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Onkel Titus hat allen Grund zur Freude: Er wird zu einer Testamentseröffnung eingeladen! Doch statt der erhofften Millionen erbt er einen wertlosen roten Kristall, den er an einen gewissen Beany weitergeben soll. Wer aber ist Beany? Die drei ??? nehmen die Ermittlugen auf. Ein anonymer Anrufer bringt sie auf die Spur eines gefährlichen Geheimbundes. Und plötzlich geraten Justus, Peter und Bob in einen atemraubenden Strudel aus Besessenheit, Wahnsinn und Aberglaube.
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Seitenzahl: 188
und das brennende Schwert
erzählt von André Marx
Kosmos
Umschlagillustration von Aiga Rasch (9. Juli 1941 – 24. Dezember 2009)
Umschlaggestaltung von eStudio Calamar, Girona, auf der Grundlage der Gestaltung von Aiga Rasch
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© 2014, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten
Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan
Based on characters by Robert Arthur.
ISBN 978-3-440-14282-0
eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
»Ist Onkel Titus schon zurück?«, fragte Justus, als er die Küche betrat und seinen Rucksack in die Ecke pfefferte.
Tante Mathilda, die gerade dabei war, das Mittagessen vorzubereiten, warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. »Würdest du bitte deine Sachen nicht einfach mitten in den Weg werfen, sondern sie dorthin bringen, wo sie hingehören – in dein Zimmer«, ermahnte sie ihn.
»Schon gut«, lenkte Justus ein, da er sich nicht auf eine kleinliche Auseinandersetzung mit seiner Tante einlassen wollte. Meistens zog er dabei nämlich den Kürzeren. Er hob den Rucksack wieder auf und ging schnell in sein Zimmer, um ihn dort erneut in eine Ecke zu werfen. Als er zurückkehrte, sah ihn Tante Mathilda erwartungsvoll an.
»Wie war es in der Schule?«, wollte sie wissen.
»Wie immer«, antwortete Justus knapp. »Er ist also noch nicht zurück?«
»Wie du siehst«, erwiderte Tante Mathilda und widmete sich wieder ihren dampfenden Kochtöpfen.
»Bist du denn gar nicht neugierig?«, fragte Justus.
»Worauf?«
»Nun tu doch nicht so. Natürlich bist du neugierig, du willst es nur nicht zugeben.«
»Neugierig auf den alten Plunder, den Titus hier gleich anschleppen wird? Ich glaube, da ist jede Vorfreude unangebracht.«
»Du glaubst also wirklich, dass Onkel Titus nur wertlosen Trödel geerbt hat?«, wollte Justus wissen.
»Was denn sonst? Glaubst du, er kommt gleich als Millionär zurück?«, fragte sie sarkastisch. »Was sonst sollte ein uralter Bekannter von Titus ihm vererben als den auf seinem Dachboden und in seinem Keller gehorteten Krempel, mit dem er sonst nichts anzufangen wusste und den außer Titus sicherlich auch niemand haben will?«
Onkel Titus hatte vor einer Woche einen Brief von einem Notar bekommen, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass ein alter Bekannter aus Titus’ Zeit als Tankwart gestorben war. Sie hatten sich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Umso überraschender war es, dass der Verstorbene ausgerechnet Onkel Titus als Erben bestimmt hatte. Seitdem fieberte Justus dem Tag der Testamentsvollstreckung entgegen, da ihn brennend interessierte, was dahintersteckte. Seine Tante Mathilda schien davon überzeugt zu sein, dass der vermeintliche Wohltäter ihrem Mann nur seine alten Möbel hinterlassen wollte. Schließlich war Titus Jonas ein stadtbekannter Trödelhändler und mit seinem Gebrauchtwaren-Center, wie er es nannte, lockte er die Leute aus der ganzen Umgebung an.
An diesem Vormittag war der Termin beim Notar gewesen, und Justus, der bei seinem Onkel und seiner Tante wohnte, wäre zu gerne dabei gewesen. Die Schulpflicht hatte ihn leider davon abgehalten.
Er setzte sich an den Küchentisch und trommelte unruhig mit den Fingern auf der Holzplatte herum. »Vielleicht steckt ja doch mehr dahinter«, murmelte er.
