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Die tabulos kritische Analyse der kapitalistischen Marktwirtschaft zu Beginn des 21. Jhs. führt zum eindeutigen Ergebnis, dass dieses Wirtschaftsmodell weder sozial noch ökologisch den heutigen Anforderungen auch nur ansatzweise entspricht. Wie soll das auch möglich sein, wenn das dem Wirtschaftssystem zugrunde liegende Menschenbild - also das Grundaxiom aller Lehrsätze - der eiskalt egoistische und damit fraglos asoziale Homo oeconomicus ist? Die angeblichen Erfolge des angeblich so grandiosen Wirtschaftssystems werden stets nur aus der Sicht der Nutznießer so gesehen, niemals aber aus dem Blickwinkel der Masse der Verlierer bzw. der ausblutenden Natur. Die kapitalistische Marktwirtschaft ist definitiv am Ende. Jetzt braucht es verantwortungsvolle Klarheit und Mut das zu erkennen und anzuerkennen. Zahlreiche Studien zeigen, dass der Mensch von seiner Natur her ein soziales Wesen ist, wenn er sich nicht selber ständig asoziales Verhalten als oberste Tugend des wirtschaftlich handelnden Menschen einreden würde. Der Mensch ist Meister der Kooperation. Darin begründet sich sein evolutionärer Erfolg. Deshalb sollte die Grundlage einer wesentlich intelligenteren neuen Wirtschaftsordnung - jedwede Verbesserungen innerhalb des existierenden Systems sind zwecklos - das lebensnahe Bild des kooperativen Menschen sein. Durch die globale Zusammenarbeit möglichst vieler kann jetzt Schritt für Schritt der Übergang zur ausgleichenden Kooperationswirtschaft, in der man gleichermaßen Eigen-, Fremd-, Gemein- und Universalwohl berücksichtigt, angegangen werden. Nur so lassen sich Probleme wie Hunger, Armut, soziale Ungerechtigkeit, Massenmigration, politische Instabilität, Umwelt- und Klimaschäden realistisch in den Griff bekommen. Revolution bedeutet heute gewaltfreien, aber druckvoll initiierten Wandel. Dieses Buch ist ein Leitfaden, wie aus der Überzeugung des Einzelnen die Macht der Gesellschaft werden kann. Die soziale Revolution der Einsichtigen und Besonnenen hat begonnen.
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Der Autor und Herausgeber der „Schriftenreihe Globale Intelligenz“ – bisher erschienen: Die Trilogie „Terror sapiens I-III“, der Band „Das Ende des Wahnsinns“ und die Handbuchsammlung „Revolution“ – ebenso Autor der Lehrwerke DSH-Ticket (I-II), Walter Krahe, Jahrgang 1956, hat 30 Jahre lang Studenten aus zahlreichen Kulturen in „Deutsch als Fremdsprache“ (DaF) unterrichtet. Davon war er 24 Jahre an der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD in Sankt Augustin tätig, 14 Jahre davon als Fachbereichsleiter (DaF) und als Prüfungsvorsitzender der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH bzw. PNDS).
Seine langjährigen persönlichen Erfahrungen mit Menschen aus allen Teilen der Welt machten ihn zum Kenner kulturell ganz unterschiedlicher bzw. widersprüchlicher Sichtweisen in Bezug auf verschiedene Lebensbereiche: von ganz banalen Alltagsfragen bis hin zur Weltpolitik. Viele dieser kulturell bedingten Standpunkte taten sich ihm im Laufe der Zeit als komplementäre, sich ergänzende Standpunkte auf, sozusagen als „Yin und Yang“ menschlicher Lebensbewältigung, entstanden durch die erfolgreiche Anpassung der Menschen an die unterschiedlichsten Lebensumstände rund um den Globus. Diese Vielfalt menschlicher Lebensgewohnheiten entpuppte sich zunehmend als Reichtum der Menschheit. Daher ist es das Gebot der Stunde, dass Menschen voneinander lernen. „Wenn man Wissen teilt, wird es nicht weniger, sondern mehr.“ Voneinander Lernen wurde für Walter Krahe zum roten Faden in den vielen Begegnungen mit Menschen aus aller Welt. Unterschiede und Gemeinsamkeiten konfrontierten und inspirierten gleichermaßen. Sie befeuerten den freundlichen und konstruktiven Umgang miteinander. Das Verständnis für Vielsichtigkeit, Globale Intelligenz und Kooperation entstand und wurde durch den intensiven Austausch zunehmend vertieft. In der Schriftenreihe Globale Intelligenz finden diese Erkenntnisse ihren adäquaten Ausdruck.
Dieser Band ist all denjenigen gewidmet,
die die Egoismus-Brille abnehmen
und sich dafür einsetzen,
dass möglichst viele
es ihnen gleichtun.
Der Dank gilt allen,
die in dieser Zeit den Mut haben,
sich für eine sinnvollere Wirtschaftordnung
mit all ihren Mitteln und Möglichkeiten einzusetzen.
Es ist die Revolution der Einsichtigen und der Besonnenen.
