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Das Lesen der Bibel ist immer nützlich und gesegnet. Sich mit ganzem Herzen mit dem Wort Gottes zu beschäftigen, öffnet uns den Blick in das liebende Vaterherz Gottes, es zeigt uns, dass wir mitten im Strom der Gnade stehen und es lässt uns in der Erkenntnis des wunderbaren Namens des Herrn Jesus Christus wachsen. Wir treten ein in die Gemeinschaft mit Gott und haben Teil an Seinen Gedanken und Plänen - doch wir erkennen und wissen nur Teile eines großen Ganzen. Gott teilt uns nur wichtiges und für uns nur erfassbares mit! Er zeigt den Menschen wie er wirklich ist, Er stellt uns Sein irdisches Volk, Israel, vor und Sein Walten mit ihm, Er offenbart uns, wie Er sich in Christus ein himmlisches Volk, ein Volk für Seinen Namen, sammelt und vor allen und allem stellt Er uns die kostbare Person des Herrn Jesus Christus, des Sohnes Seiner Liebe, und Sein Werk vor unserem Herzen - ". denn durch Ihn und für Ihn sind alle Dinge geschaffen. In Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig." Kolosser-Brief, 1,12-20; 2,9. Vieles drückt Gott in Seinem Wort in der Sprache der Symbole aus. Diese kann man deuten. Es gilt, in Abhängigkeit von Gott und unter Gebet nüchtern nachzuforschen. Niemals darf eine Auslegung einer Bibelstelle mit einer anderen kollidieren. Es war eine sehr gesegnete Zeit, sich über sechs Jahre intensiv mit der Heiligen Schrift zu beschäftigen. Vieles habe ich erfahren, vieles gelernt und war so oft sprachlos von der unfassbaren Größe und Weisheit und Macht meines guten Gottes. An dem Wenigen, dem Begrenzten, das ich von meinem Herrn empfangen habe, möchte ich Sie gerne teilhaben lassen. Ich wünsche von Herzen einem Jeden, dass ihm die herrliche Person meines Herrn Jesus Christus groß und größer wird. Die Gnade Gottes und der Segen des Herrn sei mit Ihnen. Jochen Schneider
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Seitenzahl: 330
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Steine und Mineralien.
Dorling Kindersley Verlag GmbH, München, 2009.
Prof.Dr. Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine.
BLV Buchverlag GmbH & Co.KG, München, 14. Auflage.
Dr. Andreas Landmann: Edelsteine und Mineralien.
Sammüller Kreativ GmbH, Edition XXL GmbH, Fränkisch-Crumbach, 2004.
Prof. Michael Zohary: Pflanzen der Bibel.
Calwer Verlag, Stuttgart, 1983.
Die Bibelstellen werden nach der „Elberfelder Übersetzung“
(Edition Christliche Schriftenverbreitung Hückeswagen, 2003) angeführt.
Eine breite Auslegung
der symbolischen Bedeutung
und Tragweite
der Schultersteine,
des Brustschilds
und des reinen goldenen Tisches
mit seinen Schaubroten
im 2. Buch Mose
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Vorwort
Einleitung
Israel, die Leviten und Aaron, der Hohepriester
2. Mose 28,1-4.39-43; 29; 30,30;
3. Mose 8; 9; 4. Mose 3; 8
Israel - aus dem Zeitlauf der Welt herausgerufen
Levi
Aaron
Jesus Christus, unser Herr
Kleider
Die Schultersteine des Gedächtnisses
2. Mose 28,7.9-14; 39,6.7
Der Onyx
Die Nahen und die Fernen
Das Brustschild des Gerichts
2. Mose 28,15-30; 39,8-21
Gott ist heilig und Gott ist Liebe - Die Liebe Jesu
Urim und Tummim
Verherrlicht in Ihm
Die perfekte Buchführung
- das „Buch des Lebens“
- das „Lebensbuch des Lammes“
Einheit und Verantwortlichkeit
Der reine goldene Tisch
2. Mose 25,23-30; 30,26.27; 37,10-16; 40,22
4. Mose 4,7.8
Die Grundlage der Gemeinschaft
Verborgene Herrlichkeiten
Die Brote des Angesichts
2. Mose 25,29.30; 37,16; 40,23
3. Mose 24,5-9; 4. Mose 4,7
Der Weizen und das Weizenkorn
Kein Sauerteig
Gemeinschaft verinnerlichen
Weihrauch
Die aufbewahrte Sabbatruhe
Trankopfer - Durch Leiden zur Freude
Gefäße aus reinem Gold
Schlusswort
Anhang
Ergänzung: Die perfekte Buchführung
- Die „Rolle des Buches“
- Das „Gedenkbuch“
- Übersicht über die erste und die zweite Auferstehung
- Das „Gerichtsbuch“
- „Bücher“
- Vorladung / Terminsache
- Ewige Haftbedingungen
Ich stellte mir die Frage ob und wie Christus die Seinen heute trägt. Wir wissen aus der Schrift, dass Er als der gute Hirte sowohl den Verirrten als auch den Verlorenen trägt (Mt 18,12; Lk 15,4). Als unser Herr hat Jesus auf dem Kreuz unsere Sünden getragen (1.Pet 2,24; Heb 9,28). Und wie viele Stellen finden wir im Alten Testament wo Er sowohl als mitfühlender und leidender Messias täglich die Last Seines irdischen Volkes trägt als auch den jüdischen Überrest als der Herrscher im 1000-jährigen Reich (Ps 68,20; Jes 46,4).
Doch heute ist Christus als der Sohn des Menschen verherrlicht im Himmel und wir lesen im speziellen nirgendwo, dass Er die Seinen dort "trägt". Er verwendet sich für uns weil Er "Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten" (Heb 7,28; 4,15). Aber wir lesen im Hebräerbrief auch, dass Er als der Sohn Gottes und Schöpfer und Erhalter alle Dinge durch das Wort Seiner Macht trägt (Kap. 1,3). "Alle Dinge", ist das nicht die Gesamtheit der Schöpfung, sind das nicht auch wir, die Menschen global? Und sind das nicht im besonderen auch die Seinen, wir, die Kinder Gottes? "Das Wort", ist das nicht die Bibel, die Heilige Schrift? "Seiner Macht", ist das nicht das "Ich will" des ewigen "Ich bin"? Demnach trägt Christus heute die Seinen mittels der Bibel, die Sein Wort ist.
