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Die Schneemänner sind verschwunden. Drei kleine Jungen haben sie gebaut und sie finden Spuren im Schnee von den Räubern. Sieben unsichtbare Lulatschzyklopen haben die Schneemänner gefressen und Spuren hinterlassen. Sie fressen Schnee, um weiter leben zu können. Das muss verhindert werden, sonst haben die Kinder im Winter bald keinen Schnee mehr, um Schlitten zu fahren oder Schneemänner zu bauen. Die Zyklopen müssen zurück ins Buch. Die drei kleinen Jungen vom Moorhof verfolgen die Spuren und erfahren von einer gutmütigen Hexe, dass die Zyklopen unsichtbar sind. Mit einer List schaffen es die Jungen die Zyklopen wieder dorthin zu verbannen, von wo sie entflohen sind, nämlich aus einem Buch der Dorfbücherei. Und wieder verschwinden Buchstaben. Ein Buchstabendieb wird von den fünf Freunden beobachtet. Jemand, der Buchstaben klaut und alles zu realen Bildern umwandelt, der stiehlt den Kindern ihre Fantasie und damit ein Stück ihrer Kindheit. Das müssen die Kinder verhindern und schlagen ihn am Ende mit seinen eigenen Waffen.
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Seitenzahl: 33
Die Lulatschzyklopen
Der Buchstabendieb
- die wundersame Begegnung von drei Jungen mit Zyklopen, einer Hexe und einem Buch mit Bildern von Jakob Thomsen
Es waren einmal drei Jungen, die hießen Jakob, Julius und Jasper. Die waren zu Besuch bei ihren Großeltern. Sie wurden von den Nachbarn immer die „drei Bengel vom Moorhof“ genannt.
Im Februar hatten sie zwei große Schneemänner gebaut. Den ganzen Tag brauchten sie dazu. Am anderen Morgen bestaunten sie ihre Gestalten und suchten nach Möhren und weiteren Dingen, um sie zu schmücken. Aber als wieder heftiger Schneefall einsetzte, wurden sie bereits wieder von den Großeltern ins Haus gerufen.
Als sie aber nach dem Mittagessen wieder nach den Schneemännern schauen wollten, waren diese verschwunden. Nur ein paar riesige Fußspuren fanden sie im Schnee.
Was sie nicht wussten:
Sieben Lulatschzyklopenmonster waren über die Mittagszeit im dichten Schneetreiben zu den Schneemännern geschlichen und hatten diese aufgefressen. Niemand konnte sie sehen, denn sie waren weiß wie der Schnee. Allerdings hinterließen die schweren, schlacksigen Monster tiefe Spuren im Schnee. Die Jungen folgten den Spuren, die deutlich eine breite Schneise in den hohen Schnee gebahnt hatten.
Die Zyklopen hatten vor etwa dreitausend Jahren im alten Griechenland ihr Unwesen getrieben. Sie hatten dem Gott Poseidon gedient, waren schließlich vom sagenhaften Helden Odysseus besiegt worden und schlummerten seitdem in den Sagenbüchern der Geschichte. Den Sieben war es gelungen, aus einem der Bücher in der Dorfbücherei zu entkommen. Nur weiße Flecken waren anstelle der schwarzen Buchstaben geblieben. Damit sie nicht austrockneten und man sie sofort erkannte, mussten sie sich mit Wasser oder Schnee vollsaugen. Da kamen ihnen die riesigen Schneemänner der drei Jungen gerade recht.
Die alte Hexe Sünsebeke aus dem Holter Wald hatte das Ganze beobachtet. Die Hexe besaß Zauberkräfte und konnte nämlich auch die für Menschen unsichtbaren Zyklopen erkennen. Sie hatte gesehen, wie die Sieben mit ihrem schlacksigen Gang deutliche Spuren im Schnee hinterlassen hatten und auf den Holter Wald zuliefen.
Die Hexe lebte tagsüber als Eule in den Bäumen und beäugte aufmerksam das Geschehen am Waldrand. Nachts ritt sie dann auf Erkundungsflügen auf ihrem alten Besen über das Dorf. Die drei Jungen taten der Hexe leid und so überlegte sie, wie sie den Dreien helfen könnte.
Die Jungen hatten mittlerweile die Fährte aufgenommen und hatten die Monster, ohne zu wissen, welchen Spuren sie folgten, bis an den Waldrand verfolgt. Da es schon dunkel wurde, mussten sie aber umkehren. Sie merkten sich aber die Stelle, um am nächsten Tag wieder die Verfolgung aufzunehmen.
Auf dem Rückweg zum Moorhof sahen sie plötzlich eine Gestalt in schwarzen Stiefeln. Sie hielten sie erst für einen Mann, aber als die Gestalt zu sprechen begann, klang diese wie eine alte Frau. Es war die Hexe, die ihnen am Wegesrand aufgelauert hatte und sie nun ansprach:
„Kinder, wisst ihr, welchen Spuren ihr gefolgt seid?“
„Nein“, antwortete Jakob.
„Wir werden sie morgen aber weiter verfolgen. Wir wollen wissen, warum die Unbekannten unsere Schneemänner vernichtet haben!“
„Ihr werdet nur ihre Spuren finden. Das sind nämlich unsichtbare Lulatschzyklopen.“
„Wer bist du?“ fragte Jasper.
„Ich bin Sünsebeke und wohne im Wald. Ich kenne alle Geheimnisse und alle Geschichten, die jemals passiert sind. Ihr müsst euch in Acht nehmen, denn die Zyklopen sind stark und kräftig, aber sie haben nur ein Auge und können allein mit List endgültig zurückgetrieben werden.“
„Wo kommen die denn her?“ fragte nun Julius neugierig nach.
„Sie sind einem Buch aus der Dorfbibliothek entsprungen und treiben nun ihr Unwesen. Ihr könnt sie nur an den Spuren erkennen.“
„Welche List müssen wir anwenden?“ fragte Jakob nach.
„Kommt morgen wieder. Ich werde bis dahin sieben braune Decken gestrickt haben, die nehmt ihr mit und wenn die Spuren der Ungetüme zu Ende sind, werdet ihr morgen von mir erfahren, was zu tun ist!“