Die Bestien des Mondes & ich - Ni Jica - E-Book

Die Bestien des Mondes & ich E-Book

Ni Jica

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Beschreibung

Wer würde nicht gerne mal für eine Orgie im Wald gebucht werden? Klare Antwort: Ich. Trotzdem stehe ich mit meinem besten Freund und zwei anderen Kollegen in einer Hütte im Wald und warte auf vier heiße Kerle, die mir als Sexgötter angepriesen wurden.

Ich erwarte ein paar reiche Yuppies, die sich etwas Spaß gönnen wollen und mir so das Dach meiner Granny finanzieren, aber plötzlich stehen vor mir nackte Kerle, von denen mir gleich zwei ihre gesamte Aufmerksamkeit schenken. Zwillinge. Sie sind einschüchternd, mit Armen so breit wie Baumstämme und Augen, die selbst im Dunklen leuchten.

Was wollen sie von mir und warum fühle ich mich derart zu ihnen hingezogen? Nun, in diesem Fall kennt wohl nur der Mond die Antwort.

 

Hinweis: Enthält Dubcon, Polyamorie und MPreg.

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Veröffentlichungsjahr: 2023

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J.N. Taylor, Ni Jica

Die Bestien des Mondes & ich

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Impressum

Die Bestien des Mondes, & ich 

Copyright Text © J.N. Taylor 2020

Und plötzlich war alles ... silber

                    © Ni Jica 2019

Kontakt: [email protected]

 

Covergestaltung: J.N. Taylor

Bildmaterial: pixabay.com

 

 

 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und andere Verwendung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Autoren. Vervielfältigungen und Veröffentlichungen sind nicht gestattet.

Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden und entspringen meiner Fantasie. Ähnlichkeiten jeglicher Art wären demnach rein zufällig.

 

 

Zum Inhalt:

Wer würde nicht gerne mal für eine Orgie im Wald gebucht werden? Klare Antwort: Ich. Trotzdem stehe ich mit meinem besten Freund und zwei anderen Kollegen in einer Hütte im Wald und warte auf vier heiße Kerle, die mir als Sexgötter angepriesen wurden. Ich erwarte ein paar reiche Yuppies, die sich etwas Spaß gönnen wollen und mir so das Dach meiner Granny finanzieren, aber plötzlich stehen vor mir nackte Kerle, von denen mir gleich zwei ihre gesamte Aufmerksamkeit schenken. Zwillinge. Sie sind einschüchternd, mit Armen so breit wie Baumstämme und Augen, die selbst im Dunklen leuchten.

Was wollen sie von mir und warum fühle ich mich derart zu ihnen hingezogen? Nun, in diesem Fall kennt wohl nur der Mond die Antwort.

Vorwort

Hier ein paar kleine Hinweise, bevor ihr mit dem Lesen beginnt:

In dieser Geschichte sind einige Szenen aus "Und plötzlich war alles ... silber" von Ni Jica enthalten. Die kurze Originalstory findet ihr am Ende des Buches als Bonus.

Die Geschichte enthält außerdem Dubcon, Polygamie und Männer, die offensichtlich schwanger werden können. Wer sich davon abgeschreckt fühlt, sollte besser nicht weiterlesen, allen anderen wünsche ich viel Spaß!

Euer J.N.

 

 

1. Kapitel

Ich kann nicht verhindern, dass ich beim Anblick der Waldhütte große Augen bekomme, denn die Beschreibung Hütte ist dezent untertrieben. Es handelt sich vielmehr um ein zweistöckiges Haus, von dem die obere Etage komplett aus Glas zu bestehen scheint. Grüne Tannen umschmeicheln das Haus und den kleinen See, der sich nur wenige Meter neben dem Gebäude befindet. Das ist ... extravagant und zudem hätte ich es nach einem halbstündigen Marsch durch sperriges Waldgebiet keineswegs erwartet. Es gibt keinen richtigen Zufahrtsweg zu diesem Ort, nur kaum erkennbare Schleichpfade, was wohl bedeutet, dass man hier völlig unter sich bleiben will.

Na ja, kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Besitzer hier gerne mal ihre Sexorgien feiern!

»Na, ist es nicht herrlich?« Drew legt mir grinsend einen Finger unter das Kinn, damit ich meinen Mund wieder schließe. Er, Matt, Antonio und ich, wurden von unserer Escort-Agentur hergeschickt, um ein ganzes Wochenende hier zu verbringen. Natürlich nicht allein. Das hier ist Arbeit, auch wenn es sich gerade nicht danach anfühlt.

