Die Wiese verschwindet beim Gehen - Klaus Biedermann - E-Book

Die Wiese verschwindet beim Gehen E-Book

Klaus Biedermann

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Beschreibung

Die Wiese verschwindet beim Gehen - oder: Die Quelle braucht nicht nach dem Weg zu fragen. Auf alten Pfaden ist noch niemals neues Land entdeckt worden. Der Autor macht Mut, einen neuen Weg einzuschlagen. Je öfter Sie diesen gehen, desto leichter wird es und irgendwann ist es selbst-verständlich - die Wiese ist verschwunden! Ehe Sie sich versehen, entsteht aus einem vorher scheinbar unwegsamen Gelände ein gangbarer Weg zum Selbst und einem Leben, wie es einst, als Sie noch ein kleiner Tropfen waren, für Sie gedacht war. Der Autor schöpft aus einem reichen Erfahrungsschatz und lädt Sie ein, diese spannende Reise anzutreten. Die Ausrüstung, die Sie dafür brauchen, besteht aus Mut, Vertrauen, Respekt und Neugierde. Natürlich ebenfalls aus einer guten Portion Durchhaltevermögen und etwas Sturheit

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Seitenzahl: 199

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Wenn sich eine Tür vor uns schließt,

so öffnet sich dafür eine andere.

Die Tragik jedoch ist, dass man meist

nach der geschlossenen Tür blickt

und die geöffnete nicht beachtet.

(André Gide)

Ich danke den TeilnehmerInnen meiner Seminare und meinen KundInnen, ohne die es dieses Buch nicht geben würde, denn ich habe von ihnen lernen dürfen.

Ich danke der Akademie Deutscher Genossenschaften, die mir seit mehr als zwanzig Jahren ihr Vertrauen schenkt.

Vicky Stenzel für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Organisation, sowie und Petra und Klaus Wohlleb für die wundervolle Betreuung während unserer Seminare auf Korfu.

Ich danke außerdem: Den Familien Mouzakitis, Kaloudis, Rikou, Kourkoulos, und anderen.

„Niemand kann euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmern eures Wissens schlummert. Der Lehrer, der zwischen seinen Schülern im Schatten des Tempels einhergeht, gibt nicht von seiner Weisheit, sondern eher von seinem Glauben und seiner Liebe.

Wenn er wirklich weise ist, fordert er euch nicht auf, ins Haus seiner Weisheit einzutreten, sondern führt euch an die Schwelle eures eigenen Geistes.

Der Astronom kann euch von seinem Verständnis des Weltraums reden, aber er kann euch nicht sein Verständnis geben. Der Musiker kann euch vom Rhythmus singen, der im Weltraum ist, aber er kann euch weder das Ohr geben, das den Rhythmus festhält, noch die Stimme, die ihn wiedergibt. Und wer der Wissenschaft der Zahlen kundig ist, kann vom Reich der Gewichte und Maße berichten, aber er kann euch nicht dorthin führen.

Denn die Einsicht eines Menschen verleiht ihre Flügel keinem anderen.

Und wie jeder von euch allein in Gottes Wissen steht, so muss jeder von euch allein in seinem Wissen von Gott und seinem Verständnis der Erde sein." (aus: Khalil Gibran - der Prophet)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

Die elementaren Gesetze

Bewusst-Sein

Erkenntnis

Nur eine Möglichkeit - der Spiegel

Lassen Sie los

Wer trägt die Verantwortung?

Bewusstsein

Sie schlafen, während Sie wach sind.

Wie konnte das alles passieren?

Von welchem Baum darf man essen?

Was ist Liebe?

Über Probleme

Glaubenssätze

Zufall?

Eine Welt voller Spiegel

Akzeptanz ist der Schlüssel

Vom Richter zum Schöpfer

Männer

Frauen

Beziehungen

Von Prinzessinnen und Fröschen

Geld und Berufung

Information oder Programm?

