Ein Kurs in Selbstliebe - Susanne Hühn - E-Book

Ein Kurs in Selbstliebe E-Book

Susanne Hühn

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Beschreibung

Dies ist ein Beziehungsbuch - es geht um die heiligste Beziehung des Lebens, um diejenige zu sich selbst. Wenn man sich tatsächlich liebt, dann sorgt man dafür, dass man den in jeder Hinsicht bestmöglichen geistigen, emotionalen, spirituellen und körperlichen Zustand erreicht, der einem überhaupt nur möglich ist. Selbstliebe ist weniger ein Gefühl als vielmehr eine Art, sich zu verhalten. Man spürt die Liebe zu sich selbst über sein Tun, nicht über Gefühle oder Pläne, und man kann lernen, sich selbst zu lieben, wie man ist. Susanne Hühn erklärt den Lesern auf gewohnt liebevolle Art und mit Unterstützung der Geistigen Welt, was Selbstliebe ausmacht. Mit Übungen, Ritualen und Meditationen begleitet sie die Leser dann auf ihrem Weg in ein Leben voller Freude und Mut. Es geht darum, den ursprünglichen, vitalen und im Herzen gefühlten Impulsen zu folgen - und nur diesen!

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© 2010Schirner Verlag, Darmstadt

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

ISBN 978-3-8434-6024-8

1.E-Book-Auflage 2014

Umschlaggestaltung: Murat Karaçay, Schirner,

unter Verwendung von #167703464 (Sundra),

www.shutterstock.com

Redaktion: Tamara Kuhn & Heike Wietelmann, Schirner

E-Book-Erstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany

Inhalt

Einführung

Spirituelles Mitgefühl und Selbstliebe erleben

Eins werden mit sich selbst

Sich selbst zur Seite stehen

Sich selbst zur Seite stehen

Sich selbst tanzen

Sich mit sich selbst versöhnen

Das menschliche Selbst aufstellen

Das Ja zu dem, was IST

Die Last der Verantwortung abgeben

Verlorene Seelenanteile zurückholen

Selbstvertrauen

Sich selbst oder andere segnen

Es ist deine Zeit

Der Engel der Gnade

Was brauchst du?

Das Friedensritual

Kraftfeld des Friedens

Tun, was guttut

Der Kreis der Kraft

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Der Raum der Selbstliebe

Klarheit und innere Freiheit

Wechsle die Dimension

Schutz

Ganz am Ende– Erste Hilfe

Nachwort

Fußnoten

Einführung

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

dieses Buch ist ein Beziehungsbuch– es geht um die heiligste Beziehung deines Lebens, um die Beziehung zu dir selbst.

Fangen wir doch direkt bei deinen Beziehungswünschen an. Nimm dir bitte ein bisschen Zeit und etwas zu schreiben, und erstelle dir eine Liste von allem, was du dir in einer Beziehung oder einer guten Freundschaft wünschst.

Schreibe dir also bitte deinen Liebeswunschzettel.

Was muss jemand tun, damit du ihn liebst? Und, noch wichtiger: Was muss jemand tun, damit du dich selbst geliebt fühlst? Schreibe den Wunschzettel jetzt gleich, sonst tust du es vielleicht nie.

Was steht auf deiner Liste? Liebevoll mit mir umgehen; ehrlich zu mir sein; offen mit mir kommunizieren; mich nicht im Stich lassen; zu mir stehen; mir sagen, dass ich geliebt werde, mich wahrnehmen (mich also wirklich sehen); mich beschützen; mich bei dem unterstützen, was ich wirklich will; mich sein lassen, wie ich bin; bei mir bleiben, auch wenn es mal schwierig wird; mich ernst nehmen…

Auf meiner Liste steht zum Beispiel: absolute Klarheit und Offenheit, voll und ganz bereit sein, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen; bereit sein, immer wieder neu zu erkennen, welche Energien fließen wollen und welche Lernschritte wir gemeinsam gehen können, also Bewusstseinsarbeit– ohne die geht es in meinem Leben nicht mehr, schon gar nicht in Beziehungen. Nimm es mit auf deine Liste, wenn du ähnlich fühlst, es ist vielleicht wesentlich.

Schreibe auf, was du wirklich willst.

Dann beginne bitte eine zweite Liste: Womit verscherzt sich jemand deine Liebe? Was muss jemand tun, damit du dich von ihm abwendest? Wodurch kann man dich ernsthaft verletzen? Sei bitte ehrlich, und nimm dir Zeit– es ist wirklich wichtig, dass du dir darüber klar wirst.