Ich suchte weiter in Gottes Wort, denn dieses Ergebnis war mir zu allgemein. Was ist, wenn wir durch schlimme Ereignisse in unserem Leben gar nicht mehr fähig sind uns selber zu tragen? Wenn wir durch schier erdrückende Dinge in Familie, Beruf, Gesundheit und nicht zuletzt auch Stress innerhalb des Volkes Gottes so daniederliegen, dass das Leben nicht mehr aushaltbar scheint? Wie, auf welche Art und Weise ist mein Herr dann da um mich aufzuheben, mich zu tragen, mich zu stärken, mich auf meine Füße zu stellen und mich zu ermuntern mit Hoffnung und Freude, mit Ruhe und Frieden im Herzen in Seiner Nachfolge aufs neue loszugehen? Weil Er besorgt ist um mich, weil Ihm an mir liegt muss es in der Bibel eine Antwort geben, eine grundsätzliche und immer und für jeden gültige.
So lang mein Jesus lebt
und Seine Kraft mich trägt,
muss Furcht und Sorge von mir fliehn,
mein Herz in Lieb erglühn.
Drum blick ich nur auf Ihn,
o seliger Gewinn!
Mein Jesus trägt mich ganz gewiss,
das ist mein Paradies.
Das "Tragen" des Christus in heutiger Zeit, der Gnadenzeit, finden wir nur vorgebildet und grundsätzlich in der reichen Bildersprache, in der Symbolik des Alten Testamentes und die gilt es ganz wachsam nüchtern aber sehr unter Gebet in Anwendung zu bringen. Und damit wird die Sache kompliziert, denn vieles ist nicht mehr so wie es früher war; alte Worte und ihre Bedeutung sind verschwunden beziehungsweise sind durch neue ersetzt, Begriffe und Zuordnungen haben sich in den Jahrtausenden geändert oder sind verloren gegangen, usw. Der Urtext der Bibel ist das inspirierte Wort Gottes! Wir halten heute eine gedruckte Übersetzung dieses Urtextes in Händen, der von Wissenschaftlern bestmöglich übersetzt worden ist. Da, wo Schwierigkeiten bei der Zuordnung von Begriffen oder andere Übersetzungsschwierigkeiten wie z.B. andere Übersetzungsmöglichkeiten auftauchten, wurde zumindest in der Elberfelder Übersetzung darauf hingewiesen. Wir wollen festhalten, dass wissenschaftlich akzeptierte Erkenntnisse (hier der Bereich Mineralogie und Flora) bei fundiert neuer Faktenlage revidiert werden müssen. Grundsätzlich gilt also: Menschliches Wissen - die Weisheit der Welt - hat ihre Grenzen und unterliegt latent (d.h. vorhanden, aber noch nicht erkennbar; versteckt; verborgen; nicht offenkundig) der Gefahr des Irrtums; die Weisheit (absolut) wird nur bei Gott dem ewig Allwissenden gefunden.
"Denn ohne mich könnt ihr gar nichts tun" sagt unser Herr. In diesem Bewusstsein, indem ich mich bewusst in Seine Abhängigkeit stelle möchte ich nach bestem Vermögen meiner Frage in Seinem Wort nachgehen. Ich war etwa 5 Jahre mit meinem Suchen und ausarbeiten - es war eine über die Maßen gesegnete Zeit - beschäftigt und habe von Ihm viel gelernt. Ich habe meinen wunderbaren Herrn in vielen Schönheiten aufs Neue aber tiefer, intensiver in Seinem Wort gefunden.
Diese vielen Fundstücke habe ich zusammengetragen und mein Wunsch ist es, dass jeder Leser gleich mir zuhört und staunt, wenn Er uns Sein Wort öffnet und all das erklärt, was Ihn betrifft.
Die Herrlichkeit Gottes besteht, vom Standpunkt des Menschen aus betrachtet, darin, dass Gott Licht und Liebe ist; daraus fließen alle übrigen Eigenschaften Gottes hervor. In Seinem tiefsten Wesen ist Gott Vater. Im Johannes-Evangelium nennt der Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, Ihn „heiliger Vater!“ und „gerechter Vater!“, und von der Liebe Gottes gibt dieses ganze Evangelium ein überwältigendes Zeugnis. Unser Verständnis und unser Fassungsvermögen für die Wesenheiten Gottes ist relativ, doch immer ist es sehr gering. In der Absolutheit ihres Bestehens in Gott ist Sein Wesen für jedes Geschöpf ewig unausforschlich, unfassbar, unergründlich. Auch in der Ewigkeit ist es für die Erlösten, Gottes eigene Kinder in Christus, ein nie endendes Erkennen von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, in Ihm, unserem Herrn und Heiland. Herrlichkeit bedeutet mit Blick auf Gott, dessen Majestät, Hoheit und der Lichtglanz, der von Seiner Nähe ausgeht, Seine Souveränität, Macht und Vollkommenheit. Offenbaren heißt ganz allgemein, dass eine Sache, die schon früher da war, jetzt erst zu sehen ist, beziehungsweise jetzt erst die ganze Wirklichkeit erkannt wird. Wenn Gott sich als der „Gott der Herrlichkeit“ offenbart - und Er tut es heute in der Person Seines Sohnes, und sein Name heißt „das Wort Gottes“ (Off 19,13) - konnte es nur unter Aufrechterhaltung Seiner Heiligkeit, der völligen Trennung (Absonderung) von Finsternis und Hass, von jeder Art der Sünde geschehen. So unmöglich Licht Gemeinschaft haben kann mit Finsternis und Liebe nicht mit Hass korrespondiert, so unmöglich ist es Gott, Gemeinschaft mit Sündern zu haben. Zum Preise der Herrlichkeit Seiner Gnade wirkt heute die Gerechtigkeit Gottes zu ewigem Leben in völliger Übereinstimmung dieser beiden Wesenszüge. Die Gnade Gottes, das überragende Merkmal Seiner Natur - frei zugänglich, bedingungslos und göttlich vollkommen. Offenbart und in Vollkommenheit erwiesen in der Person des Herrn Jesus Christus, macht die Gnade es dem Grundsatz nach jedem Menschen möglich, Gemeinschaft mit Gott als eines Vaters zu haben, in Seiner Liebe zu ruhen und wohlbewahrt zu sein in Seinem Frieden. Der Weg dorthin, in das ewige Leben - das ist Christus in uns und wir in Ihm -, führt allein durch die enge Pforte, durch den Glauben an den Sohn Gottes, der gesagt hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“. Dieses Heil, diese ewige Errettung, kann sich niemand durch religiös-sein verdienen, weder durch irgend eine christliche Kirchenordnung, noch durch die judaistische Liturgie und auch nicht darüber hinaus durch eine Vielzahl guter Werke; „denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ Ehrlicher, wahrhaftiger Glaube aus einem bußfertigen Herzen und die praktische Umkehr zu Ihm hin ist der Ausgangspunkt.
