Die Kunst des Seinserkennens - Ludwig Weibel - E-Book

Die Kunst des Seinserkennens E-Book

Ludwig Weibel

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Beschreibung

Im Seinserkennen öffnet sich dir eine Welt der Sicherheit und des intensen Friedens. Du lässt die Ordnungen und Offenbarungen des Himmels in dir walten und darfst darob in Hochgemutheit und Vertrauen selig ruhn.

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Inhalt

Strömende Unendlichkeiten

Seinsbekömmlichkeit

Blüte der Äonen

Gebärde des Erwachens

Wissendes Talent

Gedankenflügelwehn

Strömende Unendlichkeiten

 

1.1

Das Ich Bin ist jedem andern Seien haushoch überlegen, ist Es doch der Ursprung aller Dinge und des Daseins einzige Gewähr im Bieten und Verbieten, im Beschauen einer Wirklichkeit, die sich dem Wirklichen entzieht, wie im beständigen Sich Behaupten gegenüber soviel Unbeständig-keiten, die sich scharweis durch das Leben ziehn. Wer Geschmack hat, lässt sich von Mir allgemach zum Seligsein verleiten im Erkennen Meines allbewegenden Bedeutens. Schein Ich vielen nicht von hier, so sollst du selber dich nach dem befragen, was beständig in dir wirkt und deines Wesens Glut und Mitte ist im selbstverständlichen Dein-Bild zu Markte Tragen. Immer glaubst du, deine Hüllen seien auch dein Sein, doch wahrhaftig Bin Ich es in dir und du in Mir, die an den Fäden ziehn der tanzenden Gestalten. Zu lernen ist, was du denn bist und sein willst in der Kunst des Seinserkennens über allem sinnenfälligen Gepränge. Geh in dich und leuchte deinem Sehnen heim nach Ruhe, Übersicht und Frieden. Deiner Seele Mängel kannst du nur im Gang zu Meinen stillen Wassern wirkungsvoll beheben. Das Gedankenträchtige, das dich im Kreise führt, soll mählich von dir weichen, indem du dich der Zartheit Meiner Weisungen ergibst, die aus dem Weiselosen sich erheben. Lauterkeit und Wohlverstehn sind dir gewiss, wenn Gutes sich zur Güte fügt, mit der Ich dich begabe. Den Stern der Zuversicht lass leuchten über deinem Willen, mehr aus dir zu machen, als du je dir denken konntest in der Alchimie des Sinnens vor dich hin. Denn dein Geschick ist unfehlbar mit dem verbunden, was du schicklich findest in der Weise deines Dich Betragens. Ist es aber ein Dich Meiner NäheNähern, kommt die Hilfe auch von Mir und Meinem Weistum voll in dich gefahren. Lass dich nieder, wo die Macht ist Meines Dich Behütens und erweise dir die Klugheit, keinen andern Herrn, als Mich in deinem Reich zu dulden. Sieh die strenge Zucht, mit der Ich alleweil regiere und bedenke, dass sie dich zu Freudenhöhen führt im wahren Freisein von den weltbedingten Nöten. Nur Wahrhaftigkeit und Tugend lass Ich gelten als geschrieben über Meinem Tor zur Wonne des Begreifens Meiner Gründe als den deinen und zum Einssein mit dem Höchsten in den Sphären wonnevoller Ruh.