Hier steht vielleicht: Dich belügen und betrügen; dich andauernd kritisieren; dich im Stich lassen; dir nichts zutrauen… Bitte schreibe dir alles von der Seele– was magst du gar nicht, was verletzt dich tief?

Bei mir steht: die Verantwortung eben nicht übernehmen; sich mit Drogen jeder Art die Sinne vernebeln, um sich selbst und den anderen nicht zu spüren; sich entziehen, wenn es um Klarheit geht.

Nun schaue dir bitte deine Listen an…

Falls du nun erkennst, dass du zu dir selbst durchaus nicht immer liebevoll bist: Wunderst du dich noch, warum du dich selbst nicht liebst? Würdest du jemanden lieben, der dich so behandelt, wie du das selbst tust oder wie du es anderen erlaubst? Nein. Natürlich nicht.

Um eine gute Beziehung zu führen, brauchst du Offenheit, Selbstverantwortung, Ehrlichkeit, Treue, Klarheit, Mitgefühl, den Mut, zu vertrauen, die Fähigkeit, den anderen zu unterstützen, auf eine Weise auch Selbstlosigkeit (nämlich dann, wenn dir der Weg, den der andere geht, Angst macht, aber dennoch richtig und gut ist). Du brauchst die Bereitschaft, Zeit mit dem anderen zu verbringen, ihm zuzuhören und das, was er sagt, gelten zu lassen. Du brauchst die Möglichkeit, ihn in dem, was er selbst will, zu unterstützen und die Fähigkeit, hinter die emotionalen Kulissen zu schauen, das heißt, die tatsächlich wirkenden Energien zu erkennen und nicht auf jede Abwehr- oder Lieb-Kind-Reaktion hereinzufallen. Du brauchst vor allem absolute Klarheit und die Entschlossenheit, dich dem zu stellen, was IST, aus dem Traum zu erwachen und die bisherigen Vorstellungen zur Seite zu schieben. Dann kannst du erkennen, welche Energien wirken und was in Wahrheit geschieht, denn in einer guten Beziehung kann nur die Wahrheit deine Handlungsgrundlage sein.

Das alles weißt du schon, dir ist nur nicht klar, wie du es auf dich selbst anwenden sollst? Wunderbar. Dann freue ich mich sehr, dir dabei vielleicht behilflich sein zu können.

Was ist das, Selbstliebe? Liebt uns unser Selbst nicht von vornherein, sind wir im Kern nicht sowieso reine Liebe? Und wie können wir lernen, uns selbst zu lieben, wie wir sind– ist das überhaupt möglich?

Darf ich dir gleich zu Beginn die rosarote Brille abnehmen, weil sie auch hier nur die klare Sicht der Dinge vernebelt?

Sich selbst zu lieben meint nichts anderes, als das Leben zu lieben und sich selbst in seinen Dienst zu stellen, denn du selbst bist das Leben.

Wenn du dich selbst liebst, dann stellst du dich weder in den Dienst der Angst noch in den der Bequemlichkeit, nicht in den Dienst der romantischen Vorstellungen über das Leben und schon gar nicht in den der Vorstellungen anderer– sondern in den Dienst am Leben selbst, so, wie es eben ist.

Es ist ein zutiefst lebendiger, vitaler Vorgang, der weder mit Liebeserklärungen an sich selbst noch mit großartigen Lebensentwürfen daherkommt– es ist ein Dienst am Leben, jeden Tag, ein Weg, kein Ziel. Verneige dich voller Hochachtung vor dir selbst, vor deinem eigenen Weg, und tue für dich, was in deiner Macht steht. Wenn du dich tatsächlich liebst, dann sorge dafür, dass du in jeder Hinsicht in den bestmöglichen geistigen, emotionalen, spirituellen und körperlichen Zustand gerätst, der dir überhaupt nur möglich ist! Wohlgemerkt– und hier beginnt die Selbstliebe – der DIR möglich ist, nicht der, den du nach Meinung der Medien, deiner Mutter oder deiner eigenen allzu kritischen Sicht nach haben solltest.

Sei willkommen in deiner spirituellen, emotionalen, mentalen und physischen Selbstverantwortung. Es mag sein, dass du glaubst, ich schreibe immer wieder das Gleiche– nun, das stimmt. Ich kenne nur eine Wahrheit: Folge deinen ursprünglichen, vitalen und im Herzen gefühlten Impulsen und nur ihnen. Fertig, aus.

