Die Wahrheit Gottes gegen die Irrtümer unserer Zeit - Andreas Kleinschmidt - E-Book

Die Wahrheit Gottes gegen die Irrtümer unserer Zeit E-Book

Andreas Kleinschmidt

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Beschreibung

Für die Wahrheit Gottes, gegen die Irrtümer unserer Zeit - Woran der Glaube festhalten muss. Orientierung ist heute notwendiger denn je. Um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren gilt es, sich auf sicheren Grund zu stellen, einen andern Grund aber, als der, der von Gott selbst gelegt ist, Jesus Christus, gibt es nicht. Was dies heute für uns nach den Offenbarungen Gottes in seiner Heilsgeschichte, die die biblischen Zeugen festgehalten haben, bedeutet, wird in Auseinandersetzung mit den Fragen unserer Zeit dargestellt.

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Jesus Christus spricht:

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Joh. 14,6

Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh. 8,12

Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. Joh.12,46

Ich weiß, welche ich erwählt habe. Joh, 13,18b

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt. Joh. 16a

Paulus:

Der Gott dieses Volkes Israel hat unsre Väter erwählt und das Volk groß gemacht in der Fremde. Apg. 13,17a

So frage ich nun: Hat Gott etwa sein Volk verstoßen? Das sei ferne! … Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat. Röm 11.1.2a

Jesus spricht: Viele sind berufen, wenige aber sind auserwählt. Joh. 22,14.

Fragst Du, ob Du zu den Auserwählten gehörst, die Gott für sich und den Himmel absondern und heiligen will, so gibt Dir Dein Glaube an den auch für Dich Gekreuzigten und Auferstandenen Sohn Gottes die Antwort.

Inhalt

1. Kapitel: Vor den Irrtümern dieser Weltzeit bewahrt die Wahrheit der Erwählung und Absonderung durch Gott: 10 Thesen

2. Kapitel: Erwählung und Absonderung durch Gott in der Bibel

3. Kapitel: Erwählung und Absonderung als Handeln Gottes

4. Kapitel: Absonderung als Handeln des Menschen

1. Sucht euer Heil in Jesus!

2. Lest die Bibel geistreich!

3. Sondert euch ab!

4. Seht hin auf Israel!

5. Wartet auf den Herrn!

5. Kapitel: Das letzte Ziel der Erwählung und Absonderung: Die Vereinigung mit Christus und der neue Himmel und die neue Erde

1. Kapitel

Vor den Irrtümern dieser Weltzeit bewahrt die Wahrheit der Erwählung und Absonderung durch Gott: 10 Thesen

Hat der Volksmund recht, dass Irren menschlich ist, und dass es gerade auf dem Gebiet des Glaubens keine sicheren Wahrheiten gibt, höchstens subjektive Überzeugungen, und dass deshalb jeder nach seiner eigenen Fasson selig werden soll, so Friedrich der Große?

Unterstützung bekommt diese Meinung heute durch die Argumentation:

Auch das Christentum und die christlichen Kirchen hätten sich in Zeiten zunehmender Globalisierung, dem näheren Zusammenrücken der Völker auf der einen so bedrohten Erde um ein tolerantes gleichwertiges Miteinander der Menschen, der Völker, ihrer verschiedenen Religionen und Kulturen zu bemühen: Eine Wahrheit unter anderen sei die christliche Religion und gerade durch die Anerkennung und Umsetzung dieser Wahrheit könne sie ihrem Ziel näherkommen, nämlich dem Frieden unter den Menschen und Völkern zu dienen.

Die biblische Theologie des Heilshandelns Gottes ist der gegenteiligen Auffassung, nämlich, dass es nur eine Wahrheit gibt, und dass diese Wahrheit im Gegeneinander, ja im Streit mit allen anderen scheinbaren Wahrheiten diese als Irrtümer entlarvt, weil die Bibel als Wort Gottes keine relativen unbestimmten Wahrheiten, sondern die einzige und vollkommene und endgültige Offenbarung über Gott, über Christus und über uns Menschen zu sagen hat, und dass nur Christus den wahren Frieden zu geben vermag:

„Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“, Johannes 14, 27.

„Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus“, Römer 5,1.

Dass allein Christus uns den wahren Frieden vom Himmel auf die Erde bringen kann, dies auszusprechen ist weder dogmatisch, engstirnig noch intolerant, sondern tut heute not, ist notwendig, um Zeugnis zu geben von dem Zeugnis, das Gott selbst in seinem Wort über seinen Sohn gegeben hat: Dass er in ihm das Schicksal jedes Menschen und der gesamten Menschheit aller Zeiten, ja das des Weltalls zur Entscheidung bringen will.

