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Mystik, Leidenschaft und Kampf, vereint mit germanischer, japanischer und slawischer Mythologie, werden zu einer packenden, lustigen und fantasievollen Geschichte voller Hoffnung, Träume und Verpflichtungen. Die Vergessenen IV – Loki *Das Finale* Die Kraft der Seelenhälfte der Jägerin schwindet jeden Tag mehr. Die vergessenen Götter wüten hinter dem Tor und warten auf den Tag ihrer Befreiung, der immer greifbarer wird. Um eine Chance zu haben, die wahnsinnigen Götter aufzuhalten und die Menschheit vor der Versklavung zu retten, sind Lina, Van und Shiro zu allem bereit. Doch können sie mit Loki, dem Gott der List, ein Bündnis eingehen? *Inklusive Leseproben aus anderen Büchern von Sabina S. Schneider.
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Seitenzahl: 184
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Sabina S. Schneider
Die Vergessenen: Loki - Buch 4
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Inhaltsverzeichnis
Titel
WAS BISHER GESCHAH …
PROLOG
DER GOTT DER LIST
GÖTTER UND DÄMONEN
SCHLACHT
EPILOG
GLOSSAR
Impressum neobooks
*
„Das Tor gewaltsam geöffnet, zieht Spuren in der Blutlache des Panthers. Die Ebenen vereint, zerreißt Mystik die Realität, wenn Götter mit Dämonen auf Erden wandeln und die Menschheit unter ihren Füssen zu Staub zermahlen.“
*
TEIL I – SKINWALKER
Nach ihrem Studium tritt Lina ihren ersten Job an und lernt Van kennen. Sie fühlt sich, zu ihm hingezogen, doch eine innere Stimme schreit laut: Vorsicht! Denn Van ist mehr als ein netter Kollege. Lina kämpft, seit sie denken kann, mit Anfällen, Wesen, die in sie eindringen und ihr die Kontrolle entreißen wollen. Damit sie ihren Verstand nicht verliert, verdrängt Lina alles Übersinnliche und umgibt sich mit einer Mauer der Normalität.
Um einen Weg zu finden, seinem ewigen Leben voller Schmerzen als Skinwalker ein Ende zu bereiten, hat Van sich in einen Dämonenjäger Orden geschlichen. Doch auch ihr heiliger Dolch konnte ihm während der Aufnahmezeremonie nicht die erhoffte Ruhe bringen. Nun arbeitet er für eben diese Organisation, die sich der Vernichtung aller übernatürlichen Wesen verschrieben hat. Doch Van weiß nicht, dass er unter Beobachtung steht und reißt mit ein paar unbedachten Worten Lina mit in seine Welt. Nachdem Heinz, der Zuständige für Vans Observierung, erfährt, dass er einen Skinwalker in den heiligen Orden geholt hat, muss er schnell handeln. Als er auch noch befürchten muss, dass Lina von Van schwanger sein könnte, stellt er einen Eliminierungsantrag für sie aus.
Van sieht in Lina nur ein Zeitvertreib, ein Spielzeug. Dennoch kann er den Gedanken, ihr Blut an seinen Händen kleben zu haben, nicht ertragen und entführt sie, nachdem Akiko, eine mächtige japanische Seherin, ihm von dem Antrag erzählt. Mit seiner Kraft, Menschen gedanklich zu manipulieren, dringt Van in Linas Geist und bringt sie an den sichersten Ort, den er kennt: Akikos Schrein in Japan.
Lina erwacht in einem kleinen Haus mitten auf einem Berg im Nirgendwo. Durch Vans Einwirkung ist sie sehr geschwächt und muss das Bett hüten. Akiko, das stärkste Medium, das es je gegeben hat, heißt sie willkommen. Durch Experimente des Ordens geschändet, weiß Akiko, dass an ihrer Liebe zu Van die Welt zerbrechen wird. Mit all ihrer Macht kämpft sie gegen die Zeit. Trotz des Wissens, dass egal, was sie tut, Akiko von der Finsternis, ihrer einseitigen Liebe entsprungen, verschlungen werden wird.
