Die Sternenbücher Band 8  Paradise2 - Walter Gerten - E-Book

Die Sternenbücher Band 8 Paradise2 E-Book

Walter Gerten

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Beschreibung

Die Fremdheit eines fernen, unbewohnten Planeten erwartet den Protagonisten. Sein Auftrag: Die noch unerforschte Schnittstelle zwischen Leben und Materie. Ohne Kontakt zur Erde begegnet er völlig unerwarteten Lebensformen und Abenteuern. Zur Prüfung wird ihm allerdings seine Einsamkeit, die neben paradiesischen Erlebnissen auch Schrecken und Zweifel, Freude und Erkenntnis für ihn bereithält.
Die Handlung und die Namen der Personen sind frei erfunden.
Dieses Buch erhebt keinerlei Anspruch auf Richtigkeit im physikalischen, biologischen, mathematischen, politischen, historischen, wissenschaftlichen, religiösen, philosophischen oder medizinischen Bereich.

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Walter Gerten

Die Sternenbücher Band 8 Paradise2

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Einführung

 

I M P R E S S U M Die Sternenbücher

Band 8 Paradise2

von Walter Gerten

© 2015 Walter Gerten. Alle Rechte vorbehalten. Autor: Walter Gerten [email protected]

Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden. Text, Zeichnungen, Bilder und Fotos von Walter Gerten. © 2015 Walter Gerten

Der Autor:

Walter Gerten lebt seit vielen Jahren in der ländlichen Südeifel. Als Autor betätigt er sich seit dem Jahr 1999. In der Anfangsphase, ab 2000 bis 2003 nahm er an einer intensiven Schreibwerkstatt teil, es folgten Lesevorträge. Daneben betreibt er seit dem Studium Malerei und Grafik, die ebenfalls teilweise als Illustration Einzug in seine Schriftwerke findet.

 

Weitere Romane:

Manfred Wilt und der Tote am Fluss Manfred Wilt und die Rocker Der Bote des Zarathustra Monte Nudo Unterwegs mit Tom Kerouac Ich bin ein Schiff Die Sternenbücher 1 Professor Montagnola Die Sternenbücher 2 Akba Die Sternenbücher 3 Die dunkle Seite des Mondes Die Sternenbücher 4 Der Sinn des Lebens Die Sternenbücher 5 Planet der Phantome Die Sternenbücher 6 Das Nichts Die Sternenbücher 7 Tod eines Springers Die Sternenbücher 8 Paradise2 Die Sternenbücher 9 Solitan Die Sternenbücher 10 Das Symbol für Solitan

 

Das Buch

Die Fremdheit eines fernen, unbewohnten Planeten erwartet den Protagonisten. Sein Auftrag: Die noch unerforschte Schnittstelle zwischen Leben und Materie. Ohne Kontakt zur Erde begegnet er völlig unerwarteten Lebensformen und Abenteuern. Zur Prüfung wird ihm allerdings seine Einsamkeit, die neben paradiesischen Erlebnissen auch Schrecken und Zweifel, Freude und Erkenntnis für ihn bereithält.

Die Handlung und die Namen der Personen sind frei erfunden.

Dieses Buch erhebt keinerlei Anspruch auf Richtigkeit im physikalischen, biologischen, mathematischen, politischen, historischen, wissenschaftlichen, religiösen, philosophischen oder medizinischen Bereich.

Inhalt:

Inhalt

 

Einführung

Teil AnkunftTeil Jenseits von EdenTeil SolitärTeil MusterTeil HeimwehTeil Schluss

 

 

1. Teil Ankunft

 

 

Ankunft

 

Die Sonne stand tief über dem Horizont, als ich Paradise2 zum ersten Mal ansteuerte. Bisher hatte ich lediglich die Aufnahmen der Sonde gesehen, aber in Natur war der Planet erheblich beeindruckender.