Es geht bei der Notwendigkeit der Erwählung und Absonderung um Freiheit, um die Freiheit sowohl des Denkens als auch des Handelns.

Die Notwendigkeit zu dieser Freiheit ist in der biblischen Anthropologie theologisch, d.h. aus dem Gottesbezug des Menschen, begründet.

Aber auch aus dem kritischen Denken des Menschen selbst ergibt sich diese Notwendigkeit, wie Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in ihrer „Kritischen Theorie“ nachgewiesen haben.

Um frei zu blieben, muss sich der Mensch in seinem Denken an etwas außerhalb dieser Welt binden, weil dieses sein Denken sonst wieder unter die Herrschaft der Mächte dieser Welt fällt, die sie von sich abhängig, ja in ihren Dienst stellen wollen. Alle Kräfte diese Welt haben die Tendenz in sich, den Menschen in seinem Denken und Handeln wieder unfrei zu machen. Die Bibel begründet diese strukturelle Unfreiheit des Menschen auch in seinem aufgeklärtesten und kritischsten Denken mit der Gefallenheit, der Sündhaftigkeit der Welt, die nichts anderes als die Entfremdung von der Wahrheit, d.h. für die Bibel, von dem einzigen Wahren, von Gott selbst, ist.

Erst eine größere, heilende Kraft außerhalb der „gefallenen Welt“, auch außerhalb des menschlichen Denkens, kann das Denken des Menschen davor bewahren, wieder unfrei zu werden. Diese Kraft ist für die Bibel die „Dynamis theou“ (Paulus), Jesus Christus, der Sohn Gottes. Er in seiner Person ist „der Weg, die Wahrheit und das Leben“, ohne den niemand „zum Vater kommt“ (Joh.14, 6).

Für die Bibel ist die Wahrheit als Freiheit des Denkens nur in der persönlichen Begegnung mit Christus zu bewahren, nur unter der Herrschaft des Geistes Christi bleibt der Mensch in seinem Denken frei von der Beherrschung durch die Mächte dieser Welt.

Wenn im einzelnen Individuum der Geist Christi, der Geist Gottes und damit der Geist der Wahrheit herrscht, kann sich dessen Denken von Irrtum, Täuschung und Betrug frei erhalten, nicht aus eigener Kraft, sondern durch die Kraft der höheren, von menschlich-weltlichem Irrtum erlösenden Weisheit Gottes.

Für die Bibel hat das menschliche Denken Anteil an der Verführbarkeit, der Gefallenheit, der Sündhaftigkeit, der Verkehrtheit (Perversion) des Menschen und der Welt. Will sich das Denken von etwas in dieser Welt befreien (z.B. in der Aufklärung von der selbstverschuldeten Unmündigkeit im Sinne des: „sapere aude “, d.h. habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen), so gerät es deshalb sofort und zwangsläufig in neue Unfreiheit, da es Freiheit als absolute Bindungslosigkeit nicht gibt:

Der Mensch wird entweder von Gott oder vom Teufel geritten (Luther), dies gilt auch für sein Denken, selbst wenn es noch so kritisch, aufgeklärt und frei sein will.

Deshalb muss auch das Denken des Menschen wieder unter die „Herr“-schaft kommen, die allein Freiheit garantiert, weil sie aller unfrei machenden Mächte dieser Welt, auch die des Denkens, „Herr“ geworden ist: Unter die Herrschaft

des gekreuzigten und als Sieger über Satan, Sünde und Tod auferstandenen Christus.

Sonst wird das Denken wieder usurpiert von weltlichen und satanischen Geistesmächten, von religiösen und politischen Ideologien von „-ismen“ jeder Art.

Max Horkheimer und Theodor W. Adorno haben in ihrer „Dialektik der Aufklärung“, dem wichtigsten Text der Kritischen Theorie und einem der klassischen Werke der Philosophie des

20. Jahrhunderts, im Grunde diese biblische Analyse der Situation des auch in seinem Denken „gefallenen Menschen“ bestätigt. Ihre kritische Analyse des Denkens in der „Dialektik der Aufklärung“ bestätigt die des Apostel Paulus in 1. Kor. 1 und 2:

„Denn es steht geschrieben: „Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen“. Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt, umgeben von der Weisheit Gottes, Gott durch ihre Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt (vom gekreuzigten Christus) selig zu machen, die daran glauben“, 1. Kor. 1,19-21.

