Du bist die Hoffnung meiner Seele - Charles Haddon Spurgeon - E-Book

Du bist die Hoffnung meiner Seele E-Book

Charles Haddon Spurgeon

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Beschreibung

Wusstest du, dass die Verheißungen Gottes das Geburtsrecht jedes Christen sind? Es ist nicht anmaßend oder unrealistisch, zu erwarten, dass wir in den Genuss der Verheißungen Gottes kommen. Spurgeon belegt die Realität von Gottes Verheißungen mit Seiner göttlichen Vorsehung, Treue und Integrität. Wir müssen das, was Gott tun kann, an Seinem Wort und Seinen großzügigen Verheißungen messen, nicht an unseren Erwartungen. Dieses Buch ist eine echte Ermutigung, Gott beim Wort zu nehmen. Es zeigt dir, wie du die vielen Verheißungen Gottes für dich annehmen darfst, dir deiner Errettung gewiss sein und deinen Glauben stärken kannst, effektiver beten und eine tiefere Beziehung zu Gott erleben darfst. Entdecke, wer du in Christus bist und wie du die vielen Gaben empfängst, die Gott für jeden wahren Christen bereithält.

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Seitenzahl: 135

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Originaltitel: According to Promise© 2023 Verlag Voice of HopeEckenhagener Str. 4351580 Reichshof-Mittelaggerwww.voh-shop.deNeubearbeitete Übersetzung,Lektorat und Design: Voice of HopeISBN 978-3-98967-221-5 – E-BookISBN 978-3-947978-85-4 – Kunstleder-BuchSoweit nicht anders vermerkt, wurden die Bibelzitate der Schlachter-Bibel 2000 entnommen.

Vorwort

In seinem weitverbreiteten Buch »Ganz aus Gnade« ruft C.H. Spurgeon seine Leser zum Glauben an Jesus Christus auf. Dabei bildet die biblisch begründete Lehre von der freien Gnade Gottes, der allein Menschen ihre Erwählung zum Heil verdanken, die Basis. Dieses Buch hat Spurgeon ausdrücklich als Ergänzung zu »Ganz aus Gnade« geschrieben. Es will zeigen, wie Gott mit den Menschen umgeht, denen Seine grenzenlose Liebe gilt: Er handelt mit Seinem Volk gemäß Seinen Verheißungen.

Alles Geschehen beruht auf verbindlichen Erklärungen Gottes, die in Seinem Wort niedergelegt sind und auf die sich die Glaubenden fest verlassen können und somit eine sichere Hoffnung für ihre Seelen haben.

Diese Verheißungen Gottes – Spurgeon hat bekanntlich den »Kleinoden göttlicher Verheißungen« ein ganzes Andachtsbuch gewidmet – werden hier nun grundsätzlich beleuchtet, im Blick auf ihren Geltungsbereich, ihre Zuverlässigkeit, ihren unschätzbaren Wert, und schließlich auf ihre Basis: Jesus Christus, in dem alle Gottesverheißungen Ja und Amen sind (2.Kor. 1,20). So wird der Leser auf Gott gelenkt als die einzig wahre Hoffnung für die Seele.

Zugleich schildert Spurgeon biblisch fundiert und aus persönlicher sowie seelsorgerlicher Erfahrung, wie ein Christ die Kraft der Verheißungen Gottes im Alltag erleben, wie er kraft der Verheißung leben kann.

»Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.«

Jakobus 1,17

Kapitel 1

Wem gelten die Verheißungen?

Der Herr ist stets gerecht und gut gegenüber Seinen Geschöpfen; das ist Seine Natur. Aber weder in Seiner Gerechtigkeit noch in Seiner Güte war ein notwendiger Grund dafür vorhanden, dass Er denen, die sich gegen Ihn empört hatten, Verheißungen der Gnade gäbe. Der Mensch hatte jeden vermeintlichen Anspruch an seinen Schöpfer verwirkt, denn er hatte Sein reines und heiliges Gesetz gebrochen, dem zu gehorchen er verpflichtet war. Der Mensch verdient jetzt nichts als die Strafe für seine Sünde. Wenn Gott nun mit dem Menschen nach strenger Gerechtigkeit handelte, so müsste Er ihn verurteilen und bestrafen.

