Die diebische Handwerksbubenbande - Daniel Perl - E-Book

Die diebische Handwerksbubenbande E-Book

Daniel Perl

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Beschreibung

Drei Handwerkslehrlinge, die von ihren Lehrmeistern sehr schlecht behandelt werden, beschließen ihre Betriebe zu verlassen und fortan als Diebe zu leben. Zusammen mit einem Jungen, der als Wilderer seinen Lebensunterhalt verdient, leben sie im Wald in einer Hütte und bestehlen die Dorfbewohner ihres Heimatdorfes. Als dem König seine Schlafunterhose gestohlen wird, wollen sie diese zurückholen und so zu Reichtum gelangen. Das ganze Abenteuer wird durch die 15 farbigen Abbildungen im Buch veranschaulicht und lässt sich so noch besser miterleben. Natürlich erleben sie während ihres Vorhabens viele Abenteuer mit einer kleinen Hexe, einer Locke, dem Grützenjungen, einem Geist und einem bösen Vogel und sie haben sogar eine Begegnung mit den Toten, aber auch diese Herausforderung meistern sie, bis sie schließlich zum Schluss gegen das ganze Dorf kämpfen müssen.

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Seitenzahl: 76

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Gewidmet ist dieses Buch meinem Sohn Marlon,

der mich mit seiner Neugierde immer wieder

inspiriert und mich mit seinen Zeichnungen

fleißig unterstützt hat.

Text und Gestaltung: Copyright by Daniel Perl

Verlag:

Daniel Perl

c/o Gustav Perl

Wannisweg 4

94209 Regen

Druck: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Jetzt reicht es! 6

Kapitel 2: Ein besseres Leben 10

Kapitel 3: Der Diebstahl 13

Kapitel 4: Fremde unerwünscht 17

Kapitel 5: Der erste Diebstahl 18

Kapitel 6: Fast erwischt 21

Kapitel 7: Wer hat die Unterhose 24

Kapitel 8: Echte Räuber 28

Kapitel 9: Eine kreative Verkleidung 32

Kapitel 10: Gegen die Dummheit ist kein Kraut gewachsen 35

Kapitel 11: Begegnung mit dem bösen Vogel 40

Kapitel 12: Das große Auskundschaften 44

Kapitel 13: Begegnung mit einem Geist 48

Kapitel 14: Die kleine Hexe 52

Kapitel 15: Ein Wagen für die Buben 58

Kapitel 16: Eine Begegnung mit den Toten 65

Kapitel 17: Der verrückte König 71

Kapitel 18: Die Buben gegen das Dorf 75

Die diebische Handwerksbubenbande

Daniel Perl

Kapitel 1: Jetzt reicht es!

Es ist das Jahr 1274 in einem kleinen Dorf namens Schweinhaus im bayerischen Wald. Die Zeiten sind hart und düster und das Leben ist nicht immer einfach im Dorf. Jeder im Dorf muss hart arbeiten und sogar die Kinder müssen bei der Arbeit mithelfen und machen in der Regel eine Lehre, damit sie im Erwachsenenalter gute und fähige Arbeiter sind.

Es ist ein Tag wie jeder andere im Dorf, als man aus der Dorfmetzgerei lautes Geschrei hört : "Du bist doch zu dumm für alles, das ist doch unglaublich! Ich hatte ja schon viele dumme Lehrbuben, aber du bist wirklich der Dümmste von allen! Komm, geh lieber wieder putzen, denn für alles andere bist du ja sowieso zu dumm!" schreit der Metzgermeister den Lehrbuben Sepp an. Also geht der Lehrbube wieder putzen, was er die letzten Jahre hauptsächlich gemacht hat. Voller Wut räumt er die ganze Metzgerei auf, danach geht er ins Bett. Er muss ausgeschlafen sein, denn morgen hat er seine Gesellenprüfung.

