Die Evolution braucht Dich jetzt - Walter Krahe - E-Book

Die Evolution braucht Dich jetzt E-Book

Walter Krahe

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Beschreibung

Anregung zum Ausstieg aus Frust und Stagnation: Keine inhaltsleere Aufzählung der Menschheits-Probleme, sondern klare Lösungsansätze. Legen wir los …!

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Seitenzahl: 150

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Der Autor

• Walter Krahe, Jahrgang 1956, geb. in Bonn

• Autor und Herausgeber der Schriftenreihe Globale Intelligenz

• Sich erst spät als zur Nachkriegsgeneration zugehörig begriffen

• Sozialisiert als überzeugtes „Kind“ der Bonner Republik, in unmittelbarer Nachbarschaft zu wichtigen politischen Entscheidern und deren Staatsgäste

• Im Zivildienst Leben und Tod begegnet

• Studium der Pädagogik

• Das Leben intensiv von den unterschiedlichsten Seiten her kennengelernt und Wege entdeckt …

• 30 Jahre Dozent für Deutsch als Fremdsprache; prägende Erfahrungen mit Menschen aus allen Teilen der Welt; davon 25 Jahre an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin

• 2021 Ahrtal-Flutopfer; bis auf das eigene Leben nahezu alles verloren, Erkenntnisse gewonnen

Zusammen

können wir es schaffen,

jenseits unseres Egos

und jenseits unserer Einfalt,

den Herausforderungen

bestmöglich zu begegnen

Legen wir los!

In Gedenken an meine Mutter,

die sich ganz in den Dienst ihrer Familie stellte,

dafür aber nicht die angemessene Würdigung im Leben erfuhr,

die sie unbedingt verdient hätte.

In Gedenken an meinen Vater,

der es nicht mehr geschafft hat,

seine umfassenden Gedanken

schriftlich festzuhalten.

Walter Krahe

Die Evolution braucht Dich jetzt

Vielsichtiger Mensch

statt beschränktes Tier

© 2023 Walter Krahe

www.gloint.de

Fotos: S. 20 Boris Roessler (dpa) / andere Fotos Fam. Krahe

Lektorat: Gabriele Bruns (Bonn)

Grafik-Digitalisierung und Website: Felix Reither (Wiesemscheid)

ISBN

 

Softcover

978-3-347-95301-7

Hardcover

978-3-347-95302-4

e-Book

978-3-347-95303-1

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

Inhaltsverzeichnis

Cover

Widmung

Titelblatt

Urheberrechte

Auf den Punkt gebracht: Auswege aus der Sackgasse

Schluss mit selbst gemachten Beschränkungen

Die Beendigung menschlichen Größenwahns

Die Zuordnung des Homo sapiens

Unterscheidung Mensch / Tier

Beispiel Empathie:

Die Leistungen des Homo sapiens

Das Anthropozän

Wissen alleine verändert nichts

Der Homo transitorius

Beschränktheiten des Menschen

Beispiel: Intelligente Übereinkunft statt Kompromiss

Fehlende bzw. notwendige Kompetenzen

Exkurs: Vom Egozentriker zum MitweltWesen

Die Beendigung alleinigen Entweder-oder-Denkens

Beispiel Steinzeitjäger: Stellen Sie sich einmal vor, Sie lebten in einer Zeit lange vor elektrischem Licht und eigenen Hütten, aber lange nach der Beherrschung des Feuers. …

Beispiel: Überfall auf die Ukraine 2023: Welche Faktoren haben am Ende zum russischen Überfall auf die Ukraine 2023 geführt?

Das Axiom

Beispiel: Die Sekte Omnipotentia

► Der Wahnsinn geschlossener logischer Systeme Lässt sich stets nur von außerhalb erkennen.

Die Sache mit den Maiglöckchen

Die Beendigung einseitiger Gesellschaftsmodelle

Das unzureichende Axiom: Der Homo oeconomicus

Beispiel: Ökonomisierung von Grundbedürfnissen

Exkurs: Die Illusion des Kommunismus

Das Ende ökonomischer Irrwege

Das Wesen der Kooperation

Das neue System: Die KooperationsWirtschaft

► Die Grundlage: Der Kooperative Mensch (Definition)

► Die Definition der KooperationsWirtschaft

► Das zentrale Prinzip der KooperationsWirtschaft

Einige Eckpunkte der KooperationsWirtschaft

Das Beispiel

Exkurs: Widerstand gegen die DemokratieZersetzung

Was wird jetzt gebraucht?

Das Ende unreifer Religiosität und Spiritualität

Exkurs: Der Mensch und die Wiedergabe der Wirklichkeit

Die Sache mit der Liebe

Exkurs: Zum Tod von Benedikt dem XVI.