Der Herr Jesus Christus, Sohn Gottes und aller Menschen Herr, hat sich so sehr erniedrigt, um den Willen Seines Vaters zu erfüllen - der nicht will, dass irgendjemand verloren geht -, dass Er uns gerade dort begegnete, wo wir uns befanden, nämlich tief in unseren Sünden verstrickt und in der Gewalt Satans. Der Herr musste zu uns kommen, und - Ihm sei Lob und Dank! - Er ist diesen schweren, leidensvollen Weg der Mühsal bis an das Kreuz freiwillig und in einem gewissen Sinn, wie uns der Heilige Geist im Hebräerbrief wissen lässt, mit Freuden gegangen (Heb 12,2). Die Liebe trieb Ihn, und die Gnade machte den Weg frei. In uns selbst, unfähig, zu Ihm zu gehen, hat uns der Heiland gleich einem guten Hirten aus dem Rachen des brüllenden Löwen gerissen und Er hat uns in Seinen wunderbaren Garten getragen: Schutz, Sicherheit und Allgenugsamkeit in jeder Hinsicht haben wir bei Ihm und dürfen Seine Herrlichkeiten betrachten.
Aber auch das Mit-Ihm-Gehen fällt uns oft schwer, wir werden müde und fallen zurück oder/und kommen vom Weg ab. Dann spüren und erleben wir besonders, dass wir wieder und wieder getragen werden müssen und es sind sehr bewusste, in uns eingeprägte und überaus glückliche Momente und Erinnerungen, wenn wir erkennen, dass Er uns in Gnade und Liebe wirklich trägt - jeden Tag, jede Stunde. Und auch die Gemeinschaft mit Ihm und dem Vater - aber auch untereinander - hat uns immer wieder im Herzen vor jeder Art des Eigenwillens bewahrt und uns durch so manche Schwierigkeiten und Widrigkeiten dieser Zeit hindurch getragen.
Die drei großen Wahrheiten der Offenbarung der Herrlichkeiten Gottes,
Seine überschwängliche Gnade,
Seine ewige Liebe
und die herrliche und segensreiche Gemeinschaft mit Ihm,
stehen in einzigartiger vollkommener Weise mit Seiner Heiligkeit und Wahrheit in Harmonie. Die Gnade, die ihren Ursprung im Herzen Gottes hat, musste notwendigerweise tätig werden wegen der Sünde und Schuld eines Menschen (nämlich Adam), und sie ist sozusagen der Kanal, der es der Liebe erst ermöglicht auszuströmen, um sich in der Gemeinschaft vollkommen, über die Maßen mehr, auszubreiten, damit unsere Freude zur Vollendung gebracht wird.
Ohne Seine Gnade wären wir verloren.
Ohne Seine Liebe wären wir einsam.
Ohne Seine Gemeinschaft wäre alles Liturgie und Religion.
Das sehen wir in verschiedenen Vorbildern des 2. Buch Moses. Bei der Betrachtung
der Schultersteine,
des Brustschilds
und des reinen goldenen Tisches und seiner Schaubrote,
in Verbindung mit dem Neuen Testament (NT), erkennen wir - geistlich angewandt - die tiefe Bedeutung dieser Dinge und wie weitreichend sie sind. Es sind große Wahrheiten in diesen Vorbildern verborgen, die unseren Blick über die Zeitalter hinweg bis in die Ewigkeit führen; sie zeugen für uns „von den Leiden, die auf Christus kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach“. Sehr deutlich wird auch, was Augustinus (✼ 13.11.354, † 28.08.430) schon erkannt hatte, dass das NT im Alten aufbewahrt ist und dass sich das Alte Testament (AT) im Neuen entfaltet. Die Geheimnisse des Alten werden im Neuen offenbar.
Mögen uns die Betrachtungen an alte gesegnete Wahrheiten erinnern. Mögen sie uns ermuntern (ermahnen), den Blick auf unseren Herrn und Heiland zu richten, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der allein uns vor Straucheln zu bewahren vermag. Bleiben wir in Ihm, dann leitet Er uns auch in der ganzen Wahrheit zur Verherrlichung Seines Namens, durch den Heiligen Geist, den Gott uns gegeben hat. Wird unser Glaube vermehrt - Gottes Gabe ist es -, dann trägt er auch siebenfältige Frucht (2.Pet 1,1-12). Entsprechend dem Maß unseres Glaubensgehorsams, mit dem wir an Seinem Wort festhalten und darin leben, werden Geist und Seele mit Ruhe, mit Liebe, Freude und Frieden erfüllt und befestigt sein, denn wir wissen uns in all unseren Umständen jeden Tag von Christus wunderbar getragen, bis wir vom Glauben zum Schauen gelangen. Ja, Er trägt dich und mich, Er trägt uns durch die Wüste bis ins Vaterhaus. Gepriesen sei Sein Name.
Ergreife diese Gnade - täglich - und halte sie fest!
Erkenne Seine Liebe - täglich - und lebe bewusst darin!
Genieße die Gemeinschaft mit deinem Gott - täglich - und mit allen Heiligen und bewahre sie dir!