„Wir hegen keinen Zweifel (…), dass die Freiheit in der Gesellschaft vom aufklärenden Denken unabtrennbar ist. Jedoch glauben wir, genauso deutlich erkannt zu haben, dass der Begriff eben dieses Denkens, nicht weniger als die konkreten historischen Formen, die Institutionen der Gesellschaft, in die es verflochten ist, schon den Keim zu jenem Rückschritt enthalten, der heute überall sich ereignet. Nimmt Aufklärung die Reflexion auf dieses rückläufige Moment nicht in sich auf, so besiegelt sie ihr eigenes Schicksal.“ Max Horkheimer/Theodor W. Adorno.

Den „Keim zum Rückschritt“ – „rückläufige Moment“ – hat für Paulus seinen Grund darin, dass der Mensch in seinem Denken nicht Gottes Ehre, sondern seine eigene Ehre sucht und damit nicht – wie er meint – in die Freiheit, sondern in neue Unfreiheit gerät.

Der Wahrheitsbegriff der Bibel ist ja ein grundsätzlich anderer als der der Welt, er besteht nicht im Begreifen und Ergreifen der Welt durch den Menschen, sondern im Ergriffenwerden des Menschen durch Christus:

Will man die Wahrheit erkennen, muss man in der Wahrheit und mit der Wahrheit leben, denn sie ist ja eine Person, Jesus Christus, der spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich,“ Joh. 14, 6.

Man kann diesen Anspruch Jesu für sich ablehnen, ihm widersprechen auf religiösphilosophischer Ebene (wie es etwa Lessing in seiner berühmten Ringparabel tat), aber man kann ihn nicht überhören, er zwingt uns zur Stellungnahme, so oder so, und immer in letzter persönlich-existentieller Weise.

Die Begegnung mit dem lebendigen Gott ist nur in einer persönlichen Lebensbeziehung zu seinem Sohn Jesus Christus möglich, deshalb ist der Glaube als Erwählung und Absonderung für jeden Christen auch ein reales geschichtliches Erleben, ein Mit-erleben der Erwählung und Absonderung, die sein Herr, Jesus Christus, erfahren hat. Absonderung und Erwählung des Christusgläubigen entstehen durch den Hass der Welt auf der einen und der Liebe Gottes auf der anderen Seite:

Jesus: „Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt“, Joh. 15,18-19.

Jesus: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden kommen und Wohnung bei ihm nehmen“, Joh. 14,23b.

Es geht in der Begegnung mit dem lebendigen Gott nicht um distanziert-objektive oder beliebig-subjektive Ansichten der Wahrheit, sondern um eindeutige, verbindliche Wahrheiten, um das „Halten seines Wortes“, wobei Wahrheit hier die Liebe mit einschließt, aber in dem Sinn, dass wir als Christen nicht mit Worten lieben, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit, und dass es bei dieser konsequenten Liebe auch immer zu der Konsequenz der Absonderung kommen kann, wenn Wahrheit gegen Lüge und Tat gegen Untat steht, d.h. das gehorsame, liebevolle Tun des Glaubens aus der Abhängigkeit von Gott gegen das eigenmächtige, ichsüchtige Handeln des Menschen.

Weil der Glaube als Erwählung und Absonderung den Menschen von seinem „natürlichen“ Menschen, d.h. von der Welt und ihrer „verderblichen Begierde“, der Sünde in ihm und um ihn herum trennt und ihn durch die Wiedergeburt mit Christus und seinem ewigen Auferstehungsleben verbindet, ihn so zu einem neuen, geheiligten Geschöpf, zum Kind Gottes macht, ist auch die Rede von dem „Christusgläubigen“ und nicht nur von dem „an Christus Glaubenden“ angemessen. Dabei meint „Christusgläubiger“ keine Eigenschaft, keine Qualität am natürlichen Menschen, auch nicht seine Religiosität oder Frömmigkeit, sondern es beschreibt die „Eigenschaft“, die ihm als durch den Geist Gottes Wiedergeborener „zugeeignet wurde“, die geistliche Qualität des neuen, wiedergeborenen Menschen, seine neue, geheiligte, göttliche Natur.

Nicht durch eigenes Tun, sondern nur durch das Mit-gekreuzigt-werden mit Christus, d.h. durch die „Taufe auf seinen Tod“ (Paulus), in der auch die natürlichen Eigenschaften des Menschen – auch seine eigene, „fleischliche“ Frömmigkeit – mit begraben werden müssen, wird diese göttliche Natur dem durch und mit Christus lebenden, neuen Menschen als neue Eigenschaft und Qualität geschenkt.