Das Potenzial nutzen

Managen Sie Ihr Leben - werden Sie ihr Coach

Die Wiese verschwindet, wenn …

Lassen Sie die Wiese verschwinden

Noch mehr hilfreiche Fragen:

Ressourcen finden

Die kleine Wunderfrage

Experimente

Schluss

Vorwort

Jeder Weg, wurde irgendwann zum ersten Mal gegangen, nämlich als er noch kein Weg war. Je öfter er dann benutzt wurde, desto mehr veränderte er die Landschaft. Da, wo vorher eine Wiese war, ist zunächst ein schmaler Pfad, dann ein Weg. Zunächst für Fußgänger, dann für Fuhrwerke und noch später eventuell auch für Autos.

Verlässt jemand eingefahrene Pfade, spricht man leicht von einem Abweg. Er verhält sich nicht mehr nach der Norm, nach der Tradition, richtet sich nicht nach alten Gewohnheiten, die sich immer als gut erwiesen haben. Er wird zum Außenseiter, zum Sonderling, zum Rebellen ... aber er kann auch Neues entdecken, große Erfindungen machen, oder wunderbare Ideen entwickeln. Alles Dinge, die auf bereits gegangenen Wegen sehr wahrscheinlich nicht möglich gewesen wären.

Einleitung

Sie sind auf der Welt, um Ihrem Leben einen Sinn zu geben. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das noch nicht geschehen ist, kann es hilfreich sein, sich grundlegende Gedanken über sich selbst zu machen und dabei vielleicht einen neuen Weg einzuschlagen und dann verschwindet die Wiese beim Gehen.

Da sich die meisten Dinge Schritt für Schritt verändern und manchmal kaum merklich, kann es sein, dass Sie hin und wieder Geduld aufbringen müssen. Wer Ihnen sagt, dass durch eine plötzliche Verwandlung, wie durch Zauberhand, das Schicksal ohne Arbeit auf einen phantastischen Streich verändert werden kann, den dürfen Sie getrost einen Scharlatan nennen. Die versprechen den totalen Wandel ohne viel Aufwand - Reichtum, Gesundheit und Ekstase - und finden damit natürlich immer ihre Anhänger. Wer möchte es nicht einfach haben? Alles im Leben aber hat seinen Preis und dies spiegelt die tiefe Gerechtigkeit wieder, die das Leben bestimmt.

Billige Lösungen schwächen, Schwierigkeiten stärken.

Sie können dieses Buch lesen und es dann in ein Regal stellen - zu all den anderen. Sie haben die Wahl, es dabei zu belassen. Wenn Ihnen etwas, von dem was Sie hier lesen werden, nicht behagt, geben Sie es jemand anderem.

Dieses Buch ist kein neuer Ratgeber, denn die Quelle braucht nicht nach dem Weg zu fragen. Sie sind die Quelle und der Ozean. Alles ist bereits vorhanden, was Sie für ein erfülltes Leben benötigen. Es wurde Ihnen mit in die Wiege gelegt. Es liegt an Ihnen, dieses Potenzial anzuerkennen und zu nutzen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man keinem anderen Menschen helfen kann, wenn es dieser nicht aus seiner Tiefe heraus wirklich will und geschehen lässt. Was aber möglich ist, ist einen Rahmen anzubieten, in dem es sinnvoll erscheint, sich zu verändern. Mit anderen Worten: Das Neue muss interessanter sein, als das Alte, und der erkennbare Nutzen muss mehr wiegen als der Aufwand, der für die Veränderung nötig ist.

Fast jeder Mensch kann sich selbst helfen. Es bedarf dazu manchmal nur einer richtigen Frage, die im passenden Augenblick gestellt, auf fruchtbaren Boden fällt. Die Lösung steigt dabei wie aus einem Nebel auf und man fragt sich dann, warum man das nicht viel früher gesehen hat.