Obwohl Lina von einem tengu – halb Mensch, halb Vogel, einem in einen kappa– japanischenWassergoblin, verwandelten tanuki – dachsähnliche, magische Kreatur, und einem neunschwänzigen kitsune – Fuchsgeist angegriffen wird, klammert sie sich an die Normalität, um den Verstand und die Kontrolle nicht zu verlieren. Doch bald schon muss sie sich eingestehen, dass die bösen Träume real sind und ihre sorgsam aufgebaute Mauer fällt ein wie ein Kartenhaus und lässt sie nackt und wehrlos zurück.
Der kitsune, dessen Flamme bei einem Zusammenprall in Lina gefahren ist, bietet ihr an, sie aus Akikos Schrein zu befreien, und teleportiert sich mit ihr nach Tōkyō. Mit offenem Herzen heißt sie die Freiheit willkommen und verdrängt, dass sie für immer an einen japanischen Dämon gebunden ist, der sich selbst als Gott bezeichnet. Der Fluchtplan scheint perfekt, bis Lina bei der deutschen Botschaft einen neuen Pass beantragt.
Nach einer durchzechten Nacht in einem Park, suchen Lina und der kitsune, dem Lina den Namen Shiro gegeben hat, Ruhe in einem Love Hotel. Doch ihr Verschwinden bleibt nicht unbemerkt. Van rast in der Gestalt eines Panthers der Frau hinterher, die ihn mit ihrer Stärke und ihrem Humor an sich gefesselt hat. In seinen Gefühlen zu Lina hat er einen Sinn im Leben gefunden und die Bestie in sich besänftigen können. Der Wunsch, seine Frau vor einem liebestollen Fuchsgeist und vor dem Orden zu retten, verleiht Van in seiner tierischen Gestalt nie gekannte Schnelligkeit und Ausdauer.
Er folgt dem stinkenden Geruch des elenden Fuchses und findet Shiro über einer kaum bekleideten Lina. Als die Frau seines Herzens ihm beteuert, dass nichts zwischen ihr und dem Möchtegern-Gott passiert ist, will er ihr glauben. Nachdem Lina Shiro wegschickt, kann Van nicht von ihr lassen und Lina gibt sich ihm im Rausch der Gefühle hin. Nachdem das Feuer der Leidenschaft sich zu einer Glut abkühlt, wird Lina klar, was sie getan hat. Sie hat mit einem Wesen geschlafen, dessen bloße Existenz die Welt, die sie sich mühevoll aufgebaut hat, zum Einsturz bringen kann. Und das ohne Verhütung! Was, wenn sie jetzt von einem Dämon schwanger ist?
Linas ehrliche Worte verletzen Van tief, als plötzlich das Zimmer gestürmt wird. Shiro gelingt es, Lina und Van, kurz bevor eine Kugel Linas Herz durchstößt, zurück zum Schrein zu teleportieren. Akiko heißt die Ausreißerin kalt willkommen. Die Seherin weiß, dass Van der Schlüssel zum Tor ist, hinter dem die alten, vergessenen Götter gefangen gehalten werden. Sein Blut wird das Tor öffnen und Lina ist die neue Inkarnation der Hüterin des Göttergefängnisses.
Akiko weiß auch, dass ihre Liebe zu Van nie erwidert werden wird, weil seine Seele und sein Herz an Lina gebunden sind, eine wankelmütige Frau, die ihr Glück, von ihm geliebt zu werden, nicht sieht. Dunkelheit steigt in Akikos Herzen auf, als Lina Van, der blind für Akikos Gefühle war, das augenscheinliche verrät. In Vans Augen sieht Akiko das einzige Gefühl, das er für sie je empfinden wird: Mitleid.