Walter Krahe
Handbuch
Soziale Revolution
Die vielsichtige Gesellschaft
www.globale-intelligenz.science
www.gloint.de
© 2019 Walter Krahe
Grafik: Walter Krahe
kl. Bild auf Cover: https://www.istockphoto.com/de, ID 895646222 Grafik-Digitalisierung und Website: Felix Reither (Hohenleimbach) Lektorat: Gabriele Bruns (Bonn)
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback
978-3-7469-7906-9
Hardcover
978-3-7469-7907-6
e-Book
978-3-7469-7908-3
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhaltsverzeichnis
▪ Kapitel 1-3 identisch in allen 4 Handbüchern
Kapitel
01 Die Handbuchsammlung „Revolutionen“
Eine aktuelle Vision / Die Inhalte / Handbuch kognitive Revolution – Der vielsichtige Mensch / Handbuch Soziale Revolution – Die vielsichtige Gesellschaft / Handbuch Humanitäre Revolution – Die Globale Intelligenz / Handbuch Ultimative Revolution – Die Menschensonne
02 Dringender Handlungsbedarf
Letzter Weckruf: Mensch wach auf! / Revolutionen im 21. Jahrhundert / Das „Brillen-Dilemma“
03 Veränderungen – nötig und möglich wie nie zuvor!
Der Ausblick / Der Kooperationseffekt / Die Strategie der Bergsteiger / Macht des Einzelnen – Macht der Gemeinschaft
04 Bisherige Erkenntnisse der Handbuchsammlung
Die Selbsterkenntnis / Die Neigung der Menschen zur Einseitigkeit / Die Gefährlichkeit geschlossener logischer Systeme
05 Die Prämisse: Der Homo oeconomicus
06 Die Kapitalistische Marktwirtschaft
Das Wohl / Das System
07 Kapitalismus und Wohlstand
08 Kapitalismus und Gesundheit
Das Gesundheitssystem des Homo oeconomicus / Implantate: Schindluder mit den Ersatzteilen / Vernachlässigte Krankheiten / Das Ende wirksamer Antibiotika? / Krank ohne Ende
09 „Fürsorgliche Wirtschaft“ statt eiskalter Egoismus
10 Kapitalismus und Natur
11 Kapitalismus und Klima
Naomi Klein: „This Changes Everything“ / Im Großen wie im Kleinen / Die Soziale Revolution / Fazit
12 Kapitalismus und Kirche
Der Kommunismus / Die Befreiungstheologie / Papst Franziskus / Katholische Kirche und Kapitalismus heute
13 Sozialismus und Kommunismus
14 Das Versagen des Systeme
15 Den Ausweg eröffnen
Das 21. Jahrhundert / Der mittlere Weg / Dritte Wege / In Richtung Ausweg
16 Die soziale Selbsterkenntnis
Menschenaffen / Mutter Teresa – Inbegriff der Selbstlosigkeit? / Individualismus oder Kollektivismus? / Die Spieltheorie / Exkurs: Die Deutsche Straßenverkehrsordnung
17 Die Kooperation
Den Anfang machen / Diverse wissenschaftliche Erkenntnisse / Fazit: Die Erkenntnisse lassen keinen Zweifel zu! / Das „Wohl“ und seine verschiedenen Begriffe / Die zeitgemäße Definition von Kooperation / Rahmenbedingungen für gelingende Kooperation
18 Die Goldene Regel
19 Die Globale Kooperationsethik
20 Die Kooperationswirtschaft
Die Grundlage: Der Kooperative Mensch (Definition) / Die Richtung / Die Konsequenz / Die Definition der Kooperationswirtschaft / Einige Eckpunkte der Kooperationswirtschaft / Das Beispiel / Die Absicherung / Die Umsetzung / Exkurs: Die Gefahr durch Armut und Perspektivlosigkeit
21 Anleitung zur sozialen Revolution
„Steht auf und kämpft“ / Aus dem Vorgehen der Gelbwesten lernen / Unverzichtbare Prinzipien des Widerstands / Die notwendigen Schritte / Ein letztes Wort
22 Schriftenreihe Globale Intelligenz
Übersicht / Terror sapiens I / Terror sapiens II / Terror sapiens III / Das Ende des Wahnsinns
Die Handbuchsammlung „Revolutionen“
Obwohl der Wahnsinn in der Welt
an allen Ecken und Enden sichtbar ist,
beweisen bisher nur die Wenigsten den Mut,
die Haltung der Menschen tabulos zu hinterfragen
und auch Althergebrachtes auf den Prüfstand zu stellen.
Das Überleben auf diesem Planeten
bedarf aber zwingend jetzt einer klugen Vision
und die Besonnenheit und Mitwirkung eines jeden.
Menschen dürfen sich angesichts der vielen Probleme
nicht länger wie geblendetes Wild verhalten
und bewegungslos an der immer gleichen Stelle verharren!
Nur ungenutzte Hirne erkennen das nicht.
Sie schwimmen schon längst mit dem Strom.
Die Menschheit braucht nicht nur technisches Wissen, sondern auch ein tiefes gesellschaftliches und spirituelles Wissen, theoretisch und praktisch.
