0,00 €
Capri, Sonne, Sommer und eine Liebe, die ein ganzes Leben hält Seit vielen Jahren sind Salvatore Trettani und die Ärztin Clivia nun schon verheiratet - glücklich verheiratet. Er kocht für sie, denn sie würde selbst Wasser anbrennen lassen, und sie liebt ihn von ganzem Herzen, auch wenn sie von Zeit zu Zeit ihre geliebte Insel verlassen muss, um anderen Menschen zu helfen. Doch plötzlich hat Clivia das Gefühl, dass Salvatore etwas vor ihr verbirgt, plötzlich scheint er es eilig zu haben, das Haus zu verlassen. Und warum hat sie auf einmal den Eindruck, dass ihr Mann sich gar nicht mehr so freut, sie nach einem ihrer Einsätze wiederzusehen? Steckt etwa eine andere Frau dahinter? Clivia beginnt sich Sorgen zu machen ... Die zauberhafte und sonnendurchflutete Vorgeschichte zum Capri-Roman SOMMERLESE von Marie Matisek!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 43
Marie Matisek
Die Vorgeschichte zu »Sommerlese«
Eine Kurzgeschichte
Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG.
Capri, Sonne, Sommer und eine Liebe, die ein ganzes Leben hält
Seit vielen Jahren sind Salvatore Trettani und die Ärztin Clivia nun schon verheiratet - glücklich verheiratet. Er kocht für sie, denn sie würde selbst Wasser anbrennen lassen, und sie liebt ihn von ganzem Herzen, auch wenn sie von Zeit zu Zeit ihre geliebte Insel verlassen muss, um anderen Menschen zu helfen.
Doch plötzlich hat Clivia das Gefühl, dass Salvatore etwas vor ihr verbirgt, plötzlich scheint er es eilig zu haben, das Haus zu verlassen. Und warum hat sie auf einmal den Eindruck, dass ihr Mann sich gar nicht mehr so freut, sie nach einem ihrer Einsätze wiederzusehen? Steckt etwa eine andere Frau dahinter?
Clivia beginnt sich Sorgen zu machen ...
Die zauberhafte und sonnendurchflutete Vorgeschichte zum Capri-Roman Sommerlesevon Marie Matisek!
Capri
Die Sonne war noch nicht aufgegangen, über dem Garten der Trettanis hing der schwere Samtvorhang der Nacht, als Salvatore in der Küche Kaffee kochte und erste Sandwiches toastete. Für gewöhnlich frühstückte er nicht, ein kleiner caffè nach der morgendlichen Dusche reichte ihm, um die Müdigkeit abzuschütteln, bevor er sich in seinen Lieferwagen setzte und zum Wochenmarkt an der Marina Grande startete. Dort hatte er einen Obst- und Gemüsestand; beim gemeinsamen Aufbau mit den anderen Händlern bot immer jemand cornetti an oder frisches, meist noch warmes Brot, tramezzini oder gesüßten caffè latte – Salvatores Bauch war stets gefüllt, bevor der erste Kunde kam.
Heute aber würde Clivia mit ihm aufstehen, seine Frau, und Salvatore bereitete für sie Sandwiches zu, die sie an ihrem langen Tag bei Kräften halten sollten.
Während er gegrillte Zucchini auf die getoasteten Scheiben legte, diese mit Olivenöl und Zitronensaft beträufelte, Büffelmozzarella in kleine Stückchen zupfte, auf den Zucchini anrichtete, schließlich das Ganze mit Tomate, Pfeffer, Salz und Basilikum abrundete und mit einer zweiten Scheibe Brot abschloss, wusste er genau, dass Clivia von diesen köstlichen Sandwiches nicht einmal abbeißen würde. Andere würden in den Genuss kommen, seine Frau dagegen vor Anspannung und Nervosität zu viele Zigaretten rauchen. Das Wasser und den Müsliriegel – eine deutsche Errungenschaft, die Salvatore für sich übernommen hatte –, die er auch noch in ihren Rucksack packte, würde sie akzeptieren, nicht mehr.
Hinter ihm brummte ein Bär, dem Geräusch nach ein riesiger, sehr schlecht gelaunter Grizzly. Tatsächlich war es Clivia, einen Kopf kleiner als ihr Mann, schmal und unausgeschlafen.
Salvatore drückte dem Grizzly einen Kuss auf den Scheitel und stellte ihm frischen caffè vor die Nase, damit der Bär mit dem langsamen Erwachen der Lebensgeister verschwinden und sich in seine wunderbare Frau verwandeln würde.
»Ahhh!« Clivia setzte sich mit dem Getränk auf die Küchenbank, schloss beide Hände um die Tasse und genoss den Duft des schwarzen Gebräus vor ihrer Nase, dann nahm sie den ersten Schluck. Sie nickte befriedigt, hob den Blick und lächelte Salvatore an. »Grazie amore.«
Sie streckte eine Hand nach ihm aus, er ergriff sie und ließ sich von seiner Frau auf den Platz neben ihr ziehen. Sie küsste ihn liebevoll und kuschelte sich an ihn.
»Es riecht so herrlich, was zauberst du schon wieder am frühen Morgen?«
»Ich habe dir ein paar belegte Brote gemacht.« Salvatore zeigte auf die eingepackten Sandwiches. »Vielleicht kannst du mir versprechen, dass du doch mal eins probierst. Wenigstens eins!«
»Wie kommst du darauf, dass ich sie nicht esse? Wo sie doch in Liebe von dir zubereitet sind?«
»Weil ich dich kenne«, gab Salvi zurück. »Weil du angespannt bist und rauchst und später die Brote denen gibst, die sie nötiger haben als du.«
»Caro …« Clivia drückte sich noch ein wenig fester an die Seite ihres Mannes. »Es stimmt ja. Ich bin unmöglich. Aber ich verspreche dir …«
»Besser nicht!« Salvatore lachte, trank den letzten Schluck caffè und stand auf. »Ich muss los. Was ist mit dir? Nimmst du das Boot?«
Clivia schüttelte den Kopf. »Es ist Regen angesagt. Nein, ich fahre mit dem Auto zur Fähre.«
»Ich kann dich mitnehmen.«
»Ach nein, lass. Dann bin ich unabhängig. Ich weiß ja nicht, wann ich zurückkomme.«
Clivia stand auf, umarmte ihren Mann und sie küssten sich.
»Pass auf dich auf«, murmelte Salvatore, blickte fest in die dunklen Augen seiner Frau und verließ die Küche.
Während er kurz darauf mit dem Lieferwagen über die Berge von Anacapri nach Capri fuhr, beobachtete er das Wetter über dem Meer.
Er machte sich Sorgen. Das tat er jedes Mal, wenn Clivia zu einer Mission startete. Noch niemals war ihr direkt etwas zugestoßen, aber ihre Einsätze waren anstrengend und gefährlich. Jedes Mal, wenn sie zurückkehrte, schien sie noch schmaler und kleiner zu sein, ihr Haar noch grauer. Aber sie brannte für das, was sie tat, und deshalb unterstützte Salvatore sie nach Kräften.