Wenn Sie es wirklich wollen, dann wird es funktionieren. Beginnen Sie noch heute damit, Ihr Dasein zu gestalten. Manchmal kann das an Ihrem Verstand vorbei geschehen und ganz im Stillen wirken. Damit das so sein kann, ist ein Großteil dieses Buches auch metaphorisch zu verstehen. Oft sind die kleinen und zarten Veränderungen die stärksten und wirken am nachhaltigsten. Um einen mächtigen Staudamm zum Einsturz zu bringen, genügt es, ein paar kleine Steine an der richtigen Stelle zu entfernen.

Das Weiche besiegt das Harte. Fragen Sie den Sand im Meer.

Der Verstand, der seit früher Kindheit programmiert wird, ist die größte Blockade, denn er gibt sich lieber mit dem zufrieden, das er kennt und an das er sich gewöhnt hat, als sich auf Neues einzulassen. Wenn Sie das spüren, kämpfen Sie nicht dagegen, sondern beobachten Sie einfach seine Tricks. Er wird Ihnen wahrscheinlich pausenlos einreden, warum etwas nicht funktioniert und warum die heimische Küche die beste ist. Gründe dafür wird er genug finden und für Neues wird er starke Beweise fordern.

Es gibt Menschen, die über einer neuen Suppe so lange ihren Kopf schütteln, bis ein Haar hineinfällt.

Dies ist eine Folge der Programmierungen, aus denen im Laufe der Zeit Überzeugungen wurden. Um Programme verändern zu können, muss man sie aber kennen und man muss verstehen, wie sie entstanden sind.

Wenn Sie ein skeptischer Mensch sind und hier von bestimmten Zusammenhängen zum ersten Mal lesen, seien Sie weiterhin skeptisch - denn Skepsis bedeutet ja nichts anderes als „genaues Hinschauen“. Ein Skeptiker (griechisch: skeptikós) ist wörtlich übersetzt ein Ausschau haltender oder Untersuchender. Skepsis heißt also zunächst nichts anderes als eingehende Untersuchung.

Skepsis nach außen heißt aber auch manchmal Skepsis nach innen, also auch sich selbst gegenüber. Im engeren Sinne wird damit eine erkenntniskritische Haltung bezeichnet, die der Möglichkeit endgültig gesicherten Wissens ›skeptisch‹ gegenübersteht. Meist wird Skepsis allerdings mit Vorverurteilung verwechselt. Oft genug habe ich Menschen erlebt, die stolz auf ihre ›Skepsis‹ und überhaupt nicht bereit waren, etwas Neues aufzunehmen. Nach dem Motto: Was ich nicht verstehe, gibt es auch nicht, und ich kann nur die Dinge verstehen, die ich auch sehen und anfassen kann. Das ist schade, denn mit dieser Haltung versperrt man sich viele Wege. Und allen Ernstes - wer kann schon von sich behaupten, die Welt zu verstehen? Albert Einstein sagte einmal: »Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur in ihr zurechtfinden.«

Glauben Sie nichts.

Glaube ersetzt immer Erfahrung. Erinnern Sie sich an Ihre innere Weisheit, denn ich ermutige Sie dazu, Erfahrungen zu machen und diese zu reflektieren. Weisheit kommt nämlich nicht durch Erfahrung, sondern durch die Reflexion darüber. Sonst wäre ja jeder alte Mensch automatisch weise. Im Leben geht es aber nicht ums Älterwerden, das kann jedes Tier. Es geht um das Erlangen von Reife, und das ist alleine dem Menschen vorbehalten. Heranzureifen bedeutet, mehr und mehr in das Prinzip des Lebens hinein zu tauchen. Was Sie erfahren und reflektiert haben, brauchen Sie nicht mehr zu glauben. Geglaubt haben Sie in Ihrem Leben genug. Lassen Sie sich ein und betrachten Sie dieses Buch als Tür.

Angenommen, Sie hätten etwas in sich, das alles, was Ihr eigenes Leben betrifft, verstehen kann und nur für Sie da ist - und zwar jenseits des im Alltag oft so nützlichen Verstandes. Denken Sie an die Quelle!

Nennen Sie es: Unbewusstes, Unterbewusstsein, kreative Intelligenz oder Höheres Selbst. Dieses Etwas gehört zu Ihnen wie ihr Herz oder Ihre Lungen – ich nenne es die Quelle.

