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Eine kurze Geschichte des Internet: Auf 140 Seiten gelingt es der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council einen prägnanten und zugleich umfassenden Überblick über die Geschichte des Internet zu geben. Das kompakte Werk reicht von den militärischen Wurzeln, dem Arpanet, bis zur nächsten Generation, dem Metaverse. Dazwischen wird alles erklärt und eingeordnet, so dass man nach der Lektüre mit Fug und Recht sagen kann, alles Wesentlich über die Grundlagen unserer modernen vernetzten Welt zu wissen. Das Buch wird empfohlen von Harald A. Summa, Gründer und langjähriger Geschäftsführer des eco Verband der Internetwirtschaft. Aus dem Inhalt: Die Genesis des Internet, die Bedeutung der Datenökonomie, das mobile Internet als Grundlage für unsere heutige Smartphone-Ökonomie, das Internet der Dinge, Cloud-Computing, soziale Netzwerke, die moderne Smart World, Künstliche Intelligenz, das Internet in unserem Körper, Endstation Metaverse.
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Seitenzahl: 111
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Dieses Buch ist Harald A. Summa gewidmet, dem Gründer und langjährigen Geschäftsführer des eco Verband der Internetwirtschaft. Er gehörte zu den ersten Visionären in Deutschland, die das Potenzial des Internet erkannten. Aus der Erkenntnis heraus, dass das Internet unser aller Zukunft bestimmen wird, gründete er den ersten Internet-Verein Deutschlands, um der damals aufkeimenden Internetwirtschaft eine Heimat zu bieten.
Der Verein trug zunächst den Namen „eco – Electronic Commerce“, um die kommerziellen Chancen des Internet hervorzuheben. Doch nach wenigen Jahren wurde er – nicht zuletzt auf Drängen des Autors des vorliegenden Buches – in „eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft“ umbenannt. Nach einer beeindruckenden internationalen Expansion wurde das „deutschen“ weggelassen und der Verein in „Verband der Internetwirtschaft“ umfirmiert.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor des Vereins lag darin, nicht nur die Interessen der Internetwirtschaft zu vertreten, sondern auf Drängen von Harald A. Summa auch den zentralen deutschen Internet-Austauschknoten DE-CIX (Deutscher Internet Exchange) zu betreiben.
Somit lässt sich mit Fug und Recht sagen, dass Harald A. Summa maßgeblich und sehr konkret zur Etablierung und Entwicklung des Internet in Deutschland beigetragen hat.
Vorwort
Vom Internet zum mobilen Internet
Das Metaverse ist so nebulös wie einst das Internet
1968: Die Internet-Idee wird geboren
Vom Arpanet zum Internet
Das Internet gehört uns allen
Wer im Internet etwas zu sagen hat
Neue Weltmächte sind dem Internet entwachsen
Das mobile Internet in unserer Hand
Aller Anfang ist ungewiss
Erst wenn die Zeit reif ist, kommt es zu Innovation
Wir werden an die neue Welt herangeführt
Das Internet der Dinge umschlingt uns
Alle Geräte auf der Welt mit Internet-Anschluss
Verlängerung des Internet in die reale Welt
Daten sind die neue Währung
Rohstoff für die digitale Revolution
Speicher für alle Daten der Welt
Datenbasierte Geschäftsmodelle bringen Erfolg
Milliardenmarkt Big Data mit Risiken
Die Cloud – unsere Daten überall
Allianz: Internet der Dinge, Cloud und KI
Immer größere Datenzentren
Von der Cloud zum Internet der Dinge
Die USA hören, lesen und sehen alles
Soziale Medien regieren uns
Mainstream-Medien besser als ihr Ruf
Alternative Wahrheiten
Sternstunde der Storyteller
Dunning-Kruger und Social Bots
„Mit eigenen Augen gesehen“
Die neue Smart World
Computeruhren und das neue Gesundheitswesen
Dr. Apple, Dr. Google und Dr. Amazon
Smart Home – unser Eigenheim wird überwacht
Smart City – Traum und Albtraum
Intelligente Infrastrukturen
Der Wunschtraum von der lebenswerten Stadt
