Die Musikinstrumente der Bibel - Jochen Schneider - E-Book

Die Musikinstrumente der Bibel E-Book

Jochen Schneider

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Beschreibung

Symbole sind mehr als nur einfache Gegenstände oder Zeichen. Es sind oft Bilder, Erkennungszeichen und Bedeutungsträger, hinter denen ein tieferer Sinn steht, die stellvertretend für etwas nicht Wahrnehmbares wie Gedanken oder den Glauben stehen. Sie haben eine bestimmte Bedeutung, sie vermitteln eine Information, die mit den Sinnen nicht direkt wahrnehmbar ist. Und oft lösen sie auch bestimmte Gefühle aus. Gott bedient sich in Seinem Wort an uns oft verschiedener Symbole. Er möchte uns auf diesem Weg ganz Bestimmtes - zu unseren Gunsten - von Seinem souveränen Wesen (Heiligkeit und Liebe) mitteilen. Gott möchte mit uns Gemeinschaft haben. Damit wir mit Ihm Gemeinschaft haben können, müssen wir Seine Gedanken und Sein Wort verstehen und lieben lernen, gehorsam sein und Ihm entsprechen, Ihm ähnlich werden. Die Instrumente die uns Gott in Seinem Wort vorstellt, sind solche Symbole (mit Ausnahme der sogenannten Danielschen Instrumente). Bei dem Studium der Musikinstrumente der Bibel lernen wir etwas von dem Willen Gottes kennen, und wir lernen ein stückweit die Gesinnung des natürlichen Menschen kennen. Das Erforschen dieser Sinnbilder war mir zum Segen - die Weisheit Gottes, Seine Heiligkeit, Gnade und Liebe ließ mir die Person des Herrn Jesus Christus, des Sohnes Gottes, größer und wunderbar werden. Und das wünsche ich von Herzen meinen Lesern.

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Weiter sind erschienen:

ISBN9783739221168:Von Christus getragen, und wachsen in der Erkenntnis der Herrlichkeit Seines wunderbaren Namens.ISBN9783739222790:Die Botschaft der 11 Gewürze der Bibel, die auf Christus und Sein Werk hinweisen.

Die Bibelstellen werden angeführt nach der „Elberfelder Übersetzung“

(Edition Christliche Schriftenverbreitung Hückeswagen, 2003).

Inhaltsverzeichnis

Vorwort.

Allgemeines über die Musik im biblischen Kontext.

Die in der Bibel erwähnten Instrumente und ihre geistliche Bedeutung:

3.1. Ugaw, Panflöte.

3.2. Kinnor, Harfe.

3.3. Asor, Zehnsait, Harfe.

3.4. Nebel, Harfe.

3.5. Tselatsal und Metseleth, Zimbeln.

3.6. Menana, Sistrum.

3.7. Chalil und Aulos, Schalmeien.

3.8. Toph, Tamburin.

3.9. Shaliysh, Triangel.

3.10. Chatsotserah, Trompete.

3.11. Schofar, Posaune.

3.12. Salpigx, Trompete/Posaune.

3.13. Paamon und Metsillah, Glöckchen und Schelle.

Danielische Instrumente:

Vorwort:

Symbole sind ganz allgemein mehr als nur einfache Gegenstände oder Zeichen oder Gesten. Es sind oft Bedeutungsträger, hinter denen ein tieferer Sinn steht, die stellvertretend für etwas nicht Wahrnehmbares wie Gedanken oder den Glauben stehen, oder sie fassen Prozesse beziehungsweise Ereignisse einfach zusammen. Sie werden gezielt benutzt, sie vermitteln eine Information, die mit den Sinnen nicht direkt wahrnehmbar ist. Und oft lösen sie auch bestimmte Gefühle aus.