1.2

Dein Weltenwort anheimgegeben trägt die Seele sich dem Allerbesten an, das Ist und das die Welten nährt wie Mütter ihre Kinder säugen. Tonangebend ist es in der Ausgewogenheit der Sphären und tief beglückend für das lauschende Gehör, dem alle Weisheit zukommt eines Seienden von höchsten Gnaden. Leuchtend, strahlend überwallt Es das Gewissen seiner Bürgen und bewegt das Zu Bewegende vom Feinsten bis zum Grandiosesten an unsichtbaren Fäden, die dem Einzelnen den Spielraum seines Selbsterkennens lassen und zugleich das Ganze ins erhabene Vollenden führ'n. Hilfst du Mir, so kann Ich dir zum Sieg verhelfen über Knollen, Schollen einer langgedehnten Bahn bewussten Lernens in der Lebensliturgie. Wie gerne komm Ich deinem Sinngehalt entgegen, wie bezaubernd zaubr' Ich deiner Bilder philanthropische Gebärde vor dich hin, dem Menschensein Gewicht und Andacht, Sinn und Traulichkeit zu geben. Was du immer dir bedeutest, deut es als ein Zeichen Meiner Gunst im rigorosen Gunsterweisen, das Ich aller Welt gewähr. Von Edelmut zum Mutvoll dich Bewähren führ Ich deine Art des Dich Behauptens in der Ausgesetztheit deiner Zeit und lass dich niemals in dir selber wanken. Deines Seins Gewissen gleicht sich Meinem so beizeiten an und lächelt aller Welt das Kredo der Glückseligkeit entgegen. Nach der Herzensunrast findest du in absoluten Gründen unverbrüchlich deine Ruh und findest sie für immer in gezieltem Dehnen und in seinsgewisser Demut vor dem Unerschöpflichen, das Ich dir Bin in brausender Geschicklichkeit und in der Tracht der Stille, die dein Dasein schmückt, wie Blumen Gärten schmücken, seliglich im Keimen.

Ich finde, was du findest, ohne noch zu suchen; Ich wirke deiner Hände Werk in treuem Dich Begüten, wie im Mass der Überschwänglichkeit, mit dem Ich jedes Sehnens Spur verfolge und beglücke und mit Sinn erfülle im erhabnen Rauschen Meiner ewigen Symphonie.

1.3

Seinsbewusstheit die Ich meine, wenn Gedanken hochgalant im Ewigen spazierengehn. Nüsse knacken ist nicht schwer, wenn sie von selbst sich öffnen und die Frucht dem Stauner bringen dar. So geschieht's, wenn aus dem Weiselosen eine Weise sich erhebt von all so süssem Klingen und sich schmiegt in des Geringen Ohr. Wie freut sich da sein Herz und schweigt in reinem Jubel ob dem wundertätigen Seinsgedankenfluten, das ihm innewohnt und ihm die Fäden spinnt im Wortverbinden. Es gewahrt sich das Ich Bin in voller Aktion des Schaffens neuer Sinnbezüge und bewahrt sich so im Guten. Reden muss es da nicht viel. Es ist und fühlt sich sein in immer währendem Genügen. Nur die Trautheit in der eignen Hemisphäre lässt es so sich selbst als wohlgefällig und erfinderisch erscheinen. Scherze leisten kann es sich in freiem Singen ebenso, wie in den Ernst des Seinsbezugs verfallen, der allem innewohnt im evolutionenlangen Schicht aufSchicht herzinnigen Erfahrens Häufen, ohne Ende, ohne Ziel.

Was sich selber denkt, hat schnell entschieden, weil ihm nur das Rechte zukommt im Gericht der Zeiten. Ohne Wende traut es sich, im Dickicht der Gewalten doch den Weg zu finden zum ersehnten Heil im Gründlichen. Das macht den Reichtum seiner Züge; das lässt es niemals stille stehn vor hindernisgespickten Weiten. Was ihm frommt, kann sich ein jeder leisten, wenn er seiner Tiefen sich bewusst wird im gekonnten Vorwärtsstreben. Nur Gerecht sein und die Inbrunst flammender Begeisterung gehört dazu, wenn sich ein Element ins Ganze fügen will und fügt des Seinsnatürlichen, das ihm die Göttergunst mit auf den Weg gegeben.

Nun liegt's an dir, dies Ganze zu erfahren im beseelten Durch-die-Lebenstage-Gehn. Nicht wichtig ist, was der und jener dir besagen, nur was du selber dir gewissenhaft und treulich ins Erkennen lockst, ist von Belang und nährt die Hoffnung auf das allgemeine Wohl, das in den Sternen steht geschrieben.