Aber wie wir das tun können, wie uns die Geistige Welt dabei unterstützt und wie wir dem Leben jeden Tag einen Schritt entgegengehen können– nein, wie wir jeden Tag voller Freude und Mut mit dem Leben tanzen können–, das möchte ich dir hier gerne auf die Weise vermitteln, die mir zur Verfügung steht. Ich hoffe sehr, dir damit zu dienen.

Es gibt eine Menge romantischer Vorstellungen darüber, was alles geschieht oder auch nicht mehr geschieht, wenn wir uns selbst lieben. Wir werden nicht mehr verlassen, es geht uns gut, wir sorgen besser für uns, wir sind zufriedener, haben mehr Geld und finden unsere Bestimmung. Ja und nein. Sich selbst zu lieben bedeutet im Kern, vollkommen unromantisch (ohne Weichzeichner, Vorstellungen und Träume), dafür in jeder Hinsicht sehr gesundheitsbewusst und innerlich klar und deutlich mit sich selbst und dem Rest der Welt umzugehen. Es bedeutet, alle Konzepte aufzugeben und zu tun, was zu tun ist, um dem Leben zu dienen. Es bedeutet, auch schmerzhafte Entscheidungen zu treffen und aus der rosa Wolke des spirituellen Hollywoodfilmes aufzuwachen. Es bedeutet, sich der eigenen Angst zu stellen und das Leben zu nehmen, wie es eben ist, die Kontrollversuche und all die Ideen darüber, »wie es sein sollte« aufzugeben. Das Leben ist bereits, wie es sein sollte. Es kann gar nicht anders sein. Wenn wir innerhalb der großen kosmischen Ordnung (»Kosmos« heißt auf Deutsch »Ordnung«) andere Ergebnisse erzielen wollen, dann müssen wir in jeder Hinsicht entsprechende Ansätze liefern. Bist du gegen Kinderausbeutung? Dann kaufe dir zum Beispiel nicht allzu billige Kleidung! Klingt das zu einfach? Nun, es ist so einfach, ob uns das gefällt oder nicht, es ist das Gesetz von Ursache und Wirkung im weitesten und im engsten Sinne. Energetisch gesehen: Du befindest dich im Zustand des Mangels, wenn du alles so billig wie möglich haben oder so schnell wie möglich Geld verdienen willst, und du beutest damit die Systeme aus– irgendwer muss das, was du sparen willst, aufbringen, denn die Dinge haben nun mal ihren Preis, sprich ihren energetischen Wert. Und ganz konkret: Du gibst der Marktwirtschaft einen Impuls und zeigst, wie du deine Kaufkraft, egal wie groß oder klein sie auch sein mag, einsetzt.

Du regierst den Markt, ganz einfach. DU bist die Einschaltquote. Wenn du etwas nicht sehen willst, dann schalte um! Das klingt schon wieder so einfach? Aber es ist so einfach. Sinken die Einschaltquoten, ändern die Chefs das Programm, es ist wirklich so simpel, und das weißt du auch. Gehe nicht hin, mache nicht mit, setze du die Impulse, die du setzen willst, und wettere nicht nur gegen das, was du nicht mehr willst.

Das Universum reagiert nur auf dein Ja, nicht auf dein Nein.

Dein Ja hat Energie, denn deine Gedankenkräfte verändern die Materie, das ist wissenschaftlich erwiesen und messbar. Denke einmal »Nein«–wohin strömt deine Gedankenkraft? Genau dahin, wo du sie nicht haben willst, denn auch der Gedanke »Nein« ist Aufmerksamkeit! Das Nein nutzt gar nichts, wenn du dann nicht auch wirklich deine Energie abziehst und dich dahin wendest, wo sich das befindet, was du willst.

