Die Nacht der Schuld - Maxi Hill - E-Book

Die Nacht der Schuld E-Book

Maxi Hill

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Beschreibung

Als die attraktive Renée Bach bewusstlos im ehelichen Bett aufgefunden wird, kommt dem Notarzt sofort ein Verdacht, der eifersüchtige Ehemann, Doktor Holger Bach, hat seine Frau gewürgt. Weil Renée Tage später verstirbt, wird zur Todesursache ermittelt. Die Version vom Ehemann hört sich logisch an: Mit Marc Bergé, einem früheren Kollegen, habe Renée zuletzt viel Zeit verbracht. Nichts als eine heiße Affäre stecke dahinter. Als sich die Polizei mit dem Psychotherapeuten Marc Bergé beschäftigt, bekommt der Fall ganz neuen Zündstoff…

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Seitenzahl: 240

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Maxi Hill

Die Nacht der Schuld

Vier Menschen zwischen abgöttischer Liebe, teuflischer Eifersucht und verstörender Angst

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

FREITAG —17. MAI

DIE LETZTE NACHT

MONTAG, 20. MAI — POLIZEIREVIER

MITTWOCH — 22. MAI

⸙ DER HÜHNERGOTT ⸙

⸙ WARUM RENÉE BACH ? ⸙

FREITAG — 24. MAI

DIENSTAG — 11. JUNI

⸙ RENÈE IN THERAPIE ⸙

⸙ EIN GRUND ZUR SORGE? ⸙

FREITAG – 14. JULI

⸙ RENÉE UND DIE STEINHEILERIN ⸙

DIE WAHRHEIT HINTER DER WAHRHEIT

20. MÄRZ — EIN NEUER FRÜHLING

⸙ DIE SACHE MIT MARLEY ⸙

DAS MONDSCHEIN-SYNDROM

DIE BITTERE KONSEQUENZ

AUF EIN WIEDERSEHEN

MAXI HILL

Impressum neobooks

FREITAG —17. MAI

Dr. Holger Bach schließt den Rechner, schaltet den Beamer aus und schiebt seinen Stuhl, den er nie benutzt, zurück unter den Tisch. In all seinen Vorlesungen steht er vor dem Auditorium, das erhöht seine Autorität. Nicht zuletzt zeigt es seine Macht, selbst über seine Position entscheiden zu können. Seine Zuhörer haben dieses Recht nicht.

Die letzten seiner Studenten trollen sich aus dem Vortragsraum, nur Viola Svenson steht und wartet — scheinbar unschlüssig — aber er weiß genau, sie hat wieder irgendeine dieser Frage, die ihr immer einfallen. Vermutlich will sie ihm damit ein besonderes Interesse an seinen Vorlesungen bekunden und weiß nicht, womit sonst, als mit lächelndem Gesicht interessiert zu tun.

Viola ist die Tochter des Steuerberaters, den Doktor Holger Bachs Frau Renée vor ein paar Jahren überzeugen konnte, ihr die Grundlagen für die Steuerabrechnung beizubringen. Renée ist der Prototyp eines Selfmade-Menschen.

Zum Ausgleich hatte Elmar Svenson später, als seine Tochter Viola vor dem Abitur stand, logischerweise Dr. Bach gebeten, seine Tochter in Mathematik zu unterstützen, was Holger Bach nicht konnte. Seine Sache war Mathe nie, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Von jeher fragt er sich, warum alle Welt glaubt, Dozenten würden kluge Allrounder sein. Dabei sind Lehrkräfte generell die größten Fachidioten, die die Welt kennt. Das müssen sie auch sein. Ihre notwendige Erhabenheit im Fachgebiet lässt keine Schwächen zu, was heißt: Ihre Kapazität ist bei der heutigen Informationsflut und

-erschließbarkeit völlig ausgeschöpft. Über den Dingen zu stehen, wird jedoch von einem Dozenten — einem Lehrer generell — unbedingt erwartet.

Irgendwann ergab sich die Chance zum Dank für Svensons Hilfe. Renée hatte Holger dazu geraten. Violas Bewerbung an der Kunsthochschule war ins Leere gelaufen. Nun war es nicht üblich und schon gar nicht leicht, aber er konnte seinen Einfluss geltend machen, das Mädchen an seiner Fakultät unterzubringen, wofür sie ihm noch immer dankbar zu sein scheint. Auch hat sich ihre Abneigung gegen kompliziertes Zahlenjonglieren mittlerweile verloren, wie ihm sein Kollege Dr. Dreier unlängst bestätigt hat.