Die Menschensonne

Beispiel EhrlichkeitsKompetenz

Beispiel FehlerKompetenz

Beispiel Liebe

Gewissheit im 21. Jh.

Beispiel Angemessenheit

Lehren aus der Ahrtalflut

♦ Ich will nach Hause!

♦ Sich der Wirklichkeit stellen

Vom Flutopfer zum Schildbürger

Können wir uns jemals angemessen bedanken?

Persönlicher Ausklang

Bisherige Veröffentlichungen

Die Evolution braucht Dich jetzt

Cover

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Titelblatt

Urheberrechte

Auf den Punkt gebracht: Auswege aus der Sackgasse

Bisherige Veröffentlichungen

Die Evolution braucht Dich jetzt

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Auf den Punkt gebracht: Auswege aus der Sackgasse

Schluss mit selbst gemachten Beschränkungen

„Liebe Enkelkinder!

Ihr seid noch nicht auf der Welt, und ich weiß nicht, ob ich euch jemals treffen werde. Deshalb habe ich beschlossen, euch diese Nachricht hier aufzuzeichnen. … Und wenn ich so auf dem Planeten runter schaue, dann denke ich, dass ich mich bei euch wohl leider entschuldigen muss. Im Moment sieht es so aus, als ob wir, meine Generation, euch den Planeten nicht gerade im besten Zustand hinterlassen werden. Im Nachhinein sagen immer viele Leute, sie hätten davon nichts gewusst, aber in Wirklichkeit ist es uns Menschen schon sehr klar, dass wir im Moment den Planeten mit Kohlendioxid verpesten, dass wir das Klima zum Kippen bringen, dass wir Wälder roden und dass wir die Meere mit Müll verschmutzen, dass wir die limitierten Ressourcen viel zu schnell verbrauchen und dass wir zum Großteil sinnlose Kriege führen. … ich würde mir wünschen, dass wir bei euch nicht als die Generation in Erinnerung bleiben, die eure Lebensgrundlage egoistisch und rücksichtslos zerstört hat. … wer weiß, vielleicht lernen wir ja auch noch was dazu, dass ein Blick von außen immer hilft, dass dieses zerbrechliche Raumschiff Erde sehr viel kleiner ist, als die allermeisten Menschen sich das vorstellen können, wie zerbrechlich seine Biosphäre ist, und wie limitiert seine Ressourcen. …

Internationale Raumstation, Kommandant der Expedition 57, Alexander Gerst, 25. November 2018, 400 km über der Erdoberfläche“ („Liebe Enkelkinder“, Ansprache an seine fiktiven Enkel, 25.11.2018, Alexander Gerst, Kommandant der Internationalen Raumstation, Expedition 57, 400 km über der Erdoberfläche; Abschrift des Videos auf Welt.de, 19.12.2018)

Was werden die Menschen in 1000 Jahren über uns denken (wenn sie es dann noch können): Sie waren die Rücksichtslosesten aller Zeiten, aber sie haben zum Glück den Wandel gerade noch so geschafft?

In diesem Buch geht es weniger um die Krisen selber als vielmehr um die zeitnahen Auswege aus diesen.

Wir Menschen werden in der heutigen Zeit lokal, national und global in ganz verschiedenen Lebensbereichen mit einer Vielzahl von Problemen und Krisen mit unterschiedlichen Härte- und Dringlichkeitsgraden konfrontiert und geradezu überwältigt.

Sehr oft sind diese Probleme direkt oder indirekt von den Menschen selber verursacht worden, weshalb angemessene Reaktionen vor allem auch in der Veränderung des bisherigen Handelns liegen. Nicht immer lassen sich Entwicklungen dadurch rückgängig machen bzw. umkehren. Manchmal vermag man sie nur noch abzubremsen.

Einige Zustände verlangen schnellstmögliches, sofortiges Handeln und dulden keinerlei Aufschub mehr, wenn zumindest das Allerschlimmste noch verhindert werden soll.

Die Zeiten oberflächlichen Lamentierens und Herumdokterns sind deshalb endgültig vorbei. Es braucht genau jetzt ohne weiteren Aufschub punktgenaue Maßnahmen mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad. Ausreichendes Wissen und die notwendigen Mittel dafür sind vorhanden. All das kann genutzt werden.

Einzig der vorherrschende Tunnelblick und der jämmerliche Zustand menschlichen Miteinanders verhindern derzeit Einsicht und Antrieb zur tatsächlichen Umsetzung. Man findet sich wieder in gegenseitiger Lähmung durch unterschiedliche, sich scheinbar widersprechende Positionen. Zunehmend wähnt man sich in einer Sackgasse ohne Auswege und Lösungen. Alles stagniert.