Van kann nur zusehen, wie Lina an der Welt, in die er sie gebracht hat, zerbricht und schwört sich, ihr das zu geben, was sie braucht: ein normales Leben, ohne Übersinnliches. Ohne ihn. Sie entscheiden sich dazu, den Schrein zu verlassen. Doch auf der Treppe zur Freiheit wartet Heinz auf sie, der Schlächter des Ordens. Die Stufen sind mit Runen besprochen, die Van in Ketten legen und Lina paralysieren. Machtlos muss sie mitansehen, wie Heinz mit Todesrunen eingravierte Kugeln in den Leib des schwarzen Panthers schießt.
Das Tier bleibt regungslos liegen. Muki, der tanuki, der Lina ins Herz geschlossen hat, schleicht sich leise heran und zerkratzt einige der Runen, die Lina gefangen halten. Als sie sich wieder bewegen kann, eilt sie zu dem toten Tier. Mit tränenden Augen versucht sie, die Bindungsrunen mit ihren Händen zur zerstören und reißt sich die Haut dabei auf. Ihr Blut vermischt sich mit Vans und sie wird in die Luft gerissen. Stimmen rufen sie, befehlen ihr, das Tor zu öffnen. Die Wächterin, deren Gesicht Lina so oft nach ihren Anfällen im Spiegel gesehen hat, schreit in stummer Agonie, als Lina das Tor berührt. In dem Moment, als sich die Flügeltüren bewegen, wirft sich Shiro dagegen und holt Linas Geist zurück in die Welt.
Stolz prescht der Panther wieder quicklebendig durch die Reihen der Feinde und mäht eine Marionette von Heinz nach der anderen nieder. Auch Shiro stürzt sich in den Kampf. Sogar der kleine Muki stellt sich mutig zwischen Lina und die Angreifer des Ordens. Doch der Gegner ist in der Überzahl und seine Puppenarmee scheint unbesiegbar. Van sieht nur noch in der Flucht Rettung und verlässt mit Lina das Schlachtfeld.
Lina muss zusehen, wie ihre Freunde für sie sterben und sie fleht die vergessenen Götter um Hilfe an. In ihrer Verzweiflung öffnet sie das Tor einen Spalt, doch der alte Geist des Panthers, der in Van schlummert, wirft es wieder zu. Ein Gott jedoch zerreißt seinen Körper und es gelingt ihm, durch den Spalt zu fliehen. Van übernimmt die Kontrolle über Linas Verstand. Wie eine gehorsame Puppe hält sie sich an seinem Fell fest und lässt sich in Sicherheit bringen.
Doch der Schaden ist angerichtet. Der erste vergessene Gott ist auf Erden. Während er zerstückelt darauf wartet, dass seine Körperteile zueinanderfinden, sind die einzigen, die den Menschen Hoffnung bringen könnten, in alle Winde zerstreut und jeder in seiner eigenen Welt gefangen.
TEIL II – KITSUNE
Akiko ist in den Händen des Ordens. Shiro erwacht ohne Erinnerungen auf einem schneebedeckten Gehweg und wird von Mika, einer blinden Sängerin, die ihn für einen Hund hält, mit nachhause genommen. Sie gibt ihm den Namen Yuki und hält ihn als Haustier. Als ein Auto droht, Mika zu überfahren, verwandelt sich Yuki, durch seinen Wunsch beflügelt, sie zu retten, in einen Menschen. Mika und Yuki in Menschengestalt kommen sich näher und nach wenigen gemeinsamen Auftritten werden sie von einem Agenten angesprochen und von einer Platenfirma unter Vertrag genommen.
Währenddessen fliehen Lina und Van auf einem Schifftransporter nach Shanghai. In China angekommen, kann Van die Anwesenheit von anderen Unsterblichen fühlen und zerrt Lina in dem Drang, ein Zusammentreffen unbedingt verhindern zu müssen, grob durch die Menschenmenge. Lina ist verwirrt über die Grobheit und bleibt stehen. Als Van in seiner Ungeduld nach ihrem Geist greifen will, um ihr seinen Willen aufzuzwingen, läuft Lina panisch davon.