»Von drinnen ist es noch umwerfender«, meldet sich Antonio zu Wort, während er seinen Rucksack einfach zu Boden fallen lässt. »Die Mallory Brüder haben alles hochmodern einrichten lassen. Es gibt sogar einen Whirlpool auf der Terrasse hinter dem Haus.«

Ich wende mich an den braunhaarigen Hünen mit den strahlenden blauen Augen. »Du warst schon oft hier, oder? Wie ist es so?«

Es ist mir egal, dass ich mit dieser Frage auch meine Nervosität offenbare. Ich hatte noch nie ein Sexdate. Bisher wurde ich immer nur als Begleitung für Events, Partys oder zu einem gemeinsamen Essen gebucht. Ich bin damit bisher ganz gut gefahren, denn man sollte nicht meinen, wie viele Männer und Frauen einfach nur ein bisschen Gesellschaft genießen wollen. Außerdem habe ich einen gutbezahlten Job in einer Bücherei und mache das hier nur nebenbei.

Natürlich habe ich nichts gegen Menschen, die Geld für Sex nehmen, jeder muss sehen, wie er überlebt und Job ist Job. Ich sehe das pragmatisch und verstehe das, allerdings hätte ich nicht wirklich geglaubt, dass ich mal meinen Körper verkaufen würde. Tja, das war, bevor Grandma bei mir anrief, um mir von ihrem undichten Dach zu erzählen und der kaputten Heizung und ... sagen wir einfach, ich werde ziemlich blank sein, wenn ich das alles reparieren lasse, aber meine Grandma ist die einzige Familie, die ich noch habe und für sie würde ich praktisch alles tun.

Auch mit sieben anderen Männern ein Sexwochenende verbringen. Ja, Noah, wenn du was machst, dann gleich richtig!

Antonio grinst mich an, als ob er meine Gedanken gelesen hätte und zwinkert mir zu. »Keine Sorge, No. Die Mallory Brüder und ihre Freunde sind gute Stammkunden, die jedes Jahr vier von uns buchen. Ich bin zum dritten Mal dabei und kann dir versichern, dass sie unglaublich nett sind. Wenn du etwas nicht tun willst, sag es ihnen oder sag es einem von uns. Wir passen schon auf unser Küken auf.«

Ich runzle unwirsch die Stirn. »Ich bin weder verklemmt noch jungfräulich und ein Küken schon gar nicht.«

Okay, ich bin der jüngste und kleinste der Gruppe, aber das heißt ja nicht, dass ich nicht selbst auf mich aufpassen könnte. Ich habe drei Selbstverteidigungskurse belegt und weiß, wo es wehtut. Nicht, dass ich eine Prügelei für dieses Wochenende geplant hätte, denn dann könnte ich mir die Kohle auf jeden Fall abschminken.

Antonio lacht nur über meinen Kommentar, aber Drew legt mir freundschaftlich einen Arm um die Schultern und drückt mich an sich. »Red dir ein, was du willst, aber du bist und bleibst ein Neuling in diesem Business und deshalb passen wir auch auf dich auf, basta!«

Ein warmes Gefühl macht sich in meiner Brust breit, denn ich weiß, Drew sagt das nicht nur so daher. Er ist nicht nur mein Kollege, sondern auch mein bester Freund. Er sieht so unverschämt gut aus, dass mir jedes Mal die Augen brennen, wenn ich ihn ansehe.

Er ist blond, hat hohe Wangenknochen, eine gerade Nase und sinnliche Lippen. Seine Augen haben die Farbe von zartschmelzender Schokolade und ja, vielleicht bin ich ein bisschen in ihn verknallt. Und noch mal ja, es könnte auch sein, dass ich auch deshalb heute hier stehe, weil ich ihn gerne mal nackt sehen würde. Wenn es wirklich zum Massensex kommt, würde es wahrscheinlich auch gar nicht auffallen, wenn sich eine meiner Hände mal in seine Richtung verirrt, oder?

Noah, pfui! Reiß dich zusammen!

Ich schenke Drew mein schönstes Lächeln, denn ich habe den Faden verloren und kann ihn für einen kurzen Moment einfach nur anstarren. Bevor es peinlich werden kann, rettet mich Matt mit einem lauten Räuspern, der mich zurück ins Hier und Jetzt bringt.