„Wir waren Kinder des Zorns von (unserer weltlichen) Natur wie auch die andern“, Eph. 2,3b. „Durch die (göttliche) Kraft sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt“, 2. Petrus 1,4. –

In diesem Sinne seien sechs grundlegende Wahrheiten beschrieben, die als eindeutige und verbindliche Wahrheiten durch das Neuen Testament bezeugt und für deren Bewahrung wir als Christusgläubige verantwortlich sind.

Weil Gottes Wahrheit in seinem Wort klar ist und zu klarem, entschiedenem, persönlichem Glaubensgehorsam ruft, sind diese Wahrheiten auch in der Form als An- und Aufruf, als Ruf Christi in seine Nachfolge gehalten:

Sucht euer Heil in Jesus! – Lest die Bibel geistreich! – Sondert euch ab! – Seht hin auf Israel! – Wartet auf den Herrn! – Achtet auf die verborgenen Wunder Gottes!

Diesen Aufrufen, die auch ein Ruf zur Entscheidung sind, liegen zehn Thesen zugrunde: Wie zur Zeit der Reformation die Ablass-Thesen Martin Luthers als Mahnruf zur wahren, inneren Buße und zur Umkehr vom Menschenwerk und verkehrtem Menschendienst zu wahrem Gottesdienst notwendig waren, so gibt es auch heute vom „Zeit-Geist“ verdrängte, vergessene, gering geachtete biblische, „geist“-reiche Wahrheiten, die es wieder zu entdecken gilt, damit nicht das geschieht, wovor Paulus in 2.Kor. 4,4 warnt, dass der „Gott dieser Weltzeit“ Menschen die Sinne verblendet, sondern der lebendige Gott in seinem Geist sein Wort zu uns sprechen kann:

1. These: Gottes Ziel mit dieser alten Welt ist nicht, sie für die Ewigkeit zu erneuern, sondern sie so lange zu erhalten, bis er allen seinen Erlösten sein ewiges Heil in seiner neuen Welt geschenkt hat

Denn diese Welt ist nicht zu retten, weil sie durch die Sünde heillos verdorben ist. Gott will und muss eine neue Welt schaffen, in der alles rein und gut und heilig ist – sonst wäre er weder ein allmächtiger noch ein guter Gott. Denn es gelänge ihm ja nicht, dem Bösen wirklich ein Ende zu machen. Gottes Gottheit, seine ganze Existenz hängt an diesem Glauben, dass wir jetzt in der Endzeit leben, in der letzten Zeit, die Gott dieser Welt noch geben kann – aber nur als Gnadenzeit für die, die er aus ihr heraus erwählen und absondern will durch das Erlösungs- und Heilswerk seines gekreuzigten und auferstandenen Sohnes.

Gottes Heilsplan ist es, durch Christus Menschen aus dieser gegenwärtigen, bösen Welt zu erretten für seine neue Schöpfung.

Dies können nur vollkommen neue, wiedergeborene Geschöpfe sein, die sich von Gott aus dieser Welt haben erwählen und absondern und heiligen lassen durch das Blut seines Sohnes, das für sie am Kreuz auf Golgatha geflossen ist. Nur in ihm sind sie gereinigt und geheiligt, aber in ihm sind sie dies auch vollkommen für alle Ewigkeit. Es gilt auch gegenüber allen noch so gut gemeinten Bemühungen unserer Zeit, wie den vielen „–Ismen“ der Vergangenheit gegenüber festzuhalten:

Diese Welt und ihre Menschen können nicht grundlegend und für ewig verbessert werden.

Selbst nach dem vollkommenen „tausendjährigen“ Friedensreich auf dieser Erde erweist sich die Verdorbenheit der menschlichen Natur durch die Sünde und die Verführungsmacht Satans als so stark, dass sich viele Menschen wieder gegen Gott stellen, Offb. 20,7.

2. These: Die Wahrheit über Gott erfahren wir in der Bibel, wenn wir sie „geistreich“ verstehen

Es dient weder dem Frieden noch der Wahrheit, wenn wir den „Absolutheitsanspruch“ Gottes, wie er sich dem christlichen Glauben offenbart, in falsch verstandener Bescheidenheit aufgeben, ja wir können und dürfen dies gar nicht, wie es dies bereits das erste Gebot sagt:

„Ich bin der Herr dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Das ganze A.T. ist durchzogen von mahnenden Worten eines Gottes, der eifersüchtig und richtend darüber wacht, dass sein Volk nicht zu anderen Göttern abfällt.