Am nächsten Morgen ist es dann so weit. Der Lehrbube Sepp ist schon früh aufgewacht,  da er vor Aufregung nicht mehr schlafen konnte. Er wäscht sich, zieht seine Sachen an und geht runter in die Metzgerei. Auch sein Meister ist schon wach, bei dem der Lehrbube Sepp über der Metzgerei wohnt. "Und, glaubst du, dass du bestehst?" fragt ihn der Meister. "Mja, ja doch, ich denke schon." antwortet der Lehrbube Sepp. Der Meister schaut ihn grimmig an und meint: "Naja, ich habe da so meine Zweifel..."

Eine Stunde später ist es so weit. Als der Lehrbube Sepp das Prüfungsgebäude betritt, stellt er fest, dass noch andere Lehrbuben heute ihre Gesellenprüfung haben und schon alle sehr aufgeregt sind. Die Prüfer teilen ihm mit, dass er eine Gelbwurst machen muss. Er gibt sich größte Mühe und versucht alles, was er gelernt hat, beim Herstellen dieser Wurst auch anzuwenden. Nur leider hat er nicht viel gelernt, da er meistens nur die Metzgerei putzen durfte. Kurz bevor die Zeit vorbei ist, wird er mit seiner Gelbwurst fertig. Er trägt sie den Prüfern vor, die die Wurst genau betrachten. Dann fangen sie alle zu lachen an. "Soll das eine Wurst sein? Da habe ich ja schon Gurken gesehen, die mehr nach einer Wurst ausgesehen haben!" ruft einer der Prüfer. Jetzt lacht jeder der Anwesenden und der Meister des Lehrbuben Sepp lacht am lautesten.

"Wie soll ich es denn auch können, wenn ich immer nur die Metzgerei putzen muss und mir mein Meister nichts lernt!" schreit der Lehrbube Sepp voller Wut. Nun wird sein Meister sehr wütend. Er packt ihn und schreit, dass das gelogen ist und er immer wieder versucht hat ihm alles zu lernen, er aber dafür einfach zu dumm ist. Auch die Prüfer sind überzeugt, dass es nicht am Meister, sondern am Lehrbuben liegt wenn er durchfällt, denn das war schon immer so.

Als Strafe muss der Lehrbube Sepp sich vor die Tür des Prüfungsgebäudes stellen. Dort stehen nur die, die in der Gesellenprüfung durchgefallen sind, damit jeder im Dorf diese sehen kann. Sein einziger Trost ist, dass er dort nicht alleine stehen muss. Zwei weitere Lehrbuben stehen traurig vor der Türe. Lange Zeit stehen sie wortlos nebeneinander. Irgendwann sagt einer der beiden Lehrbuben, dass es ihm endgültig reicht. Die beiden anderen nicken nur. Dann stellen sie sich gegenseitig vor. Einer heißt Marlon, der andere ist der Jürgen und der dritte ist eben der Sepp. Die drei beschweren sich, wie ungerecht ihre Meister zu ihnen sind und dass sie so schlecht behandelt werden und nie wirklich ihr Handwerk lernen durften, sondern immer nur putzen mussten.

Als die Prüfungen vorbei sind, müssen sie feststellen, dass sie die drei einzigen sind, die durchgefallen sind. Die vorbeigehenden Leute lachen sie aus und spotten, dass sie anscheinend wirklich so dumm sind, wie sie aussehen. Nach einer Weile kommt auch der Meister vom Lehrbuben Sepp. Er packt den Sepp und schimpft, dass er ihn heute ja schön blamiert hat, aber wenigstens muss er ihm als Hilfsarbeiter nicht soviel Lohn zahlen wie einem Facharbeiter. Die beiden gehen nach Hause in die Metzgerei und natürlich darf der Lehrbube Sepp wieder die ganze Metzgerei putzen.