»Kommt, Leute, lasst uns ins Haus gehen.«

Nur widerstrebend trenne ich mich von Drew und folge Matt den kleinen Weg zur Haustür. Matt trägt auch nicht gerade die schlechtesten Gene in sich, ist groß und schlank und sieht aus, wie ein zu blass geratener Indianer, denn seine dunklen Haare reichen ihm bis zur Mitte seines Rückens. Er ist der dunkle, grüblerische Typ, Drew der klassische Sonnyboy und Antonio der rassige Südländer. Jeder meiner Kollegen sieht klasse aus und scheint etwas Besonderes zu haben, nur ich falle mal wieder aus der Rolle, da ich zu den 0815-Durchschnittstypen gehöre.

Ich bin übrigens auch der Einzige, der nicht persönlich von den Mallory Brüdern für dieses Wochenende ausgewählt wurde. Ich bin nur eingesprungen, da der vierte im Bunde kurzfristig ausgefallen ist und Drew daraufhin mich vorgeschlagen hat. Ich bin daher guter Hoffnung, dass er mich vielleicht auch gerne mal näher betrachten möchte, wahrscheinlicher ist allerdings, dass er nur keine Lust mehr hat, weiterhin meinem Gejammer über Geldsorgen zu lauschen.

Ich bin mal gespannt, was die Brüder und ihre Freunde sagen werden, wenn sie merken, dass sich ein schmächtiger Knirps unter ihre Reihen geschummelt hat. Es ist schließlich nur zu eindeutig, dass ich nicht in ihr Beuteschema falle. Ich bin nicht nur einen halben Kopf kleiner als alle Auserwählten, sondern verfüge auch nicht über deren durchtrainierten Körperbau. Drew, Antonio und Matt sind allesamt maskuline Typen und ihnen würde im Leben nicht einfallen, ihre Augen mit Eyeliner zu betonen oder sich etwas Lipgloss über die Lippen zu schmieren. Ich dagegen mache das ganz gerne und wirke auch ansonsten eher feminin. Das macht mir im Allgemeinen nichts aus, aber heute fühle ich mich wie ein Huhn unter stattlichen Hähnen.

Meine Gedanken geraten ins Stocken, als wir das Haus betreten, denn es ist wirklich ... Wow! Es gibt keinen Flur und man steht sogleich mitten in einer riesigen Wohnlandschaft, die an Exquisität kaum zu übertreffen sein dürfte. Weiße Möbel, cremefarbene Teppiche und einen noch erkalteten Kamin gibt es hier zu bestaunen. Eine offene Küche komplett aus Chrom und Edelstahl befindet sich links, eine lange Bar, inklusive einem Regal mit reichlicher Getränkeauswahl findet man rechts und wenn man geradeaus blickt, kann man durch die deckenhohen Fenster direkt auf den dahinterliegenden See blicken.

Drew muss mich erneut darauf aufmerksam machen, dass mir der Mund offen steht und natürlich lacht er mich mal wieder aus. Ist mir egal. Ich bin ein armes Stadtkind, der zur Miete in einer Wohnung im dritten Stock wohnt, da werde ich ja wohl mal staunen dürfen.

»Das große Schlafzimmer, das Bad und die Gästezimmer sind oben«, meint Antonio und deutet mit dem Kopf auf eine Wendeltreppe, die in die obere Etage führt. »Ich würde sagen, wir verstauen unser Gepäck in einem der Zimmer und machen es uns dann bequem, bis unsere Gastgeber kommen.«

Wir folgen unserem selbsternannten Anführer, verstauen unsere Sachen und begeben uns dann wieder nach unten. Drew beginnt Cocktails an der Bar zu mixen und Antonio schaltet die Stereoanlage ein und fängt an zu tanzen, während Matt und ich auf der Couch herumlümmeln. Meine Nervosität steigt und egal wie ausgelassen die anderen Jungs auch wirken, ich kann auch ihre Anspannung spüren. Wir alle warten auf unsere vier Gastgeber.

»Toni, erzähl doch mal. Wie sind unsere Kunden denn so drauf?«, hakt Drew nach und bringt unseren Italiener damit aus dem Takt.