1.4

Was ist mehr zu klären in der Welt, als Meine Sicht der Dinge, wie sie wirklich stehn. Was begünstigt ihren Lauf schlussendlich mehr, als alle weiteren Begünstigungen, wenn nicht Meines Freiseins Volte in die Lebenskräfte schiessen und sie unentwegt befeuern zur bedeutungsvollen Tat. Weder Eigendünkel noch geschliffne Raffgier können leisten, was dem Lichte frommt, das Ich verbreite in jedwelcher Form des liebenden Begütens. Fördernd, helfend, rettend und befriedend soll es für dich sein, den Gang der Welt nach Meinem Sinn zu lenken.

Wachsamkeit weckt Freude in den Sphären und vermählt die Auferweckten mit des Seinserhabenem Geschwistertum, dem alle implizite angehören. Ganz denselben Mächten untertan ist jedes Wesen in der Weltnatur, und Auferstehen heisst, sich seiner selbst bewusst zu werden als das Wesentliche, das sich äussern will und äussert in unendlich weisem Zielen. So nur kann sich Sinn zu Sinn ins Zeitgeschehen drängen; so erhebt sich das Geknickte und geschieht der Wandel zum Gerechtsein vor den Toren der Allherrlichkeit, die sich den Silberglanz zur Stätte auserwählt.

Das Gedrungene wird wieselschlank und wendig allsobald wie es sich reckt nach Meiner Art, das Lebensspiel zu intonieren. Kampflust fällt dahin und muss der Sanftmut dienen im beständigen Vorwärtsgehn zu Meinen Gütern, die Gelassenheit, gestählter Wille und Beseligung heissen. Lächelnden gewähr Ich lächelnd Trost in ihrem Streiten; Exaltierten extrahiere Ich den Stachel, der in ihrem Fleische sitzt, noch eh sie sich auf weitern Übermut besonnen haben. Wem die Stunde schlägt, darf frohen Sinns Mein Heiligtum betreten und in ihm Befreiung vom Bewusstsein irgendwelcher Not und Tücke finden. Gerechten Ganges schreitet er nach Götterart dahin, wo Licht und Freude ihn erwarten und Erwähltes sich Harmonischem gesellt im Gleichnis der Gefühle und im Wonnesein, das die Gesegneten erfüllt in ihrem Schauen. Wohlverstand und Seiden glätte des Gemüts erreichen ihren höchsten Stand im seligen Zusammenfügen und ergeben sich der ruhigen Gewissheit des Alleinsseins mit den Gründen Meiner Ruh.

1.5

Denken ist nicht Sein und Sinnen nicht Erkennen in der Meisterschaft des mythologischen Gebärdens. Meiner Kunst gemäss gewahre Ich, was Sterbliche noch nicht gewahren; Meinem In Mir Sein ist Köstlichkeit und Unbescholtenheit beschieden.

Wahre Andacht quillt aus Herzensgründen unentwegt zur Gottheit, die Ich Bin, empor und befähigt Mich zur Tat des Ineinanderrieselns, wonnevoll und wahr. Lust und Leistung sind mit ihr verbunden und gewähren Fortschritt nach der Art der Überschauenden im Evolutionenringen. Züchtig und bescheiden sind sie ebenso wie tüchtig in der Wohlfahrt, die ihr Seien produziert und, Händeln fern, ist Spielraum ihres Handelns und Begreifens, was sie sind im beglückten Allempfinden.

Aus den Süchten in die Wucht der klärenden Gerechtigkeit gestiegen, wandeln sie als Seinsbeseligte dahin und lassen alle Welt voll Verve und voll Ergebenheit den Seinsgrund spüren. Von ihnen strahlt sich Güte wie die Sonne rundweg zur gestrandeten Moral und lässt den Heilspruch in die malträtierten Häupter fahren. Tragödien hebt sie ins Befrieden elfenleicht empor und bereitet den Gezähmten Festlichkeit und Würde in holdseliger Manier. Macht und Milde sind in eins versponnen, wo die Träume wahr sind und die Sehnsuchtsbäume ihrer weiten Kronen Blätterrauschen in die Himmelsfreie senden. Dinglichkeit wird Ausdruck einer seelenvollen Mitte, die gestaltend, waltend und befriedend ihr gekonntes Sich Veräussern mit der Unver-ständigkeit bezahlt, die ihr die Sinnverhafteten entgegenbringen. Eine Weide für die Wachen ist der Geister Treiben, das die Welt im innersten berührt und ihrer Kerne Pol zum Guten wendet in der Weisheit stillendem Beruf. Trunk der Welt ist wohlgetrunken, wenn die Seinslust mit im Spiel und wenn der Sehnsucht Atem sie zur Wende bringt im Auf und Nieder der pulsierenden Gezeiten.