Kehrte der Mensch endlich einseitigen Sicht- und Vorgehensweisen den Rücken, nähme er unverzagt seine diversen Brillen ab, dann könnte er unschwer erkennen, dass rund um den Globus bereits alle notwendigen Kenntnisse vorhanden sind, die für ein fundiertes gesellschaftliches und spirituelles Wissen benötigt werden. Es ist schon längst überfällig, all diese verschiedenen Aspekte zu einem Ganzen klug zusammenzufügen.
Bei der Handbuchsammlung „Revolutionen“ geht es in erster Linie um das notwendige gesellschaftliche Wissen und die daraus folgenden unverzichtbaren zeitnahen Veränderungen.
Das Thema „spirituelles Wissen“ wird in diesem Kontext nur angedeutet. Eine ausführlichere Behandlung dieser Thematik gibt es im Band „Terror sapiens III – Spirituelle Intelligenz“ und im gleichnamigen Kapitel von „Das Ende des Wahnsinns – Globale Intelligenz statt Terror sapiens“.
Eine aktuelle Vision
– ein potenziell wegweisendes globales „Narrativ“ –
als „sinnstiftende Erzählung“ für das 21. Jahrhundert,
als „Gegenerzählung zum Wahnsinn dieser Zeit,
in einer Handbuchsammlung – überschaubar, klar und griffig:
1. „Handbuch Kognitive Revolution – Der vielsichtige Mensch“
2. „Handbuch Soziale Revolution – Die vielsichtige Gesellschaft“
3. „Handbuch Humanitäre Revolution – Die Globale Intelligenz“
4. „Handbuch Ultimative Revolution – Die Menschensonne“
♦ Wichtiger Hinweis: Für das genauere Verständnis der Inhalte ist das Einhalten der Reihenfolge der Handbücher fraglos sehr empfehlenswert, nicht aber zwingend.
Allerdings sollten bei der erstmaligen Lektüre eines der Handbücher zu Beginn unbedingt die ersten drei Kapitel – „Die Handbuchsammlung Revolutionen“, „Dringender Handlungsbedarf“, „Veränderungen – nötig und möglich wie nie zuvor“, S. 9 bis S. 49 – gelesen werden. Deshalb gibt es diese Seiten identisch auch am Anfang eines jeden Handbuchs.
Die inhaltliche Übersicht über die einzelnen Handbücher im Anschluss an diesen Hinweis ist hilfreich beim direkten Einstieg in einen der späteren Bände. Aufgrund ihrer elementaren Bedeutung für die angestrebten Veränderungen, lassen sich die beiden darauffolgenden Kapitel durchaus auch mehr als einmal lesen. Dies kann der Verinnerlichung nur förderlich sein.
Die Inhalte
Die Trilogie „Terror sapiens“ und der Band „Das Ende des Wahnsinns“ enthalten umfassende fundierte Erörterungen zu den verschiedenen Aspekten von Vielsichtigkeit und globaler Intelligenz. Einen zusammenfassenden Überblick über die Inhalte dieser Bände gibt es im letzten Kapitel.
Als Ergänzung zu den bisherigen Schriften bieten die Handbücher einen komprimierten und damit schnell erfassbaren Überblick über zentrale Themenschwerpunkte – wie „Der vielsichtige Mensch“, „Die vielsichtige Gesellschaft“, „Die Globale Intelligenz“ und „Die Menschensonne“. Die punktuelle Darstellung der jeweils maßgeblichen Erkenntnisse wird durch kurze und bündige Zielvorgaben in Bezug auf die notwendigen Veränderungen vervollständigt. So liegen aussagekräftige Handreichungen für die „Kognitive Revolution“, die „Soziale Revolution“, die „Humanitäre Revolution“ und die „Ultimative Revolution“ vor.
Revolution wird in diesem Kontext nicht als gewaltsamer Umsturz verstanden, sondern als zeitnaher grundlegender Wandel. Mit ähnlicher Bedeutung sind z. B. Begriffe wie industrielle Revolution, sexuelle, grüne, wissenschaftliche und digitale Revolution bekannt.
In dem von John Lennon (1940-1980) komponierten Lied „Revolution“ finden sich die Zeilen: „Ihr sagt ihr wollt eine Revolution, nun wisst ihr, wir alle wollen die Welt verändern. … Befrei doch mal deinen eigenen Verstand.“ (songtexte.com)
Genau das ist der jeweils erste, alles entscheidende Schritt der in den Handbüchern beschriebenen verschiedenen Revolutionen.
Über diese Anregung hinaus stellen die vorliegenden Handreichungen Orientierungs- bzw. Kristallisationspunkte dar und geben Anstoß zu den inzwischen absolut alternativlosen Veränderungen. Sie eröffnen die Chance zur Synchronisierung der zahlreichen verschiedenen individuellen Bemühungen, so dass auf Dauer möglichst viele Menschen ihr Wissen und ihre Kompetenzen ganz gezielt zum insgesamt notwendigen globalen Prozess beitragen können.
