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Die durch ihre Fantasiefülle und kraftvolle Schönheit berühmten rumänischen Märchen finden in diesem Buch eine würdige, mit Sorgfalt vorbereitete Darstellung. Mit dem Herkunftsland dieser Märchen, mit seiner Geschichte sowie mit Leben und Eigenart seiner Menschen vertraut, versteht es die Autorin, uns die uralten, oft recht seltsamen Vorstellungen des Bauernvolkes und die eigentümlichen Gestalten seiner Märchen und Legenden nahezubringen.
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Seitenzahl: 234
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Elisabeth Hering
Die Puten im Joch
Rumänische Schwänke, Legenden und Märchen
Als Großvater noch klein war und ich schon ein Bursche, da lebte mein Vater noch gar nicht. Wir waren nicht reich, wir hatten nur sechs Stück Vieh – sechs Puten. Ackerboden hatten wir keinen.
Einmal sagte ich zu meinem Großvater:
„Großväterchen, entweder gehst du in den Wald nach Holz und ich bleibe zu Hause, oder ich bleibe zu Hause und du gehst in den Wald!“
Der Großvater ging also in den Wald, suchte Holz und stieß dabei auf ein Nest mit fünf Bäreneiern.
Ich aber spannte die Puten vor den Wagen und zog auch in den Wald.
„Ehee, was sollen wir machen?“
Wir wollten die Eier in den Wagen legen; aber sie waren viel zu schwer. Da machten wir uns einen Brunnenschwengel und versuchten die Eier damit in den Wagen zu heben. Aber wir mühten uns vergebens! In meiner Wut packte ich die Eier nun mit den Händen und warf sie in den Wagen. Dann band ich sie mit der Deichsel fest und fuhr nach Hause. Doch was sah ich dort? Eine Sau war Glucke geworden! Wir legten ihr also die Eier unter, und der Herrgott gab, dass sie nach vier Wochen, eben zur rechten Zeit, vier Putenküken ausbrütete. Jetzt hatten wir Milch in Hülle und Fülle! Doch was sollten wir mit so viel Milch anfangen? Wir füllten ein Zimmer damit und gaben zwei Puten hinein, die Sahne schlagen sollten. Als die Sahne fertig war, zog ich einen Wagen vor das Zimmer, und wir luden sie auf: ich mit einem Bierglas, Großväterchen mit dem Rechen; dann fuhren wir zum Markt. Der Großvater führte die Ochsen an den Hörnern, und ich weiß nicht, wie es geschah, aber der Wagen geriet mit den Rädern in einen Ameisenhaufen und überschlug sich … Unsere Sahne wurde ganz staubig. Da lief ich nach Hause, brachte einen Eimer, füllte ihn mit Wasser aus dem Mühlbach und wusch den Staub von der Sahne ab. Danach schleppten wir sie nach Hause, hängten sie zum Trocknen über den Zaun, und ich machte mir einen Gürtel draus. Seht nur, wie schön er geworden ist!
Eine Frau wurde immer wieder von ihrem Mann geschlagen. Er schlug sie, doch sie begriff nicht, weshalb, und glaubte, der Mensch sei schlecht. Die Arme wusste einfach nicht mehr, was sie machen sollte. Da hörte sie von einem alten Mütterchen, welches sich auf allerlei Künste verstand, das Fäden verwirren und entwirren konnte. Die Leute aus dem Dorf lernten sogar verschiedene Handwerke bei ihr. Unsere Frau machte sich also auf den Weg zu der Alten.
„Liebe Muhme, weißt du kein Heilmittel, denn mir geht es nicht gut: mein Rumäne1 schlägt mich immer, wenn er abends von sonst woher kommt. Ich gebe dir, was du von mir verlangst, nur sag, wie ich es anstellen soll, dass er mich nicht mehr prügelt.“
Darauf die Alte:
„Mein liebes Kind, hör zu: das ist leicht getan, wenn du meinem Rat folgst: Sobald dein Mann nach Hause kommt, lauf schnell und nimm Wasser in den Mund: dann mach alles, was er dir sagt, aber spuck das Wasser erst aus, nachdem sich dein Mann niedergelegt hat. Wenn wir uns wieder treffen, wirst du mir sagen, wie es dir ergangen ist!“ Unsere Frau geht also nach Hause. Es wird Abend, und siehe, da kommt auch schon der Rumäne. Sie läuft schnell zum Eimer, nimmt Wasser in den Mund, deckt ihrem Mann den Tisch und macht alles, was er befiehlt. Als er sich schlafen gelegt hat, spuckt sie das Wasser aus und geht ins Bett, ohne Prügel eingesteckt zu haben.