Absolut heißt: Losgelöst, nicht verbunden, unabhängig von allen und allem anderen in dieser Welt – und so ist Gottes Offenbarung in dieser Welt wahrhaftig und wirklich geschehen: In seinem Volk Israel, das er aus allen Völkern ausgesondert und sich geheiligt hat, und in seinem Sohn Jesus Christus und allen seinen Heiligen, die zu Gliedern seines Leibes geworden sind.

Dabei gilt ganz gewiss auch:

Dieser „Absolutheitsanspruch“ Gottes darf nicht willkürlich durch menschliche Herrschaftsansprüche missbraucht und auch nicht lieblos, gewalttätig, drängerisch, sondern nur mit Glauben, Liebe und Hoffnung eindringlich in dieser Weltzeit bezeugt werden. Erst am Ende dieser Weltzeit wird Christus Gottes Herrschaft mit Macht durchsetzen auch gegen alle, die ihm nicht freiwillig dienen wollten. Denn es gilt der Heilsplan Gottes, der sein ganzes Heil in Christus gelegt hat: Entweder werden wir in Christus oder durch Christus gerichtet.

„In dem Namen Jesu sollen sich beugen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters,“ Phil. 2, 10-11. So ist also der christliche Glaube, wie er in der biblischen Verkündigung bezeugt wird, keine Religion, keine Weltanschauung unter anderen, sondern die „absolute“ Wahrheit des einzigen Gottes.

Hier weniger zu sagen in falsch verstandener Bescheidenheit hieße das universale Heil, das Gott in Christus allen Menschen schenken will, verkleinern, hieße sie außerhalb des Bereiches dieses Heiles zu stellen.

Damit aber würden Christen sich gegen Gott stellen und gerade nicht dem Frieden und dem Heil, sondern dem Satan und seiner Verführung zur Gottlosigkeit Vorschub leisten:

„Jesus Christus ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt,“ 1.Joh.2,2.

Die Wahrheit und der Reichtum der Bibel als Offenbarung Gottes tun sich aber nur dem geistreichen, d.h. geisterfülltem Leser auf.

Geistreich heißt, dem Geist Gottes im Hören auf das Wort Gottes gehorsam sein, dem Herrschaftsanspruch über sich recht geben, der dem Menschen in den Glaubens- und Lebenszeugnissen Schreiber der Bibel entgegenkommt.

Daraus folgt: Lest die Bibel geistreich!

3. These: In der jetzigen Weltzeit richtet Christus ein geistliches Endzeitreich auf mit seiner Kirche als Mittelpunkt.

Die Kirche als die ecclesia der Erwählten Christusgläubigen ist dabei nicht identisch mit religiösen Organisationen.

Christusgläubige sind wiedergeborene Heilige der neuen Schöpfung, sie sind auf Erden die Glieder an einem Leib, dessen Haupt Christus ist, und in ihrem Wesen deshalb bereits nicht mehr von dieser Welt. Daraus folgt: Sondert euch ab aus der Welt in das geistliche Reich Christi und von ihm aus wirkt geistlich in die Welt hinein!

4. These: Israel ist der Mittelpunkt dieser Welt und des Weltgeschehens, es wird ein messianisches Friedensreich über alle Völker aufrichten

Alle politischen Entwicklungen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft laufen zuletzt auf das eine Ziel hinaus:

Israel, heimgekehrt in sein Land, unter der Führung des als Messias erkannten, einst durchbohrten und gekreuzigten, nun wiedergekommenen Christus ist der Mittelpunkt einer Weltregierung, von der ein irdisches Friedenreich ausgeht. In ihm erkennen alle Menschen nun die bisher verborgene Herrschaft Christi und der Christen an: „Trachtet nach dem, was droben ist (d.h. nach dem geistlichen Endzeitreich Christi) und nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott (in seinem geistlichen Endzeitreich auf Erden). Wenn aber Christus, euer Leben, offenbar wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit“, Kolosser 3, 2-4. D.h. alle Welt wird in euch und in dem gläubigen Überrest des erwählten Volkes Israel den Christus Gottes als Sohn Gottes und Erlöser und Weltherrscher erkennen und anerkennen.

Daraus folgt: Seht hin auf Israel!

5. These: Jesu Wiederkommen in Macht und Herrlichkeit hat mit der Heimsuchung seines Volkes Israel in sein Gelobtes Land begonnen.