Wie „dumme Dinge“ schlau gemacht werden
„Big Brother“ ist überall
Recht auf Persönlichkeit
Panoptismus: Gefangen in der digitalen Welt
Im Internet lauern viele Gefahren
Vernetzung schafft neue Gefährdungslage
Sicherheit von Anfang an
Herausforderung Software-Genetik
Künstliche Intelligenz voraus
Menschliches Denken automatisieren
Turing-Test für Intelligenz
Google telefoniert mit KI
Menschheitstraum von den arbeitenden Maschinen
Computerleistung bis zur Singularität
Quantenphysik verändert die Welt
Das Internet in unserem Körper
Vom Hund zum Menschen
Chip im Körper verursacht Gänsehaut
Wir haben schon künstliche Gegenstände im Körper
Chip unter der Haut verleiht uns eine Zauberhand
Chips im Körper werden zum Alltag
Der Chip-Mensch
Hautchips sind keine große Sache
Unser Gehirn wird zum „Denkzeug“
Endstation Metaverse
Neuregelung der Internetkonzerne
USA gegen Facebook und Konsorten
Europa macht Ernst: DSA und DMA
China gegen Alibaba
Über den Autor
Sachbücher im DC Verlag
Über das Diplomatic Council
Quellenangaben und Anmerkungen
Nur die Älteren unter den Lesern werden sich noch an die Zeit erinnern, als „das Internet“ wie eine Neuheit durch die Nachrichten geisterte. Zunächst wussten es nur die Insider, doch bald war es beinahe überall zu lesen, dass das Internet die Zukunft sein werde. Lange Zeit war weitgehend unklar, was das Internet eigentlich genau sein soll, aus welchen Komponenten es besteht, wem es gehört, wer es reguliert – und vor allem, wozu es gut ist und was man damit anfangen kann. Heute ist „das Internet“ längst allgegenwärtig. Ein Leben ohne Internet scheint geradezu undenkbar.
Das hängt entscheidend mit dem Entstehen des mobilen Internet zusammen. Seien wir ehrlich: Wer heute zum Smartphone greift – im bundesdeutschen Durchschnitt 30-mal am Tag – der hat gar nicht mehr das mobile Internet im Sinn, sondern geht wie selbstverständlich davon aus, dass der Alltagsbegleiter natürlich „connected“ ist. Das mobile Internet ist für viele von uns ähnlich selbstverständlich wie der Sauerstoff, den wir zum Atmen benötigen: einfach vorhanden, ohne dass wir darüber nachdenken.
Diese Entwicklung ist dabei, sich immer weiter fortzusetzen. So verschlingt uns beispielsweise das Internet der Dinge beinahe unmerklich – etwa als „Smart Home“ –, die Allgegenwart digitaler Daten, Cloud Computing und Künstliche Intelligenz dringen in unser Leben ein, ohne dass wir groß Notiz davon nehmen. Alle diese und weitere Entwicklungen, die ihren Ursprung im Internet haben, werden ihren fulminanten Höhepunkt im Metaverse finden.
Heute ist noch schwer auszumachen, was „das Metaverse“ genau sein wird, wer die Mitspieler sein werden, wie es von Nutzen sein kann, welche Gefahren es birgt, wohin die Reise genau geht. Doch es deutet vieles darauf hin, dass das Metaverse „the next big thing“ werden wird, die nächste digitale Revolution, die unseren Alltag, unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft ebenso stark prägen wird wie heute das Internet. Dabei gibt es viele Zwischenschritte, zahlreiche technologische Innovationen und nicht zuletzt ein sich stark veränderndes Konsumentenverhalten, die alle zusammen den Weg ins Metaverse ebnen werden. Dazu gehören sicherlich das mobile Internet, soziale Netzwerke und virtuelle Realitäten. Die neue Metaverse-Dekade wird zweifelsohne von einem untrüglichen Geschäftssinn der heutigen Big Player und neuer Start-ups getragen, die alle in den Startlöchern stehen, um das Internet zum Metaverse weiterzuentwickeln. Genauso wie durch das Internet etliche Milliardenkonzerne entstanden sind, wird das Metaverse Billionenkonzerne hervorbringen. Und ebenso wie das mobile Internet – also das Smartphone – und die sozialen Netzwerke unser aller Leben verändert haben, so wird das Metaverse in Zukunft unseren Alltag bestimmen.