Vielleicht werden beim Lesen einige Ihrer Glaubenssätze ins Wanken gebracht. Aber überlegen Sie einmal, wie oft Sie schon in Ihrem Leben Glaubenssätze verändert haben. Oder haben Sie als Kind nicht an den Weihnachtsmann geglaubt?

In fast jedem Menschen steckt die Kraft, ein lebenswertes Leben frei von Unterdrückung und Manipulation, ein Leben in Liebe, Gesundheit und innerem Frieden zu leben. Mögen Sie erkennen, dass Sie dazugehören!

Die elementaren Gesetze

»Es gibt nur zwei Dinge, die unendlich sind: Das Universum und die Dummheit des Menschen ... und beim Universum ist man sich noch nicht sicher ...«(Albert Einstein)

Selbstverständlich können Sie denken, was immer Sie wollen. Mein Vorschlag für ein Leben, das Sie selbst weitgehend in der Hand haben und gestalten können, ist die Verinnerlichung der Geistigen Gesetze.

Den ›elementaren‹ Grundstein zur spirituellen Suche nach dem Stein der Weisen legte die Tabula Smaragdina. Sie spielte seit Jahrhunderten bereits eine zentrale Rolle und wurde Hermes Trismegistos, dem dreimal großen Hermes, einem mystischen Weisen aus Ägypten, zugeschrieben, welcher schon Platon maßgeblich beeinflusst haben soll. Hermes soll vor oder zu Moses Zeit gelebt haben, daher galten im alchemistischen Umfeld die hermetischen Texte als gleichwertig mit der Genesis - also auch mit der biblischen Schöpfungsgeschichte und den Zehn Geboten.

Große Gelehrte wie Paracelsus und Marsilio Ficino, dem wir die Übersetzung des ›Corpus Hermeticum‹ ins Lateinische und damit die Verbreitung der hermetischen Lehren im Abendland verdanken, wussten um die Bedeutung dieser universellen Lehre für den Menschen.

Angeblich wurde dieses Wissen im Grab des Hermes gefunden. Schon in der Antike sahen viele Gelehrte den Hermes Trismegistos als jemanden an, der die Menschen belehrt und geheimnisvolle Bücher verfasst habe. Ferner entstand durch die Vermischung griechischer und ägyptischer Anschauungen eine große Anzahl von Schriften, welche ihm zugeschrieben wurden und teilweise noch erhalten sind, darunter eben die Tabula Smaragdina, die die sieben Hermetischen Axiome enthält und die das Zusammenwirken des gesamten Universums erklärt.

Als Bewahrer der altägyptischen Legenden um Hermes Trismegistos wirkten griechische Gelehrte bis zur Eroberung Konstantinopels 1453 durch die Türken. Auch im Judentum wurden Teile davon weitergegeben - zwar nicht im Talmud, wohl aber in der Kabbala und insbesondere im Sohar.

Vom alten Ägypten aus ging das Wissen in den arabischen Raum und wurde über Córdoba aber auch über Harran, der Stadt Abrahams, in das Europa des ersten Jahrtausends gebracht. Durch den Absolutheitsanspruch der katholischen Kirche jedoch wurde die Lehre der Hermetik – und die damit verbundene Lehre der Magie – als teuflisch bezeichnet: Die katholische Kirche wollte es nicht zulassen, dass es Weisheiten und Wahrheiten außerhalb ihrer eigenen gab.

Der erste Einschnitt in dieser Richtung erfolgte 325 auf dem Konzil von Nicäa, wo die Reinkarnationslehre aus dem Kontext der Bibel gestrichen wurde. Ein zweiter Einschnitt erfolgte 1227, als die Astrologie als ›teuflisch‹ gebannt wurde. Aufgrund dieses Verhaltens seitens der katholischen Kirche wagten viele Weise und Gelehrte nicht mehr, ihr Wissen um die hermetische Lehre offen darzulegen, sondern ›versiegelten‹ es buchstäblich – woraus sich die Bezeichnung ›etwas ist hermetisch verschlossen‹ entwickelte.

