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Die Kunst des Drachentötens handelt von Stimmen in der Nacht, von Phantasien und Traumsequenzen, teilweise surreal anmutend, mystisch, absurd. Assoziative, vielsinnige Gedankenketten, die in eigenwilligem Rhythmus auf hintergründige, kaum greifbare Weise die Ungewissheiten, Unwägbarkeiten und Fragen umkreisen, vor die das Leben uns täglich stellt.
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Seitenzahl: 64
„Die Kunst des Drachentötens“ handelt von Stimmen in der Nacht, von Phantasien und Traumsequenzen, teilweise surreal anmutend, mystisch, absurd. Assoziative, vielsinnige Gedankenketten, die in eigenwilligem Rhythmus auf hintergründige, kaum greifbare Weise die Ungewissheiten, Unwägbarkeiten und Fragen umkreisen, vor die das Leben uns täglich stellt.
Adelhard Winzer, geboren in Karlshuld/Bayern, verbrachte die ersten Kinderjahre auf dem Bauernhof seines Onkels, Mitbegründer verschiedener Bands, Reisen durch Europa, Kinderbuchveröffentlichung „Andreas“, Georg Lentz Verlag, München, Bankangestellter, Bankkaufmann, intensive Schreib- und Zeichentätigkeit, Ausstellungen in Neuburg an der Donau, München und Umgebung, zwei Stücke im Cantus Theaterverlag, Eschach: „Krethi und Plethi“ – „Das Korkenspiel“, weitere Buchveröffentlichungen: „Die Sprachgrenze“ – „Lügengeschichten“ – „Stockholm Blues“ – „Hundert Zeichnungen“ – „Grundsätze über die Kunst“ – „Andreas (Reprint)“ – „Venedig, von hier aus“ – „33 Computer-Zeichnungen“ – „Der Pensionist“ – „Italienische Skizzen“ – „Die kürzeste Liebesgeschichte der Welt“, Books on Demand, Norderstedt, lebt im Chiemgau.
„Es war einmal ein Mann, der lernte das Drachentöten und gab sein ganzes Vermögen dafür hin. Nach drei Jahren hatte er die Fertigkeit erlangt, aber er fand keine Gelegenheit, seine Kunst anzuwenden.“ / Dschuang DsiDas wahre Buch vom südlichen Blütenland
Der Bahnhof
Ordnung
Der Raum
Vorschriften
Farben
Kulturgut
Die Zukunft
Wahrheit
Antwort
Im Dunkeln
Negativ
Das Kind
Eisblock
Die Alten
Der Fälscher
Der Kreis
Der Fehler
Heute
Gesetz
Kleinigkeiten
Regieren
Der Baum
Der Punkt
Die Grenze
Morgen
Blicke
Gelegenheiten
Kurz
Roller
Wirklichkeit
Die Beschäftigung
Aufgaben
Fehler
Gebete
Schreiben
Fassade
Der Morgen
Der Berg
Fragen
Glück
Ausgangspunkt
Gespräche
Die Antwort
Weiter
Verzweiflung
Die Nacht
Fremde
Ein Kind
Dame
Zufall
Baby
Der Spruch
Der Andere
Früher
Ordnung
Telefon
Fragen
Das Kunstwerk
Mondscheingesicht
Der Erste
Schlachtruf
Pissparty
Freude
Gehen
Das Bild
Ergänzung
Abziehbild
Fessel
Lobreden
Stille
Ein Kilo
Event
Ordnung
Der Stall
Freude
Zeit
Der Nebenweg
Lehrling
Hunde
Ballon
Film
Krank
Entschuldigung
Rätsel
Sorgen
Zählen
Farbenlehre
Das Spiel
Besitzen
Meisterwerke
Anleitung zum Glück
Aufkleber
Geschichte
Knechte
Mann mit Hut
Kompliziert
Nummern
Aussichten
Zuhören
Beispiele
Nachdenken
Zwischenstation
Berge
Geräusche
Morgenrot
In Serbien
Gegensätze
Negativ
Erlebnis
Darum
Biegung
Das Haus
Gegenteil
Der Unterschied
Eigenliebe
Erfindung
Das Bahnhofsgebäude ist in sich zusammengefallen. Früher gab es noch Liebespaare, Kinder. Abschiede und Wiedersehen. Zigarettenkippen, Zeitungsblätter. Keine Gepäckträger mehr, keine lautstarken Würstelverkäufer. Du bist der Lokführer und ich der Schaffner. Wir zeigen unsere Schwächen. Niemand braucht uns. Ein Handy genügt. Wir sitzen am Fluss, lauschen auf die Geräusche des Windes. Studieren die Wellen, Licht und Schatten. Die Spatzen im Gebüsch. Glaub nicht, es hätte etwas zu bedeuten.
Es ist, wie es ist. Weil es so ist, ist es so. Ob es in Ordnung ist, weiß ich nicht. Allein die Unordnung bräuchte eine Ordnung. Kommt darauf an, was es ist, denken die Leute, weil sie immer etwas denken. Das Unsichtbare. Keiner weiß, ob es hart ist oder weich. Wüssten sie es, wäre es nicht mehr, was es ist.