Am Abend geht der Meister wie immer ins Dorfwirtshaus "Zum hinterletzten Wirt". Es ist ein sehr schäbiges Wirtshaus, aber es ist eben das einzige Wirtshaus im Dorf, weswegen jeder dorthin geht. Es sind bereits die besten Freunde des Metzgermeisters anwesend, nämlich der Schreinermeister Mich und der Kerzenmachermeister Christian. Alle drei fragen sich, warum sie mit so dummen Lehrbuben gestraft wurden, die nicht einmal die Gesellenprüfung bestehen. Es entwickelt sich sogar eine Diskussion, in der die drei munter streiten, wer denn den dümmsten Lehrbuben hat, wobei jeder der Meinung ist, dass er selbst den dümmsten von allen hat. Sie sind sich aber einig, dass die Jugend einfach nichts mehr taugt und es ja kein Wunder ist, dass sie durchfallen, da die jungen Leute ja sowieso nichts mehr arbeiten wollen. Den ganzen Abend trinken sie Bier im Wirtshaus und beschließen, dass sie ihre Lehrbuben heute Nacht noch verprügeln werden, da sie von ihnen so blamiert wurden.

Als der hinterletzte Wirt schließt, gehen die drei Handwerksmeister nach Hause. Doch nicht um sich schlafen zu legen. Auf dem Heimweg singen alle drei lauthals "Die Lehrbuben schlagen wir jetzt, die Lehrbuben, die Lehrbuben, die Lehrbuben schlagen wir jetzt!" bis sie zu Hause sind.  Jeder stürmt in das Zimmer seines Lehrbuben, packt ihn und schlägt ihn durch das ganze Zimmer. Erst danach legt sich jeder Handwerksmeister schlafen. Jeder der drei Lehrbuben ist sehr wütend, weiß aber nicht, was er machen soll. Da keiner von ihnen mehr schlafen kann, geht jeder von ihnen spazieren. Jeder will nur noch weg, aber keiner weiß, wohin er gehen soll. Sie haben keine Eltern mehr und wohnen seit sie denken können bei ihren Meistern. Aber da wollen sie auf keinen Fall bleiben.

Während ihres Spaziergangs treffen sie sich am Dorfplatz. Dort erzählen sie sich, wie ihr Meister sie verprügelt hat und dass sie nur noch weg wollen. Dann sitzen sie lange Zeit schweigend nebeneinader. "Mir reicht es, ich haue ab!" beschließt der Lehrbube Sepp. Die beiden anderen überlegen, stimmen ihm dann aber zu. Marlon schlägt vor, dass sie eine Bande gründen und zusammen wohnen, so kann jeder auf den anderen aufpassen. Alle drei sind sich einig und leisten einen Schwur, dass sie immer zusammenhalten, egal was kommt. Die ganze Nacht träumen und schwärmen sie davon, wie toll ihr Leben jetzt wird, wenn sie frei sind und sich nicht mehr von ihren Meistern so schlecht behandeln lassen müssen.

Nur gibt es eine Sache, die Marlon stört. In einem Baum am Dorfplatz sitzt eine Eule, die sie schon die ganze Nacht beobachtet. Marlon hat das Gefühl, dass die Eule sie versteht und ihnen genau zuhört. Die beiden anderen halten das aber für Blödsinn und so träumen alle drei von einem besseren Leben, bis sie schließlich einschlafen.

Kapitel 2: Ein besseres Leben

Am nächsten Morgen ist natürlich die Hölle los. Alle drei Handwerksmeister schreien durch das ganze Dorf, wo denn ihre dummen faulen Lehrbuben sind. Durch das Geschrei wachen die drei Lehrbuben auf und laufen reflexartig davon soweit sie können. Erst an der Grenze zum nächsten Dorf bleiben sie stehen. Sie sind völlig außer Atem und zittern vor Angst. Dann aber lachen sie, denn sie sind sich sicher, dass sie ihren Meistern entkommen sind und  jetzt alles besser wird. Die Frage ist jetzt nur, wo sie wohnen sollen. Die ganzen Ausgestoßenen aus dem Dorf und Leute mit unehrenhaften Berufen wohnen am Dorfrand, also heißt das für sie, dass sie jetzt auch am Dorfrand wohnen. Jetzt brauchen sie natürlich ein Haus.