In der Folge tendieren manche zu nicht endenden Diskussionen oder zu aufsehenerregenden Aktionen, zuweilen auch zu Gewalt. Andere sind entmutigt, haben komplett aufgegeben und tun nichts mehr.

Dann gibt es diejenigen, die aus Ratlosigkeit den irrwitzigsten Theorien auf den Leim gehen. Sie suchen ganz einfach Halt in diesen Zeiten und laufen unterwürfig den Volksverführern hinterher.

Ist das der gesellschaftliche Zustand, den sich verbohrte Linke oder verbohrte Rechte und inzwischen auch viele andere Feinde der Demokratie schon immer herbeisehnen: Das katastrophale Kollabieren der demokratischen Gesellschaften? Zielt die vermehrte Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte genau darauf ab? Dann nämlich – so ihre Kalkulation – käme ihre Stunde und sie würden mit ihren wirren Systemvorstellungen endlich Gehör bei all den Opfern finden.

Solch eine verheerende Einstellung (an beiden Rändern der Gesellschaft) hatte seinerzeit mit zum Aufstieg Adolf Hitlers beigetragen.

Autokratische Systeme – wie heutzutage z. B. China und Russland – gönnen den “westlichen“ Demokratien ebenfalls keinerlei Erfolg und unterstützen nicht selten antidemokratische Strömungen, weil die Menschen in ihren eigenen Ländern sonst demokratische Gelüste bekommen könnten. Und das soll unbedingt vermieden werden.

Laut Xi Jinping, dem Staatspräsidenten der Volksrepublik China, der als überragender Führer seines Landes gilt, soll China bis zum Jahr 2049 das militärisch und politisch führende Land der Erde sein und mit seinen Werten die Welt beglücken. Er spricht von der „Demokratie chinesischer Prägung“ als Alternative zu westlichen Demokratien. Nach diesem „chinesischen Traum“ steht das Versprechen von Fortschritt, Sicherheit und Wohlstand im Zentrum. Einzig diese Faktoren seien wesentlich und eben nicht individuelle Freiheiten im Sinne der Menschenrechte. So ist China inzwischen ein totalitärer Überwachungsstaat mit weltweit den meisten Überwachungskameras pro Einwohner. Mithilfe von Gesichtserkennungssoftware werden Personen identifiziert. Ebenso werden Handys überwacht, DNA-Proben genommen etc. Eine für parteinahe Bürger verpflichtende APP mit den Lehren von Xi Jinping ist derart vernetzt, dass Zeitpunkt und Häufigkeit der Nutzung erfasst werden und den Nutzern entsprechend wichtige „Sozialpunkte“, die z.B. über Bildungschancen, Wohnung und Arbeit entscheiden, verschaffen kann. Will man das? Beschreibt der chinesische Weg die Zukunft der Menschheit? (Quelle u.a.: Markus Lanz im Gespräch mit ZDF-USA-Korrespondenten Elmar Theveßen und China-Experten Adrian Geiges, ZDF, 15.2.2023)

Verhängnisvollerweise bekommen viele Bürger in den demokratischen Ländern gar nicht mit, dass die Demokratie derzeit von vielen Seiten massiv unter Beschuss steht und deshalb durch jeden Einzelnen geschützt werden muss. Ein Blick in die USA würde reichen.

Aber nicht selten ist das Gegenteil der Fall: Auch in der Mitte der Gesellschaft öffnen sich inzwischen immer mehr Menschen aus Frust über die gravierenden Zustände vermeintlichen Alternativen.

Viele, durch ihr Leben auf der undemokratischen Seite des Eisernen Vorhangs zuvor meinungsmäßig Entrechtete, also während des Kalten Krieges mundtot Gemachte, und viele andere, die trotz demokratischer Freiheiten aus persönlichen Gründen lange Zeit zur schweigenden Mehrheit gehörten, befinden sich verführt durch die Möglichkeiten der Sozialen Medien neuerdings in einer Art Sog, endlich gefahrlos ihren Mund aufmachen zu können und sich öffentlich zu positionieren. Dabei hauen sie dann im NachholRausch oft derart auf den Putz, sind inhaltlich also derart radikal, dass man sie erstmals in ihrem Leben nicht mehr übersehen kann und folglich wahrnehmen muss, was gesellschaftlich schon jetzt äußerst verhängnisvoll ist.