Van ist entsetzt über sein eigenes Verhalten und folgt einer Gestalt mit hellbraunen Haaren in der Menge. Doch er folgt nicht Lina, sondern Lan Caihe, einem der daoistischen acht Unsterblichen. Verzweifelt darüber, dass er Lina nicht finden kann, überlässt er dem Tier in sich die Kontrolle. Doch anstatt sich in einen Panther zu verwandeln, befehligt der alte Geist des Panthers, Ahiga, ein uralter Krieger, der wegen seiner Sünden vor vielen Jahrhunderten zum Skinwalker wurde, Vans Körper. Doch auch er kann keine Spur von Lina, der Inkarnation seiner Geliebten Nizhoni, finden. Als er schließlich ihren Geruch einfängt, eilt er zu ihr.
Vor ihm steht jedoch nicht die Wiedergeburt von Nizhoni, sondern Lan Chaihe. Lina ist von Lü Dongbin, einem anderen Unsterblichen entführt und auf Penglai, die Insel der Unsterblichen, gebracht worden, weil die Unsterblichen in ihr die Wiedergeburt der Götter-Jägerin erkannt haben. Lan Chaihe hat sich Strähnen von Linas Haar in seines geflochten, um Van zu verführen und zu seinem gehorsamen Diener zu machen. Doch Ahiga erkennt den Schwindel und folgt Lan Chaihe, als dieser auf die Insel der Unsterblichen flieht.
In ihrer Angst vor dem Schicksal, das ihr bevorsteht, weigert Lina sich, zu essen oder zu trinken. Als Lü Dongbin sie dazu zwingen will, beißt Lina ihn, schluckt versehentlich sein Blut und erlangt so die Unsterblichkeit. In dem Prozess der Umwandlung wird ihr Körper kalt und leblos. Ahiga findet seine Liebst tot und verfällt in Trauer. Als Lina zu sich kommt, kehrt Ahiga glücklich in Vans Unterbewusstsein zurück und die acht Unsterblichen schicken die beiden wieder nach Shanghai.
Während Van und Lina sich auf die Suche nach dem Yeti machen, findet Mika heraus, was Yuki wirklich ist. In einer Nacht berührt sie ihn und sieht zum ersten Mal. Akiko, die in Deutschland in den Händen der Dämonenjäger ist, hat mit ihrer letzten Kraft immer wieder nach Shiro gerufen, war aber an Mikas Gebetsmauer abgeprallt, die das junge Mädchen, ohne zu wissen, was sie tut, um ihn errichtet hat. Anstellte von Shiro, taucht Mika vor Akiko auf und nimmt ihre Warnung entgegen. Der Gott der Meere, der sich zerrissen hat, um durch das Tor zu kommen, wird bald komplett sein und Vernichtung über die Menschen bringen.
Mika hält an ihrem Yuki fest und verdrängt alles, was sie gesehen hat. Gemeinsam fahren sie ans Meer, weil etwas Yuki dorthin zieht. Als Poseidon mit einem alles vernichtenden Tsunami auf die Ostküste Japans zurast, schreit Mika Yukis richtigen Namen und Shiro erinnert sich wieder an alles. Ein Kampf zwischen dem kitsune und dem einstigen Gott der Meere entbrennt. Shiro ist weit unterlegen und gibt Mika eine seiner Flammen, um sie zu beschützen.
Mit aller Kraft ihrer Seele singt Mika für Shiro und verleiht ihm die Energie, die nächste Welle abzuschwächen. Durch Shiros Flamme, die Lina in sich trägt, erscheint sie und erinnert Poseidon an sein Versprechen, Shiro zu retten. Dieser lacht nur und holt zum letzten Schlag aus. Doch dann verlässt ihn die Kraft und er fällt. Mit der Energie, die Shiro Mikas Gesang verleiht, gelingt es Shiro, sie zu Lina zu teleportieren, die sich mit Van im Himalaya Gebirge aufhält.
Akiko verliert den Kampf und die Wut über ihre unerwiderten Gefühle gewinnt die Oberhand. Der Großmeister taucht vor ihr auf und heißt sie willkommen in seinen Reihen. Akiko erkennt wer und was der Großmeister ist. Ein vergessener Gott: Loki. Sie verrät ihm, wo sich das Tor aufhält.