Gott redet zu den Menschen durch die Bibel. Er bedient sich in Seinem Wort recht häufig verschiedener Symbole. Er möchte uns auf diesem Weg ganz Bestimmtes - zu unseren Gunsten - von Seinem souveränen Wesen (Heiligkeit und Liebe) mitteilen. Gott möchte mit uns Gemeinschaft haben. Damit wir mit Ihm Gemeinschaft haben können, müssen wir Seine Gedanken und Sein Wort verstehen und lieben lernen. Glauben wir Seinem guten Wort und Hören, werden wir nicht nur mit Freude und Frieden des Herzens gesegnet sein, wir werden Ihm mehr entsprechen, als Seine Nachahmer Ihm ähnlich werden.

Die Instrumente die uns Gott in Seinem Wort vorstellt, sind solche Symbole (mit Ausnahme der sogenannten Danielschen Instrumente). Bei dem Studium der Musikinstrumente der Bibel lernen wir etwas von dem Willen Gottes kennen, und wir lernen ein stückweit die Gesinnung des Menschen kennen.

Das Erforschen dieser gegenständlichen Symbole war mir zum Segen. Die Weisheit Gottes, Seine Heiligkeit, Gnade und Liebe ließ mir die Person des Herrn Jesus Christus, des Sohnes Gottes, größer und wunderbar werden - Er allein ist der eine Mittler zwischen Gott und Menschen. Von ganzem Herzen wünsche ich jedem meiner Leser, dass auch ihm die Person des Menschen Jesus Christus größer und wunderbar wird und er den reichen Segen Gottes erfährt.

Jochen Schneider

Allgemeines über die Musik im biblischen Kontext.

Die Bibel ist das Wort Gottes an uns! Sie ist - und mit diesem Thema wollen wir uns hier ausführlich beschäftigen - die wichtigste und reichste Quelle für das Wissen über das musikalische Leben im alten Israel bis zur Rückkehr der Juden1 aus dem Babylonischen Exil. Sie zeigt ein lebendiges Bild der frühen jüdischen Musikkultur und sie wird durch mehrere Zusatzquellen ergänzt: archäologische Ausgrabungen von Musikinstrumenten und von Abbildungen musikalischer Szenen, vergleichbares Material aus benachbarten Kulturen sowie historische Quellen wie die Schriften von Philo2, Flavius Josephus3, die Apokryphen4 und die Mischna5 geben Einblicke über ihre Ursprung, Gestalt und Funktion.

Es ist kaum möglich, die biblischen Zeugnisse über Musik chronologisch genau einzuordnen, da oft in einer relativ späten Quelle bestimmte Ereignisse einer früheren Periode zugeordnet werden. Ein Beispiel dafür ist der Bericht des Chronisten (nach 538 v.Chr.) über die Aufstellung der Tempelmusik und der herausragende Status der levitischen Sänger durch König David (etwa 1040 - 970 v.Chr.).

Die Musik, das Spielen auf Instrumenten, war offensichtlich schon immer im Herzen Gottes gewesen. Der Mensch musste das nicht erst erfinden. Wir finden in der Bibel zwei Hinweise: In Hesekiel 28,12.13 steht geschrieben: "Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sprich zu ihm: ...". Der wegen seines Reichtums stolze und vor Gott überhebliche König von Tyrus ist hier ein deutlicher Typus auf Satan. "... So spricht der Herr, HERR: Der du das Bild der Vollendung warst, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit, du warst in Eden, dem Garten Gottes; allerlei Edelgestein war deine Decke: Sardis, Topas und Diamant; Chrysolith, Onyx und Jaspis, Saphir, Karfunkel und Smaragd; und aus Gold war das Kunstwerk deiner Einfassungen und deiner Höhlungen bei dir; an dem Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet." Für die in unserer Bibelübersetzung benutzten Worte "Einfassung" und "Höhlung" stehen im Hebräischen die Worte (transkribiert6) "neqeb" und "toph". Andere Übersetzungen benutzen hierfür (auch mit anderer Interpunktion, z.B. Elberfelder, Luther, KJV, Vulgata) die Worte "Röhre", "Flöte" oder "Pfeife" und "Tamburin" oder "Pauke". Die aus dem Grundtext übersetzte Elberfelder Bibel7 schreibt: "... und Gold. Das Kunstwerk deiner Tamburine und deiner Pfeifen war bei dir; an dem Tage, da du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet."