Eines Tages steht das alte Mütterlein vor ihr: „Also, wie ist es dir an jenem Abend ergangen?“
„Ei, Mühmchen, Gott soll dir Gesundheit und viel Glück schenken, denn du hast mir einen guten Rat gegeben!“ „Ja, siehst du, mein liebes Kind, so sollst du es immer machen, bis du dich daran gewöhnt hast, auch ohne Wasser im Mund zu schweigen!“
Die Nachbarin von nebenan half einer Frau beim Kneten des Kringelteigs zum Tag des heiligen Vasile.
„Vergelt’s Gott, Gevatterin“, sagte die Hausfrau, „du hast mir sehr geholfen.“
„Gott bewahre, Gevatterin“, antwortete die andere, „eher muss ich dir danken, denn meine Hände waren so schmutzig, dass ich sie nicht sauber kriegen konnte. Jetzt aber, dem Himmel sei Dank, schau, wie rein sie geworden sind!“
„Ja, liebe Gevatterin“, sagte wiederum die Hausfrau. „Nichts geht über die Reinlichkeit im Haus!“
„So ist’s, liebe Gevatterin … Und jetzt muss ich auch für mich rasch backen, denn die Feiertage stehn vor der Tür!“
Ganz stolz geht der Ritter spazieren und trifft auf seinem Weg eine ‚Hübsche‘ aus dem Dorf, die stehen bleibt, um ihm die Hand zu küssen.
„Was für einen schönen Knauf Euer Spazierstock hat, Onkel Irimie!“
„Das schon, das schon – nur… der Stock ist ein wenig zu lang.“
„Dann schneidet doch ein Stück ab!“
„Daran habe ich auch schon gedacht. Aber es tut mir leid um den schönen Knauf.“
„Na, dann schneidet ihn unten ab!“
„Aber unten passt er mir ja.“
Ein Pope, der nicht gerade ein Kirchenlicht war, wollte wissen, wann Ostern ist. Deshalb steckte er zu Anfang der Fastenzeit so viele Bohnen, wie diese Tage zählt, in die Tasche. Täglich nahm er eine Bohne heraus und warf sie fort. Und er sagte sich: ‚Wenn nur eine einzige Bohne übrig ist, weiß ich, dass am nächsten Tag Ostern sein muss.‘
Fragte ihn nun jemand, wann Ostern sei, steckte er die Hand in die Tasche, zählte die Bohnen und konnte die Frage haargenau beantworten.
Einmal jedoch verspätete er sich beim Kirchgang und vergaß in der Eile, den Talar umzuhängen. Die Frau des Popen bemerkte das und benutzte die Gelegenheit, ihn zu reinigen. So fand sie in der Tasche die Bohnen. Weil sie nun dachte, ihr Mann habe sie hineingetan, um damit zu spielen, wenn er nichts anderes zu tun hatte, tat sie ihm noch eine gute Handvoll hinzu.
Und bald darauf wurde der Pope von jemandem gefragt, wann Ostern sei. Da griff er in die Tasche und zählte und zählte weiter, aber die Bohnen wollten kein Ende nehmen. Schließlich rief er verzweifelt: „Du Christ, ich weiß es nicht. Nach meiner Berechnung werden wir kein Osterfest haben – weder in diesem noch im nächsten Jahr.“
Ein Zigeuner ging einst in den Wald, um Holz zu holen, aus dem er Spindeln machen wollte. Da sah er im Gebüsch einen schlafenden Hasen. „Ei!“ denkt der Zigeuner, „dieser Hase ist ein gutes Geschenk für einen Herrn, mit dem kannst du Ehre einlegen, oh, nicht nur Ehre, mehr noch, der Herr wird das Geschenk nicht umsonst annehmen, er gibt dir dafür ein Ferkelchen. Und das ist eine kleine Sau! Sie ferkelt zehn Junge, lauter Säulein, jedes von denen wirft wieder zehn, dann hast du eine ganze Herde. Ja, über diese Herde bin ich der Herr, ich nehme mir einen Hirten und schicke ihn mit den Schweinen aufs Feld, sie zu hüten. Dann kommen die Stăpîni2 und wollen Schweine kaufen, und ich geh zur Tür und rufe: ,He, Ioane, he – komm mit den Schweinen!‘“
Dies schrie der Zigeuner so laut, dass der Hase erwachte, in die Höhe sprang und zum Teufel lief. Und umsonst schickte ihm der Zigeuner einen ellenlangen Fluch nach – er bekam ihn nicht wieder zu Gesicht.