1.6

Mahnmal Meiner selbst Bin Ich in tosenden Gewässern, wirren Winden, Unbarmherzigkeiten, wie im Wesen der gespensterhaft in sich erstarrten Ruh. Wecken will Ich so, was in Mir brodelt nach Gerechtigkeit und Güte, nach Gezähmtem und Gesittetem im seinsbewussten Umgang mit den Gütern Meiner Wahl. Sowie Ich Mich verstiegen, sehn' Ich Mich nach Mass und Würde; Willkür ist Mir fremd und nur das Wohlbedachte, Wohlgefühlte sättigt Meinen Anspruch nach Beseligung in majestätischem Umrunden. Ewig währt die Treue zum Erhab'nen, das Ich Mir in Zeichen und in Zeiten Bin, zum Unerhörten, dem die offnen Münder mit Begeistrung folgen und zum Weise Wissenden, in dem sich aller Rätsel Hochmut mit dem Lobge-sang der Lebensminne still verbrüdert, um den Weg der Sanftmut künftiglich zu gehn.

Sonderlich geschult Bin Ich im Kraftverteilen an die wallenden Gemüter, die in Meinem Sinne vorwärts gehn. Wie lieb Ich sie, wie siebe Ich für sie, was strömt aus Meinen Unerschöpflichkeiten. Handeln zeitigt Wandel der Gegebenheiten und befruchtet Meiner Taten Feld im Sein des phantasiebegabten Variantenspiels. Wunderwerke können nur in Wagnis, Emsigkeit und friedefertigem Gedulden recht erstehn, als Ansporn für die Malefize, die im Schnuppern noch ihr einzig Handwerk sehn. Nur ziehn, nur ziehen wie die Wandervögel ist Mein Mich Begleiten durch die Wiederkunft der Tage; Abschied nehmen das Gesunden Meines Drangs nach Weiten, weiterführender Vernunft und duftenden Oasen der Genügsamkeit in seligem Gestilltsein sinnlos vor Mich hin. Geschenke hab Ich Mir schon immer gern gegeben und so spend Ich aus den Speichern nie gemessner Fülle, was den Frommen zukommt in der Zartheit des Natürlichen, die ihnen eigen und in der sie, Glück vom Glück in zärtlichem Befrieden des Erregten sonngleich durch das Leben gehn. Welten sind zu Welten lieb gesellt in diesem Unterfangen Meiner Tugendhaftigkeit im Ewigen.

1.7

Gezielt sich in ein Werk verspinnen heisst, es auch im innersten begreifen, ohne seines Greifens Ende abzusehn. Die Guten wie die Schlimmen bringen sich voran in ihrem Deuten der Gelegenheiten und bewähren sich auf ihre Art als Glückbegabte oder als Getriebene zu neuem Unheil in der Kette ihrer Lastertaten. Verblendung führt zu Scham und Gutsein zum Erkennen höherer Gefilde in der Seinsgesetzlichkeit, die sich aus Mir erheben. Rasch Aufgewärmte lassen sich bald wieder von den Massen treiben; nur die Geduldigen in Schritten der Beständigkeit erreichen auch ihr Ziel.

Mit Wehmut schau Ich auf den Unverstand der Zeiten, der so vieles nicht begreift, was offen vor den Augen des Erkennens liegt im Schauspiel der Gegebenheiten. Mass für Mass und Höh für Höh muss noch errungen werden in der langgedehnten Hoffnungsfahrt, in die Ich die Gemüter treibe, her und hin. Gespinste sonder Zahl sind zu entwirren, Machenschaften dem Gesetz zu überführen und Verstiegenheiten in die rechte Bahn zu lenken, bis der Wille Meines alldurchdringenden Begütens sein Erfüllen feiern kann in wohlgesetzten Heiterkeiten.