»Äh, ich glaube, die Kerle sind alle im Baugeschäft tätig, hohe Tiere mit mächtig viel Schotter auf den Konten. Jedes Jahr im September buchen sie vier von uns und lassen dann richtig die Sau raus. Sie sind heiß, sehr sexy und unglaublich dominant. Alles Alphamännchen, die bestimmt noch nie unten gelegen haben. Müssen sie aber auch nicht, denn Mann, die wissen genau, was sie tun und bringen einen richtig zum Abgehen.«

Antonios Augen wirken plötzlich verklärt und ein sinnliches Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht. »Vor allem Dan Mallory ist der Hammer. Ein wahrer Sexgott unter den Sexgöttern. Und nur damit das klar ist, der Kerl gehört auch dieses Mal wieder mir. Ihr könnt euch unter den anderen aufteilen.«

Matt verdreht neben mir die Augen. »Ich war letztes Jahr auch dabei und Toni hätte mich fast mit seinen Mörderblicken getötet«, raunt er mir verschwörerisch zu. »Dabei hab ich dem heißen Dan nur einen Blowjob verpasst. Halt dich von dem also lieber fern.«

»Geht klar«, wispere ich zurück und wir grinsen uns an, bevor ich lauter hinzufüge: »Wahrscheinlich wird eh keiner von denen auf mich abfahren, immerhin bin ich nur Ersatzmann.«

Antonio mustert mich abschätzig, als hätten wir uns vorher noch nie gesehen. »Hm, stimmt, du bist vielleicht ein wenig zu ... zierlich für unsere Kunden. Na ja, steh mal auf und dreh dich um, ich will was überprüfen.«

Dämlich wie ich bin, tue ich das auch noch und werde dafür unsanft in den Allerwertesten gekniffen. Mir entfährt ein ziemlich peinliches Quietschen, bevor ich mich mit einem Satz in Sicherheit bringe. »Hey, was soll denn das?«

Ich werde natürlich erst mal herzlich ausgelacht, bevor Antonio wieder ernst wird. Na ja, zumindest tut er so. »Oh je, Herzchen, also bei dem mickrigen Hintern sehe ich bei den Riesenschwänzen, die gleich hier eintrudeln werden, wirklich schwarz. Besser du versteckst dich irgendwo, wo sie dich nicht finden werden.«

Nun bin ich beleidigt, denn mein Hintern ist das einzige Körperteil, das mir an mir gefällt. Er ist vielleicht klein, aber hat eine hübsche Form und je nachdem, welche Jeans ich gerade trage, erntet er auch viel Lob und Aufmerksamkeit.

Ich will gerade etwas Schlagfertiges erwidern, da kommt mir Drew zur Hilfe. »Toni, mach unserem Kleinen nicht noch mehr Angst. Er ist schon aufgeregt genug.«

Okay, eine wirkliche Hilfe war das nicht, aber ich bin ja daran gewöhnt, von Drew das zu nehmen, was ich bekommen kann.

»Ich will niemandem Angst machen, ich weise nur auf Tatsachen hin«, rechtfertigt sich Antonio und ist damit so ziemlich bei mir unten durch. Dan und Steve Mallory sind nicht gerade zimperlich in Sachen Sex und wenn das unser Küken verschreckt, dann ist er hier eben falsch!«

»Halt die Klappe!«, zischt Drew und funkelt ihn wütend an und auch Matt meldet sich zu Wort. »Toni, das muss jetzt wirklich nicht sein. Noah wird dir deinen Dan schon nicht abspenstig machen.«

Antonio lacht abfällig. »Meinst du etwa, ich würde den als Konkurrenz sehen?«

»Warum sonst solltest du so auf ihm herumhacken?«, erwidert Matt ruhig. »Wir sind nicht hier, um zu streiten und am Ende sind es eh unsere Kunden die entscheiden, wer mit wem in welchen Bett landet. Also beruhige dich.«

Ehrlich, ich habe keine Ahnung, was ich verbrochen habe, aber Antonio kann es nicht lassen und funkelt mich noch einige Sekunden lang böse an, bevor er sich abwendet. »Den Zwerg wird doch keiner beachten, ihr werdet schon sehen«, murmelt er unnötig laut vor sich hin, dann tanzt er einfach wieder los, als wäre nie etwas gewesen.

Ich bin sprachlos und Drew eilt sofort zu mir, um mich in den Arm zu nehmen. Eigentlich brauche ich keinen Trost, denn ich bin nur etwas wütend, aber wer bin ich, Drew einfach abzuweisen? Wenn er mich umarmen will, dann soll er das tun.