1) Handbuch kognitive Revolution – Der vielsichtige Mensch
▪ Umfasst das Wahrnehmen, den Erkenntnisprozess und das Denken
Durch die tabulose und beherzte Überwindung des primitiven Entweder- oder-Denkens, durch das endgültige Abnehmen der völlig beschränkten „Einseitigkeits-Brille“, eröffnet sich dem Menschen ein ungetrübter Blick auf die Vielfalt der Wirklichkeit, in der Unterschiede und Gegensätze sich alles andere als gegenseitig ausschließen. Im Gegenteil, sie erweisen sich als bereichernde, sich gegenseitig befruchtende Aspekte. Diese Horizonterweiterung dank kluger Vielsichtigkeit ist der Schlüssel für die Lösung der Probleme in der heutigen Zeit.
Also, v. d. Homo sapiens, willkommen vielsichtiger Mensch!
2) Handbuch Soziale Revolution – Die vielsichtige Gesellschaft
▪ Umfasst das menschliche Miteinander und das Gesellschaftssystem
Vielsichtigkeit ist das Fundament einer Gesellschaft, in der nicht länger Egoismus einseitig die Basis ist, sondern universale Kooperation, also die angemessene Berücksichtigung von Eigen-, Fremd- Gemein- und Universalwohl. Es ist jetzt an der Zeit, die verhängnisvolle „Egoismus-Brille“ abzunehmen und sich als Mensch nicht egoistischer zu machen, als man es von seiner Natur her tatsächlich ist. Das Lebewesen Mensch ist schon immer ein Meister der Kooperation. So muss die fixe Idee des Homo oeconomicus schnellstmöglich wieder abgeschafft und durch das reale Bild des kooperierenden Menschen ersetzt werden. Gesellschaftliches Miteinander wird künftig durch die Globale Kooperations-Ethik und das System der Kooperations-Wirtschaft geprägt.
Also, v. d. Homo oeconomicus, willkommen kooperierender Mensch!
3) Handbuch Humanitäre Revolution – Die Globale Intelligenz
▪ Umfasst die Neuausrichtung der maßgeblichen Handlungsmaxime
Die Vielsichtigkeit von Mensch und Gesellschaft ermöglicht Globale Intelligenz in allen Lebensbereichen. Durch das Abnehmen der „Egozentrik-Brille“, durch das Berücksichtigen möglichst vieler Perspektiven und das Abwägen möglichst vieler Faktoren in der jeweils konkreten Situation können künftig sinnvolle und angemessene Herangehensweisen im Zentrum von Denken und Handeln stehen – also z. B. Sinn, Qualität und Universalwohl – und nicht länger persönlich einfältige und egoistische Vorlieben. Globale Intelligenz vermag erstmals das äußerst komplexe Potenzial der Menschen im Lebensalltag wirkungsvoll zu nutzen. Der bis dato einseitig kluge Waffen- und Maschinenbauer kann somit quasi zum uneingeschränkt klugen Menschen werden.
Also, willkommen reifer Mensch!
4) Handbuch Ultimative Revolution – Die Menschensonne
▪ Umfasst die Optimierung des menschlichen Miteinanders
Um den vielfältigen Wahnsinn des Homo sapiens endgültig zu überwinden und in jedem Lebensbereich angemessene Lösungen zu realisieren, bedarf es der Bereitschaft möglichst vieler, ihr Wissen und ihr Können konstruktiv mit einzubringen. Wenn die Menschen ihren blinden, tierischen Selbstbehauptungstrieb und latenten Wettkampfmodus in Bezug auf sich und andere endgültig hinter sich lassen, wenn keiner mehr zwanghaft besser als der andere sein muss, wenn die eigene Identität und das eigene Selbstwertgefühl nicht länger genau davon abhängen, wenn also jeder uneigennützig sein Bestes geben kann, dann kann auch das Bestmögliche realisiert werden. Die „Wettkampf-Brille“ muss abgenommen und durch die Erfahrung der Menschensonne ersetzt werden.
Also, willkommen segensreicher Mensch!
♦ Dies alles sind Ziele, die aus spontaner, oberflächlicher Sicht für viele äußerst illusorisch und geradezu unerreichbar erscheinen.
Allerdings entspricht diese Betrachtungsweise eher der beschränkten Sicht eines Einseitigkeits- und Egoismus-Junkies – der sich ein Leben ohne seine „gewohnten Drogen“ ganz einfach nicht mehr vorzustellen vermag und infolgedessen beschwingten Schrittes auf den Abgrund zuläuft – als der Sicht eines freien und klugen Menschen. Dabei ist ein Leben in der unverzerrten Wirklichkeit selbstverständlich möglich und vor allem um ein Vielfaches ausgefüllter und erfolgreicher. Die Sicht eines Junkies vor seiner Entwöhnung hat nur sehr wenig mit dem realen Lebensgefühl danach zu tun. Das Bild des Junkies beschreibt die Problematik der oben beschriebenen notwendigen Veränderungen recht genau. Denn es geht – auch global gesehen – um einen ähnlich tief greifenden Richtungswechsel wie bei einer Entziehungskur. In beiden Fällen eröffnen sich am Ende bis dahin ungekannte Horizonte jenseits allen Zwangsverhaltens und damit auch jenseits allen Wahnsinns.
Im Lebensmittelpunkt stehen fortan Bewusstheit, Freiheit, Verantwortung und das Glück des Wissens um den Reichtum der ganzen Wirklichkeit.
Dringender Handlungsbedarf
Letzter Weckruf: Mensch wach auf!