In diesem Buch wird die Entwicklung gezeichnet von den Anfängen des Internet bis zum künftigen Metaverse. Vieles wird der Klarheit wegen vereinfacht, auf viele „Side Stories“ wird verzichtet, um das Buch nicht unnötig aufzublähen. Vielmehr ist der Fokus darauf gerichtet, die wesentlichen Aspekte darzulegen, Hintergründe deutlich zu machen und nicht in einer retrospektiven „Gefühlsduselei“ zu enden, sondern den Blick in die Zukunft zu richten.
In diesem Sinne stellt das vorliegende Buch in erster Linie einen Ausblick in unser aller Zukunft dar.
Andreas Dripke et al.
An diesem Werk haben zahlreiche namhafte Mitglieder der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council mitgewirkt, vornehmlich durch fachliche, technische, visionäre, wissenschaftliche, gesellschaftliche und politische Beiträge. Das vorliegende Buch stellt in diesem Sinne ein Gemeinschaftswerk „et alii“ bzw. „et aliae“ dar. Diesen Gemeinsinn wollen die Autoren mit dem bibliografischen Kürzel „et al.“, also „und andere“, ausdrücken.
Die Wurzeln des Internet reichen bis in das Jahr 1968 zurück. Damals entwickelte eine kleine Forschergruppe unter der Leitung des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) und des US-Verteidigungsministeriums ein Advanced Research Projects Agency Network, kurz Arpanet. Ziel war die Errichtung eines Kommunikationsnetzes zwischen allen US-Universitäten, die für das Verteidigungsministerium forschten. Dabei handelte es sich um die University of Utah, die University of California Los Angeles und die University of California Santa Barbara.1
Das Arpanet enthielt von Anfang an die grundlegenden Aspekte und ist damit der direkte Vorläufer des heutigen Internet. Für damalige Verhältnisse war das Arpanet revolutionär, weil es erstmals das Konzept eines dezentralen Netzwerks realisierte. Statt eines zentralen Computers, über den die gesamte Kommunikation läuft, baute das Arpanet auf einem Geflecht von Computern auf. Der entscheidende Vorteil dabei lag in der Dezentralisierung: Wenn einer der Computer ausfällt, bricht nicht etwa das gesamte System zusammen, sondern seine Aufgaben werden automatisch von den anderen Computern übernommen. Dieser grundlegend dezentrale Aufbau ist bis heute erhalten geblieben und stellt eine wesentliche Grundlage für das Internet dar – schließlich geht es dabei um ein „überall verteiltes Netz“.
Die zweite maßgebliche Innovation des Arpanet war die Paketvermittlung. Jeder Datenstrom wird dabei in eine Vielzahl kleiner Datenpakete zerlegt, bevor er übertragen wird. So ist es möglich, dass beim Ausfall eines Computers die Datenpakete einfach über einen anderen Weg – also über andere Computer – ans Ziel übermittelt werden. Genau so funktioniert das Internet im Prinzip heute noch. Alle Daten werden in kleine Pakete zerlegt und finden ihren Weg zum Ziel über ein Netzwerk mit einer Vielzahl von Computern dazwischen. Dieser Aufbau ist entscheidend für die Funktionsweise in allen Varianten des Internet.
Natürlich sind die Internetknoten mittlerweile um ein Vielfaches leistungsfähiger. Auch die damalige Übertragung im Arpanet über Telefonleitungen mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 50 Kilobit pro Sekunde hat längst ein Ende gefunden.
Das Arpanet wurde am 28. Februar 1990 stillgelegt, doch es hat unsere Welt für immer verändert: erst mit dem Internet, dann mit dem mobilen Internet und dem Internet der Dinge und künftig mit dem Metaverse.
Die dezentrale Netzstruktur, verbunden mit der Paketvermittlung der Daten, machten das Arpanet außerordentlich robust gegen Ausfälle einzelner Computer oder Datenleitungen. Selbst der Ausfall ganzer Teilnetze würde die Funktionalität der verbleibenden Netzinfrastruktur nicht lahmlegen. Das führte schon frühzeitig zu der Spekulation, dass das US-Verteidigungsministerium mit dem Arpanet eine Kommunikationsstruktur schaffen wollte, die selbst im Falle eines Atomkriegs noch funktionieren würde. Ob das richtig ist oder nur Spekulation, ließ sich im Nachhinein nicht mehr genau feststellen. Aber es ist eine plausible Geschichte und vermutlich stimmt sie. Es gibt nämlich eine Studie der RAND Corporation („Research AND Development), einer US-Denkfabrik, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 14. Mai 1948 gegründet wurde, um die Streitkräfte der Vereinigten Staaten zu beraten, die genau dieses Szenario anschaulich beschreibt. Diese RAND-Organisation gibt es übrigens heute noch mit immerhin 1.600 Beschäftigten.