Jegliche Nachsicht gegenüber einem schuldigen Geschöpf kann nur von der unverdienten Barmherzigkeit und souveränen Gnade Gottes ausgehen: Sie entspringt aus dem freien Willen und Wohlgefallen des Höchsten. Die Verheißungen der Gnade fließen aus der grenzenlosen Liebe Gottes – und allein aus ihr. Sie hätten aus keiner anderen Quelle hervorgehen können. Kein einziger Mensch hat von Natur aus ein Recht auf Segensverheißungen, und ebenso wenig verdient sie die ganze Menschheit. Gott hat uns, Seinen Kindern, die Verheißungen nach Seinem eigenen freien Willen und Wohlgefallen gegeben, aus keinem anderen Beweggrund als der Liebe, die in Ihm Selbst liegt.

Er hat sich entschieden, Seine Verheißungen Seinen Auserwählten zu geben, die im Laufe der Zeit durch ihren Glauben an Ihn erkannt werden. Diejenigen, die Gott erwählt hat, werden durch den Heiligen Geist dahin geführt, Gott und Seinen Weg der Errettung durch den Glauben an Jesus Christus zu erwählen. Die Erwählten werden zum Glauben an Jesus geführt. Alle, die rettenden Glauben an Ihn haben, können daraus den zweifelsfreien Schluss ziehen, dass sie zur erwählten Schar derer gehören, denen die Verheißungen gegeben sind.

Für diejenigen, die im Unglauben leben und sterben, gibt es keine bedingungslose und persönliche Verheißung Gottes: Sie stehen nicht unter der Gnade, sondern unter dem Gesetz, und ihnen gilt der Zorn Gottes und nicht die Verheißungen. Sie ziehen der gnädigen Verheißung eine andere Art der Behandlung vor. Das Ergebnis ihrer törichten Vorliebe ist, dass sie schließlich verloren gehen.

Die wahrhaft Gläubigen werden dahin geführt, dass sie den stolzen Weg des eigenen Ichs und des Verdienstes verlassen; sie schlagen den Weg des Glaubens ein und finden so Ruhe für ihre Seelen. Dem Wort Gottes zu glauben und Dem zu vertrauen, den Gott als unseren Retter gesandt hat, mag uns als etwas Geringes erscheinen, aber in Wirklichkeit ist es das nicht:

Es ist das Zeichen der Erwählung, das Merkmal der Wiedergeburt, das Kennzeichen der zukünftigen Herrlichkeit.

Wenn wir so an Gottes Wahrheit glauben, dass wir uns bezüglich unserer ewigen Angelegenheiten auf Seine Verheißung verlassen, so ist dies das Anzeichen eines mit Gott versöhnten Herzens, eines Geistes, in dem sich der Keim zur vollkommenen Heiligung findet.

Wenn wir wirklich an Gott glauben, so wie Er in Jesus Christus geoffenbart ist, so glauben wir an alle Seine Verheißungen. Vertrauen auf jemanden schließt Vertrauen auf alles mit ein, was er spricht. Deshalb nehmen wir alle Verheißungen Gottes als sicher und gewiss an. Wir trauen nicht der einen Verheißung und zweifeln an einer anderen, sondern wir verlassen uns auf jede, weil wir sie als wahr erkennen, und wir glauben, dass sie für uns persönlich wahr ist, soweit sie sich auf unsere Lage und Umstände bezieht.

Wir schließen aus den allgemeinen Verheißungen auf die besondere Anwendung: Der, welcher gesagt hat, dass Er diejenigen, die an Ihn glauben, erretten will, wird mich erretten, weil ich an Ihn glaube. Jeden Segen, den Er den Gläubigen zu verleihen versprochen hat, wird Er mir als einem Gläubigen verleihen. Dies ist eine vernünftige Beweisführung, und hier zeigt sich der Glaube, durch den wir leben und getröstet werden. Nicht weil ich etwas verdiene, sondern weil Gott es mir in Jesus Christus aus freien Stücken verheißen hat, werde ich es empfangen; das ist die Ursache und der Grund unserer Hoffnung.