Verfrühte sind Verspäteten um Evolutionenschritte schon vorangegangen, dazu berufen, ganzer Völker Wachstum unentwegt nach sich zu ziehn. Sie tragen Weisheit zu den Stufen des Erhebens und sind mancher Einsicht Nahrung in die wunderbaren Hintergründe, die den Lebensstrom mit Kraft und Tunlichkeit begaben. Ohne Mich ist allsovieles nichtig und im Wahn getan, der bald zerbrechen muss an seinem eignen Wüten. Nur in Mir kann sich vollenden, was sich Tau nennt des Gerechtseins von den Himmeln Meines Strömens. In Gottesschössen werden die geliebten Kinder Meiner Grazie ausgetragen und in Mir allein zahlt sich die Hoffnung aus auf ein Unendliches, das Ignoranten nie begreifen.

Ich Bin in dir und jedem die Gelegenheit, das Absolute zu erreichen, das immerwährende Genügen an sich selbst im unaussprechlich wonnevollen Heilen.

1.8

Vom Göttlichen zum Göttlichen geführt Bin Ich, darfst du dir sagen, selbst wenn alle Stricke reissen in der Lebenskür. Kein Unheil kann Mich treffen allsolang wie Ich im Guten steh und glaube, hoffe, liebe aus des Herzens Zuversicht im Wunder-baren. Was die Sinne eben noch nicht sehn, ist schon bereitet deinem Schauen, wenn du standhaft Meinen Wert vertrittst und Meiner Würde würdig dich erweisest. Komm o komm, in Meiner Arrne Bündcl dich zu schmiegen vor der Unrast des Profanen, den Gepflogenheiten der Verführten, wie der Schmach, den dir die Tage antun in der Mannigfaltigkeit der Szenen. Holde, süsse Früchte des Erlabens sammle du in Meines Gartens Fülle und benehm dich wie der Ritter nach dem Schlag und nach geschlagenem Turnier im Siegesrausch vor seinen Edlen. Mach den Zauber, den Ich dir bereite, wahr, indem du innig froh die schrecklichsten Strapazen meisterst und die Züge trägst der Auserwählten, die in Ketten noch durch Meine Freiheit gehn.

Behüte, was zu hüten ist im Namen Meiner Stärke immerzu, bis es sich selber zu den Sternen tragen kann des himmlischen Beglückens in der Lebenswallfahrt, die Ich im pulsiere. Mach die Mussestunden schön, indem du dem Natürlichen die Reverenz erweisest, die ihm auch gebührt und seines Webens Wohllaut als das Meinige betrachtest in bewundernswerter Weise, der Gediegenheit zu Ehren. Unterweise dich im Guten, das von Herz zum Herzen sich ergiesst und strahle Wärme, Liebenswürdigkeit und heiteres Begüten zu den deinen. Sei, was Ich Mir Bin: Das niemals angefochtne Über alles stets Erhabene im Blütenkreis des ewigen Beglückens, wie im Hofstaat der vollendeten Mixtur aus reinem Wollen, reinem Lieben, reinem Seinserkennen in der Schöpferbilderwelt, die Ich in Klängen intoniere. Leiste, was Ich leiste im Vereinen mit den höchsten Kräften und besinne dich auf was die Götter sind in dir.

Ich bringe alles noch ins Gleiten

auf dem vielbewegten Erdenplan

Bin ein einzig Vorbereiten

sei's in Seinsbewusstheit, sei's im Wahn

Nur was froh in Mir begonnen

meistert auch die Tücken des Bestehns

und badet sich dereinst in Wonnendie zeugen von

der Kunst des Miteinandergehns

Gewogen Bin Ich allem Fluten

das Meine Tiefen meint in sehnender Manier

und das sich will in Mir vergluten

wie abendliche Himmelszier.

