Die Versuchung des Elias Holl - Axel Gora - E-Book

Die Versuchung des Elias Holl E-Book

Axel Gora

4,8

Beschreibung

Augsburg 1614. Elias Holl, renommierter Baumeister der Fuggerstadt, erhält vom Magistrat die Offerte seines Lebens: „Entwerft uns ein Rathaus, das unserem Status als Freie Reichsstadt nicht nur Ehre macht, sondern an Präsenz für immer seinesgleichen sucht.“ Holl nimmt sich der Berufung siegessicher an. Diese jedoch droht sich ins Gegenteil zu kehren - zum einen kämpft er gegen einen widrigen Konkurrenten, zum anderen gegen die Anziehungskraft der blutjungen Lia, die er, dem kein epochaler Wurf gelingen will, als seine Muse wähnt …

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Axel Gora

Die Versuchung des Eliαs Holl

Historischer Roman

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www.gmeiner-verlag.de

© 2012–Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: René Stein

Herstellung: Julia Franze

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart,

unter Verwendung des Bildes » Maria van Bourgondië« von Michael Pacher;

Meinen Geschwistern

Come puoi trovare te stesso in un mondo di perduti?

*

Perché è così difficile spogliarsi della corazza

e toccare il cuore dell’ altro con il proprio?

Wie kannst du dich selbst finden

in einer Welt der Verlorenen?

*

Warum ist es so schwer

seine Rüstung abzustreifen

und das Herz des andern

mit seinem Herzen zu berühren?

α

Die Schwingen nachtblau und gespreizt wie die Fächer der venezianischen Hofdamen, schwebte der Rabe auf die Piazza hinab und machte einer Katze, das Fell staubgrau und struppig, einen Kanten trockenes Brot streitig.

Das Mädchen, der Haarzopf lang, dick und schwarz wie der Arm eines Mohren, beobachtete das Schauspiel, eilte heran und brach den Kanten entzwei.

Einmütig fraßen Rabe und Katze ihre zugeteilten Stücke.

Das Mädchen hatte zwei neue Freunde gewonnen.

Freie Reichsstadt Augsburg, 1. März 1614

1

Schneeflocken. Tag für Tag. Woche für Woche. Abermillionen und überall. Vom Wind gepeitscht taumeln sie durch die Luft und wehen in Gesicht und Nacken, trotz hochgeschlagenem Kragen, die Mütze tief in der Stirn. Sie legen sich auf unsere Köpfe und Schultern und setzen sich auf die Werkzeugkisten, die Mauersteine und den Sand in den Kübeln.

Ich stand oben auf dem Baugerüst, rieb mir die Hände und sah über den Perlachplatz hinweg mit wachsendem Groll – die feinen Herren ließen auf sich warten. Vermutlich saßen sie noch gegenüber in der Herrentrinkstube am warmen Ofen, während meinen Gesellen der Rotz in den Bärten klebte und sie mit blauen Fingern die Kelle führten. Einige fluchten darüber, die meisten aber schwiegen – manche aus Entkräftung, andere aus Einsicht: Warum klagen über den Maurerberuf? Besser nur Frostbeulen davonzutragen, aber dafür in Arbeit und Brot zu stehen, statt aus dunklen Häuserecken als Eisleiche fortgekarrt zu werden oder dem Tod im Kampf gegen den Hunger zu begegnen – fromme Menschen finden anders ihr seliges Ende.

Zur Baustelle hingewandt, rief ich den Gesellen zu: »Wer von Euch den Mörtel schneller vermauert, als ihn Hieronymus herschaffen kann, darf sich solange am Speisfeuer aufwärmen, bis der nächste Kübel antanzt!« Ein Kniff zum Antreiben, den ich aus Lehrzeiten bei meinem Vater übernommen hatte. So zogen die Behänden schneller die Lagen hoch und standen öfter am Feuer, die ausgetreckten Arme gegen die Flammen, während die Behäbigeren bis zur Mittagspause durchzumauern hatten. Und Hieronymus Thoman, der Lehrling, musste sich ins Zeug legen, um für alle Gesellen Mörtel und Steine herzuschaffen.