Man wundert sich auf den ersten Blick, dass nicht alle Menschen Gott glauben, denn Gott kann nicht lügen, und es ist kein Grund vorhanden für den Argwohn, dass Er sich ändern könne oder nicht imstande wäre, Sein Wort einzuhalten. Aber so falsch ist das Herz des Menschen, dass es an seinem Schöpfer zweifelt. Es hasst seinen Gott und glaubt Ihm deshalb nicht. Der sicherste Beweis der natürlichen Feindschaft des Menschen gegen Gott ist, dass er es wagt, Einem, der die Wahrheit Selbst ist, Falschheit zu unterstellen.

»Wer Gott nicht glaubt, der hat Ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott von Seinem Sohn abgelegt hat« (1.Joh. 5,10).

Wirkliches, praktisches Vertrauen auf den lebendigen Gott, so leicht es auch zu sein scheint, ist eine Tugend, die ein nicht errettetes Herz niemals geübt hat. Die herrliche, vom fleischgewordenen Sohn Gottes vollbrachte Versöhnung ist des Vertrauens der ganzen Menschheit würdig.

Man sollte meinen, dass jeder Sünder sich sofort in dieser reinigenden Quelle waschen und ohne Zögern an den göttlichen Erlöser glauben würde. Aber es verhält sich nicht im Entferntesten so. Die Menschen wollen nicht zu Christus kommen und das Leben haben. Sie wollen lieber auf alles mögliche andere vertrauen als auf das Opfer Jesu Christi.

Nicht eher, als bis der Heilige Geist ein Wunder an einem Menschen tut, wird er seine Zuversicht auf das große Opfer setzen, das Gott zur Tilgung unserer Schuld zuvor dargebracht und angenommen hat. Daher kommt es, dass der Glaube – diese einfache, alltägliche Sache – zum unterscheidenden Merkmal der Erwählten des Herrn wird. Kein anderes Zeichen ist so unfehlbar: Wer an Ihn glaubt, der hat das ewige Leben (vgl. Joh. 3,15-16; 6,47).

Empfindungen und Handlungen mögen zum Beweis herangezogen werden; aber der Hauptbeweis der Teilhaberschaft an der Verheißung Gottes ist der Glaube an Christus.

»Und [Abram] glaubte dem HERRN, und das rechnete Er ihm als Gerechtigkeit an« (1.Mo. 15,6).

Es gab viele gute Züge im Charakter des Patriarchen, aber dies war das Entscheidende: Er glaubte Gott; ja, dies war die Wurzel von allem anderen, was an ihm lobenswert war.

Menschliche Weisheit verachtet den wahren Glauben und stellt ihn in Gegensatz zu tugendhaftem Handeln. Aber diese Gegenüberstellung ist falsch. Man könnte ebenso gut eine Quelle in Gegensatz zu dem aus ihr entspringenden Strom stellen oder die Sonne gegen die ihr entströmende Hitze ausspielen. Wenn wahrer Glaube die Mutter der Heiligung ist, so sollte auch die Mutter wegen ihres Kindes gepriesen und nicht dazu in Gegensatz gestellt werden. Solche falschen Schlussfolgerungen rühren von leichtfertiger Bosheit her. Liebten die Menschen gute Werke so sehr, wie sie vorgeben, so würden sie den Glauben lieben, der sie hervorbringt.

Gott liebt den wahren Glauben, weil dieser Ihn ehrt und weil er zu Taten des Gehorsams Ihm gegenüber führt. Dieser Gehorsam schließt die Liebe zu unseren Mitmenschen ein. Es ist mehr in dem Glauben enthalten, als ins Auge fällt. Er ist in gewisser Weise das Größte aller guten Werke, wie unser Herr Jesus uns auch lehrt.

Die Juden fragten Ihn (Joh. 6,28-29): »Was sollen wir tun, um die Werke Gottes zu wirken?« Sie wollten gern göttliche Werke vollbringen – jene Werke, die mehr als alle anderen vom Herrn gebilligt würden. Jesus antwortete ihnen: »Das ist das Werk Gottes, dass ihr an Den glaubt, den Er gesandt hat.« Damit wollte Er sagen: Das von Gott am meisten gebilligte Werk, das ihr tun könnt, ist, an den Messias zu glauben.