was prepared that you were created in the day in you and of your pipes of your tabrets the craftmanship

"Neqeb" ist gleichzeitig auch ein Fachbegriff der Juwelierarbeit und er bezeichnet nach Hieronymus8 eine Fassung für einen Edelstein. Das kann darauf hindeuten, dass diese Instrumente ganz aus Gold gemacht und mit Edelsteinen kostbar verziert waren.

In der Parallelstelle, in Jesaja 14,11 lesen wir: "... hinabgestürzt ist ... das Rauschen deiner Harfen." Das bezieht sich auf den König von Babel und seinen Hochmut als Herrscher über die damals bekannte Welt und seiner Auflehnung gegen Gott. Er ist ebenso ein Typus auf Satan, dem Fürsten der Gewalt der Luft und dieser Welt (Eph 2,2; Joh 12,31; 14,30; 16,11).

Beide Bibelstellen verweisen uns in die Ewigkeit, in Geschehnisse, die vor unserer Zeitrechnung lagen. Folgen wir dieser Übersetzung, dann waren das die ersten drei Instrumente, und die hat Gott gemacht: die Flöte, das Instrument für die Melodie, und das Tamburin für den Rhythmus und für die sanften, ruhigen Klänge die "Harfe Gottes" (Off 15,2).

Edelsteine, die wertvollsten Dinge auf der Erde, und Gold, das kostbarste Edelmetall, sind Reichtümer seit dem Augenblick, als Gott im Anfang die Himmel und die Erde schuf (1.Mo 1,1). Es sind Dinge die für Gott wertvoll sind, denn sie zeugen von Seinen Herrlichkeiten. Gold wird gebraucht um auf das hinzuweisen was Gott gehört und was göttliche Gerechtigkeit bedeutet, Edelsteine versinnbildlichen Sein Gnade in denen, die durch den Glauben an Ihn Heilige geworden sind (2.Mo 28,17-20; Mal 3,17: "Eigentum bzw. Sondereigentum"; "Gottes Juwelen", engl. u. franz. Üb. J.N.Darby). Wie diese Kostbarkeiten, mit denen der "schirmende und gesalbte Cherub" anfangs "bekleidet" war, von der Herrlichkeit Gottes zeugen und sie repräsentieren sollte, so sollten diese Instrumente - die Musik - gewiss der Anbetung Gottes dienen. Gott wollte sich also schon immer offenbaren und Er gab Seinen "Menschenkindern" (Spr 8,31) Mittel zur Hand, mit denen sie Ihm Ehre bringen sollten.

Wir finden häufig im Wort Gottes Edelsteine und Musik und Instrumente nebeneinander gestellt, und zwar immer bei besonderen, zentralen Ereignissen die im Zusammenhang mit der Herrlichkeit Gottes einerseits und die Ihm dargebrachte Ehre andererseits stehen:

Die soeben betrachteten Stellen, als der Engelfürst einmal von Gott eingesetzt worden war um die Erde zum Bewohnen für Menschen und als einen Ort der Anbetung vorzubereiten

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(vgl. Mt 4,9; Lk 4,6).

Nach der Rettung Seines Volkes Israel, das Gott für sich abgesondert hat, und direkt anschließend in Verbindung mit dem Bau der Stiftshütte, die Grundlage dafür bildete, dass ein Mensch Gott nahen kann (2.Mo 15,20)

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.

König David sammelte vorbereitend für den Tempel Edelsteine (1.Chr 29,2) und organisierte die Tempelmusik (1.Chr 15; 16; 25; 2.Chr 29,25). Sein Sohn, König Salomo, verwendete die Edelsteine beim Tempelbau (2.Chr 3,6) und die Instrumente kamen bei der Einweihungsfeier zum Einsatz (2.Chr 5).