Doch Tante Mathilda lachte nur. »Du witterst wohl schon wieder ein Geheimnis, was? Gibt es eigentlich irgendetwas in deinem Alltag, das deinen kriminalistischen Eifer völlig kaltlässt?« Damit spielte sie auf das Detektivunternehmen an, das ihr Neffe und seine beiden Freunde Bob Andrews und Peter Shaw seit einigen Jahren betrieben, und zwar sehr erfolgreich. Sie hatten schon eine Menge aufregender Fälle gelöst.
»Kriminologischen Eifer«, korrigierte Justus sie. »Sicher gibt es das. Aber eine unverhoffte Erbschaft unter so merkwürdigen Umständen ist nicht gerade alltäglich, das musst du zugeben.«
»Ich finde nichts merkwürdig daran, dass ein alter Schulfreund sich an Titus erinnert und ihm für seinen Trödelhandel ein paar Sachen vererbt.«
»Du weißt ja noch gar nicht, ob es wirklich um Trödel geht«, widersprach Justus und stemmte sich aus seinem Stuhl, um aus dem Küchenfenster zu blicken. Er hielt nach Onkel Titus’ altem Pick-up Ausschau. Doch von dem war noch immer keine Spur zu sehen und Justus ließ sich enttäuscht zurückfallen. Tante Mathilda schlug gerade vor, schon ohne Onkel Titus mit dem Essen zu beginnen, als sie den Lastwagen auf den Schrottplatz rollen hörten. »Da ist er!«, rief Justus und zwang sich dazu, sitzen zu bleiben, da er vor Tante Mathilda nicht zugeben wollte, wie neugierig er wirklich war. Also wartete er geduldig, bis sein Onkel das Haus und die Küche betrat. Titus Jonas war ein kleiner, drahtiger Mann mit einem gewaltigen schwarzen Schnauzbart, auf den er sehr stolz war. Seine gelassene Natur verhinderte, dass Justus in seinem Gesicht ablesen konnte, wie der Vormittag verlaufen war. Doch er registrierte sofort den kleinen Kasten, den sein Onkel unter dem Arm trug.
»Da bin ich wieder«, sagte Titus Jonas gut gelaunt. »Und ich habe Hunger.« Er setzte sich an den Tisch und legte den Kasten auf den neben ihm stehenden Stuhl. Tante Mathilda trug das Essen auf.
»Morgen bist du wieder mit dem Kochen dran«, sagte sie.
»Ich habe dich heute nur ausnahmsweise vertreten.« Sie lächelte ihrem Mann liebevoll zu.
Justus konnte nicht mehr an sich halten. »Wie war es denn nun?«, wollte er wissen. »Was hat der Notar gesagt? Hast du tatsächlich etwas geerbt?«
Onkel Titus nickte bedächtig und tauchte seinen Löffel in die Suppe. »Und was? Alte Möbel, wie Tante Mathilda vermutet?« Er schüttelte ebenso bedächtig den Kopf und schlürfte die noch etwas zu heiße Suppe. »Auch kein Geld«, fügte er hinzu, »falls das deine nächste Frage gewesen wäre.« Er grinste, und Justus bemerkte, dass sein Onkel absichtlich nicht mit der Sprache herausrückte, um ihn zu ärgern. Denn er wusste genau, wie neugierig sein Neffe war. Justus beschloss, auf das Spiel einzugehen. »Aha«, sagte er betont gelassen und löffelte dann ebenfalls schweigend seine Suppe.
Onkel Titus grinste und Tante Mathilda warf immer wieder kurze Blicke zu den beiden hinüber, als hoffte sie, dass bald einer von beiden zu sprechen beginnen würde. Doch niemand sagte ein Wort. Auch nicht, als sie die Suppenteller wegräumte und den Gemüseauflauf auf den Tisch stellte. Sowohl Onkel Titus als auch Justus vermieden es, den anderen anzusehen.
Als Tante Mathilda den Nachtisch aus dem Kühlschrank holte, hielt sie es nicht mehr aus. »Komm schon, Titus Jonas, erzähl uns endlich, was passiert ist«, forderte sie ihn auf.