Ich wende Mich bewusst zum Schönen

das in Mir keimen will von Tag zu Tag

und eile, es aufs höchste zu verwöhnen

bis es in vollem Wuchs erscheinen mag

Was in Mir ist, kann nimmer aus Mir fallen

und sei die Schwere noch so gross

die auf ihm lastest, wie auf allen

die ihren Trost gesucht in Meinem Schoss

So findet mählich Mein Verwenden

Verwandtschaft mit dem Sinngehalt

der sprudelt sich von allen Enden

zu Meiner Vaterschaft Gestalt

Und wird sich endlich doch erlösen

in Dem, was Ich in allem Bin

vom unbedacht gesetzten Bösen

zum seinsbewussten Hochgewinn

1.9

Was immer Ich dir leisen Tons besage, ist aus Lauterkeit und Güte dir getan zu höherem Vollenden. Es klingt aus deiner Herzensmitte dir voll Lieblichkeit entgegen und bewegt, was du dir Bist zu freudigem Erwarten. Gesegnet sei die Stunde, wo du dies erkennst und deine in sich selber kreisenden Gedanken mit dem Höchsten nährst, das du in Minne ausgetragen. Das Herz ist weise, der Verstand blockiert und Redlichkeit verleiht Beweglichkeit in allen Dingen deines Tuns. Bedenke, dass Geschenke Gottes dich durchfluten, die dich rein und selig machen wollen, wenn du sie nicht verdirbst mit deinen wirren Ambitionen. Sei dankbar, hilfreich und bescheiden und trag dich in die Listen derer, die gehorchen wollen Meinem liebespendenden Befehl. Licht ist Leben, sag Ich und betreue dich mit diesem Elixier des hoffenden Genesens.

Tote fallen von Mir ab ins Bodenlose, bis sie, Meines Hauchs gewärtig, ins Erwachen auferstehn. Lockruf des Erhebens soll dir alles sein, was in rauhen Zeiten dir begegnet und soll deines Wesens Mitte zu Mir führen. Rosenmorgendüften gleich wird alles um dich tagen und in Festlichkeit verfallen, so du Mich an deine Stelle setzest und gewahrst, wie leicht sich dann die Fäden des Geschicks entwirren und entspulen, Meine Will-fahrt zu erfüllen, wie die deine in des Weltenseins Elan. Öffne, was verschlossen, schliesse, was sich unrecht aufgetan und weil' in wohlgesetzter Weile an der Stätte Meiner Ruh. Besänftigen, beglücken und beleben ist Mein Stil in unbekümmertem Gebaren; weise sein und Wirrsal glätten Meine Absicht noch in jeder Geste, die Ich den Geprüften reiche als Mein Ziel.

Kommende Geschlechter sind die von Mir lernen, was sich ziemt und was die Boten Meiner Huld den Suchenden entgegenbringen in Gefässen Meiner Fülle, wie im sanften Wohllaut Meiner Harmonie. Verfemte will Ich zähmen, Verlor'ne finden und Gewesene erneu'n, dass sie Mir alle in der Herzensfreude Meinen Dienst erweisen der Beständigkeit und des erlebten Friedens. Vielen, abervielen mach Ich's gut, wenn sie Geduld und Glauben auf der Fahne halten hoch und Mir nicht zürnen, wenn Ich in den Gluten sie bekehr. Einkehr ist's und zärtliches Verlangen, aller Wesen Gärten mit Glückseligkeit geschmückt zu sehn.

Niemand kann sich hier die Freiheit nehmen, wirklich frei zu sein unter soviel Püffen, Irrungen und Unbotmässigkeiten eines menschenschicksalsmässigen Erlebens, als was Ich Mir Bin in Meinen Wundern, Meiner Seinserlöstheit und dem Sinn für Absolutes, der als Donnerwort in Mein glückselig Herz geschrieben. Festem widersteh Ich ebenso wie Unbeständigem, das sich im Hin und Herlauf wie mit einer Wünscheirute durch die Tage tummelt und das Heil nicht findet, weil es nie am rechten Orte sucht. Nur wer Mir angehört, gehört dem Feinen, das sich leichthin über Seelenlande breitet und Erhabnes sieht, wo andere vergeblich durch die Zweige starren. Zwar sind alle zu demselben Ziel der Meisterschaft berufen, doch nur wenigen gelingt das unerhört Bezaubernde, dass sie sich gradewegs im Sein verlieren, makellosen Rates an sich selbst, bewusst und fest im Ird und Überirdischen zu stehn.