Eine ausgedehnte Hochebene war mein Landegebiet. Die vorgegebenen Koordinaten bezogen sich auf einen Bereich, der nahe am westlich gelegenen Wald war und auf der östlichen Seite in einen steilen Abhang überging, der zu einem etwa hundert Meter tiefer gelegenen Flussbett hinab führte. Was man nicht genügend beachtet hatte, waren die an diesem Hang herrschenden Aufwinde, die den kleinen Raum-Gleiter plötzlich zum Taumeln brachten und nahezu einen Strömungsabriss verursachten. Ich konnte rechtzeitig auf manuelle Steuerung umschalten und durch konsequentes Tiefedrücken verhindern, dass wir im rasanten Steigflug auf den Rücken gedreht wurden. Die Automatik hatte wegen der noch aktiven Bremsdüsen den kritischen Zustand sogar noch verstärkt.

Ich fuhr alle Steuer- und Antriebsdüsen auf null und ging in den Segelmodus, vermutlich zum ersten Mal im Leben dieses Gleiters. Der Aufwind an der Hangkante trug mich in eine Höhe von 200 Metern, aus der ich in einer eleganten Kurve zum Waldrand hinüberglitt und im Lee eine langgezogene Acht flog, um wieder in Bodennähe zu kommen. Eine kurze Böe ließ mich durchsacken, mein Herzschlag setzte kurz aus und ich hackte mit der flachen Hand auf den Taster für die Landedüsen. Doch die Vorwärtsbewegung war noch zu stark, ein Aufsetzen hätte das Landegestell demoliert. Also entschied ich mich für ein spontanes Durchstarten, schaltete alles aus und stabilisierte den Gleiter manuell in einem extrem tiefen Überflug von wenigen Dezimetern über dem grasbewachsenen Boden. Ich erreichte segelnd mit knapper Not die Hangkante, wo der Aufwind mich einfing und empor trug. Kreisend wie ein Bussard stieg ich wieder auf hundert Meter Höhe, wendete ins Lee und flog einen weit ausgelegten Bogen vor dem Waldrand, der mich wieder in den angepeilten Landebereich brachte.

Diesmal fuhr ich frühzeitig das Landegestell aus, betätigte die Bremsdüsen und schaltete die Landeautomatik ein, die die letzten Meter stabilisierte. Nach dem glatten Aufsetzen atmete ich durch und fragte mich nach dem Sinn dieses riskanten Manövers. Reiner Leichtsinn. Vermutlich hätte der Autopilot es auch gekonnt.

Ich beeilte mich, aus dem Gleiter zu kommen, um Paradise2 in Ruhe zu betrachten. Es war genau das, was ich mir gewünscht hatte und als der Auftrag auf dem Tisch lag, hatte ich mich sofort beim Chef gemeldet.

Ich fragte mich, wer sich diesen Namen ausgedacht hatte, Paradise2. Man liebte lateinische und griechische Namen im Wissenschaftlerzirkel. Diesmal hatte jemand ins Schwarze getroffen. Der Garten Eden 2 war unbewohnt, keine Tiere, keine Humanoiden, nur Pflanzen, - soviel man bis jetzt wusste.

Ich hatte kurz daran gedacht, Akba für diese Reise zu gewinnen. Sie hatte bereits zweimal an Missionen teilgenommen, aber sie war dagegen. Sie wusste, dass ich mir nach meinem katastrophalen Mondaufenthalt ein gutes Jahr zuvor nichts sehnlicher wünschte, als einen einsamen Abstand zu dem Treiben auf der Erde.

Dabei hätte ich ihre Anwesenheit wohl kaum als Belastung empfunden. Adam und Eva auf Paradise2, das hätte statt eines trivialen Klischees auch eine wunderbare Sache werden können.

 

Meine Arbeit würde verschiedene wissenschaftliche Forschungen umfassen, für die der Planet eine einzigartige Grundlage bot: er war nicht bevölkert, soweit man dies bisher wusste. Doch zunächst schob ich die Gedanken an meinen Arbeitsablauf beiseite und betrachtete diese exotische Landschaft.