»Gib nichts auf sein Gelaber«, beschwört er mich leise. »Der sieht genau, wie niedlich du bist und hat deshalb Schiss bekommen. Bestimmt ist er in diesen Dan verknallt, was nur noch mehr zeigt, wie dämlich er ist. Mit Kunden fängt man nichts an, Noah. Niemals!«

Ich glaube, ich bin kurz davor, in Ohnmacht zu fallen. »Du findest mich niedlich!?«

Gut, niedlich zu sein, ist jetzt nicht unbedingt erstrebenswert für einen Kerl, aber ehrlich, ich kann mit dieser Bezeichnung leben. Es ist besser als tuntig anzusehender bester Freund.

Drew lacht. »Oh Mann, du bist wirklich süß.«

Er hat mich niedlich und süß genannt! Als ich dann auch noch einen Kuss auf die Wange bekomme, wähne ich mich bereits im Himmel. Das wird das beste Wochenende, das ich je erlebt habe, davon bin ich jetzt schon überzeugt.

Dumm nur, dass ich bei dieser Überlegung meinen eigentlichen Job vergessen habe, aber ich werde schnell daran erinnert, als vor dem Haus lautes Gelächter und Stimmen erklingen.

»It's Showtime!«, ruft Antonio aufgeregt und stellt sich sofort vor Drew und mich, damit man ihn auch ja als ersten bemerkt.

Matt stellt sich erst neben mich, bevor er mich wenig subtil in den Hintergrund schubst. Verwirrt starre ich auf seinen breiten Rücken. »Äh, willst du mich jetzt auch aus dem Weg haben?«

Matt wirft mir einen grinsenden Blick über die Schulter zu und schüttelt den Kopf. »Nein, aber ich hätte mir gewünscht, dass man das letztes Jahr mit mir getan hätte. Glaub mir, du wirst mir danken, wenn du sie das erste Mal siehst.«

Ich grüble noch über seine seltsame Aussage, als die Tür aufschwingt und sich unsere Gastgeber endlich die Ehre geben. Vorsichtig luge ich zwischen Drew und Matt hindurch und ja, nun verstehe ich es, denn mir bleibt fast das Herz stehen und ich muss mich sogar an Drews Hemd festkrallen, weil mir plötzlich die Beine den Dienst versagen wollen.

Heilige Scheiße, worauf habe ich mich hier nur eingelassen!?

2. Kapitel

»Hey Ladys, bereit für etwas Spaß? Warum seid ihr noch nicht nackt?«, hallt es durchs Haus, während ich mittlerweile wie eine zweite Haut an Drews Rücken klebe. Es kann einfach nicht sein, dass ich gesehen habe, was ich glaube gesehen zu haben.

»Drew, sind die wirklich alle nackt?«, hauche ich fast lautlos, doch ich bekomme keine Antwort. Stattdessen verspannen sich die Muskeln an seinem Rücken. Ich erinnere mich, dass es auch sein erstes Mal mit diesen Männern ist und das beruhigt mich etwas. Wenn auch nicht wirklich viel.

Ich lege meine Nase auf seiner Schulter ab und wage noch einen Blick. Jepp, am Anblick von zuvor hat sich nichts geändert. Am Eingang stehen vier nackte Riesen. Alle sind mindestens einen Kopf größer und doppelt so breit wie ich.

Ich verstehe nicht, warum sie keine Kleidung tragen. Sind sie etwa so hierhergekommen? Oder haben sie sich vor der Tür schnell ausgezogen? Allerdings verstehe ich das auch nicht. Ist es nicht viel anständiger, sich erst mal in Klamotten zu begrüßen?

Juhu, Noah, die sind dieses Wochenende nicht hier, um anständig zu sein!

Mein inneres Stimmchen hätte sicherlich noch mehr zu sagen, aber es wird von Antonios freudigem Aufschrei unterbrochen und dann darf ich dabei zusehen, wie er einen der kräftigen Kerle anspringt.

»Oh Dan, mein Großer, ich habe dich vermisst!«

Besagter Dan hat kurzes blondes Haar und Oberarme, die so dick sind wie beide Oberschenkel von mir zusammengenommen. Vielleicht untertreibe ich aber auch und es handelt sich hier um ausgewachsene Baumstämme. Mit diesen Baumstämmen hebt Dan den nicht gerade kurzgeratenen Antonio auf seine Hüften und grinst diesen schelmisch an.

