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Eleanore ist eine Lady, wie sie im Buche steht, und an Schönheit oder Anmut kaum zu übertreffen. Doch in ihrer Brust schlägt das Herz einer Piratin … Lass dich mit dieser märchenhaften Kurzgeschichte vom Königreich Yevel verzaubern, von Edelsteinen blenden und von Drachen in ungeahnte Höhen tragen. Sie führt dich auf ein Piratenschiff und damit direkt in die Welt von Ruby und Fynn aus der Reihe "Dragon Princess". //Dieses E-Book enthält eine Bonusgeschichte und eine XXL-Leseprobe von Band 1 der märchenhaften Drachen-Fantasy von Teresa Sporrer.// //Alle Bände der Romantasy-Reihe bei Impress: -- Dragon Princess 1: Ozean aus Asche und Rubinen -- Dragon Princess 2: Inferno aus Staub und Saphiren -- Dragon Princess. Sammelband der märchenhaften Fantasy-Serie// Diese Reihe ist abgeschlossen.
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Impress
Die Macht der Gefühle
Impress ist ein Imprint des Carlsen Verlags und publiziert romantische und fantastische Romane für junge Erwachsene.
Wer nach Geschichten zum Mitverlieben in den beliebten Genres Romantasy, Coming-of-Age oder New Adult Romance sucht, ist bei uns genau richtig. Mit viel Gefühl, bittersüßer Stimmung und starken Heldinnen entführen wir unsere Leser*innen in die grenzenlosen Weiten fesselnder Buchwelten.
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Teresa Sporrer
Dragon Princess: Piratin der kristallinen See (Bonusgeschichte)
Eleanore ist eine Lady, wie sie im Buche steht, und an Schönheit oder Anmut kaum zu übertreffen. Doch in ihrer Brust schlägt das Herz einer Piratin …
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Vita
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© privat
Teresa Sporrer hegte schon ihr ganzes Leben lang eine große Leidenschaft für Bücher: zunächst als Leserin, später auch als Bloggerin und mittlerweile ist sie selbst eine erfolgreiche Autorin. Ihre Reihe über verwegene Rockstars spielte sich in die Herzen vieler Leser*innen. Neben witzig-romantischen Lovestorys schreibt sie auch Fantasy-Romane über Antihelden wie chaotische Hexen und ruchlose Piraten.
Es war einmal eine wunderschöne Adelstochter.
Ihre Augen waren so blau wie das an ihr Heimatland angrenzende Eismeer, ihre Haare so dunkel wie die Nacht zur finstersten Stunde und ihre Haut so weiß wie der Schnee, der Ebonie beherrschte. Sie trug immer die feinsten Kleider am Leib. Ein liebliches Lächeln fand man stets in ihrem Gesicht.
Das junge Mädchen war schön und makellos wie eine Puppe. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis ein böser Mann sie für sich haben wollte. Er dachte, dass er sie sich einfach nehmen könnte. Dachte, dass sie auch so willenlos und zerbrechlich wie ein Porzellanpüppchen sei.
Es war einmal eine wunderschöne Adelstochter.
Ihre Augen waren blau, ihre Haare dunkel und das Blut auf ihrer weißen Haut war rot und frisch.
***
Lady Eleanore Marie Arren aus Ebonie stand am Bug des Piratenschiffes und blickte dem immer näher kommenden Landstreifen entgegen. In ihrem mintgrünen Kleid mit den feinen Stickereien und Perlenapplikationen wirkte sie auf einem Schiff mit schwarzer Flagge völlig fehl am Platz.
Eleanore war sich dessen sehr wohl bewusst. Ihr unziemlicher Aufenthalt hielt sie allerdings nicht davon ab den Ausblick zu genießen.
Das Kristallmeer war durch seine glitzernde Oberfläche beeindruckend. Es sah so aus, als würde das Schiff durch Milliarden von kleinen Diamanten treiben. Doch es war nur ganz normales Wasser. Die richtigen Edelsteine befanden sich an Land.