Israel wird bis zur Errichtung des messianischen Friedensreiches von Jerusalem aus als Mittelpunkt noch immer von den Völkern bedrängt: „Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, (d.h. während die vollkommene, geistliche Herrschaft Christi in der Sammlung seiner Erwählten aus den Völkern aufgerichtet wird), wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, und sie zum Kampf versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer. Und sie stiegen herauf auf die Ebene der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt (Jerusalem)“, Offb. 20,79c.

Am Ende der Zeit der Heiden aber geschieht die Heimsuchung des Volkes Israel.

Der Gottesknecht, Jesus Christus, spricht in Jesaja 49, 5-6: „Und nun spricht der Herr, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht bereitet hat, dass ich Jakob zu ihm zurückbringen soll und Israel zu ihm gesammelt werde – und ich bin vor dem Herrn wert geachtet und mein Gott ist meine Stärke – er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Völker gemacht, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.“

6. These: Jesu Wiederkommen in Macht und Herrlichkeit setzt sich fort mit der Heimsuchung der Kirche, d.h. des Leibes Jesu, in den Himmel.

„Und als sie Jesus nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so (gewiss) wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen“, Apostelgeschichte

1, 10-11.

7. These: Christus und die mit ihm vereinigten Glieder seines Leibes werden seine messianische Herrschaft mit seinem Volk Israel über alle Völker aufrichten. Aber auch dieses Reich wird durch die Menschen aus Israel und den Völkern wieder verdorben, die sich nicht von ganzem Herzen zu Christus bekehrt haben. Sie werden endgültig gerichtet.

„Und es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie (die Völker). Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von

Ewigkeit zu Ewigkeit“, Offb. 20, 9c- 10.

8. These: Christus wird mit den Seinen ein Weltgericht über alle Menschen aller Zeiten nach ihren Werken durchführen. Die im Buch des Lebens aufgeschrieben sind, kommen in den Himmel.

„Und ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben“, Offb. 20,4a.

„Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken“, Offb. 20,12c.

Da alle Dinge durch Christus und zu ihm hin erschaffen sind, sind auch die guten Werke der Menschen, die ihm Buch des Lebensgeschrieben sind, in und durch ihn geschehen, wenn den Menschen dies auch bis zum Gericht noch nicht bewusst war und diese Erkenntnis ihnen erst dann geschenkt wird. „Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm“, Kolosser 1,15-17.

9. These: Alle ungläubigen, bösen Menschen, die sich nicht zu ihm bekehrt haben, werden von ihm gerichtet und der Höllenstrafe übergeben.

„Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl“,

Offb. 20, 15.

10. These: Diese Welt wird vernichtet, und es bleibt allein der Himmel als neue Welt Gottes, in dem nur noch er allein herrscht. Christus gibt seine Herrschaft, die er in seinem geistlichen und messianischen Reich auf Erden ausgeübt hat, an seinen Vater zurück.

„Ein jeder aber in der für ihn bestimmten Ordnung: als Erstling Christus; danach die Christus angehören, wenn er kommen wird; danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt“, 1.Korinther 15,23-24.

„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann“, Offenbarung 20,1-2.

2. Kapitel:

Was sagt die Bibel zum Thema: Erwählung und Absonderung?

Das für das „Erwählen“ im A.T. gebräuchliche Wort ist bachar, es hat die gleiche Bedeutungsbreite wie das griechische Verbum eklegomai im N.T.

Außer bachar wird mit eklegomai auch das seltene hebräische Verbum barar übersetzt in der Bedeutungsbreite von: absondern, aussondern, aussondern, auseinandersetzen, reinigen, frei sein, absondern, auserlesen, auswählen, sichten, prüfen, läutern, z.B. für die Einweisung der Priester zum Dienst an der Bundeslade, 1.Chronika 16,41.

Bei der Verwendung der hebräischen und griechischen Vokabeln fällt auf, dass nicht Menschen eine Wahl vollziehen, sondern Gott, er ist der Handelnde, Erwählende und Absondernde.

So kommt das Partizip für bachar im A.T. nicht vor, denn es würde auf die Qualität des Gegenstandes der Erwählung hinweise d.h. für die Erwählung ist nicht der Wert des Volkes oder einzelner Menschen Voraussetzung, sondern allein der freie Gnadenwille Gottes. Er handelt ohne alle menschlichen Voraussetzungen, ja gerade oft auch gegen sie, wie in dieser Studie an vielen Beispielen aufgezeigt werden soll.

1.Die Absonderung zwischen Gott und Mensch

Im A.T. begegnet das Thema der Absonderung im Zusammenhang mit der kultischen Reinheit des erwählten Volkes Israel.