Es gab eine wärmende Sonne, es gab sauerstoffhaltige Atmosphäre, es gab Wasser, es gab vielfältige Pflanzenformen. Im Norden stabilisierte ein riesiges Meer die Klimazonen, indem es unvorstellbar große Wirbelstürme an sich band und über dem Ringkontinent der Planetenkugel für stetige, mäßige Luftströmungen sorgte. Am Äquator wurde die Landmasse von vielen weiträumigen Buchten begrenzt, die sich nach der Südhalbkugel hin ausdehnten und fünf langgestreckte Halbinseln, Subkontinente formten. Am Südpol sorgte wiederum eine zwar kleinere, aber in ihrer Wirkung ausreichende Wassermasse für die Bindung der Extremwinde.

Mein Standort befand sich in Äquatornähe. Die Hochebene, auf der ich stand, gehörte zu einem lanzenförmigen Subkontinent. Das Meer war zwar von hier aus nicht zu sehen, weil Mittelgebirgskämme den Horizont bildeten, aber ich wusste, dass ich sowohl nach Osten, als auch nach Westen fliegend zum südlichen Ozean gelangen würde.

Aber Fakten rekapitulieren war nicht dasselbe wie die Wahrnehmung dieser Landschaft, die mich nun umgab. Im Vergleich zur Erde, und leider konnte man als Erdenbürger diesen Vergleich niemals ablegen, hatte sowohl die Luft als auch das Licht eine Art "Geschmack". Der Gaumen schmeckte eine Substanz, eine Qualität der Luft, die sich auch in der Farbgebung der Atmosphäre, der Lichtstimmung wiederfand. Die Klarheit war auffallend, sogar in weiter Ferne, im Schatten entlang des Flussufers im Tal vermeinte man jede Wellenbewegung, jede Kräuselung erkennen zu können. Dort hatte eine Anhäufung großer Flusssteine zu überschlagenden Wellen mit feiner Gischtbildung geführt, deren Nebel vor dem Uferbewuchs emporstieg. Ein Schimmer von Gelb und Safran lag über dem Tal, Zimt und Vanille fügte meine Zunge hinzu und mein Herz seufzte leise im Anblick der hinab sinkenden Sonne. Fremdartige, subtile Farbnuancen mit einem bestimmenden Grundfaktor aus dem gelblichen Bereich prägten das Erlebnis und stimmten das Gemüt auf eine erhellende, fröhliche Art positiv.

Ich hatte den Eindruck, dass es hier mehr zu sehen gab als im Zentrum einer beliebigen, belebten Großstadt, zweifellos aber auch eine Frage der Aufmerksamkeit, zu der man angeregt wurde. Von den Wäldern im Tal begann feiner Dunst aufzusteigen, während das Licht der Sonne immer schräger einfiel und abnahm. Die Farben der Pflanzen veränderten sich langsam und die hellen Reflexe auf dem Fluss schrumpften und gingen in glitzerndes Flimmern über. Ich stand und beobachtete, hörte den Wind in den Blättern der Bäume hinter mir, gegenüber dem Gleiter, der nun rötlich strahlte und so tat, als ob er schliefe.

 

Der Tag-Nacht-Rhythmus war dem auf der Erde vergleichbar. Während der siebenstündigen Nacht gab es eine Phase größerer Helligkeit, da der planetennähere der beiden Monde vorüberzog und leuchtete.

Ich hatte mein Klappbett aufgestellt. Für den nächsten Tag plante ich den Aufbau der Station. Sie sollte in ausreichendem Abstand vom Gleiter an der Hangkante stehen, damit ich erstens eine gute Sicht ins Tal hatte und zweitens im Bereich der Waldkante jederzeit noch starten und landen konnte.