Wir Menschen können sehr viel,
aber versagen im Wesentlichen.
Trunken vom technischen Erfolg,
als kluge Waffen- und Maschinenbauer,
als „Homo sapiens machinator“ sozusagen,
überhören wir den Weckruf schon viel zu lange
trotz all des Wahnsinns um uns herum.
Falls wir jetzt aber weiterschlafen,
dann ruinieren wir endgültig
uns und unsere Lebensgrundlagen,
dann hat unsere Sucht nach Einseitigkeit
unser komplexes Potenzial für immer besiegt.
Daher müssen wir jetzt aufstehen
als vielsichtige und kluge Menschen.
Die Revolution der Menschlichkeit
findet jetzt oder niemals mehr statt.
Ungeachtet dessen weiterschlafen?
Nein, jetzt aufwachen und handeln!
Die Zeiten sind ein für alle Male vorbei,
in denen wir uns etwas vormachen dürfen.
Verstand und Wissen sind da,
wir müssen sie endlich nutzen
jenseits von Einseitigkeit und Egoismus.
Das ist übrigens der letzte Weckruf.
Überleben kennt keine Snooze-Funktion!
Man muss kein Pessimist sein, um den heutigen Zustand der Menschheit und der Welt als sehr besorgniserregend einzuschätzen.
Man muss kein Optimist sein, um dennoch an die Möglichkeit von Veränderungen zu glauben.
Man ist allerdings ein verantwortungsloser Träumer, wenn man auf Veränderungen hofft, ohne selber etwas verändern zu wollen.
Der notwendige Wandel beginnt im Denken und Handeln eines jedes Einzelnen. Nur so lässt sich der heutige Wahnsinn des Homo sapiens, der Terror sapiens, beenden und durch Vielsichtigkeit und Globale Intelligenz ersetzen.
"Der Horizont vieler Menschen
ist ein Kreis mit dem Radius Null
und das nennen sie ihren Standpunkt."
(Albert Einstein)
Genau in diesem Sinn darf es nicht mehr länger um den Krieg der verschiedenen Standpunkte, sondern muss es um die gemeinsame Bemühung gehen, den Horizont der gesamten Menschheit nachhaltig zu erweitern.
Damit aber wird das derzeit zentrale Problem der Menschen deutlich, das für die meisten Probleme an jeweils entscheidender Stelle verantwortlich ist: ihre Sicht- und Denkweise ist fast ausschließlich eine sehr einseitige und egozentrische, befeuert von schier grenzenlosem Egoismus. Nach dem immer noch vieles bestimmenden aristotelischen „Entweder-oder-Denken“ werden Vielfalt und Komplexität quasi ausgeschlossen. Das gilt z. B. auch für die auf den aristotelischen Grundsätzen aufbauenden Wissenschaften, für das globale Wirtschaftssystem und für vieles mehr. Ein intelligenter Umgang mit Unterschieden und Gegensätzen – sehr wohl auch im Sinne einer größeren Genauigkeit, bis hin zur Eindeutigkeit – wird so konsequent verhindert. Die Folge ist der heute überall sichtbare Wahnsinn, der erst dann überwunden werden kann, wenn das Denken und die Logik der Menschen der Vielfalt der Wirklichkeit gerecht werden.
Der Mensch nennt sich selber Homo sapiens, einen vernunftbegabten, weisen Menschen. Das aber ist in Wirklichkeit nur der Ausdruck seiner unseligen und verheerenden Vermessenheit. Denn seine Klugheit umfasst lediglich die Entwicklung von Werkzeugen und Waffen, nicht aber die Kunst des Zusammenlebens. Man könnte ihn deshalb als „Homo sapiens machinator“ bezeichnen, als „weisen Maschinenbauer" sozusagen.
Möchte der Mensch allerdings erfolgreich auf diesem Planeten weiterleben, dann muss er aufgrund der Dringlichkeit der anstehenden Veränderungen den nächsten notwendigen Schritt in seiner geistigen Entwicklung revolutionär und nicht evolutionär vollziehen und zum „Homo multividus“ werden, zum „vielsichtigen Menschen“, der sich der ganzen Wirklichkeit öffnet und möglichst viel beachtet, bedenkt und berücksichtigt.
Die massiven Probleme zu Beginn des 21. Jahrhunderts lassen sich auf der Grundlage von Vielsichtigkeit und Globaler Intelligenz, durch Überwindung von Egozentrik und Egoismus, durch Versöhnung von Eigen-, Fremd-, Gemein- und Universalwohl und durch Kooperation mit möglichst vielen im Sinne der Goldenen Regel nachhaltig lösen.
Globale Intelligenz
basiert auf Vielsichtigkeit
jenseits geistiger Selbstbeschränkung
und alles durchdringender Egozentrik.
Sie umfasst die kognitiven und soziokulturellen Fähigkeiten,
die Vielfalt der Wirklichkeit zu erkennen und anzuerkennen,
Unterschiede und Gegensätze
auch in nur einem einzigen Element zuzulassen
und mit den verschiedenen Aspekten
– der jeweiligen Situation angemessen –
sinnvoll und fruchtbar umzugehen
und im Denken und Handeln zu berücksichtigen
und dadurch Einseitigkeit und Starre zu überwinden.