Die Erlösten werden von der Erde in die himmlische Herrlichkeit entrückt werden. Vor dem Thron Gottes, dem Herrn Jesus Christus, singen sie Ihrem Herrn ein neues Lied, "das Lied des Lammes", und begleiten den Gesang mit Harfenmusik (Off 5,8-10.14). Und in Offenbarung 21,9 - 22,5 werden die Gläubigen der Gnadenzeit kollektiv als das himmlische Jerusalem gesehen, gegründet auf zwölf Edelsteinen, die wiederum Bezug zu den zwölf Aposteln haben (vgl. Eph 2,20).

Wir können also sagen, dass Gott die Musik "erfunden" und sie auf Melodie und Rhythmus festgelegt hat, die auf Blas- und Saiteninstrumente gespielt werden soll. Musik ist also grundsätzlich etwas Gutes. Es gab sie schon vor dem Sündenfall - im Himmel. Das heißt, dass die Musik als ein Mittel genutzt werden soll, das die Ehre Gottes mehrt, bezeugt durch Seine Geschöpfe11.

Nach dem Sündenfall berichtet uns Gottes Wort von Jubal12. Sein Name ist gleichbedeutend mit dem hebräischen "jobel", das in der Bibel 27-mal vorkommt13. Jubal ist in der sechsten Generation ein Nachkommen Kains - des Brudermörders - (1.Mo 4,8). Er ist der zweite Sohn von Lamech - dem Polygamist und Mörder (1.Mo 4,19.23.24) - und Ada. Er ist der Urvater der Musiker. In 1. Mose 4,21 heißt es, "... Jubal; dieser war der Vater all derer, die mit der Laute14 und der Flöte15 umgehen". Es handelte sich um Saiten- und Blasinstrumente. Die Bibel schreibt Jubal nicht zu die Musikinstrumente erfunden zu haben, sie stellt fest, dass er sie benutzte, er war der Erste. Hatte Jubal diese Instrumente bauen und spielen können, dann nur, weil Gott ihm diese Fähigkeiten in Seiner Gnade geschenkt hat. Jubal sollte der Gnade Gottes dankbar gewesen sein und die ihm verliehe Gabe zu Gottes Ehre nutzen. Aber das tat er nicht. Das Gegenteil war der Fall; der Mensch ehrte sich selbst mit der Musik und ließ sich wegen seiner besonderen Fähigkeit ehren.

In 1. Mose 4,1-24 finden wir Menschen und ihre Leistungen ohne Gott. Sie waren "vom Angesicht des HERRN weggegangen". Bei ihnen finden wir wenig bis nichts Lobenswertes, sondern vielmehr ein Leben ohne Gott. Deswegen empfinden sie in ihrem Inneren eine gewisse unerklärliche Leere, die sie auszufüllen versuchen. Sie fingen an sich Städte zu bauen, wurden Viehzüchter, lernten das Handwerk und sie erfanden die Kunst. Nicht, dass diese Dinge schlecht sind, aber wir müssen feststellen, dass das die direkte Folge eines Lebens ohne Gott war. Die Menschen begannen sich mit »fröhlicher Verzweiflung« selbst zu feiern und sie konnten sich durch die Musik eine gewisse innere Befriedigung verschaffen. Denn die Musik spricht wie kaum etwas anderes so gezielt und komplett den ganzen Menschen an, der aus Geist16, Seele17 und Leib18 besteht (1.Thes 5,23).