Deine Bürde ist dann wie von dir genommen; ohne Anspruch sprichst du dich ins Ewige und badest dich in Meinen Wassern der Genügsamkeit und Heiterkeit im Unbegrenzten Meines Mich Erbildens. Wonne nur und weiterführende Vernunft sind hier zu finden, wintertüchtige Sprosse und genau die rechten Tritte, um die höchsten Höhen zu erklimmen und allüberall getrost zu sein im trutzigen Bannwald der begeisternden Gelegen-heiten. Niemandsland für Bummler und Pressierte, Drückeberger und Geschorene, wo sich getragnen Schreitens Meine Würdigen bewegen und gezähmten Blickes ihre Rechte vor sich sehn. Balsamischen Gewitterns giesst sich Meine Fülle auf sie nieder und begiesst ihr Blattwerk mit dem Tau des himmlischen Befriedens.

Was sie singen ist für alle Ohren süss und wunderschön; ihr Sich das Selige Gewähren steckt in allen Winden Lebensbrünstige an und blüht in ihrem Glühen nach gerechtem Ausgang eines Abenteuers von so sonderbarer Dichte und so schwer gewognem Klang, dass sich darob die Zweige des Gedeihens bis zum Gehtnichtmehr verbiegen. Rast in Unrast, Glück im Unglück, Trautheit unter Trauten Bin Ich ihnen in holdseliger Gewähr und weisem Nicken, wenn sie stürmend wie die Windsbraut wild voran den Urgrund Meiner Gründe in sich spüren. Hefe Bin Ich höherer Art im lichterfüllten Teich der Seinslust und der Kunst, im Seien restlos aufzugehn.

1.10

Allem wohnt Bewusstsein inne, das sich klären will im Auferstehn zum Sonnenhaften, Allverständigen und Guten. So erklärt sich jeden Menschenwesens Drang nach Übersicht, geschärftem Blick und Selbstverstehn. Gewöhnlichem will Ungewöhnliches entspriessen, Sachlichem zutiefst Beweg-tes, das im Handeln Wandeln auch bewirkt zum Seinsgefälligeren, Liebenwürdigen und Gloriosen. Einer neuen Würde strebt das Sinnen zu, wenn es versucht, im Bessern sich zu etablieren und die Ränke hinter sich zu lassen, die ihm nur den Trott im Kreis des Unbefriedetseins gewährten.

Bewusstsein aber ist Essenz von Mir. Es trägt das Siegel des vollendeten Ergebens in ein Allgemeines, Hochgebenedeites, das Ich Bin in jeder Weise des Erscheinens. Mehr ist dir denn nicht vonnöten, als in dich zu gehn, damit du in Mir bist geboren und geborgen, wohlgefällig Meinem Sein und wirkungsvoll in jeder deiner Taten. Das seinserfüllte Handeln atmet Klugheit und Gerechtigkeit, Besonnenheit und weises Sich-ans-Wesentliche-Halten, das von Fall zu Fall sich ziemt. Es durchschaut die Dinge, die es im Berühren auch verehrt als Meines Lichtes Gegenwart und Meines Gegenwärtigseins Vermehren. Gewollt und feurig trägt das Seinsbewusste das Gewordene voran und immer weiter ins Vollendete, das Meinem Bild entspricht von ihm.