Ein einfältiger Bauer hörte einmal, dass der Pope sagte, er könne nicht lesen, weil er seine Augengläser zu Hause vergessen habe. Unser Bauer riss die Augen weit auf, staunte, überlegte, und dann machte er sich auf den Weg zur Stadt. Dort ging er schnurstracks in ein Geschäft und verlangte Augengläser zum Lesen. Nachdem er im Laden das Unterste zuoberst gekehrt und alle Gläser ausprobiert hatte, wurde ihm klar, dass sich sein Wunsch nicht erfüllte.
Als nun der Verkäufer fragte: „Aber, Mensch, kannst du denn überhaupt lesen?“ antwortete der Bauer harmlos: „Ja, glaubt Ihr denn, ich würde mit Augengläser bei Euch kaufen wollen, wenn ich lesen könnte?“
Einmal verlor ein Tauber seine Ziegen, und während er sie verzweifelt suchte, traf er einen andern, der ebenfalls schwerhörig war. Dieser mähte Gras. „Freund, hast du hier keine Ziegen gesehn?“
Der andere, der die Frage nicht verstanden hatte, antwortete:
„Soweit du sehn kannst, bis zum Wald hin, das alles mähe ich!“ und zeigte mit dem Finger.
Nun dachte unser Bauer, der andre zeige ihm, dass die Ziegen im Wald seien, und er ging auch gleich los, um sie dort zu suchen, versprach aber vorher dem Mann eine Ziege zum Lohn, falls er sie wiederfände.
Der Zufall wollte es nun, dass er seine Ziegen tatsächlich in jenem Wald fand. Er wählte eine Ziege aus, die keine Hörner hatte, und trug sie, um sein Versprechen zu halten, zu dem Mann, der immer noch im Felde stand und mähte.
„Sieh, ich gebe dir diese Ziege, denn du hast mir sehr geholfen!“
„Glaub mir, Christ, ich hab ihr die Hörner nicht abgebrochen!“
„Also ich hab dir nur eine Ziege, nicht zwei versprochen“, erwiderte unser Bauer etwas heftig.
Während sie so stritten, ritt einer, der ebenfalls taub war, an ihnen vorbei. Sie liefen beide hinter ihm her und wollten sich bei ihm beschweren.
„Hör, Freund, der da behauptet, ich hätte der Ziege die Hörner abgebrochen.“
„Nein, glaubt mir, ich hab ihm nicht zwei Ziegen versprochen!“
Der dritte jedoch, der stocktaub war, dachte, sie verlangten ihm das Pferd ab, auf dem er saß, und sagte:
„Wenn dieses Ross euch gehört, dann nehmt es doch, ich hab es herrenlos auf dem Feld gefunden!“
Damit stieg er vom Pferd ab, übergab es den beiden, die ihn mit offenem Maul anstarrten, und ging zu Fuß weiter.
Vergebens bemühte sich ein Bauer, seinen mit Holz beladenen Wagen, vor den er nur einen armseligen Esel gespannt hatte, den Berg hinauf zu schieben. Ein Wanderer, der gerade vorbeikam, bot ihm seine Hilfe an, packte auch gleich zu, und tatsächlich gelang es ihnen, den Wagen bis zum Fahrweg zu stoßen.
Anerkennend sagte da der Bauer zu seinem Helfer in der Not:
„Küss die Hand, Herr! Schönen Dank! Mit einem einzigen Esel wäre ich hier nie angekommen!“
„He, Mutter, ich war bei dem Mädel!“
„Na und?“
„Nun, ich war dort!“
„Und willst du es nehmen?“
„Ich nehme es, ja. Ich hab auch schon angefangen, ihre Mitgift herzubringen.“ Denn damals war es so Brauch: zuerst brachtest du die Mitgift und dann erst das Mädchen ins Haus.