Das weißt du, das wissen wir alle. Aber wir vergessen es, wir entwerfen wundervolle Konzepte über Selbstliebe, anstatt sie in der Basis anzuwenden. Das klingt schon wieder zu einfach, ich weiß das, aber es stimmt. Die Welt ist einfach. Setze die richtigen Impulse, dann bekommst du, was du willst, in jeder Hinsicht und in jeder gewünschten Komplexität. Natürlich bedeutet das, keine faulen Kompromisse zu machen. »Ich würde ja, aber…« Das interessiert das Leben nicht. Nur das, was du am Ende tust, zählt. Du kannst nicht auf die große Liebe hoffen, während du eine Affäre nach der anderen hast, weil sich die große Liebe in einem anderen Energiefeld aufhält als die meist schmerzhaften und irgendwie enttäuschenden Affären. Ich war dort, ich kenne das Feld. Erst dein ausdrückliches Nein zu all diesen anstrengenden und am Ende doch verletzenden Pseudobeziehungen öffnet den Raum für das Wahre, Echte– auch wenn es dann vielleicht anders daherkommt, als du erwartet hast.

Du willst Freiheit, Spaß, tanzen und lachen? Und warum tust du es nicht? Ich kann es sehr gut verstehen, wenn dich diese Frage nervt, aber ich meine sie ernst: Was hindert dich daran, und warum befindet es sich noch in deinem Leben? Ich rede nicht von echten Hinderungsgründen wie kranken Kindern, Tieren oder anderen geliebten Wesen, um die du dich kümmern willst und musst. Hier geht es darum, sich Freiräume zu schaffen, wenn es möglich ist. Manchmal ist das Leben schwierig, wir müssen durchhalten und die Geistige Welt um Hilfe und Kraft bitten. Oft genug aber machen wir es uns schwer, erlauben uns selbst nicht, glücklich und zufrieden zu sein. Ich kann das auch nicht gut. Wir wissen, dass alles, was im Moment gut ist, morgen wieder vorbei sein kann. Wie sollen wir uns also entspannen und das Heute genießen, wenn wir nicht wissen, was morgen ist? Die einzige Sicherheit, die wir von Leben geschenkt bekommen und selbst weiterentwickeln dürfen, ist das Vertrauen in unsere eigene Kraft, das Vertrauen in unsere Fähigkeit, weiterzumachen. Was also kann ich dir anbieten, aus welchem Grund solltest du fröhlich und zufrieden sein?

Es braucht keinen Grund. Du solltest es einfach so sein. Weil du am Leben bist, weil das Leben keinen Grund braucht, weil das Leben selbst, egal was morgen ist, pure Freude bedeutet. Bist du nicht zumindest ab und zu voller Freude, dann fließt nicht genug Leben durch dich hindurch.

Du brauchst keinen Grund, voller überschäumender Kraft und Freude zu sein, denn das Leben IST Freude.

Und das Leben ist konsequent. Alles, was du tust, hat Konsequenzen, egal was du in Wahrheit tun wolltest. Das Leben auf der Erde interessiert sich nicht besonders für deine guten Absichten, sondern für deine Taten.

Wenn du mein Buch Die Sprache des Lichts1 kennst, dann denkst du jetzt sicher, dass ich mir hier aber gewaltig widerspreche. Nein. »Das Leben interessiert sich nicht für deine Absichten« meint Folgendes: Auch wenn du es noch so gut meinst und auf keinen Fall jemandem Schaden zufügen willst– wenn deine Handlungen schädlich für andere sind, und sei es für den Kaffeepflücker am anderen Ende der Welt, dann wirkt sich dieser Schaden aus. Segne den Pflücker bitte, wenn du deinen Kaffee trinkst, dadurch kannst du den Schaden eventuell etwas lindern und die Dinge zum Guten wenden. Noch besser ist es, gleich fair gehandelten Kaffee zu kaufen, damit dein Segen nicht zynisch wird. Andersherum wirkt es genauso: Wenn du unbeabsichtigt Gutes tust, obwohl du deinen eigenen Nutzen und nur ihn im Sinne hattest, dann hat deine Tat dennoch positive Auswirkungen.

Die Energie, mit der wir etwas tun, also unsere Absicht, entfaltet ihre Wirkung in höheren Dimensionen und zugleich in unserem Bewusstsein, und sie bestimmt unser Karma. Sie zieht unsere Lebensumstände an. Die Handlung selbst wirkt sich jedoch direkt auf unsere Umgebung aus, und wir müssen hier, auf der Erde, mit den Konsequenzen umgehen, wie auch immer unsere Absicht war und was immer unsere innere Führung uns sagte.