Auf den Herrn Jesus zu vertrauen, das ist die höchste Tugend. Stolze Leute mögen spöttisch lächeln, aber diese Behauptung ist wahr.

»Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Ihm wohlzugefallen«, doch »wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet« (Hebr. 11,6; Joh. 3,18).

Die Verheißung ist dem gegeben, der ihr glaubt, und an ihm wird sie erfüllt werden. Wer sich an die Verheißung hält, der wird von der Verheißung gehalten. Wer Christus annimmt, der ist in Christus angenommen. Wer aufrichtig glaubt, ist gewiss errettet.

Lieber Leser, glaubst du wirklich an Jesus Christus?

Kommt, die ihr liebt den Herrn

Come, We That Love the Lord

1. Kommt, die ihr liebt den Herrn,macht eure Freude kund;zu Seinem Thron erhebe sich ein Lob aus Herz und Mund.

2. Wer unsern Gott nicht kennt,den lasst nun schweigen still.Doch Gottes Königskinder singtvon eurer Freudenfüll.

3. Des Herrn erlöstes Volksieht jetzt schon Herrlichkeit;aus Glaube und aus Hoffnung wächstFrucht für die Ewigkeit.

4. Zehntausend Freuden hieruns Gottes Nähe bringt,bis wir vor Seinem Throne stehn,von Heiligen umringt.

5. So wie ich bin - Du nimmst mich an, vergibst, befreist und heiligst dann, weil ich auf Dein Wort trauen kann - O Gottes Lamm, führ mich voran!

6. Dann gibt’s kein Weinen mehr,nur Freudenliederklang,ein Leben in dem ew’gen Reich.Preist Gott mit Lobgesang!

Isaac Watts (1674–1748)

Deutsch: Voice of Hope© 2023 Voice of Hope

»... durch welche Er uns die überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben hat.«

2. Petrus 1,4

Kapitel 2

Gottes Gaben sind frei

Man achte auf das Wort »gegeben«. Petrus sagt: »… durch welche Er uns die überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben hat.« Wir sind in allem abhängig von der Gabe Gottes. Wir leben von göttlicher Barmherzigkeit. Alles, was wir haben, haben wir als eine Gabe empfangen, und alles, was wir noch bekommen sollen, empfangen wir auf dieselbe Weise.

»Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn« (Röm. 6,23). Wir sind nicht imstande, uns etwas zu verdienen; aber Gott ist imstande, alles zu geben. Die ewige Seligkeit muss eine Gabe sein, eine freie, eine unverdiente, eine freiwillige Gabe der göttlichen Liebe. Die Verheißung der Errettung ist von gleicher Natur.

»Geben ist glückseliger als Nehmen!« (Apg. 20,35), und Der, der am allerseligsten ist, der ewig glückselige Gott, hat Seine Freude am Geben. Es ist ebenso sehr Seine Natur, zu geben, wie es die Natur der Sonne ist, zu scheinen, oder die eines Stromes, zu fließen.

Wie glückselig sind wir als Kinder Gottes, dass wir Empfänger sind! Dies empfinden wir noch viel stärker, wenn wir darüber nachdenken, wie notwendig es ist, dass wir empfangen. Denn was wir brauchen, ist von der Art, dass wir, wenn wir es nicht geschenkt bekämen, jetzt und auf ewig verloren wären. Wir wären ohne Leben, ohne Licht, ohne Hoffnung und ohne Frieden, wenn Gott nicht bei uns wäre. Wenn uns Gott nicht nach dem Reichtum Seiner Gnade gäbe, so wären wir mehr als arm und erbärmlich; wir wären ganz und gar verdorben.

Es ist unmöglich, dass wir solche reichen Gaben verdienen könnten; selbst, wenn wir irgendetwas verdienen könnten, so müssten diese Gaben uns doch kostenfrei und umsonst zuteilwerden. Eine Verheißung Gottes muss ein Gnadengeschenk sein; wir können nicht beanspruchen, dass Gott uns Seine Gunst und die unschätzbaren, damit verbundenen Güter verheißt.