»Hey Anthony, ich habe dich auch vermisst!«

Als ich den falschen Namen höre, muss ich grinsen. Das ist dann wohl die gerechte Strafe dafür, dass er meinen Arsch als mickrig bezeichnet hat.

»Es heißt Antonio!« Klingt, als würde er gleich heulen.

»Aber sicher, Schatz.« Klingt, als würde es ihn einen Scheiß interessieren.

Antonio wird nach einem kurzen Schmatzer wieder abgesetzt und zur Seite geschoben, bevor sich Dan mit freudigem Grinsen die Hände reibt. »Also, Leute. Wer hat Lust auf Spaß?«

Drew wirkt noch immer angespannt wie ein Flitzebogen und kann sich dank mir eh nicht rühren, also muss Matt als Nächstes ran. Er tritt einen vorsichtigen Schritt nach vorne und begrüßt unsere Gastgeber. Ich ziehe derweil lieber wieder den Kopf ein.

Nein, ich kann das nicht.

Ich kann das nicht!

Ich.Kann.Das.Nicht!!!

Warum hab ich noch mal gedacht, dass ich das kann? Ach ja, weil ich ein geldgeiler Idiot bin und Drew an die Wäsche wollte. Tja, hätte ich mal lieber einen besseren Plan dafür gefunden.

Mit der Knete wird es nichts, da ich soeben die Monsterschwänze unserer Kunden bewundern durfte und ja, Antonio hatte recht, die passen unter keinen Umständen in meinen kleinen Hintern. Schon witzig, wie schnell man die Meinung über seinen Arsch ändern kann. Jetzt bin ich auch gar nicht mehr beleidigt wegen Antonios Aussage und bete sogar dafür, dass er die Neuankömmlinge schnell auf meine Unzulänglichkeiten hinweisen wird.

So, und mit Drew wird das wohl auch nichts, da mir alles Niedlichsein nicht helfen wird, wenn ich mir vor ihm vor Angst in die Hose strullere. Außerdem hänge ich ihm gerade wie ein Äffchen am Rücken, was bestimmt auch nicht besonders sexy rüberkommt.

»Noah, du musst loslassen«, werde ich auch prompt leise von ihm aufgefordert, aber ich tue lieber so, als hätte ich das nicht gehört. Er ist das einzige Hindernis zwischen meinem armen Popo und den Riesenschwänzen und ich wäre doch nun wirklich blöd, das aufzugeben.

»Noah, wirklich. Das ist nicht professionell und es gucken alle schon komisch.«

Ach echt? Ich habe gar nicht bemerkt, dass die Gespräche im Raum verstummt sind. Ich riskiere einen weiteren vorsichtigen Blick und muss zu meiner Schande erkennen, dass tatsächlich alle Augenpaare auf uns gerichtet sind.

Dan steht nur ungefähr zwei Meter von uns entfernt, hat den Kopf schief gelegt und ein seltsam funkelndes Leuchten in den Augen, das man nur als unheimlich bezeichnen kann. Direkt hinter ihm stehen die anderen drei. Einer davon sieht exakt so aus wie er, was bedeutet, dass Dan und Steve Mallory ganz offensichtlich Zwillinge sind. Auch in Steves Augen liegt dieses Leuchten, aber es ist nicht ganz so stark, weil er die Augen halb zusammengekniffen hat.

»Was riecht hier so?«, knurrt er.

Ich würde ja jetzt gerne an mir hinuntersehen, um zu überprüfen, ob mir irgendein peinliches Malheur passiert ist, aber das hätte bedeutet, dass ich mich rühren muss und das kann ich nicht. Die Zwillingsbaumstämme sehen aus irgendeinem Grund aufgewühlt aus und nennt mich paranoid, aber ich glaube, das hat tatsächlich mit mir zu tun.

»Du da, wen oder was versteckst du da hinter deinem Rücken?«, hakt da auch schon Dan mit lauernder Stimme nach und macht eine scheuchende Handbewegung. Drew tritt einen Schritt zur Seite und ich tue es ihm in perfekter Harmonie nach.

»Ähm, Noah, das wird jetzt lächerlich«, bemerkt mein Freund und ich stimme ihm da aus ganzem Herzen zu.