Den Fischgatter Hans, meinen Polier, hatte ich angewiesen, den Männern dreimal am Tag Weinbrand auszuteilen. Jeweils zwei Schlucke für jeden, nicht mehr. Zum einen war der Tropfen, den ich aus eigener Tasche zahlte, teuer, zum anderen konnte ihr Augenmaß darunter leiden – Remboldt läse mir die Leviten für schief gemauerte Wände; dafür wäre ich es dann, der den Gesellen darüber den Buckel mäße. Zum dritten war ich gezwungen, der Grobschlächtigkeit entgegenzutreten, die unter den Arbeitern herrschte und nicht nur Billigung erfuhr: Ich war mitsamt dem Stadtzimmermeister, dem Lechmeister und dem städtischen Brunnenmeister zum Rat vorgeladen worden und mit Strafe belegt, weil auf unseren Baustellen gegen das ›Verbot des Schwörens und Fluchens‹ verstoßen worden war. Wir hatten ein Gesuch um Nachlass der Strafe aufgesetzt, indem wir dem Rat schilderten, dass es bei der stattlichen Zahl von fünfhundertfünfzig Arbeitern auf Augsburgs Baustellen unmöglich anginge, kein einziges derbes Wort zu hören. Es handele sich – das sei zu bedenken – meist um grobe Arbeiten, die nur von ebensolchen Mannsleuten zu bewerkstelligen seien. Deren Sprache sei naturgemäß derb, was man wissen und akzeptieren müsse. Das Gesuch war verdammt nochmal abgelehnt worden von diesen verfluchten Hurensöhnen …

Es war mir unmöglich mit dem Bauen auf wärmere Tage zu warten. Das galt sowohl für das Gymnasium Sankt Anna, für das Schießhaus in der Rosenau und erst recht für den Neuen Bau. Gutes Wetter mochte sich erst zum Mai einstellen. Bis dahin mussten hier die Wände stehen. Die Zimmerleute hatten die Hölzer bereits abgebunden und warteten darauf, die Deckenbalken einziehen und den Dachstuhl aufrichten zu können. So hielt uns auch der Frost mit seinen sinnlosen Schneeflocken nicht auf. »Sinnlos?«, hatte Professor Höschel, mir guter Freund und Mentor, eingewendet, als ich jüngst über sie hergezogen war. »Jede einzelne von ihnen ist ein Mysterium der Natur, ein Wunderwerk der Geometrie und unendlicher Vielfalt: Keine gleicht der anderen! Allesamt sind es sechseckige Sterne, die Ihr, mein lieber Holl, Euren Lebtag nicht an Vielzahl und Pracht am Reißbrett zu konstruieren vermögt.« Wie er nur so etwas Kühnes behaupten könne, hatte ich ihn gefragt. Dem bloßen Auge, sähe es noch so nah und scharf, erschlösse sich nichts anderes als weißes Gefluder. Klaube man eine Handvoll davon auf, so zerrönne es einem zwischen den Fingern oder schmölze ins Nichts hinfort. Worauf er mir geantwortet hatte, er selbst könne es nicht beweisen, aber: Er wisse aus ernsten Gesprächen mit seinem Kollegen Georg Henisch und aus Briefen seiner Wissenschaftsgenossen Johannes Kepler und Thomas Harriot[1] um das Mysterium der Schneeflocken. »Es mögen Wunderwerke sein, werter Professor«, hatte ich entgegnet und eingeräumt, mir stünde es nicht an, das Wissen der Gelehrten in Frage zu stellen. Doch jeden Winter erschwere das Gestöber unsereins die Arbeit. »Meinen Männern und mir«, gab ich ihm zu bedenken, »ergeht es nicht wie Euch und Euresgleichen. Ihr müsst zum Verrichten des Tagwerks nicht zwingend nach draußen. Studien, das weiß ich aus eigener Erfahrung, lassen sich bequem in der beheizten Stube betreiben.«

»In Eurem Atelier ist der Ofen heißer geschürt als bei mir in der Bibliothek.«

»Wohl! Und das mit Recht! Zum Ausgleich für die eisigen Baustellen. Wie will ich Großes aufs Papier bringen, wenn mir Zirkel und Feder vor Kälte aus den Fingern fallen?«

Da stand ich wartend, sechs Mann hoch über den Köpfen der Gesellen, um mich, wenn der Besuch endlich eintreffen wollte, demonstrativ zu ihm hinunterzubegeben. Ein symbolischer Akt gewiss und vom Usus der Obrigkeit abgeschaut, doch nicht ohne Effekt. Ich fror und wartete nutzlos, anstatt mich um den Bau zu kümmern, schlimmer noch, ich sinnierte … über Schneeflocken. Wenn das Rosina wüsste. Ihr allein und sonst niemandem durfte ich die Handvoll Gedanken schuldig sein, denen ich nicht meiner Bauwerke wegen nachhing. Es war nicht so, dass ich meine Frau über die viele Arbeit vergaß; gerade jetzt, wo sie der Geburt unseres fünften Kindes entgegenfieberte, spukte sie öfter, länger und gewaltiger in meinem Kopf, als es mir die vielen Tabellen, Rechnungen und Konstruktionspläne gestatteten, die mein Hirn und Herz Tag und Nacht in Beschlag nahmen. »Macht Euch keine Sorgen um Eure Frau«, hatte mich Adelgund, die Amme, letzten Abend zu beruhigen versucht, als ich Rosina mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn tupfte, »das Kind braucht dieses Mal eben mehr Zeit.« Bereits auf gestern früh hatten wir die Niederkunft erhofft, doch Adelgund musste den ganzen Tag wie auch die Nacht bis auf das Wechseln der Kräuterumschläge und das Bereiten der Dampfbäder unverrichteter Dinge ausharren. »Heut wird’s gewiss«, hatte sie mich bestärkt, als ich mich in der Früh verabschiedete. »Ja, mit Gottes Hilfe«, hatte ich geantwortet und versucht, den Zweifel aus der Stimme zu nehmen.