Viola Svenson spürt, dass Doktor Bach heute nicht in der gewohnten Stimmung ist. Weder mit Worten, noch ist er über ihre Begleitung bis zum gemeinsamen Wohnblock erfreut. Bisweilen gingen sie freitags nach der letzten Stunde den Weg vereint, und es gab stets etwas zum Schmunzeln und etwas für den Aha-Effekt. An diesem Tag scheint ihn anderes zu beschäftigen, von dem er nicht loskommt — offenbar gar nicht loskommen möchte.

»Planen Sie wieder eine Ihrer langen Radtouren?«, fragt sie aus reiner Verlegenheit. »Das Wetter soll so schön bleiben.«

Das Ehepaar Bach ist im ganzen Wohnblock bekannt für ihre Passion, lange Radtouren zu unternehmen, und auch sonst sind die beiden noch immer ein Herz und eine Seele — wie es jeder bescheinigen würde.

Viola weiß, dass Dr. Bachs Frau Renée mit Worten zurückhaltender ist als ihr Mann, aber wenn sie einmal spricht, dann ist sie sehr nett und mit großer Sensibilität ausgestattet — sogar für die Probleme der jungen Generation.

Ihre Frage passt Dr. Bach jetzt nicht, das spürt Viola nur allzu deutlich. Er wird jetzt nicht antworten. Warum ihn eine so lapidare Frage unangenehm ist, kann sie nicht beantworten, aber sie ist mit weiblichen Antennen ausgestattet, was sie veranlasst, so zu tun, als müsste sie noch dringend durch das Einkaufscenter gehen. Sie verabschiedet sich von ihrem Dozenten, wünscht ihm und seiner Frau ein gutes Wochenende und schwenkt ein zum Westausgang der Einkaufsmeile.

Zerknirscht geht Holger Bach das letzte Stück seines Weges. Sein Kopf ist leicht nach vorn gebeugt, die Schritte werden immer schwerer, immer zögernder.

Gestern hatte es einen dummen Streit mit Renée gegeben und der liegt ihm noch im Magen. Aber das von heute Morgen, das war bisher nur ganz selten in seiner Ehe passiert, obwohl es in den Jahren durchaus hätte passieren können. Es war aber nicht passiert, Renée ist immer rechtzeitig wieder vernünftig geworden.

Warum ändert sich das Leben mitunter so abrupt? Warum wird aus einem liebenswerten Menschen mit der Zeit ein Wesen, das man himmlisch begehrt und zugleich höllisch verachtet, das man überaus liebt und doch gelegentlich zutiefst kränken möchte?

Sie waren jetzt mehr als dreißig Jahre verheiratet. Waren? Er erschrickt vor sich und seinen Gedanken, die lediglich der zurückliegenden Zeit geschuldet sind, wie er sich einredet. Sein Leben mit Renée war lange Zeit glückselig. Später hatte es überwiegend aus Momenten bestanden, die ihn zweifeln ließen, ob es noch Liebe war oder nicht. Er glaubte sogar, nicht nur er fühlte sich zerrissen, auf alle Fälle aber nach einem Ausweg suchend, wie jeder von ihnen unbeschadet aus seinen Zwängen finden könnte. Der Unterschied zwischen ihnen besteht nur in einem: Nur er ist es, der sich mehrfach betrogen fühlte. Dennoch war er bis jetzt so vernünftig, seine Wut und die Enttäuschung nicht noch weiter herauszufordern. Er glaubt, es sei ihm meisterlich gelungen.

Leicht war das Leben mit Renée in den letzten Jahren nicht mehr — weiß Gott — und das alles hatte seine Gründe, die er, wie auch Renée, nach außen gut überspielen konnte, besonders vor ihren beiden Kindern.

Mit den Jahren war Renée immer schlechter drauf —bisweilen sauertöpfisch. Für nicht einen seiner Scherze hat sie ein klitzekleines Verständnis aufbringen können. Kein Lachen mehr wie früher. Kein ausgelassenes Scherzen. Dabei war gerade ihr unschuldiges Lächeln einmal so anziehend gewesen, so süß und wegen der Unschuld sogar verführerisch. Langsam aber stetig hatte es eine große Wende in ihrem Wesen gegeben. Bei ihm lag die Schuld dafür nicht.

Zuletzt führte ihr strikter Hang zur Ernsthaftigkeit dazu, dass sie sich am Abend weger der bevorzugten Fernsehprogramme trennten.

Wie sehr er schon in der Vergangenheit denkt, fällt ihm jetzt nicht ein. Er steht vor seiner Wohnungstür und dreht den Schlüssel herum. Zaghaft. Die Tür ist nur zugezogen, nicht abgeschlossen…

Zwei Stunden später verabschieden sich der Notarzt und die beiden Sanitäter mitsamt der Krankentrage. Zum Glück hatte er es geschafft, Renée trotz ihres Zustands von diesem Hauch aus Nichts zu befreien. Wie hätte sie in einem so aufreizenden Teil auf die jungen Männer gewirkt? Und dass es zumeist junge Männer sind, die da kommen, war ihm sofort klar, als er den Notruf wählte.