Dies sind die sieben Hermetischen Axiome oder Gesetze:

1. Ein Schöpfergeist ist die Quelle des Lebens.

›Alles ist Geist‹ besagt, dass das All die substanzielle Realität ist, welche allen äußerlichen Manifestationen und Erscheinungen zugrunde liegt, die wir unter den Bezeichnungen ›materielles Universum‹, ›Erscheinungsformen des Lebens‹, ›Materie‹, ›Energie‹ kennen, kurz allem, was für unsere materiellen Sinne in Erscheinung tritt. Alles ist materialisierter Geist, der selbst unerkennbar und unerklärbar ist, der aber als universal und schöpferisch angesehen und gedacht werden kann. Das erklärt auch, dass die ganze Erscheinungswelt eine geistige Schöpfung ist, unterworfen den Gesetzen aller geschaffenen Dinge, und dass das Universum als Ganzes und auch in seinen Teilen seine Existenz dem Geist verdankt. Ebenso wie auch unser Leben.

Dieses Prinzip erklärt, indem es die geistige Natur des Universums festlegt, alle verschiedenen geistigen und seelischen Phänomene, die die öffentliche Aufmerksamkeit in so großem Maße beschäftigen und die ohne solche Erklärung unverständlich sind und sich einer wissenschaftlichen Behandlung entziehen. Das Verständnis dieses großen Hermetischen Prinzips der Geistigkeit befähigt den Menschen, die Gesetze des Universums zu begreifen und sie zu seinem eigenen Wohlbefinden anzuwenden, anstatt ihre Anwendung dem Zufall zu überlassen. Mit dem Hauptschlüssel in der Hand kann jeder die vielen Tore des geistigen und psychischen Tempels des Wissens öffnen und ihn frei und verständnisvoll betreten. Dieses Prinzip erklärt die wahre Natur von ›Energie‹, ›Kraft‹, ›Stoff‹ und warum und wie alles der Herrschaft des Geistes unterworfen ist.

Alles, was Sie in Ihrer Umgebung, in Ihrem Heim und in der restlichen Welt sehen können, jeder Gegenstand Ihres Haushaltes, Ihr Auto, die Straße, durch die Sie fahren, die Häuser – kurz alles, was von Menschen jemals geschaffen wurde – war irgendwann einmal zunächst in der geistigen Vorstellung vorhanden. Wenn Sie wissen, dass Sie der Schöpfer Ihrer Welt sind, können und brauchen Sie sich nicht mehr vor der Verantwortung zu drücken. Selbst die großen Dinge wie Frieden oder die Erhaltung der Umwelt, die man scheinbar alleine nicht verändern kann, beginnen bei Ihnen selbst.

2. Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung hat ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig.

Zufall ist nur der Name für ein unbekanntes Gesetz. Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber nichts entgeht dem Gesetz. Mit der ›Schwarz-Weiß-Brille‹ werden Sie dieses Gesetz nicht entdecken.

Das Prinzip besagt: Alles geschieht gesetzmäßig, nichts ereignet sich zufällig, es gibt keinen Zufall. Es gibt verschiedene Ebenen von Ursache und Wirkung, die höheren beherrschen die niederen Ebenen und nichts kann völlig dem Gesetz entgehen.

Diejenigen, die dieses Prinzip verstanden haben und danach leben, verstehen die Kunst, sich über die gewöhnliche Ebene von Ursache und Wirkung zu erheben. Indem sie sich mental auf eine höhere Ebene erheben, werden sie Ursache statt Wirkung. Sie bewegen sich aus dem Opferdasein heraus hin zum Schöpfersein. Dann werden Sie nicht mehr von äußeren Ursachen wie Figuren auf dem Schachbrett des Lebens bewegt, sondern haben Selbstbeherrschung erlangt und werden Spieler statt Figur. Sie haben gelernt, das Spiel des Lebens zu spielen, anstatt dass sie mit sich spielen lassen und durch einen anderen Willen oder durch ihre Umgebung bewegt werden. Wer diesen Gedankengang zu Ende denkt und dieses Wissen anwendet, verfügt über einen unermesslichen Reichtum.

