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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Leipzig (Erziehungswissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Jugendhilfe und Psychiatrie, Sprache: Deutsch, Abstract: Erst seit Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts widmeten sich die Historiker einem Thema, das bis dahin eher selten und dann auch meist nur von „Insidern“ behandelt wurde: die Euthanasieverbrechen im Nationalsozialismus. Hunderttausende Menschen – darunter viele Kinder und Jugendliche – wurden in einem bis dato ungekannten systematischen Prozess erfasst und getötet, um die „Gesundheit des Volkskörpers“ zu garantieren. Diese Menschen waren vor allem körperlich oder geistig Behinderte, aber auch Verhaltensauffällige, also Kategorien, die nicht in das Weltbild der Nationalsozialisten von der starken Herrenrasse passten. Meist unter Vorwänden wurden Menschen regelrecht zusammen getrieben und systematisch ermordet. Aus dem „Therapieren“ der Krankheiten des Volkskörpers – um bei dieser Wortwahl zu bleiben – wurde eine gnadenlose, systematische Ausmerze aller Krankheitsanzeichen. Diese Entwicklung hatte ihre Wurzeln weit vor der Zeit des Nationalsozialismus und kam dort zumeist in Fachkreisen – in der Ärzteschaft und in der Psychiatrie/ im Heil- und Anstaltswesen – auf. Sie spitzte sich bis zum Ende von Hitlers Regime immer weiter zu und war sozusagen der Ausgangspunkt – oder wenn man so will die „Generalprobe“ – der so genannten Endlösung, der Massenvernichtung von Millionen von Menschen. Unter den Opfern der euphemistisch „Euthanasie“ genannten Vorgänge waren eine sehr hohe Zahl an Kindern und Jugendlichen, die auf Grund angeborener Behinderungen oftmals nur einige Monate alt oder später auf Grund bestimmter Verhaltensmuster als untragbar bezeichnet wurden. Eines der Zentren dieser Mordmaschinerie war dabei Leipzig. Hier gab es mehrere spezielle Einrichtungen, die sich um die eugenischen Maßnahmen „kümmern“ sollten. Vor allem in Bezug auf die Kindereuthanasie war Leipzig zentral: hier wurde das erste Kind getötet, der so genannte „Initialfall“, außerdem waren hier Persönlichkeiten tätig, die in den Entwicklungen eine wichtige Rolle spielten, so z.B. der Arzt Werner Catel. Die vorliegende Arbeit setzt sich sowohl mit den Ursprüngen der nationalsozialistischen Euthanasie auseinander, als auch mit den Vorgängen während der NS-Diktatur. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Entwicklungen in Leipzig und die damit eng verbundenen Vorgänge der Kindereuthanasie.
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