Kurz und gut, der dumme Bursche sagt abermals:
„He, Mutter!“
„Was gibt’s, du?“
„Ich war bei dem Mädel!“
„Na und?“
„Sie hat mir eine Nadel gegeben!“
„Und wohin hast du sie getan?“
„In den Heuwagen.“
„Gott soll dich strafen, er soll dich strafen, du Dummkopf. Die Nadel wirst du nicht wiederfinden! Du hättest sie dir an den Hut stecken müssen, verstehst du?“
„He, Mutter!“
„Was hast du?“
„Ich war wieder beim Mädel!“
„Und was hast du mitgebracht?“
„Nichts. Die Dumme hat mir ein Taschentuch gegeben, ich hab es mir an den Hut gesteckt, wie du gesagt hast … aber sieh, wie stark der Wind weht. Er hat mir das Taschentuch in den Mühlbach geblasen.“
„Dass dich der Nudelwalker erschlage, du Tölpel! Du hättest es in den Gürtel stecken müssen und es schön nach Hause bringen. Hast du gehört?“
„He, Mutter!“
„Was ist denn?“
„Ich war bei dem Mädel!“
„Na und?“
„Das Feuer soll die Dumme versengen! Sie gab mir den Hund, damit ich ihn hierher bringe, und der räudige Köter hat mir mein Hemd zerrissen. Ich hatte ihn mit den Pfoten in den Gürtel gesteckt, wie du es gesagt hast.“
„Dass dir die Augen beim Nacken rauskommen, du Trottel! Du hättest ihm die Kette an den Hals binden und ihn hinter dir herziehen müssen. Verstehst du oder verstehst du nicht?“
„He, Mutter!“
„Was ist?“
„Ich war wieder bei dem Mädel!“
„Na und?“
„Sieh mal, ich bring den Speck!“
„Das Gift soll dich fressen! Du bringst den Speck am Strick gezogen? Einfaltspinsel! Wie soll man ihn essen, nachdem du ihn durch den Staub gezerrt hast? Lerne, Junge: Du hättest ihn auf den Rücken nehmen müssen. Treib keinen Spott, weder mit der Arbeit noch mit dem Essen.“
„Mutter, he!“
„Was gibt’s?“
„Sieh, ich war wieder bei dem Mädchen!“
„Und – was hast du gebracht?“
„Die Kuh. Der Teufel soll sie holen! Die war vielleicht schwer. Fast hätte sie mich umgerissen, ein Glück, dass sie mager ist … sie wollte einfach nicht auf meinen Rücken; bis ich sie hinauf bekam, hab ich fast meinen Geist aufgegeben.“
„Der Zorn deines Vaters soll dich treffen! Ja, treffen soll er dich! Hätte ich dich doch nie geboren! So also? Du hast die Kuh auf dem Rücken hergebracht?“
„Wie du es mir gesagt hast, Mutter!“
„Du hättest sie behutsam mit dem Baststrick an den Hörnern festbinden und sie ganz einfach zur Futterkrippe führen müssen. Was? Ist das große Kunst? Nun werde endlich vernünftig, Junge, und lass den Unsinn!“
Es verging ein weiterer Tag.
„He, Mutter!“
„Was gibt’s?“
„Ich war wieder dort!“
„Na und?“
„Sieh, ich hab auch die Braut mitgebracht!“
„Wo ist sie denn? Warum führst du sie nicht ins Haus?“ „Nun, ich hab sie an der Futterkrippe festgemacht. Hast du mir nicht selbst gesagt, dass ich sie mit einem Baststrick festbinden und herbringen soll? Aber das Mensch hat sich gesträubt; nur mit Müh und Not konnte ich den Strick an die Zopfbänder knoten. Ich hab ihr auch ein wenig Heu gegeben!“
„Und steht sie nun ruhig an der Krippe, mein Sohn?“
„Ja, Mutter!“
„Dann passt ihr gut zueinander, ein besseres Mädel hättest du dir gar nicht fischen können!“
Vom Griechen kaufst du dir Quecksilber: zu fünf Lei oder zu sechs Lei, je nachdem, was er dir gibt. Dann kannst du dies in eine Nuss tun. Nimm den Kern heraus und stochere mit einer Nadel in der Nussschale. Wenn du das Quecksilber in die Nuss getan hast, gib Wachs darauf, damit es nicht mehr herauskann. Stopf die Nuss mit Wachs zu. Wenn du damit fertig bist, sag den Zauberspruch:
Amen, amen,
Zauberspruch mein,
Und Gottes allein.