In den meisten Fällen geht es dabei weniger um begründete inhaltliche Tiefe, sondern vielmehr um völlig oberflächliche Selbstdarstellung. Der psychosoziale Sog, den dieses gesellschaftliche Massenphänomen erzeugt, nimmt von Tag zu Tag immer bedrohlichere Ausmaße an und bedarf neben gesellschaftlicher Aufklärung als wohl wirkungsvollster Gegenmaßnahme am besten einer Eins-zu-EinsKommunikationssituation mit besonnenen, demokratisch aufgeklärten, nahezu freundschaftlich verbundenen Gesprächspartnern auf der anderen Seite, denen klar ist, dass Missstände natürlich kritisiert werden müssen, aber eben auch kritisiert werden dürfen und realiter auch kritisiert werden, allerdings auf demokratischem Weg.

Aus diesem Grund ist genau jetzt jeder Einzelne beim wachsamen Schutz demokratischer Werte vor radikalem Unsinn gefragt. Auch die Demokratie hat ihre Kipppunkte. Werden diese überschritten, weil sich die Demokratiemüdigkeit weiterhin seuchenhaft ausbreitet, dann droht ein Verschwinden demokratischer Gesellschaftsformen für lange Zeit. Es braucht deshalb jetzt einen Aufschrei, damit die so wichtige Freiheit des Denkens und Handelns bewahrt wird.

► Umweltschutz braucht DenkFreiheit, so auch DemokratieSchutz.

Ja, "die Evolution braucht Dich jetzt!" Möglichst viele sollten in der geistigen Entwicklung nun den nächsten, längst überfälligen evolutionären Schritt machen – von der Einseitigkeit zur Vielsichtigkeit – sonst sind die notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen nicht mehr zu stemmen und der Umweltzug rast mit dramatischen Folgen über uns hinweg.

Noch handelt die Mehrheit in zahlreichen Ländern vernunftorientiert und ringt in ihrem Denken und Handeln um angemessene Lösungen. Daran muss so schnell wie möglich angeknüpft werden.

Aktionen aller Art sollten allerdings gut überlegt sein. Sie dürfen die antidemokratischen Tendenzen mit dem Ruf nach einem „wehrhaften System" nicht beflügeln. Am Ende darf auch niemals Terrorismus irgendeiner Couleur stehen. Das wäre völlig destruktiv. Gefragt ist stattdessen eine laute, unüberhörbar beherzte, vielsichtige Klugheit.

Zusammenhänge werden in der Regel immer komplexer, je tiefer man in diese vorstößt. All diese Komplexität hat zumeist aber einen Anfang, der auf selbst gewählten Grundprinzipien und einer festgelegten Richtung beruht. Alles dann Folgende wird dadurch bestimmt.

■ Beispiel 1 – Homo oeconomicus: Wählt man den eiskalten Egoisten Homo oeconomicus als Grundprinzip allen wirtschaftlichen Handelns (so die Realität), dann ist fortan die Richtung vorgegeben und man darf sich nicht wundern, wenn Menschen in diesem Kontext auf Dauer nicht als soziale Wesen unterwegs sind. Inhalt und Richtung gesellschaftlichen Tuns wurden nun einmal festgelegt.

Möchte man später ungewollte Zusammenhänge dauerhaft verändern, muss man zunächst immer zurück zu „diesen Anfängen“. Nur dort lassen sich die seinerzeit von Menschen festgelegten Grundprinzipien angemessen neu bestimmen und die dadurch neu zu justierende Richtung ebenso. So legt man quasi den Schalter für etwas Neues um. Je klarer und konsequenter man dabei ist, desto genauer sind all die vielen späteren logischen Ableitungen und unverzichtbaren Konkretisierungen in den zahllosen Bereichen des jeweiligen komplexen Systems.

Damit in keiner Phase dieses Buches der Überblick verloren geht, geht es hier um den glasklar tabulosen Blick auf die Grundprinzipien und die daraus resultierenden Richtungen von vier zentralen, oft zusammenhängenden Bereichen: der menschliche Größenwahn, die einseitige Beschränkung des Denkens, die einseitige Beschränkung sozialen und wirtschaftlichen Handelns und der unreife Umgang mit dem Religiösem. Im Zusammenhang mit den unzähligen Problemfeldern spielen diese fast immer eine Rolle.

Diesen vier Bereichen gemein ist, dass es stets um die Beseitigung menschgemachter Beschneidungen der Wirklichkeit gehen muss, dass die selbst geschaffenen „EinseitigkeitsKäfige“ mit ihren verheerenden Folgen eingerissen werden müssen, wenn man menschliche Fehlleistungen und die grundsätzliche Lähmung überwinden möchte.