Beim Morgengrauen lud ich die verpackten Bauelemente aus und begann zunächst mit dem Sonnengenerator für die Energieversorgung. Als die Sonne im Zenit stand, hatte ich den ersten Raum mit allen Geräten und Möbeln fertig, zwei weitere Nebenräume würden gegen Abend fertig sein. Doch dann zogen Wolken auf. Ich hatte beobachtet, dass sie sich weit entfernt im Süden zusammenballten und näher kamen. Als sie durch den tiefen Talausschnitt trieben, frischte der Wind auf und drückte sie gegen die Flanke des Berges. Es war zu befürchten, dass sie abregnen würden.

Das taten sie auch wie erwartet, aber es war ein besonderes Schauspiel, denn der Regen fiel unterhalb meines Standortes und ich sah die treibenden Schleier aus einer Perspektive, die man auf der Erde nicht gewohnt war, sofern man kein Bewohner der extremen Hochgebirge war. Das gesamte gewundene Tal mit den Auen, den Wiesen und Wäldern und den jenseits anschließenden Hügeln war vom Hochplateau aus betrachtet ein hochattraktives Schauspiel. Nach dem Regen setzte die Sonne wieder ein und warf unter jeder der nun wieder weißflaumigen Wolke ziehende Schatten auf die Landschaft. Der geheimnisvolle Safranschimmer blühte auf und brachte diesen merkwürdigen Vanillegeschmack mit.

 

 

Ich wurde also doch noch fertig mit der Station, brachte mein Klappbett in einen der beiden Nebenräume und warf stolz im allerletzten Tageslicht einen Blick auf mein Werk. Der kleinere der beiden Monde stand über dem Horizont im Osten und wurde von einer luftigen Wolke verdeckt, die weiß leuchtete, aber soeben ihre dunkle Mitte vor den Trabanten schob. Die Landschaft war bereits zu einer finsteren Kulisse verschmolzen und im Himmel dominierte dunkles Blau mit einem gelblichen Rand in der Ferne.

Die dunklen Bereiche der Wolke sahen auf den ersten Blick einer durchbrochenen Nebelbank nicht unähnlich. Aber dann, auf den zweiten Blick, erkannte ich einen Kopf im Profil. Er schien mit geschlossenen Augen zu schlafen, war aber in einer ständigen Bewegung nun vollständig vor dem Mond angekommen, der einzelne helle Flecken in der dunklen Fläche erstrahlen ließ. Der Kopf begann, sich aus der Profilansicht herauszudrehen und mir sein Gesicht zuzuwenden. Erstaunt beobachtete ich die langandauernde Assoziation einer rein menschlichen Formgebung, die meine Psyche hervorrief.

"Menschengesicht auf einem völlig menschenleeren Planeten", dachte ich. Man bringt mit, was man ist. In diesem Moment bewegte sich der Mund des Wolkengesichts und schenkte mir ein Lächeln, während seine Augen kurz aufleuchteten.

 

Eine meiner Arbeiten befasste sich mit der zellulären Struktur der Pflanzen auf Paradise2. Es ging um die Frage, ob man mit der Betrachtungsweise richtig lag, dass die Organisation von Molekülen zu Kleinsystemen sich vergleichen lässt mit der Organisation von Zellen. Das klingt einerseits etwas kompliziert, für den Wissenschaftler ist es aber nur ein Blick auf Materie einerseits und Leben andererseits. Denn Molekülorganisationen sind nicht fortpflanzungsfähig, Zellen aber sehr wohl. Moleküle können sich ergänzen, zerfallen, Bestandteile wechseln, wachsen und zu Großorganisationen werden, wenn sie Kristalle bilden, aber teilen und kopieren können diese Organisationen sich nicht.

Einfach gesagt ging es um die Entstehung des Lebens aus der Materie. Die Einflüsse der Umgebung, des Mediums, in dem sich Molekülsysteme befinden, werden durch eine Haut, eine Membran, wie sie die Zelle besitzt, begrenzt, selbst wenn diese Zellhaut durchlässig ist.