»Meister«, rief Hans das Gerüst hinauf und riss mich aus den Gedanken, »die Herrschaften zur Bauvisite sind da!«

»Wurde auch Zeit! Neun war abgemacht, nicht viertel nach!«

Achtsam stieg ich vom Gerüst – vor einer Stunde erst war Bartholomäus, ein junger Geselle aus dem Ravensburger Land, auf den von Schnee und Eis ummantelten Bohlen ausgerutscht und hatte sich das Kinn aufgeschlagen. »Herrgottsakrament, Drecksglump verreckts! Iberall der soichnasse Scheiß!«, hatte er in bester Schwabenmanier geflucht – so viel zur Wirksamkeit des Verbots – und die Kelle ins Eck geworfen. Barthel reichte ich einen zusätzlichen Schluck; nicht fürs Fluchen und Maulen, dafür setzte es eine Rüge, sondern weil er schon bald mit einem Verband ums Kinn wieder oben beim Mauern stand und rief: »Speis, Hieronymus! Speis a mi na, und it wenig!«

Ich strich den Mantel glatt, nahm Haltung an und schritt auf die Unpünktlichen zu. Jeden begrüßte ich mit Handschlag, erst Marx Welser und Matthias Kager, dann Anton Garb, der naserümpfend als letzter den Bau betrat. Ihre Hände, im Gegensatz zu den meinigen mit keinerlei Schwielen versehen, waren wohlig warm. Ich hatte richtig gemutmaßt, jedoch verkniff ich mir eine Bemerkung darüber.

In der Poliernische, einem überdachten Unterstand, zog ich den Grundriss aus dem Köcher. Ich breitete ihn, mit dem Handballen darüber streifend, auf dem Tisch aus und beschwerte die Ecken mit vier Flusskieseln, einst von Maria, eines meiner Töchterchen, von der Wertach mitgebracht. Die Arme auf das Pergament aufgestützt, begann ich meine Ausführungen.

»Der sechsachsige Bau in welscher Manier[2] ist vierundsechzig Schuh[3] lang, zwanzig breit und wird vierzig hoch …«,

»Meister Holl!«

Marx Welser fiel mir ins Wort, kaum hatte ich den ersten Satz gesprochen.

»Ja, bitte?«

»Das wissen wir bereits. Herr Garb wünscht lediglich eine Beschreibung der Fassade. Oder, Anton? Ich hatte dich doch richtig verstanden?«

»Allerdings. Ist kein kleines Sümmchen, das ich hier investiere. Ich will wissen, was jetzt am End rauskommt, wo Ihr schon ein halbes Dutzend Visierungen verworfen habt.«

»Es waren lediglich drei Verwerfungen«, korrigierte ich ihn.

»Wollt Ihr bitte die Güte haben?«

Natürlich sollte Garb als gewichtiger Teilhaber wissen, was ich Neues ersonnen hatte. Abermals zum Köcher gegriffen, zog ich die Visierung heraus, eine kunstvoll von Matthias aquarellierte Kreidezeichnung, und legte sie über den Grundriss.

»Wie Ihr seht, habe ich den Entwurf nochmals verbessert. Die Fenster im Erdgeschoss sind jetzt eingefasst von rustizierten dorischen Pfeilern. Die Eingänge für die Kramläden haben wir nach der vierten und sechsten Achse umgesetzt und zudem mit Vitrinen versehen. Das Mezzanin[4], an dem wir gerade arbeiten, deckeln wir zum Obergeschoss ab mit rundgeschlossenen …«

»Huaaatschtiiieh!«

Garb nieste mir sabbernd wie ein räudiges Hundsvieh in meine Ausführungen. Auf das »Gesundheit!«, fast zeitgleich aus unseren Mündern, folgte kein Dank, stattdessen ein Fluchen über »die Saukälte, die verdammte!« Bauernlümmelgleich wischte er sich den Rotz in den Ärmel und fragte mich, ob ich wohl einen Schluck – »nur einen winzigen« – meines Weinbrands über habe, der da unten aus dem Korb herausluge.