Schon aus der Ferne konnte sie den eindrucksvollen Königspalast ausmachen. Ein riesiges Anwesen, welches mit Edelsteinen in allen Formen, Farben und Größen verziert war. Doch am glanzvollsten waren die drei Steintürme, welche triumphal in den grau-blauen Abendhimmel reichten. Der erste war mit puren Rubinen geschmückt. Die Steine glänzten wie frisches Blut und waren so wertvoll, dass wahrscheinlich ein Dutzend Familien ihr Leben allein davon finanzieren konnten. Blau wie der Mittagshimmel an einem schönen Sommertag ragte der mittlere Saphirturm in die Höhe. Am besten gefiel Eleanore der letzte Turm, den vermutlich viele aufgrund der weißlichen Farbe mit den dunkelgrauen Sprenkeln als langweilig empfunden hätten. Der strahlend weiße Turm aus Labradorit weckte in Eleanore Erinnerungen an ihre schneebedeckte Heimat Ebonie. Wenn es die Nacht über geschneit hatte, dann konnte sie am nächsten Morgen eine wunderschön glitzernde Schneelandschaft von ihrem Zimmer aus erblicken.
Eleanore biss sich verzückt auf die Unterlippe. Sie liebte Juwelen und Edelsteine. Nur sie waren imstande, diese unglaublichen Farben einzufangen.
Von ihren Eltern war sie zum Geburtstag immer mit einem teuren Schmuckstück überrascht worden und manchmal hatten sie dafür sogar noch tiefer in die Tasche gegriffen und extra Steine aus Yevel importieren lassen – dem Land, das nun vor ihr lag. Ein paar von ihren liebsten Kostbarkeiten hatte sie vor ihrer Entführung in Eile zusammenraffen können. Darunter befanden sich wunderschöne Ohrringe aus gelbem Topas, eine Kette geschmückt mit einem geschliffenen Amethyst und ein kleiner Haarkamm, welcher mit ihr unbekannten Edelsteinen in orange und braun besetzt war.
Eleanore liebte die Farbe Grün, aber sie besaß kein einziges Accessoire in der Farbe. Ein modischer Fauxpas, den sie in Yevel elegant dadurch lösen wollte, dass sie passende Schmuckstücke kaufte. Jade oder Malachit würden ihr gefallen, aber sie wäre echten Smaragden auch nicht abgeneigt.
In ihrem Kopf hörte sie die Stimme von Captain Fynn, die sie mahnte, dass sie nicht das ganze Geld für Schmuck und Kleider ausgeben sollte. Die sparsame Lösung wäre, dass sie das Ziel ihrer Begierde einfach stehlen sollte.
Sie verdrehte die Augen und schnaubte verächtlich. Sie konnte machen was sie wollte. Wenn sie ihren Anteil der Piratenbeute für einen goldenen Nachttopf rausschmeißen wollte, dann würde sie dies, ohne zu zögern, auch tun. Wenn ihr danach war, den Nachttopf in Fynns arrogantes Gesicht zu werfen, stand ihr das ebenfalls frei.
Mit einem dumpfen Gefühl in der Brust berührte sie ihre abgetrennte Handfessel. Unter dem Eisen war ihre Haut schweißnass. Eleanore verdiente diese Fessel mehr als jeder andere.
Sie vernahm leise Schritte. Jemand näherte sich hinter ihrem Rücken. In ihren Ohren begann es zu surren. Ein leichtes Schlurfen. Die Schritte einer müden jungen Frau.
Eleanore entspannte sich.
»Guten Morgen!«, gähnte Anissa. »Sind wir etwa schon am Ziel? Warte … Ist es Morgen oder Abend?«
Eleanore warf dem jungen Mädchen einen Seitenblick zu.
Anissa stammte aus den östlichen Ländereien. Sie war zwar ein bisschen kleiner und zierlicher als Eleanore, aber mit einem solch vorlauten Mundwerk gesegnet, dass sie manch hartgesottenen Piraten den Mund mühelos verbog. Das gelang ihr durch ihre überlegene Schläue und Scharfsinnigkeit. Eleanore musste zugeben, dass die junge Piratin der klügste Mensch war, den sie kannte. Wenn Eleanores Privatlehrer in Ebonie wüssten, dass ein Mädchen der untersten Schicht viel intelligenter war als sie alle zusammen … Sie grinste hämisch in sich hinein – bis ihr klar wurde, dass Anissa eine furchtbare Lehrerin gewesen wäre. Sie musste immer recht haben und argumentierte ihre Diskussionspartner in Grund und Boden.
Anissa wirkte älter und reifer, aber tatsächlich war sie noch nicht einmal 17 Winter alt. Fast zwei Jahre jünger als Eleanore.