Inzwischen ist sogar die Polizei vor Ort, um der Diagnose des skeptischen Notarztes zufolge der Ursache auf den Grund zu gehen. Er hatte das Telefonat des peniblen Notarztes schließlich mitgehört: Renée Bach, die Frau des Universitäts-Dozenten Doktor Holger Bach, ist im eigenen Bett bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt worden, was durch ein zweites Gutachten noch zu bestätigen sein wird.

»Doktor Bach, Hauptkommissar Schreiner. Nun wollen wir mal Klartext reden. Was ist passiert?« Vor Holger Bach baut sich ein breitschultriger Kerl auf. Seine Hände ähneln den Pranken eines grobschlächtigen Pferdedoktors, sein helles Haar schimmert rötlich, als reflektiere es die letzten Sonnenstrahlen dieses lauen Frühlingstages. Leider kündet dieser Frühling von eisigen Zeiten im Hause Bach.

»Was soll denn passiert sein? Man muss doch kein Polizist sein, um zu sehen, was hier passiert ist…«

Die mephistophelische Art dieses Hauptkommissars Schreiner, der schon eine Zeit lang in seiner Wohnung herumläuft, ist für Holger Bach unwidersprochen beeindruckend, nur dieses lautlose Herumschleichen und seine fistelnde Stimme passen weder zu den Worten, noch zu dem ausladenden Körper, der das eine wie das andere ganz ohne Anstrengung zustande bringt.

»Klartext, hatte ich gesagt. Wer wollte Ihrer Frau an die Wäsche…«

Es ist nicht der Zeitpunkt, diesem Grobschlächtigen zu erklären, warum Renée nicht akkurat gekleidet in ihrem Bett lag. Dem Kerl hätte der Hauch von Nichts vermutlich gefallen, aber welche Schlussfolgerung hätte er gezogen? Die richtige? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Außerdem macht ihn der Kerl schon seit einigen Minuten wütend. Solange sich die Nothelfer noch vor Ort befanden, war Holger Bach für die beiden Schnüffler —den wortlosen wie auch den mit dem Straßenjargon — in seiner eigenen Wohnung nichts als Luft. Sie haben unter sich gemurmelt, als sei er gar nicht da. Und vorgestellt hat sich bis vor ein paar Sekunden auch noch keiner von den beiden. Manieren sind das…

Holger Bach greift in eine Schublade, zieht etwas heraus und putzt damit seine Brille, als rühre ihn die Frage gar nicht. Dennoch bemerkt er das nervöse Zucken der Hände von Schreiner an seinem Holster, das sich unter der Jacke abzeichnet.

»Mit einem Video von der Tatzeit kann ich leider nicht dienen. Irgend so ein Karl wird ihr wohl an die Wäsche gegangen sein… Oder glauben Sie, sie war zu alt, um begehrt zu werden…?«

»Verständlich, dass Sie angefressen sind. Wer ich auch. Jemand bringt meine Frau fast um, da habe ich ein Recht auf …Erschütterung — sofern sie ehrlich ist…«

Die wenigen Sätze haben Schreiner viel Kraft abgefordert. Höflicher, vor allem aber intellektueller, kann er nun mal nicht…

»Ehrlich? Was erlauben Sie sich«, schreit Holger Bach ihn an. »Lehrt man an der Polizeischule keine Psychologie? Wenn Sie Ihr Metier nicht beherrschen, hauen Sie ab und lassen Sie mich in Ruhe!«

»Pech gehabt. Dürfen wir gar nicht!«

»Hauen Sie ab und kommen Sie wieder, wenn Sie die nötigen Umgangsformen gelernt haben.«

Holger Bach erhebt sich abrupt. Woher er in dieser Minute die Kraft nimmt, erklärt er sich nicht. Was hinter seinem Rücken passiert, erkennt er nicht. Die wenigen Schritte bis zur Tür und der Wink von seinem Kollegen genügen Schreiner, um herauszuwürgen: »Sorry. Ausrutscher. Wir sind auch gestresst…«

»Aber der Stress der Betroffenen spielt bei der Staatsmacht keine Rolle, wie ich sehen kann.«

Schreiners Kollege Andreas Weiler kommt sanfter ins Spiel. Auch er ist Hauptkommissar und war eher zufällig in Schreiners Auto, als der Funkspruch von der Zentrale kam. Welche Strategie Schreiner verfolgt, kann auch er nur raten.

»Hat Ihre Frau gesagt, ob sie noch Besuch erwartet?«

»Im Negligee? Wohl eher nicht.« Das war ungeschickt, das spürt Holger Bach sofort, aber die beiden haben andere Sorgen, als Wortklauberei.