»Aber gern. Ich habe nur darauf gewartet, dass mich jemand fragt«, sagte er und grinste.
»Ich dachte, du seist nicht neugierig«, zog Justus seine Tante auf.
Sie winkte ab. »Hört schon auf mit dem Unsinn. Ich will jetzt sofort wissen, was du geerbt hast.«
»Also gut.« Onkel Titus lehnte sich zufrieden zurück. »Ich fuhr also zum Notar. Außer mir waren noch drei andere Leute da. Der Bürgermeister von Rocky Beach und ein Mann und eine Frau etwa in meinem Alter. Die drei waren mindestens ebenso überrascht wie ich, zur Testamentsvollstreckung eingeladen worden zu sein. Auch sie hatten Billy Ford schon seit Jahren nicht mehr gesehen und auch nichts von ihm gehört.
Die Frau und der Mann waren wohl alte Bekannte aus seiner Studienzeit, und der Bürgermeister war ihm nie persönlich begegnet. Verwandte schien Billy Ford nicht zu haben, zumindest wurde seine Familie mit keinem Wort erwähnt. Seinen gesamten Besitz, also in erster Linie sein Haus und sein Geld, vermachte er der Stadt Rocky Beach, vertreten durch den Bürgermeister. Er wollte, dass sein Haus in ein Wohnheim für Studenten umgebaut wird. Er selbst hat als Professor an der Universität unterrichtet, wie ich erfahren habe. Sein bescheidenes Vermögen soll für den Umbau verwendet werden. Wir warteten gespannt, was der Notar denn nun von uns wollte. Er sagte, dass Billy Ford jedem von uns noch eine kleine Kiste hinterlassen habe, und es sei sein Wille, dass wir diese Kisten erst öffneten, wenn wir zu Hause sind. Er überreichte uns die Behälter. Die Frau bekam einen langen, schmalen Kasten, der andere Mann einen etwa schuhkartongroßen Behälter und ich das hier.« Er holte den kleinen, quadratischen Kasten hervor und stellte ihn vor sich auf den Tisch. »Dann mussten wir noch ein paar Papiere unterzeichnen und konnten gehen.«
Gebannt starrten Justus und Tante Mathilda auf den hölzernen Behälter. »Du hast das Ding selbstverständlich schon geöffnet«, mutmaßte Tante Mathilda.
Onkel Titus lächelte verlegen. »Ich muss gestehen, dass ich das getan habe. Aber erst nachdem ich das Haus des Notars verlassen hatte.«
»Und?«, fragte Justus, der es nicht ausstehen konnte, auf die Folter gespannt zu werden, obwohl er selbst oft genug ein Geheimniskrämer war.
»Wollt ihr es sehen?«, fragte Onkel Titus.
»Frag nicht so scheinheilig«, erwiderte seine Frau. »Natürlich wollen wir es sehen. Und wenn du diese Kiste jetzt nicht sofort öffnest, werde ich nie wieder für dich kochen.«
»Na schön. Aber seid nicht zu enttäuscht.« Er blickte die beiden noch einmal an, dann zog er den Kasten zu sich heran, drehte ihn um und öffnete den Deckel so, dass Justus und Tante Mathilda den Inhalt sehen konnten.
Im durch das Küchenfenster einfallenden Sonnenlicht funkelte ihnen ein etwa kinderfaustgroßer roter Edelstein entgegen.
»Oh, mein Gott«, hauchte Tante Mathilda, dann legte sie die Hand vor den Mund, als bereute sie ihre Worte.
Justus starrte gebannt auf den strahlenden Stein, doch dann dachte er an die Gelassenheit seines Onkels und ihm kamen erste Zweifel am Wert des Edelsteins. »Was ist das, Onkel Titus?«, wollte er wissen.
Der lächelte verlegen. »Es ist auf jeden Fall kein Grund zur Euphorie. Du kannst die Hand wieder vom Mund nehmen, Mathilda. Wir sind nicht im Besitz des größten Diamanten der Welt oder dergleichen. In der Kiste lag nämlich ein Brief, in dem Billy Ford mich darüber aufklärt, dass der Stein erstens nur aus wertlosem Glas und zweitens nicht einmal für mich ist.«
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