Heinrich, der Akiko als kleines Mädchen zum Orden gebracht hat, wird in der Zelle neben Akiko festgehalten und hört, wie Akiko den Großmeister bei seinem wahren Namen nennt. Doch als er den Tod für seinen Verrat an Akiko, dem unschuldigen kleinen Mädchen, erwartet, befreit ihn sein alter, verschollener Freund Adam aus dem Gefängnis. Adam bringt ihn zu einer Frau, mit der er ein Kind hat: Lina. Um ihre Tochter zu retten, machen sie sich auf, um Rat bei ihrer Großmutter zu suchen.
Während dessen trifft Lina den Yeti und erlöst ihn mit einem Wunsch, den er ihr gewährt, von seinen Ketten und lässt ihn wieder Teil des großen Ganzen werden, aus dem alle Götter entstanden sind, als die Menschen anfingen zu beten. Poseidon ist mit Shiro bei der Teleportation zusammengestoßen und mit ihnen im Himalaya gelandet. So weit entfernt von dem Meer und ohne die Kraft von Gläubigern, ist er schwach und den Gefährten ausgeliefert.
Aus dem Nichts greift der Orden die Gruppe an und nur mit Shiros Hilfe können sie entkommen. Doch weit kann er sie nicht teleportieren und es ist zu spät. Van muss zusehen, wie Akiko auf Lina schießt und die Kugel in ihren Körper eindringen. Bewegungslos liegt Lina in ihrem eigenen Blut. Alle trauern um ihren Tod, als sie hustend zu sich kommt. Das Geheimnis ist aufgedeckt. Jetzt wissen alle, dass Lina unsterblich ist und sie kann es vor sich selbst nicht länger leugnen.
Mit einem Trick gelingt es den Gefährten, Lukla trotz Überwachung des Ordens in einem Flugzeug zu verlassen. Nach einem kurzen Stopp in Katmandu steht ihr Ziel fest: Lina muss in ihre Geburtsstadt zurück. Laut dem Yeti, wird sie dort mehr Informationen über das Tor finden. Doch wird das Lina der Rettung vor einer Ewigkeit als eingeschlossener Torwächter und der Umkehrung der Unsterblichkeit näher bringen?
TEIL III – Baba Jaga
Linas Eltern irren mit Heinrich in einem Birkenwald umher und werden von rusalki angegriffen, lebensenergiesaugenden Wesen. Heinrich glaubt, dass Ende nahe, als sich herausstellt, dass Nadeschda ebenfalls eine rusalka ist. Und nicht irgendeine, die aller erste. Geboren als sie Jagas Herz verschlungen hatte.
Eine alte Frau hält Nadeschda jedoch ab, ihre Schwestern zu vernichten. Gebückt und schrumpelig, strahlt sie Macht aus: Baba Jaga. Einst eine strahlende Göttin, hält sie sich jetzt die erbeutete Energie ihrer Töchter, den rusalki, am Leben hält. Baba Jaga bringt die Gruppe zu ihrem Haus mit Hühnerbeinen und die Gefährten trauen ihren Augen nicht. Lina liegt reglos auf dem Tisch, mehr tot als lebendig.
Nadeschda ist außer sich, als sie erfährt, das Jaga ihre Enkelin vergiftet hat, um das Tor, hinter denen die Vergessenen lauern, zu stärken. Doch Lina kann nicht sterben und ihre Rolle einnehmen, die Wächterin des Tores ablösen. Die Wiederkehr der wahninnigen Götter ist unabwendbar. Um Verbündete gegen die Vergessenen zu finden, trennt sich die Gruppe.
Van, Lina, Poseidon und Baba Jaga wollen einzelne Götter hinter dem Tor hervorholen und hoffen, sie zu Vernunft bringen und bekehren zu können. Doch anstatt Verbündete zu finden, lassen sie eine Plage nach der andern auf die Menschheit los. Ein Vorgeschmack auf, das was kommen wird.