3. Die Dinge hängen über Analogien zusammen: wie oben, so unten; wie innen, so außen; wie im Großen, so im Kleinen.

Dieses Prinzip enthält die Wahrheit, dass es zwischen den Gesetzen und Erscheinungsformen der verschiedenen Ebenen des Seins und Lebens eine Entsprechung gibt. Der alte hermetische Grundsatz lautete: ›Wie oben, so unten; wie unten, so oben.‹ Das Begreifen dieses Prinzips gibt Ihnen die Mittel an die Hand, manchen Widerspruch zu lösen und manch verborgenes Geheimnis der Natur zu lüften. Es gibt Ebenen jenseits unseres Wissens, aber wenn Sie das Prinzip der Entsprechung auf sie anwenden, können Sie vieles verstehen, was sonst unbegreiflich geblieben wäre.

Dieses Prinzip tritt auf den verschiedenen Ebenen des materiellen, geistigen und rein geistigen Universums in Anwendung und Erscheinung – es ist ein universales Gesetz. Die alten Hermetiker betrachteten dieses Prinzip als eines der wichtigsten geistigen Werkzeuge, mit denen sich Hindernisse beiseite räumen lassen, die das Unbekannte dem Blick entzogen hatten. Wie die Kenntnis des Prinzips der Geometrie den Menschen befähigt, weit entfernte Sonnen und ihre Bewegungen – in seinem Observatorium sitzend – zu erkennen, so befähigt die Kenntnis des Prinzips der Entsprechung den Menschen, verständnisvoll vom Bekannten zum Unbekannten seine Schlüsse zu ziehen.

4. Gleiches hängt mit Gleichem zusammen und verstärkt sich, Ungleiches stößt sich ab.

Nichts ist in Ruhe, alles bewegt sich, alles ist in Schwingung. Tatsachen, denen die moderne Wissenschaft beipflichtet und die jede neue wissenschaftliche Entdeckung bestätigt. Und doch war dieses hermetische Prinzip schon vor Tausenden von Jahren verkündet worden. Dieses Prinzip besagt, dass alle Unterschiede zwischen den verschiedenen Manifestationen des Stoffes, der Energie, der Gedanken und sogar des Geistes im weitesten Sinne von den verschiedenen Graden der Schwingung abhängen.

Vom reinen Geist bis hinunter zur gröbsten Form der Materie ist alles in Schwingung – je höher die Schwingungszahl, desto höher ihre Position auf einer gedachten Skala. Die Schwingung des Geistes hat einen so unendlichen Stärkegrad und eine solche Schnelligkeit, dass sie sich praktisch in Ruhe befindet – genauso wie ein sehr schnell rotierendes Rad bewegungslos zu sein scheint. Am anderen Ende der Skala finden sich die groben Formen der Materie, deren Schwingungen so langsam sind, dass auch sie in Ruhe zu sein scheinen.

Zwischen diesen Polen gibt es Millionen über Millionen verschiedener Grade von Schwingung. Vom Körperlichen im Elektron, Atom und Molekül bis hin zu Welten und Universen ist alles in schwingender Bewegung. Dies ist auch auf den Ebenen von Energie und Kraft – die nur verschiedenartige Grade von Schwingung sind – wahr, ebenso auf den geistigen Ebenen – deren Zustände von der Schwingung abhängen – und schließlich auf den rein geistigen Ebenen. Das Verständnis dieses Prinzips befähigt Sie‚ Ihre eigenen geistigen Schwingungen zu beherrschen.

»Derjenige, der das Prinzip der Schwingung versteht, hat das Zepter der Macht ergriffen«, schrieb einer der alten Meister.