Weil du selbst mit dem umgehen musst, was du verursachst, brauchst du von nun an auch nie wieder auf jemanden zu hören und es ihm recht machen– denn am Ende stehst du mit dem, was du entschieden hast, alleine da. Oder kam schon einmal jemand auf dich zu und sagte: »Ich weiß, du wolltest, dass es mir gut geht, deshalb hast du gegen dein Gefühl gehandelt, ich helfe dir, es wieder in Ordnung zu bringen«? Also mir nicht… Mache, was du willst, was du wirklich willst, denn du und nur du musst am Ende auch damit leben. Klingt das egoistisch? Das ist es nicht. Egoistisch ist es, jemandem etwas, was du durchaus zur Verfügung hast, was du ihm also leicht geben könnten, NICHT zu geben. Für sich selbst zu sorgen bedeutet dagegen, das zu geben, was du zu geben hast– anderen, aber erst recht dir selbst. Denn wenn du dir selbst Liebe geben kannst und es nicht tust– wem gegenüber bist du dann egoistisch? Eben, dir selbst gegenüber. Du kennst das sicher.

Wir besitzen, wenn wir als menschliche Wesen auf dieser Erde leben, zwei verschiedene Bewusstseinsformen, mit denen wir umgehen müssen. Zum einen ist da unser spirituelles Bewusstsein, das um die Einheit allen Seins weiß und voller Vertrauen in den Armen der Engel liegt. (Huh, was ist das für ein kitschiger Satz, übersetze ihn dir bitte in dein Weltbild, du weißt schon, was ich meine. Und vielleicht stimmt es ja auch…) Und zum anderen haben wir unser Körperbewusstsein, das Bewusstsein für die materielle, in Form gebrachten Energie. Dies fühlt sich ganz anders an, hier finden wir unbändigen Überlebenswillen, unseren Selbsterhaltungstrieb, aber auch tiefste Existenzangst. Unser Körperbewusstsein ist es, das mit allen Widrigkeiten und Unannehmlichkeiten des irdischen Lebens umgehen muss, das leidet– uns aber auch Genuss empfinden lassen kann. Unsere Aufgabe als spirituelle und menschliche Wesen ist es nun, diese beiden Bewusstseinsebenen miteinander zu vereinen, ein größeres Ganzes werden zu lassen. Das geht nur, wenn auch das menschliche Bewusstsein gehört und geachtet wird, denn seine Entfaltung war ja der Sinn der Übung »Leben auf der Erde«. Viele glauben, unser spirituelles Bewusstsein sollte unser menschliches Bewusstsein dominieren und erleuchten, aber das stimmt nicht– zumindest erlebe ich es nicht so. Das menschliche Bewusstsein erfährt das Leben völlig anders als unsere Seele. Das, was unser spirituelles Bewusstsein weiß, nämlich, dass alles eins ist und dass wir immer sicher und geborgen im Lichtfeld der kosmischen Ordnung sind, dient dem menschlichen Selbst wenig– weil es für das menschliche Selbst nicht stimmt. Die irdische Erfahrung basiert nun mal auf Dualität und Trennung.

Das menschliche Bewusstsein weiß alles über den Tod, über Schmerzen, über Verlust– und vor allem darüber, was sich Menschen gegenseitig antun können. Es ist erwiesen, dass die posttraumatische Belastungsreaktion eines Menschen sehr viel schlimmer ist, wenn das Trauma durch einen anderen Menschen verursacht wurde als beispielsweise durch eine Naturkatastrophe. Die Natur meint nichts persönlich. Ein Mensch schon. Unser menschliches Selbst hat einfach alles gesehen und mehr Erfahrungen mit Schmerz und Leid gemacht, als wir es uns als spirituelle Wesen jemals vorstellen konnten. Es weiß– neben all den anderen unermesslich schmerzhaften Verlusten– alles über den (hoffentlich!) tiefsten Schmerz, den das Universum zu bieten hat: die gefühlte völlige Abspaltung vom Licht und der Liebe der höheren göttlichen Ordnung, die existenzielle Einsamkeit. Ich hoffe wirklich, dass dies der tiefste Schmerz ist, der in diesem Universum überhaupt spürbar ist. Es ist eine Zumutung für das menschliche Bewusstsein, das ignorieren zu wollen und ein bisschen spirituelles Licht darüberzukleistern. Alles ist eins, na danke– und weiter? Was soll diese Erkenntnis bringen, wenn du vor Schmerz oder Angst fast oder tatsächlich durchdrehst?

Wir müssen anerkennen, dass unser Körperbewusstsein anders funktioniert und viel mehr gesehen und erlebt hat, als es verkraften kann.