Akiko stieg die Treppen zum Kerker hinunter. Schmerzensschreie krochen ihr mit einer dunklen Macht entgegen. Lokis Stimme prallte, zu einer seltsamen Sprache verdreht, an den kahlen Wänden ab. Zischen war zu hören. Der Gestank von verbranntem Fleisch drang in Akikos Nase. Sie trat lautlos auf die letzte Stufe der langen Treppe, glitt in die Dunkelheit und wartete. Es dauerte nicht lange, bis Loki wutentbrannt aus dem Kellergewölbe stürmte und die Treppen hinaufrannte.
Akiko durschritt die offene Holztür. Sie sah alt und gebrechlich aus, von der Zeit zerfressen. Selbst wenn Loki sich die Mühe gemacht hätte, abzuschließen, hätte das morsche Holz weder jemanden davon abhalten können, hinein- noch hinauszugelangen. Und doch war der kleine, dunkle Raum nicht leer und selbst Akikos Herz, das nur noch Hass und Wut kannte, krampfte sich vor Mitleid zusammen.
Ein Frauenkörper lag verstümmelt vor ihr. Um die verkrümmten Hand- und Fußgelenke wanden sich schwere Eisenketten. Der Brustkorb hob und senkte sich langsam, unregelmäßig. Vor Akikos Augen drehten sich die Gelenke wieder in Position, offenen Wunden schlossen sich und Verbrennungen heilten.
Der Wunsch, sich die Augen auszustechen und schreiend aus dem Zimmer zu rennen, pochte unbändig in Akikos Brust. In all ihren Visionen hatte sie noch nie so etwas Widerliches gesehen und doch konnte sie sich nicht abwenden. Als sich das Wesen langsam und mühevoll aufrichtete und sie ansah, wich Akiko einen Schritt zurück.
„Du hättest nicht herkommen sollen, Tochter“, halten die Worte durch den Geist der japanischen Seherin, während nur ein Husten die Kehle der gequälten Frau verließ. Tochter … Tochter, halte es durch Akikos Geist. Eine Lüge, die sich trotzdem richtig anfühlte.
„Unsere Begegnung war nicht vorherbestimmt… und doch stehst du vor mir. Loki hat erreicht, was er wollte. Das Schicksal verliert seine Macht. Chaos rüttelt an der Ordnung und wird bald alle Regeln ablösen.“
„Sprichst du von dem Kommen der Vergessenen? Ich habe es gesehen. Es ist unabwendbar“, erwiderte Akiko heiser.
„Mein Kind, du trägst nur einen Bruchteil meiner Macht in dir und doch ist es zu viel für einen menschlichen Geist. Loki hat die Natur immer wieder geschändet, die Wahrheit verdreht und das Schicksal betrogen. Aber die Sünde, die er an dir begangen hat, ist unverzeihlich. Ich sehe, dass du tapfer warst, meine Tochter. Das dein Körper meine Macht Stück für Stück zu seiner gemacht hat. Du siehst vieles, wenn auch nicht alles. Bruchstücke. Komm zu mir! Ich zeige dir, was Loki getan hat und was er noch tun wird. Entscheide du über das, was weiter geschehen soll. Ich kann es nicht. Ich habe nur gelernt, zu schweigen, nicht zu sprechen und nie zu lenken. Doch du hast gesprochen und du hast gelenkt. In deine Hände gebe ich das, was die Vergangenheit erzählt, die Gegenwart meint und vom Schicksal noch übriggeblieben ist.“
Akiko wollte fliehen, dem, was sie sehen würde, entkommen und doch konnte sie nur still dastehen, als die Frau ihre Hand packte und die Bilder auf sie einstürmten.
Sein Herz blutete, seine Brust schmerzte und doch lächelte er, schloss den Schmerz tief in sich ein. Nur für einen Augenblick gab er sich dem Traum hin, dass er es war, der die Braut zu seiner machte. Dass er es heute Nacht sein würde, der ihren Körper kosten durfte, bis der unendliche Hunger, der schon so lange in ihm rumorte, gestillt war.
Dann vergrub er auch diese Gedanken in seinem Inneren, ging zur wunderschönen Braut, die sein Werben schon so oft milde lächelnd abgewehrt hatte. Sanft küsste er sie auf die Wange, verlor sich für einen Augenblick in dem süßen Geschmack ihrer Haut. Lust und Begehren rissen an ihren Ketten, drohten, etwas Finsteres freizulassen. Schwarz wie die sternenlose Nacht, tödlich und böse. Doch der Sanftmut in ihren Augen, die vertraute Geste ihrer Hand auf seiner Wange, zwangen sie zurück. Es ging um Freyas Glück, nicht seines. Und wenn Odur sie glücklich machte, hatte Loki alles, was er je wollte.
Eine notwendige Lüge, an die er mit all seiner Kraft festhielt. Odur drückte Loki an seine breite Brust, quetschte ihm die Luft ab und lacht so laut, das die Tische und Wände der Feierlichkeiten nicht stillstehen konnten. Der Boden selbst vibrierte in dem Rhythmus des fröhlichen, bereits angetrunkenen Lachens.
Auch Loki lachte, ignorierte das Brennen seines Herzen, lobte das frisch verheiratete Ehepaar höher und lauter, als alle anderen Gäste. Und seine Stimme war Gold, jede Silbe leuchtete wie ein seltener Diamant und die Gäste horchten verzückt seinen wundervollen Worten. Doch sein Herz schrie wütend, während Honig aus seinen Lippen floss.
„Mögen die Kinder des schönsten Paares, das je über Himmel und Erde gewandelt ist, Erde und Himmel befruchten und alleine durch ihre Geburt zu einem schöneren Ort machen“, verkündete sein Mund, während sein Herz über den Gedanken klagte, dass eine andere Hand als seine Freya berühren würde. Wut vermischte sich mit Angst, als er sich vorstellte, wie Freya die Kinder eines anderen zur Welt bringen würde.
Doch der Gott der List und des Truges beherrschte sein Werkzeug und seine Gabe so gut, dass er alle dunklen Gefühle tief in sich einsperrte und alles mit dem Wunsch, durch Freyas Glück Zufriedenheit finden zu können, überdeckte. Licht, so strahlend hell und leuchtend wie Freya selbst, erfüllten sein Inneres und er ließ sich von seinen eigenen Worten blenden.
Es war Freyas Tag und es war Freyas Glück, das zählte. Nicht seines. Odur würde sie glücklich machen.
„Odur ist verschwunden!“, hauchte die Bedienstete leise in Lokis Ohr, während seine Zunge über ihren Hals zu ihrer Schulter fuhr. Spielerisch biss er in zarte Haut und sie stöhnte auf. Dann waren seine Lippen an ihrem Ohr, hauchten heißen Atem leidenschaftlich in ihre Muschel: „Wohin ist er verschwunden?“
„Ich …“, ihre Worte wurden unterbrochen, als Lokis schlanke Finger durch den dünnen Stoff ihres Nachthemdes ihren Busen kneteten. Heftig und fordernd. Loki biss ihr ins Ohrläppchen und wiederholte: „Wohin ist er verschwunden?“ Sie keuchte auf und stammelte: „Das weiß keiner, Freya ist verzweifelt und macht sich auf die Suche nach ihm … aaahhh!“ Loki hob den Saum ihres Nachthemdes an und seine Finger wanderten ihren Oberschenkel hoch.
„Was weißt du noch darüber?“, fragte er, als er in sie eindrang. Sie schnappte nach Luft und während er immer wieder in sie stieß, stammelte sie: „Man sagt, … Freya … er ist gegangen, weil sie … weil sie …“ Lokis Bewegungen wurden schneller. Sie warf den Kopf in den Nacken und Loki flüsterte drängender: „Weil sie?“
„Weil sie … aaaahhh … Oh Gott, Loki, … ich komme gleich …!“ Lokis Hand verharrte, mit der anderen griff er in ihr Haar, riss ihren Kopf nach hinten und blickte sie mit brennenden Augen an.
„Nicht aufhören! Ich brauche mehr, noch ein wenig und …“
„