»Du müffelst nach Öl«, merkte Eleanore an und zog die Nase kraus. »Und du hast was in deinen Haaren.«
»Oh, ein Stück Trockenfleisch!«
»Das ist dann dein Abendessen«, scherzte sie. »Guten Appetit.«
Anissa roch an dem Fleischstück und knabberte dann tatsächlich bedenkenlos daran herum. Eleanores Magen drehte sich um. Sie vermisste gepflegte Tischmanieren auf diesem Piratenschiff. Am vornehmsten verhielt sich immer noch Fynn. Manchmal benahm er sich mehr wie ein verwöhntes Prinzchen als ein abgebrühter Pirat.
Eleanore richtete ihren Blick wieder gen Yevel. Von Minute zu Minute wurde es dunkler. Die Umrisse der Stadt wurden in Schwärze gehüllt und einzelne Lichter entzündet. In der Nacht sah Yevel wie jede andere Stadt aus, stellte Eleanore ernüchternd fest. Die Schönheit der Edelsteine war bis zum Morgengrauen vergangen.
Heute Nacht würden die Piraten in Yevel anlegen. Denn morgen fand das berühmt-berüchtigte Drachenfest statt, welchem Eleanore eher skeptisch entgegensah. Manchmal hatten Bekannte von Eleanores Familie bei Besuchen über das Fest geschwärmt. Sie hatte den Erzählungen stets aufmerksam gelauscht, weshalb es ihr fast so vorkam, als hätte sie selbst den Festzug begleitet. Es wurde zu Ehren des legendären Königs Gentian zelebriert. Der unnachgiebige Herrscher über das Land der Edelsteine hatte in seiner Amtszeit viele Drachen getötet und diese Kreaturen damit ausgerottet.
Nahezu ausgerottet.
In den ebonischen Gletschern hausten immer noch zahlreiche Eisdrachen. Gewaltige Monster mit messerscharfen Klauen und harten weißen Schuppen, die frei über Schnee und Eis gebieten konnten. Einmal waren Drachentöter aus Yevel mit viel Fanfaren durch die Städte Ebonies marschiert. Ihr Ziel war die Ausrottung der Drachen in den verschneiten Bergen gewesen. Die rund drei Dutzend Männer kamen nie aus den Bergen zurück. Wanderer und Händler hingegen sahen nach wie vor manchmal die weißen Monster.
Selbst Eleanore war einem von diesen Wesen begegnet. Der Drache war wunderschön mit seinen glänzenden Schuppen, aber auch wild und gefährlich. Jedoch nicht bösartig. Diese majestätischen Kreaturen waren nicht viel schlimmer als gewisse Männer. Sie hatten es dementsprechend nicht verdient, dass man ihre Zahl auf eine solch grausame Art dezimierte. Nur weil die Menschen sie nicht verstehen wollten …
Das erinnerte Eleanore an etwas, das die männliche Schiffhexe Scada nach zu viel Schnaps zu ihr und Nox gesagt hatte: Menschen haben Angst vor dem Unbekannten. Und wie reagieren sie? Sie bringen es aus Furcht um. Das passierte nicht nur den Drachen. Seht doch an, was aus den ganzen Hexen geworden ist. Gefoltert, gedemütigt und verbrannt. Warum sind wir Piraten geworden? Damit uns nicht das gleiche Schicksal ereilt.
Plötzlich überkam Eleanore die Müdigkeit. Ihre Gliedmaßen fühlten sich schon ganz taub an. Schuld waren aber auf keinen Fall die Erinnerungen an die Unterredung mit der Hexe. Als adelige Gefangene auf einem Piratenschiff musste sie sich nur Gedanken über ihr eigenes Wohlbefinden machen.
Zudem konnte sie mit Anissa nicht über Scadas Worte und erst recht nicht über ihre Garderobe reden. Sie besaß weder Anmut noch Stil. Auch jetzt trug die Piratin hochgekrempelte Hosen und ein enges Oberteil, welches ihr nicht einmal zum Bauchnabel reichte. Alles war schwarz und trotzdem sah man diverse Flecken darauf.
»Ich werde mich nun in mein Schlafgemach begeben«, ließ sie Anissa wissen. »Ich brauche schließlich meinen Schönheitsschlaf.«
»Gute Nacht«, sagte Anissa und reckte sich. »Ich gehe zurück an die Arbeit.«
»Gute Nacht«, sagte Eleanore zu den Schatten und knickste vornehm. Sie wusste nicht, ob Nox da war, aber sie wollte nicht unhöflich erscheinen. Einen Schattenwandler, wie er nun mal einer war, konnte man leicht übersehen.