»Was für Euch einfache Maurersleut recht ist, kann für uns Geschlechter[5] nur billig sein, oder, Holl?«

Ich schwieg. Schon beizeiten hatte ich mir angewöhnt, Garbs tumbe Provokationen nicht mehr zu parieren. Ihm den Schluck abzuschlagen, wäre ebenso despektierlich erschienen wie Garbs unverfrorene Selbsteinladung. Ich griff unter den Tisch und reichte ihm den Krug. Garb tat alles andere als ein Schlückchen. Den Krug vom Großmaul abgesetzt, sprach er: »Das ist bei diesen unchristlichen Temperaturen das einzig Wahre. Obwohl … besser noch, als sich hier den Arsch abzufrieren, wär’s, sich zwischen dem Schenkelspeck einer schönen Frau warm zu suhlen.«

»Hörte ich eben ›einer‹ oder ›meiner‹?«, fragte Marx Welser.

»Fürs Obergeschoss …«, erhob ich die Stimme, um dieses unsägliche Geschwätz zu unterbinden, »haben wir hohe Rechteckfenster auf Sohlbänken …«

»Natürlich ›meiner‹, wo denkt Ihr hin? Ich bin doch kein Ehebrecher.«

Ich hielt inne und atmete tief. Lust überkam mich, Garb abzuwatschen; der walzte fettwampig daher, schmarotzte, belästigte uns und log obendrein – ein Ehebrecher war er wohl. Anstatt einen ernsthaften Blick auf meine Arbeit zu richten, behelligte uns der arrogante Kaufmann mit seiner ungeschlachten Art. Musste ich, der Stadtwerkmeister!, mir so etwas von diesem Menschen, zugewandert und sich in die Geschlechter eingeschleimt, bieten lassen, nur weil er mir, was er wieder und wieder betonte, ab und an Arbeit verschaffte? Zudem stieß mir sauer auf, dass Marx Welser, mit Johann Jacob Remboldt zusammen oberster Stadtherr und mir stets gut geneigt, sich herabließ, auf Garbs Anmaßung noch zu reagieren.

»Fürs Obergeschoss haben wir hohe Rechteckfenster auf Sohlbänken mit Dreiecksgiebeln erdacht«, wiederholte ich und fuhr laut und deutlich fort: »Diese sind, wie Ihr hier seht, jeweils durch ionische Pilaster getrennt.«

»Und das? Da in der Mitte?«, fragte Garb und tippte mit dem Wurstfinger auf die Visierung, »was soll das da?«

»Das interessiert Euch nicht wirklich, Garb.«

»Was?«

»Wie Ihr uns alle habt wissen lassen, steht Euch der Sinn mehr nach Kopulation als nach der Architektenkunst.«

Garb sah mich streng an. »Mich deucht, die viele Arbeit mit leblosem Stein scheint Euch den Sinn fürs schöne Geschlecht verdorben zu haben. Und das, wo Ihr mit der Reischlerin ein solch graziles Frauchen zum Weibe habt.«

»Ich wüsste nicht, was Euch das anginge, nur weil die Eurige Euch an Masse in nichts nachsteht.«

»Vielleicht kocht die Eure nicht besonders. Wenn’s nicht schmeckt, ist leicht rank sein.«

»Meine Herren!«, unterbrach Marx Welser. »Wir sind nicht zum Streiten hier hergekommen.«

»Also, Holl! Was ist das da jetzt?«, kam es nun schon deutlich ungehaltener aus Garbs Mund, was mich kalt ließ. Garb war reich und besaß Einfluss, mich jedoch konnte er damit schon lange nicht mehr fangen.

Ich nickte zu Matthias. »Sag du’s ihm.«

»Eine bronzene Wappenkartusche.«

Garb hob die Brauen, zuckte mit den Schultern und machte ein selten dämliches Gesicht. Mit dieser Antwort wusste er nichts anzufangen, was auch Matthias bemerkte. Der ergänzte: »Sie setzt den Akzent auf die Mittelachse des Bauwerks und …«