► Das so dringend benötigte Neue im Denken und Handeln der Menschen, liegt also im Ursprünglichen. Dafür muss der Mensch für immer raus aus seiner selbst verordneten Einseitigkeit.

So gibt es auch jetzt noch eine realistische Chance, zeitnah gegensteuern zu können. Lagerbildung und Gräben, Sackgassen und Ausweglosigkeit können schon bald der Vergangenheit angehören.

Da es sich bei diesen Erkenntnissen sozusagen um den „MasterKey“, also um den „UniversalSchlüssel“ für die meisten Probleme und Krisen in der heutigen Zeit handelt, ist es an dieser Stelle nicht notwendig, ellenlange Problemlisten anzuführen und diese abzuarbeiten.

Die Absicht dieses Buches ist, nach klarer Analyse die unverzichtbaren Maßnahmen so einfach wie möglich darzustellen, damit sie von möglichst vielen nachvollzogen und verinnerlicht werden können.

„Man muss es so einfach machen, dass man es einfach machen muss.“ (Frank Merkel, geb. 1970, Werbetexter, aphorismen.de)

Die notwendigen Konkretisierungen in jedem einzelnen Bereich finden in diesem Buch bis auf Ausnahmen ebenfalls keine Berücksichtigung. Stattdessen wird im Kapitel 7, „Die Menschensonne“, dazu angeregt, die konkrete Umsetzung der neuen Richtungen in kooperativen Prozessen nach dem Motto zu gestalten: „Jeder gibt sein Bestes, damit das Beste realisiert wird.“

Die Zeiten, in denen jeweils die eigene Persönlichkeit mit ihrer jeweils eigenen beschränkten Sicht im Zentrum des Denkens und Handelns steht, sind ein für alle Male vorbei. Einseitiger Egoismus und übermäßige Egozentrik werden gesellschaftlich nicht länger hofiert.

♦ Anmerkung: In den verschiedenen Bänden der Schriftenreihe „Globale Intelligenz“ (www.gloint.de) finden sich detaillierte Ausarbeitungen einzelner Problematiken und deren Konkretisierungen. An dieser Stelle geht es ganz bewusst um den konzentrierten Überblick.

► Der entscheidende, unverzichtbare Schritt ist das möglichst zeitnahe „Umlegen der entsprechenden Schalter“: das Anpassen der Grundprinzipien und der jeweiligen Richtung an die Wirklichkeit. Dafür braucht es als erstes die Unterstützung möglichst vieler maßgebender Stimmen, um die notwendigen Entwicklungen anzustoßen. Bei diesem Prozess sollte man sich von „KompliziertheitsPredigern“, „SchwarzSehern“ und „VerlustÄngstlichen“ nicht den klaren Blick vernebeln lassen. Natürlich geht es um umfangreiche Veränderungen, die jeden betreffen. Natürlich bereitet Ungewohntes häufig Widerstände. Aber es geht definitiv um Verbesserungen für möglichst viele. Die heutigen und vor allem die noch erwartbaren katastrophalen Zustände sind dagegen kaum noch zu übertreffen.

Bei all den Veränderungen gibt es Inhalte, die sich nach dem gedanklichen Umlegen des Schalters quasi explosionsartig von alleine aufdrängen und sofort zahlreiche Aktionen in Gang setzen. Alleine das Abrücken von der inzwischen völlig antiquierten Logik – „Entweder es ist Tag oder es ist nicht Tag, eine dritte Möglichkeit gibt es nicht“(s. Kapitel 3) – wird unglaubliche Veränderungen mit sich bringen. Solche Veränderungen warten schon lange überfällig bzw. „vollreif“ darauf, endlich angestoßen zu werden. Andere Prozesse (z. B. im religiösen Bereich, s. Kapitel 6) benötigen wohl mehrere Generationen, damit sich der klare Blick auf das Wesentliche herausbilden kann.

■ Beispiel 2 – KooperationsWirtschaft: Wenn man festlegt, dass fortan nicht mehr der einseitige, jeweils ausschließlich sein eigenes Wohl verfolgende Homo oeconomicus Grundlage allen sozialen und wirtschaftlichen Denkens und Handelns ist, sondern der „zweibeinige“, kooperative Mensch, der ganz natürlich sowohl die Beachtung des Eigenwohls (Egoismus) als auch des Fremdwohls (Altruismus) in sich vereint, wenn klar ist, welch dramatische Lage der ungezügelte, einseitige Markt weltweit verursacht hat (Stand heute), dann hat das illusorische Denken, dass der Markt alles regelt, endlich sein unverzichtbares, in vielerlei Hinsicht segensreiches Ende gefunden.