Bei Vokalmusik nimmt der Geist den Text auf, verinnerlicht ihn und prägt den Menschen, die Seele steht in Verbindung mit den Gefühlen und reagiert auf Harmonie und Melodie und der Leib reagiert auf den Rhythmus. Ihr Wirkungsbereich erstreckt sich von totaler Entspannung und Beruhigung bis zur völligen Ekstase19, die auch zum Tod führen kann. Das was Gott zum Guten erdachte pervertierte bis hin zum festen Bestandteil bei Trinkgelagen und Kriegen, Götzendiensten und Orgien, Okkultismus, Prostitution und Verführungen verschiedenster Art. Dieser Missbrauch gehört zu den Charaktereigenschaften der gottlosen Menschen, er wird bis an das Ende der Gnadenzeit fortdauern (Off 18,21-24). Die unsterbliche Seele, die Gott dem Menschen eingehaucht hat (1.Mo 2,6), verlangt nach göttlichen Dingen. Sie weiß um das Ewige (Pred 3,11) - aber der Mensch hat viele Ränke20 gegen seinen Schöpfer gesucht (Pred 7,29).

Erst zu Lebzeiten Moses (etwa 1467-1347 v.Chr.) werden Musikinstrumente und Gesang zur Ehre Gottes biblisch erwähnt. Und das erst nachdem Gott, der HERR, aus Gnade die Nachkommen der Söhne Jakobs als Sein Volk auf Erden auserwählt und berufen, sie der Macht des Pharao entrissen und aus seinem Machtbereich herausgeführt hatte21. Als ein befreites Volk konnten sie singen und spielen und tanzen (2.Mo 15,1.20). So dankte das irdische Volk Gottes seinem HERRN und rühmte Seinen Namen. Sie priesen Ihn für ihre Rettung. Der alte Patriarch Jakob harrte noch auf die Rettung des HERRN (1.Mo 49,18), das Volk feierte den Retter (2.Mo 15,2). Sie wollten den "Herrlichen in Heiligkeit" verherrlichen22 und Ihm "eine Wohnung", ein Heiligtum machen (15,11.1723).

Danach, während der vierzig Jahre des Volkes in der Wüste Arabiens, bis zur Zeit der israelitischen Könige, finden wir in der Bibel keinen Hinweis mehr auf Musik zum Lobpreis Gottes. Bei den Instrumenten, die nach dem Zeugnis der Bibel in dieser Zeit benutzt wurden, handelt es sich in der Hauptsache um die zwei silbernen Trompeten (4.Mo 10; heb. Chatsotserah) und um die Posaune (heb. Schofar). Sie dienten verschiedener Signalgebung; das "Toph", die Tamburin, wird während dieser Zeit nur in 2. Mose 15,20 erwähnt.

Erst David, der Mann den Gott zum König über Israel wählte, weil er nach Seinem Herzen war, führte die Musik zur Ehre Gottes offiziell ein. Er verstand es die Musik zu heiltherapeutischen Zwecken einzusetzen (1.Sam 16,14-23; 18,10). Er war Sänger, Spieler und Komponist, er war der "liebliche in den Gesängen Israels" (2.Sam 23,1). Er setzte die Tempelmusik ein, organisierte sie und er erfand eine Vielzahl von Musikinstrumenten (1.Chr 23,5; 2.Chr 29,26; Amos 6,5).