Es braucht Anerkennung, Mitgefühl, Frieden und Erlösung, keine spirituellen Argumente, die erklären sollen warum das alles, also das Leben hier auf Erden mit all seinem Leid, nicht so schlimm ist. Für das menschliche Bewusstsein ist es so schlimm.

Ich bringe hier mal ein Beispiel– und hoffe, ich mute dir damit nicht zu viel zu:

Du bist schwanger, spürst aber ein lautes und deutliches Nein zu deinem Kind, mehr noch, du fühlst es nicht als »dein Kind«, fühlst dich nicht mit der Seele verabredet, sondern hast eher das Gefühl einer feindlichen Übernahme. Zu krass? So fühlen Frauen, die gegen ihren Willen schwanger werden, und wir sparen uns jetzt die müßige Diskussion über Verhütung. Dinge geschehen. Du spürst auf Seelenebene, dass es in Ordnung ist, dass die Seele des Kindes gar nicht zur Erde kommen will, dass sie dir nur etwas zeigen will, zum Beispiel, dass deine Beziehung längst vorbei ist oder dass du in Wahrheit zurzeit andere Prioritäten hast. Du gehst zu einem Medium, und noch einmal bekommst du die Information, dass es O.K. ist, dass die Seele des Kindes Bescheid weiß, dass ein Abbruch vollkommen in Ordnung ist. Du brichst deine Schwangerschaft also ab.

Und jetzt trägst du die Folgen. Egal wie eindeutig die Entscheidung auf seelischer und auch emotionaler Ebene war– für deinen Bauch, deine Weiblichkeit, für das Prinzip Leben und Arterhaltung auf der Erde ist es eine Katastrophe. Du wirst schwer daran tragen, egal wie klar und eindeutig die Botschaften waren. Spricht das gegen deine Entscheidung? Nein. Sie hat nur intensivere Konsequenzen, als dir vielleicht bewusst war.

Die Gesetze des irdischen Lebens haben eine andere Grundlage als die des Himmels. Das irdische Leben sorgt für sich selbst. Wenn dir dieses Beispiel zu abstrus erscheint, dann drehe den Fall doch herum:

Du bist schwanger und glücklich darüber, aber die Seele des Kindes entscheidet sich zu gehen. Du weißt es, du spürst, warum. Es ist auf seelischer Ebene vollkommen in Ordnung und klar. Du kannst mit der Seele des Wesens, das sich gegen ein Leben auf der Erde und gegen dich als physischen Elternteil entschieden hat, kommunizieren und tief im Herzen verstehen, dass es vollkommen in Ordnung ist, dass dieses Wesen keinen Körper bekommen wird. Vielleicht ist es einfach zu lichtvoll und die irdische Energie (noch) zu langsam, zu schwer. Du hast also eine Fehlgeburt. Und du stirbst fast vor Schmerz um dein Kind, obwohl du genau gespürt hast, dass es gar nicht kommen will. Verstehst du? Das seelische Wissen um die Entscheidungen in höheren Dimensionen nimmt der physischen Existenz nicht den Schmerz. Du kommst schneller in Frieden mit den Dingen, wenn du verstehst, wozu sie dienen und wozu sie sind, wie sie sind. Aber sie schmerzen dennoch, denn das körperliche Leben selbst hat eigene Gesetze.

Das Körperbewusstsein scheint manchmal anders zu schwingen als das seelische Bewusstsein, auch das auszuhalten gehört zu unserer Aufgabe »Bringt den Himmel auf die Erde«. Wir tun noch ein bisschen mehr: Wir lernen das Körperbewusstsein kennen, identifizieren uns mehr und mehr mit ihm und bringen es mehr und mehr mit unserem spirituellen Bewusstsein in Einklang.

Lass uns bitte einen kleinen gedanklichen Bewusstseinsausflug machen, nur so, damit wir weiterkommen. Denn irgendwie stecken wir auch mit dem Thema Selbstliebe fest.

»Dein Selbst liebt dich sowieso«, hört man oft, und ich habe es bestimmt auch schon irgendwo geschrieben. Aber stimmt das wirklich? Fühlst du die Liebe deines Hohen Selbst zu dir? Oder bist du der Meinung, du hättest dich nur noch nicht genug angestrengt, denn wenn du nur »weit« genug wärst, würdest du diese Liebe auch fühlen? Hm… ob das wirklich stimmt? Mein Hohes Selbst empfinde ich eher als streng und sehr klar, sehr kraftvoll und ernst (damit ich meine spirituellen Aufgaben auf der Erde auch löse)– aber nicht als besonders liebevoll, zumindest nicht mir, dem Menschen gegenüber, der ich bin. Wenn ich mein Hohes Selbst aufstelle (also die Technik des systemischen Aufstellens nutze), dann fühlt es sich geerdet an, aber vor allem ernst und beinah Furcht einflößend gradlinig.