In diesem Sinne sollten die Menschen dazu bereit sein, jeden Lebensbereich zugleich kritisch und konstruktiv, tabulos und respektvoll zu hinterfragen und dann entschlossen und besonnen zu handeln.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts besteht der unglaubliche Wahnsinn in der Welt (s. „Das Ende des Wahnsinns“) nicht nur allein in den zahllosen katastrophalen Vorkommnissen und Zuständen, sondern darüber hinaus auch in dem weltweit grassierenden, äußerst verhängnisvollen Phänomen, dass immer mehr wahlberechtigte Bürger selbstherrlichen eingleisigen Welterklärern mit Hang zur Autokratie freiwillig zu Macht und Einfluss verhelfen und damit in Echtzeit dazu beitragen, eine zentrale Errungenschaft in der sozio-kulturellen Entwicklung der Menschheit wieder abzuschaffen: nämlich liberale Demokratien.
Einhergehend mit eingepeitschter Begeisterung wird diesen Menschen gnadenlos vorgegaukelt, dass sie ihre tiefe Sehnsucht nach Orientierung und Eindeutigkeit in den Zeiten von Fake-News und globalem Pluralismus durch Hinwendung zu völlig einseitigen Weltsichten stillen können. Einmal in solch einem geschlossenen logischen System gefangen, wird Sehnsucht zu Begeisterung und Begeisterung zu Besessenheit, wobei der gesunde Menschenverstand zunehmend auf der Strecke bleibt. Das Zeitalter der selbstverliebten Autokraten und verblendeten Bürger ist längst angebrochen. Immer häufiger lassen sich die schlimmsten narzisstischen Lügner von ihren rigoros manipulierten Anhängern zu uneingeschränkten Wahrheitsaposteln verklären. Hirn-vergessener geht es kaum, denn diese selbst erklärten Weltenretter sind das krasse Gegenteil von dem, was sie vorgeben: Sie sind nicht die Lösung, sondern sie bewirken die Verschlimmerung der Probleme, da deren Ursachen fast immer in einseitigen und ichbezogenen Vorgehensweisen der Menschen liegen.
Der US-Senator Bernie Sanders (8.9.1941), der im Rahmen der Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2016 bei den Demokraten gegen Hillary Clinton unterlag, in einem aktuellen Artikel zu dieser weltweiten Problematik: „Weltweit sind autoritäre Kräfte auf dem Vormarsch. Dagegen hilft nur eine progressive und internationale Bewegung, die von tiefgreifenden Visionen angetrieben ist. … Die Menschheit steckt mitten in einem weltweiten Kampf mit enormen Konsequenzen. Auf dem Spiel steht nicht weniger als die Zukunft des Planeten – ökonomisch, sozial und ökologisch. Während eine enorme Vermögens- und Einkommensungleichheit herrscht – das reichste Prozent der Welt besitzt mehr als die restlichen 99 Prozent –, werden wir Zeugen des Aufstiegs einer neuen Achse des Autoritären.“(„Gemeinsam über Grenzen hinweg“, Bernie Sanders, Übersetzung: Carola Torti, freitag.de, 20.9.2018)
Die feindliche Haltung gegenüber demokratischen Normen, der freien Presse und gegenüber Minderheiten würde diese Regime verbinden. Sie alle teilten die Überzeugung, dass ihre Regierungen jeweils den egoistischen finanziellen Interessen ihrer eigenen politischen Anführer dienten. Sanders bezeichnet dieses Phänomen als kleptokratische Prozesse. Die Autoritären bildeten weltweit eine gemeinsame Front und seien eng mit einem Netzwerk von milliardenschweren Oligarchen verbunden, die die Welt als ihr ökonomisches Spielzeug betrachteten und viele Lebensbereiche – wie z. B. weite Teile der Medienwelt – beherrschten. Wolle man diesem Autoritarismus effektiv entgegentreten, müsse man bereit sein, ein neues Konzept für eine progressive Weltordnung zu erarbeiten und könne nicht auf die vormaligen Konzepte zurückgreifen, da diese gescheitert seien und zu den aktuellen Zuständen geführt hätten. Es reiche daher nicht, nur die jetzt bestehende Ordnung zu verteidigen, so Bernie Sanders.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts offenbart sich unübersehbar die gnadenlose Einseitigkeit und der Egoismus des Homo sapiens als Keim der meisten Katastrophen auf der Welt. Noch mehr Einseitigkeit und Egoismus durch Autokraten und deren Clans sind deshalb wie Öl im Feuer.
Solange aber der starken Sehnsucht vieler Menschen nach Orientierung und Eindeutigkeit stets nur mit Einseitigkeit und nicht mit einem klugen und ausgewogenen Umgang mit der Vielfalt begegnet wird – gebraucht wird dringend die Vision der Vielsichtigkeit –, solange ist das Verderben vorprogrammiert, allen verheerenden historischen Erfahrungen zum Trotz.
Stehen der Menschheit deshalb weitere grausame, möglicherweise sehr verhängnisvolle Jahrhunderte bevor?