5. Alles unterliegt einem Kommen und Gehen, alles hat Gezeiten.

Alles fließt aus und ein, alle Dinge steigen und fallen, das Schwingen des Pendels zeigt sich in allem; der Ausschlag des Pendels nach rechts ist das Maß für dessen Ausschlag nach links.

Dieses Prinzip enthält die Wahrheit, dass sich in allem eine abgemessene Bewegung zeigt, hin und her; ein Hin- und Zurückfließen, eine pendelgleiche Bewegung, eine gezeitengleiche Ebbe und Flut, ein hoher und ein niedriger Stand, und zwar immer zwischen den beiden Polen, die gemäß dem Prinzip der Polarität bestehen, das soeben beschrieben wurde. Es gibt immer eine Aktion und eine Reaktion, ein Vor und ein Zurück, ein Steigen und ein Fallen. Dies gilt für die Geschehnisse des Universums, die der Sonnen, der Welten, der Menschen, der Energie und der Materie.

Dieses Gesetz offenbart sich im Entstehen und Vergehen, im Aufstieg und Untergang von Nationen, im Leben aller Dinge, in Beziehungen und auch in den geistigen Zuständen der Menschen. Schlichtweg auf das Leben selbst.

Wenn Sie dieses Prinzip erkannt haben, können Sie lernen, es auszunutzen, statt von ihm ausgenutzt zu werden. Der Meister, der das Prinzip verstanden hat, polarisiert sich selbst an dem Punkt, wo er zu ruhen wünscht, und dann neutralisiert er den rhythmischen Schwung des Pendels, der ihn sonst zum anderen Pol hintragen würde. Alle Menschen, die ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung erreicht haben, tun dies bis zu einem gewissen Grade. Meister aber tun das bewusst und unter Anwendung ihres Willens und erreichen damit eine Gewichtigkeit und geistige Festigkeit, die nahezu unmöglich erscheint.

Dann ist der Tropfen mit dem Ozean Eins geworden.

6. Alles besitzt jeweils ein Paar von Gegensätzen oder Polen; Gleich und Ungleich ist dasselbe; Gegensätze tragen nur entgegengesetzte Vorzeichen.

Dieses Prinzip erklärt die alten Paradoxe, die so viele in Erstaunen versetzt haben und die folgendermaßen aufgestellt wurden: These und Antithese sind identisch in der Natur; Gegensätze können in Einklang gebracht werden; Extreme berühren sich; alles ist und ist nicht zu gleicher Zeit; alle Wahrheiten sind bloß halbe Wahrheiten; jede Wahrheit ist zur Hälfte falsch; jedes Ding hat zwei Seiten.

Beispielsweise Hitze und Kälte, obgleich ›Gegensätze‹, sind in Wirklichkeit dasselbe, der Unterschied besteht lediglich in den verschiedenen Graden desselben. Betrachten Sie ein Thermometer und schauen Sie, ob Sie entdecken können, wo die ›Hitze‹ aufhört und die ›Kälte‹ beginnt. Es gibt nicht so etwas wie ›absolute Hitze‹ oder ›absolute Kälte‹, die beiden Ausdrücke ›Hitze‹ und ›Kälte‹ bezeichnen lediglich verschiedene Grade desselben Dinges und dieses ›eine Ding‹, das als ›Hitze‹ bzw. ›Kälte‹ in Erscheinung tritt, ist nur eine Form, ein Grad der Schwingung. So stellen ›Hitze‹ und ›Kälte‹ nur die beiden Pole dessen dar, was wir ›Wärme‹ nennen – und die Erscheinungen, die sich daraus ergeben, sind nur Manifestationen des Prinzips der Polarität.

Wo hört die Dunkelheit auf und beginnt das Licht? Was ist der Unterschied zwischen ›groß‹ und ›klein‹, zwischen ›hart‹ und ›weich‹, zwischen ›schwarz‹ und ›weiß‹, zwischen ›scharf‹ und ›stumpf‹, zwischen ›laut‹ und ›leise‹, zwischen ›hoch‹ und ›niedrig‹, zwischen ›positiv‹ und ›negativ‹? Das Prinzip der Polarität erklärt diese Widersprüche – und kein Prinzip kann es ersetzen.