»… verleiht ihm nuancierte Erhabenheit«, fiel ich Matthias ins Wort, benutzte mit der ›nuancierten Erhabenheit‹ sogar die seinigen, die er sonst zu gebrauchen pflegte, wenn es galt, seine Kunst ins rechte Licht zu rücken, und schloss die Erklärung kurzerhand an seiner Stelle ab. Das war vielleicht etwas unredlich, doch Matthias war nicht allein mit Kunstverständnis beschlagen! Vor fünfzehn Jahren schon hatte ich Garbs Haus beim Weinstadel umgebaut und neu gestaltet mit Arkaden und Laubengängen, mit schönen Stuben, Kammern und Küchen, mit stilvollem Stuck an Decken und Kaminen, eigens von mir entworfen und angebracht. Da hatte in Augsburg noch kein Matthias Kager existiert. Der war erst Jahre später hinzugestoßen. Ich hatte mir damals anhören müssen, die Entwürfe entstammten Joseph Heintz’[6] erfinderischem Genie und ich sei lediglich deren Ausführer. Doch das war nur Geschwätz aus Neidermaul gewesen. Niemals verhehlte ich, dass Joseph mir ein guter Lehrer gewesen war. Lange vor meiner Venedigreise hatte er mich mit der Kunst der Meister aus dem Welschland zusammengebracht. Und ebenso stimmte es, dass der gute Joseph – wie auch jetzt Matthias – weit mehr als ich die Malerei und das Zeichnen beherrschte und mir bei den Visierungen geholfen hatte. Letztlich hatten sie beide das Malerhandwerk von Grund auf erlernt, während ich mir das Zeichnen, das über das Grundwissen der Lehre hinausging, selber beibrachte. Was jedoch das Wissen um die Architektur anlangte, war ich beiden überlegen. Joseph Heintz lag seit fünf Jahren unter der Erde – Ehre seinem Andenken – und jetzt war es nurmehr ich, dessen große Aufgabe und Würde es war, Augsburgs städtisches Antlitz als prächtige Reichsstadt zu formen.

»Nuancierte Erhabenheit«, wiederholte Garb und schüttelte dabei den Kopf. »Was Ihr Euch immerzu ausdenkt. Bisweilen gelingt es Euch annähernd, unsereins ein Gefühl der Minderwertigkeit zu verschaffen. Zum Glück nur bis zu dem Moment, in dem wir wieder gewahr werden, dass wir es sind, die Euch das mit unserem Geld gestatten.«

Fatzke!, dachte ich, hast dich in den ganzen Jahren keinen Deut gebessert. Ganz der Großkotz, der sich weltmännisch glaubt und uns diesen Irrglauben immerzu aufs Neue bestätigt. Was hast du schon geleistet? Hast die Rehm’sche Veronika geheiratet und dir dein Vermögen zusammengeschachert, indem du unerfahrene Handelsmänner übers Ohr gehauen hast – auf den Messen zu Frankfurt bin ich nicht mit dabei gewesen, das weiß ich nur vom Hörensagen, aber in Venedig habe ich dich kennengelernt. Die ganze Truppe, zehn Mann hoch, war dir gefällig und deinem Wort gefolgt, weil du sie alle freigehalten hast. Nur Matthias und mich konntest du nicht vereinnahmen. Während du mit den Huren das Geld versoffen und verfressen hast, haben wir die Kunst und die Bauten der Lagunenstadt studiert. Dass du damals keinen Einfluss auf uns ausüben konntest, hast du bis heute nicht verwunden.

»Sagt an, Kager, die Bilder am Weberhaus, die habt Ihr doch hingezaubert, nicht?«

»Ja, die Fassaden sind ganz allein mein Werk.«

»All die Jahre geh ich tagein, tagaus dran vorbei und immerfort frage ich mich nach deren genauen Bedeutung.«

»Ist das Euer Ernst, Garb?«, entgegnete Marx Welser, »das lernt doch jedes Kind hier auf der Schule!«

»Ach!« Gift schoss in Garbs Blick und Stimme und dergestalt, wie er mich zuvor angesehen hatte, sah er jetzt Welser an. »Ich bin aber nicht hier zur Schule gegangen. Vielleicht ist hier der Moment, diesen Makel zu tilgen?«

Garb kam aus Genf, was er, als er hier vor fünfzehn Jahren eingewandert war, jedem unter die Nase gerieben hatte. Anfangs hatte er in seine Wichtigtuereien so viele französische Wörter eingespeichelt, bis selbst unsere Sprachgelehrten die Nase rümpften. Auch hatte er sich überall mit ›Antoine‹ vorgestellt und betont, dass das deutsche Anton gegenüber der französischen Form doch recht hölzern, ja fast bäuerlich klänge. Bei Anton denke man unweigerlich an einen feisten Landmann mit roten Pausbacken, hatte er gescherzt. Ein Landmann ist er nie gewesen, die Pausbacken aber, mal mehr mal weniger rot, hatte er sich schon lange angefressen. Und den roséfarbenen Antoine, den hatte er sich mit der Zeit auch abgeschminkt, nachdem alle Welt sich darüber lustig gemacht hatte.

