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Ostern ist in Kasperlhausen. Jedes Kind bekommt vom Osterhasen einen Schokohasen und bunte Ostereier. Aber leider nur die Kinder. Auch der alte Zauberer Laboratorius möchte gerne einen. Er sieht den Schokohasen vom Kasperl auf der Gartenbank und verzaubert ihn. Aus einem sollen zwei werden. Leider klappt der Zauberspruch nicht - oder vielleicht doch?
(ab 2018 gibt es diese Geschichte auch als Hörbuch auf: alexforkids.jimdo.com)
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Ungeduldig rennt der Kasperl vor dem Haus auf und ab.
Er wartet auf jemanden.
Aber auf wen?
Auf den Sepperl?
Auf die Prinzessin?
Nein, heute wartet er auf jemanden der nur einmal im Jahr kommt.
Er wartet auf den Osterhasen.
„Ich bin schon ganz neugierig“, murmelt er vor sich hin. „Was wird der Osterhase heuer bringen? Vielleicht bunte Ostereier zum Eierpecken – oder einen leckeren Schokohasen?“
Da hört er plötzlich eine Stimme.
Die Stimme kommt aus dem Haus.
„Kasperl, kannst du mir bitte schnell helfen!“
Es ist die Großmutti.
Eigentlich hat der Kasperl jetzt gar keine Zeit.
Jetzt kommt doch gleich der Osterhase.
Den will er auf gar keinem Fall verpassen.
Aber wenn die Omi seine Hilfe braucht.
„Ich komme schon, Großmutti!“ ruft er und verschwindet im Haus.
Wäre der Kasperl doch nur ein wenig länger im Garten geblieben.
In diesem Augenblick biegt eine seltsame Gestalt um die Ecke.
Sie hat ein braunes Fell.
Sie hat lange Ohren.
Sie hat eine Brille auf der Nase.
Auf dem Rücken trägt sie einen Korb.
Es ist der Osterhase.
„So, das Haus von der Großmutter ist das letzte in Kasperlhausen“, seufzt er und stellt den Korb ab.
Im Korb sind nur noch ein Schokohase und drei bunte Ostereier.
Vorsichtig schaut er sich nach allen Seiten um.
Niemand zu sehen.
Keine Großmutter.
Kein Kasperl.
Das ist gut so.
Niemand darf den Osterhasen sehen.
Das ist sehr wichtig.
Rasch stellt er den Schokohasen auf die Gartenbank.
Drum herum legt er vorsichtig die drei bunten Ostereier.
Sie dürfen auf keinem Fall herunterrollen.
„Endlich“, sagt der Osterhase.
Er hängt den Korb über seinen Rücken.
Er richtet seine Brille auf der Nase.
„Endlich Feierabend. Jetzt geh ich gleich nach Hause in meine Höhle im Zauberwald.“
Vergnügt trällert er ein Lied vor sich hin und marschiert los.
Schon taucht der nächste Wicht auf.
„Ach, überall bunte Ostereier zum Eier-Pecken“, jammert er. „Für die Kinder leckere Schokohasen. Jaja, das waren noch Zeiten, als ich ein kleiner Bub war. Da habe ich auch jedes Jahr so einen Schokohasen vom Osterhasen bekommen. Aber das ist lange her. Jetzt bin ich ein alter Zauberer. Der Osterhase bringt einem alten Zauberer keinen leckeren Schokohasen mehr – schade.“
Der Zauberer Laboratorius bleibt traurig stehen.
Er muss sich kurz ausrasten.
Heute ist er schon lange unterwegs.
Vom Zauberschloss bis nach Kasperlhausen ist es ein weiter Weg.
Da sieht er vor dem Haus der Großmutter eine Bank.
„Ah, da werde ich mich ein wenig hinsetzen.“
Aber was ist das?
Auf der Gartenbank sitzt schon einer.
Ein ganz brauner Hase.
Mm, sieht der lecker aus.
„Der gehört bestimmt dem Kasperl“, murmelt er in seinen langen, weißen Bart.
Vorsichtig guckt sich der Zauberer um.
Vorsichtig streckt er seine Hand aus.
„Nein“, sagt der Zauberer plötzlich. „Nein, nein, nein – ein braver Zauberer tut so etwas nicht. Ich klaue keine Schokohasen.“
Hm - der alte Zauberer denkt nach.
Da kommt ihm doch eine Idee.
Er grinst über sein ganzes Gesicht.
„Natürlich, wozu bin ich denn ein Zauberer“, meint er und holt seinen Zauberstab hervor.
Vorsichtig tippt er damit den Schokohasen an.
„Ein Schokohase das wär fein, warum können es nicht zwei gleich sein!“ murmelt er den Zauberspruch.
Geduldig wartet der alte Zauberer.
Gespannt blickt er auf den Schokohasen.
Nichts.
Nichts hat sich verändert.
„Schade“, seufzt er. „Ich wollte aus einem Hasen zwei machen, dann hätte ich einen für mich. Aber das hat nicht geklappt. Na schön – dann gibt es auch heuer wieder keinen Schokohasen für den Zauberer Laboratorius.“
Er versteckt seinen Zauberstab unter seinem Umhang und trottet traurig nach Hause.
„Ha, ha die Gretl hat verloren – die Gretl hat verloren!“ singt ein lustiger Geselle.
Er tanzt vergnügt die Straße entlang.
Auf seinem Kopf hat er eine grüne Mütze.
In seiner Hand hält er ganz stolz ein buntes Ei.
Es ist der Sepperl.