Innerhalb der Christenheit ist der Verfall von Musik und ihr Missbrauch auch zu erkennen, weg von dem Gott wohlgefälligen Lobpreis, hin zu menschengefälligen Religionsliedern. Unzählige Liedtexte stehen in erschreckendem Maß im Widerspruch zu dem inspirierten Wort Gottes, sie sind Teil einer kollektiven Irrlehre und über die Maßen geeignet den Menschen von der Wahrheit Gottes fern zu halten. Den ersten Christen konnte die Welt trotz Ablehnung noch ein schönes Zeugnis ausstellen. So weiß man zum Beispiel von einem Brief von Plinus dem Jüngeren24 an Kaiser Trajan25, in dem er sich über den wahren christlichen Gesang äußerte (Zitat): »Sie versicherten übrigens, ihre ganze Schuld oder Verfehlung habe darin bestanden, dass sie immer an einem festgesetzten Tag vor Sonnenaufgang zusammenkamen, Christus wie einem Gott ein Lied darbrachten, im Wechselgesang, ...«26. Und etwa ein Jahrhundert später wurde Schritt für Schritt die göttliche Wahrheit beiseite gesetzt und die Religion, die Torheit der "Weisheit der Welt" in den Mittelpunkt gerückt. Schon der Apostel Paulus27 hatte diese Tendenz erkannt und schrieb an die Korinther und zitierte den Propheten Jesaja: "»Ich will die Weisheit der Weisen vernichten, und den Verstand der Verständigen will ich wegtun«. Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Schulstreiter (od. Wortstreiter) dieses Zeitlaufs?" (1.Kor 1,18-20; Jes 29,14). Und wenig später warnt auch der Apostel Johannes die Gläubigen vor antichristlichen Tendenzen, vor Verführern und Irrlehrern und dem Götzendienst (1.u.2.Joh.). Walter Blankenburg zitiert eine Aussage von Clemens Alexandrinus28: »Wenn auch du in den Chor der Engel aufgenommen werden willst, so singe mit der Kirche«29. Und weiter: »Bezeichnend ist, dass das Wort "Chor" in der frühen Kirche häufig gleichbedeutend mit Kirche (ekklesia) verwendet wird.« Die Abkehr von dem inspirierten Wort Gottes ist eindeutig: Die Bibel kennt keinen Engelchor. Es ist eine falsche, törichte, menschliche Idee, eben Bestandteil der sogenannten christlichen Religion. Engel sind mächtige Geschöpfe, Starke, himmlische Wesen, "dienstbare Geister" (Heb 1,7.14; vgl. Ps 91,11.12). In der Bibel findet sich auch kein Hinweis, dass wir irgendwie Gemeinschaft mit diesen "Boten Gottes" hätten. Im Gegenteil: Die Gläubigen, die von neuem Geborenen, die aus Gnade durch den Glauben Erretteten (Joh 3,3; Eph 2,8) werden "beisitzende Richter" gegen die Engel sein die sich versündigt haben (Joh 5,22; 1.Kor 6,3). Mit dieser unbewiesen weil unwahren These von Clemens wird den Menschen auch suggeriert, dass sie, um in den Himmel kommen zu können, Mitglied dieser Kirche sein müssen. Und das ist sektiererisch!

Über Musikinstrumente im NT, zur Zeit der Versammlung Gottes auf Erden, Gottes himmlisches Volk, finden wir nur sehr wenig und in Verbindung mit Christus und den Seinen gar nichts. Dafür finden wir wichtiges über den Gesang zur Ehre Gottes:

1. Das Werk des Herrn Jesus zur Verherrlichung Gottes, des Vaters, und zur Erlösung und Errettung von Verlorenen und Sündern, begann mit einem Loblied - von Instrumenten lesen wir nichts: "Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg" (Mt. 26,30; Mk. 14,26).

Diesen Zusammenhang von Lobliedern der Kinder Gottes und dem Werk des Herrn stellt auch der Hebräerbrief, Kap. 2,11-15 deutlich heraus: "Denn sowohl der, der heiligt, als auch die, die geheiligt werden, sind alle von einem; um welcher Ursache willen er sich nicht schämt, sie Brüder zu nennen, indem er spricht: Ich will deinen Namen meinen Brüdern kundtun; inmitten der Versammlung will ich dir lobsingen. Und wiederum: Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen. Und wiederum: Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat. Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran teilgenommen, damit er durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren". Dieses Zitat in Vers 12 aus Psalm 22,23 kündet den Wechsel von der Kreuzigung des Herrn zu Seiner Auferstehung aus den Toten an. Das Gericht Gottes an Seinem Sohn der Sünde wegen ist vollbracht. Durch Sein Werk erkennen Gläubige heute Gott als ihren Vater, und sie erkennen den Vater nur durch Ihn (Mt 11,27; Lk 10,22; Joh 20,17). Der Herr Jesus erduldete das Kreuz wegen der vor Ihm liegenden Freude (Heb 12,2). Und die Seinen sind der Gegenstand Seiner Freude. Wir stehen heute hinter dem vollbrachten ewigen Werk. Das Werk des Herrn ist für uns der Gegenstand unserer Freude, denn dadurch sind wir geistlicherweise heute schon "versetzt in das Reich des Sohnes seiner (Gottes) Liebe" (Kol 1,13) und sind gesegnet "mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus" (Eph 1,3). Darum singen wir ehrfurchtsvoll und aus vollem Herzen Lob- und Danklieder (und keine Klagelieder) und besonders geistliche Lieder30.

2. Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Korinther, dass der Lobgesang geistlich sein soll und dass er verständlich sein soll. Er schreibt: "Was ist es nun? ... ich will lobsingen mit dem Geist, ich will aber auch lobsingen mit dem Verstand" (14,15). Das bedeutet, wie aus dem Kontext erkennbar ist, dass bei allen Zusammenkünften der Kinder Gottes (nicht nur wenn sie als Versammlung Gottes zusammengekommen sind) auch die Erbauung und die Auferbauung der Anwesenden nicht außer Acht gelassen werden darf. Der Lobgesang muss für jedermann verständlich und sein Text in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes sein. Schließlich muss ein jeder doch ein "Amen" bekunden können. Geistlicher Lobgesang soll vor allem das Herz Gottes erfreuen; er soll die Liebe des Vaters und die Herrlichkeit des Sohnes bezeugen. Wenn dieser Lobgesang, der geistliche Text, auch die Herzen der Gläubigen bewegt - und nicht Melodie und Rhythmus, Harmonie und großes Orchester -, dann stehen sie richtig.

3. Aus Apostelgeschichte 16,19-25 lernen wir, dass ein Gläubiger zu aller Zeit und in jeder Lage seinem Gott singen kann. Paulus und Silas waren, nachdem sie mit Ruten viele Schläge erhalten hatten, in das innerste Gefängnis geworfen und ihre Füße fest in den Stock geschlossen worden: "Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; die Gefangenen aber hörten ihnen zu". Es ist wunderbar wenn man das kann. Wir sollten uns mehr darin üben. Herz und Sinn werden von den widrigen Umständen ab- und zum Betrachten der Liebe und Gnade des Herrn hingelenkt. Und die Herrlichkeiten des Herrn Jesus besingen ist zweifelsohne auch ein geeignetes Mittel Ungläubigen vom Heiland zu erzählen. Nur: der geistliche Liedtext, die gute Botschaft, muss klar verständlich sein, das Übrige muss sekundär bleiben.

4. Die Stelle in Epheser 5,18b-21, "... werdet mit dem Geist31 erfüllt, redend zueinander32 in Psalmen33 und Lobliedern34 und geistlichen Liedern35, singend36 und spielend37 dem Herrn in eurem Herzen", ermuntert jeden einzelnen Gläubigen für sich selbst, persönlich, nicht öffentlich, Gott ein Lob- und Danklied zu "spielen". Inhalt dieses Liedes soll nüchtern und ehrfurchtsvoll die Liebe und Gnade Gottes sein, sodass auch der Herr Jesus Christus Sein "Amen" dazu geben kann.

Die vergleichbare Stelle in Kolosser 3,16, "Lasst das Wort38 des Christus reichlich in euch wohnen39, indem ihr in aller Weisheit euch gegenseitig lehrt40 und ermahnt41 mit Psalmen33, Lobliedern34 und geistlichen Liedern35, Gott singend36 in euren Herzen in Gnade42", ermuntert uns, dass das ganze Wort im Herzen nicht nur verwahrt und bewegt werden soll, es soll ausgelebt werden, zum Wohl der Glaubensgeschwister.