»Nun, Kager? Wollt Ihr mir etwas von Euren Malereien erzählen?«

»Selbstverständlich. Es freut mich immer, wenn sich jemand für meine Kunst interessiert. Ganze zwei Jahre haben die Fresken mich beschäftigt. Vorgabe war, die Geschichte der Weberzunft abzubilden. Ich habe, wie es meiner Künstlerseele entspricht, diese natürlich mit wichtigen Augsburger Ereignissen, mit mythologischen Erzählungen und Allegorien, mit Zeit- und Weltgeschichte verknüpft. Ein schlechter Künstler wäre ich, hätte ich das nicht gemacht. Als Jünger der Musen sind wir dem Höheren nicht nur zugetan, sondern auch verpflichtet. Wir stehen in der Gunst …«

»Ja! Mein Gott, Kager, verschont mich mit Eurem Schöpfergeschwafel. Ihr seid fürwahr ein großer Künstler. Womöglich der größte, den Augsburg zu Zeit aufzubieten vermag. Doch bitte, Eure Philosophie ein andermal. Erzählt mir kurz und bündig, was am Weberhaus zu sehen ist!«

»Kurz und bündig … zu sehen, hm …«, wiederholte Matthias, »wie meint Ihr das?«

»Na wie wohl? Ich möchte wissen, was Ihr da abgebildet habt, was halt da zu sehen ist, nicht mehr und nicht weniger.«

»Also gut, … was gibt es zu sehen«, wiederholte Matthias und rieb sich den Bart. Seine Stimme hatte plötzlich die Kälte des Wetters angenommen ob dieser Schmähung seiner Kunst. »Wenn Ihr Euch die Südfassade anschaut, so seht Ihr im Erdgeschoss Venezianer beim Warenverkauf an Augsburger Kaufleute und Warenkauf der Venezianer bei den Osmanen. Im ersten Obergeschoss seht Ihr die Vier Zeitalter und die Sieben Lebensbereiche sowie Römerinnen bei der Tuchbeschau.«

»Und die anderen Fassaden?«

»Über dem Eingangsportal der Ostfassade seht Ihr Justitia mit Waage und Richtschwert, von vier Putten umgeben. Im ersten Obergeschoss Ulrich und Afra. Im zweiten seht Ihr die siegreiche Rückkehr des Heeres aus der Schlacht auf dem Lechfeld. Daneben die Verleihung des Wappens an die Weber. Ganz oben, im dritten Obergeschoss, seht Ihr Szenen aus der Schlacht selbst.«

Ich stöhnte. Nicht, weil mir jedes dieser gehäuften und verdrossenen seht aus Matthias’ Mund wie ein falscher Ton ins Ohr ging, und auch nicht, weil diese reißbrettartige Aufzählung seiner Kunst nur ein schwaches Schlaglicht bot, das deren Tiefe niemals auszuleuchten vermochte, sondern weil man ursprünglich hier zusammengekommen war, um über Körper und Gesicht meines neuen, nicht unerheblichen Bauwerks zu sprechen. Mochte es nicht so imposant sein wie Stadtmetzg und Zeughaus, die ebenfalls meine Ausführungen waren, so handelte es sich doch um ein Bauwerk, mit dem ich das Bild des Perlachplatzes, des bedeutendsten Ortes der Stadt, gestalten sollte. Eben dieses Bauwerk hatte Garb mit wenigen Sätzen zur Nichtigkeit herabgesetzt. Mit seiner plumpen Fragerei nach der Bemalung des Weberhaus’ hatte er mir das Heft entrissen und es Matthias in die Hand gespielt. ›Kager, Ihr seid womöglich der größte Künstler, den Augsburg zu Zeit aufzubieten vermag …‹, blabla. Nichts als Bauchpinselei. Matthias’ Fresken, so meisterhaft sie sein mochten, interessierten Garb einen Dreck. Er veranstaltete dieses Szenario allein, um mich vor den anderen ein wenig in den Staub zu drücken – seit der Venedigreise vor vierzehn Jahren waren wir, gelinde gesprochen, einander nicht gut Freund. Wir standen lediglich noch in Geschäftsbeziehung; dass diese irgendwann ein Ende haben würde, war abzusehen.

»Die Westfassade zeigt die fünf Erdteile, fünf Statuen mit Weberwerkzeugen und die fünf Tätigkeiten des Weberhandwerks. Die Schildkröte symbolisiert die Häuslichkeit der Weber. Und der Fackelträger steht als Allegorie für deren Fleiß bei Tag und Nacht.«

Ich hatte es geahnt. Matthias konnte nicht umhin, doch noch zwei Erklärungen beizufügen, obwohl Garb sein Desinteresse gegenüber der hohen Kunst der Symbolik unmissverständlich geäußert hatte.