Dies lehrt uns auch, welche Haltung Christen einnehmen sollten. Wer von Gott abhängig ist, hat keinen Grund, stolz zu sein. Wer von Gaben lebt, sollte demütig und dankbar sein. Wir sind Bettler an der Tür der Barmherzigkeit. An der »Schönen Pforte des Tempels« sitzen wir täglich und betteln um Almosen – nicht von Menschen, sondern von unserem Herrn, der gern gibt.

Und wir sind auch nicht verwundert, dass wir von Seiner Liebe empfangen, denn Er hat verheißen, große Barmherzigkeit zu verleihen. Er lehrte uns beten: »Gib uns heute unser tägliches Brot« (Mt. 6,11), und deshalb schämen wir uns nicht und fürchten uns auch nicht, Ihn um alles zu bitten. Unser Leben ist ein Leben der Abhängigkeit, und wir freuen uns, dass es so ist. Es ist gut, alles aus den Händen unseres gekreuzigten Herrn entgegenzunehmen. Glückselig ist die geistliche Armut, die uns dahin führt, in Christus reich zu sein. Wir erwerben uns nichts und empfangen doch alles, über alle Maßen gesegnet, weil wir stündlich an der Gabe Gottes Anteil haben. »… durch welche Er uns die überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben hat« (2.Pt. 1,4).

Liebe Freunde, diese Lehre, dass die Verheißung ein reines Geschenk ist, sollte alle außerordentlich ermutigen, die ihren verlorenen Zustand empfinden und verstehen und sich eingestehen, dass sie geistlich bankrott sind. Für solche ist es ein Wort der Ermutigung, dass uns alles von Gott umsonst geschenkt wird.

Wenn Gott uns beschenkt, warum sollte Er dann nicht auch sie und andere Bedürftige beschenken?

Diejenigen von uns, die sich in Gott freuen, haben alle Dinge als eine freie Gabe empfangen; warum sollten andere nicht das Gleiche erhalten?

Man sagt: »Nichts ist freier als eine Gabe«; warum solltest du die Liebe Gottes nicht ebenso gut empfangen wie ich selbst?

Für einen, der zum Geben bereit ist, ist die Armut des Empfängers ein Anreiz und nicht ein Hindernis. Kommt also, ihr, die ihr kein Verdienst habt; Christus will euer Verdienst sein! Kommt, ihr, die ihr keine Gerechtigkeit habt; Er will eure Gerechtigkeit sein! Kommt, ihr, die ihr voller Sünde seid, und der vergebende HERR will eure Sünden wegnehmen! Kommt, ihr, die ihr ganz verloren seid, und lasst euch in Jesus reich machen!

Vor Gott könnt ihr nur als Bettler kommen und dann Erfolg haben, denn außer eurer Sünde gibt es nichts, was ihr Ihm bringen könntet. Ein Bettler braucht keine Güter in der Hand. Alte, geflickte Schuhe, abgetragene und schmutzige Lumpen – das ist die passende Bekleidung für einen Bettler. Seid ihr nicht, geistlich gesehen, so gekleidet? Je ärmer der Elende, desto willkommener ist er an der Tür der göttlichen Barmherzigkeit. Je weniger Eigenes du hast, desto willkommener bist du Ihm, »der allen gern und ohne Vorwurf gibt« (Jak. 1,5).

Ja, es ist alles eine Gabe Gottes. Das ist das Evangelium, das wir predigen:

»Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat« (Joh. 3,16).

»Und darin besteht das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem Sohn« (1.Joh. 5,11).

Von Gottes Seite aus ist alles ein Geben, von unserer Seite aus ein Empfangen.

Die Verheißung ist schon längst gegeben, und sie ist kostenfrei gegeben. Sie wird erfüllt werden, und sie wird kostenfrei erfüllt werden. Gott beginnt nicht mit dem Geben und fordert dann später einen Preis. Für den Empfang Seiner Gnade ist keine Gebühr zu zahlen. Keinen Cent fordert oder nimmt Er entgegen; Seine Liebe ist ganz und gar eine Gabe. Als eine Gabe kannst du Seine Verheißung annehmen. Er wird sich nicht Selbst herabwürdigen, indem Er auf andere Bedingungen hört. Er gibt sie frei, umsonst und wird keinen Preis akzeptieren, den ihr zahlen könnt. Der Preis wurde von Seinem Sohn bezahlt.