Will man die liberalen Demokratien bewahren, die durch ihre Rechtstaatlichkeit eigentlich die individuelle Freiheit eines jeden Einzelnen und das demokratische Funktionieren der Gesellschaft als Ganzes sichern sollen, dann bedarf es unbedingt jetzt eines klugen Narrativs, das möglichst viele Menschen erreicht und sie dazu inspiriert, sich einen intelligenten Umgang mit der Vielfalt anzueignen, denn nur so sind lebensnahe Klarheit und Orientierung möglich. Dafür werden Vielsichtigkeit und Globale Intelligenz benötigt, damit Unterschiede und Gegensätze nicht länger als Bedrohung erscheinen, sondern als Bereicherung dienen können.
Darüber hinaus sollte eine kluge Gegenerzählung heutzutage bewirken, dass die Schwächen der liberalen Demokratien tabulos erkannt, benannt und ausgemerzt werden und dass durch angemessene Veränderungen der unverzichtbare Wert aufgeklärter demokratischer Gesellschaften für möglichst viele wieder sichtbar wird.
▪ Gebraucht werden jetzt dringend demokratiebegeisterte Menschen, die in einer unüberhörbaren „Gegenbewegung“ dafür sorgen, dass das Rad der menschlichen Entwicklung nicht wieder aus Angst vor der Vielfalt und dem damit verbundenem Hang zu einseitigen Weltsichten zurückgedreht wird.
▪ Gebraucht wird eine umfassende Bildung, die Menschen nicht länger auf sich alleine gestellt in der Einseitigkeit zurücklässt.
▪ Gebraucht wird die couragierte Kooperation vieler, um die unverzichtbaren globalen Veränderungen durchzusetzen.
▪ Gebraucht wird jetzt eine kluge und furchtlose Politik, die diesen grundlegenden Wandel, der nicht ohne spürbare Einschnitte zu realisieren ist, auch beherzt umzusetzen vermag.
▪ Gebraucht werden dafür Politiker, die sich nicht länger an erster Stelle um ihren eigenen Erfolge bei den nächsten Wahlen und den Ausbau ihrer persönlichen Macht kümmern, sondern die die sinnvolle Lösung der anstehenden Aufgaben zur obersten Priorität erheben.
▪ Gebraucht werden dafür allerdings unbedingt (wahlberechtigte) Bürger, die ihrerseits eben genau diese Zusammenhänge verstehen, bei der nächsten Wahl entsprechend würdigen und derartige Politiker mit solch einer klugen Politik entschieden unterstützen.
▪ Gebraucht wird wieder Demokratiebegeisterung. Es darf keinen Tag länger mehr so sein, dass sich Wähler innerhalb eines demokratisches Systems dazu verleiten lassen, selbstherrliche Egomanen zu unterstützen, anstatt Politiker zu wählen, die sich im obigen Sinn ernsthaft mit all ihrem Wissen und Können und die sich mit all ihrem Engagement für angemessene sinnvolle Lösungen einsetzen.
▪ Gebraucht wird eine schonungslose Lossagung von den oberflächlichen Mechanismen der so genannten Mediendemokratie, die bei genauer Analyse geradezu ein Fluch für jedwede politische Qualität darstellt, weil verhängnisvollerweise zu viele Menschen auf Effekthascherei hereinfallen, anstatt die Möglichkeit zu nutzen, sich fundiert zu informieren. Die Zeiten von „Schein“ statt „Sein“ in Bezug auf Personen und Inhalte müssen ein für alle Male ein Ende haben. Im Zentrum des gesellschaftlichen Miteinanders braucht es dringend Ernsthaftigkeit, Wahrhaftigkeit und Verlässlichkeit. Diese Charaktereigenschaften sollten künftig im Fokus von Aufmerksamkeit und Respekt stehen. Dann klappt das auch mit einer intelligenten Politik.
▪ Gebraucht werden deshalb kluge, seriöse und verantwortungsvolle Medienschaffende und Medien. Diese sind für den Wandel unverzichtbar!
▪ Gebraucht wird ernsthaftes Engagement in allen Lebensbereichen.
♦ Gebraucht wird für das Ende des Wahnsinns und den Beginn einer fruchtbaren Phase in der Entwicklung der Menschheit die Menschensonne: Jeder gibt sein Bestes, damit das Beste realisiert werden kann.
Warum eigentlich sollte das ein frommer Wunsch bleiben?
Bei all den von Menschen verursachten Problemen, gibt es derzeit weit und breit keinen einzigen Ansatz, der in Bezug auf realistische Lösungen logischer wäre als das Ideal der Menschensonne, sei denn, man will die einseitige Ego-Party mit all den bekannten Folgen immer weiter fortführen. Der Anfang liegt im Denken, die vermeintlichen Hürden ebenso.
Genau in solch einer Entwicklung besteht der nächste elementare Schritt in der Evolution der Menschen. Und natürlich können die Menschen das. Bis zum heutigen Zeitpunkt haben sie sich – abgesehen von einigen schwerwiegenden Verirrungen – als Meister der Kooperation erwiesen. Das evolutionär gesehen äußerst kurze Zwischenspiel des „Homo oeconomicus“ hat die Menschen zwar zeitweilig auf die schiefe Bahn gebracht, wird sie dafür aber künftig um so beherzter wieder in fruchtbare Kooperation zurückkehren lassen – dieses Mal allerdings durch Vielsichtigkeit und Globale Intelligenz bereichert und abgesichert.
