Bekker

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 52 Taschenbuchseiten.

 

1911

Ein Privatdetektiv aus Chicago wird angeheuert, um den Jahrzehnte zurückliegenden Mord an einem mittelmäßig bekannten Schriftsteller namens Edgar Allen Poe zu untersuchen.

Leicht verdientes Geld, scheint Poe doch eines natürlichen Todes gestorben zu sein.

So ist der Privatdetektiv unterwegs zu einer mysteriösen Insel nahe der Arktis, um den Geheimnissen endgültig auf den Grund zu gehen...

Kapitel 4: Der ewige Wanderer

„Every man desires to live long; but no man would be old .“

Johnathan Swift, Thoughts on Various Subjects

30.11.1892

Emden

Ich streiche über mein Haupthaar und muss eingestehen, dass es den Rückzug angetreten hat. Nicht mehr lange und ich werde kahl sein. Das Erbe der Familie Beckett, wie ich annehme. Es gab nur einen Großonkel, der volles Haupthaar bis ins hohe Alter hatte. Und da muss man fairerweise die Gerüchte berücksichtigen, dass er ja so gar nicht wie sein Vater aussehe.

Was soll‘s. Ich kann ja eh nichts machen. Irgendwo habe ich gelesen, bald werde die Wissenschaft ein Heilmittel dafür kennen. Hoffentlich dauert es nicht so lange, bis der Kampf verloren ist.

Ich werfe mir meine Jacke über, knöpfe mein Hemd zu und verlasse das Gasthauszimmer, in dem ich wohne. Es ist günstig, liegt weiter draußen im Emder Hafen und ist ein verschwiegener Ort. Was leider dazu führt, dass die halbe Nacht Zimmer kurzfristig genutzt werden und dann oft lautstark.

Emden ist eine Seehafenstadt des Deutschen Reiches. Das Reich existiert gerade einmal seit 1871. War nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Staaten zusammenschließen.

Es ist eine schöne Stadt mit all dem, was zu einer Hafenstadt gehört. Also mit Bettlern, Tagelöhnern, Prostituierten und das alles abgewechselt mit Häusern, die erfolgreichen Kaufleuten gehören. Diese Mischung, sie belebt, glaube ich.

Ich kontrolliere den Sitz meiner Pistole. Es ist eine sogenannte Pepperbox, nicht mehr das allerneuste, aber zweifellos gut. Das besondere an ihr ist, dass sie sechs Läufe hat, ich kann sechsmal direkt hintereinander feuern.

Beim Hinausgehen richte ich mir noch den Kragen und ärgere mich über die weiten Ärmel meiner Jacke. Sie ist nicht mehr ganz modern, doch ich falle nicht auf. Die Straßen sind voll von Kleidung, die mal modern war oder es möglicherweise bald wieder sein wird.

Ich würde gerne mehr dieser unnachahmlichen Atmosphäre einatmen, lasse es aber angesichts des Gestanks nach Erbrochenem vor einer Spelunke, an der ich vorbeikomme.

Wie nannte man den Ableger da vorne noch? Kai der Tränen? Irgendwie so etwas, mein Niederdeutsch ist ziemlich schlecht. Es soll der Ort sein, wo immer die weinenden Ehefrauen stehen und winken, wenn ihre Männer fortfahren.

Ein anderer Seemann sagte mir, dass der Name daher komme, dass die Frauen dort immer stehen würden, wenn man zurückkäme und das Geld einkassieren würde, was man als Heuer bekam, damit man es nicht verhure oder versaufe.

Vielleicht ist an beiden Geschichten zum Namen etwas dran.

Ich schlendere durch die Straßen. Eilig habe ich es nicht.

Mein Ziel ist eine Person, und sie wird sich mir schon zeigen.

Ich habe einen kleinen Edelstein, in Bronze gefasst, der aufleuchtet, wenn sie in der Nähe ist. Immer wieder kontrolliere ich den Stein, doch er glimmt nur gleichbleibend schwach.

Ich schlendere durch die Straßen und finde einen eigentümlichen Buchladen. Er hat auch Antiquitäten, irgendwas mit Balthasar.

Genau achte ich nicht darauf, doch ein Buch in der Auslage fällt mir auf. „Epikur“ steht dort in griechischen Buchstaben, darunter noch einmal in lateinischen.

Mein Schulgriechisch ist schon länger ungenutzt, irgendwie juckt es mich zu sehen, was ich noch kann.

Ich gehe hinein und bitte um das Buch. Ein älterer Mann reicht es mir.

„Sieht noch gut aus, ist kaum gebraucht vom Vorbesitzer“, erklärt er. „Wissen Sie, wer Epikur war?“

„Nein, ich erinnere mich nur noch düster an Xenophon und seinen Wüstenmarsch“, erwidere ich augenzwinkernd. „Ist ‘ne Weile her.“

Der Mann nickt freundlich.

„Das Buch wird Ihnen gefallen.“

Ich bedanke mich und kaufe es. Es ist preiswert und zweisprachig, rechts auf Griechisch, links auf Deutsch.

So gut kann ich noch Deutsch, dass ich das verstehe.

Als ich auf die Straße trete, nehme ich noch einmal den Stein heraus. Er leuchtet hell und kräftig!

Ich drehe mich herum und suche in der Menge nach dem bekannten Gesicht. Ich könnte ein Bild der Zielperson malen, so gut habe ich sie mir eingeprägt.

Da ist er! Er trägt einen weiten, modernen Mantel und hat einen Hut tief ins Gesicht gezogen, eine eingedellte Melone. Er sieht in eine andere Richtung, so dass ich sein Profil erkennen kann. Er hat ein verdammt flaches Gesicht, eine unnatürlich blass wirkende Haut und eine dicke schwarze kreisrunde Sonnenbrille.

Ich eile mit schnellen Schritten zu ihm. Nicht zu schnell, schließlich will ich nicht, dass er mich bemerkt, bevor ich bei ihm bin.

Ich greife nach seinem Arm, doch in dem Moment sieht er mich und läuft los. Er ist verdammt schnell! Ich muss mich ziemlich beeilen ihm hinterherzukommen.

Ich hole mit dem Epikur-Buch aus und erwische ihn damit am Hinterkopf. Das Buch ist schwer, ein gebundenes Exemplar, und er strauchelt. Dabei tritt er gegen einen herumliegenden Eimer und legt sich der Länge nach hin.

Ich greife das Buch und drücke ihm mit meinem Knie in den Rücken, damit er nicht aufstehen kann.

„Bleiben Sie ganz ruhig. Wir wollen doch nur einen Kaffee trinken gehen, oder?“

Er brummt: „Wäre ein Tee hier nicht angemessener?“