Auf jeden Fall lässt sich mit Fug und Recht behaupten, das heutige Internet entstand aus der Militärforschung der Vereinigten Staaten von Amerika. Übrigens markiert der 1. Januar 1983 den Übergang vom Arpanet auf das Internet, denn bis zu diesem Stichtag waren alle Netzwerkrechner auf das Internet Protokoll umgestellt. Mit dem 1984 entwickelten „Domain Name System“ (DNS) wurde es erstmals möglich, sämtliche Rechner im Netz mit Namen zu versehen, denn zuvor waren sie ausschließlich über – unübersichtliche – Ziffernkombinationen erreichbar. Im Jahr 1990 verkündete die US-staatliche National Science Foundation, das Internet für kommerzielle Zwecke nutzbar machen zu wollen. Am 6. August 1991 veröffentlichte das Schweizer CERN – die Europäische Organisation für Kernforschung – die Grundlagen des World Wide Web, wie wir es heute täglich nutzen, wenn wir „www“ eintippen.2 Rasanten Auftrieb erhielt das Internet jedoch bereits, als im Jahr 1993 der erste grafikfähige Webbrowser mit Namen Mosaic angeboten wurde.
Heute lässt sich feststellen, das Internet führte die größte Veränderung des Informationswesens seit Erfindung des Buchdrucks herbei. Im Jahr 2013 erklärte der Bundesgerichtshof, das Internet gehöre zur Lebensgrundlage von Privatpersonen.3
Parallel dazu entstand die Vorstellung des Internet als eine Art „rechtsfreier Raum“. Das ist es natürlich nicht, schließlich gilt das jeweilige nationale Recht, aber in der Tat führt die globale Struktur und die Anonymität des Internet den Gesetzgebern überall auf der Welt vor Augen, wie schwer es ist, in einem globalen Netz nationale Gesetze durchzusetzen. Hinzu kommt, dass viele Regierungen und Parlamente – und das darf man getrost auch für Deutschland behaupten – sehr lange (und vielleicht zu lange) die Bedeutung des Internet überhaupt nicht bemerkten. Nicht so in den USA: Die amerikanischen Behörden erkannten offenbar sehr früh, welche geradezu gigantischen Möglichkeiten ihnen das Internet bietet, um sich weltweit durchzusetzen. Diese US-Dominanz im Internet wird sich im Internet der Dinge fortsetzen.
Die Vorreiterrolle der Vereinigten Staaten von Amerika war und ist sowohl anderen Staaten als auch Teilen der globalen Zivilgesellschaft schon längst ein Dorn im Auge. Lange bevor durch die Enthüllungen von Edward Snowden der ganzen Welt klar wurde, wie rücksichtslos die USA ihre digitale Vormachtstellung missbrauchen, um beinahe die ganze Welt zu bespitzeln, entwickelte sich die Vision eines „All Nations Internet“, also eines Internet aller Nationen.
Das Diplomatic Council, die „Denkfabrik“, in dem das vorliegende Werk erschienen ist, hat diese Entwicklung in fünf Punkten zusammengefasst und das „Internet aller Nationen“ wie folgt manifestiert:
Das Internet gehört allen Menschen überall auf der Welt. Jedermann hat das Recht auf den Zugang zu Informationen und zur Bereitstellung von Informationen im Internet, soweit dadurch die Rechte anderer nicht verletzt werden.
Die in der Charta der Vereinten Nationen festgeschriebenen Menschenrechte gelten immer und unveränderlich im Internet wie in der realen Welt.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit gilt länderübergreifend und uneingeschränkt im Internet, soweit dadurch die Rechte anderer nicht verletzt werden.
Das Recht auf eine Privatsphäre gilt unverrückbar im Internet. Es ist die Aufgabe der Staatengemeinschaft, dieses Recht dauerhaft zu schützen.
Alle Menschen und alle Staaten haben gleiche Rechte, sich an der Weiterentwicklung des Internet zu beteiligen.