Die Zeit ist ein leerer Raum, ausgefüllt mit Bewegungen. Rauch steigt aus Kaminen. Es ist kalt. Die Wände sind feucht, weil es keine Unterstützung mehr gibt. Das stimmt nicht, sagt der Meister. Nichts als leere Versprechungen, die Untergebenen. Sie kehren zur Tagesordnung zurück, wünschen sich ein sorgenfreies Leben. Nur wie das gehen soll, wissen sie nicht.
Ein blasser Vollmond am Himmel. Kleine weiße Wolken vor dem Küchenfenster. Der Vater schimpft, weil das Kind etwas getan hat, was es nicht tun darf. Es versteckt sich hinter den Wolken, beginnt zu weinen, hat Angst vor dem Vater. Der ist gefangen in der Gesellschaft, hat seine Vorgaben, möchte nicht, dass sich sein Kind so verhält. Weil es die Vorschriften nicht kennt, die sich die Erwachsenen gegeben haben. Niemand weiß, wieso und warum. Der Vater will sein Kind nicht weinen sehen. Der Mond ist weitergezogen. Im Fenster steht ein himmelblauer Himmel.
Unzählige Menschen begegnen uns. Keiner grüßt oder fragt nach dem Weg. Alle sind mit sich selbst beschäftigt, zeigen nicht ihr wahres Gesicht. Indem sie es aber verstecken, zeigen sie es uns. Manche glauben etwas Besonderes zu sein, machen sich lustig über andere, gehen grinsend an mir vorbei. Kinder haben die Gesichtszüge der Eltern angenommen. Blau macht den Raum weit. Rot ist gut für die Liebe. Grün macht das Glück perfekt. Nur sind die Farben nicht zu sehen.
Wir freuen uns, wenn wir Urlaub haben. Aber es gibt keine schönen Orte mehr. Dafür sieht man, was Kriege anrichten. Die eigenen Leute werden verdrängt. Störrische Esel gehen schrittweise voran. Salamitaktik, sagen die Einheimischen. Die Guten passen nicht zu den Schlechten. Jeder bleibt für sich allein.
Laut Ärztekammer benötige ich keinen Hausarzt, was nicht stimmt. Ich brauche nur keinen Arzt. Ich will den Gedanken nicht weiterspinnen. Bewegung ist wichtig. Du kannst hausieren gehen damit, weil jeder jeden Tag mit seiner Krankheit hausieren geht. Im März werden die Tage länger. Im September kommt der Herbst. Zur rechten Zeit bewegt sich die Erde. Sie will nicht besser sein als der Mensch.
Was kann der Kieselstein dafür, dass er ein Kieselstein ist? Die Rose, dass sie eine Rose ist? Die Menschen denken an Geld. Wer viel hat, will mehr. Stell dich an die Straßenkreuzung, frag die Passanten. Wälder wurden abgeholzt. Da stehen jetzt Häuser, Kommunikationsplätze für das Volk. Hast du keine Prinzipien? Willst du mit der Zeit gehen? Stur deine Ansichten verteidigen?
Wir müssen nicht alles herzeigen. Unikate sind unbezahlbar. Handarbeit wäre gefragt. Nichts läuft, wie es laufen soll. Nachdenken, vordenken, überdenken. Was hier passiert, geht jeden was an. Wer lacht, weint innerlich. Wichtig wäre zu wissen, was unwichtig ist.
Spricht jemand im Dunkeln deinen Namen aus, kommen dir die Stimmen bekannt vor. Du überlegst, wer es sein könnte. Schon als Kind war deine Sehweise getrübt. Niemand hat aufgepasst, dir die Zukunft erklärt. Die endlose Melodie.
Ich habe keine Kraft mehr für neue Projekte. Nein, du hast bloß deinen Mantel nicht richtig aufgehängt. Was habe ich nicht alles falsch gemacht in meinem Leben. Vor hundert Jahren lebten Menschen. Nach dir kommen andere. Dies nur zur Erinnerung. Dein größter Fehler war, zu glauben, mit dir habe die Welt begonnen.
Auf dem Weg zur Bäckerei hat mir heute ein kleines Mädchen zugelächelt. Unbekümmert und frei. Ist stehengeblieben, hat sich noch einmal umgedreht und mir freudig zugewinkt. Bis es hinter der Kreuzung verschwunden ist.
Am Morgen sind alle Sinne getrübt. Die Gedanken ungeordnet. Die Besitzverhältnisse haben sich geändert. Es gibt zweierlei Menschen. Wie sie leben, hat nichts zu sagen. Hier gehen sie aufeinander zu, dort bleiben sie stehen. Die Berge sind kahl, werden zum Eisblock. Der Morgen sieht aus wie der Abend.
Er behauptete, Lakkisch, Tadschikisch, Livisch, Gilbertesisch, Malaiisch, Gagausisch, Karelisch, Uigurisch, Nanaisch und Syrisch seien die Ursprachen der Menschen, vergaß aber Lydisch, Palauisch, Makedonisch, Abchasisch, Sorbisch, Walonisch, Kurdisch, Aserbaidschanisch, Osjakisch, Tschuktschisch, Usbekisch, erfuhr erst später, dass die Alten kein J, U, W, Z kannten.