»Wäre es nicht an der Zeit zu fragen, was ich vorgefunden habe, als ich vom Dienst gekommen bin?«

Holger Bach lässt seinen abschätzigen Blick über die beiden Männer streichen, abwartend, unschlüssig, ob er die beiden endgültig vor die Tür setzen soll.

»Wenn Sie schon den Ton angeben müssen. Bitte«, sagt Weiler betont ruhig. »Wann sind Sie vom Dienst gekommen?«

»Gegen sechzehn Uhr…«

»Genauer.«

»Sechzehn Uhr neun oder zehn. Die Sekunden habe ich nicht gezählt.«

»Kann jemand die Zeit bezeugen?«

»Sie werden es nicht glauben, aber in einem so großen Haus wird man x-mal gesehen, aber niemand nimmt den anderen wahr.«

»Dann haben Sie jetzt die Arschkarte, mein Lieber«, mischt sich Schreiner wieder ein.

»Oder Sie. Sie können ja mal durch die Gänge schleichen und an den Türen klopfen…«

Freilich könnte der Pförtner… Ein Gedanke schießt Holger Bach durch den Kopf. Viola Svenson. Für die Bestätigung seiner Zeitangabe wird sie zweifellos in der Lage sein.

»Warum ist die Zeit eigentlich so wichtig?«, fragt er vorsichtshalber den sanfteren der beiden.

»Noch haben wir keinen Tatzeitpunkt, dass wir Sie als Täter…als Verursacher ausschließen könnten.«

»Mich… als Täter…« Holger Bachs Körper spannt sich gefährlich, doch er weiß, gegen die Staatsmacht hat er keine Chance. »Raus jetzt. Haut ab Ihr beiden. Los … raus…! Ist es so schwer, sich vorzustellen, dass ich jetzt ganz andere Sorgen habe?«

»Wenn Sie sich stur stellen, sind wir gezwungen, Sie mitzunehmen. Angehörige sind immer zuerst zu befragen. Also? Aufs Revier?«

Holger Bach macht eine Kehrtwendung, weg von der Tür zurück ins Zimmer. Als er sich in den Sessel fallen lässt, gelingt es ihm sogar, seine Stimme so klingen zu lassen, als sei gar nichts passiert.

»Mir ist etwas eingefallen. Ich habe mit einer meiner Studentinnen die Universität verlassen. Viola Svenson. Sie wohnt bei ihren Eltern in diesem Block. Die Etage weiß ich nicht genau.«

»Na, geht doch«, meldet sich Schreiner wieder, den Wink von Weiler ignorierend nutzt er die Gunst des Moments: »Und… die Kerle haben doch bestimmt auch Namen. «

»Ich wüsste nicht welche…«, erwidert Holger Bach mit unklarem Kopfschütteln, was zumindest Bedauern ausdrücken soll.

»Die Kerle, die Ihrer Frau an die Wäsche wollten. Schon wieder vergessen?«

Holger Bach sieht mit Bedauern im Gesicht des geschmeidigen Weiler, dass er den vermutlich ebenso gegen sich aufgebracht hat, wie den grobschlächtigen Schreiner. Weiler scheint allerdings eher in Ordnung zu sein. Er wendet sich ihm zu:

»Kerle. Mein Gott, das sagt man so in gewissen Situationen. Meine Frau ist attraktiv, da hat man es schon mit gierigen Blicken zu tun.«

»Und mit Affären?…«

»Nicht, dass ich wüsste, was Sie…«, wiegelt er ab in einer Art, dass jeder im Raum sofort Bescheid wissen muss.

»Wollen Sie nun, dass wir der Sache auf den Grund kommen, oder wollen Sie der einzige Verdächtige bleiben? Sie trauen uns hoffentlich nicht zu, zu glauben, sie hat sich selbst lebensgefährlich stranguliert.«

Das vom Strangulieren hätte Weiler nicht erwähnen dürfen. Die Bilder in Holger Bachs Kopf sind diffus, aber gerade das Diffuse bringt ihn um den Verstand.

Für diesen Tag ist der Mann am Ende. Hauptkommissar Weiler beobachtet ihn wie die Katze das Mauseloch. Abrupt steht er auf, mit knapper Geste gebietet er dem offenen Mund von Schreiner Einhalt. »Gut, dann war 's das für heute. Aber nicht für immer und ewig, das verstehen Sie doch.«

Erst draußen auf dem Flur sagt er zu Schreiner: »Das war beste dramaturgische Kost. Ich wette, das wäre ein Kandidat für die Nummer: Zusammenbruch am Grab seines Opfers. Zu früh gefreut, lieber Herr Doktor Bach, das Drehbuch schreiben wir.«

Vor dem Aufzug fragt Schreiner: »Wie hieß diese Studentin … diese Zeugin nochmal?«

»Ich hoffe, sie heißt immer noch Viola Svenson. Was hättest du gemacht, ich wäre nicht zufällig dabei? Hättest nochmal bei dem Verdächtigen geklingelt und mit eingezogenem Schwanz nach dem Namen gefragt?«

Auf einmal sind Schreiners Schritte kaum noch zu hören. Ganz kleinlaut geht er neben Weiler einher, vertieft in nur einen Gedanken: Dieser Weiler mischt sich zu oft in seine Fälle. Toleriert vom Chef. Spekuliert auf mehr Salär für das, was er hermacht…?

Als Holger Bach endlich allein in seiner Wohnung sitzt, haftet den Vorfällen des Tages — besonders denen der letzten Stunden — bereits etwas Bizarres an. Er kann es kaum glauben, dass wirklich geschehen war, was jeder vermutete, aber ohne Renées Aussage nicht zu beweisen ist. Was, wenn sie aussagt? Wird sie überhaupt noch einmal…?

Mehr als all die Stunden zuvor fühlt er sich zutiefst verunsichert. Was wird jetzt geschehen? Wie geht sein Leben weiter? War es das alles wert?

In seinem Kopf entsteht ein Szenario, das sich von dieser Stunde an verfestigt und nicht mehr geändert wird, vor keinem: Meine Frau Renée ist am Morgen nicht aufgestanden wie üblich. Bisher hatten wir jeden Streit ausgesessen — im wahrsten Sinne des Wortes. Und bisweilen kriselte es zwischen uns, auch wenn wir einmal ein Herz und eine Seele waren. Inzwischen ist Renée ein anderer Mensch, als das Mädchen, das ich so rein, so unbedarft und deshalb so liebenswert fand. Das Liebenswerte an ihr liegt weit zurück und ist verschüttet unter der Enttäuschung, die sie mir bereitet hatte.

Unwillkürlich zuckt er zusammen. Keines seiner Worte taugt dazu, ihn zu entlasten und er selbst fragt sich seit Stunden: Muss deshalb der Tod als einziger Ausweg akzeptiert werden?

DIE LETZTE NACHT

Das Haus ist still. Diese Stille ist sehr anonym wie das ganze Haus sehr anonym ist. Keiner kennt noch den anderen, wie früher einmal. Niemand weiß, wer rechtens aus einer Tür kommt und wer nicht. Das war seit langem sein Problem, wenn Renée ganz unverhofft zu Hause blieb und er zum Dienst musste. Wie verbrachte sie diese Tage? Mit wem? All seine Aufmerksamkeit taugte nicht, ihr hinter die Schliche zu kommen. Sie war eine gründliche Hausfrau, die alle Spuren zu beseitigen wusste. Könnte es sein, sie wollte an diesem Freitag nicht aufstehen, weil sie — sobald er aus dem Haus ist — einen Liebhaber erwartet hat? Einen, wie diesen … diesen … Kopfverdreher Marc Bergé. Die beiden haben ein Faible füreinander. Das hatte er ihr erst unlängst rüde an den Kopf geworfen. Renée erboste sich zwar darüber, lächelte ihn aber an, als sei er der dümmste Junge. Und erst ihr Argument: Marcs Affinität liege vermutlich nur an dem gewissen Akzentstrich in ihren beiden Namen. Sie nannte ihn Accent aigu, wobei das letzte Wort wie ein einzelnes Ü klang.

Freilich hatte er heimlich einmal nachgeschlagen, was diese französischen Betonungszeichen bedeuten. Das hätte er nicht tun sollen. Spitz. Scharf. Und dieses «scharf» hatte ihn sofort wieder wütend gemacht, wie ihn alles wütend macht, was er nicht kennt, sofern es Renée besonders gut findet. Ob sie ihm mit diesen kleinen Finessen ihre wachsende Überlegenheit demonstrieren wollte, beantwortet er sich an diesem Tag nicht.

Angesichts der ungewissen Stunde verbietet sich Holger Bach, länger darüber nachzudenken, was er sich einmal erträumt hatte und was das Leben daraus gemacht hat. Nur an die Peinlichkeit des Abends zu denken, kann er sich nicht verbieten, die sitzt noch immer zu tief und schneidet eine blutende Wunde.

Es war ein Abend wie viele zuvor. Er ist ein Mann, und als solcher hat er seine Bedürfnisse. Auch darf ein Ehemann erwarten — wenn seine Frau in einem Hauch von Nichts vor ihm steht — dass sie damit etwas bezweckt.

Sie war vor ihm zu Bett gegangen, er hatte noch geduscht — extra gründlich. Als er soweit war, schien sie schon zu schlafen. Er kuschelte sich an sie und drückte seinen Unterleib, der bereits reagierte, an ihre Hüfte und rieb sich an ihr. Sie atmete aus und drehte sich auf den Bauch. Das war ihr ewiges Zeichen innerer Unlust, das ihn fuchsteufelswild machte. Er fühlte sich abserviert und wollte es nicht einfach so hinnehmen. Ohne eine körperliche Angriffsfläche zu haben, überkam ihn enorme Wut. Er wusste genau, dass sie noch nicht schlief, warum hatte sie so gar kein Gefühl für sein Begehren? In seinen Augen gibt es keinen besseren Liebesbeweis als atemlose Vereinigung.

Ob ihm schon in dieser Minute die Idee gekommen war, sie könnte sich aufsparen für einen Anderen, das beantwortet er sich noch immer nicht. Er wollte nur sein Recht behaupten, besonders, weil sie ihn mit ihrem hauchdünnen Nichts vorsätzlich angemacht hat, vermutlich sogar hinterlistig, um ihn in gewisse Nöte zu stürzen.

Er hatte sich über ihren Rücken geschoben, mit den Knien ihre Schenkel auseinander dirigiert und einen Arm unter ihren Bauch gedrückt. So konnte er ihren Unterleib anheben und so gelang es ihm, rücklings in sie einzudringen. Er wusste genau, dass sie das nicht mochte. Sie hatte ihm einmal gesagt, dass sie Menschen seien, die sich — abgesehen von den Bonobos — als einzige Wesen beim Sex in die Augen schauen können und dass die Augen das Fenster zu Seele sind. Und Sex ohne Seele sei pure Gier, und die käme gleich nach Vergewaltigung.

Wie hätte er vermuten sollen, was dann geschah?

Er hätte es ahnen können. Freilich, er hätte es sogar wissen müssen… Und nun? Nun sitzt er hier in der dunklen Küche, abgestempelt als mieser Verbrecher, der seine Frau bis zur Ohnmacht würgt und danach selenruhig zum Dienst geht…

MONTAG, 20. MAI — POLIZEIREVIER

Welche Intrigen sich hinter den Mauern der Staatsgewalt abspielen, bleibt für die meisten Beamten unergründlich. Auf alle Fälle bekommt Hauptkommissar Andreas Weiler die Angelegenheit «Renée Bach» übertragen. Sie müssen der Sache nachgehen, weil dieser Notarzt Anzeige erstattet hat. Ein Fall ist es deshalb noch nicht.

Im Revier weiß man, um welch angesehene Person es sich bei dem betroffenen Ehemann handelt, der zugleich — zu diesem Zeitpunkt noch — der einzige Verdächtige ist. Deshalb brauche das Vorgehen, so die Order vom Chef, eine Menge Einfühlung und zugleich spitzfindiges, kriminalistisches Gespür, die Schreiners — bei anderer Klientel zwar erfolgreichen — Methoden nicht hergeben.

Eine erste Brisanz bekommt der ansonsten wenig spektakuläre Fall, als Doktor Haarström von der Intensivstation des Klinikums seine Bedenken geäußert hat, die Patientin Renée Bach bleibe vermutlich komatös, bestenfalls, wie er anfügte.

Für Andreas Weiler ist nur der Umstand schmeichelhaft, es diesem Großmaul Schreiner mal wieder zeigen zu können. Niemand im Dezernat ist so mit dem Mund vornweg wie Schreiner. Bisweilen wird es peinlich mit ihm, allein, weil seine Art zu fragen, normale Leute abschreckt. Bei der Jugend mag er ja erfolgreich sein, aber hier handelt es sich um einen Studierten, was nicht bedeutet, ein Hochschuldozent ist zwingend immun, wie ein Diplomat.

Normalerweise wäre dieser Fall für Weiler uninteressant, darüber hilft die Tatsache nicht hinweg, dass er ziemlich vertrackt ist. Einerseits ist es weder einer für die Mordkommission, andererseits gibt es noch keine stichhaltigen Anhaltspunkte für ein Verbrechen. Klar ist bisher nur, die Frau kann sich nicht selbst bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben.

Für Weilers angeborene Skepsis ist sogar die Tatsache, dass Holger Bach täglich mehrere Stunden in der Klinik am Bett seiner Frau verbringt, kein Indiz für Unschuld. Eher ein Grund zur Sorge. Sollte der Ehemann die Hand im Spiel gehabt haben, wäre es für ihn am Bett seiner Frau ein Leichtes, das Aufwachen zu unterbinden, zumindest aber zu eruieren, ob sie noch in der Lage ist, zu reden oder sich zu erinnern.

Weilers Vorstoß in dieser Angelegenheit an Doktor Haarström wurde vom Mediziner sofort verstanden. Inwieweit das Personal so konsequent ein Auge auf die Sache wirft, bleibt Weiler unklar.

Widerwillig wirft er einen Blick in das Protokoll der Befragung dieser Studentin.

»Ja, wenn Sie es so sagen, war Doktor Bach heute schon (was heißt «schon»?) anders als normal. Unkonzentriert. Abweisend. Wir sind oft den Weg gemeinsam nach Hause gegangen. Doktor Bach ist ein ziemlich cooler Typ…«

»Was heißt cool?«

»Er ist witzig, mitunter ironisch. Und er ist klug, wie man es ja erwartet von einem Dozenten. Aber glauben Sie mir, nicht alle Dozenten…«

»Und das war exakt sechzehn Uhr?« Sohatte er die junge Frau brüsk unterbrochen, um Schreiner die gewohnte Angriffsfläche für seine notorische Abneigung gegen die gebildete Oberschicht im Keim zu ersticken.

»Fünfzehn Uhr fünfzig war die Vorlesung zu Ende. Ja, sechzehn Uhr, das kommt hin. Ich bin dann, weil es mir langsam peinlich wurde, noch abseits gegangen. Ich glaube aber, er ist schnurstracks nach Hause…«

»Was wurde peinlich?«

»Dieses Schweigen. Dieses wortlose Nebenher…Man kommt sich vor wie ein lästiger Parasit…«

»Und das war anders als gewöhnlich?«

»Auf alle Fälle.«

Weiler hatte eine Pause gemacht, weil er wusste, die Zeugin würde nichts Wesentliches zum Fall beisteuern können. Es war ohnehin nicht leicht, das Auftauchen von zwei Polizisten zu erklären, ohne ein eindeutiges Verbrechen. Sein Kollege Karl Schreiner nutzte ruck, zuck die Pause, entweder, um eines seiner Spielchen zu spielen, oder um seine Position als beauftragter Ermittler, in der er am Freitag noch war, zu untermauern.

»Wie äußerte sich, wenn der Bach witzig war?«

Die Augen der jungen Frau weiteten sich. Das geht manch einem Zeugen so, wenn im knappen Polizeijargon geredet wird. «Der Bach» gehörte unbedingt dazu. Der pure Name ist allemal besser, als vor Zeugen vom «Verdächtigen» zu reden.

»Na ja, da gibt es so vieles… ich weiß nicht, ob ich…«

»Wie hat er denn über seine … über Frauen geredet, ganz allgemein?«

»Eigentlich harmlose Sätze.« Das halbe Kind wurde rot bis hinter beide Ohren. »Zum Beispiel: Der Mann ist so jung, wie die Frau, die er fühlt.«

»Das ist nicht witzig, das ist Lebensweisheit.«

»Na ja, er hatte auch ironische Bemerkungen, wenn eine von uns mit ihrer Kleidung übertrieb… na ja, Sie wissen schon…«

Weiler hatte Schreiner einen Wink gegeben, er soll die Befragung nicht in eine künstliche Richtung treiben, aber da hatte das Mädchen gerade eine Erinnerung.

»Einmal sagte er zu Kathrin, die stets hautenge Pullis trägt: Der Pullover einer Frau sitzt goldrichtig, wenn die Männer nicht mehr atmen können. Er sagte das in ziemlichem Tempo, was er dann mit gespielter Schnappatmung enden ließ. Die Schenkelklopfer kamen von der Männerbank, wie Sie verstehen werden…«

Schreiner formulierte zwar im Protokoll seine eigenen Fragen nicht aus, aber sie waren für Weiler noch gut nachvollziehbar.

»Glauben Sie, dass er sexistisch ist?«

»Wer weiß das schon. Er hat zumindest auch Sprüche drauf wie die: Jeder Mann braucht eine Frau, weil irgendwann einmal etwas passiert, wofür er die Politik nicht verantwortlich machen kann.«

Vermutlich hätte die junge Frau gerne noch einige von Bachs Sprüchen von sich gegeben, aber der Wink ihres Vaters ließ sie verstummen. Womöglich auch deswegen fragte sie zu guter Letzt: »Das hier… äh, davon erfährt doch Doktor Bach nichts. Oder?«

»Ich denke nicht, dass diese Dinge überhaupt eine Relevanz für den Fall haben«, hatte sich Weiler wieder eingemischt. Einer musste dem Schreiner ja zeigen, wo es lang geht. Er hatte sich in seiner bekannten Konsequenz erhoben, legte eine Hand auf die Schulter der jungen Frau und drückte sie leicht. »Keine Angst. Wir müssen nur sicher gehen, dass Ihr Dozent nicht im Pool der Verdächtigen landet. Auch dazu sind wir verpflichtet.«

»Die Bachs sind ganz nette Menschen«, sagte der Vater. Er begleitete die Polizisten noch bis zur Tür. Beinahe flüsternd fügte er an: »Meine Tochter hält ebenso große Stücke auf Doktor Bach. Das kam vielleicht nicht so herüber, wie gedacht…Die Jugend hat da…«

»Wie gesagt, unsere Frage zielte nur darauf, den Ehemann eindeutig zu entlasten. Wir sind nun mal in der misslichen Lage, auch das scheinbar Unmögliche klar ausschließen zu müssen. «

Die nächste halbe Stunde verbringt Weiler damit, im Zimmer auf und ab zu laufen. Nicht etwa, weil ihn der Fall so sehr beschäftigt. Er ist ihm eher lästig. Keine Leiche, kein Verbrechen, kein Täter — nur weiße Flecken und nichts als Mutmaßungen.

Nicht nur weiße, fällt ihm ein, aber ein einzelnes Indiz ist zu wenig.

Er läuft im Zimmer herum, um sein Bein wiederzubeleben. In letzter Zeit, seit seinem Bandscheibenvorfall, gelingt es ihm immer seltener. Dennoch kommt er nicht umhin, an diesen Doktor Bach zu denken: Wäre ein so honoriger Mann in der Lage, seine Frau zu erwürgen und dann seelenruhig zum Dienst zu gehen? Andererseits: Wäre er der Typ Mann, der die Untreue seiner Frau — sofern eine solche vorliegt — so einfach wegsteckt? Gesetzt den Fall, sie war untreu und er hat es herausgefunden…?

Einer Frage muss er unbedingt noch tiefer auf den Grund gehen: Warum hat Bachs Anruf beim Rettungsdienst bis sechzehn Uhr siebenundzwanzig gedauert? Was hat der Kerl in der Zeit gemacht? Wiederbelebung? Indizien vernichtet? Hat er sie vielleicht erst angekleidet? Hat er den Spermafleck übersehen oder fehlte ihm die Zeit für Details…?

»Im Negligee?« Waren das nicht Bachs Worte gewesen? Warum ist das niemandem aufgefallen. Sie hatte einen ganz normalen Schlafanzug an, wie ihn seine Frau Inka auch trägt und wie er es gar nicht so gerne hat. Ihm ist es lieber, sie schläft im Nachthemdchen. Das ist bequemer für gewisse Stunden, die freilich mit zunehmendem Alter unbeirrt auf einige Minuten zusammenschrumpfen.

Das Telefon läutet. Mürrisch humpelt Weiler zum Schreibtisch zurück.

»Doktor Haarström hier. Wir hatten ausgemacht…«

»Ja, ja«, unterbricht Weiler den Arzt. Wie schmerzverzerrt sein Gesicht aussieht, kann der Arzt zum Glück nicht sehen. »Schießen Sie los.«

Haarströms Anruf muss purer Gedankenübertragung gefolgt sein. Weder für die Position des Arztes noch für seine hat der Fall eine so hohe Priorität, dass man ständig damit befass ist. Bei ihm ist es jedenfalls Zufall, auf den Moment bezogen.

»Ich mach es kurz: Sie hat es, wie befürchtet, nicht geschafft…«

Weiler atmet tief durch. Mit seinen Worten stößt er heiße Luft weit von sich: »Pffff. Weiß es der Mann schon?«

»Nein«, sagt Haarström. Aber er kommt sicher am Nachmittag und bleibt… er blieb bisher auch länger. Ich werde ihm natürlich persönlich…«

»Bleiben Sie mal geschmeidig, Doktor. Haben Sie die Chance, dem Mann beizubringen, dass die Frau ... sagen wir, keinen Besuch mehr …Vielleicht verlegt wurde — meinetwegen zu einer Spezialbehandlung in einen Klinikbereich, der tabu ist für Nichtpatienten?«

Haarström wundert sich vermutlich, denn er schweigt verdächtig lange.

»Es ist wichtig für die Ermittlung. Es gibt noch viele diffuse Flecken, wenn Sie verstehen. Und jetzt ist es zumindest ein Fall mit Todesfolge. Außerdem kennen wir jetzt den Laborbefund…« Weiler hält inne. Zuviel darf er auch einem Arzt nicht verraten. Also ergänzt er: »Wir müssen ganz einfach alles Unvorstellbare ausschließen…Wenn Sie verstehen?«

Diesmal fällt ihm der Mediziner ins Wort: »Hat der Laborbefund eine Relevanz für…« Als Weiler nicht darauf eingeht, was nicht ungewöhnlich ist bei gewissen Delikten, gibt der Arzt undeutliche Töne von sich, bis er fortfährt: »Die Sache mit der Verlegung wird schwer. Das Personal … Sie verstehen? Ich muss mir erst etwas überlegen…«

»Ich muss wissen, was genau … und das so bald wie möglich. Ein Widerspruch zwischen Krankenhaus und Polizei wäre für die Wahrheitsfindung tödlich.«



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