In Seinen Ratschlüssen, die der einige Gott in der Ewigkeit vor aller Zeit gefasst hat, ist Er immer sich selbst treu. Er ist gleichermaßen Licht (das spricht von Seiner Reinheit, Heiligkeit, Gerechtigkeit, Wahrheit) wie Er auch Liebe ist (das ist die treibende Kraft). Nie wird bei Gott das eine hinter dem anderen zurückstehen. »„Licht“ ist wie ein Wort in Flammenschrift, das die innewohnende, absolute Reinheit des göttlichen Wesens zum Ausdruck bringt, während „Liebe“ von der uneingeschränkten Tätigkeit Gottes im Blick auf andere wie auch auf sich selbst spricht.« (W.Kelly). Einst wohnte Gott in undurchdringlicher Finsternis. Selbst bei Seinem auserwählten Volk Israel und später im Judentum, wohnte Er in gewisser Weise „im Dunkel“1, und im Hinblick auf Seinen ewigen Heilsratschluss sprach Gott „in Rätseln“2. Und die Person des Schöpfers, als der Sohn Gottes und wahrer Mensch, war noch nicht bekannt. Agur, ein Ismaelit aus dem Gebiet Massa, der Verfasser von Sprüche 30 fragt: „Wer ...? Wer ...? Wer ...? Was ist sein Name, und was der Name seines Sohnes?“ Doch schon in der Ewigkeit sehnte sich Gott in Seiner Liebe nach wahrhaftiger, reiner und praktischer Gemeinschaft mit den Menschen und in Seiner Gnade führt Er Menschen bis heute schrittweise und in zunehmender Weise in das Licht der Erkenntnis Seiner selbst; es entspricht dem göttlichen Grundsatz: Zuerst erkennen wir „den Halm, dann die Ähre, dann vollen Weizen in der Ähre“ (Mk 4,28) - und ist der Mensch gläubig und ergeben in der Hand Gottes, gleicht er einer Ähre: je voller sie ist, desto tiefer neigt sie sich - und bringt Frucht. In unserem Zeitalter der Gnade können grundsätzlich alle Menschen die Herrlichkeit Gottes und Seine Wahrheit in der wunderbaren Person des wahren Menschen Jesus Christus, des Sohnes Gottes, in vielfältiger und auf vielerlei Weise erkennen. In Seinem Wort, der Bibel - der Heiligen Schrift -, offenbart Er sich als der ewige Gott, der „Gott der Zeitalter“3. Im 1. Timotheusbrief wird Gott der „König der Zeitalter“ genannt, der „unvergängliche, unsichtbare, alleinige Gott, ... der selige und alleinige Machthaber, der König der Könige, der Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann, dem Ehre sei und ewige Macht! Amen“ (1,17; 6,15.16). Er offenbart sich selbst vor allen Seinen Geschöpfen, aber für die Menschen in einer fortschreitenden Linie, in acht Schritten oder Stufen, die Seine Herrlichkeiten, Seine Eigenschaften, die aus Seinem inneren Wesen als Haltung und Handeln gegenüber anderen hervorgehen (wir sprechen dann von der Natur Gottes), völlig zur Entfaltung bringen,
als „DER SCHÖPFER-GOTT” („Elohim“);
die Gottheit im absoluten Sinn in Seinem eigenen
unumschränkten Wesen
(1.Mo 1; Rö 1,19.20);
als „DER ALLMÄCHTIGE” („El-Shaddai“);
der Gott, der genug ist, den Patriarchen
(1.Mo 17,1; 28,3; 35,11);
als „DER JEHOVA-GOTT” („Jahwe“, »JHWH«);
„der Ewigseiende”, „der Unveränderliche”, „der Unwandelbare, in Seiner Beziehung zu den Menschen, und besonders
zu Israel, Seinem Bundesvolk;
(2.Mo 3,14.15; 6,2.3);
als „DER GOTT DES HIMMELS”,
zu Beginn der Zeiten der Nationen
(2.Chr 36,5.23; Esra 1,2; Neh 1,4; Dan 2.18.37; 4,14.22.29; 7)
als „IN DEM BILD SEINES SOHNES”,
welcher der Abglanz Seiner (Gottes) Herrlichkeit
und der Abdruck Seines (Gottes) Wesens ist, die Fülle der Gottheit leibhaftig;
(Joh 1,14.18; 2.Kor 4,4.6; Kol 1,15.19; 2,9; Heb 1,3);
als „UNSER VATER”,
denen, die an den Namen Seines Sohnes glauben
(Joh 20,17);
als „DER HÖCHSTE” („El-Eljon“);
der Gott der Himmel und Erde besitzt; allerhöchster Gott in Bezug auf das Reich und während des messianischen Reichs (1.Mo 14,18; 5.Mo 32,8);
als „GOTT, DER ALLES IN ALLEM (IN ALLEN) IST”;
der eine Gott, der Mensch Jesus, im unveränderlichen, im ewigen Zustand
(1.Kor 15,28).
Es widerspricht keineswegs Seiner unwandelbaren Heiligkeit und Gerechtigkeit, wenn Gott sich Verlorenen und Sündern zuwendet. Zu alttestamentlichen Zeiten begegnete Gott Gläubigen oftmals in der Schechina4. Das Wort Schechina (heb. "wohnen, ruhen") stammt von der Verbform "schakan" ("wohnen") ab und hat noch den Begriff einer Offenbarung in Herrlichkeit in sich - als Licht, Wolke oder Feuer. In der Septuaginta (LXX) wurde das Wort „wohnen“ durch den Ausdruck „Sein Name dort“, in dem Sinn von „Ich setze meinen Namen dahin“, wiedergegeben. Das war Gnade, reine Gnade. Er war und ist es, der Gemeinschaft mit Menschen suchte, und Er ist es, der sich danach sehnt. In Seiner Liebe und Seiner überreichen Gnade zeigt Er den Heilsweg auf, auf welchem ein Mensch Ihm nahen und mit Ihm Gemeinschaft genießen kann. Sein Walten5 für Seine Geschöpfe ist immer souverän, vollkommen und ist immer gerecht. Der gläubige Mensch steht zu allen Zeiten unter Seiner guten Führung und unter Seinem ganz besonderen Schutz und Segen. Jeder gottesfürchtig Gläubige ist grundsätzlich auch befähigt, seinem Gott wohlgefällig zu dienen. Es liegt nun in der Verantwortung eines jeden einzelnen Menschen, seinerseits die Bedingungen dieser heiligen und gesegneten Gemeinschaft als ein treuer Teilhaber zu erfüllen, nämlich Gott im Glaubensgehorsam zu ehren.
Abraham (Abram, Nachkomme des Heber, Sohn des Sem), der geistlicherweise der Vater aller Gläubigen ist, entstammte einer götzendienerischen Familie. Sie dienten fremden Göttern; für jeden Anlass oder Umstand hatte man einen. Abram und seine Familie wohnten in Ur in Chaldäa (Mesopotamien), dem späteren Großreich Babyloniens. In diese Gegend, nach Nod, flüchtete einst Kain nach seinem Brudermord. „Nod“ heißt: „Ruhelosigkeit, Heimatlosigkeit, Elend, Unstetigkeit, Flucht, Wanderung“. Hier entwickelte sich die Zivilisation in Charakter und Bestimmung über den ganzen Erdkreis aus. Wenn auch bis heute keine Spuren dieser Zivilisation gefunden und die geographische Lage von Nod nicht bekannt ist, das System „Welt“ nahm in moralischer Hinsicht nach dem Sündenfall schnell seinen Anfang: Eifersucht, Mord, Verhärtung des Herzens, Selbstsucht, Stolz, Karriere und Selbstgefälligkeit bei Kain, und er führte die weltliche Religion, eine allgemeine und vielseitige Gottes- und Glaubensvorstellung nach den Vorstellungen des Menschen, ein. Polygamie (Vielehe) und das Recht und Gutheißen grausamer Vergeltung bis hin zum Töten zum Zweck der Selbstverteidigung (verfasst in Gedichtform, 1.Mo 4,23.24) bei Lamech. Gott schwieg zu alledem, doch gar nichts blieb Ihm verborgen. Er ließ alles Wesentliche und Markante aufschreiben, das Böse und das Gute, alles, was dem Menschen wichtig und nützlich ist, damit er sich selbst als ein gefallenes, sündiges Geschöpf erkennt und das Urteil Gottes über ihn, und damit er Gott erkennt in Seiner Gnade und Liebe und Gerechtigkeit. Nach etwa 1500 Jahren beurteilte Er die Menschen, die diesem System anhingen: Die Bosheit des Menschen ist groß geworden und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag (6,5).