Gewiss, Matthias’ Malerei war kunstvoll und zeugte von Gabe. Aber was war mit mir? Was war mit meiner Kunst? Was brauchte es alles, um Häuser, Türme, ja Burgen und Kirchen zu bauen? Nicht nur zu zeichnen? Angefangen vom Grundriss bis zum Hochmauern der Wände bedurfte es großen Wissens, großen Verstandes und großer Geschicklichkeit. Es schien jedoch, dass Auge und Herz des gemeinen Mannes, einerlei welchem Stande er angehörte, gemalten, das hieß, mit bloßer Farbe aufgetragenen Figurenszenen eher angetan sein mochten, als von dem Werk, das ihre Existenz erst ermöglichte: die bloße Architektur dahinter. Das Wahre wurde verkannt, das Lob flog dem Gefälschten zu, der Betrachter zeigte sich fasziniert von der dahingepinselten Illusion derDreidimensionalität, statt die wahrhaftige, in Lot und Waage gemauerte, zu honorieren; ein Umstand, der mir, wie wohl jedem anderen nachdenklichen Kopf, ein Schütteln abverlangte.

»Meister Holl!«, tönte eine helle Stimme vom Perlachplatz herüber, »Meister Holl!«

Ein Junge kam in den Bau gehetzt. Der Atem stieß mit Dampf hervor, die Wangen feuerrot.

»Hier hinten!«

»Eure Frau! Das Kind!«

»Na endlich! Was ist es? Ein Bub? Ein Mädel?«

»Weiß nicht. Ihr sollt kommen!«

»Ich kann hier jetzt nicht weg! Wir haben wichtige Dinge …«

»Aber Ihr müsst! Eurer Frau geht es schlecht!«

Garb platze hervor: »Ich weiß von keinem Weib, dem es bei der Niederkunft gut ginge.«

Halt doch einmal nur dein blödes Maul, Garb, war mir auf der Zunge gelegen. Ich eilte zum Ausgang, der Junge hintendrein. Beim Hinausgehen hörte ich Garb noch spotten: »Seht nur, wie der Holl rennen kann.« Ich hielt abrupt an, um sogleich weiterzumarschieren – jetzt war nicht die Zeit für eine Fehde.

»Was ist los daheim?«, fragte ich den Jungen, während wir übers zugeschneite Pflaster den Hinteren Perlachberg hinunterschlitterten.

»Der Arzt ist da und sie haben was vom Herrn Pfarrer geredet!«

Gott im Himmel, was sprach der Bub da. Rosina hatte bereits vier Kinder zur Welt gebracht. Keine der Geburten war für sie eine leichte gewesen, wie die Ammen oder Rosina selbst mir später erzählten[7], jedoch war immer alles glücklich verlaufen: Rosina war ins Wochenbett gelegt, das Kind gebadet und ihr an die Herzseite gegeben worden. Hernach hatte sie eine gute Mahlzeit bekommen und mit der Amme und den Nachbarinnen gefeiert, während ich mit Freunden im Gasthaus ›Zur goldenen Sonne‹ auf ein paar Krüge Bier gegangen war. Drei Tage später war die feierliche Taufe gefolgt und wir hatten alles getan, um das Kind zu halten. Das war uns bislang vier Mal gelungen, sollte es uns beim fünften Mal verwehrt bleiben?

Wir rannten durch den Schnee die Sterngasse entlang, einmal rutschte der Bub aus, einmal ich, gerieten an den Vorderen Lech und waren in wenigen Minuten an meiner Wohnung in der Bäckergasse. Am Antritt zum Treppenhaus gab ich dem Jungen einen viertel Kreuzer in die Hand, klopfte den Schnee von Mantel und Hosenboden, zerrte hastig die tropfnassen Schuhe von den Füßen und stieg – zwei Stufen auf einmal nehmend – nach oben. Flüchtig bekreuzigte ich mich vorm Kruzifix über dem Türstock und trat in die Wochenstube. Hitze und der Geruch von Kreuzkümmel und Myrrhe waberten durch den dunklen Raum, schlugen mir ins Gesicht und machten mich schwanken. Ich fand Halt am Bettpfosten.

Gottlob, das Kind lag bereits gewickelt an Rosinas Herz. Adelgund und Doktor Häberlin standen bei ihr. Der Pfarrer war nicht zugegen. Ich atmete auf und schloss kurz die Augen.

»Sie schläft. Tief und fest, Meister Holl. Geht zu ihr, das wird sie spüren.«

Doktor Häberlin wies auf den Stuhl am Bett. Ich setzte mich neben Rosina und nahm ihre Hand. Kalt wie die meinige war sie, obwohl Rosina in mehrere Laken gehüllt war. Still saß ich neben ihr und sah sie an.

»Meister Holl.«

Die Schwangerschaft hatte sie arg mitgenommen. Sie war bleich, das Haar, sonst so glänzend, ganz stumpf.

»Meister Holl …«

Mit jedem Streicheln über ihre kalte Hand wurde mir dumpfer ums Herz. Das Atmen fiel mir mit einem Mal schwer.

»Meister Holl, hört Ihr …«

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und wandte mich um.