Probiere es aus, stelle dich in das Energiefeld deines Hohen Selbst und schaue, wie sich das anfühlt. Vielleicht machst du ganz andere Erfahrungen. Unsere Arbeit in vielen Seminaren hat aber gezeigt, dass zumindest einige Menschen empfinden wie ich: Das Hohe Selbst ist sehr daran interessiert, die seelischen Aufgaben zu lösen, aber nicht besonders mitfühlend mit dem Menschen, der wir sind. Selbst wenn es sich als Engel oder als liebevolle Fee zeigt, hat es doch oft emotional nicht ganz verstanden, FÜHLT nicht, was wir hier auf der Erde erleben und durchmachen.

Darf ich dir eine Frage stellen? Fühlst du dich manchmal, ganz insgeheim, ein bisschen wie ein Opfer? Hast du zuweilen den Eindruck– auch wenn du es dir selbst nicht eingestehen willst (denn wir wissen ja, wir sind Schöpfer unserer Wirklichkeit)–, dass dein Selbst sich nicht besonders um deine Gefühle schert? Du bist hier, wie wir alle, damit dein Hohes Selbst, also das geistige Wesen, das du bist, und deine Seele Erfahrungen machen, Erfahrungen mit der Materie, mit Gefühlen, mit in Form gebrachter und gelebter Energie. Wir betreiben auf hoher Ebene Bewusstseinsforschung. Aber wozu?

Wozu dienen all diese Erfahrungen auf menschlicher Ebene, wenn nicht auch das geistige Wesen, das du bist, etwas lernen will, eine Entwicklung erleben möchte? Sammeln wir wirklich nur Erfahrungen oder entfaltet sich nicht auch unser spirituelles Selbst, unser Geist? Sind wir Menschen nur auf der Erde, um unserer eigenen Seele als Forschungsobjekt zu dienen, um zu erfahren, wie es ist, Liebe in die Tat umzusetzen? Aber das reicht irgendwie nicht mehr, richtig? Denn– und mir ist sehr bewusst, was ich sage und wie es klingt– das Gleiche tun Forscher, wenn sie weiße Mäuse durch Labyrinthe laufen lassen, um zu erfahren, wie sie sich verhalten und wie rasch sie lernen. Lass uns doch mal ganz unvoreingenommen schauen, wie es wäre, wenn eben nicht nur der Mensch, sondern auch das Hohe Selbst etwas lernen dürfte. Wenn nicht nur der Forscher etwas über die weiße Maus, sondern auch über sich selbst verstehen und erkennen sollte. All die Erfahrungen, die wir als Menschen machen– wozu dienen sie? Welchen Sinn hätten sie, wenn sie nicht auch zu einer Wandlung auf geistiger Ebene führen würden? Wir wollen lernen, was das Menschsein bedeutet, wie es sich anfühlt, Energie zu bewegen. Aber wozu, wenn nicht mit dem Ziel, dass auch das geistige Wesen, das wir sind, eine Entwicklung erlebt? Sonst ist die Akasha-Chronik nichts als eine Sammlung von Erfahrungen– ohne echten Bezug zur Geistigen Welt. Was könnte das geistige Wesen, das du bist, lernen wollen? Was weiß es nicht?

Wie wäre es mit Mitgefühl? Wie wäre es, wenn der Forscher in dir, der das menschliche Selbst durch all diese Erfahrungen schickt, in Wahrheit selbst etwas lernen wollte, nämlich mitfühlend zu sein? Auf geistiger Ebene kennst du weder Schmerz noch Trauer noch Leid, keinen Mangel, keinen Tod. Und deshalb vielleicht auch kein oder wenig Mitgefühl mit dem Menschen, denn du fühlst nicht, nicht auf menschliche Weise.

Wenn dich diese Sichtweise berührt, dann darf ich dir eine innere Reise anbieten, die für dich vielleicht tatsächlich eine ganz neue Sicht der Dinge bedeuten kann. Wenn dir diese Sichtweise nicht stimmig erscheint, dann überblättere die nächsten Seiten bitte einfach. Nicht alles passt für jeden– mir ist es aber wirklich wichtig, auch diesen Aspekt einzubringen, selbst wenn er dich vielleicht befremdet. Bitte sei nachsichtig und nimm dir das, was dir dient. Ich danke dir.