Später lebten hier die Chaldäer, die niemanden über sich duldeten, sie waren sich selbst das Gesetz (vgl. Hab 1,7). Sie waren Zauberer und Okkultisten, die magische Kräfte und einen großen Sittenverfall entwickelten. Und sie erfanden die horoskopische Irrlehre. Sie beschäftigten sich insbesondere mit Wahrsagerei6 und Traumdeutung7, sie betrieben die dämonische Astrologie8, bei der die Himmelskörper angebetet wurden (Hiob 31,26.27) und Zauberei9. Die Hauptstadt dieses Reiches, Babel, heißt übersetzt „Verwirrung, Gottestor, Pforte der Götter” (vgl. auch Jer 50,21 Fn: „doppelte Widerspenstigkeit“). Babel steht in der Bibel immer für ein festes und mächtiges gottloses System, das aber dennoch sehr religiös ist, es ist der Inbegriff der Gottlosigkeit und des Götzendienstes.
Nimrod, ein Nachkomme Hams, eines Sohnes Noahs (der ihn mit einem Fluch belegte) kann auf der Grundlage des Wortes Gottes nicht mit letzter Sicherheit als der Gründer von Babel, der »goldenen Stadt der Chaldäer«, bestätigt werden, doch er lebte dort und errichtete von hier aus sein Reich10. Sein Name bedeutet „sich empören“, das heißt „widerspenstig sein“. Einige hebräische Wissenschaftler verbinden den Namen Nimrod mit dem Wort „marad“, was mit „rebellieren“ übersetzt ist. Nimrod ging den Weg Kains und Lamechs weiter. Von hier aus fing er an über das Gebiet Sinear zu herrschen. Nimrod jagte und eroberte andere Völker, so wie ein Jäger Wild jagt und fängt (vgl. 1.Chr 1,10). Manche Bibelausleger deuten 1. Mose 10,9: „ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN“, als »ein großer Rebell gegen den Herrn«. Er missachtete dieserart die Schöpferordnung Gottes, indem er als erster Mensch diktatorisch und tyrannisch regierte und er duldete (oder förderte) ein widergöttliches System11, den Götzendienst, verbunden mit der Verherrlichung und Vergötterung von Menschen. Dieses Treiben findet seinen Höhepunkt, seinen antichristlichen Höhepunkt, in Offenbarung 17,1119,10 - „Babylon die Große“ - das dann beendet wird. Die Eigentümlichkeit eines „Gewaltigen auf der Erde“ finden wir schon vorher in 1. Mose 6,4, wo dasselbe Wort benutzt wird: „Helden, Männer von Ruhm“. Und in Psalm 52,3 in Verbindung mit 1. Samuel 21,8; 22,9.18.19.22 erkennen wir in der Person Doeg deren bösartigen Charakter, wie solche Gewaltige mit Falschheit und Hinterlist, Verrat und brutaler Gewalt gegen die Treuen Gottes handeln. Der Name, beziehungsweise der Titel „Doeg“ bedeutet: „der Besorgte, Bekümmerte, Furchtsame, Ängstliche“, was ja völlig seinen wahren Charakter verschleiert ihn aber als listigen Mann offenbart. In 1. Samuel ist „Doeg“ ein Name, in Psalm 52 ein Titel; der Zahlenwert des Wortes ist „8“ und er erscheint im AT sechsmal. Das bedeutet in der zahlensymbolischen Sprache der Bibel: Die Doegs dieser Welt streben (Zahl 6) geradewegs der Ewigkeit (Zahl 8) in der Hölle zu, sie stehen beispielhaft für die Vollendung des Bösen das mit dem ewigen Gericht endet.
Beginnend mit der Gesetzlosigkeit Adams, der Religion und dem Hass Kains und der unempfindlichen, gewissenlosen und rechtfertigenden Grausamkeit Lamechs, zeigt sich die Natur des Menschen vereint in der Person Nimrods und der Unmoral und Verdorbenheit Babels. „Adam“ heißt: „von/aus der Erde“; „Kain“: „Erworbenes, Gewinn, Besitz“; Lamech: „machtvoll, Krieger, Überwinder, Niederstre-cker, Gewaltiger". - Darum sagt Jesus Christus, der Sohn Gottes: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird (das heißt: auf eine neue Art und Weise und aus einer neuen Quelle, nämlich „von oben her“), so kann er das Reich Gottes nicht sehen. ... Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. ... Ihr müsst von neuem geboren werden“ (Joh 3).
In außerbiblischer Literatur liest man gelegentlich, dass Nimrods Frau - es soll sich um die legendäre babylonische Königin Semiramis gehandelt haben - sich und ihrem Sohn Tammuz göttliche Ehren zukommen ließ. Eusebius12, der Kirchenhistoriker, sagt, dass Ninus (d.i. Nimrod) und Semiramis zur Zeit Tarahs und Abrahams regierten. Sie soll es gewesen sein, die den Titel „Himmelskönigin“ angenommen hat (vgl. Jer 44,15-25) und sie regierte und lehrte in einem satanischen Geist. Es heißt, dass vermutlich in ihrem Auftrag und/oder zu ihren Ehren der Turm zu Babel gebaut wurde. Die Zikkurat, der quadratisch und stufenförmig gebaute Turm - wahrscheinlich 100 m hoch -, sollte demnach ein monumentaler und der erste Götzentempel und eine Sternwarte gewesen sein. Sie galt als Verbindungsweg zwischen Erde und Himmel. Durch Semiramis entstand der Mutter-Kind-Kult (Ischtar u. Tammuz), welcher seitdem ununterbrochen in den Weltreligionen zu finden ist (Phönizien: Astarte u. Tammuz; Ägypten: Isis u. Horus; Griechenland: Aphrodite u. Eros; Rom: Venus u. Cupido; Indien: Isis u. Iswara; Asien: Kybele u. Deoius; Tibet; China; Japan; Südamerika, wo religiöse Mutter-Kind Figuren gefunden wurden). Und auch der kanaanäische Götzendienst hat hier seinen Ursprung. Der in der Religion der römischen Kirche bestimmte und fest verankerte Mariendienst erkennt in Maria, der Mutter Jesu, nicht allein die „Mutter Gottes“ und verehrt sie, sondern schreibt ihr die Eigenschaften der Gottheit selbst zu13; sie wird „Tor des Himmels“ genannt und als Königin des Himmels dargestellt, sitzend zwischen Cherubim und Seraphim; sie ist in dieser Kirche auch der erste und höchste Gegenstand der Anbetung. Damals war „Pontifex maximus"14 der formelle Titel des mit einer Doppelkrone gekrönten Hohepriesters des Baalskultes. Seit 378 n.Chr. trägt der jeweilige Papst der römisch-katholischen Kirche eben diesen Titel. Die Tiara, die außerliturgische Papstkrone mit einem dreifachen Kronreif, trägt die Aufschrift: „Vicarius Filii Die“, das bedeutet: Stellvertreter des Sohnes Gottes. Aus dem Zahlenwert der römischen Zahlen dieser Bezeichnung lässt sich genau die Zahl 666 berechnen. Die Tiara wurde während des 2. Vatikanischen Konzils von Papst Paul VI verschenkt.