Revolutionen im 21. Jahrhundert
Die aktuellen Handbücher verstehen sich als Anstoß zu revolutionären Veränderungen.
Der Begriff der Revolution wird in diesem Zusammenhang als tief greifende zeitnahe Umwälzung und grundlegende Neuerung verstanden: einerseits gewaltlos und besonnen, andererseits tabulos klar und unmittelbar beherzt. Heutzutage sind revolutionäre Veränderungen als Ergänzung zur Evolution unverzichtbar, da der Zustand von Natur und Mensch zu Beginn des 21. Jahrhunderts definitiv keine langwierigen Entwicklungen mehr zulässt. Dabei geht es dieses Mal definitiv nicht darum, wieder irgendwelche einseitigen Weltsichten – wie z. B. den Kapitalismus oder den Kommunismus – zu zementieren.
▪ Gebraucht werden wesentlich klügere Ansätze, die die vielfältige Lebenswirklichkeit der Menschen weitaus genauer abbilden.
▪ Gebraucht wird deshalb ein Gesellschaftsmodell – wie das der Kooperationswirtschaft –, das für die Ausgewogenheit von Individuum und Kollektiv, von Freiheit und Verantwortung, von Eigen-, Fremd-, Gemein- und Universalwohl steht.
Im Sinne eines fairen Miteinanders muss niemand Angst vor solchen Revolutionen haben, außer vielleicht die selbstherrlichen und raffgierigen Egomanen, denen es einseitig schon immer nur um sich selber ging. Aber selbst die könnten erkennen, dass die Zukunft der Menschheit in fruchtbarer Kooperation liegt, weil letztendlich ein jeder davon profitierten kann.
Die Evolution ist eine allmähliche Entwicklung, zum Teil über Millionen von Jahren. Revolution dagegen bedeutet einschneidende Veränderungen innerhalb von kurzer Zeit. Die Evolution umfasst die Entwicklung des Kosmos (kosmische Evolution), die Entwicklung der Erde (geologische Evolution) und die Entwicklung der Lebewesen (biologische Evolution). Betrachtet man die Evolution des Menschen, so umfasst diese zum Beispiel biologische, psychische und kulturelle Aspekte.
Völlig unerwarteterweise ist die Evolution inzwischen – u. a. befeuert durch die industrielle Revolution – an einem Punkt angelangt, an dem die Menschen durch ihr Tun nicht länger nur einen prägenden Einfluss auf die eigenen menschlichen Belange haben, sondern auch global auf biologische, geologische und atmosphärische Zustände und Entwicklungen auf der Erde. Dieser bislang fast ausschließlich negative Einfluss der Menschen bedroht zunehmend die bis dato lebensfreundlichen Verhältnisse auf ihrem Heimatplaneten. So ist es nachvollziehbar, dass Wissenschaftler mittlerweile sogar von einer erdgeschichtlich neuen Epoche sprechen: vom „Anthropozän“, vom „Zeitalter des Menschen“, was derzeit allerdings nichts Gutes bedeutet.
„Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen unserer Zeit, die wir aufhalten könnten, wenn wir jetzt handeln. … Wir stehen kurz vor einementscheidenden Punkt, an dem die Klimaerwärmung unumkehrbar wird. … Trumps Entscheidung [Anm.: das Pariser Klimaschutzabkommen zu verlassen] könnte die Erde wie die Venus werden lassen: Temperaturen von bis zu 250 Grad Celsius und es regnet Schwefelsäure.“, so der 2018 verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking (1942-2018). („Stephen Hawking machte eine unheimliche Vorhersage über Trump“, 9.7.2018, businessinsider.de)
Infolge dieser bis heute ignorierten Entwicklung, da sie den bisherigen geistigen Horizont des Homo sapiens komplett übersteigt, finden die Menschen sich jetzt unerwarteterweise in einer bis zum heutigen Tag unvorstellbaren Verantwortung wieder: der Verantwortung für die Entwicklung der Menschheit und der Erde. Eigentlich ist das alles andere als plötzlich geschehen, aber die Menschen haben diese Erkenntnis viel zu lange nicht wahr haben wollen, was nicht wenige aus Ignoranz noch heute tun – z. B. der derzeitige US-amerikanische Präsident Donald Trump, wie auch dessen Vorvorgänger George W. Bush. Deshalb wird die Menschheit jetzt recht unvermittelt in vollem Ausmaß damit konfrontiert. Um nachhaltigen Schaden zu vermeiden, was für kurze Zeit wohl noch möglich sein soll, bleibt in Bezug auf die notwendige Bewusstheit und das daraus folgende adäquate Handeln an diesem in der Evolution unumkehrbaren Punkt keine Zeit mehr für langwierige evolutionäre Prozesse. Gefahr ist in Verzug. Der Rückfall in Leugnung und einfältige Erklärungen – wie es nicht wenige vorziehen – stellt eine Bankrotterklärung menschlicher Erkenntnismöglichkeit dar und ist für das Leben der kommenden Generationen auf der Erde absolut verhängnisvoll.