»Wollt Ihr bitte mitkommen? Es ist nur für einen Moment.«

In der Wohnstube offenbarte Doktor Häberlin mir, dass Rosina dieses Mal bedenklich viel Blut verloren habe. Sie leide unter starkem Fieber und sei geschwächt wie nach keiner ihrer vorherigen Geburten.

»Euer Weib war bislang eine der zähesten im ganzen Sprengel. ›Nach der Geburt aß sie für zwei und trank wie ein Mann‹, hat Adelgund sie immer gelobt.«

»Mein Weib war die einzige, die so wohlauf war, dass sie bei der Taufe zugegen sein konnte!«

»Mit dem fünften Kind, scheint eine Wendung eingetreten. Das Kind selbst ist gesund. Es ist größer und stärker als die vorigen. Das ist der Grund, warum es Eurem Weib so schlecht geht. Das Kind hat ihr die ganze Kraft genommen.«

»Aber sie wird sie doch wieder zurückbekommen?«

Doktor Häberlin schwieg.

»Was muss ich tun, damit es ihr bald wieder besser geht, Doktor?«

»Ruhe und beten ist das oberste Gebot. Stündlich Kräuterwickel, viel Hühnerbrühe und getrockneter Ingwer; Adelgund weiß Bescheid. Sie wird noch eine Woche bleiben, dann müsst Ihr um ein Haus- und Kindermädchen schauen, unbedingt. Mich wundert ohnehin, dass noch keines bei Euch in Diensten steht. Bei Eurem Stand ist ein Hausmädchen längst anempfohlen.«

»Rosina wollte nichts aus der Hand geben. Sie sagte immer: ›Bei uns zuhause hatten wir das auch nicht.‹ Und bislang hat sie ja auch alles bestens bewerkstelligt. Jedes unsrer vier Kinder ist wohlauf.«

»Jetzt wird sie aus der Hand geben müssen. Zumindest für die nächste Zeit. Da führt kein Weg vorbei.«

»Ich werde mich umgehend um eine Hilfe kümmern. Wann, meint Ihr, wird es Rosina wieder besser gehen?«

»Ich meine gar nichts, werter Holl. Außer unsrem lieben Herrgott weiß das niemand.«

»Aber sie wird doch nicht … Ich meine …«

»Wir wollen es nicht heraufbeschwören. Aber ausschließen können wir es nicht.« Doktor Häberlin legte seine Hände auf die meinen. »Betet fleißig zu unserem Herrn und er wird Euch erhören.«

»Als ich kam, war ich heilfroh, dass der Herr Pfarrer nicht zugegen war, jetzt spricht er aus Euch heraus.«

Die Instrumententasche umgehängt, schritt der Doktor aus der Tür und verließ das Haus. Ich sah aus dem Fenster und ihm nach, wie er im Trippelgang durch den Schnee die Werbhausgasse hinunterschlitterte. Lange noch blieb ich am Fenster stehen, den Blick erhoben von der weiß bedeckten Gasse nach oben über die Fassaden der Häuser hinweg, über die Gesimse, die Dachfirste und Kamine. Ich blinzelte in den milchweißen Himmel und sah Schneeflocken. Abermillionen und überall. Vom Wind gepeitscht taumelten sie durch die Luft. Höschels Worte tauchten auf. »Rosina«, sprach ich leise und strich mir die Tränen von der Wange.

2

»Grüß Gott die Herrschaften. Scho’ was ausg’sucht?«

Die stämmige Wirtin vom Gasthaus ›Zum Eisenhut‹beim Obstmarkt stand wartend am Tisch, die Fäuste gestemmt in die beschürzten Hüften. Das krause Haar hatte sie unter einer Leinenhaube verdeckt, deren lose Bänder in die massige Oberweite ihres Ausschnitts baumelten, von einer vom Bratenfett verschmierten Kordel zusammengehalten.

Remboldt zeigte zur Holztafel an der Wand, auf der mit Kreide geschrieben drei Gerichte zur Auswahl standen: Schweinsbraten, Tellersulz, Bohnensuppe.

»Ein gestauchtes Dunkles[8], Theresa, und den Schweinsbraten. Holl, was nehmt Ihr?«

»Mir auch ein gestauchtes Dunkles und nur die Bohnensuppe, bitte.«

»Bloß die Supp? Des is fei net viel. Wollt Ihr net au von der Sau kosten? Mit deftige Semmelknödl?«

»Die haben hier den besten Schweinsbraten von Augsburg, Holl«, unterstützte Remboldt die Wirtin.

»Lasst gut sein. Mein Appetit ist zurzeit nicht allzu groß.«

»Man sieht’s Euch an. Ihr wart schon mal besser beieinander. Wollt Ihr nicht doch den Schweinsbraten …?«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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