Vom Charakter her ist Semiramis sicherlich vergleichbar mit Isebel, der phönizischen Königstochter aus Sidon, der Frau Ahabs (1.Kö 21,515; Off 2,20). Sie führte den in Israel bekannten, aber bis dahin verschleierten kanaanäischen Götzenkult öffentlich ein und der wurde nun allgemein anerkannt - das heißt bis in die Zeit der babylonischen Gefangenschaft Judas. „Tammuz“ heißt „der echte Sohn; Sprössling des Lebens“ und er wurde als Sonnengott und „die Gottheit des grünen Pflanzenwuchses“ verehrt (vgl. Hes 8,14). Nach ihm wurde ein babylonischer Monat benannt und mit Wahrscheinlichkeit auch der 4. Monat des jüdischen Jahres - nach der babylonischen Gefangenschaft der Juden. Die Geschichte vermerkt, dass zu feierlichen Anlässen Kuchen gebacken und mit einem „T“ versehen wurde (vgl. Jer 7,18). Das „T“ wurde später ein stilisiertes Kreuz. Ebenso hat Semiramis zu Ehren ihres Sohnes das Fest vom „heiligen Ei” und das Fest des „Tannenbaums” erfunden, die heute Symbole des christlichen Oster- bzw. Weihnachtsfestes sind. Ursprünglich waren es heidnische und okkulte Symbole des Lebens aus dem Tod (Ei), beziehungsweise des immerwährenden Lebens (immergrüner Baum); so wie die Sonne jährlich steigt und fällt und täglich auf- und untergeht, so wie die Vegetation sprießt und verwelkt, so ist das Leben des Menschen: er kommt immer wieder ins Dasein, ins Leben zurück. So wirken sich diese Anfänge auch bis in die Christenheit der heutigen Zeit aus; viele Traditionen und Symbole der christlichen Religion haben nicht nur hier ihren heidnischen und götzendienerischen Ursprung, sie sind auch bis heute miteinander verwoben.
In der eben zitierten Bibelstelle (1.Mo 11) heißt es in Vers 4: „Wohlan, bauen wir uns ... einen Turm, dessen Spitze an den Himmel reicht, und machen wir uns einen Namen.“ Die Menschen in ihrem Hochmut strebten und streben gezielt nach einer höchst möglichen Position und wollen Autorität haben und ausüben. Bei dem einzig vollkommenen Menschen, dem Herrn Jesus Christus, war das dem völlig entgegengesetzt: Er strebte allein danach, zur Ehre Gottes zu leben. Als Mensch machte Er sich selbst zu nichts. „Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen geschenkt, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge“ (Phil 2,5-11). Und wenn die Gottlosen für sich den Himmel beanspruchten, lesen wir in Psalm 36: „HERR! An die Himmel reicht deine Güte.“ Ja, die Gnade Gottes wirkt von oben nach unten - Himmel, Wolken, Berge, Tiefen, Menschen, Vieh - und schafft Rettung, und nur die Gnade wirkt wiederum von unten nach oben: sie schafft die ewige Errettung für die von Herzen aufrichtigen Menschenkinder (V. 8-11; Vgl. Ps 104; Rö 8,20.21).
Aus diesem götzendienerischen Kulturkreis, aus dem Land seines Ursprungs, aus seiner Verwandtschaft und aus seiner Familie - aus diesem Zustand, Zeitlauf - wurde Abram, der Hebräer herausgerufen (Jos 24,2.3). In Seiner absolut freien und souveränen Gnade hat Gott ihn erlöst. Es ist erhaben zu sehen, welche Gott aus diesem von Ihm abgefallenen Menschengeschlecht zu sich ruft, als ein Volk für Seinen Namen: In 1. Mose 10 lesen wir unter so vielen Namen in Vers 21: Sem ist der Vater aller Söhne Hebers, also der Vater der Hebräer. Und in Kapitel 11, ab Vers 10, verfolgt Gott nur noch die Linie dieses Sem. Sem heißt: „Name, guter Ruf, Ruhm, Ansehen“. Heber heißt: „der (oder das) Jenseitige; jenseitiges Land, gegenüberliegende Seite“; vielleicht auch: „Spross, Schössling“. Hebräer heißt: „der von jenseits; Wanderer“. Abram heißt: „Vater der Höhe; hoher, erhabener Vater“; Abraham: „Vater der (oder einer) Menge“. Das bedeutet: Menschen, die die Gnade Gottes erkennen und den Namen Gottes achten, werden von Ihm geachtet, errettet und gesegnet sein. Gleich einem jungen, frischen Trieb werden sie neues Leben bleibend haben und zu Wachstum gelangen. Sie haben kein Teil, kein Interesse an dem Zeitlauf dieser Welt, sie sind darüber erhaben. Sie wandern zielstrebig dem Himmlischen zu, wo ihre Namen jetzt schon angeschrieben sind. Dort sind sie nicht alleine, sondern durch die Gnade Gottes und den Glauben gehören sie zu dem Volk Gottes. Ein Pilgervolk mit festem Ziel, durch diese Welt Hindurchziehende, das soll der ausgeprägte Charakter eines jeden Glaubenden und somit auch Wegweiser und Zeugnis, also ein Segen, für alle Menschen sein. Gott trägt Sein Volk in Gnade, Er nährt und pflegt es (5.Mo 1,31; Apg 13,18). Und Er will sich zu Seinem Volk gerne bekennen können: Im 2. Buch Mose wird Er sechsmal „der HERR, der Gott der Hebräer“ genannt15.