„Und ihr sollt die Israeliten wegen ihrer Unreinheit absondern, damit sie nicht sterben in ihrer Unreinheit, wenn sie meine Wohnung unrein machen, die mitten unter ihnen ist“, 3. Mose 15,31.

Hier wird der Grund für die Notwendigkeit der Absonderung klar benannt:

Zwischen Gott und Mensch kann es keine „natürliche“ Nähe mehr geben, seitdem die Sünde des Menschen beide voneinander getrennt hat.

Entweder bleibt es bei dieser Trennung, bei dieser Absonderung des Menschen von Gott, oder Gott kommt von sich aus neu auf den Menschen zu, von Seiten des Menschen ist die Absonderung, d.h. die Trennung von Gott durch die Sünde nicht zu überwinden, Gott überwindet sie im A.T. durch den alten Bund, den er mit Mose und dem Volk Israel schließt, im N.T. durch den Neuen Bund mit den auf Jesu Opfertod Getauften.

Der Mensch lebt gleichsam in einem unentschiedenen Zwischenzustand dieser Welt zwischen Leben und Tod, die Entscheidung darüber, wohin es endgültig mit ihm geht, fällt für ihn dann, wenn er der „Wohnung“ Gottes nahekommt und damit dem Heiligen Gott in seiner Unreinheit begegnet.

Dabei ist die menschliche Natur nicht nur unrein, sondern auch verunreinigend, der „Aussatz“, der im A.T. ein kultisches Sinnbild für Unreinheit ist, wirkt nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Gegenstände (hier: „meine Wohnung“) ansteckend.

Dies bedeutet, dass alles, was in der Natur des Menschen liegt und dessen er sich rühmt, alle menschliche „Kultur“, alle seine „Werke“ (Paulus) in den Augen Gottes keinen Wert haben, sondern im Gegenteil, ihn nur weiter von Gott getrennt halten und immer neuen Schaden in dieser Welt anrichten.

Wie kann sich der Mensch vor Verunreinigung, die schon durch bloße Berührung von Unreinem geschieht, vor „Befleckung“ bewahren?

In „Vorschattung“ zu dem großen Hohepriester Jesu und seinem sühnenden Opfertod am Kreuz (siehe Hebräerbrief), gibt das A.T. Anweisungen für den Opferkult, durch den jeweils immer neu die Reinigung wiederhergestellt werden muss.

Das N.T. hebt die kultischen Vorschriften auf und sieht in dem durch Christi Blut Gereinigten und durch seinen Geist Begabten die einzige Möglichkeit zum Rein-werden vor Gott:

„Das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde“, 1. Joh.1,7.

„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst reden; sondern was er hören wird, das wird er reden“, Joh. 16,13a.

Nicht der Mensch und sein Geist, sein Wirken, sondern Christus, sein stellvertretendes Wirken, sein Werk am Kreuz, und das Wirken seines Geistes geben nun dem Menschen das, was er sich selbst nicht geben kann, machen aus ihm eine neue Kreatur, die vor Gott rein ist, weil sie aus Gott selbst ist:

„Wovon wir aber reden, das ist dennoch Weisheit bei den Vollkommenen; nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Herrscher dieser Welt, die vergehen. Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat; denn, wenn sie die erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. Sondern es ist gekommen, wie geschrieben steht: „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben“, 1. Kor. 2,6-9.

„Wir wissen, dass, wer von Gott geboren ist, der sündigt nicht, sondern wer von Gott geboren ist, den bewahrt er, und der Böse tastet ihn nicht an. Wir wissen, dass wir von Gott sind, und die ganze Welt liegt im Argen“, 1. Joh. 18-19. –

Die Unreinheit des Menschen konnte im A.T. nur durch immer neue Sünd- und Schuldopfer überwunden werden, im N.T. durch Christus und den „Wohlgeruch“ seines Opfers am Kreuz:

„Gott aber sei gedankt, der uns allezeit Sieg gibt in Christus und offenbart den Wohlgeruch seiner Erkenntnis durch uns an allen Orten! Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verloren werden; diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben,“ 2, Kor. 2,14-16a.

Kommt Gott – wie in der Erwählung Israels und in seinem „Einwohnen“ (hebr. schechina) in dessen Mitte und wie in Christus und dem Ruf zum Glauben an ihn – von sich aus dem Menschen wieder nahe und überwindet so dessen Absonderung von ihm durch Gnade, so fordert diese Nähe eines heiligen Gottes ein heiliges Volk.