Es ist nie anders gewesen, als dass Gott die Instrumente und die Musik für den Menschen und zu Seiner Ehre ersonnen hat. Trotzdem wir in schwierigen, in überaus gottlosen und Gott lästernden Zeiten leben, in einer Atmosphäre überströmender Sünde, ist es - Gott sei Dank! - grundsätzlich jedem Menschen möglich Gott zu ehren, auch mit Musik. Gott ehren heißt nichts anderes als Ihm in Ehrfurcht gehorsam zu sein. Das höchste Maß Gott zu ehren drückt sich in wahrhaftiger Anbetung aus, einer Anbetung Gottes des Vaters und des Sohnes aus wahrhaftigem Herzen in Geist und Wahrheit (Joh 4,23.24; 5,23). Das ist ausnahmslos nur den Menschen möglich, die Gott als heilig und gerecht anerkennen, die Sein Urteil über die Sünde und ihre eigene Sündhaftigkeit und Sünden bekennen und die errettende Gnade Gottes für sich selbst in Anspruch nehmen: »O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig! Du bist gerecht, ich habe zu Recht das Gericht verdient« (Lk 18,13; 23,40-43). In diesen Menschen wohnt Gott, der Heilige Geist (1.Kor 6,19). Es sind Gläubige im Sinn der Bibel (!) - nicht nach Definition einer Religion. Sie sind aus Gnade errettet und befreit von Sünde, Tod und Teufel. Sie sind nicht allein errettet um nie wieder verloren zu gehen, nein (!), sie sind auch erlöst um Gott anzubeten, wie es Ihm, dem Heiligen, gefällt und annehmbar ist.

Vor Gott ist Echtheit gefordert, die Wahrhaftigkeit des Herzens: "Alles ist bloß und aufgedeckt vor Seinen Augen" und Er ist "zu rein von Augen, um Böses zu sehen" (Heb 4,13; Hab 1,13). Das Wissen um die Heiligkeit Gottes bewirkt Ehrfurcht und das Wissen um Seine ewige Liebe bewirkt Gegenliebe, Dankbarkeit, Gehorsam und Demut. Diese Elemente haben ihren Platz in der Anbetung und finden sich in geistlichen Liedern wieder. B. Peters schreibt in einem Artikel: »Besser einige unbeholfene Worte des Dankes stammeln, wenn sie aus einem aufrichtigen Herzen kommen, als mit einem fetten Herzen dröhnende Choräle singen ... Alles was nicht aus Glauben geschieht ist Sünde, auch der Gesang der schönsten Anbetungslieder.« Und weiter schreibt er: »Neutestamentliche Anbetung hängt in keiner Weise am Gebrauch von Musikinstrumenten. Sie hängt nicht an äußerlichen Dingen wie Ort und Form. Das ist alttestamentlich. Die Juden mussten in Jerusalem anbeten; ihnen wurde der Gebrauch von Zimbeln und Posaunen für den Tempeldienst aufgetragen. Wo fände sich im Neuen Testament eine ähnliche Anweisung? Wenn wir keine Instrumente haben oder nicht so musikalisch sind, braucht deswegen die Anbetung nicht im Geringsten zu leiden. Lieben und fürchten wir hingegen Gott nicht, ist die Anbetung gestorben. Musik kann dann diesen erschütternden Sachverhalt nur noch zudecken. Können wir das im Ernst wollen? ... Mit dem Kommen des Herrn änderte sich alles, auch die Anbetung. Vor Seinem Kommen war die Anbetung eine Sache des richtigen Ortes, der richtigen Zeit und der richtigen Ordnungen. Man musste in Jerusalem anbeten und dabei die rechten Gebetszeiten einhalten, und dazu mussten die Priester ganz bestimmte Gewänder tragen und die vorgeschriebenen Instrumente spielen. Seit der Sohn Gottes gekommen ist und Sein Heilswerk vollbraucht hat, gilt: "Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten (Joh 4,24). ...

Die Anbetung soll Gott ehren,

nicht den Anbeter beglücken. ...

Es ist eine der schlimmsten Verwirrungen, die es überhaupt geben kann, wenn ausgerechnet die Anbetung zu einem Anlass degradiert wird, bei dem der Christ seine frommen oder erhabenen, auf alle Fälle beglückenden Gefühle zelebriert.«43

Und C.H. Spurgeon44