In 1. Mose 12,1, finden wir das erste Mal in der Heiligen Schrift, dass Gott einen Menschen beruft. Göttliche Berufung ist immer aus etwas Schlechtem heraus zu etwas viel Besserem hin. Diese Art von „Geh hinaus“ - das ist Absonderung vom Bösen - finden wir zwölfmal in der Schrift16. Berufen von dem „Gott der Herrlichkeit“ dem Verderben zu entfliehen, sollte Abram hin zu dieser Herrlichkeit - zu Gott selbst - in das Land der Verheißung hineingehen. Das war Gnade, göttliche Gnade, souverän und frei, ohne Forderung irgendeiner Gegenleistung. Und gehorsam dem Wort Gottes zog er aus. Abram hatte Glauben, er hatte ein herrliches Ziel und er besaß die nötige Entschiedenheit; er war berufen „durch Herrlichkeit und Tugend“ (2.Pet 1,3). Wenn wir gesehen haben, dass Babylon, die Stadt menschlichen Hochmuts und Glanzes, ein Symbol der Rebellion gegen Gott ist, erwartete Abraham jetzt im Glauben etwas Besseres, das ist Himmlisches, „die Stadt, die Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (Heb 11,8-10.16). Ungefähr 160 Jahre nach der Berufung Abrahams war es der Patriarch Jakob, der seiner Familie befahl: „Tut die fremden Götter weg, die in eurer Mitte sind, und reinigt euch, und wechselt eure Kleidung“ (1.Mo 35,1-15) und wurde so zu einem wahren Anbeter Gottes (47,31; Heb 11,21). Auch er hatte sich entschieden! Ca. 600 Jahre später ebenso ein Josua, der sagen konnte: „Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen!” (Jos 24,15.23). In sehr viel späterer Zeit, nochmals annähernd 600 Jahre später, musste der Nachkommenschaft Abrahams immer noch zugerufen werden: „Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Wenn der HERR der Gott ist, so wandelt ihm nach!” (1.Kö 18,21).
Wenn wir uns das ernstlich vorstellen und es uns bewusst ist, dass wir alle in Sünde geboren sind, erkennen wir die gewaltige Liebe Gottes und die überreiche Fülle Seiner Gnade. Es gibt nur einen lebendigen Gott17 und dieser Eine hat sich uns in unfassbarer Gnade in Seinem Sohn, dem Herrn Jesus Christus offenbart. In Ihm haben wir alles und nicht einen Jota weniger; in Ihm haben wir die Fülle, haben wir Leben im Überfluss. Es mangelt unsererseits oft an Glauben und sehr oft an Ehrfurcht vor dem, „mit dem wir es zu tun haben“, das heißt: dem wir Rechenschaft schulden. Auch heute gibt es eine Vielzahl der unterschiedlichsten Arten von fremden Göttern. Die Sünde des Götzendienstes ist so alt wie die Menschheit und keineswegs eine Randerscheinung in unseren Tagen, welche für Kinder Gottes etwa nicht mehr gefährlich werden könnte. Sie stellt sich harmlos, oft niedlich anzusehen und als vermeintlich vorteilhaft dar. Sichtbare Dinge die götzendienerischen Ursprungs sind finden sich zuhauf in der Christenheit: Devotionalien, Talismane, Maskotte, Amulette, Sakramentalien. Chinesische Heilmethoden, Hinduismus (die älteste Weltreligion), Buddhismus (seit dem 6 Jh.v.Chr) sind immer mehr präsent und werden in der Christenheit konsumiert, zum Beispiel: Akupunktur, Meditation und Yoga; echte Demeter-Produkte18 sind belastet durch die Anthroposophie, usw. Die Liste dieser Dinge ist erschreckend lang und vielfältig - für jeden Menschen ist etwas dabei, für jedes „Ich“, für jeden Geistes-Vagabunden. Wer mit diesen Dingen kokettiert hat sich den „Weltbeherrschern der Finsternis, den geistlichen Mächten der Bosheit“ geöffnet, sie sind über die fünf Sinne des Menschen in sein Herz eingedrungen! Leider findet sich auf diesem gefährlichen Religions- und Philosophiebasar auch genug für jeden, der sich hinter seinem Herrn her abgewandt hat, für jedes Kind Gottes, das nicht mehr auf dem Weg des Glaubensgehorsams wandelt. Wer diese „fremden Götter“ besitzt (auch immateriell) oder diese „fremden Dinge“ praktiziert, lebt in Sünde. Und wer davon frei ist, aber in Gemeinschaft mit einem solchen steht, hat Teil an „fremden Sünden“. In Anlehnung an 1. Korinther 10 muss zu all diesen Dingen gesagt werden, dass dahinter die Dämonen stehen. Beurteilt der Einzelne das anders? Ist hier etwa Toleranz angesagt? Was ist der Unterschied zwischen dem „goldenen Kalb“ und einer Buddha-Figur oder einem Halloween-Kürbiskopf? Es gibt keinen wirklichen Unterschied, denn alles sind Dinge zu unserem Vergnügen, zur Belustigung. Es sind Dinge unseres „Ich“. Gottes Wort ist eindeutig und es steht fest - das ist der Maßstab und der Beurteiler. Einer der heimtückischsten Götzen ist das eigene „Ich“. Diesem „Ich“ sollen wir uns für tot halten, wir sind dem Fleisch gestorben, damit das „DU“, der Herr Jesus Christus, in unseren Herzen wohnen kann. Nur ein wachsamer Glaube, Ehrfurcht vor Gott und Wahrhaftigkeit im Herzen werden uns vor solchen Dingen fliehen lassen. Es ist gut, wenn wir immer mal wieder durch unser Haus gehen - sowohl durch unsere Wohnstätte als auch durch unser Inneres19 -, um solche Dinge, die sich nebenbei eingeschlichen haben, zu entdecken und nachhaltig zu entfernen. Die Furcht Gottes sollte uns ein konsequentes „Hinaus!“ realisieren lassen (Jes 30,22). Aller Götzendienst ist für Gott ein Gräuel!; auch Untreue und Irrlehre, Selbstgerechtigkeit, Hochmut, Eigenwille und Stolz, kurz, jede Art von Unrecht, denn Er selbst wird missachtet oder gar geleugnet. „Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens“ (Spr 4,23). »Das Wesentliche am Götzendienst ist das Aufrechterhalten von Gedanken über Gott, die Seiner nicht würdig sind« (A.W.Tozer). Den Charakter von Götzen können im bestimmten Einzelfall auch beispielsweise ein Ehevertrag, Versicherungspolicen, Karriere oder Aktien annehmen. Ein Götze ist alles, was unsere Hingabe bindet, unseren Willen steuert, was die Zuneigung und den Gehorsam von Gott ablenkt und den wahren und lebendigen Gott von Seinem Ihm rechtmäßig zustehenden Platz verdrängt. Das wollen wir wohl beachten und Ihm in allem die Ehre geben. Der Herr Jesus sagt in Lukas 16,15: „Denn was unter Menschen hoch ist, ist ein Gräuel vor Gott”, und der Apostel Johannes ermahnt uns am Ende seines ersten Briefes: „Kinder, hütet euch vor den Götzen!” »Johannes stellt uns die Person des Sohnes Gottes vor, den, welcher der wahrhaftige Gott und das ewige Leben und Licht und Liebe ist. Er allein hat ein Recht auf unsere Huldigung, auf alle unsere Zuneigungen, auf unseren völligen Gehorsam. Das sich doch nichts zwischen unsere Herzen und Ihn stellen möchte! Alles, was sich irgendwie dazwischen schieben will, ist ein Götze«. Ein Götze ist ein Ersatz, und wer einmal die Gnade und Liebe des wahren, des lebendigen Gottes erfahren hat und sich Seiner Gemeinschaft erfreut, wird nie den Ersatz wollen.