»Richtig, das ist lächerlich. Lass uns sofort von hier verschwinden«, flüstere ich in sein Ohr und ducke mich sofort wieder, da Dan und Steve mich gesichtet haben.

Ich höre Schritte, krampfe meine Hände fester in Drews Hemd und bin bereit, ihn notfalls als Schutzschild einzusetzen, da haben uns die beiden auch schon umrundet.

»Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da?«, wird in meinen Nacken gehaucht, bevor mir erstaunlich sanft die Finger von Drews Rücken gelöst werden. Nur einen Herzschlag später werde ich herumgewirbelt, in die Luft geschleudert und lande anschließend auf einer harten Hüfte, um die ich instinktiv und laut quietschend meine Beine schlinge.

Plötzlich befinde ich mich Auge in Auge mit Dan Mallory. Oder ist es Steve? Egal. Ich klammere mich an seinen Schultern fest, während er vergnügt mit mir zum Sofa marschiert und mich dort auf der Lehne absetzt. Er drängt sich so dicht zwischen meine Beine, dass ich mich weiterhin an ihm festklammern muss, da ich Sorge habe, ansonsten nach hinten über die Couch zu purzeln. Das scheint ihm zu gefallen, denn er lacht mir fröhlich ins Gesicht, während ich ihm nur staunend in das seine schauen kann.

Na ja, ist auch besser, als auf seinen unverpackten Schwanz zwischen meinen Beinen zu schauen, richtig? Denn wenn mich nicht alles täuscht, regt sich dort unten sogar schon was und eigentlich will ich gar nicht wissen, wie sein Teil im erigierten Zustand aussieht. Nein, dann doch lieber auf die seltsam faszinierenden Augen konzentrieren.

»Warum leuchten deine Augen?«, muss ich einfach nachfragen, denn so etwas habe ich noch nie gesehen. Sie müssen normalerweise eine hellbraune Farbe haben, aber im Moment funkeln sie fast so hell, wie eine von Bernstein umhüllte Glühbirne. Heftig!

»Vielleicht haben sie ein unverhofftes Juwel entdeckt und dessen Strahlen in sich aufgenommen«, bekomme ich als Antwort und kann nur verwirrt blinzeln. Der meint jetzt nicht mich, oder?

Dans Kopf neigt sich, kappt damit unseren Blickkontakt und vergräbt seine Nase an meinem Hals. Ich muss hart schlucken, als er an mir zu schnüffeln beginnt, denn das ist echt schräg. Und ein bisschen heiß, wie ich an dem leichten Ziehen in meinem Unterleib bemerke.

Von hinten kommt nun auch noch Steve und beschnüffelt meine andere Halsseite, was in mir den dringenden Wunsch hervorruft, laut und anhaltend nach Hilfe zu schreien. Was passiert hier? Wenn einer die Antwort kennt, möge er meinem Gehirn doch bitte schnell eine Kurzmitteilung schreiben.

Dann ist es plötzlich vorbei. Beide rücken etwas von mir ab und sehen sich grinsend an. Es liegt etwas in ihren Augen – außer dem seltsamen Leuchten natürlich – das mir sagt, dass sie gerade wortlos miteinander kommunizieren. Es dauert etliche Minuten, vielleicht sind es aber auch doch nur Sekunden, dann nickt Dan plötzlich und wendet sich wieder mir zu. Ein einschmeichelndes Lächeln legt sich über seine Lippen.

»Wie heißt du, mein Hübscher?«

»Noah.«

»Noah«, wiederholt er sanft, fast zärtlich. »Der Name gefällt mir, er passt zu dir.«

Was soll ich darauf sagen? Dass ich nicht wirklich ein Mitspracherecht bei der Namensfindung hatte, dürfte wohl klar sein. »Danke.«

Er legt wieder seinen Kopf schief und mustert mich nachdenklich. »Gut, Noah, dann sag mir doch jetzt mal bitte, was du hier machst?«

»Äh ...«

Ich sehe hilfesuchend zu Drew, der in der Nähe zwischen Antonio und Matt steht und sich anscheinend auch keinen Reim auf die Sache machen kann. Er wirkt reichlich verwirrt, Antonio dagegen starrt wütend und Matt scheint das alles irgendwie zu belustigen, denn er schmunzelt. Ich merke sofort, dass von denen keine Hilfe kommt.