Südseesaga - Elisabeth Hering - E-Book

Südseesaga E-Book

Elisabeth Hering

4,6

Beschreibung

Mit balladenhafter Wucht rollen die Schicksale polynesischer Menschen vor uns ab. Auf der Osterinsel, mit ihrer noch heute zum Teil unerforschten Vergangenheit, beginnt die Handlung. Der Fischer Ure-Vaiu kann Ana-te-iki, die Tochter eines Bildhauers, nicht erringen, bevor er nicht einen grünen Amulettstein beschafft hat. Er geht mit seinem Vetter im Auslegerboot über Tausende von Kilometern auf abenteuerliche Fahrt von Insel zu Insel, um den Stein zu suchen und findet ihn. Zurückgekehrt, gewinnt er wohl seine Braut, verliert aber das Vertrauen seiner Kameraden und wird von ihnen erschlagen, weil er die Erfindung eines Angelhakens nicht preisgibt. Das Leben dieser Wikinger der Südsee in einer Zeit, da die Europäer die wellenumtosten Eilande noch nicht betreten hatten, ist ursprünglich wie die Natur, die sie umgibt. Es erweckt unsere unmittelbare Anteilnahme. So ein Buch gibt es noch nicht. Es ist die Odyssee Polynesiens.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 343

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,6 (18 Bewertungen)
14
1
3
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



ELISABETH HERING

Südseesaga

Mit Zeichnungen von Rudolf Nehmer

Der Tanz des Vogelmannes

Von Osten her wehte ein steifer Wind. Er blies den barhäuptigen, sonnengebräunten Menschen, die auf der Höhe der steilen Küste standen, durch die dunklen, glatten Haare. Jedoch nicht einer von ihnen achtete darauf, denn es war den Bewohnern der weltabgelegenen, sturmgepeitschten Insel ein alltägliches Spiel, das der Gott der Winde mit ihnen trieb.

Es war keine kleine Schar, die sich da oben, bei aufgehender Sonne, auf den Felsvorsprüngen der Küste bewegte. Männer waren es, denen Wind und Wetter und die Anstrengungen und Gefahren kühner Seefahrt tiefe Runen in die verwitterten Gesichter gegraben hatten, und Frauen, denen man die Not und den Kummer eines entbehrungsreichen Lebens ansah. Aber auch Jünglinge waren darunter, denen noch die Abenteuerlust aus den scharfen, braunen Augen sprang, und die Entschlossenheit, allen Gefahren des Lebens zu trotzen — und Mädchen und junge Frauen, die die Schönheit ihrer Körper und die Anmut ihrer Bewegungen noch nicht durch allzu häufige Geburten eingebüßt hatten.

Einige dieser Menschen waren nackt; denn gegen die Kälte brauchten sie sich ja unter ihrem heißen Himmel nicht zu schützen. Die meisten aber hatten um die Hüften ein schmales Tuch geschlungen, das bei manchen aus Tapa bestand, aus dem Stoff, den die Frauen durch Klopfen der zähen Rinde des Papiermaulbeerbaumes gewannen, bei anderen aber aus einem mit Fransen versehenen Bastgeflecht. Und alle blickten sie wie gebannt zum Meere hinab, das den weißen Gischt seiner Brandung hoch aufschäumen und in tausend regenbogenfarben-schimmernde Tröpfchen zerstieben ließ.

Der Felsen lag viele hundert Fuß hoch über dem Wasser, sodass das Tosen der Brandung nur wie gedämpftes Brausen zu den Ohren der Menschen drang. Es hätte ihre Gespräche nicht gestört, auch wenn sie solche hätten führen wollen. Sie taten es aber nicht. Man vernahm kein einziges Wort. Nicht einmal die nackten, braunen Kinder, die mutwillig auf den oft gefährlich weit ins Meer hinausragenden Riffen herumturnten, wagten zu sprechen. Einige von ihnen, fast schon halbwüchsige Burschen, hatten sich rittlings auf eine schmale Felsennase gesetzt, die jäh zum Meere abstürzte. Auch sie hielten die Köpfe gereckt, und während sie sich mit einer Hand am Stein anklammerten, schirmte die andere das grelle Sonnenlicht ab, das durch seine Blendung die Sicht beeinträchtigte.

Es bedurfte freilich auch der scharfen Augen dieser mit dem Meere und seinen Weiten verschwisterten Menschen, um das, wonach sie ausspähten, erkennen zu können. Tief unter dem oberen Rande der hohen Steilküste nämlich, die fast senkrecht zum Meere abfiel, kletterten, geschickt und sicher mit dem Fuß jeden Felsvorsprung ertastend und mit der Hand jeden Spalt ergreifend, vier Gestalten abwärts. Jünglinge waren es, völlig unbekleidet, denen nur ein Federkranz das lange, mitten auf dem Kopfe in einem Knoten zusammengehaltene Haar schmückte und deren jeder eine Pora trug, ein großes Bündel aus Schilf, das sie sich mit einer Bastschnur auf den Rücken gebunden hatten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!