Dasselbe Prinzip wirkt auf der geistigen Ebene. Liebe und Hass sind für uns extreme Begriffe für zwei augenscheinlich völlig unterschiedliche geistige Zustände. Und doch stellen auch sie nur Grade eines einzigen Zustandes dar, denn zwischen den beiden Extremen kennen wir auch einen ›mittleren Punkt‹, von dem ausgehend wir Ausdrücke wie ›Zuneigung‹ und ›Abneigung‹ gebrauchen. Zwischen diesen ›Graden‹ besteht ein solch allmählicher und fließender Übergang, dass wir manchmal unsicher werden und nicht wissen, ob wir ›gern mögen‹ oder ›nicht mögen‹ oder ob vielleicht keine von beiden Aussagen zutrifft. Bei alldem handelt es sich demnach lediglich um Grade derselben Sache, was bei näherem Hinsehen erkennbar wird. Und was noch wichtiger wird: Es ist möglich, die Schwingungen von Hass in Schwingungen von Liebe zu verwandeln, bei sich selbst und bei anderen.

Vielleicht haben auch Sie schon persönliche Erfahrungen mit dem Übergang von Liebe in Hass oder umgekehrt gemacht. Dann können Sie die Möglichkeit erkennen, dass dies durch Einsatz des Willens bewirkt werden kann, durch Anwendung der hermetischen Formeln. ›Gutes‹ und ›Böses‹ sind nur die Pole ein und desselben Dinges. Die ›Kunst der Polarisation‹ ist ein Teil der ›geistigen Alchemie‹, gekannt und angewandt von den alten und neuen Meistern. Das Verständnis dieses Prinzips befähigt einen Menschen, seine eigene Polarität zu ändern sowie die von anderen.

Zeigt uns nicht auch unsere Erde dieses Prinzip durch ihre zwei Pole, zwischen denen alles liegt?

7. Männliche und weibliche Prinzipien offenbaren sich auf allen Ebenen.

Diesen Prinzipien begegnen wir nicht nur auf der physischen, sondern auch auf der geistigen Ebene. Auf der physischen Ebene offenbart sich das Prinzip als Geschlechtlichkeit und auf den höheren Ebenen nimmt es höhere Formen an, aber das Prinzip bleibt immer dasselbe.

Keine Schöpfung physischer, geistiger oder rein geistiger Art ist möglich ohne dieses Prinzip. Das Verständnis dieses Gesetzes wirft Licht auf manche Frage, die die Menschen in Erstaunen versetzt hat. Dieses Prinzip arbeitet stets nach den Gesetzen der Schöpfung im Wechselspiel zwischen Entstehen und Vergehen, Leben und Tod. Wir finden es in unserem Ein- und Aus-atmen, in Ebbe und Flut, in den Jahreszeiten mit dem Blühen und Vergehen der Pflanzen. Wir finden es im Rhythmus der Tage im Wechsel zwischen Sonne und Mond.

Harmonie und Ausgleich zwischen diesen beiden Kräften sind in der chinesischen Philosophie als die Elemente Yin (weiblich-passiv) und Yang (männlich-aktiv) bekannt. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin finden wir diese Prinzipien wieder. Yang steht dort für die Fülle und Hitze, Ying für Leere und Kälte. Wenn man die Philosophie der geistigen und rein geistigen Schöpfung, Zeugung und Wiedererzeugung verstehen will, muss man dieses hermetische Prinzip kennen. Es enthält die Lösung vieler Mysterien des Lebens.

Bewusst-Sein

Zu Beginn der meisten Bibelübersetzungen steht: ›Am Anfang war das Wort, und aus dem Wort wurde Fleisch‹, was nichts anderes heißt, als dass Worte die Tendenz haben, sich zu materialisieren. Vor jedem Wort muss aber ein Gedanke stehen, denn das Wort ist ja bereits der materialisierte Gedanke, der wiederum Bewusstsein voraussetzt.