Wohin es dich wohl zieht?
Wo hast du dich gewiegt?
Wo hast du dich versteckt?
Im Essen, das gut schmeckt?
Dann komm kräftig zur Brust heraus
Und scher dich aus dem Haus,
Ich kann den Zauber lösen,
Und aus ist’s mit dem Bösen.
Jetzt nimm das Ganze, steck einen Trichter in die Nuss und stopf ihn mit Wachs zu. Wer durchs Quecksilber geheilt werden will, muss es zwischen den Beinen schwenken. Dann nehme er es und lege es ins Wasser. Mit dem Wasser wasche er sich und trinke in drei Wochen neunmal davon: mittwochs, freitags und samstags – immer in der Früh auf nüchternen Magen. Nachher muss er es aus der Nuss herausholen, sich damit waschen und es über den Kopf nach hinten werfen.
Ein Zigeuner trottet so vor sich hin und betet laut zu Gott: „Herr, wenn ich hier einen Beutel mit hundert Lei fände und es würden zehn Bani darin fehlen, so glaube mir, ich würde mit dir in Streit geraten und den Beutel liegen lassen.“ Und siehe, der Zigeuner geht eben an einem Fenster vorbei. Der Hausherr aber, ein reicher Mann, denkt: ‚Hör, hör! Ich will ihm zum Spaß einen Beutel mit hundert Lei weniger zehn Bani vor die Füße werfen … Mal sehn, ob er sein Versprechen hält!‘
Gedacht, getan! Er wirft den Beutel aus dem Fenster. Der Zigeuner sieht sich um, erst kratzt er sich den Nacken, dann hebt er den Beutel auf und zählt das Geld. Und richtig, an den hundert Lei fehlen zehn Bani.
„He, Gott!“ sagt er, ich werde das Geld doch nehmen, die zehn Bani bleibst du mir eben schuldig!“ Und fröhlich geht der arme Schlucker weiter.
Als der Reiche jedoch sieht, dass diese Geldsache kein Spaß ist, läuft er ihm nach und ruft: „He, Zigeuner! Gib mir das Geld zurück!“
„Wie?“
„Gib mir das Geld!“
„Komm mir nicht zu nahe und häng deine Gier an den Nagel, denn das Geld gehört mir. Gott hat es mir gegeben, weil ich es von ihm erbeten habe, und jetzt ist es mein!“
„Wie, Zigeuner?“ sagt der Reiche, „diesen Beutel hab doch vorhin ich aus dem Fenster geworfen!“
„Was geht’s mich an? Ich weiß nur, dass mir Gott das Geld gegeben hat und mir zehn Bani schuldig geblieben ist.“ Der Reiche folgt ihm, aber wie er es auch dreht und wendet … mit dem Zigeuner wird er nicht fertig.
Also gibt es einen Prozess.
„Weißt du was, Zigeuner?“ sagt der Reiche, „gehn wir vor Gericht … Aber mir ist es peinlich, mich dort so mit dir zu zeigen, wie du bist; halb nackt. Drum werde ich dir einen ordentlichen Bauernmantel borgen … Zieh ihn über und los! Wir wollen unser Recht suchen.“
„Gut, gehn wir!“ ruft glücklich der Zigeuner.
Sie treffen also beim Gerichtshof ein, und die Richtet fragen: „Warum gibst du das Geld nicht her, Zigeuner?“
„Ihr sollt lange leben, aber das Geld hat mir Gott geschenkt!“ ruft der Zigeuner.
„Wie, du Zigeuner“, sagt darauf der Reiche, „kannst du dich nicht erinnern, dass ich, als du an meinem Haus vorbeigegangen bist, den Beutel aus dem Fenster geworfen habe? Das Geld gehört mir!“
„Ihr sollt lange leben, ihr Herren vom Gericht“, ruft wieder der Zigeuner, „ich merke schon, dieser Reiche wird gleich sagen, dass sogar der Mantel, den ich trage, ihm gehört.“
„Nun freilich gehört er mir, weißt du denn nicht mehr, dass ich ihn dir heute geborgt habe?“
Als die Richter das hörten, dachten sie: ‚Dieser Reiche ist entweder nicht ganz bei Trost oder von Habgier besessen.“
Und sie gaben dem Zigeuner Recht.
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