Gott schloss mit Seinem Knecht Abram einen grundlegenden, bedingungslosen und ewigen Bund, einen rechtsgültigen Vertrag, der später bekräftigt und erweitert wurde, und Er versichert ihm und seinen Nachkommen weitreichende Segnungen. Hier eingefügt möchte ich erwähnen, dass Gott in Gnade mit Seinem irdischen Volk Israel schrittweise zunächst drei bedingungslose Bündnisse - in Verbindung mit Verheißungen - geschlossen hat, die ewig gültig sind, nämlich
den Abrahamitischen Bund
(1.Mo 12,1-3.7; 13,14-17; 15,1-2120; 17,1-14; 22,15-18),
den Bund der Landverheißung
(5.Mo 30,1-10; u.a.) und
den Davidischen Bund
(2.Sam 7,12-16; Ps 89; u.a.).
Der vierte und letzte Bund, der Neue Bund (Jer 31,31-34; „Bund des Friedens“, Jes 54,10) ist, gleich den drei vorgenannten ein Gnadenbund, der in seiner Erfüllung ebenso völlig unabhängig von Menschen ist. Er wird im Hebräerbrief der „bessere Bund“ genannt. Gott wird ihn zukünftig für Israel „stiften“; Er wird ihn vorbehaltlos „errichten“ und auch „vollziehen“. Seine Grundlage und seine Erfüllung und die der zuvor genannten Bündnisse, ist allein das Sühnungswerk Christi, der die Sünde der Welt wegnimmt zur Vergebung der Sünden. Erst mit dem Wiederkommen unseres Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit als der Messias Israels zur Aufrichtung Seines 1000-jährigen Reichs, werden diese Bündnisse letztlich ihre wörtliche und vollkommene Erfüllung finden. Dieser „Neue Bund“ hat eine moralische Bedeutung für uns, die Gläubigen der Gnadenzeit, denn wir genießen alle Segnungen dieses Bundes, nicht dem Buchstaben gemäß, sondern den darin enthaltenen geistlichen Grundsätzen (Mt 26,28; 2.Kor 3,6).
In den zwölf Söhnen Jakobs erweckte Gott sich ein Bundesvolk, das Ihm ewiglich dienen sollte und an dem Er sich vor ihnen und vor allen Nationen verherrlichen wollte. Das ist auch die symbolische Bedeutung der Zahl 12, in der wir Gottes vollkommenes Walten mit den Seinen sehen, untrennbar verbunden mit der Verantwortung Ihm gegenüber in der Verwaltung Seiner Dinge durch auserwählte Berufene.
Jakob hatte elf Söhne und die göttliche Vollzahl des auserwählten Eigentumsvolkes war noch nicht erreicht. Bei Pniel traf er auf Gott, der ihm in Gestalt eines natürlichen Mannes21 erschien und der ihm den Namen Israel gab. Danach, im Land der Verheißung, wurde dem Israel sein zwölfter Sohn, Benjamin, geboren. Sofort bemühte sich Satan, säte Zwietracht und wartete auf eine günstige Gelegenheit, um die Ratschlüsse Gottes und Seine Verheißungen zu vereiteln. Als sich die zehn älteren Brüder Josephs mit Joseph allein wähnten, verkauften sie ihn für zwanzig Silbersekel nach Ägypten. Die Zahl 10 bedeutet symbolisch das Vollmaß der Verantwortung des Menschen unter der Beurteilung Gottes. Das Vielfache, 20, betont diesen Gedanken. Für eine Zeit sehen wir Jakob wieder allein mit seinen elf Söhnen. Nach ihrem Verbrechen gegen ihren Bruder und gegen ihren Vater führte Gott die Umstände so, dass die elf Brüder, der Barmherzigkeit Gottes des Allmächtigen anbefohlen, wegen einer Hungersnot nach Ägypten ziehen mussten. Dort, im Palast, warfen sie sich vor Joseph, den Herrscher22 Zaphnat-Pahneach23 nieder. Sie wurden zuerst gereinigt und danach von „dem Allwissenden“ zu ihrem Erstaunen, entsprechend ihrer Geburtsfolge, also gemäß ihres Ranges innerhalb der Familie an Seinen Tisch gesetzt, und dann waren sie fröhlich, zusammen mit den Ägyptern (1.Mo 43). Es ist ein Vorbild davon, dass zukünftig, im 1000-jährigen Reich, jeder Stamm aus Israel einen festen Platz in einer bestimmten Ordnung einnehmen wird, bevorzugt vor den Nationen. Danach lebten Jakob und seine elf Söhne für eine Zeit außerhalb ihrer verheißenen Heimat, in Ägypten, im besten Teil des Landes, in Gosen. In diesen Ereignissen sehen wir vorgebildet die Herrschaft Christi im 1000-jährigen Reich und den Segen für den Überrest des Volkes Gottes. Die Zahl 11 deutet im Worte Gottes immer etwas Unvollendetes oder auch etwas Unvollkommenes auf Erden an und steht so auch in Verbindung mit Schwachheit.
Die zukünftigen Wege Gottes mit Israel werden uns im Folgenden vorgestellt. Jakob ist mit seiner großen Familie in sehr fruchtbarem Land unter der Herrschaft und dem Schutz seines Sohnes. Er adoptiert24 Josephs Söhne Ephraim und Manasse. Josephs Erbrecht25