Vor Urzeit schon hab Ich die Dinge ausgerufen, die nun als Werdendes an Mir vorüberziehn. Ich schaue dich und schaue Mich in dir als Kämpfender und Siegender um das Bewusstsein das Ich habe. Strahlend und erlöst Bin Ich in deinem Dich Erlösen von der Sinne Wahn, die dich im Irdischen im Kreise führen. Aufbruch heisst, Zerbrechen einer Meinung, die das Unbekannte, Unerfahrne nicht in ihre Rechnung einbezieht und daran scheitert, selbstbewusst das Halbe als das Ganze zu erklären. Nur in Meinem Blicke rundet sich das Bild der Welt zur Wahrheit in sich selbst und rundet sich der Kreis, den jedes Wesen in Äonen um sich weitet, bis es in der Einsicht und im Sich in Mich Ergeben das Begonnene beschliesst, als Werk vollendeten Bewährens.

1.11

Treu Meinem Werk beharr Ich wie der Künstler bis zum letzten auf der zündenden Idee, die Mich zum Tätigsein gerufen. Was Ich begonnen, lass Ich nimmer los und steh ihm bei in Hangen, Bangen und Erlösen. Wie die Glucke sammle Ich die Kinder Meiner Künste unter Mein Mich-selbst Bewundern und bewahre sie in Meiner Güte, Meinem Opfersinn und Meiner Tugend des Beharrens auf Vollendung Meines Tuns. Stets greif Ich Neues auf im weiterführenden Bedenken und befruchte es am schon Erreichten in der Tat. Am Wuchtigen find Ich Bezähmen, am Feinen Zartheit des beglückten Tändelns in der Zeitenruh. Nur Wonne, Wesenhaftigkeit und Freiheit des Gestaltens will Ich Mir gewähren.

Von höchsten Höhn bis zu den Menschentiefen perlt der Fluss der Künste silberhell dahin, die Geister zu beleben und belehren und bezaubern und mit seinem Blinken ins Bewundern zu versetzen, liebevoll und wahr. Wie erlöst vom Kindbett darf sich dann der Unerbittliche in seinem Ruhn bewahren vor dem Bildwerk, dem er seine Kraft und Treue leistete wie einen Eid vor dem Unendlichen, das Endliche in Würde zu bestehn. Das Fabelhafte bindet aller Augensterne Seinsbewundern und bewegt der Herzen unvermitteltes Begreifen in der andachtvollen Stille, die der Raum gewährt.

Von Mass und Mitte träumen ist ein selig Unterfangen, eh das Neue, nie Erreichte sich beginnt zu regen. Dann ist Leichtigkeit am schwersten zu erzielen, Grazie gebiert sich aus Verzicht und reinem Hoffen auf vollendetes Gelingen in der Gunst des Augenblicks, die alle Schönheit lässt sich of-fenbaren. Heiterkeit und Strenge geben sich die Hand im Unerklärlichen, das aus Geformtem leisen Singens sich erhebt, den Wohlgelaunten zu er-freun und seinem Leben Sinngehalt, Bedeuten und Erlangen zu gewähren.

Wirklichkeit gewinnen kann man nur in Mir. Und so muss das Wirkliche zuerst aus Meinen Quellen fliessen, muss den Raum durchmessen vom Unendlichen ins Zeitliche und muss in diesem unerschrocken vor dem Ewigen bestehn.

1.12

Wo‘s lang geht, geht's auch quer und wo der Menschenwille sich sein Liedchen singt allein auf Meinen Fluren, blockiert sich vieles und bleibt als ein Widerspenstiges am Wegrand stehn. Entropie ist nicht die Weise Meines Mich Betragens; den Kräfteschwall zu bündeln Bin Ich hier, um dann mit blitzender Gewalt darein zu fahren. Die Menschen, Mächte, Throne sind Mir untertan und können sich nicht rühren ohne Meinen Einfluss im Begründen ihrer Sphären. Wie sollt Ich sie sich selber überlassen, wo noch ihr Unvollendetsein wie das von Kindern ihres Trachtens Fülle ist, ganz sonderlich im Reich der Menschenwesen. Ein Hauch von Güte mag sie streifen und er ist von Mir; ein wiederholtes Pochen an ihr flatterndes Gewissen und es ist von Meiner Hand getan zum Wohl des Weltgewissens,