Meditation

Spirituelles Mitgefühl

und Selbstliebe erleben

Gehe in deiner Vorstellung durch ein Tor. Nachdem du durch das Tor gegangen bist, erlebst du dich auf einmal in einer sehr merkwürdigen Situation– du hast dich verwandelt. Du fühlst dich plötzlich wie eine Maus, die in einem Labyrinth umherläuft und dabei bestimmte Aufgaben zu erfüllen hat. Du schaust dich um: Überall sind Gänge, Wände, Knöpfe, auf die du drücken musst, damit du Futter erhältst. Überall warten Aufgaben, die du bewältigen musst, damit du aufsteigen darfst– und du weißt genau, weil du es bereits erfahren hast: Aufsteigen bedeutet, ein anderes, noch komplexeres Labyrinth meistern zu müssen. Irgendwann wirst du nach Hause zurückkehren, das weißt du, irgendwann brauchst du nicht mehr in Versuchsanordnungen herumzulaufen. Du weißt auch, dass du hier bist, um zu lernen, den Himmel auf die Erde zu bringen, dich selbst zu lieben. Du weißt, du bist in dieser schwierigen Situation, weil du sie selbst gewählt hast und sie meistern willst. Du weißt, du wirst geführt und beobachtet, und du weißt, es gibt einen Forscher, ein ganzes Forschungsteam, das auf dich aufpasst und dir die Aufgaben stellt– so, wie sie für dich gut sind. Du fühlst dich wahrgenommen und geführt– aber manchmal fragst du dich, ob es wirklich so schwierig sein muss. Manchmal fragst du dich, womit du all diese schwierigen Erfahrungen verdient hast, manchmal– auch wenn du es nicht gerne zugibst, weil es zu deinen Aufgaben gehört, dich als Schöpfer deiner Wirklichkeit wahrzunehmen– manchmal fühlst du dich eher als Opfer der Umstände. Dann suchst du noch eifriger nach einer Lösung und fühlst dich womöglich ein bisschen unzureichend, nicht gut genug– und auch das auszuhalten bzw. damit umzugehen ist eine Aufgabe, die es zu meistern gilt. Du findest die Aufgaben bereitwillig heraus und löst sie– und doch, irgendetwas fehlt. Irgendetwas ist nicht ganz stimmig. Du fühlst dich trotz all des Wissens manchmal einsam und irgendwie bestraft, obwohl du dich so sehr um Dankbarkeit und Erlösung bemühst. Du kennst das Gefühl, sicherlich fühlst du dich öfter so in deinem Alltag.

Setze dich bitte einmal hin in deinem Labyrinth und ruhe dich aus. Stelle dir vor, es gibt einen Rastplatz, ein Licht, einen Ort, an dem die Regeln des Labyrinthes nicht gelten, an dem es keine Aufgaben zu meistern gibt– eine Lichtsäule. Es gibt in dem Labyrinth einen Lichtplatz, einen Raum, der eine Verbindung zu den Forschern schafft, der die Schaltstelle bildet zwischen dir und denen, die dich auf diese Reise geschickt haben.

Du setzt dich auf diesen Platz– und wirst auf einmal nach oben gezogen, aus dem Labyrinth heraus, du wächst, wirst größer und lichter, weiter und freier. Mehr und mehr verändert sich dein Bewusstsein– bis du bemerkst: Du selbst bist zu diesem Forscher geworden, der den Menschen, der du bist, beobachtet und ihm Informationen und Aufgaben schickt. Du erlebst dich als dein eigenes Hohes Selbst, als den Aspekt von dir, der dafür sorgt, dass du deine Seelenaufgaben löst. Du schaust auf das Labyrinth hinab, siehst, wie sich die weiße Maus mit ihren Aufgaben abmüht– du siehst den Menschen, der du bist. Du siehst seine Schmerzen, seine Bitten an dich, seine Bereitschaft, die Erfahrungen, die du erforschen willst, immer wieder zu erleben, und du bist sehr berührt, tiefer, als du je auf dieser Ebene berührt warst.

Und auf einmal, wie ein Blitz, trifft dich eine Erkenntnis: Es geht nicht um diesen Menschen. Es geht