Da es nie zu einer Anpassung Gottes an die Sünde, die sündige Welt und den Sünder kommen kann, muss es zu einer Anpassung des Menschen an Gott kommen, soll zwischen Gott und den Menschen wieder Gemeinschaft entstehen und die Absonderung voneinander überwunden werden.

Bleibt es bei der Unreinheit des Menschen, so bleibt es bei der Absonderung des Menschen von Gott.

Der unreine Mensch soll diese Absonderung beachten und sich in der Ferne von Gott halten, sonst kann es nur eine Konsequenz geben:

Die Nähe der Heiligkeit Gottes bedeutet für den Menschen den Tod, er hat in ihrer Nähe keine Existenzberechtigung mehr:

Heiliges und Unheiliges können zwar entfernt voneinander Dank der Geduld Gottes eine Zeit nebeneinander, aber nie miteinander existieren; kommen sie einander nahe, so wird es immer zu einer klaren Trennung, einer Distanzierung des Heiligen und der Heiligen von dem Unheiligen und den Unheiligen kommen: Siehe die Bedeutung von „auseinandersetzen, frei sein “ des hebräischen Wortes für „absondern“.

D.h. wer unrein, wer sündig ist, hat sich mit Gott „aus- einander-gesetzt“, d.h. er hat sich von ihm getrennt, und er kann nur in dieser Trennung von Gott bzw. von denen, die zu ihm gehören, in denen er „einwohnt“, seinen „Heiligen“ eine Zeitlang überleben. Nur in seiner Absonderung von Gott ist er zeitweise bewahrt vor Gottes Gericht und seinem zweiten, dem ewigen Tod (Offb. 20,14), der in dem Augenblick eintritt, da entweder er sich dem Heiligen Gott und seiner Wohnung nähert, oder Gott sich ihm nähert.

Christus, in dem Gott jedem Menschen in Gnade nahekommt, wird jedem Menschen entweder ein Geruch des Lebens zum Leben, d.h. er nimmt Christus als seinen Retter an und bekommt ewiges Leben im Glauben an ihn.

Oder Christus wird für ihn ein Geruch des Todes zum Tode, d.h. er begegnet in Christus seinem Richter und erfährt Tod und Gericht. Auf jeden Fall kommt es an Christus für jeden Menschen zu einer letzten und für alle Ewigkeiten gültigen Entscheidung.

Die Erfahrung der Abstoßung, der Absonderung zwischen Reinem und Unreinem, wie sie im A.T. für den Kultus und dort nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere und Gegenstände beschrieben wird, machen die Menschen des N.T. im geistlichen Kampf der Endzeit, d.h.in der Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und seinem Wiederkommen, denn in dieser Zeit haben Satan und seine unreinen Geister noch eine beschränkte Macht.

Jesus weist die Seinen ausdrücklich auf diese Auseinandersetzung hin:

„Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat.

Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat“, Joh. 15,18-21.

Auch im N.T. hat diese Auseinandersetzung als Absonderung immer zwei Seiten: Nicht nur die Welt hasst Christus und die Seinen, Christus und die Seinen „hassen“ auf ihre Weise die Welt, d.h. sie müssen sie ablehnen, sich mit ihr auseinander setzen, weil sie ihren widergöttlichen und antichristlichen Charakter ( ihr „charagma“ griech., d.h. ihr Kennzeichen, Offb. 13,16) nicht annehmen können sondern sich von ihm trennen, absondern müssen, wenn sie Gottes Charakter, seinen Geist behalten wollen.

Jesu sagt: „Wer sein Leben liebhat, der wird`s verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird`s erhalten zum ewigen Leben. Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren, “ Joh. 12, 25-26.

Ähnlich beschreibt der Seher Johannes den endzeitlichen Kampf zwischen den Christuszeugen und der Welt:

„Und sie haben ihn (d.h. Satan, den Verkläger) überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt, bis hin zum Tod“, Offb. 12,11.

Gott verzichtet nicht auf die Reinheit und Heiligkeit seiner Wohnung, sei dies im A.T. der Tempel und sein erwähltes Volk Israel, sei dies im N.T. zunächst die Kirche als der Leib Christi in der ersten, der geistlichen Phase des tausendjährigen, d.h. vollkommenen Endzeitreiches Christi, sei es in der zweiten, der messianischen Phase bei seinem Wiederkommen in Herrlichkeit die machtvolle Unterwerfung aller Völker und die Wiederherstellung der gesamten Schöpfung unter seiner Herrschaft als Folge des vollkommenen und allumfassenden Sieges Christi am Kreuz:

„Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern