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Tim Buktu und die Piratenschiffgäng sind unterwegs in heikler Angelegenheit. Der König wünscht sich eine riesige, fleischfressende Pflanze, genannt Teufelsmaul. Die ist äußerst gefräßig und wächst ausgerechnet auf der Insel ihres größten Feindes: Admiral Hammerhäd! Wie sollen die Piraten bloß an die Pflanze gelangen? In der Kinderbuch-Reihe Die Piratenschiffgäng erzählt Erfolgsautorin Irmgard Kramer spannende und witzige Abenteuer rund um wilde Piraten und ihr verrücktes Piratenschiff. Die Geschichten eignen sich für Jungen und Mädchen ab 5 Jahren zum Vorlesen und ab 7 Jahren zum ersten Selberlesen. Die bunten Bilder mit Comic-Elementen von Zapf sorgen für viel Spaß beim Lesenlernen. Für echte Seeräuber ein Muss!
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Seitenzahl: 22
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Tims erster Auftritt
Im Meer lag ein Piratenschiff. Es war das schönste Schiff der Welt. Es hieß Molly Popper. Die Molly Popper war ein ganz besonderes Schiff und Barti Blu war ihr Kapitän. Er war ein ganz besonderer Pirat. Stolz und dreckig und trotzdem mit allen Wassern gewaschen. Das Einzige, was er nicht so gut konnte, war schreiben. Dafür brüllte er umso lauter: „Piraten! Bereit machen für den neuen Auftrag des Königs!“, rief er.
„Herzlich willkommen an Bord“, krähte es da von oben. Im Ausguck machte sich ein kleines rotbraunes Huhn zum Abflug bereit. Manche Mannschaften hatten einen Papagei, die Piratenschiffgäng hatte ein Huhn namens Hendl.
Ein viermotoriges Steppenhuhn, das behauptete, fliegen zu können: „Schnallen Sie sich an. Die Flugzeit wird zwei Sekunden betragen.“ Hendl setzte sich eine Fliegerbrille auf und testete die Flügel.
„Wetten, dass ich schneller unten bin?“, rief Schrottauge und kletterte neben dem Huhn aus dem Krähennest. Dort, wo sein linkes Auge hätte sein sollen, tickte eine Uhr. Er umarmte den Schiffsmast mit Armen und Beinen und sauste abwärts. Seine Zottelhaare flatterten mit den Segeln im Wind.
„Angeber“, krähte Hendl von oben.
Schrottauge landete vor dem Kapitän, steckte sein schmutziges Hemd in die Hose und sagte: „Bereit für den neuen Auftrag.“
„Ich bin auch bereit“, brummte ein Pirat mit einer Stimme wie ein Bär. Er legte ein Holzbein zur Seite, in das er gerade Herzchen geschnitzt hatte. Leo Afrikanus war der Zimmermann. Seine schwarze Haut war tätowiert. Er stellte sich neben Schrottauge und kratzte sich die Glatze.
Beide zuckten zusammen, als sie ein lautes Knacken hörten. Das war Knochenknacker. Er war der Schiffsarzt. Er knackte mit seinen langen Fingern und renkte sich den Kopf ein, der meist schief auf seinem dünnen Hals saß. „Bereit!“, sagte auch er und stellte sich in die Reihe. Wahrscheinlich hoffte er, dass er bald ein Bein absägen oder einen Zahn ziehen konnte. Er selbst hatte nur noch wenige Zähne.
„Wartet er ein Sekündchen auf mich, Chef!“, rief der Koch von unten aus der Kombüse. Er hieß Baron von Dexter.
„Hallefux und Himmeluja!“, stöhnte Barti Blu. „Wieso dauert das denn so lange, bis hier die ganze Gäng steht?“
Baron von Dexter kam an Deck und balancierte eine Schüssel in seiner Hand. „Fischpudding“, sagte er lächelnd. „Zur Feier des neuen Auftrages.“
Barti Blu schaute ihn finster an.
„Oh“, näselte Baron von Dexter. „Verzeiht er mir die Verspätung.“ Die Puddingschüssel stellte er neben das Steuerrad. Er riss sich die Kochschürze weg, fuhr sich durch seine langen blonden Locken und stellte sich neben Knochenknacker. „Bin bereit“, sagte er eifrig.
Barti Blu schritt die Reihe ab. „Den Auftrag wird uns unser neues Gängmitglied vorlesen. Begrüßt mit mir: Tim Buktu! Unseren Aufschreiber!“